Danger Danger
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High Voltage
 
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  Wolfsong

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Mrs Lovett
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BeitragThema: Wolfsong       Wolfsong Icon_minitime1Mi Jun 10, 2020 3:01 pm

In den wenigen Tagen hatten sie so viel erlebt, dass Euphoria beinahe der Kopf rauchte, wenn er nur kurz an all die Ereignisse zurückdachte. Sie hatten nicht einmal genügend Zeit gehabt, vernünftig aufzuatmen, dann wiederum schien dies in letzter Zeit Alltag zu sein. Für ein ruhigeres Leben wollte er allerdings nichts von alldem eintauschen.
Wenigstens konnten sie noch heute Nacht ein bisschen Ruhe finden, ehe sie ihr eigentliches Ziel weiterverfolgten.
Dem Tiefling tat das Dorf leid; die Zerstörung und jene, die den Überfall nicht überlegen konnten, all das würde sicherlich noch lange an den Bewohnern nagen, die weder die Kraft noch die Mittel hatten, um die halb zerstörten Häuser wieder aufzubauen. Doch so gerne er ihnen auch helfen wollte, wusste er selbst nicht, wie man ein Dach reparieren oder eine Hauswand aufstellen sollte. Abgesehen davon musste der Barde sich eingestehen, dass seine Gedanken ohnehin ganz wo anders kreisten.
Immer wieder warf er verstohlene Blicke zu Aschwin zu, lächelte ihn sanft an, wenn sich ihre Blicke trafen. Nah bei ihm zu sitzen und sich an den anderen anzulehnen, spendete ihm Kraft und ein wohlig warmes Gefühl, welches er schon lange nicht verspürt hatte.
Seine Lippen kribbelten immer noch von dem sanften, wenn auch kurzen Kuss des Monsterjägers und er wünschte sich nichts mehr, als ihn mit Küssen zu bedecken.
Dass Aschwin wirklich interessiert an dem beinahe schon nervtötend aufgeweckten Barden hatte, fühlte sich immer noch wie ein Traum an und wenn es wirklich einer war, so hoffte Euphoria für eine sehr lange Zeit nicht mehr aufzuwachen.

Seine goldenen Augen lugten einmal über den Raum, musterte jeden seiner Freunde kurz und unauffällig, ehe er mit einem Hauch an Nervosität zum Dunkelhaarigen hinüber schielte.
Euphoria wollte ihm nah sein, näher als jetzt und viel näher als nachts, wenn er ihn regelrecht umklammerte.
Sollten sie es wagen, sich kurz rauszuschleichen? Was, wenn die anderen es falsch aufnahmen. Alles war so unglaublich neu und der Violetthaarige wusste nicht einmal, ob Aschwin gerade wollte, dass sie etwas unter sich waren, sich vielleicht ungestört näherkommen konnten.
Aber wie sollte man so etwas auch wissen und herausfinden, wenn man nichts wagte?
Entschlossen schloss er sein kleines Büchlein zu, stopfte es in seine Tasche, welche er sogleich schulterte und sich entschlossen erhob.
Es war noch nicht so spät, dass es seltsam wäre, wenn sie das Häuschen verließen, die Straßen wurden noch vom restlichen Sonnenlicht erhellt.
„Ich wollte ein bisschen an die Luft, kommst du mit?“, seine goldenen Augen warfen einen vielsagenden Blick in die Richtung des Monsterjägers, wartete gespannt darauf, dass er einwillige.
Sein Nicken war genug, dass Euphoria nach seiner Hand schnappte und ihren Freunden beim Hinausgehen versicherte, dass sie nicht weit weggehen und bald wieder da wären.
Es war doch verständlich, wenn die beiden ein bisschen Zeit für sich hatten, oder etwa nicht? Schlussendlich war es für beide Parteien nur vom Vorteil!

Kaum hatten sie die Holztür hinter sich geschlossen, musste der Barde leicht schmunzeln, als sich ihre Blicke trafen. „Nicht weit von hier steht noch ein verlassenes Haus…ich dachte mir, wir haben ein bisschen Privatsphäre verdient, denkst du nicht auch?“, während die Worte seine Lippen verließen, drückte Euphoria Aschwins Hand noch ein wenig fester. Er konnte spüren, wie sein Herz ein bisschen schneller zu klopfen begann, sein Blut in den Ohren rauschte. Die Schmetterlinge in seinem Bauch waren kaum noch auszuhalten und sein Blick wurde bei all den Gefühlen noch ein wenig fordernder und ungeduldiger.
Ganz gleich, worauf Aschwin sich einließ und ob er nun bereit war so früh den nächsten Schritt zu gehen oder nicht, schlussendlich reichte es dem Tiefling auch aus, wenn sie sanfte Zärtlichkeiten austauschten, die nur füreinander bestimmt waren und niemanden sonst.

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BeitragThema: Re: Wolfsong       Wolfsong Icon_minitime1Mi Jun 10, 2020 5:00 pm



Sich auf die filigranen Einzelteile seiner Pistole zu konzentrieren hatte Aschwin noch nie so schwer gefallen. Seit ein paar Tagen fühlte er sich so unruhig wie seit Jahren nicht mehr, und daran war zur Abwechslung mal nicht der Vollmond Schuld, der erst wenige Tage her war. Immer wieder merkte er, wie er aufblickte und den Blick des Tieflings suchte. Wie er sich unbewusst näher an ihn drückte, wenn er sich scheinbar gedankenverloren an ihn anlehnte. Aschwin war vielleicht lange allein gewesen, aber solche Zeichen wusste er noch immer zu deuten. Euphorias Lächeln war warm und wohlig wie seine Stimme und er konnte nicht leugnen, dass er es nicht ein wenig genoss, im Zentrum seiner Aufmerksamkeit zu stehen. Ihr kleines Spielchen war schon viel zu lange gegangen und der Dunkelhaarige war froh, dass ihre Scharaden endlich ein Ende gefunden hatten und sie ehrlich zueinander sein konnten.
In dem halb abgebrannten Bauernhaus war es still, man hörte nur manchmal das Blättern von Seiten, wenn Xora oder Easca mit ihrer Lektüre voranschritten, manchmal Xion-Nus stilles Atmen. Bald würde es dunkel werden, doch noch schimmerte die Sonne golden durch die verkohlten Balken.
Noch versuchte Aschwin fast krampfhaft, sich auf seine Arbeit zu konzentrieren, doch spätestens als Euphoria sich neben ihm erhob, war sein letzter Versuch des fokusierten Arbeitens dahin. Aufmerksam beobachtete Aschwin den Barden dabei, wie er sich seine Tasche über die Schulter warf und ihn aus goldenen Augen anstarrte. Euphoria schien es nach etwas Zweisamkeit zu sehnen und Aschwin brauchte nur wenige Sekundenbruchteile um zu entscheiden, dass es ihm ähnlich ging. Er nickte stumm und erhob sich ebenfalls, seine Pistole vorsichtig zusammenschnappen lassend und sie an seinem Gürtel verstauend. Durch den dicken Stoff seiner Handschuhe spürte er Euphorias Hand seine fordernd drückend. Aschwin sollte es recht sein, er war sich ziemlich sicher, dass der Tiefling nicht seit Wochen seine körperliche Nähe suchte, um es jetzt, da sie ihre Gefühle füreinander klar gemacht hatten, langsam angehen zu lassen.
Wissend blickten die grauen Augen zu Euphoria hinunter.
"Hm. Ich dachte schon, du fragst nie", brummte er mit tiefer Stimme und erwiderte den nervösen Händedruck des anderen. Im Dorf war zwar immer noch alles auf den Beinen, aber niemand schenkte ihnen Beachtung, als sie schnellen Schrittes zu einem der anderen einsamen Häuser hinübergingen.
Hätte Aschwin jemals solche Erfahrungen gemacht, hätte er gesagt, dass er sich gerade wie ein Jugendlicher fühlte, der mit seinem Liebsten nach einem geheimen Plätzchen außer Sicht- und Hörweite der Eltern suchte, aber so war dies eine vollkommen neue Erfahrung.
Bestimmt stieß Aschwin die knarzende Tür des Hauses auf, bis auf ein paar Schäden am Dach hatte das Feuer es unversehrt gelassen. Kaum war die Tür zugefallen, als Aschwin den kleineren Körper zu sich herumdrehte, einen Arm um seine Taille gelegt und ihn in einen innigen Kuss zog. Fantasiert hatte er schon seit längerem, wie es sein mochte, den Tiefling zu kosten, endlich wieder einen warmen Leib in den Armen zu halten, aber der Realität kam nichts gleich.
Sie waren sich wohl beide sicher, dass sie das hier wollten und für einen Moment schloss Aschwin die Augen, genoss Euphorias Geschmack. Er ließ nicht von seinen Lippen ab, als er sich die schweren Handschuhe von den Fingern zog und sie achtlos neben sich auf den Tisch warf, seine rauen Hände über Euphorias Rücken wandern lassend. Der Stoff seines Hemdes war dünn und Aschwin konnte seine vernarbte Haut darunter spüren. Ihn selbst störten diese kleinen Unvollkommenheiten kein Stück, dennoch hielt er inne und löste den Kuss für einen Moment.
„Das alles ist okay für dich?“, fragte er ihn ruhig und ließ seinen Daumen über seine Schulterblätter fahren, während er sprach.



