Danger Danger
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High Voltage
 
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  Wolfsong

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Kauzi
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BeitragThema: Re: Wolfsong       Wolfsong - Seite 4 Icon_minitime1So Jan 24, 2021 3:28 am

Euphorias Gebaren ließ keinen Zweifel daran, dass Aschwin es geschafft hatte, ihn ähnlich um den Verstand zu bringen wie der Tiefling ihn zuvor. Es füllte den Werwolf mit einem gewissen Stolz, dass er solche Laute aus seinem Geliebten locken konnte und dass er ganz und gar genug für ihn war. Allein, wie der andere sich unter ihm wand, wie er lusterfüllt aufstöhnte und wie er sich an seinem Fleisch festkrallte, weil er ohne Halt nicht mehr konnte. Es trieb Aschwin dazu an, sich noch bestimmter auf seiner Hüfte zu bewegen. Außerdem hatte es das Feuer in ihm ebenfalls wieder angetrieben und ein leises Knurren drang hin und wieder aus seiner Kehle, allerdings leise. Dieser Moment sollte ganz Euphoria gehören. Bewusst ließ Aschwin sich Zeit, kostete jede Bewegung aus, auch, wenn der Tiefling zwischenzeitlich fast so aussah, als wenn er ihn mit Haut and Haaren verschlingen wollte. Er würde es ihm schon noch danken, dass er sich die Zeit ließ, um diese Erfahrung absolut einzigartig zu machen.
Und dieser Zeitpunkt schien nahe zu kommen, denn unter seinen Bewegungen wurden Euphorias Laute immer erregter und er wirkte wie in Ekstase.
Dass sich in dem Leib einiges aufgestaut hatte, merkte der Werwolf spätestens, als er endlich zum Orgasmus kam. Nachdem sie sich so oft einander hingegeben hatten, war es anscheinend schon wieder Zeit für ein Bad, denn Aschwin spürte, wie Euphorias Samen warm an seinen Oberschenkeln herab rann. Nachdem sich der Tiefling im Orgasmus zu ihm hochgestreckt hatte, war er nun erschöpft in die Laken gesunken und Aschwin ließ sich ohne Widerworte zu ihm hinunterziehen.
„Ich hatte nicht vor, irgendwo hin zu gehen“, murmelte er ihm sacht entgegen, während er seine Arme um den schlanken Leib schlang. An seiner Brust atmete der Tiefling schwer ein und aus und auch, wenn er sich gerade nicht beschwert hatte, dass der Werwolf zu viel Gewicht gehabt hatte, wollte er ihm nun doch etwas Raum geben. Ohne groß Platz zwischen sich und Euphoria zu bringen rollte Aschwin sich von ihm und nahm seitlich neben dem Tiefling Platz, ihn an seine Brust ziehend.
„Oh, ich weiß genau, wie du dich fühlst“, entgegnete er ihm mit einem Schmunzeln auf den Lippen und strich einige verklebte Locken aus seiner Stirn, ihn sanft küssend. So gerne er sich auch wild mit Euphoria in den Laken wälzte, solche Momente brauchte er einfach, um sich etwas zu erholen von dem Wahnsinn, den er diesen Monat mit dem Tiefling durchlebte.
„Ich liebe dich auch“, entgegnete er ihm mit belegter Stimme. Nachdem er Euphoria eine Weile lang gehalten hatte, ihm über die Haare streichelte und ihn eng in seinen Armen hielt, kroch die absolute Erschöpfung in seinen Körper und er rutschte ein wenig nach unten, seinen Kopf an Euphorias Brust legend und auf seinen mittlerweile wieder ruhigen Herzschlag lauschend.
„Dein Hunger für heute ist hoffentlich gestillt, sonst musst du heute ohne meine aktive Beteiligung weiter Spaß haben“, brummte er gegen seine Brust und schloss für einen Moment genüsslich die Augen.

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BeitragThema: Re: Wolfsong       Wolfsong - Seite 4 Icon_minitime1So Jan 24, 2021 4:00 pm

Hastig hatte sich der Barde an die breite Brust geklammert, als der andere sich zur Seite rollte. Wenn es nach ihm ginge, hätte er ruhig noch länger auf ihm liegen bleiben können, aber so fühlte es sich auch angenehm an.
„Dann haben wir wohl beide keinen Verstand mehr.“, erwiderte er schief lächelnd, streckte sich zufrieden seinem Kuss entgegen, ihn sogleich erwidernd.
Die Ruhe kehrte langsam wieder in den wilden Körper hinein, sein Herzschlag wurde ruhiger und sein erschöpftes Keuchen verwandelte sich langsam in ruhige Atemzüge. Doch wie ruhig konnte man schon sein, wenn man so eng umschlungen neben der Liebe seines Lebens lag? Ganz konnte Euphoria es wohl nicht kontrollieren, wenn sein Herz einen Hüpfer machte, wenn sich ihre Blicke trafen, er die zarten Lippen seines Geliebten auf seiner Haut spürte. Sie mochten bereits eine Weile zusammen sein, doch das hieß nicht, dass er all dies als selbstverständlich empfand.
Allein, dass Aschwin ihm jedes Mal versicherte, dass er ihn liebte, entfachten seine Gefühle erneut und ihm wurde ganz warm in seiner Brust.
Der Gelockte beobachtete den Werwolf aus verträumten Augen heraus, spielte liebevoll mit seinen langen Strähnen, als dieser seinen Kopf auf seine Brust gebettet hatte. Seine Worte ließen ihn leise Lachen. „Gerade ist mein Hunger mehr als gestillt, mach dir keine Sorgen.“, summte seine Stimme gutlaunig.

Dass jedoch ein Hunger wieder zurückkehren würde, hätte eigentlich niemanden überraschen müssen. Der Morgen war voller Eindrücke und sie hatten so viel voneinander gelernt, doch war er auch erschöpfend und ließ ihre Knochen schwer werden, dass sie noch eine Weile im Bett ruhig liegen blieben, ehe zumindest Aschwin sich dem Alltag stellen wollte. Abgesehen davon schien ein anderer Hunger beide ebenfalls zu plagen. Euphorias Magen begann laut und leidend zu grummeln und er war dankbar dafür, dass der Dunkelhaarige sich dazu bereit erklärt hatte, sich darum zu kümmern und den Barden für einen Moment allein in ihrem Zimmer ließ.
Vielleicht war dies ein kleiner Fehler, denn kaum hatte der andere die Tür hinter sich geschlossen, schossen bereits die wildesten und schmutzigsten Gedanken durch seinen Kopf und der Tiefling spürte, wie erneut die Wärme seinen Körper umhüllte und das Verlangen langsam anstieg. Es sollte also wahrlich einer solcher Tage werden.
Der Gelockte war überrascht, normalerweise waren die Wochen fortgeschritten, neigten sich dem Ende, wenn er noch einmal gesammelt unendliche Lust fühlte, doch mit dem Werwolf war einfach alles anders, so ungewohnt, dass er sich auf gar nichts mehr verlassen konnte.
Seine Augen funkelten seinen Geliebten ungeduldig an, als dieser zurückgekehrt war, während er im Schneidersitz auf ihrem Bett saß. Euphoria hatte sich nicht einmal bemüht sich wieder anzuziehen, wozu auch?
„Du hast dir aber Zeit gelassen! Komm, ich verhungere.“, sein Blick verschlang regelrecht den Älteren und er bedeutete ihm, sich ebenfalls aufs Bett zu setzen.
Kaum hatte er sich zu gesellt, begannen seine Finger bereits an seiner Kleidung zu fummeln, ihn wieder zu entkleiden, kurz zu ihm hinaufblickend. „Schau nicht so! Angezogen sein ist langweilig!“

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BeitragThema: Re: Wolfsong       Wolfsong - Seite 4 Icon_minitime1So Jan 24, 2021 10:31 pm

So anregend der Morgen auch gewesen war, Aschwin war froh, dass sie nun ein paar Stunden Schlaf nachholten und sich verträumt aneinander schmiegten. Müde hatte er die Augen geschlossen und lauschte auf Euphorias Herzschlag, auf seine samtene Stimme, wenn er manchmal etwas vor sich hin murmelte. Dass Kaisersruck jemals so gut zu ihm sein konnte, hätte Aschwin niemals gedacht. Selbst jetzt, wo er hier lag, den Arm um den Tiefling geschlungen, der an seiner Brust eingenickt war, kam es ihm so unecht vor, dass er in dieser Stadt noch so etwas wie Glück erleben sollte. Wenn es nach ihm gegangen wäre, hätten sie ewig hier so sitzen können und er hätte sein Herz mit Glück gefüllt, aber sein Körper hatte leider noch andere Bedürfnisse. So vollkommen hatten sie sich das Hirn dann wohl doch nicht rausgevögelt, denn irgendwann hatte der Werwolf schweren Herzens beschlossen, dass er ihnen etwas zu essen holen musste. Hinter Euphorias Augen schien der Hunger schon wieder angestiegen zu sein und irgendwie war der Tiefling auch nicht ganz in der Lage, sich auf etwas anderes als den Werwolf zu konzentrieren, sodass Aschwin sich angeboten hatte, ihnen Essen und Trinken zu organisieren. In mehr als Hose und Leinenhemd hatte er sich auch nicht gequält, sie hatten sich einige Tage Entspannung durchaus verdient, darin hatten sie alle übereingestimmt, und Euphorias und sein freier Tag sollte nun einmal so aussehen. Der Tiefling erschien ihm sowieso nicht, als wenn er heute für irgendetwas anderes Gedanken übrig hatte als Sex und Aschwin wollte ein anständiger Freund sein und ihn durch diesen aufreibenden Tag begleiten.
Ihre Speisekammer war gut gefüllt und Aschwin griff sich einfach das, worauf er gerade Hunger hatte. Etwas gutes Brot, Fleisch, ein paar Weintrauben…Easca musste hier wahrlich im Paradies sein, es war ein Wunder, dass sie nicht alles längst leer gegessen hatte. Mit voll bepackten Armen kehrte er zu ihrem Zimmer zurück. Er mochte sich nicht viel Mühe gegeben haben mit seiner Kleidung – sein Hemd war nicht einmal richtig zugeknöpft, für Euphoria vermutlich nur eine Einladung -, aber es war immer noch mehr als Euphoria, der immer noch nackt auf dem Bett hockte und ihn begierig anfunkelte. Aschwin hatte das Gefühl, dass sein Hunger nicht dem Korb mit Lebensmitteln galt, den er mitgebracht hatte. Einen Krug mit Wasser stellte Aschwin neben sich auf den Nachttisch.
Der Werwolf hatte kaum neben dem anderen Platz genommen, als er sich schon wieder an seine Kleidung machte. Er hob eine Augenbraue.
„Du solltest wirklich etwas essen und trinken, Euphoria“, ermahnte er ihn sachte und griff mit sanfter Bestimmtheit nach seinen Handgelenken, um ihn von seinen fordernden Bewegungen abzuhalten.
„Du bist unfassbar“, fügte er mit einem Kopfschütteln hinzu und segnete den Tiefling mit einem seltenen leisen Lachen, während er eine Weintraube von der Rebe pflückte und sie Euphoria hinhielt. Er selbst fühlte sich immer noch so emotional ausgelaugt, dass es schwer war, jetzt schon wieder in Laune zu kommen, aber der Tiefling musste ja diesen Monat auch mit erschwerten Bedingungen zurechtkommen.

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BeitragThema: Re: Wolfsong       Wolfsong - Seite 4 Icon_minitime1Mo Jan 25, 2021 1:38 am

Der Barde seufzte bei den Worten des anderen theatralisch auf. Sicher, sie hatten immer noch Grundbedürfnisse, doch es war so einfach sie zu vergessen oder gar zu ignorieren! Insbesondere, wenn sein Geliebter so gut aussah. Es war fast schon verboten, wie er einfach bei ihm saß, sein Hemd geöffnet locker auf seinem Oberkörper lag und ihn regelrecht dazu einlud, es schnell vom Leib zu reißen.
Aber leider musste Euphoria auch einsehen, dass er recht hatte und vielleicht wäre es auch nur fair gewesen, wenn sie zu Kräften kamen. Vielleicht würde Aschwin dann auch in Stimmung kommen?
„Wieso musst du immer der Vernünftigere von uns sein?“, der Gelockte schmunzelte, genoss das Lachen des anderen in seinen Ohren und gehorchte ausnahmsweise.
Seine Augen beobachteten den Werwolf, wie dieser eine Weintraube pflückte und streckte sich sogleich nach der süßen Frucht, sie besonders langsam mit seinen Zähnen an sich reißend. „Erstaunlich, dass du noch etwas Essbares gefunden hast!“ Gierig schnappten sich seine schlanken Finger die Weintrauben, sich halb auf das Bett legend und Aschwin bedeutend, näher zu kommen. „Wenn wir schon nur was essen und trinken, können wir es uns wenigstens bequem machen, nicht wahr?“, mit einem breiten Lächeln räkelte sich der Körper nur ein wenig, während er eine Traube abriss und sie sogleich in seinen Mund beförderte. Der Tiefling beobachtete jede Bewegung des Dunkelhaarigen, wie sich dieser zu ihm gesellt hatte, jede seiner Regungen und Bewegungen, jede noch so kleine Anspannung seiner Muskeln, all das war zu fesselnd und zog den jungen Mann regelrecht in seinen Bann. Selten war er in der Lage jedes noch so kleine Detail bewusst zu erleben und zu erkennen und fragte sich, ob das zu Aschwins Alltag gehörte und wie er normal seinem Tag nachgehen konnte, denn bei bestimmten Angelegenheiten wäre der Barde nicht mal an normalen Tagen in der Lage, ruhig und kontrolliert zu bleiben!
„Weißt du, man kann die Kontrolle über die eigene Zunge mit den alltäglichsten Dingen trainieren. Jemals den Knotentrick mit dem Kirschstiel gemacht?“ Euphoria hob seine Augenbrauen, suchte die Augen seines Nebenmannes, ihn schief anlächelnd. „Wenn es ein Unterrichtsfach gäbe, wäre ich Klassenbester.“, fügte er anschließend melodisch hinzu, hob die Rebe an und riss mit seinen Zähnen eine Traube ab. „Und ich brauche dir wohl nicht zu sagen, was meine Zunge alles noch so anstellen kann…“ Mit einem leisen Lachen griff er nach dem Brotlaib und riss sich ein Stück ab, rupfte dieses in kleinere Stücke und wedelte langsam damit vor Aschwins Mund. „Wir möchten doch zu Kräften kommen, schöner Mann!“ Es fiel dem Tiefling unglaublich schwer, sich nicht einfach auf seinen Schoß zu setzen und seiner Wildheit freien Lauf lassen. „Ich muss sagen, ich würde ja lieber was anderes komplett verschlingen wollen…aber noch ist Zeit, noch hast du die Chance weiterhin so verboten gut auszusehen. Es sollte nicht erlaubt sein mich so zu triezen!“, seine Finger bedeuteten auf seinen Körper. Die Haltung, die Kleidung, einfach alles, was der Werwolf tat, war zu heiß, dass es nicht leicht war, die Ruhe zu bewahren.

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BeitragThema: Re: Wolfsong       Wolfsong - Seite 4 Icon_minitime1Mo Jan 25, 2021 6:09 pm

Aschwin wartete, bis Euphoria wie zu erwarten verführerisch die Traube in seinen Fingern gegessen hatte, dann wandte er sich seiner eigenen Mahlzeit zu, zupfte sich etwas Brot vom Laib ab und schnitt mit einem Dolch Käse und Wurst zurecht. Wenn er sich Euphoria so ansah, dann hatte der Barde heute vermutlich noch mehr mit ihm vor, da sollte er besser gestärkt sein.
„Wir waren gestern erst einkaufen, das wäre selbst für Easca beeindruckend. Und einer von uns beiden muss vernünftig sein. Du bist es jedenfalls nicht“, murmelte er, während er tief den Geruch des Brots einatmete. Es tat gut, wieder Essen aus der Heimat zu haben, das musste er den Kaiserlichen schon lassen. Von Kochen und Backen hatten sie Ahnung und wenn man ganze Landstriche kontrollierte, war es auch nie schwierig, an allerlei Delikatessen zu gelangen. Seine grauen Augen beobachteten den Tiefling eine Weile lang genau, wie er sich auf dem Bett räkelte und seine Trauben verschlang. Er musste beinahe ein wenig schmunzeln. Euphoria so zu sehen war durchaus amüsant und der Werwolf wusste nicht, wann er sich das letzte Mal so an den Eigenarten von jemandem hatte erfreuen können.
Einzig Euphoria schien ihn noch genauer zu beobachten als er ihn. Doch davon ließ er sich nicht abbringen, sondern knabberte genüsslich an seinem Brot und seiner Wurst. Euphorias Worte ließen ihn allerdings eine Augenbraue heben.
„Sagt das wirklich was aus? Ich hoffe nicht, dass du mir einen Knoten in mein bestes Stück machst.“
Der Tiefling räkelte sich beinahe wie eine Katze im Sonnenlicht, dass er zwischen seinen trietzenden Bemerkungen überhaupt noch etwas zwischen die Zähne bekam, grenzte an ein Wunder. Aschwin hingegen ließ sich gerne Zeit, um in Ruhe zu essen. Selten hatten sie die Muße und solch frische Nahrung.
„Ich weiß, was deine Zunge noch so kann, keine Sorge, so vergesslich bin ich nicht.“
Aschwin war wieder runtergefahren, ein Ruhepol neben dem Gezappel des Tieflings. Es störte ihn nicht, wenn Euphorias aufgedrehte Art etwas gewesen wäre, was er nicht aushalten könnte, dann hätten sich ihre Wege schon vor einem Jahr schnellstens wieder getrennt. Aber heute war Euphoria wirklich über sich selbst hinausgewachsen. Aschwin blinzelte ihn verdutzt an und ließ das Messer etwas sinken, während er noch auf einem Stück Brot kaute.
„Trietzen? Ich sitze hier doch nur mit meinem Brot!“, entgegnete er, Euphoria das Essen aus der Hand schnappend, mit dem er vor seiner Nase herumwedelte.
„Hast du überhaupt schon was anderes gegessen als Weintrauben? Das reicht nicht“, stellte Aschwin bestimmt fest und schnitt ein besonders großes Stück Wurst ab, das Messer beiseitelegend. Es war nicht schwer, seinem Blick zu folgen zu seiner Brust, dem halb geöffneten Hemd. Aschwin stieß ein wissendes Seufzen aus und verdrehte die Augen.
„Erst isst und trinkst du was, Euphoria.“
Mit diesen Worten knöpfte er sich sein Hemd wieder ganz zu und schenkte Euphoria einen tadelnden Blick.

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BeitragThema: Re: Wolfsong       Wolfsong - Seite 4 Icon_minitime1Mo Jan 25, 2021 7:44 pm

Ein bisschen schade war es schon, dass keine Worte, die über seine Lippen kamen, den erwünschten Effekt in Aschwin erzeugten. Wie konnte er nur immer so ruhig und gefasst sein? Es hätte den Barden eine Menge Überwindung und beinahe schon Schmerzen gekostet, um solch ein Ruhepol zu sein.
Wieder einmal stieß der junge Mann ein schweres Seufzen aus und ließ seine Schultern beinahe frustriert sinken. Wenn er nur kurz sein Benehmen reflektiert hätte, wäre ihm wahrscheinlich aufgefallen, wie lächerlich er sich gerade aufführte, doch es war nicht so, als wäre er wirklich Herr seiner Sinne, geschweige denn in der Lage auch nur kurz rational zu denken.
Der Hunger war kaum spürbar, zumindest nicht auf etwas Essbares, doch es war unmöglich den Älteren davon zu überzeugen und so schnappte er sich mürrisch Brot und Wurst von den Händen des anderen. „Ich mach ja schon…“, grummelte die Stimme leise und kaute demotiviert an seinem Essen herum, während die goldenen Augen beobachteten, wie er einfach wieder sein Hemd zuknöpfte. Nicht einmal einen schönen Anblick erlaubte er ihm dabei!
Doch, wenn der Werwolf wirklich dachte, dass er komplett angezogen es schaffen könnte, dass der Barde endlich Ruhe gab und die Lust unterdrücken konnte, musste er ihn leider enttäuschen. Er brauchte ihn nur zu beobachten, jede Regung aufzunehmen und zu genießen, auch, wenn ihm bewusst war, dass keine Worte oder Regungen von seiner Seite aus ihn endlich dazu bringen konnten das blöde Messer zur Seite zu legen und sich entkleidet auf die Laken zu legen.
„Spielverderber!“, ungeduldig schlang er das restliche Essen in seiner Hand, schnappte sich sogleich das Messer aus den Händen seines geliebten und schnitt sich weitere große Scheiben ab, die ebenfalls schnell in seinem Mund landeten.
Auch, wenn Euphoria es nicht zugeben wollte, merkte er selbst mittlerweile, wie sein Körper regelrecht wie ein wildes Tier begann sich auf das Essen zu stürzen. Gerade genoss er noch lasziv eine Traube nach der nächsten, jetzt schlang er regelrecht einen großen Bissen nach dem nächsten, griff beiläufig nach dem Krug. Man konnte beinahe glauben, er würde Easca Konkurrenz machen, doch es machte wohl Sinn, dass so viele Energieschübe irgendwie gefüttert werden mussten.
Das Wasser lief seine Mundwinkel hinunter und als sich die Blicke der beiden trafen, wischte er sich entschuldigend lächelnd über den Mund. „Muss wohl mein nordischer Charme sein!“ Er lachte laut auf und knallte den Krug wieder auf den Nachttisch. Er musste sich selbst ermahnen nicht wie ein kompletter wilder Mann vor seinem Partner sich zu verhalten, stattdessen setzte er sich wieder im Schneidersitz hin und blickte ihn fragend an. „Bist du denn jetzt etwas zufriedener mit mir?“

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BeitragThema: Re: Wolfsong       Wolfsong - Seite 4 Icon_minitime1Mo Jan 25, 2021 11:08 pm

Manchmal fühlte es sich an, als wenn Aschwin auf ein Kind aufpassen müsste, aber fairerweise hatte er auch als Euphorias Aufpasser zu ihm gefunden, also war das wohl ein Thema, was sich in ihrer Beziehung durchzusetzen schien. Zufrieden beobachtete er Euphoria dabei, wie sein anfänglicher Trotz sich in wahren Hunger zu verwandeln schien und er beinahe das Essen verschlang. So hatte er den Barden allerdings auch noch nie gesehen. Aschwin fragte sich, ob er – abseits von seinem Monat, der eh außer Kontrolle schien – jemand anderem gegenüber so zügellos gewesen wäre, ja fast schon ungehobelt. Sonst war dem Barden immerhin auch wichtig, wie er auf andere wirkte. In fast schon rasender Geschwindigkeit hatte der Tiefling Brot, Wurst und Wasser in sich hineinbefördert und Aschwins Blick schwankte irgendwo zwischen grimmiger Zufriedenheit und amüsierter Anerkennung. Vielleicht ein kurzer Hauch von Besorgnis, als der andere ihm das Messer entwand und sich damit selbst ans Werk machte. Aschwin hatte sich zurückgelehnt an den Kopf des Bettes und die Arme locker vor der Brust verschränkt, das Schauspiel beobachtet, bis Euphoria endlich gesättigt zu sein schien.
„Siehst du, war das so schwierig?“, entgegnete er ihm schließlich und beobachtete ihn belustigt. Vor einer halben Stunde hatte er die Lust noch nicht verspürt, die Euphoria schon wieder so zu plagen schien, aber wenn er sich den Tiefling jetzt so ansah, dann tat seine Liebe zu dem anderen hier den Rest und regte an, was eigentlich erschöpft gewesen war.
„Kommen wir zu dem Hunger, den die Weintrauben nicht beseitigen konnten, hm?“
Aschwin schenkte dem Kleineren ein warmes Lächeln und öffnete die Knöpfe an seinem Hemd wieder, die er dem Tiefling soeben verwehrt hatte und öffnete die Arme aus ihrer verschränkten Haltung.
„Oder bist du jetzt satt?“

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BeitragThema: Re: Wolfsong       Wolfsong - Seite 4 Icon_minitime1Di Jan 26, 2021 1:42 am

Er hätte es anfänglich vielleicht nicht zugeben wollen, doch das Essen hatte durchaus gutgetan und der Tiefling spürte zumindest, wie sein Inneres ein bisschen ruhiger und zufrieden dadurch wurde. Doch ganz sicherlich nicht komplett gesättigt.
„Sagen wir es, es war schwieriger als sonst.“, erwiderte er lächelnd. Wenn er so den anderen zufriedenstellen konnte, war es das Mindeste und vielleicht mochte seine Geduld anderer Meinung sein, doch schlussendlich wollte Aschwin doch auch nur das Beste für ihn. Und wer war er, dass er sich dagegen wehrte? Allein schon, dass er so bereitwillig alles mitmachte, was der wilde Verstand hinter den dunklen Locken hervorbrachte, war Grund genug, um auf ihn zu hören.
Seine goldenen Augen beobachteten die rauen Finger besonders gebannt, als er endlich wieder sein Hemd öffnete und ihm den Anblick gewährte, nach dem er sich so sehr gesehnt hatte. „Als könntest du Gedanken lesen!“ Euphoria blickte ihn zufrieden an, schüttelte bei der nächsten Bemerkung jedoch hastig seinen Kopf. „Wenn, dann hab ich nur noch ein bisschen mehr Appetit bekommen!“, raunte die Stimme des Barden. Seine Finger strichen sanft über die entblößte Brust seines Geliebten, nahmen die Wärme in sich auf und genossen das Gefühl seiner Haut unter seinen Fingerkuppen.
Normalerweise hätte er schon längst die Decke über die beiden Leiber geworfen, lange nackt herumzusitzen sollte ihn frösteln, doch sein Blut kochte zu stark in den Venen, als dass passieren konnte. Und dennoch sehnte er sich nach noch mehr Wärme, nach der Nähe zu seinem Geliebten!
Hastig schlang er seine Beine um die Leibesmitte des anderen, setzte sich auf seinen Schoß und nahm das hübsche Gesicht des anderen in seine Hände, ihn liebevoll anblickend. „Gehen wir das doch ein bisschen langsamer an, hm? Das haben wir schon lange nicht mehr getan!“ Sie konnten wohl beide von Glück sprechen, dass sie den Morgen mit sehr vielen wilden Eindrücken begonnen hatten, dass es ein Leichtes war etwas ruhiger an die ganze Sache anzugehen. Noch.
Euphoria verspürte nach wie vor eine unendliche Dankbarkeit und er wollte Aschwin diese in jeder Form demonstrieren. Und vielleicht würde er so ja auch ein bisschen das Verlangen in seinem Inneren antreiben?
Der Tiefling drückte sich näher an den anderen heran, beugte sich zu ihm herüber, benetzte seine Lippen mit sanften, innigen Küssen, während eine Hand auf seinem Nacken lag und die andere sich in den dunklen Strähnen vergrub. Der Geschmack von ihrem kleinen Festmahl klebte noch auf den zarten Lippen, gepaart mit seinem Eigengeschmack, der mit Abstand das Beste war, was er jemals auf der Welt kosten durfte.
Den warmen Körper so an sich zu spüren war wundervoll und es war beinahe schon zu traurig, dass sie heute auch nur eine kurze Zeit nicht eng umschlungen beieinander sein konnten. Diesen Fehler würde Euphoria nicht mehr machen.
„Du bist mein, Aschwin…niemand soll dich bekommen.“, hauchte er ihm leise ins Ohr, ehe er seinen Nacken mit Küssen bearbeitete.
Mittlerweile hatte er beiläufig es geschafft den Werwolf komplett von seinem Hemd zu befreien und fuhr über seine Schultern, seine Oberarme. „Gott, gibt es auch eine Stelle an deinem Körper, die nicht so unfassbar heiß ist?“, sein Blick war eine Mischung aus Belustigung und Ernst, als er die grauen Augen seines Geliebten suchte. Er wusste, dass er gerade alles unendlich heiß fand, was den Werwolf auch nur ausmachte, jedoch war ihm auch bewusst, dass jeder kleine Zentimeter des anderen Körpers eine Schönheit und Anziehungskraft an sich hatte, die er bei keinem Mann jemals erlebt hatte.
Seine Finger waren mittlerweile zum Hosenbund gewandert und er blickte den anderen fragend an. „Kleidung stört, ich möchte alles von dir fühlen können!“