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BeitragThema: Re: Wolfsong       Wolfsong Icon_minitime1Do Jun 11, 2020 3:02 pm

Das Kribbeln in seinem Inneren wurde stärker, als die dunkle Stimme des anderen erklang und ihm die Bestätigung gab, die er sich erhofft hatte.
Euphoria war noch nie so aufgeregt gewesen, jemanden so nahe kommen zu können, da war es beinahe ein Wunder, dass er bei den schnellen Schritten zum leer stehenden Haus nicht noch über seine eigenen Beine stolperte und tollpatschig zu Boden fiel.
Immer wieder wanderten die Augen zum Dunkelhaarigen, konnte es kaum erwarten, dass die Tür zufiel und er seine Arme gierig um seinen Oberkörper schlingen konnte.
Viel zu selten konnte der Barde bis jetzt Aschwin mit zarten Küssen benetzen, dabei sehnte sich alles in ihm nur danach, ihm so nah wie möglich zu sein.
Und so schien es wohl beiden zu gehen, denn kaum waren sie endlich unter sich, spürte er bereits, wie der andere seine Lippen benetzen und ihn in einen innigen Kuss zog, den er nur zu gerne erwiderte.
Aschwin hatte etwas Raues an sich und gleichzeitig auch nicht, alles an ihn erinnerte ihn an ein warmes, wohliges Feuer, an welchem er sich wärmen konnte. Seine Lippen schmeckten herb und süß zugleich, vielleicht mit einem kleinen Hauch an Schießpulver, mit welchem er den Monsterjäger stets verband. Ein ungewohnter Geschmack, doch der Tiefling konnte nicht genug davon bekommen.
Immer wieder lehnte er sich gierig seinem Kuss entgegen, schloss genüsslich seine Augen und presste seinen Körper noch stärker an die breite Brust.
Ein wohliger Schauer überfiel seinen Körper, als die rauen Finger des anderen über seinen Rücken glitten, er endlich diese Handschuhe ausgezogen hatte.
Normalerweise hätte Euphoria jetzt innegehalten, seine Hand genommen und von seinem Oberkörper abgelenkt, damit er keine seiner Narben berühren musste, doch stattdessen ließ Aschwin kurz von ihm ab, sodass die goldenen Augen fragend in sein Gesicht blickten.
Dass er selbst jetzt, wo beide nichts anderes wollten, als sich zu berühren, immer noch sicherstellen wollte, dass er nicht zu weit ging, war mehr, als er jemals kennengelernt hatte und der Barde konnte nicht anders, als überrascht dreinzublicken, ehe die Lippen ein sanftes Lächeln formten.
Er nickte langsam, legte seine Finger um Aschwins linken Arm. Euphoria dirigierte seine Hand sanft zu seiner Brust, ließ ihn die entblößte Stelle berühren, welche nicht versteckt unter dem lockeren dünnen Stoff seines Hemdes war. „Wenn nicht du, wer dann?“, erwiderte seine Stimme leise, bestimmt.
Er war der Erste, der ihn so sehen durfte und der Einzige, der nicht einen Körper berühren durfte, der durch seine Zauberei die Wahrheit verhüllte, nein, er durfte sein wahres Abbild kennenlernen, so viel vertraute er ihm.

Es war kurz still geworden, als sich ihre Blicke trafen, dass Euphoria glaubte, man könnte sein Herzklopfen im Raum hören, doch Aschwin konnte es wohl umso besser spüren, als seine Hand auf seiner Brust lastete.
„Komm, machen wir es uns bequem.“, säuselte der Tiefling schlussendlich, nahm erneut die Hand des Dunkelhaarigen und verschränkte seine Finger in seinen, als er ihn bestimmt zu einer halb geöffneten Tür schleifte, welche er bereits beim Betreten des Hauses erkannt hatte, samt eines einigermaßen geräumigen Bettes, welches einladend dastand und sicherlich seit einigen Tagen nicht benutzt wurde.
Es war vielleicht kein Luxusbett, doch durchaus luxuriöser, als der Boden oder gar ein Schlafsack.
Bestimmt verfrachtete er den Monsterjäger auf das Bett, ehe er sich einfach rittlings auf seinen Schoß setzte.
Mit einem verliebten Lächeln umschloss er das Gesicht des anderen mit seinen Händen, strich sanft mit den Fingern über seine Stoppeln, welche bei der beschwerlichen Reise sich allmählich zu einem Bart entwickelten.
Er mochte ein Barde sein, doch Worte konnten nicht beschreiben, was er in diesem Moment für diesen Mann empfand, was seine Augen alles an ihm sahen und wie verbunden er sich in den wenigen Monaten ihm bereits fühlte. Euphoria wusste aber zumindest eine Sache gut zu beschreiben, und zwar, wie befreiend es war, endlich seinen Gefühlen freien Lauf zu lassen und nicht mehr zu zögern.
Wie lange beide wohl auf diesen Moment gewartet hatten?
Der Barde wusste zumindest, dass er nicht länger warten wollte und presste seine Lippen sogleich auf den Mund seines Gegenübers, kostete den Moment so lange wie möglich aus, als seine Zunge sanft, jedoch fordernd um Einlass bat, sodass er seinen Geschmack noch mehr in sich aufnehmen kann.
Selbst für den Tiefling schienen jetzt Worte so überflüssig zu sein, lieber ließ er seinen Mund über Aschwins Lippen, seine Haut gleiten, als den Moment mit seiner Stimme zu füllen.

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BeitragThema: Re: Wolfsong       Wolfsong Icon_minitime1So Jun 14, 2020 8:41 pm

Geduldig hatte Aschwin darauf gewartet, dass Euphoria ihm die Erlaubnis erteilte, weiterzumachen. Zu häufig hatte er schon die Kontrolle über sich selbst verloren in allen Lebensbereichen, als dass er jetzt zu hastig vorangehen und alles ruinieren wollte. Dass der Tiefling ein Problem mit seinen Narben hatte, war schon öfter offensichtlich gewesen und keinsfalls sollte es diese Unsicherheit werden, die ihre Zweisamkeit ruinierte. Schweigend und mit Vorsicht beobachtete er Euphoria dabei, wie er seine Hand an seine entblößte Brust führte und ihm versicherte, dass er gerade keine Grenze überschritt, die der andere noch nicht übertreten wollte. Langsam fuhr Aschwin eine der Blessuren auf seiner Brust mit den Fingern nach, fast schon versunken in dem bunten Ton von Euphorias Haut, bevor er seinen Blick auf sich ruhen spürte und den Kopf anhob. Unter seinen Fingern konnte er spüren, wie sich der Herzschlag beschleunigte, als sich ihre Augen trafen, wie Euphorias Leben wild und aufgeregt unter seinen Fingern lag. Hätte Euphoria seine Finger auch auf seine Brust gelegt, hätte er ebenfalls ein schnelleres Klopfen verspürt als es für den ansonsten ruhigen Jäger üblich war.
Wortlos folgte er Euphoria in einen Nebenraum, ließ sich von ihm auf ein staubiges Bett bugsieren, welches ganz sicher angenehmer war als der Boden oder irgendein anderes Möbelstück. Sie mochten kein Leben führen, was ihnen den größten Luxus gestattete, aber Aschwin war froh, dass ihre ersten Annäherungsversuche wenigstens mit etwas Komfort und Privatsphäre verbunden waren. Immerhin schien Euphoria sehr genau zu wissen, was er wollte. Positiv überrascht legte Aschwin seine Arme um den Körper, der sich plötzlich auf seinem Schoß befand. Er konnte nicht anders, als ein vorfreudiges Kribbeln in seinem gesamten Leib zu verspüren, sich geborgen zu fühlen, als die Hände des anderen sein Gesicht umfassten. So viele Jahre hatte er sich damit abgefunden, niemandem mehr nahekommen zu können, doch jetzt, wo er Euphoria so nah war, schien es unausweichlich und wie etwas, was er unbewusst so sehr benötigt hatte. Die Zunge des anderen, die sich so fordernd gegen seine Lippen presste, war ihm nur umso willkommener, sodass er ihr Einlass gewährte, Euphorias Geschmack in sich aufnehmen. Für Aschwin schmeckte er nach Blüten, aber nicht die Art, die sich edle Damen in eine Vase stellten, nein, es waren kräftige Pflanzen, süß und herb zugleich, die sich durch Stein brachen und unachtsame Wanderer in ihren Bann zogen. Etwas Wildes lag in diesem Geschmack, die Natur in ihrer ganzen rauen Schönheit. Ein Geschmack, von dem Aschwin nicht genug bekommen konnte.
Genüsslich schloss er die Augen und ließ seine Hände weiter erforschen. Durch Euphorias weiche Locken strichen seine Finger, über seine rauen Hörner und an seinen Ohren entlang, wo sein Schmuck sich mit einem hellen Klimpern unter seinen Fingern regte. So angenehm warm war der Leib, der sich an ihn schmiegte, ohne, dass Aschwin ihn großartig näher an sich heranziehen musste. Seine Hände wanderten über Euphorias Oberkörper bis zu den Knöpfen seiner Hose und öffnete diese langsam, den Tiefling dabei vielsagend ansehend. Fast schon gierig schob Aschwin seine Hände unter das Leinenoberteil, als es ihm endlich möglich war und spürte Euphorias heiße Haut. Ihm so nah zu sein war ein wundervolles Gefühl, sodass es für Aschwin beinahe außer Frage war, dass sie heute nicht noch weitergehen sollten. Er wollte ihn vergessen lassen, all den Schmerz, den er unter seinen Fingerkuppen spüren konnte und ihn ersetzen mit besseren Erinnerungen.
Seine Finger hatten sich weiter nach oben gearbeitet und schoben das Leinenhemd langsam über Euphorias Kopf, es hinter sich aufs Bett werfend, bevor er den Anblick seines entkleideten Oberkörpers mit andächtiger Bewunderung in sich aufnahm. Aschwin war auch jetzt kein Mann vieler Worte, wollte den Tiefling aber dennoch versichern, ihm jegliche Angst nehmen, dass er nicht zufrieden sein könnte mit dem, was er sah.
„Du bist wunderschön, Euphoria. Du hättest sicher schönere Worte als ich, aber...Du weißt, dass ich nur sage, was wirklich wichtig ist.“
Seine Stimme war ein leises Murmeln, während er langsam seine Lippen an Euphorias Bauch legte, sich mit seinen Lippen einen Weg zu seinen Schulterbeinen hinaufbannte. Er merkte selbst wie sich in Leistengegend die Lust zu regen begann, aber es war nicht, wofür er sich schämte, oder was er gar verstecken wollte. Ruhig durfte Euphoria wissen, dass die pure Nähe zu ihm in Aschwin schon ein Feuer entfacht hatte.