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BeitragThema: Re: Wolfsong       Wolfsong - Seite 4 Icon_minitime1Di Jan 26, 2021 8:11 pm

So sehr Aschwin den Tiefling jetzt auch dazu gedrängt hatte, auf sich selbst acht zu geben, desto zufriedener war er mit dem Ergebnis und dann gab es auch keinen Grund mehr, Euphoria weiter hinzuhalten. Er hatte ihm immerhin versprochen, dass er in diesen Zeiten für ihn da sein würde, auch, wenn er nicht ganz verstehen mochte, was im Kopf und im Blut des anderen so vor sich ging. Nach wie vor war es kein allzu großes Opfer, das er brachte, das hätte ja sonst bedeutet, dass er seine gemeinsame Zeit mit Euphoria nicht bis zur letzten Sekunde genossen hätte.
„Ich möchte nur, dass du an dich denkst“, murmelte er ihm leise entgegen und wurde ein wenig rot um die Nase. Führte er sich schon wieder zu bevormundend auf? Er wollte wirklich nur nicht, dass Euphoria sich in seiner ganzen aufgeladenen Hitze selbst vergaß und dass er sich um die wichtigsten Sachen bemühte, immerhin wusste er doch, wie der Tiefling sein konnte, selbst, wenn er nicht vollkommen den Verstand verloren zu haben schien! Vielleicht war es nicht seine Aufgabe, so hinter einem erwachsenen Mann herzurennen, aber Aschwin fühlte sich einfach verpflichtet, das Wohl anderer im Kopf zu haben.
Euphoria zwang ihn allerdings recht schnell dazu, wieder ganz andere Dinge im Kopf zu haben. Schon saß der andere wieder auf seinem Schoß und hatte sich eng an ihn angeschmiegt, sodass Aschwin seine heiße Haut selbst an den Stellen spüren konnte, wo er selbst noch bekleidet gewesen war. Mit einem zufriedenen Seufzen schlang er seine Arme um den zarten Leib und fuhr über seinen Rücken, ihn haltend, während Euphoria sich ihm so liebevoll zuwandte. Bei all der Lust, die ihn in letzter Zeit umzutreiben schien, war es angenehm, ihn mal wieder etwas sachter zu erleben und Aschwin erwiderte dieses Zugeständnis an ihn – denn so verstand er Euphorias Art, die er ihm gerade entgegenbrachte. Er lehnte sich mit einem Seufzen in den zarten Kuss, in die Hände, die seinen Kopf hielten und ihn näher an sich zogen. Es tat so gut, Euphoria zu schmecken, ihm so nahe zu sein in dieser Stadt. Der Barde hätte einen Sommer mit ihm hier verbringen müssen und er hätte vermutlich alle schlechten Erinnerungen durch wundervolle ersetzt, neue Geschichten, die er mit diesen Straßen verband.
Seine Finger fuhren über den Rücken des Tieflings, erspürten jeden Wirbel, jeden kleine Narbe, die für ihn kein Makel an Euphoria waren, sondern etwas, was Aschwin genauso liebte wie alles andere an ihm. Eine Gänsehaut huschte bei den Worten des anderen über seinen ganzen Körper und seine Nackenhaare stellten sich auf.
„Ich gehöre nur dir“, entgegnete er ihm. Mittlerweile hatte Euphoria ihn irgendwie von seiner Kleidung befreit und seine Finger glitten über seine blanken Schultern und Arme. Umso intensiver spürte er die Hitze, die von dem anderen ausging. Sacht griff er nach Euphorias rechter Hand und hielt das Handgelenk fest, mit dem Daumen über seine Handinnenfläche streichend.
„Und du bist seit Tagen wortwörtlich heiß.“
Seine Stimme hatte den typisch rauen Unterton, stellte alles trocken fest, während seine Hand von dem anderen abließ, sodass er direkt zu seinem Hosenbund wanderte. Der Werwolf schnaubte belustigt, es war nicht so, dass er diese Aktion nicht vorhergesehen hätte.
„Dann musst du aber wenigstens kurz von mir runter. Oder-„
Mit einem Ruck lehnte sich Aschwins Oberkörper nach vorn und der Tiefling schien sich reflexartig enger an ihn zu klammern. Mit einer Hand stützend an seinem Rücken war es Aschwin ein Leichtes, den Barden auf seiner Hüfte zu halten und seine Hose zu öffnen und bis zu den Kniekehlen zu ziehen, sodass er sich nur noch wieder setzen musste und sich von dem restlichen Stoff mit den Füßen zu befreien. All seine Muskeln hatten sich dabei aufs Äußerste angespannt, doch es war nett, seine Kraft mal für etwas anderes einzusetzen als fürs Kämpfen. Aschwin entfloh ein leichtes Grinsen, als er Euphoria auf seinem Schoß wieder zurechtrückte und ihn zu einem innigen Kuss an sich heranzog.
„Euphoria? Singst du etwas für mich? Bitte?“

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BeitragThema: Re: Wolfsong       Wolfsong - Seite 4 Icon_minitime1Mi Jan 27, 2021 2:53 am

Man sollte meinen, dass bei so viel Hitze, die sein Körper ausströmte, es alles andere als sinnvoll war, sich noch eng an jemanden zu schmiegen und noch mehr Wärme aufzunehmen. Doch Euphoria empfand es alles andere als störend, mehr noch brauchte er die Nähe zu anderen, mehr als je zuvor.
Seine Lippen formten ein amüsiertes Lächeln. Der Dunkelhaarige hatte wohl recht mit seinen Worten, auch, wenn seine natürlich anders gemeint waren.
Es hätte ihn nicht gestört, kurz von ihm abzulassen, doch schien es absolut nicht nötig zu sein, als der andere Körper sich plötzlich aufrichtete und das, obwohl er immer noch auf ihm saß. Reflexartig schlang der Tiefling seine Beine um Aschwins Hüfte, krallte sich fester an ihn, dabei erstaunt das hübsche Gesicht anblickend. „Meine Güte, Aschwin, was kannst du eigentlich nicht mit deiner Kraft anstellen?“, in seiner Stimme war Erstaunen und einen Hauch an Lust zu erkennen. Er liebte es einfach den anderen zu sehen, wie er seine Muskeln benutzte, ob im Kampf oder im Alltag, es war ein Anblick, den er ungemein genoss. Und der nicht zu selten das Blut in seinem Inneren zu kochen brachte. Gab es eigentlich etwas, was er nicht an diesem Mann liebte? Es wirkte schier unmöglich, dass es etwas gab, was ihm weniger an ihm gefallen könnte.
Jetzt waren wenigstens beide endlich entkleidet und Euphoria konnte jede Stelle seiner Haut ertasten, erspüren und bewundern.
Ein zufriedenes Lächeln umspielte die dunklen Lippen, als der Werwolf sich wieder hinsetzte und ihn auf seinen Hüften drapierte. Seine Finger fuhren sanft über die breite Brust und er lehnte sich gierig seinem Kuss entgegen, leise aufseufzend, dabei seine Augen schließend. Erst, als die Stimme des Älteren erklang, blinzelte er ihn interessiert an, lauschte den Worten, die er geformt hatte und konnte nicht anders, als seine Augen freudig zu weiten. Er hatte in den letzten Tagen nicht häufig seine Stimme fürs Singen benutzt, dabei verging kaum ein Tag in seinem Leben, wo nicht ein kleines Lied über seine Lippen glitt, doch mittlerweile konnte er singen und musizieren wann auch immer ihm danach war. Es war nicht mehr das Einzige, was ein bisschen Gold in seinen Beutel brachte und diese Freiheit erlaubte ihm immerhin seine eigenen Lieder zu fabrizieren, über all das zu schreiben und singen, was für ihn wichtiger war.
„Du musst mich nicht zweimal fragen! Für dich immer.“, säuselte der Barde, drückte en anderen etwas fester in die Kissen und bedeutete ihm, sich etwas mehr zu entspannen, während er sich an seine Brust lehnte.
Er dachte kurz nach, darüber, welches Lied er an den Tag bringen wollte. Da waren eine Menge Lieder über Helden, wie sie Monster, Drachen und Dämonen bezwungen hatten, epische Schlachten, humorvolle Geschichten aus Tavernen. Doch all das passte nicht. Das waren Lieder für die Massen, für ein Lagerfeuer, umzingelt von Freunden.
Hier waren sie alleine, nur er und sein Geliebter und dieser hatte etwas Eigenes verdient. In Euphorias mittlerweile beinahe vollgeschriebenem Büchlein waren viele wilde Passagen und Lieder, die nur für seine Augen bestimmt waren. Lieder über den Werwolf, all die Empfindungen, die er ihm gegenüber hegte und das seit dem ersten Tag, an dem sie sich kennengelernt hatten. Vor Aschwin wollte er sich nicht ziemen, wenn er sich ungehobelt, wie ein wilder Mann in seiner Gegenwart verhalten konnte, dann sollte er nicht besorgt sein, dass diese Lieder ihm unangenehm wären. „Ich habe ein paar Lieder nur für dich, sei ehrlich zu mir und sag mir, ob es dir gefällt oder nicht, ja? Keine falsche Freundlichkeit!“, er wusste, dass der Dunkelhaarige seine Stimme mochte und es konnte noch so unsinnig sein, was er von sich gab, er würde immer noch einen Weg finden ihm zu sagen, dass es perfekt war.
Der Barde schloss noch einmal kurz seine Augen, erinnerte sich an all die Worte, an die Melodie, die in seinem Kopf schlummerte, ehe er seinen Mund öffnete und begann mit leiser, sanfter Stimme für Aschwin zu singen. Mit einem Instrument in seiner Hand würde es vielleicht besser durchdringen, doch das konnte er an einem anderen Tag auch tun.
Euphoria merkte schnell, wie die Welt um ihn herum in ein Nichts verwandelte, keine Eindrücke störten sein Gesang, störte sein kleines Lied, ein Liebeslied, um genau zu sein. Vielleicht war es ein wenig zu kitschig, vielleicht nicht ganz der Geschmack seines Geliebten, doch worüber sollte sein wirrer Verstand singen, wenn er noch Augen für ihn hatte? Wie sollte er nicht darüber singen, wie unbeschreiblich verliebt er in ihn war, wie jede noch so kleine Sache, die er machte, ihn glücklicher machte als alles andere auf dieser Welt? Dass er ihn so sehr liebte, dass es manchmal in seiner Brust schmerzte, so stark, wie sein Herz schlug, sobald sich nur ihre Blicke trafen.
Manchmal war es leichter mit Musik all das zu sagen, was er sonst nicht immer wieder sagen konnte, fühlte sich persönlicher und intimer an, schließlich durfte sonst kein anderer es hören.
Seine Finger fuhren immer wieder über Aschwins Gesicht, sein dunkles Haar. Der Gelockte war zu sehr damit beschäftigt keinen Fehler zu machen, dass er nicht darauf geachtet hatte, ob der andere es gefallen hatte und als er die letzten Töne über die Lippen brachte, wurde er beinahe schon nervös, als er die Augen des Werwolfs suchte, ihn dabei fragend anblickte. „Ich konnte es noch nie singen…war es gut, fürs erste Mal?“

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BeitragThema: Re: Wolfsong       Wolfsong - Seite 4 Icon_minitime1Mi Jan 27, 2021 7:15 pm

Es hätte Aschwin schon sehr gewundert, wenn der Barde seinen Wunsch ausgeschlagen hätte. Immerhin liebte er seinen Beruf, das war jedem klar, der ein wenig Zeit mit Euphoria verbracht hatte. Dass Aschwin seine Stimme liebte, dürfte dem empathischen Mann auch bewusst sein, auch, wenn der Werwolf nicht gut darin war, solche Anziehung in klaren Worten auszudrücken. Aber dass er meistens alles zur Seite legte, wenn der Barde sang, um ihm lauschen zu können, dürfte für sich sprechen. Dafür, dass der Werwolf selbst sehr still war, genoss er es außerordentlich, Euphoria zuzuhören, egal, wie belanglos das sein mochte, was er mitteilte. Er hörte einfach gerne seine Stimme.
Umso zufriedener war er, dass der Tiefling sofort enthusiastisch zustimmte. Aschwin mochte noch so wenig ein Problem mit den wilden Wochen des anderen haben, aber er liebte die sachten Momente zwischen ihnen, die etwas zu kurz kamen momentan. Einfach Euphoria in seinen Armen halten und ihm zu lauschen, das machte den Werwolf schon zum glücklichsten Mann der Erde. Den Anweisungen des anderen folgend lehnte er sich noch etwas weiter zurück und zog den Tiefling dabei mit sich, den warmen Leib an seiner Brust umschließend.
„Nur für mich, hm?“
Aschwin versuchte, seine Stimme gelassen klingen zu lassen, während sein Herz einen kleinen Hüpfer machte. Zu denken, dass der Barde seine Kreativität ganz in ihn schüttete…Es war schwer vorstellbar für jemanden, der so viele Jahre allein und in den Schatten verbracht hatte. Aber das war wohl nun seine Realität und Aschwin schloss die Augen, als Euphoria leise zu singen begann. Er hatte heute immerhin schon einmal gelernt, wie überwältigend es sein konnte, wenn man die Augen einfach schloss und sich ganz auf seine anderen Sinne konzentrierte. Und was seine Ohren vernahmen, ließ die innere Unruhe in ihm vollkommen versiegen. Waren Euphoria wirklich so viele Dinge eingefallen, die er über ihn singen konnte? Wenn der Jäger so darüber nachdachte, hatte er Euphoria das ein oder andere schon Mal singen oder summen hören auf ihren Reisen, aber er hatte nie gedacht, dass der Barde über ihn sang! Jetzt schwirrten die wundervollen Worte des anderen um ihn herum wie bunte Vögel oder Schmetterlinge. Es war dem Werwolf unbegreiflich, wie man solche Worte finden konnte, er selbst fand immerhin kaum die Worte, um normal durch seinen Alltag zu kommen. Oftmals wollte er auch gar nicht mehr sagen als unbedingt nötig. Und doch war Euphoria hier und sagte so viel mehr als nötig und es war das Schönste, was er je vernommen hatte. Niemals in seinem Leben hätte Aschwin sich auch nur träumen lassen, dass jemand ihn so sehr lieben würde, um ganze Lieder über ihn zu verfassen. Seine Wangen waren hochrot angelaufen und seine Hände wanderten in vollkommener Unruhe über den Rücken des Barden, bis seine Stimme irgendwann verstummt war. Wie liebevoll Euphoria über sein Gesicht strich, das war fast zu viel für den Werwolf und als jener geendet hatte, sah er ihn eine Weile lang nur aus großen Augen an.
„Das hast du dir einfach so ausgedacht? Zu mir? Zu uns?“
Ein ungläubiger Blick aus grauen Augen traf den anderen. Es war weniger die Verwunderung, dass Euphoria zu solchen Texten in der Lage war, sondern eher der Unglaube, dass jemand so etwas über ihn verfassen konnte.
„Euphoria…“
Seine Stimme brach fast bei dem Namen seines Geliebten und er wischte sich hastig eine gerührte Träne aus dem Gesicht, seinen feuchten Handrücken fast schon ungläubig betrachtend.
„Wie können dir solche Worte einfallen? Zu mir?“
Ganz ungläubig war der Werwolf, während er den Tiefling unwillkürlich näher an sich drückte. Da waren so viele Emotionen in seiner Brust, dass er gar nicht wusste wohin damit. Stattdessen vergrub er sein Gesicht an seiner Brust, atmete tief seinen Geruch ein.
„Ich liebe dich“, presste er leise hervor.