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BeitragThema: Re: Wolfsong       Wolfsong Icon_minitime1Mo Jun 15, 2020 1:47 am

Ach, wie gerne Euphoria doch die zarten Lippen seines Gegenübers auf ewig geküsst hätte. Jede Sekunde war so schön und Aschwin wusste genau, wie er seinen Körper noch stärker aufheizen konnte, als er begann mit den rauen Fingern seinen Körper zu erforschen.
Es fühlte sich so gut an, als er über sein Haar strich und er entlockte sogar ein leises Seufzen, als die Fingerkuppen über seine Hörner und Ohren strich. So vieles an seinem Körper ungemein empfindlich, regte ihn an, den anderen noch inniger zu küssen, bis ihnen regelrecht die Luft ausblieb und sie nach Atem ringen mussten.
Die goldenen Augen beobachteten den Dunkelhaarigen dabei, wie er begann die Knöpfe seiner Hose zu öffnen, konnte gar nicht anders, als breit zu lächeln, als sich ihre Blicke trafen.
All dies fühlte sich so gut und richtig an, wieso sollten sie es hierbei nur belassen? Euphoria wollte es, dafür hatte er die beiden doch erst hierher gelockt und jetzt einen Rückzieher zu machen stand außer Frage. Und wenn er Aschwin so betrachtete, schienen die beiden sich hierbei definitiv einig zu sein.
So angenehm es sich auch anfühlte, wie die fremden Finger über seine nackte Haut strichen, konnte der Tiefling nicht anders, als kurz seinen Atem anzuhalten. Nie hatte jemand seine Blessuren so berühren dürfen, zumindest nicht so und er brauchte einen kurzen Augenblick, um sich im Klaren zu sein, wen er gerade vor sich hatte und dass es sich nicht um einen dahergelaufenen Typen handelte, mit dem er wahrscheinlich nicht mal eine Woche zusammen bleiben würde.
Schlussendlich war es jemand, dem er durch und durch vertraute, bei dem er einfach jetzt schon wusste, dass er sich vor nichts zu fürchten und für gar nichts zu schämen brauchte, weswegen Euphoria es zuließ, sein Hemd hastig auszuziehen und zur Seite zu werfen.
Wie gut es doch war, dass sie angenehme Sommernächte genießen konnten, trotzdem benetzte eine feine Gänsehaut seinen Körper, die von der schieren Aufregung zeugte.

Der Barde wollte eigentlich bereits einen weiteren Schritt gehen, doch die Worte des Monsterjägers ließen ihn kurz innehalten.
Er hatte nicht erwartet viele Worte von Aschwin zu hören, vor allem nicht in dieser Situation und dennoch war er dankbarer denn je, dass er seine Stimme erhoben hatte.
Mit großen Augen blickte er in das blasse Gesicht seines Gegenübers. „Nein…meine Worte würden nicht an das herankommen, was deine gerade in mir hervorrufen.“, entgegnete der Violetthaarige mit leiser Stimme, während seine Finger sachte über das lange, dunkle Haar strichen.
„Es bedeutet mir ungemein viel, das aus deinem Mund zu hören, Aschwin…“ Erneut stahl sich ein Lächeln auf Euphorias Züge und er schloss für einen Moment genüsslich seine Augen, als die Lippen des anderen seine Haut berührte.
Der Tiefling war normalerweise beschämt um seine Narben und jede von ihnen hatte eine eigene Geschichte, die sich bis ins kleinste Detail in sein Gehirn eingebrannt hatte, doch in diesem Moment schienen sie wie ausgelöscht zu sein, kümmerten ihn nicht einmal ein kleines Bisschen.
Die Nähe, die Berührungen und Küsse ließen sein Blut immer schneller durch den Körper rauschen, trieben die Gier nach dem Dunkelhaarigen noch stärker an und spätestens, als er spürte, dass nicht nur sein Blut in bestimmte Gegenden schoss, wusste der Barde, dass sie nun endgültig einen bestimmten Weg eingeschlagen hatten.
Mit fahrigen Fingern begann Euphoria nun auch, den anderen zu entkleiden. Mit jedem aufgeschnürten, klirrenden Gürtel und einer Waffe weniger, die sich auf seinem Körper befand, pochte die Aufregung nur noch stärker in seiner Brust.
Die Schichten an Kleidung, Gürteln, Taschen und Waffen, die Aschwin umschwirrten, waren Fluch und Segen zugleich.
Euphoria konnte nicht leugnen, dass die Ungeduld ihn zwischendurch gepackt hatte, doch dann wiederum wollte er sich Zeit nehmen, nach jedem erfolgreich ausgezogenen Kleidungsstück den anderen mit einem innigen Kuss belohnen, so lange, bis er endlich den letzten Knopf seines Hemdes aufgeknöpft hatte und nun ebenfalls über seinen entblößten Oberkörper fahren konnte, die Muskeln und Narben ertastend, die sich auf seiner Haut abzeichnete.
Mit sanften Küssen begann der Tiefling sein Kinn zu benetzen, bahnte sich seinen Weg am Hals entlang zu den Schlüsselbeinen, wo er schlussendlich innehielt und mit einem vielsagenden Blick und sanfter Gewalt den Größeren auf die Matratze drückte.
Erst dann fuhr er mit seinen Liebkosungen fort, küsste seine Brust, seinen Bauch.
Euphoria konnte nicht genug von diesem Mann bekommen, jede zarte Berührung trieb sein Verlangen nach dem Jäger nur noch stärker an und ein Teil von ihm hätte am liebsten komplett blankgezogen und direkt losgelegt. Doch er wollte diesen Körper erforschen, jede noch so kleine Faser kennenlernen, Aschwin mit Zärtlichkeiten überhäufen. Etwas sagte ihm, dass es eine Weile her war, dass sich jemand wirklich so innig mit dem jungen Mann beschäftigt hatte und vielleicht mussten beide irgendwo einiges aufholen, was sie sehr vermisst hatten.

Der Barde ließ sich Zeit mit seinen Berührungen und Liebkosungen, sah zu, dass er jede freie Stelle seines Oberkörpers geküsst und berührt hatte, ehe seine Finger nun auch begannen, langsam den Verschluss von Aschwins Hose zu öffnen. Ein vorfreudiges Kribbeln übermannte den Violetthaarigen.
Sicher, er hatte den anderen schon nackt gesehen und das auch nicht einmal, er wusste also, was ihn erwartete, und dennoch war es einfach etwas komplett anderes, als er den Stoff seiner Hose über die Hüfte streifte und seine Augen die anbahnende Erregung bewundern konnten.
Seine Augen weiteten sich vorfreudig und Euphoria leckte sich über die Lippen. Man konnte nicht leugnen, dass ein bisschen wilde Lust in ihm schlummerte und ein bisschen stolz machte es ihn auch, dass er der Grund dieser Erregung war.
Kein Wort verließ seine Lippen, als sein Körper von Aschwin runterrutschte und er seine Lippen über die Hüftknochen gleiten ließ, beinahe beiläufig das Glied es anderen mit umfassend.
Seine Finger massierten die Erektion mit langsamen Bewegungen und er platzierte sich nun zwischen den Beinen seines Begleiters.
Für den Tiefling war es an der Zeit, dem anderen endlich das zu geben, was sie wollten und gleichzeitig ihm zu offenbaren, welche Momente er vor dem eigentlichen Akt genoss.
Umsichtig fuhr er mit der dunklen Zunge über die Erektion, glitt die gesamte Länge langsam rauf und runter, ehe er seine Lippen ganz um das Glied schloss.
Euphoria konnte nicht in Worte fassen, welch ein Gefühl es in ihm hervorrief, an der Erregung des Dunkelhaarigen zu saugen und wie stark es ihn selbst erregte, das Gefühl zu wissen, was er tat und dass es bei Aschwin vielleicht mindestens genauso viel Lust erzeugen konnte.

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BeitragThema: Re: Wolfsong       Wolfsong Icon_minitime1Di Jun 16, 2020 12:02 am

Aschwin hatte das Gefühl, dass er alles gesagt hatte, was er in diesem Moment sagen wollte, und dass seine Worte Euphoria anscheinend berührt hatten. Ein zustimmendes Brummen war alles, was noch seine Lippen verließ, als der Tiefling sich mit sanften Berührungen seinen Oberkörper hinab arbeitete. Auch in Euphorias Lenden schienen die engen Berührungen etwas zu erwecken, Aschwin konnte es spüren, als er seinen Leib enger an die Gestalt auf seinem Schoß schmiegte. Ein ungewohntes Gefühl der Vorfreude umspielte seinen Körper, ließ ihn fast schon zittern. Wann hatte er sich das letzte Mal so sehr auf etwas gefreut? Mit Euphoria zusammen zu sein gab ihm einfach etwas, was er in seinem Leben seit Jahren vermisst hatte: Freude. Die geschickten Hände des anderen machten sich langsam daran, ihn ebenfalls von seiner Kleidung zu befreien. Aschwin hätte ihm geholfen bei all den Schichten und Gürteln, die er trug, war seine Kleidung doch in dieser Situation ein wahres Hindernis, doch er genoss zu sehr, wie Euphoria die Führung übernahm und ihn bestimmt von seinem Oberteil trennte, Schritt für Schritt. Seine Küsse wurden regelmäßiger, mit jedem Kleidungsstück, das zu Boden fiel, konnte er erneut die Lippen des Tieflings kosten. Gerne hätte er ihn weiter berührt, doch seine Hände an Euphorias Rücken hätten ihn wohl nur behindert, sodass er sich darauf beschränkte, seine langen Küsse zu erwidern und durch die weichen Locken zu fahren, wenn sich ein kurzer Moment dafür auftat.
Die nackte Haut Euphorias auf seiner stellte seine Nackenhaare auf. Dass er so viel Glück haben sollte, diesem Wesen so nahe zu sein, kam Aschwin irreal vor, aber nun war nicht der Moment, um seine Situation in Frage zu stellen, er wollte sie einfach nur erleben. Heute würde noch viel mehr passieren, das wusste Aschwin, als Euphoria langsam an ihm herunterrutschte. Sein Herz klopfte wild an seiner Brust, als er mit sanfter Bestimmung auf die Matratze gedrückt wurde und sein Blick wanderte anerkennend zu dem Tiefling hinauf. Aschwin hatte nicht gedacht, dass er so bestimmend, so fordernd sein könnte. Er hatte viel mehr befürchtet, dass ihre Vorlieben im Bett aneinander vorbeigehen könnten, doch je mehr sie sich aufeinander einließen, desto mehr erschien es Aschwin, als wenn sie perfekt füreinander waren.
Auch der Jäger hatte Narben, anders als die des Tieflings. Viele waren lange Krallenspuren, zugefügt von Monstern aus der Vergangenheit, quer über Rücken und Brust, einige waren Bisswunden. Was sie alle vereinte war, dass sie Aschwin wenig scherten, er verband weniger schmerzhafte Erinnerungen mit ihnen als es Euphoria zu tun schien.
Gerne hätte der Werwolf auch noch etwas länger unter Euphoria gelegen und innige Küsse mit ihm ausgetauscht, doch der Tiefling schien hungrig auf mehr zu sein. Auch vom letzten Kleidungsstück befreite er ihn und nun lag er nackt unter ihm. Nervosität suchte man in dem Körper des Jägers gerade vergebens, er wollte sich einfach nur ganz und gar dem anderen hingeben und dass er in schnellen Schritten voranschritt, begrüßte er. Sein Körper sehnte sich nach Berührungen, das wurde umso deutlicher, als sich Euphorias Finger um seine Erektion legten. Kurz zuckte er zusammen, legte den Kopf in den Nacken und stieß ein leises Ächzen aus, als der Tiefling begann, seine Erektion mit seiner Zunge und seinen Lippen zu bearbeiten. Auch im Bett war der Werwolf für gewöhnlich nicht besonders laut, sodass er eher stumm genoss, wie Euphoria ihn befriedigte. Seine linke Hand hatte sich haltsuchend im Laken verkrallt, während seine rechte zu den hellen Locken des anderen wanderten. Er hatte sich leicht aufgesetzt, auch, um Euphoria berühren zu können, aber vor allem, weil er den Anblick des Tiefling genoss, wie sein Lockenschopf zwischen seinen Beinen auf und ab wippte. Zum Glück konnte Aschwin sich davon abhalten, sich in den Strähnen des anderen zu verkrallen, wohlmöglich seinen Kopf grob herumzujanken. Stattdessen spielten seine Finger mit den Locken, fuhren immer wieder über seine Ohrmuschel und sein Horn. Gerne hätte Aschwin noch länger in dem Gefühl geschwelgt, wollte hier auch noch gar nicht zum Ende kommen, doch der Tiefling wusste viel zu gut, was er tat. Aschwins Atem wurde schneller, seine Bewegungen fahrig. Sie hatten wohl noch die ganze Nacht, weswegen es den Werwolf nicht allzu sehr schmerzte, als er spürte, wie die Wolllust ihn übermannte und er sich mit einem Stöhnen in Euphorias Mund ergoss. Hastig löste er den schweren Druck seiner Hand vom Hinterkopf des Tieflings, sodass er sich nicht in seinen Schritt gepresst fühlen musste und setzte sich etwas mehr auf.
„Tut mir leid, das Vergnügen hatte ich schon länger nicht mehr“, entgegnete er ihm entschuldigend und nahm sein Gesicht sacht zwischen seine Hände, den Tiefling zu sich hochziehend, sodass er ihn küssen konnte. Es war ein kurzes Vergnügen gewesen und doch so intensiv, dass Aschwin es gar nicht erwarten konnte, weiterzumachen.
Euphoria hatte sich langsam erhoben und Aschwin nahm es zum Anlass, ihn nun auch endlich vollkommen von seiner Kleidung zu befreien, war seine Hose doch sowieso schon geöffnet. Der Anblick seines nackten Partners trieb Aschwin die Röte ins Gesicht, nicht vor Scham, sondern weil die Erregung gleich mit neuer Kraft in ihn zurückkehrte. Allein der Gedanke, wie es sich anfühlen musste, wenn er unter dem bebenden Leib des Tieflings lag und er langsam in ihn vorstieß, ließ ein dunkles Knurren aus seiner Kehle entweichen. Seine Hand umschloss die Erektion des anderen und fuhr mit langsamen Bewegungen an seinem Schaft auf und ab. Unter seinen Fingern spürte er das Pulsieren, die Hitze, die von Euphoria ausging. Sein Griff verstärkte sich sanft, ließ dann wieder etwas locker, während seine Lippen vom Nabel des Kleineren hinunterwanderten, ihm den letzten entscheidenden Zentimeter jedoch verwehrend, als er zu ihm aufsah.
„Du hast lieber die Kontrolle, nicht wahr?“
Langsam lehnte Aschwin sich zurück, rutschte wieder etwas im Bett nach oben und deutete Euphoria mit einer Geste an, dass er sich wieder über ihn lehnen sollte, auf dass er seine Lippen wieder schmecken konnte. Seine Beine spreizten sich leicht, als der Tiefling sich zwischen ihnen platzierte und er sein Gesicht wieder nah an sich heranzog.
„Ich glaub, wir sind uns einige, dass es uns so am meisten Spaß machen würde?“, fragte er mit fast schon sachlicher Stimme, in seinem Ton allerdings so etwas wie bangende Ungeduld, als seine rechte Hand wieder zwischen Euphorias Beine glitt und ihn mit gleichmäßigen Bewegungen animierte, den nächsten Schritt zu tun. Wie der Tiefling so über ihm lehnte, wollte das Herz des Jägers fast aus seiner Brust springen, überwältigt von Lust und Liebe für diesen Mann.