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BeitragThema: Re: Wolfsong       Wolfsong - Seite 4 Icon_minitime1Mi Jan 27, 2021 8:30 pm

Euphoria wusste, dass der andere nicht gerne im Mittelpunkt stand, doch er musste sich wohl oder übel daran gewöhnen, dass er für ihm immer im Mittelpunkt stehen würde, dass er ihn besingen und bewundern würde mit jedem Atemzug, den er machte.
Bei seinen Worten hob er leicht seine Augenbrauen, ehe er verschmilzt lächelte. „Natürlich! Und ich hab noch so viel mehr!“ Das war nicht einmal gelogen. Der Barde hatte etliche Seiten gefüllt über all das, was ihm in den Sinn kam, wenn er den anderen nur anzuschauen brauchte. Davon, wie er ihn gerettet hatte, wie sie einander halfen, wie er andere beschützte. Einige von ihnen waren vielleicht wirklich ein bisschen kitschiger als andere, andere Lieder jedoch hätten vielleicht dem Dunkelhaarigen auch gutgetan, einfach, damit er lernte sich selbst etwas mehr zu lieben, jede Seite von ihm, auch die, die er so stark vor anderen verborgen hielt.
Sanft strichen seine Finger über Aschwins Schulter, an seinem Oberarm vorbei. Kurz hatte er Sorge, dass ihm solch ein Lied unangenehm war, doch seine Körpersprache und vor allem sein Gesichtsausdruck sprachen vom Gegenteil. Hatte er ihn etwa wirklich mit diesem Lied gerührt? Mit großen Augen blickte er seinen Geliebten an, beobachtete, wie er sich hastig eine Träne vom Gesicht wischte und beinahe wären ihm selbst die Tränen bekommen bei so vielen Emotionen, die der Ältere gerade ausströmte.
„Aschwin…wie können mir nicht solche Worte zu dir einfallen?“ Während Aschwin ungläubig darüber war, dass jemand solche Worte für ihn übrighaben konnte, konnte der Tiefling nicht glauben, dass dieser Mann weniger verdient hatte. Um genau zu sein kam es ihm nicht einmal genug vor. Sachte schmieg sich der schmale Körper stärker an den anderen heran, presste seine Lippen sachte auf sein Haar. Irgendwo fühlte er sich besonders, dass er so viele Gefühle aus dem Werwolf entlocken konnte, doch gleichzeitig sollte es nichts Besonderes sein, wenn man all das aufzählte, was man an ihm wertschätzte und vor allem liebte. Er verdiente das.
Er hatte seine Arme um den hübschen Kopf des Älteren gelegt, sein Daumen und Zeigefinger fuhren sachte zu seinem Kinn, hoben ihn mit sanfter Gewalt an, dass sie sich anblicken konnte.
Ein sanftes, liebevolles Lächeln huschte über die dunklen Lippen des Barden und er verlor sich für einen kurzen Moment in den grauen Augen. „Aschwin, du bist mein alles, es gibt nichts, was ich nicht an dir lieben könnte! Es fühlt sich richtig an, hunderte Seiten mit Worten zu fühlen, die all dies beschreiben.“ Euphoria merkte selbst, wie sein Herz in seiner Brust anschwoll, wie die Emotionen in einem großen Wirbelsturm auf ihn einprasselten und er nicht anders konnte, als die zarten Lippen seines Geliebten mit innigen Küssen zu benetzen. Er tat ihm so gut, noch nie hatte er sich so gefühlt, so freu und gut und vor allem wunschlos glücklich. Sie hätten morgen all ihr Hab und Gut verlieren können, es hätte ihn nicht gekümmert, keine schönen Dinge auf der Welt konnten so erfüllend sein, wie die Nähe zum Werwolf.
Der Barde hatte regelrecht vergessen, dass er eigentlich ganz andere Pläne für sich und den anderen hatte, dass sie aus anderem Grund entkleidet mit Bett waren, doch gerade war es so einfach die Lust in den Hintergrund zu schieben. Abgesehen davon hatte er schon immer solche Momente genossen, wo er eng umschlungen einfach nur die Nähe zu seinem Geliebten genießen und zelebrieren können.
„Ich möchte das häufiger tun. Also, dir etwas vorsingen, Lieder, die nur für deine Ohren bestimmt sind. Sie sind anders als das, was ich für andere schreibe und es hat sie auch ehrlich gesagt nichts anzugehen!“, fragend schielten die Augen zum Werwolf. „Wie findest du das? Dein eigenen kleinen privaten Singeinlagen…“ Euphoria hatte sich wieder an die Brust des anderen angeschmiegt und malte gedankenverloren Muster auf seiner Brust, seine Wärme ganz in sich einnehmend.
„Jetzt, wo ich dich habe, weiß ich gar nicht, wie ich vorher ausgekommen bin. Als hätte immer etwas gefehlt und…jetzt weiß ich auch endlich, was oder- besser gesagt- wer.“, der Barde lächelte in sich hinein. Irgendwo ergab es ja auch Sinn, zumindest in seinem Kopf. „Da fällt es einem auf einmal etwas leichter, so einiges zu vergessen.“, in seinen Gedanken verloren fuhren seine Finger über eine besonders große Narbe auf Aschwins Oberkörper. Manchmal überraschte es ihn selbst so sehr, wie wohl er sich bei ihm fühlte, ihm erlaubte all seine Makel sehen zu können und nie schien es ihn zu stören.

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BeitragThema: Re: Wolfsong       Wolfsong - Seite 4 Icon_minitime1Do Jan 28, 2021 6:37 pm

Am liebsten hätte Aschwin gar nicht mehr von dem Tiefling abgelassen. Das Gesicht so nah an seine Brust gedrückt, war seine Nase erfüllt von dem Geruch des anderen. Er wollte dieses Gefühl einfach auf ewig bewahren. Dabei hatte er nicht einmal Angst, dass sich irgendetwas ändern würde. Sein Vertrauen in seine und Euphorias Liebe war so groß, dass er wusste, dass nur ihr abenteuerlicher Lebensstil die Macht haben konnte, sie voneinander zu trennen. Ansonsten wusste Aschwin mit unerschütterlicher Bestimmtheit, dass er für immer an Euphorias Seite bleiben würde.
„Tut mir leid, dass ich nicht so schöne Wörter für dich hab. Oder so viele“, murmelte er gegen seine Brust und drückte den Körper näher an sich. Er wusste ja, dass Euphoria gar nicht verlangte, dass er ähnlich redselig war. Sonst hätte er sich auch niemals in ihn verliebt. Aber dennoch wünschte der Werwolf sich manchmal, dass er seine Zuneigung ebenso wortreich und wundervoll zeigen könnte wie der Barde. Es war ruhiger geworden um sie beide. Euphoria hatte ihn mit sanfter Gewalt dazu gebracht, ihn anzusehen, und der Werwolf lief immer schnell Gefahr, sich im sommersprossigen Gesicht und in den goldenen Augen zu verlieren.
„Ich würde nichts mehr lieben, als dir jeden Abend zuzuhören.“
Ein gewisses Element war darin, dass es merkwürdig machte, dem anderen dabei zuzuhören, wie er über ihn selbst sang. Aber das warme Gefühl, das Euphorias Gesang in ihm auslöste, konnte nichts aufwiegen. Es war etwas Besonderes, dass der Barde so viele Gedanken an ihn verschwendete, dass sein Herz so überzugehen schien mit Emotionen ihm gegenüber. Aschwin konnte es nur allzu gut verstehen, immerhin ging es ihm selbst nicht anders. So starker Gefühle überwältigten ihn noch immer so sehr wie am ersten Tag und er war so froh, dass sie irgendwann den Schritt gewagt hatten. Euphoria hatte sich wieder an seine Brust angeschmiegt und Aschwin legte die Arme um ihn, lehnte seinen Kopf an den des anderen.
„Seit ich dich habe, fühle ich mich wieder zuhause“, murmelte er auf die herzlichen Worte des Tieflings hin und beobachtete ihn dabei, wie er Muster auf seiner Brust zeichnete. Sie hatten quasi noch nie über seine Narben gesprochen, die meisten hatten auch keine starke emotionale Bedeutung für den Monsterjäger. Sicher, er erinnerte sich, wo jede herkam und einige dieser Narben trugen Geschichten mit sich, die er mit Euphoria teilen wollte, doch es kam ihm immer so eigenartig vor, einfach aus dem Nichts von sich zu erzählen. Jahre der Einsamkeit hatten seine Wahrnehmung wohl auch einfach getrübt. Wie gingen normale Lebewesen miteinander um?
Die Worte des Barden aber legten nahe, dass er etwas zu erzählen hatte. Aschwin war nicht darauf aus, jede noch so dunkle Erinnerung aus ihm herauszupressen, aber auf der anderen Seite wollte er auch alles wissen, was es über seinen Freund zu wissen gab. Er wollte ihn kennen, besser kennen als jeder andere sonst, und dazu gehörten leider auch die vielen schlechten Dinge, die ihnen widerfahren waren. Aber Aschwin wollte im Gegenzug auch, dass der Barde alles von ihm wusste. Er wollte keine Geheimnisse haben, nicht mal über seine Herkunft oder seine Gefühle seiner eigenen Rasse gegenüber. Nur wusste er nie, wo er beginnen sollte.
„Bevor du es vergisst….Willst du es mit mir teilen?“
Seine Zunge stolperte ein wenig über die Worte und die grauen Augen blickten unsicher zu dem Tiefling. Er wollte nichts wieder aufreißen, also verstand der Barde hoffentlich, dass seine Bitte aus einem Interesse an ihm geboren war.
„Ich habe das Gefühl, wir haben uns noch so viel zu erzählen.“

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BeitragThema: Re: Wolfsong       Wolfsong - Seite 4 Icon_minitime1Fr Jan 29, 2021 12:46 am