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BeitragThema: Re: Wolfsong       Wolfsong Icon_minitime1Di Jun 16, 2020 3:11 am

Euphoria hätte dies den lieben langen Abend machen können. Es füllte sich einfach so verdammt erfüllend an den anderen mit seinem Mund zu befriedigen und er konnte zumindest spüren, dass es ihm zu gefallen schien.
Wann hatte ihn auch jemand das letzte Mal solch eine Freude bereitet? Seit sie unterwegs waren, hatte er zumindest niemanden in seinem Zelt verschwinden gesehen, war der Platz doch ohnehin mit der Anwesenheit des Tieflings besetzt gewesen.
So oder so, er war überzeugt genug, dass niemand mit so viel Feuer und Passion an die Sache heranging, wie er es gerade tat und das alleine reichte aus, um selbstsicher seine Bewegungen ein bisschen zu beschleunigen.
Seine Zunge wand sich immer wieder lasziv über seinen Schaft und er ließ die goldenen Augen hin und wieder zu Aschwin hinaufwandern. Er war wirklich kein Mann, der viele Töne von sich gab, doch seine Verwirrung machte er schnell wett, als er die andere Hand auf seinem Kopf spürte, als er wenigstens die Regungen seines Körpers und seiner Miene erhaschen konnte.
Der Barde war zwar geschickt und darauf bedacht, seinem Gegenüber eine gute Zeit zu schenken, doch erstaunte es ihn dennoch, dass er offenbar in der Lage war, den Dunkelhaarigen so schnell zum Erguss zu bringen.
Seine Augen weiteten sich vor Überraschung, als der Erguss in seinen Mund schoss und er ihn hastig hinunterschluckte.
Mit stolzer Miene suchte er die grauen Augen des anderen, lächelte selbstzufrieden. „Dann bin ich umso glücklicher, dass ich dieses Vergnügen zurückbringen konnte.“, erwiderte die Stimme des Barden mit einem breiten Lächeln, sich sogleich dem Kuss entgegenstreckend, welchen Aschwin auf seine Lippen presste.
Sie hatten noch so viel Zeit vor sich, wenn sie wollten, könnten sie sich einfach bis in die frühen Morgenstunden in diesem Bett wälzen, Euphoria hatte gerade regelrecht vergessen, dass ihre Freunde nur einige Häuser weiter ruhten und vielleicht darauf warteten, dass die beiden zurückkehrten.
Es war wohl besser für alle Beteiligten, dass niemand wusste, was sie gerade veranstalteten und weswegen sie wirklich gegangen waren, auch, wenn man sich dies zumindest erschließen konnte, wenn man auch nur einmal in seinem Leben verliebt war oder die ganze Sache allgemein verstand.
Außerdem wollte sich der Tiefling nicht seine Lust verderben, wenn er sich zu lange Gedanken über all diese Banalitäten machte, noch schlummerte das Verlangen in ihnen und keiner wollte jetzt schon aufhören.
Langsam erhob sich der schmale Leib und ließ gleichzeitig zu, dass Aschwin ihn auch vom letzten Stoff seiner Kleidung befreite, sodass beide nun komplett entkleidet waren.
Es hatte etwas Angenehmes, wie die anderen Augen seinen Körper musterten, wie das von Stoppeln umrahmte Gesicht errötete und sogleich dafür sorgte, dass auch das Gesicht des Tieflings einen dunkleren Ton annahm und die Sommersprossen regelrecht zu glühen schienen, die seine Haut benetzten.
Seine filigranen Finger legten sich abermals um sein Gesicht, fuhren sanft über die langen Strähnen. Es war so lange her, seit er sich jemanden so verbunden fühlte, wo die Lust nicht nur Mittel zu Zweck war. Er musste kein Dampf ablassen und keinen Bedürfnissen nachgehen, nein, von Müssen war absolut nicht die Rede. Euphoria wollte all dies, er wollte Aschwin und er wollte jede noch so kleine und zarte Berührung auskosten, seine Sinne benebeln lassen und dem anderen so nah sein, wie er es noch nie zuvor bei jemanden war.
Seine Lippen bebten, als die rauen Finger des Jägers sich um seine Erregung legten und er begann, diese zu massieren.
Ein dunkles Stöhnen entwich seiner Kehle und er zog scharf die Luft zwischen seinen Zähnen ein. Wie gut sich solch eine kleine Berührung doch anfühlte, es raubte ihm schier den Verstand und er konnte nicht anders, als seinen Kopf in den Nacken zu legen, genüsslich die Augen zu schließen und lusterfüllt zu keuchen.
Die Hitze raubte ihm die Sinne und er konnte ein Prickeln auf der Haut spüren, als er Aschwins Lippen spürte.
Mit erregtem Blick beobachtete er ihn dabei, wie seine Lippen sich hinunter bahnten, nur um im nächsten Moment ihn zu triezen und genau dann aufzuhören, als es spannend wurde.

Es überraschte den Barden nicht, dass Aschwin bemerkt hatte, dass er gerne die Kontrolle übernahm, waren seine Annährungen und stummen Forderungen doch alles andere als subtil gewesen, dennoch war es unerwartet, dass er einfach wieder auf das Bett rutschte und aufforderte, über ihn zu krabbeln.
Der Tiefling nickte zustimmend, formte ein breites Grinsen und ließ den anderen ganz sicherlich nicht warten. Viel zu erregend war es, sich über den größeren Leib zu bäumen und seinen Blick zu suchen, seine zarten Lippen zu kosten, während die Lust wild in seinem Herzen pochte.
Der Größere hätte nicht einmal etwas sagen sollen, Euphoria hätte einfach den nächsten Schritt eingeleitet, ohne große Fragen zu stellen, doch so konnte er sich zumindest sicher sein, dass beide es auch wirklich so wollten.
Hatte er gerade wirklich einen Mann gefunden, der trotz all seiner Stärke und dem Hang, alles unter Kontrolle zu haben, gerade freiwillig ihm die Kontrolle überließ? Es hätte ihn normalerweise erstaunt, doch gerade war er nur zu vorfreudig, zu gierig und zu erfüllt von Lust und Verlangen, dass es ihm gar nicht in den Sinn kam, über diese Entscheidung weiter nachzudenken.
Sie glichen sich perfekt aus, ohne es vorher auch nur gewusst zu haben und das reichte dem Barden gerade vollkommen.
„Da muss ich dir voll und ganz zustimmen…“, seine Stimme war ein sanftes Hauchen, gefolgt von einem wilden Kuss.
Euphoria konnte es kaum erwarten, endlich loszulegen, endlich all diese Sinne und Eindrücke zu spüren, die auf ihn einprasseln würden und die Hand seines Gegenübers, die sich abermals auf sein Glied legte, machte es ihm auch nicht einfacher geduldig zu sein. Doch beide wussten wohl auch, dass es ein wenig mehr brauchte.
Langsam beförderte der Tiefling zwei Finger in seinen Mund, befeuchtete sie mit seiner Zunge, ehe seine Hand zwischen Aschwins Beinen glitt und er langsam, umsichtig in ihn eindrang.
Er hatte sich aufgerichtet, bewegte seine Finger langsam, umsichtig, damit der Dunkelhaarige vorbereiteter auf das war, was als nächstes auf ihn zukommen würde.
Mit der anderen Hand streckte er sich nach seiner Tasche, die nicht weit von ihnen lag, musste sich ein bisschen strecken, um besser in ihr kramen zu können.
Euphoria holte einen dunklen Glastiegel hervor, legte ihn neben sich und zog sich sogleich genauso langsam und vorsichtig aus Aschwin zurück.
Er brauchte wohl nicht zu erklären, um was für einen Inhalt es sich hierbei handelte, welchen er um seine eigene Erregung verteilte und er brauchte wohl auch nicht zu sagen, weswegen er im Besitz eines solchen Inhalts war und vor allem, wieso er während seiner Nacht- und Nebelaktion ausgerechnet so etwas an Habseligkeiten mitgenommen hatte.
Außerdem war dieser Moment ohnehin so viel wichtiger.
Kaum hatte der Violetthaarige diese Prozedur hinter sich gebracht, beugte er sich bereits wieder über den muskulösen Leib seines Begleiters, küsste ihn innig, während er endlich das tat, was wohl beide kaum noch erwarten konnten.
Ganz langsam, so umsichtig wie es ihm nur möglich war, drang Euphoria in den anderen ein, während er seinen Körper eng gegen den anderen presste, seine warme Haut spürend.
Es raubte ihm die Sinne, er konnte nicht fassen, dass das gerade wirklich passierte, dass er Aschwin so nah sein konnte. Noch nie hatte er so viel während des Beischlafs empfunden, dass es ihn schier überwältigte. Man konnte fast glauben, es wäre ein viel zu guter Traum, ein zuckersüßer Traum hervorgerufen von ein paar zu vielen Gläsern Wein.
Ein lusterfülltes Stöhnen entwich seiner Kehle, als sein Becken begann sich langsam zu bewegen. Welch ein gutes Gefühl es doch war, in Aschwin zu sein, sich ihm so nah sein zu können und dennoch wollte er sich noch fester an ihn klammern, ihm noch näher sein, als ohnehin schon.
Sein Schwanz wand sich um eines seiner Beine, während er den Körper noch enger gegen den anderen presste, immer wieder seine Lippen suchend oder zumindest andere Stellen seines Körpers mit Küssen benetzend, zumindest an jene, die er erreichen konnte.
Euphoria konnte das Salz schmecken, konnte spüren, wie auch Aschwin erfüllt von der Lust war, die beide begann zu übermannen.
Er hofft inständig, dass der anfängliche Schmerz langsam der Vergangenheit angehörte und der Werwolf sich an sein Glied gewöhnt hatte, welches erregt immer tiefer in ihn eindrang. Sein Becken presste sich immer härter gegen Aschwins Unterleib, entlockte ihm ein dunkles Stöhnen oder ein Keuchen, das über seine Lippen glitt.
Hin und wieder konnte der Barde nicht anders, als seine Augen zu schließen, doch nicht zu lange, schließlich wollte er den anderen sehen, wollte in seine grauen Augen blicken, seine Regungen sehen und ihm einfach so unfassbar nah sein, dass jeder Augenschlag wie verschwendete Zeit wirkte, wenn er wusste, dass er ihn in diesem Moment auch hätte ansehen können.
Euphoria presste seine Stirn gegen die seines Gegenübers und wagte sich, sein Unterleib noch ein bisschen schneller zu bewegen.
Sicherlich hätte all dies ausgereicht, um Aschwin gänzlich wieder zur Erregung zurückzubringen, doch der Tiefling wollte nichts verpassen und ihm alles geben, was nur in seiner Macht stand. So wanderte seine Hand langsam zu seinem Schritt, umfasste erneut sein Glied, welches er sogleich im Rhythmus seiner Stöße begann zu massieren, während er seine eigene Lust kaum im Zaum halten konnte.