Die Worte des anderen gaben ihm das Gefühl von Geborgenheit. Sich wieder zu zuhause zu fühlen…
Euphoria glaubte lange, dass sein Zuhause in der Karawane war, oder in seiner Akademie, an die er sich so festgeklammert hatte, während alle anderen um ihn herum fortgingen und aus ihrem Leben etwas machten. Sicher, er fühlte sich überall wohl und willkommen, vor allem Del gab ihm das Gefühl von Familie und Hoffnung. Doch all das war nicht das, was er bei Aschwin verspürte, das Gefühl, dass er nie wieder allein sein musste, das Gefühl nie wieder sich verstellen zu müssen, ganz er selbst zu sein. Und das Beste- er hatte ihn immer an seiner Seite, sie mussten nicht auf die Rückkehr des anderen warten, mussten keinen Ort aufsuchen, wo sie endlich ihre Mauern herunterlassen konnten. Das konnten sie auch in einem Zelt mitten in der Einsamkeit tun oder hier, im geräumigen Zimmer einer geschäftigen, lauten Stadt, umgeben von Leuten, Lärm und dem stetigen Beben der Maschinen.
Es war überwältigend wie wohl er sich bei dem Werwolf fühlte, wie seine Arme sich um seinen Körper geschlungen hatten, wie nah sie beieinander waren und wie glücklich die schiere Anwesenheit des anderen sie doch machte. Der Barde wusste einfach, dass sie füreinander bestimmt waren und das hieß auch, dass es okay war, sich zu öffnen. Und irgendwo wollte er es auch, er wollte ihm alles sagen können, wollte sein Leben ganz mit ihm teilen, selbst jene Momente, die er selbst am liebsten vergessen würde. Doch vielleicht war vergessen nicht die Antwort, manchmal konnte man die Probleme und schlimmen Dinge nicht einfach verdrängen und versperren, so tun, als wäre es nie geschehen. Manchmal musste man sich ihnen stellen und lernen, und etwas sagte dem jungen Mann, dass beide noch viele Dämonen hatten, denen sie sich stellen mussten.
Der Gelockte schaute auf, blickte in das bildschöne Gesicht seines Geliebten. Er hatte absolut recht, sie hatten noch so vieles, was sie einander mitteilen konnten und wahrscheinlich auch sollten. Wenn sie ihr Leben gemeinsam verbringen wollten, dann sollten sie nicht zögerlich zueinander sein und er vertraute dem Jäger so sehr, dass es sich nicht einmal anfühlte, als würde er alte Wunden aufreißen. Vieles war so viele Jahre her. Und abgesehen davon war er nicht der Einzige, der eine unschöne Vergangenheit hatte. Euphoria wusste, dass so viel mehr in Aschwins Leben passiert war, er wollte alles über ihn wissen, doch gleichzeitig ebenso wenig verletzen und herumstochern und er wusste, der Dunkelhaarige hatte dieselben Sorgen.
„Oh, es gibt so vieles, was wir einander zu erzählen haben…gute wie auch schlechte Dinge.“, seine Lippen formten ein schiefes Lächeln und er strich sanft über die Wange des anderen, genoss das raue Gefühl seiner Stoppen, seiner Barthärchen, die auf der schönsten Art und Weise an seinen Fingerkuppen vorbeiglitten.
„Ich möchte alles mit dir teilen…jede einzelne Kleinigkeit und…es ist okay, seit wir zusammen sind fühl ich mich stärker als ich es je war. Ich glaub, ich möchte mich endlich all dem stellen.“ Entschlossen blickten die goldenen Augen in das endlose Grau seines Gegenübers.
Mit seinem Zeigefinger deutete er auf eine starke Brandnarbe, welche vom Bauchnabel aus bis zur rechten Taille ging, nicht perfekt verheilt und unangenehm vernarbt. „Tieflinge können mit Feuer spielen, es tut uns nicht so sehr weh. Stell dir vor wie aufgeregt ich war, als ich mich aus Versehen am Ofen verbrannt habe und es nicht ansatzweise so wehtat wie gedacht und auch kaum Spuren hinterlassen hatte? Oh, ich habe mich so gefreut, ich wusste ja nicht, dass es normal für uns war, und habe es meiner Mutter berichtet. Mein Vater hatte es gehört, jedes Wort…ich hatte schon immer eine blühende Fantasie.“, Euphoria hielt kurz inne und schnaufte leise. „Eine schöne Sache für ein Kind, doch mein Vater war gut darin all die schönen Dinge wie ein Blutegel aus mir auszusaugen. Ich dachte ich hätte irgendeine magische Superkraft, die sonst kaum jemand hatte, vielleicht könnte ich ein Held werden, Leute aus brennenden Häusern retten, durch Flammen gehen, all so einen Quatsch. Und dann kam mein alter Herr wurde zornig, wie immer, wenn ich Unsinn vor mich hinbrabbelte. Er schaute mich an mit seinen wilden Augen und sagte nur ‚Oh, du glaubst du kannst durch Flammen gehen? Dann schauen wir doch mal, ob du wirklich dazu in der Lage bist!‘ und…nun, er war älter und vielleicht war sein Hass mir gegenüber so groß, dass es den Schmerz ausblenden konnte. Auf jeden Fall nahm er ein brennendes Holzscheit aus dem Ofen und schmiss ihn nach mir. Ich bin nicht immun gegen Feuer, das wurde mir an diesem Abend bewusst, als es auf mir landete, die Kleidung Feuer fing und ich glaubte, ich würde sterben. Ich erinnere mich nicht mehr an viel…ich hatte Glück, meine Mutter hatte das Feuer schnell ausgemacht und es war das erste Mal, dass ich von jemanden geheilt wurde. Einige Narben konnten vermieden werden aber die-“ Seine Augen glitten erneut zu der deformierten Stelle. „Die ist leider geblieben. Ich glaube ich war acht.“ Ein trauriges Lächeln huschte über seine Lippen. „Meinen Rücken hatte mein Vater mit seinem Gürtel ausgepeitscht, meine Brust, mein Bauch…Glas, Messer, Fäuste. Ich war froh, wenn ich das Bewusstsein verlor, Tränen und Schreie hasste er so sehr.
Wusstest du, dass…er hat immer mein Gesicht gemieden. Seltsam, oder? Dafür, dass er mich so ungern anschaute, wollte er nie mein Gesicht anrühren, es nie grün und blau schlagen.“ Euphoria legte seinen Kopf schief, dachte einen Moment darüber nach, ehe er mit seinen Schultern zuckte.
„Das war leider nicht alles, was er getan hatte. Ich…es ist seltsam, ich hab mich so viele Jahre in den Schlaf geweint, weißt du? Ich wollte niemandem zeigen und verraten, was er getan hatte, ich habe mich immer so geschämt, fand mich unansehnlich. Immer, wenn ich in den Spiegel geschaut habe, habe ich nur das gesehen, was er mit mir gemacht hat, wie er meine Kindheit gestohlen hat und noch so vieles mehr…dabei hätte ich mich nie für mich selber schämen müssen. Aber erkläre das jemanden, der früh gelernt hatte nichts wert zu sein. Das und-“, der Barde hielt inne, blickte hastig in das Gesicht seines Geliebten. Er hatte gemerkt, wie sein Körper wieder angespannt war, hatte zwischen seinen Worten immer wieder versucht ihn mit sanften Berührungen zu beruhigen, doch er wollte sicherstellen, dass er okay war. „Aschwin, wie…wie fühlst du dich? Das ist viel…tut mir leid, wir müssen das alles nicht jetzt besprechen, ja?“
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BeitragThema: Re: Wolfsong       Wolfsong - Seite 4 Icon_minitime1Fr Jan 29, 2021 6:52 pm

Aschwin mochte den Barden zwar aufgefordert haben, als er jetzt jedoch sprach, merkte er selbst, wie er unruhig und angespannt wurde. Es bedeutete dem Werwolf viel, dass Euphoria sich ihm so öffnete, in allen Belangen, dass er sich nur für ihn ganz von seiner wahren Seite zeigte. Aber Euphorias Geschichten über seine Vergangenheit mitanzuhören, tat dem Werwolf weh. Es wollte einfach nicht in seinen Kopf gehen, wie jemand den Tiefling so behandeln konnte. Dass es Familie war, war für Aschwin nicht einmal erschreckend, immerhin kam er selbst aus einer alles andere als liebevollen Familie, die ihm das Leben mehr zur Hölle gemacht hatten, als es ein Fremder jemals gekonnt hätte. Aber wie konnte irgendjemand überhaupt so mit dem Barden umgehen? Dafür, dass er Lebensfreude und Kreativität ausstrahlte? Bei dem, was Euphoria ihm erzählte, zog sich alles in dem Werwolf schmerzhaft zusammen. Der Wunsch in ihm war groß, er hätte den anderen früher kennengelernt. Nicht nur, weil er dann schon so viel mehr Zeit mit ihm hätte verbringen können, sondern auch, weil er sich gerne einredete, dass er ihn vor dem hätte bewahren können, was ihm angetan worden war.
Seine Ohren lauschten genauestens auf jedes Wort des Tieflings, seine Nase konnte seine Gefühlslage fast schon riechen. Er wirkte nicht so panisch, wie der Werwolf es vielleicht erwartet hätte. Immerhin ein gutes Zeichen, dass er mit seiner Vergangenheit schon etwas abgeschlossen hatte. Aber es war für Aschwin schwierig, ruhig zu bleiben. Seine Hände fuhren immer wieder über Euphorias Rücken, seine Arme, seine Taille, einfach alles, um ihn irgendwie zu beruhigen. Bei ihm selbst half es nur begrenzt, aber wenigstens war der Tiefling in seinen Erzählungen gefasst. Vielleicht hätte er hin und wieder etwas sagen sollen? Aber Aschwin war nur gut darin, zuzuhören, nicht darin, auch tatsächlich etwas zu sagen. Und was entgegnete man schon auf solche Enthüllungen? Natürlich hatte Aschwin all die Narben des Tieflings schon genauer studiert, er hatte schon ausreichend Gelegenheit dazu gehabt, und aus eigener Erfahrung konnte er auch sagen, dass viele nicht ohne starke Gewalteinwirkung dahergekommen waren. Genau zu hören, wie sein eigener Vater ihn mit einem brennenden Holzscheit beworfen hatte, was er ihm sonst noch alles so angetan hatte…Aschwin hatte eine sichere Umgebung für den Tiefling schaffen wollen, in der er ohne Hintergedanken mitteilen konnte, was ihn beschäftigte, aber es fiel dem Jäger schwer, die nötige Ruhe zu bewahren. Das war wohl auch Euphoria aufgefallen, der in seinen schaurigen Ausführungen innehielt. Nur langsam gelang es ihm, sich wieder auf die Gestalt in seinen Armen zu konzentrieren und er fuhr sich erschöpft durch das Gesicht.
„Ich verstehe nicht, wie er dir so etwas antun konnte. Dir.“
Seine Stimme war rau und etwas bröckelig, dabei hatte er doch gerade die ganze Zeit geschwiegen.
„Euphoria, ich bin einfach nur froh, dass du trotzdem so bist, wie du bist.“
Der Hass in Aschwins Innerem auf Euphorias Vater brodelte heiß, aber er wollte nicht zulassen, dass dieser Mann das war, was in dieser Unterhaltung im Vordergrund stand, er hatte es schlicht und ergreifend nicht verdient. Würde er ihn ohne Umschweife umbringen, sollten sie jemals aufeinandertreffen? Definitiv. Aber das war nicht, was er Euphoria vermitteln wollte.
„Mir geht es…vielleicht nicht gut. Aber ich danke dir, dass du mir das erzählt hast.“
Seine rauen Finger strichen sacht über seine Narben.
„In meinen Augen kann dich nichts jemals entstellen, das hast du hoffentlich immer im Hinterkopf.“
Es war eine Überwindung so viel zu sprechen, aber Euphoria war seine Erzählung sicherlich auch nicht leichtgefallen.
„Ich weiß, was es bedeutet, dass du mir das alles erzählst. Danke.“
Er zog den Barden in eine innige Umarmung, bettete seinen Schopf in seiner Halsbeuge.
„I-Ich will auch mit dir teilen, aber ich weiß nie, wo ich beginnen soll“, begann der Werwolf stockend und wandte seinen Blick etwas ratlos zu dem Barden.

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BeitragThema: Re: Wolfsong       Wolfsong - Seite 4 Icon_minitime1Fr Jan 29, 2021 8:08 pm

Euphoria wollte den anderen keineswegs beunruhigen, doch dafür hätte er wahrscheinlich über etwas anderes reden müssen, über Dinge, die nicht so schwer auf der Brust lasteten.
Seine Augen blickten mitfühlend den Älteren an, während er behutsam über sein Haar strich und versuchte etwas Ruhe in den angespannten Körper zurückzubringen.
„Ich bin auf froh, dass ich so bin, wie ich bin...dass es mich nicht eingeholt hat.“, erwiderte er leise, dabei den Dunkelhaarigen sanft anlächelnd. Es schmerzte, keine Frage, all das wieder aufleben zu müssen und es hatte wohl nicht geholfen, dass sich so viele Situationen bis ins kleinste Detail in sein Gehirn eingebrannt hatten. Doch auch er wollte seinem Vater nicht die Genugtuung geben und ihn in den Vordergrund schieben, er war ein grauenvoller, boshafter Mann, da waren sie sich alle einig, ein Mann, der absolut keine Aufmerksamkeit verdient hatte. Egal, wie stark er den jungen Mann auch geprägt haben mochte.
Der Barde merkte, wie Aschwin versuchte sich auf ihn zu fokussieren, wie seine Worte direkt an ihn gerichtet waren. Es tat gut zu wissen, dass er immer auf ihn zählen konnte, dass er- trotz der Erschütterung in seinem Inneren- sich weiterhin bemühte dem Gelockten zu zeigen, dass er ihn unterstützte und liebte und nicht einmal die Narben jemals etwas daran ändern konnte.
Man sollte meinen ihm wären bei den Erzählungen ein paar Tränen gekommen, doch diese sammelten sich erst langsam, als er der rauen Stimme seines Geliebten lauschte und seine sachten Berührungen ihm erneut Geborgen- und Sicherheit gaben.
„Aschwin…du bedankst dich bei mir? Dummkopf, ich sollte mich bei dir bedanken! Du bist der Erste, bei dem ich mich getraut habe, darüber zu reden und du gibst mir das, was ich mir immer gewünscht habe.“ Auch, wenn es dem Tiefling leidtat, dass er die sorglose Laune und Entspanntheit fortgewischt hatte mit den dunklen Erinnerungen aus seiner Kindheit, war er umso dankbarer, dass der Werwolf ehrlich mit ihm war, nicht so tat, als wäre alles in Ordnung. „Und ich weiß, dank dir sehe ich mich langsam nicht mehr als…naja…nicht genug. Ich bin genug.“ Oder zumindest reichte es Euphoria absolut aus genug für den Jäger zu sein.
„Ich bin froh, dass ich mit dir über alles reden kann! Allerdings…vielleicht sollte ich dich nicht auf einmal mit allem überfallen.“, besorgt blickte er in das hübsche Gesicht, strich abermals über seine Wange. Aschwin hatte so vieles schon, was seinen Kopf zerbrach, er wollte es nicht noch schlimmer machen. Er wollte jedoch auch nicht alles Unangenehme komplett auslassen, abgesehen davon hatte er auch viele gute Geschichten, Dinge, die ein Lächeln auf dieses schöne Gesicht zaubern konnte und die er mit ihm teilen wollte.
Nur zu gerne ließ der schmale Körper sich noch enger gegen den Werwolf pressen, erwiderte die Umarmung so fest er noch konnte. Kurz vergrub er seine Nase in seiner Halsbeuge, atmete seinen unbeschreiblichen Duft auf, der ihn allein schon beruhigte.
Die Worte des Dunkelhaarigen ließen ihn jedoch hastig aufblicken. Er wusste, wie schwer sich Aschwin mit Worten tat und dass er nicht immer eine Ahnung hatte, wie man am besten ein Gespräch ansetzen wollte, doch Euphoria konnte ihn unterstützen, ihm dabei helfen den Punkt zu erreichen, der wahrscheinlich auf seiner Zunge brannte, es ihm jedoch selbst noch nicht bewusst war.
Abgesehen davon wollte er wirklich mehr über den nachdenklichen Mann erfahren, mit dem er zusammen war, wollte an seinem Leben gänzlich teilhaben.
„Du kannst beginnen mit dem, was dich am meisten beschäftigt! Oder, wir können fairerweise bei dem Thema bleiben…also…Familie. Ich weiß nicht viel, außer, dass sie ein grauenvolles Pack sind. Ich hab dir mein Familienverhältnis ein bisschen offenbart, wenn du möchtest, kannst du mir deins offenbaren.“, fragend suchte er die grauen Augen. „Aber nur, wenn du wirklich möchtest…setz dich bitte nicht unter Druck, ja?“