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BeitragThema: Re: Wolfsong       Wolfsong Icon_minitime1So Jun 21, 2020 11:45 pm

Es hätte Aschwin gewundert, wenn sie noch weiter über ihre Präferenzen hätten reden müssen. Euphoria jedenfalls schien weiter nichts in Frage zu stellen, sondern beugte sich vorfreudig über ihn und Aschwin erwiderte seine passionierten Küsse. Ein schönes Gefühl war es, endlich jemanden an seiner Seite zu haben, seine weiche Haut unter seinen Fingerkuppen zu spüren, als Aschwin langsam seinen Körper erforschte. Wenngleich er selbst jahrelang auf so eine innige Beziehung zu jemandem hatte, schien der Tiefling genauer zu wissen, was er tat. Seine Finger wanderten zwischen seine Beine und Aschwin presste kurz die Augen zusammen. Schmerz bedeutete ihm nicht viel, neben den Kämpfen und seiner regelmäßigen Verwandlung war er Pein gewohnt, schlimmer als das, was gerade durch seinen Unterleib schoss. Dies hier war notwendig und durch das erste Stechen hindurch keimte auch erste Lust in seinem Körper auf. Seine rechte Hand hatte sich in dem rauen Leinenlaken verkrampft. Über ihm regte sich Euphorias Körper und streckte sich nach seiner Tasche. Belustigt hob Aschwin eine Augenbraue. Der Barde war aber wohl wirklich auf alles vorbereitet. Ob er so etwas häufiger tat? Für den Werwolf waren solche Intimitäten eine absolute Seltenheit und längst kein Teil seines Reiselebens mehr, doch Euphoria ging zielstrebig voran, verteilte das Hilfsmittel auf seiner Erektion und beugte sich wieder über ihn. Der Tiefling schien kaum warten zu können, endlich loszulegen und Aschwin blickte erwartungsvoll zu ihm hinauf, sachte über seine Wange streichend.
Er verzog keine Miene, als der andere in ihn eindrang. Unter keinen Umständen wollte er seinem Partner das Gefühl vermitteln, dass er Leid verspürte. Natürlich mochte Euphoria sich denken, dass die ersten Bewegungen nicht einfach waren, wenn er tatsächlich etwas mehr Erfahrung in solchen Dingen hatte, aber es ging dem Jäger ums Prinzip. Die Hand, die sich an Euphorias Wange gelegt hatte, wanderte nun in seinen Nacken, als er langsam begann, sich zu bewegen und Aschwin ein tiefes Keuchen entlockte. Es war ein Gefühl, was er längst vergessen zu haben glaubte, aber auf der anderen Seite hätte die Erinnerung noch so frisch sein können, mit den Emotionen, die über ihn kamen, mit Euphoria zu schlafen, hätten sie sich sowieso nicht vergleichen lassen. Sie kamen so heftig über ihn, dass der Werwolf schwer atmend seine Arme um Euphorias Rücken schlang und sich enger an ihn drückte. Kurz schreckte er zusammen, als er etwas an seinem Bein spürte – Euphorias Schweif anscheinend, der sich eng um seine Haut schlang. Einige Besonderheiten hatte der Tiefling wohl, an die Aschwin sich noch gewöhnen musste. Für den Moment war Aschwin kurz überwältigt von so viel Nähe, lehnte seinen Kopf in die Halsbeuge des anderen. Die Gefühle überwältigten ihn beinahe, so viel Lust hatte er lange nicht mehr verspürt, während sich seine Bewegungen denen des anderen entgegendrückten. Sicherlich würde er hier nicht liegen wie eine Marmorstatue, seine Aufgabe war es genauso gut, dieses Erlebnis so intensiv wie möglich zu machen.
Seine Stimme war ein schweres, raues Atmen gegen Euphorias Nacken, sein freies Bein hatte sich um Euphorias Unterleib geschlungen, während der andere immer tiefer in ihn eindrang. Das Gefühl war berauschend, fegte alle negativen Erinnerungen von ihm fort und zwang ihn, sich ganz auf das Hier und Jetzt zu konzentrieren. Wenn er doch immer so sorglos sein könnte wie gerade eben. Ähnlich wie auch zuvor, als Euphoria ihn mit seinem Mund befriedigt hatte, spürte Aschwin auch jetzt, dass ihr Vergnügen von kurzer Dauer sein würde, zu sehr raubten ihm die Bewegungen des anderen jetzt schon den Verstand.
Der Tiefling war um einiges lauter als er selbst, doch waren seine stöhnenden Laute nur der Tropfen, der das Fass zum Überlaufen brachte. Seine Stimme hörte Aschwin sowieso unglaublich gerne, ob nun im Gespräch, im Gesang, oder nun auch beim Liebesspiel. Seine Geräusche ließen keinen Zweifel zu, dass er es genoss, in ihm zu sein, immer wieder in ihn vorzustoßen und sich ganz hinzugeben. Als seine Finger nun auch noch seine Erektion auf ein Neues massierten, war es bald schon um den Werwolf geschehen.
Lusterfüllt beugte sein Körper sich unter dem des Tieflings auf, klammerte sich haltsuchend noch fester an seinem Rücken fest, jedoch darauf bedacht, nicht zu viel Kraft auszuüben. Ein dunkles Geräusch, fast schon ein Knurren, drang über seine Lippen, dann ließ er sich erschöpft wieder auf das Bett sinken. Euphorias Geräuschen nach zu urteilen, war er mit ihm zusammen gekommen und dann ebenfalls atemlos auf seiner Brust zusammengesunken. Noch immer schweratmend richtete Aschwin sich etwas auf und strich über die weichen Locken, bevor er behutsam seine Arme um ihn legte und sich zur Seite rollend, sodass er halb über dem Körper des Tieflings aufgebäumt war und auf ihn hinabblickte. Sein Schweif hatte sich immer noch nicht von seinem Bein gelöst und während die rauen Finger Euphorias Oberschenkel streichelten, fuhr er auch einmal neugierig über seinen Schweif.
„Das Warten hat sich gelohnt“, stellte er trocken fest, bevor er sich zu einem immer noch etwas atemlosen Kuss hinunterlehnte und Euphorias schmalen Leib etwas tiefer in die Matratze drückte.
„Was alles in dir steckt...“

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BeitragThema: Re: Wolfsong       Wolfsong Icon_minitime1Mo Jun 22, 2020 1:31 am

Sein Körper bebte regelrecht vor Lust. Jede Bewegung, jede Berührung schienen das Feuer in ihm aufs Neue zu entfachen, dass er am liebsten gar nicht mehr aufhören konnte.
Es war nicht das erste Mal nach langer Zeit und schon gar nicht in dieser Konstellation, doch fühlte es sich absolut anders an, war kaum zu vergleichen mit den intimen Momenten, die er mit anderen zuvor geteilt hatte. Um genau zu sein erschienen diese Momente beinahe schon irrelevant, hatten sie nie solch intensive Gefühle aus dem Barden entlockt.
Euphpria liebte es, wie der andere ihn enger an sich heranzog, wie er seinen heißen Atem auf seiner Haut spüren konnte, während er immer schneller sein Becken gegen ihn drückte.
Allmählich entglitt dem Tiefling die Kontrolle über seinen Körper, noch bewusst zu wissen, was er gerade tat oder vielleicht auch nicht, war schier unmöglich, doch es war nicht schlimm, immerhin schien der Verstand von solch einer süßen Lust benebelt zu sein, dass er seine Sinne gar nicht mehr zurückerlangen wollte. Wenn es nach ihm ging, hätten sie stundenlang so verharren können, eng umschlungen, während er immer tiefer in den Dunkelhaarigen eindrang und sich von der Hitze des anderen Körpers gänzlich einnehmen ließ.
Noch nie hatte Euphoria das Gefühl gehabt, dass er in dieser kurzen Zeit bereits so viel von Aschwin erforscht zu haben schien, dass er beinahe jede noch so kleine Narbe und jedes Härchen auf seinem Körper sich eingeprägt hatte, so häufig wie seine Finger und Lippen über diese Stelle geglitten waren.
Und dennoch gab es noch so vieles zu erforschen und sie hatten nun alle Zeit der Welt, um sich wirklich Zeit damit zu lassen.

Seine Stöße wurden immer schneller, der Barde genoss es, wie Aschwin sich ihm entgegenbewegte, wie sein Glied zwischen seinen Finger immer erregter wurde.
Doch so gerne dieser Moment auf ewig hätte wären können, spürte der Kleinere langsam, wie der Höhepunkt immer näherkam. Es war unausweichlich und irgendwo wäre es zu schade, würden sie ihre Ekstase nun unterbinden, das befreiende Gefühl unterdrücken, sich gänzlich dem Ende hinzugeben, welches sie sich redlich verdient hatte.
Euphoria wollte sich jedoch nicht auf diesem Gefühl ausruhen, stattdessen bewegte er sein Unterleib nur noch schneller, stieß noch einmal heftig vor, bis seine Muskeln sich zusammenzogen und er mit einem lauten Aufstöhnen den erwarteten Orgasmus in seinen vollen Zügen auskostete.
Es war gleichzeitig befreiend, wie auch bedauerlich, dass ihr Beischlaf hier ein Ende gefunden hatte, doch der Tiefling versuchte sich eher darauf zu konzentrieren, wie ungemein erfüllend es war, bei ihrem ersten Mal einen Rhythmus gefunden zu haben, der beide gleichzeitig genau das gab, was sie sich gewünscht hatten.
Schwer atmend sank der schmale Körper auf der Brust des Jägers zusammen, für einen kurzen Moment die Augen schließend.
Noch herrschte dichter Nebel in seinem Kopf, dass ihm gar nicht richtig aufgefallen war, wie der andere sich mit ihm zur Seite rollte und wie sein Schweif immer noch sein Bein umschlang, als würde es nach Halt suchen.
Als die rauen Finger diesen berührten, konnte er nicht anders, als zufrieden zu brummen und automatisch sich noch ein wenig enger um sein Bein zu schlingen.
Langsam suchte er den Blick des Dunkelhaarigen, blickte verträumt und zufrieden in die grauen Augen. Seine Worte entlockten ihm ein Schmunzeln, ehe er sich gierig nach seinen Lippen streckte. Sie schmeckten immer noch so angenehm, dass Euphoria am liebsten gar nicht von ihnen ablassen wollte.
Nun schien Aschwin wieder mehr Kontrolle übernommen zu haben, doch der Barde war nicht allzu bestürzt darüber, dass er sich nun so über ihn aufgebäumt hatte und ihn in die Matratze drückte. Stattdessen schlang er seine Arme um den breiteren Rücken, ihn breit angrinsend. „Oh, Aschwin, ich bin immer für eine gute Überraschung zu haben, um genau zu sein bin ich persönlich eine gute Überraschung!“, erwiderte er mit einem leisen Lachen.
Langsam prasselten die Ereignisse auf ihn hernieder, all das, was gerade vorgefallen war und bei jedem noch so kleinen Detail, was sein vernebelter Kopf wieder auflebte, weiteten sich die goldenen Augen voller Überraschung.
Aus Trance wurde Euphorie, die wie neue Energie durch seinen Leib schoss.
Neugierig ließ er den Blick erst auf Aschwin, dann auf sich selbst wandern, lockerte dabei den Klammergriff seines Schweifs und suchte sogleich den Blick des anderen.
Ihre Körper waren gerade der lebende Beweis dafür, dass sie wahrhaftig gerade miteinander geschlafen hatte und viel mehr, dass Euphoria die Kontrolle über diesen Mann haben konnte.
„Wow, ich…mir wird gerade erst bewusst, dass…normalerweise…Aschwin, ich hab dich gerade gevögelt!“, presste der Barde hervor, für einen Moment selbst überrascht über die alles andere als gewandte Wortwahl, sodass er sich kurz auf den Mund schlug, im selben Atemzug jedoch begann zu lachen. „Ich habe sowas noch nie erlebt! Du verstehst das gar nicht!“, Euphoria fuhr beiläufig mit seinen Fingern über den Rücken seines Gegenübers, über das dunkle Haar.
„Normalerweise muss ich andere überzeugen und mich auf irgendein Kompromiss einigen.“
Der Tiefling wollte nicht wissen, wie sein Gesichtsausdruck gerade aussah und wahrscheinlich war dieses Thema ungemein banal, doch Aschwin durfte ruhig wissen, wie viel es ihm bedeutete, dass sie ohne viele Worte bereits sich einigen konnten und sich niemand plötzlich in seiner Männlichkeit untergraben fühlen musste.
Mit dem letzten Bisschen Kraft, die in Euphorias Knochen noch steckten, bugsierte er den Werwolf auf die Matratze, sodass er sich im selben Moment an seine Brust lehnen konnte, sein Bein zwischen die des Größeren schiebend.
Verschmilzt lächelnd strich er über seinen verschwitzten Oberkörper.
„Verdammt, ich freue mich schon, wenn wir das hier häufiger machen können!“, mit einem vielsagenden Blick suchte er die Augen des anderen, ehe er ein bisschen ernster wurde. „Ich bin echt froh dich gefunden zu haben, Aschwin.“

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BeitragThema: Re: Wolfsong       Wolfsong Icon_minitime1Mi Nov 04, 2020 4:32 pm

Ruhe kehrte im kleinen Schlafzimmer ein, als Euphoria die Tür hinter sich schloss.
Zu viel schoss durch seinen Kopf und er wusste nicht, wie er sich fühlen sollte und was gerade am angebrachtesten war.
Mit einem Ächzen setzte sich der schmale Körper auf das Bett, begann sich von seinen Stiefeln zu befreien. „Xora war zum Schluss doch einsichtiger, als erwartet…vielleicht hat sie ja doch ein größeres Herz, als sie es nach Außen hin zeigt!“, seine goldenen Augen suchten das Grau seines Geliebten, während sich ein schmales Lächeln auf seine Lippen stahl.
Dieses jedoch erlosch bei dem Anblick des Werwolfs.
Aschwin wirkte immer noch so unglaublich angespannt, dass der Barde glaubte, es in seinen eigenen Muskeln spüren zu können. Natürlich, nichts war ansatzweise in Ordnung, nichts war zur Normalität zurückgekehrt, was auch immer normal für sie zu bedeuten vermochte. Und wahrscheinlich war er immer noch nicht ganz darüber hinweg, dass die junge Magierin sich vor dem Fremden so verplappert hatte. Im Nachhinein konnte Euphoria ihr das nicht einmal wirklich übelnehmen.
Stumm klopfte Euphoria auf das Bett, bedeutete dem anderen, sich neben ihn zu platzieren, ehe er sanft über seinen Rücken strich, ihn besorgt musternd.
Jetzt, wo wieder Ruhe eingekehrt war, konnte man seine eigenen Gedanken am lautesten vernehmen und dem Dunkelhaarigen erging es wohl kaum anders.
„Du bist immer noch gestresst, nicht wahr? Mach dir wenigstens um den Dragonborn keine Sorgen, ich werde dafür sorgen, dass er nichts von alledem erfährt, ich verspreche es dir.“, die filigranen Finger fuhren über das dunkle, lange Haar, ehe er seinen Arm um Aschwins Taille und seinen Kopf auf seiner Schulter platzierte.
Ein leises Seufzen huschte über die dunklen Lippen. Gab es etwas, was er sagen konnte, wenn er doch selbst noch nie in solch einer Situation war? Sollten Barden nicht dazu in der Lage sein?
So gerne der Gelockte passende Worte mitgeteilt hätte, kam ihm nichts in den Sinn.
Die Ablenkung hatte nur kurz Hilfe verschaffen können, hatte sie auf andere Gedanken gebracht und der Fremde hatte sie ebenfalls eingenommen, auch, wenn Euphoria im Nachhinein nicht wusste, wie er es empfinden sollte, so schnell jemanden in ihren Reihen zu haben, den sie absolut nicht kannten.
Jetzt jedoch spürte er den Zweifel und die zahlreichen Emotionen aufkochen, die er so krampfhaft versucht hatte zu meiden, wie sie stechend in seiner Brust brannten.
„Möchtest du reden? Ich…vielleicht tut es gut, einfach zu sagen, was gerade in uns vor sich geht.“

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BeitragThema: Re: Wolfsong       Wolfsong Icon_minitime1Mi Nov 04, 2020 7:23 pm