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BeitragThema: Re: Wolfsong       Wolfsong - Seite 4 Icon_minitime1Sa Jan 30, 2021 1:04 am

Es war erleichternd zu hören, dass sein Zuhören, wenn auch mit wenigen Worten, dem Tiefling etwas Gutes zu tun schien. Dass es genug war, dass Aschwin hier bei ihm war. Auch gute Geschichten schlummerten in dem Barden, das wusste er, hatte er immerhin schon oft genug von seiner Zeit bei der Karawane erzählt. Wie viel sie ihm bedeuteten, wie sehr sie ihm geholfen hatte. Aschwin fand Komfort in dem Wissen, dass nicht alles in dem Leben des anderen schlecht gewesen war. Er hatte Glück und Freunde gefunden und er war zu der wundervollen Person geworden, die er jetzt war. Sein Weg hatte ihn hierher geführt, zu dem Werwolf.
„Es gefällt mir nicht, dass da noch so viel mehr ist“, murmelte er leise gegen den Hinterkopf Euphorias. Sein einziger Trost in der ganzen Angelegenheit war, dass es den Tiefling sogar etwas weniger zu belasten schien darüber zu reden als ihn selbst. Aber vielleicht lag das einfach an der Sache selbst. Lange Gespräche zu führen, so emotionale noch dazu, war einfach nicht seine Stärke. Da war es gut, dass der Tiefling ein wenig das Ruder übernahm und ihn sachte zu Dingen hinführte, die er aus eigenem Antrieb niemals hätte ansprechen können, aber gerne wollte. Seine eigene Vergangenheit war anders grauenvoll als die Euphorias, doch verdiente der Barde ebenso, mehr von ihm zu erfahren. Doch es fiel ihm nicht leicht. In seiner eigenen Geschichte war es recht eindeutig, dass Euphoria ein unschuldiges Kind gewesen war, dem schreckliche Dinge angetan worden waren. Bei Aschwin war nicht alles so in schwarz und weiß.
„I-Ich weiß, dass ich bei dem, was ich zu erzählen habe, nicht ganz unschuldig bin, Euphoria.“
Seine Stimme wurde ungewöhnlich leise.
„Aber ich bin anders als früher.“
Wem erzählte er das? Dem Barden sicherlich nicht, nein, es war eher an sich selbst gerichtet. Eine Versicherung, ein Versprechen an sich selbst. Seine unruhigen Hände griffen nach Euphorias Unterarmen, hielten sich fest, während er mit den Daumen über die weiche Haut strich.
„Klingt jetzt vielleicht blöd, aber…adlig aufzuwachsen ist nicht so schön, wie es sich immer anhört“, setzte er an. War das ein guter Einstieg für das, was er zu erzählen hatte? Er wusste es nicht. Aber Euphoria konnte es nicht für ihn aussprechen. Seine Augen zuckten unruhig über Euphorias Hände, die er anstarrte, weil ihm ein Blick in die goldenen Augen vermutlich gerade zu viel gewesen wäre.
„Meine Eltern haben mir nie das angetan, was dein Vater mit dir getan hat. So etwas und Schlimmeres haben sie nur anderen angetan.“
Bilder blitzten vor seinem inneren Auge auf, Erinnerungen an Jagden im Mondlicht, an panische Schreie und den alles verpestenden Geruch von Angst.
„Ich war nie ein guter Werwolf und ich war auch nie ein guter Erbe für die von Mergenthalers. Mein älterer Bruder, Wolfram, er war schon immer mehr Biest als Mensch. Kein guter Erbe.“
Sein Bruder musste am meisten unter seinem Wunsch gelitten haben, ehrlich gesagt wusste Aschwin war nicht genau, was mit ihm los war.
„Ich war die zweite Chance, aber meinen Eltern war schnell klar, dass ich auch nicht viel besser war als Wolfram. Aber ich war auf eine andere Art und Weise schlecht. Meine Schwester war der perfekte Ersatz. Das perfekte Monster“, schnaubte er abfällig und versuchte, seinen roten Faden wiederzufinden.
„Vater hat länger gehofft, dass man aus mir noch etwas Anständiges machen kann. Mutter hat nicht mehr mit mir geredet, seit ich zwölf war. I-Ich weiß nicht, was uns in Kaisersruck erwarten wird, aber wenn sich die anderen Adligen dort an mich erinnern, dann an den viel zu stillen, eigenartigen Nachwuchs, der seine Manieren zu Hof gerade so beherrscht hat.“
Sicherlich hätte Euphoria sich in seiner Situation tausendmal besser geschlagen. Für ihn war die Fassade aufrecht erhalten fast noch etwas schwieriger gewesen, wie den Vollmondnächten und ihren brutalen Jagden zu widerstehen.
„Meine Eltern waren nur froh, dass sie noch Arda hatten. Sie war perfekt in allem. Als Werwolf, als Adlige…Nur nicht als Schwester.“
Wie so oft wühlte das Erzählen ihn auf, seine Emotionen endlich in Worte zu fassen. Hin und wieder stotterte er leicht, wenn die Worte ihm zu viel wurden. Mit der rechten Hand griff er an seine linke Schulter, drehte sich leicht zu dem anderen herum und offenbarte ihm eine Reihe von tiefen Biss- und Klauenspuren.
„Sie hat Wolfram auf m-mich losgelassen. So unnütz. Meine Eltern wollten sie sowieso als ihre Nachfolgerin. Arda hätte….sie hätte mich nicht aus dem Weg räumen müssen. Ich sollte sowieso ersetzt werden, still und h-heimlich. Familie ist das wichtigste, was wir haben. Ihre Worte, nicht meine. Aber man verlässt das Rudel nicht einfach. Es wäre für alle einfacher gewesen, wenn sie mich einfach hätten ziehen lassen. A-Aber ich musste bleiben. Arda hat mir jeden Tag zur Hölle gemacht. Und glaub mir, gegen ihre scharfe Zunge hatte ich k-keine Chance.“
Damals hatte er gelernt, dass Reden sowieso zwecklos war. Seine Familie verdrehte eh alle Worte in seinem Mund und was auch immer er sagte, Ardas Worte klangen besser. Unbewusst hatte sich sein ganzer Leib angespannt bei diesen Erinnerungen.

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BeitragThema: Re: Wolfsong       Wolfsong - Seite 4 Icon_minitime1Sa Jan 30, 2021 3:19 pm

Geduldig wartete der Barde darauf, dass der andere zu sprechen begann. Er wollte ihn nicht dazu zwingen, keineswegs, und hoffte auch, dass er sich nicht verpflichtet fühlte etwas über seine Vergangenheit zu teilen, nur, weil er gerade getan hatte.
Aber diese Gedanken und Sorgen sollten langsam fortgewischt werden, denn, wenn er wirklich nicht darüber reden wollte, hätte er sich schon längst mitgeteilt, schließlich wussten beide sehr gut, dass sie immer aufeinander Rücksicht nehmen und niemals in die Ecke drängen würden.
Euphoria neigte seinen Kopf ein wenig. Mittlerweile musste dem Werwolf bewusst sein, dass er ihn für nichts verurteilte, was in der Vergangenheit passiert war. Sie alle mussten vieles durchmachen, waren in Situationen, die sie vielleicht am liebsten vermieden hätten und keiner von ihnen war fehlerfrei. Für ihn zumindest konnte nichts, was passiert war, seine Gefühle seinem Geliebten gegenüber ändern. „Das ist okay…mach dir deswegen keine Sorgen.“, erwiderte der Gelockte mit leiser Stimme, ihn sanft anblickend. Er wollte ihn nicht unterbrechen, ließ ihn fortfahren und hörte jedem einzelnen Wort genaustens zu.
Wie das Leben eines Adligen war, konnte sich der Barde absolut nicht vorstellen. Sein Leben war wohl eher das Gegenteil, er hatte keinen wichtigen Namen, einen Titel oder irgendetwas, was ihn vielleicht hätte wichtig machen können. Doch das war auch absolut nichts, was er in irgendeiner Form brauchte oder wollte. Abgesehen davon hatte alles ihre Schattenseiten und er konnte sich denken, womit sich Aschwin herumplagen musste in der Vergangenheit.
Seine Augenbrauen zogen sich zusammen, der Gedanke, dass seine Familie ihre Kinder nur nach ihrem Wert für das Erbe angesehen hatten und wie viel Nutzen sie aus ihnen herausziehen konnten, fühlte sich nicht gut und richtig an.
Euphoria konnte sich nicht vorstellen, wie ein Werwolf Haushalt sein konnte, der Gedanke jedoch, dass einer von ihnen sich kaum mit der menschlichen Seite identifizieren konnte, klang seltsam und er konnte sich vorstellen wie unangenehm es war, wenn man sich mit dieser Person allein in einem Raum befand. Ein seltsamer Schauer ging über seinen Rücken, den er nicht ganz zuordnen konnte. Er hatte keine Angst Aschwin gegenüber verspürt, weder als Wolf noch als Werwolf, wieso ließ ihn der Gedanke also schauern?
Doch dieses unangenehme Gefühl in seiner Brust schwoll nur noch weiter an, als der Ältere weitersprach. „Sie hat dich einfach ignoriert?“, Euphoria blickte den anderen ungläubig an. Irgendwo erinnerte es ihn an seine Mutter, die irgendwann begonnen hatte, so zu tun als wäre ihr Sohn nicht da, versuchte den Zorn seines Vaters nicht auf sich zu ziehen. Doch etwas sagte ihm, dass dies nicht der Grund war, weswegen Aschwins Mutter ihn begann so zu behandeln.
Es brach dem Tiefling regelrecht das Herz, anhören zu müssen unter welchen Verhältnissen der andere aufwachsen musste, die Kälte, die ihn umgab.
„Vielleicht erinnern sie sich nicht mehr an dich? Ich meine…wie lang ist es her, seit du unter den adligen Leuten rumgelaufen bist?“ Er wusste nicht, ob sie sich wirklich lange in den hohen Kreisen des Kaiserreichs bewegen mussten, oder gar mit ihnen interagieren mussten. Abgesehen davon war es ohnehin nicht leicht sich in diese Massen reinzumischen, nicht, wenn sie einen gehörnten dämonisch aussehenden Mann dabei hatten.
Hastig schloss Euphoria seinen Mund und lauschte lieber seinem Geliebten. Er merkte, wie ihn die Sache aufzuwühlen schien und versuchte immer wieder mit zarten Berührungen ihn zu beruhigen, ihm zu zeigen, dass er nicht allein war, dass er für ihn da war.
Wie er seine Schwester beschrieb, Arda, war grauenvoll. Der Barde mochte keine Geschwister haben, doch hatte er immer gedacht, dass wenigstens diese so gut es ging zusammenhielten. Das, was er jedoch über sie erzählte, war das absolute Gegenteil und brachte das Blut im Kleineren regelrecht zum Kochen.
Seine Augen weiteten sich erschrocken bei den Bissen und Kratzspuren, die Aschwin ihm im nächsten Moment offenbarte und er spürte, wie sie sich mit Tränen fühlten. Er verstand nicht, wieso sie ihn wie einen Gefangenen bei sich behalten hatten, wenn offenbar nur eine Person für sie wichtig zu sein schien. Wieso konnten sie Aschwin nicht einfach gehen lassen?
Wie allein sich der Werwolf gefühlt haben musste, in einer Welt, die sich nicht um ihn geschert hatte und eine Schwester, die ihm so viele Schmerzen verursacht hatte.
Sein Herz pochte vor Zorn und Trauer und nun war er derjenige, der nicht wusste, was er sagen sollte. „Widerliche Schlampe…“, presste der Tiefling zornig hervor. Seine Finger verkrampften sich leicht und er merkte, wie gerne er dieser Frau das Leben zur Hölle gemacht hätte, wie er sie mit giften Worten in Grund und Boden verletzt hätte. Doch er wollte nicht die gleichen Grausamkeiten begehen, die diese Frau offenbar gut zu beherrschen schien.
So schnell, wie sich sein Körper vor Zorn verspannt hatte, umso schneller entspannte Euphoria wieder seine Muskeln, wischte sich hastig die Tränen von den Augen, ehe er das Gesicht des anderen in seine Hände nahm, ihn anblickend. „Scheiß auf Familie. Scheiß auf deine Schwester, deinen Bruder, auf sie alle. Du hast besseres verdient, Leute, die auf dich Acht geben, dir helfen und dich beschützen und vor allem, Leute, die dich lieben. Und das tun wir alle. Ich wünschte, wir hätten uns so viel eher gefunden….Aschwin, so etwas hätte dir niemals passieren dürfen!“ Der Gelockte schniefte leise, blinzelte weitere ansteigenden Tränen davon. „Ich werde dafür sorgen, dass Ardas giftige Worte durch meine fortgespült werden, du verdienst all die schönen Worte auf dieser Welt, all die Aufmerksamkeit. Und ich habe dafür eine ganze Ewigkeit Zeit. “, langsam ließ er eine Hand zu den Narben des Werwolfs, strich umsichtig um die Stellen, die ihm sein eigener Bruder zugefügt hatte. Der Gedanke versetzte ein Stich in seinem Herzen und er glaubte verstehen zu können, weswegen Aschwin es stärker mitgenommen hatte, was er ihm berichtet hatte. „Irgendwann wird der Tag kommen, wo sie nicht mehr Macht über uns haben, kein einzelner von ihnen. Irgendwann sind unsere Erinnerungen und Male nur geprägt davon, was wir erlebt haben, was uns ausmacht, das verspreche ich dir.“ Euphoria zog den Dunkelhaarigen in eine innige Umarmung, presste Aschwins Kopf sanft in seine Halsbeuge. „Ich weiß, es kostet so viel Überwindung all das zu sagen. Man lebt es alles nochmal auf und merkt, wie schmerzhaft es war. Ich…ich bin dir so dankbar, dass du dich mir öffnest und mir vertraust. Ich werde alles tun, dass es nicht mehr schmerzt.“

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BeitragThema: Re: Wolfsong       Wolfsong - Seite 4 Icon_minitime1So Jan 31, 2021 12:43 pm

Es war nicht einfach, über seine Familie zu sprechen, denn auch, wenn er Euphoria schon den ein oder anderen Einblick in seine Vergangenheit gegeben hatte, waren es immer nur Bruchstücke gewesen. Nun hatte er sich selbst an so viel erinnert gefühlt, an Eindrücke, an Stimmen, an Emotionen…Vieles kochte gerade in ihm hoch, aber irgendwo ließ es ihn auch kalt. Es war vierzehn Jahre her, seit er seiner Familie den Rücken gekehrt hatte und sie hatten keine Macht mehr über ihn. Aber was er erlebt hatte, hatte ihn trotzdem geprägt und bestimmte Eigenarten hatten sich so sehr in sein Ich gebrannt, dass auch Euphorias ganze Liebe ihn nicht vollkommen erneuern würde. Vermutlich ging es dem Barden nicht anders. Aber was brachte es schon, immer zurück zu blicken? Sie hatten so viel mehr vor sich, dass es sich zu Erleben lohnte.
„Man hat mir leider früher schon immer gesagt, dass ich meinem alten Herrn sehr ähnlichsehe“, seufzte Aschwin auf die Bemerkung des anderen hin. Wenn er sich im Spiegel sah, konnte er leider nur zu gut sehen, was die Leute damit meinten. Aschwin mochte sich noch so sehr von seiner Familie abgrenzen, einen anderen Namen annehmen, aber alles, was sie ihm von Geburt an mitgegeben hatten, konnte er nicht verneinen.
„Arda, sie ist…Sie ist meine Zwillingsschwester. Ich dachte immer, das ist etwas Besonderes, aber-„
Aschwin stockte und ließ Euphorias sanfte Berührungen auf sich einwirken. Es tat gut, den Barden in seiner Nähe zu haben, es brachte das Stottern etwas unter Kontrolle.
„Wir waren einander nie besonders verbunden.“
Wäre seine Schwester nicht absolut furchtbar gewesen, hätte er seiner Stimme vielleicht etwas Trauer abringen können. Wäre seine Familie anders gewesen, hätte es so angenehm sein können, so fest in etwas eingebunden zu sein. Er merkte es ja jetzt mit ihrer kleinen Gruppe, die über die gemeinsame Zeit zusammengewachsen war.
Vielleicht war er im letzten Jahrzehnt einigermaßen über das hinweggekommen, was seine Familie ihm angetan hatte. Dass Euphoria sich so sehr bemühte, ihm ein gutes Gefühl zu geben, war dennoch rührend. Mit Herzschmerz beobachtete er, wie Tränen über dessen Wangen liefen, wischte sie vorsichtig hinfort, während man ihn ebenfalls beruhigte und besänftigte.
„Ich hab schon viel Besseres gefunden, Euphoria“, murmelte er leise.
„Keine Erinnerung an meine Familie leuchtet so hell wie alle, die ich mit dir habe.“
Der Werwolf war selbst ein wenig überrascht, wie einfach solche Worte gerade zu ihm gekommen waren, aber der Barde schien so etwas einfach in ihm zu inspirieren. Nur noch kurz verkrampfte er sich, als der Tiefling so bewusste die Narben berührte, dessen Ursprung Aschwin ihm gerade eben erläutert hatte, aber dann ließ er sich in die Umarmung des anderen sinken und atmete tief den angenehmen Geruch ein, den er verströmte.
„Das hast du schon getan, Euphoria. Den Schmerz genommen. Ich habe endlich wieder etwas, was mein Leben lebenswert macht“, wisperte er leise gegen seinen Nacken und drückte den Barden näher an sich.

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BeitragThema: Re: Wolfsong       Wolfsong - Seite 4 Icon_minitime1Mo Feb 01, 2021 1:09 am

Auch, wenn ihr Gespräch schmerzhafte und traurige Inhalte offenbarten, die einander erschütterten und aufwühlten, hatte es dennoch gut getan sich einfach zu öffnen und den anderen an seinem gesamten Leben teilhaben zu lassen.
Niemand von ihnen wollte in der Vergangenheit leben und sich davon zu stark beeinflussen zu lassen, es hieß allerdings nicht, dass sie sich vor dem, was geschehen war, komplett versperren sollten. Je eher man lernte all dem keine Macht mehr über sich selbst zu geben, desto besser.
Doch für heute hatten sie mehr als genug ausgegraben und Euphoria wollte auch keine weiteren Fragen stellen, sie hatten ein wenig Ruhe und Geborgenheit nach all dem verdient.
Der Barde wollte einfach die Nähe des Älteren genießen, ihn sanft küssen, seine Arme um den muskulösen Körper legen.
Belanglose Worte hatten seinen Mund verlassen, als er zu dem Werwolf sprach, dabei beiläufig die langen braunen Haarsträhnen in kleine Zöpfe flechtend. Er liebte es, wie lang sie waren und vielleicht würde Aschwin sie auch so für eine Weile lang lassen?
Sein Verlangen hatte sich ganz in den Hintergrund geschoben und er hätte beinahe vorgeschlagen, dass sie sich wieder einkleideten und etwas Produktives machten, doch es hatte etwas Angenehmes, einfach im Bett zu liegen, den Tag zu genießen und vor allem die gegenseitige Nähe. Es war beinahe so, als würde es nichts anderes auf dieser Welt geben als dieses Bett und Aschwin, von der sich keine Minute lang trennen wollte.
Irgendwann war Euphoria dazu übergeleitet den Dunkelhaarigen zu befehlen sich auf den Bauch zu legen, während er sich auf ihn setzte und begann den verspannten Rücken durchzukneten. „Meine Güte, Aschwin, dein Rücken ist ein Brett!“, ächzte die Stimme des Barden, als er versuchte die Anspannungen mit seinen Fingern aufzulösen. Definitiv nicht etwas, was er an einem Tag schaffen konnte, doch vielleicht konnten sie es jeden Abend ansetzen, bis er endlich einen normalen Rücken hatte.
Der Barde genoss es die warme Haut unter seinen Fingerkuppen zu ertasten, seinen Weg immer weiter hinunter zu bahnen, an den Schulterblättern vorbei, zu seiner Taille bis runter zu den Hüften.
Während er jede kleine Stelle ertastete und knetete, summte der Gelockte ein kleines Lied vor sich hin, schloss für einen kurzen Moment seine Augen….
Bis plötzlich eine Welle über seinen Körper kam und ihm kurz der Atem ausging. Euphoria wusste, wie schnell und urplötzlich die Lust jede Faser seines Ichs überfallen konnte, ohne Vorwarnung, ohne Anzeichen, dass es gleich geschehen wurde und- vor allem- ohne Grund. Klar, sie waren nackt und er knetete den Körper seines Geliebten, doch bis gerade eben war es nichts weiter als eine angenehme Aktivität, etwas, was ihm inneren Frieden bereitete und er schlichtweg genoss. Jetzt jedoch wollte er den Werwolf mit Haut und Haaren verschlingen.
Sein Herz pochte erstaunlich schnell und er hielt inne, starrte mit großen Augen auf den vernarbten, muskulösen Rücken. Aschwin musste mittlerweile wahrscheinlich schon gerochen haben, was Sache war und kurz traute er sich nicht die Stille zu unterbrechen.
„Ich…ich glaub es fängt wieder an.“, gab er schlussendlich hastig wieder und fuhr sachte über die Haut seines Geliebten.

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BeitragThema: Re: Wolfsong       Wolfsong - Seite 4 Icon_minitime1Mo Feb 01, 2021 7:10 pm

Es war nötig gewesen, sich gegenseitig auszutauschen, sich zu zeigen, wie sehr sie sich vertrauten. Aschwin war froh, dass Euphoria sich ihm geöffnet hatte und es hatte irgendwo auch gut getan, jemandem von seiner Familie erzählen zu können. Doch umso wichtiger war es, dass diese Gedanken sie nicht den ganzen Tag runterzogen. Er wollte diesen Tag genießen, an dem sie einfach mal nichts tun konnten. Noch tat sich der Werwolf schwer, einen Tag mit faulenzen zu verbringen, es juckte ihm quasi in den Fingern, produktiv zu sein, doch er ließ sich von dem Tiefling einlullen, von seinen Geschichten. Belangloses war es, allesamt, aber Euphoria hätte ihm Geschäftsbücher vorlesen können und Aschwin hätte entspannt die Augen geschlossen und ihm gelauscht. Dass er selbst die meiste Zeit schwieg und nur kurzes Brummen an den richtigen Stellen von sich gab, störte den anderen nicht. Und Aschwin war zufrieden, dass er der Stimme des Barden lauschen durfte, während er mit seinen Haaren spielte. Selten hatte Aschwin so etwas wie Entspannung erfahren, aber er lehnte sich wohlig an den anderen an, ließ ihn seine Haare durcheinanderbringen und folgte auch seiner Anweisung, sich auf dem Bauch aufs Bett zu legen. Selbst, dass der Gelockte auf seiner Hüfte hockte und ihn massierte, nahm er mit einem wohligen Gefühl in der Magengrube hin.
„Ich bin entspannt“, murmelte er ihm mit geschlossenen Augen entgegen, während die warmen Hände des Tieflings über seinen ganzen Rücken fuhren. Je nachdem, wo seine Hände hin wanderten, stieß der Werwolf ein tieferes Brummen aus. Seine Narben waren alles in allem weniger belastend als die des Barden, aber Aschwin konnte auch nicht behaupten, dass er sich besonders gerne darum kümmerte. Umso angenehmer war es, wenn die Finger des anderen mit Nachdruck über die ein oder andere alte Wunde fuhren.
Wenn es nach dem Werwolf ginge, hätte er einfach einschlafen können, die Stimme des anderen in den Ohren, wie er vor sich hinsummte, die Berührungen, die ihm eine unvergleichliche Entspannung brachten….Fast schon war er eingenickt, als ein mittlerweile nur allzu bekannter Geruch in seine Nase stieg. Er kam so plötzlich, dass der Werwolf achtsam den Kopf hob und ihn in die Richtung des Tieflings drehte. Seine Worte bestätigten sogleich seinen Verdacht. Die Wangen des Tieflings waren dunkel geworden und er fühlte sich auch etwas heißer an als zuvor, wie er so auf seinem Rücken hockte. Aschwin stieß ein leises Brummen aus.
„Ich bin gerade so entspannt. Bedien´ dich doch einfach“, bot er ihm mit rauer Stimme an und bettete sein Gesicht wieder auf seinen Unterarmen. Sie hatten schon darüber gesprochen, dass Aschwin der Begierde des Barden wohl nicht immer auf Augenhöhe begegnen konnte. Aber nichts hielt den anderen davon ab, sich auszutoben, das hatte er ihm immerhin versprochen und schon mehrfach angeboten. Aschwin hatte sowieso nicht vor, diesen Tag noch mit sinnvollen Aktivitäten zu füllen.
„Ich hab dir doch gesagt, du hast die volle Erlaubnis.“
Etwas zur Provokation räkelte sich Aschwin unter dem Tiefling, nicht, dass er noch viel Ansporn gebraucht hätte, da war der Werwolf sich sicher. Er selbst wollte die angenehme Ruhe und Entspannung noch etwas länger genießen, immerhin war Euphoria in diesem Zustand nicht besonders auf seine aktive Mitarbeit angewiesen.

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BeitragThema: Re: Wolfsong       Wolfsong - Seite 4 Icon_minitime1Di Feb 02, 2021 1:24 am

Es sollte ihn eigentlich nicht mehr überraschen, dass das Verlangen jederzeit über ihn kommen wollte. Und dennoch hatte Euphoria nicht mehr erwartet, dass er heute noch einmal mehr von dem anderen Gebrauch machen musste. Sicher, Aschwin hatte ihm die volle Erlaubnis gegeben zu tun, was er tun musste und er hatte heute Morgen erst dieses Privileg ausgenutzt, doch in seinem Kopf war es immer noch wichtig ihn wenigstens vorher zu warnen, dass es nun dazu kommen würde.
Seine Augen blickten in das hübsche, markante Gesicht, als sich dieser zu ihm herumgedreht hatte, ihn dabei entschuldigend anlächelnd.
„Oh, entspann dich ruhig weiter, ich…ich werde dafür sorgen, dass das die beste Entspannung überhaupt ist!“ Etwas aufgeregter strich er über den nackten Rücken seines Geliebten, zufrieden seufzend.
Der Anblick allein schon war zu verboten gut und brachte ihn in Wallungen, doch nun, wo der Werwolf sich unter ihm so räkelte, war es schier unmöglich die Erregung in seinem Körper weiter unterdrücken zu können. Langsam ließ der Barde seine Finger wieder den Rücken runtergleiten, massierten das hübsche Hinterteil des Dunkelhaarigen. Sein Blick war eine Mischung aus Begeisterung und Lust, als die Finger sich im Fleische vergruben. Hatte er ihm eigentlich je gesagt, wie unfassbar schön sein Hintern war? Wahrscheinlich brauchte er diese Worte nicht einmal über die Lippen zu bringen, sein hungriger Blick sprach für ihn.
Lange beschäftigte er sich jedoch nicht mit dieser anderen Form der Massage, gab seinen Fingern eine ganz andere Arbeit und glitt langsam in den Dunkelhaarigen ein. All das hatte bereits ausgereicht, dass sich zwischen seinen Beinen etwas pulsierend sich begann zu regen und Euphoria konnte nicht anders, als fordernd seine Erektion gegen Aschwins Rücken zu drücken, ehe er seine Finger aus ihm herauszog und stattdessen mit seinem Schwanz langsam in ihn eindrang.
Es brauchte nicht viel Vorarbeit und es brauchte auch nicht lange, um ein dunkles Stöhnen aus dem Tiefling zu entlocken. Ah, wie er das doch vermisst hatte! Dabei war ihr letzter Beischlaf nicht allzu lange her und dennoch, sein Körper ließ ihn glauben, es wäre eine halbe Ewigkeit vergangen, seit er in seinem Geliebten sein konnte.
Langsam stieß sein Becken zu, drang dabei immer tiefer in den anderen ein, die Lust genießend, die ihn umgab. Es war immer schön, wenn beide auf der selben Wellenlänge waren, gleich viel Lust und Verlangen verspürten, doch der Barde konnte verstehen, dass es absolut unmöglich war mit seinem Bedürfnissen und dem beinahe niemals endenden Wunsch nach Sex mitzuhalten, wenn man nicht gerade dieselbe Sache durchmachte. Abgesehen davon war es dennoch sehr angenehm zu wissen, dass er trotzdem auf Aschwin bauen konnte und seinen Körper regelrecht dafür benutzen durfte, um das Verlangen zu stillen.
Euphoria beugte sich zu dem Größeren herüber, presste seinen Körper gegen den Rücken, um die Nähe und Wärme ganz genießen zu können, während seine Lippen bebend über seinen Nacken glitten.
Wie machte er das nur? Selbst jetzt, wo er nur unter ihm lag, nichts getan hatte, um ihn aufzuheizen, war es dennoch ein atemberaubendes Gefühl mit ihm zu schlafen, ihm so nah sein zu können. Seine Arme hatten sich um den Körper geschlungen, hielten ihn so fest wie es nur möglich war, während sein Unterleib sich immer schneller bewegte, sich stärker gegen den anderen presste.
Worte blieben dem Tiefling in der Kehle stecken, dabei wollte er so gerne dem Werwolf in sein Ohr wispern, stattdessen schob er sein Ohrläppchen zwischen seine spitzen Zähne, zog leicht daran.
Vielleicht konnte er ja doch ein bisschen Lust aus dem Älteren herauslocken, vielleicht schlummerte noch etwas in ihm, was die Tiefenentspannung noch nicht eingedämmt hatte? Es war immer ein Versuch wert.

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BeitragThema: Re: Wolfsong       Wolfsong - Seite 4 Icon_minitime1Di Feb 02, 2021 6:32 pm

Vermutlich waren seine leichten Bewegungen unter ihm nur der letzte Tropfen, der das Fass bei Euphoria zum Überlaufen brachte, jedenfalls war es mit der simplen Rückenmassage nach Aschwins Worten fast schlagartig vorbei. Es machte dem Werwolf nichts aus, sollte der Tiefling sich ruhig austoben, während er selbst die Augen schloss und den Kopf wieder auf seine gekreuzten Arme bettend. Ein gewisser wohliger Schauer ging auch durch seinen Körper, auch, wenn es weniger seiner Lust galt, als Euphoria mit seinen Fingern in ihn eindrang. Beinahe schon döste der Werwolf vor sich hin, doch er hatte wahrlich vergessen, wie sehr sich Euphorias Physik geändert hatte. Beinahe war es, als wenn sich sein Körper ganz darauf ausgerichtet hätte, Lust hervorzurufen. Aschwins Hände vergruben sich in der Bettdecke, als Euphoria langsam in ihn eindrang. Er war immer noch vorsichtig, wurde nicht vollkommen kopflos in seiner Lust, was Aschwin ihm hoch anrechnete. Aber viele Stöße brauchte es nicht, bis der Barde sich sicher genug zu fühlen schien, um das Tempo zu beschleunigen und Aschwin kniff seine Augen leicht zusammen.
Ein wenig Ruhe und Entspannung hätte ihm sicherlich auch gut getan, aber sein Körper sträubte sich förmlich dagegen, Euphoria einfach machen zu lassen, ohne selbst auch Erregung zu verspüren. Wenn er die Situation nicht so genossen hätte, hätte er beinahe gesagt, dass er sich ein wenig betrogen fühlte von seinem eigenen Körper, vielleicht auch von Euphoria. Was tat der Tiefling mit ihm, dass er ihn in jedes Lustspiel kopfüber mit hineinzog, egal, ob er wollte oder nicht? Nicht, dass er nicht gewollt hätte.
Spätestens, als der Körper des anderen sich so eng an ihn drückte, sich um ihn klammerte, als wenn er ganz ihm gehörte, war es um den Werwolf geschehen. Aschwin stieß ein tiefes Keuchen aus und mit einem Mal kam Regung in den Körper, als hätte das vorsichtige Knabbern an seinem Ohr irgendetwas in ihm erweckt. Sein Körper bäumte sich leicht auf, zog ein Bein näher zu sich, sodass Euphoria es leichter hatte, sich in ihm zu bewegen. Nun war er auf seine Unterarme gestützt, die Augen lustverhangen.
„Du machst irgendwas mit mir“, presste er keuchend hervor und drehte den Kopf ein wenig zu dem hübschen Gesicht herum. Vielleicht war es sein Geruch, der den Werwolf unterbewusst so aus dem Konzept brachte und ihn gieriger machte, als er es gewohnt war. Für einen seiner Art war das immerhin ein starker Einfluss auf die Sinne.
„Das ist doch nicht normal“, presste er zwischen den Zähnen hervor und drückte sich unbewusst näher an den heißen Leib, in die Mulde seines Körpers. Mit der Entspannung war es wahrlich dahin, stattdessen lechzte sein Körper jetzt danach, dass Euphoria tiefer und härter in ihn vorstieß. Wie sollten sie nach diesem Monat bloß zur Normalität zurückkehren? Vermutlich hatte der Tiefling ihm bis dahin vollständig das Hirn rausgevögelt.

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BeitragThema: Re: Wolfsong       Wolfsong - Seite 4 Icon_minitime1Mi Feb 03, 2021 1:52 am

Euphoria hatte nicht wirklich erwartet, dass er den anderen genauso aufheizen konnte. Nicht, weil er nicht daran glauben konnte, dass seine Fähigkeiten dazu nicht in der Lage waren oder gar der Werwolf sich gegen all das gewehrt hätte, es war vielmehr der allgemeine Zustand, den der Tiefling durchmachen musste und der sich nicht unbedingt auf andere genauso übertragen konnte.
Doch für eine angenehme Überraschung war er durchaus zu haben!
Er spürte, wie der andere Körper sich zu regen begann, sich von der Ruhe loszulösen schien, die ihn bis gerade eben noch umgeben hatte. Ein wenig erstaunte es den Gelockten schon, dass offenbar seine Bewegungen, oder gar die schiere Nähe, oder vielleicht sogar beides Lust aus dem Dunkelhaarigen entlocken konnten, dass er gar nicht anders konnte als triumphal zu lächeln. Zusammen machte so etwas einfach so viel mehr Spaß und wer wäre enttäuscht, wenn sein Partner auf derselben Wellenlänge war?
Seine Zunge fuhr über Aschwins Hals, ehe er sanft in das Fleisch biss, sich dabei noch enger an den anderen pressend. Die Wärme drohte ihn regelrecht zu schmelzen, so heiß hatte sich seine Haut angefühlt, doch Euphoria genoss das Prickeln, wie sich seine Härchen aufstellten bei jedem Vorstoß, den er wagte, bei jedem Zentimeter, den er vom Körper seines Geliebten erspüren konnte.
Zufrieden blickte er in die grauen Augen, als der Werwolf sich zu ihm herumdrehte, ihn schief anlächelnd. „Ich tu nur das, was ich tun darf! Dich ganz für mich allein beanspruchen und nehmen…“ Sein Kopf hatte sich zu ihm hinüber gelehnt und die Worte waren ein leises Raunen. Der Barde wusste nicht, wie es überhaupt möglich war eine andere Person zu beeinflussen, vielleicht machte er wirklich etwas mit ihm, vielleicht war es aber auch absolut normal, dass man sich seinem Partner anpasste, dass sie es irgendwie schafften sich gut zu ergänzen und dieselbe Lust auf den anderen zu übertragen? Oder vielleicht war sein Körper auch wahrlich dafür geschaffen anderen den Kopf zu verdrehen.
Er hoffte sehr, dass das Verlangen kein Lug und Zwang war, den er Aschwin anband, doch so weit konnte sein Verstand gar nicht erst denken. Stattdessen streckte er sich dem Älteren noch stärker entgegen drückte ihm einen wilden Kuss auf die zarten Lippen. Immer wieder schob sich seine Zunge zwischen den weißen Zähnen und er konnte sich am Geschmack des Wolfes laben.
Es war wie Antrieb, die leitende Kraft, sein Becken noch heftiger zu bewegen, immer tiefer in den Jäger vorzustoßen, mit dem Wunsch, dass hiernach seine Knie schwach wurden und jede Zelle seines Körpers vor Lust regelrecht bebte.
Niemals hatte Euphoria geglaubt, dass so etwas überhaupt möglich war, dass ein Körper zu so etwas imstande war, doch hier waren sie, dicht aneinander gepresst, schweißnass und verrückt vor Lust.
Der Barde stieß immer wieder ein Stöhnen aus, eines lustvoller nach dem nächsten. Er sehnte sich nach dem erlösenden Höhepunkt und gleichzeitig wollte er nicht, dass es je aufhörte. Etwas Wildes schlummerte in der vernarbten Brust und der Tiefling wusste tief im Inneren, dass dieses Mal seinen Hunger, das ewige Verlangen, nicht stillen würde, ganz gleich wie süß und erlösend das Ende auch aussehen würde…er würde mehr brauchen. So viel mehr.

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BeitragThema: Re: Wolfsong       Wolfsong - Seite 4 Icon_minitime1Mi Feb 03, 2021 11:34 pm

Sich Euphoria so ganz und gar hinzugeben war ein Gefühl, das Aschwin nie wieder missen wollte. Ob es wirklich irgendein Zauber war, der auf dem Tiefling war oder nur ihre tiefe Anziehung zueinander, konnte er nicht sagen. Was auch immer es war, es tat Aschwin unerwartet gut. Normalerweise rasten seine Gedanken um tausend Sorgen, kamen nie zur Ruhe, aber diesen Monat wurde er ständig so von Euphorias Hunger eingenommen, dass er gar keine Gelegenheiten hatte, sich wie üblich den Kopf zu verbrechen. Alles, was er in den letzten Tagen verspürt hatte, war Liebe und wohlige Erregung. Niemals hätte er sich träumen lassen, dass so etwas mal Teil seines Lebens sein sollte. Die Zeit, die sie nicht mit Recherche verbrachten, waren sie sich alle einig, eine Auszeit zu nehmen und je weiter die Tage fortschritten, desto klarer war dem Werwolf, dass Euphoria gar keine andere Wahl hatte. Es gab Tage, an denen er das Zimmer quasi nicht verlassen konnte, weil er wenigstens zweimal in der Stunde seinen Schwanz in etwas stecken musste, um nicht den Verstand zu verlieren. Aschwin machte alles mit, was dem Jüngeren einfiel, solange es ihn ruhig stellte und wo er zu Anfang gedacht hatte, dass ihn das erhöhte Verlangen des anderen überstrapazieren würde, fand er sich nur allzu oft hungrig nach mehr und wie er ihre gemeinsame Zeit zusammen mindestens genau so sehr genoss wie Euphoria.
Wenn auch einige Tage mit weniger Sex auskamen, war heute anscheinend keiner davon. Aschwin war mitten in der Nacht bereits geweckt worden, als Euphoria ihn dafür benutzt, etwas Dampf abzulassen. Noch immer wusste Aschwin nicht genau, was ihn an dieser Situation so erregte, aber mit dieser Aktion hatte Euphoria schon wieder einen lusterfüllten Tag eingeläutet, an dem er den Werwolf nur in die Kissen drückte und für sich beanspruchte. Dass Aschwin ihn lang genug von sich loseisen konnte, um ein Bad zu nehmen, grenzte beinahe an ein Wunder. Aber eine kurze Auszeit brauchte Aschwin, in der er sich tief in das heiße Wasser sinken ließ und die Augen schloss, die Arme lässig über den Rand des Zubers gelegt. Euphoria hatte er für die Zeit seines Bades aus dem Raum verbannt, ansonsten hätte er sich niemals nackt vor ihm räkeln können, ohne, dass der Tiefling gleich wieder an ihm klebte. Den kurzen Moment der Ruhe musste er ihm gönnen, damit er den Rest des Tages dem Barden gehören konnte. Hinter seinen geschlossenen Augen ließ er einige Momente der vergangenen Tage Revue passieren, die ihm besonders gut gefallen hatten und ein wohliges Gefühl erfüllte seine Magengrube. Der Gedanke allein, dass er den Rest seines Lebens mit Euphoria verbringen konnte, wo solche Augenblicke an der Tagesordnung sein konnten, schien ihm unbegreiflich. Niemals hätte er gedacht, dass er solch ein Glück verdient hatte.
Bevor ihn das Badewasser vollständig aufgeweicht hatte, hatte Aschwin sich aus dem Zuber erhoben, trocknete sich flüchtig ab und band sich das Handtuch um seine Hüften. Die nassen Haare strich er sich aus dem Gesicht, waren sie doch mittlerweile viel zu lang geworden, bevor er in ihr Schlafzimmer zurückkehrte.
„So, jetzt bin ich wieder für alles zu haben“, entgegnete er dem Tiefling trocken, der auf dem Bett herumlümmelte und trat an die Bettkannte heran, liebevoll durch die weichen Locken streichend, als der Tiefling den Kopf in seine Richtung hob.
„Ich vermute nicht, dass dein Hunger in der letzten halben Stunde abgenommen hat?“
Seine Stimme war nicht wirklich ernst, als er sich einen langen Kuss von dem Barden abholte.
„Und, was hast du schon wieder was Neues ausgeheckt?“, fragte er ihn schließlich belustigt.

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