Die Tür mochte hinter ihm zugefallen sein, doch Aschwin hatte nicht das Gefühl, dass er die Unruhe zurückgelassen hatte. Der ganze Tag hatte ihn niedergetrampelt wie ein wilder Bulle und es war ihm jetzt gerade erst wieder schmerzlich bewusst geworden, während er den ganzen Tag versucht hatte, gute Miene zum bösen Spiel zu machen. Müde wandte er den Blick zu Euphoria. Kurz hatte er ihn schmal lächeln sehen, eine Gefühlsregung, die er den ganzen Tag nicht gesehen hatte, aber so schnell wie es gekommen war, war es auch wieder verschwunden und Aschwins Herz sank in seiner Brust. Es war alles so viel einfacher gewesen, als er allein unterwegs gewesen war und all seine Sorgen und Gedanken seine eigenen gewesen waren. Nun war da Euphoria, der ihn erwartungsvoll ansah und neben sich aufs Bett klopfte. Wäre Aschwin immer noch der Mann gewesen, der er vor Monaten gewesen war, dann wäre er vielleicht einfach gegangen. Jetzt aber setzte er seinen Hut beiseite und ließ sich neben Euphoria aufs Bett sinken. Den ganzen Tag hatte er versucht, den Tiefling so gut es ging zu unterstützen, doch jetzt fühlte Aschwin, wie der Tag langsam seinen Tribut forderte.
Die sachten Berührungen des anderen waren angenehm und ließen ihn jegliche Reue mit einem Schlag vergessen. Reue, dass er vor seinen Problemen nicht davonlaufen konnte, dass er sie nicht einsam und allein bewältigen konnte wie sonst.
„Ich war es einfach gewohnt, in eurer Nähe ich selbst sein zu können“, murmelte er leise und lehnte sich unterbewusst etwas stärker in Euphorias Hand. Xoras Unüberlegtheit verstimmte ihn nach wie vor, aber während er hier saß, merkte er mehr und mehr, dass die kleinen Probleme dieses Tages nur das größte von allen für eine Weile versteckt hatten. Der Werwolf rückte ein Stück zur Seite, rückte sich zurecht, sodass Euphoria sich bequem an ihn anschmiegen konnte. Seine Hand legte sich um die schlanken Schultern und ein sachter Kuss striff die bunten Locken. Stumm nickte er. Hatte er dem Barden nicht versprochen, dass er offener und ehrlich mit ihm sein wollte? In seiner Brust ruhte ein einziger kalter Knoten und er konnte nicht härter und eisiger dadurch werden, dass er sich dem anderen anvertraute.
„Es ist einfach genau wie damals“, platzte es aus ihm heraus und er blickte aus traurigen Augen zu Euphoria hinüber. Nur ungern schob er den warmen Leib etwa von sich, um sich ihm gegenüber setzen zu können. Er wollte ihm in die Augen sehen, nahm aber wenigstens seine Hände.
„Gerolf konnte ich auch nicht retten“, fügte er hinzu und seine Stimme schien fast zu brechen. Gott, er hatte diesen Namen schon so lange nicht mehr gehört, nicht mehr gesprochen seit so vielen Jahren. Aschwin war oft still, weil er nicht sprechen wollte, aber gerade versagte ihm seine Stimme den Dienst, weil er kaum darüber sprechen konnte.
„Ich weiß nicht, ob noch mehr traurige Geschichten wirklich gut für dich sind heute, Euphoria.“
Er klang unsicher und seine Finger fuhren ruhelos über Euphorias Handrücken. War er bereit, darüber zu sprechen? Aber jetzt, wo er diesen Namen hatte erklingen lassen, hätte es ihn gewundert, wenn der Barde ihn einfach so verhallen lassen würde.

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BeitragThema: Re: Wolfsong       Wolfsong Icon_minitime1Do Nov 05, 2020 3:32 am

Verständnisvoll drückte sich der Barde noch ein wenig enger an den anderen. Es hatte ihnen gut getan, dass sie sich nicht verstecken mussten, dass es kaum Gründe gab, sich irgendeiner Scharade hinzugeben. Jetzt wieder erneut so beginnen zu müssen, weil ein Unbekannter mit ihnen reisen wollte, würde sich wahrscheinlich schwieriger gestalten, als erwünscht, doch irgendwie konnte man sicherlich eine Lösung dafür finden.
„Bei mir kannst du immer du selbst sein.“, entgegnete der Gelockte ehrlich. Vielleicht war es ja wieder an der Zeit sich an ihre Zelte zu gewöhnen, denn ein Schlafzimmer wäre Euphoria nicht bereit mit einem Fremden zu teilen, dem er nicht trauen konnte.
Doch das konnte beim besten Willen nicht das sein, was Aschwin am meisten Unbehagen bereitete, dafür glaubte er ihn schon etwas besser zu kennen.
Und als er von ihm abließ, wurde schnell klar, dass es noch etwas gab, was der Dunkelhaarige auf dem Herzen haben musste und Euphoria war bereit, ihm zuzuhören, für ihn da zu sein.
Fragend musterte er die ältere Gestalt, der traurige Blick versetzte ihm regelrecht einen Stich im Herzen und er drückte seine Hände umso stärker. „Was meinst du damit?“, der Tiefling konnte sich beinahe schon denken, was sein Geliebter ihm damit aussagen wollte, doch natürlich konnte er nicht ahnen, um was oder wen genau es sich hierbei handeln konnte, wusste er doch immer noch so wenig über Aschwins Vergangenheit Bescheid.
Euphoria hatte den anderen noch nie so gesehen, seine Stimme hatte er noch nie so in seinen Ohren vernommen. Was war nur mit diesem Mann geschehen? Hatte ihn etwa ein ähnliches Schicksal eingeholt.
Auf einmal wurde ihm schmerzhaft bewusst, dass der Dunkelhaarige wahrscheinlich nicht zum ersten Mal einen guten Freund verloren hatte und wahrscheinlich noch nie darüber sprechen konnte.
Hastig schüttelte er den Kopf, umfasste im festem Griff die Hände seines Gegenübers. „Aschwin, es geht nicht um mich, du hast dich die ganze Zeit um mich gekümmert, ich möchte mich auch um dich kümmern und das scheint dir schwer im Magen zu liegen, es gibt keinen Grund jetzt zurückzurudern.“ Die goldenen Augen blickten ernst in das hübsche, mit Stoppeln umrahmte Gesicht. Euphoria wollte stark für ihn sein, das hatte er mehr als nur verdient nach all den Jahren, wo offenbar sich niemand um ihn kümmern wollte.
„Gerolf…war er ein Freund? Was war geschehen?“, fragte der Barde vorsichtig, den Blick vom anderen nicht abwendend. Er wollte ihn nicht zu etwas drängen, doch schien sein Inneres ihn selbst regelrecht dazu zu zwingen, seine Bürden nicht mehr alleine tragen zu müssen.

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BeitragThema: Re: Wolfsong       Wolfsong Icon_minitime1Do Nov 05, 2020 3:13 pm

Aschwin war es so sehr gewohnt, alles, was ihm jemals passiert war, in sich verschlossen zu halten, dass es ihn Überwindung kostete, zu sprechen. Diese Worte hatten unausgesprochen in seinem Inneren Staub angesammelt und fast war er versucht, abzuwinken und sich lieber darum zu kümmern, dass Euphoria von seiner eigenen Trauer abgelenkt war. Aber mittlerweile kannte er den Tiefling gut genug, um zu wissen, dass er ihn nicht glücklicher machen würde, wenn er ihm solche Sachen verschwieg. Außerdem stand sein Angebot immer noch, dass er ihn nur jederzeit fragen brauchte. Also sollte er sein Versprechen wohl einlösen.
„Gerolf...war mehr als nur ein Freund. Ohne ihn wäre ich nicht hier.“
Jedes Wort, das er sprach, machte es einfacher und schwerer zugleich. Einfacher, weil er sich langsam an das Reden gewöhnte, schwerer, weil er merkte, dass er in einer Wunde stocherte, die seit Jahren verheilt gewesen war.
„Nachdem ich endlich fort war von meiner Familie...Das waren harte zwei Jahre, Euphoria. Ich hatte mich nicht unter Kontrolle, ich bin in den Wäldern am Rande des Kaiserreichs umhergezogen, ohne Kontrolle, ohne einen Plan.“
Er rang mit den Händen, hilflos fast schon, bevor er sie wieder in den Schoß fallen ließ, wo Euphoria sie sofort wieder ergriffen hatte.
„Alles, was ich weiß und kann hat mir Gerolf beigebracht.“
Aschwin kniff kurz die Augen zusammen, merkte selbst, dass er von einem Gedanken zum nächsten sprang und seine Worte nicht viel Sinn ergaben. Hätte er doch nur einen Funken von Euphorias Talent fürs Geschichtenerzählen. Bei ihm schien es immer so leicht, einfach zu...reden.
„Gerolf...hat mich gejagt. So, wie ich heute Monster jage. Ich hatte es verdient und nach all dem, was ich erlebt hatte, wollte ich auch gar nicht mehr weitermachen. Aber er hat mich nicht niedergestreckt, er hat mir eine Alternative gegeben. Monster erlegen, statt eins zu sein. Er war-“
Aschwin hielt kurz inne. Er hatte an einen fixen Punkt knapp hinter Euphoria gestarrt, zu nervös und in seinen Gefühlen gefesselt, als dass er ihm direkt in die Augen hätte sehen können.
„Wir sind jahrelang zusammen gereist. Alles, was ich über Ungeheuer, übers Kämpfen weiß, hab ich von ihm gelernt. Gerolf, er hat...er hat sich um mich gekümmert.“
Nie im Leben hätte Aschwin sich träumen lassen, dass er noch mal wieder mit jemandem so offen reden konnte.
„Wir haben etwas gejagt, eine Chimäre, aber wir waren unvorsichtig. Gerolf hat den Kampf nicht überlebt.“
Aschwin hielt inne und gab sich einen Ruck, Euphoria endlich in die Augen zu sehen.
„Sein Name war Gerolf Lohmiller und er war mehr Familie für mich in den wenigen Jahren als es meine Familie je war.“

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BeitragThema: Re: Wolfsong       Wolfsong Icon_minitime1Do Nov 05, 2020 7:18 pm

Aufmerksam lauschten die spitzen Ohren der rauen Stimme seines Gegenübers. Er wollte wissen, welche Wesen einen besonderen Platz im Herzen des Werwolfs hatten und dieser schien einer von ihnen zu sein.
Euphoria erwischte sich selbst dabei, wie er nie hinterfragt hatte wie er es eigentlich geschafft hatte, seiner Familie zu entkommen und- vor allem- was hinterher geschah.
Es war ein trauriges Bild, was sich in seinem Inneren Auge materialisierte, als Aschwin weitersprach, ihm erklärte, was er durchlebt haben musste. Wie verloren er doch sein musste, zwei Jahre lang ziellos und einsam umherzustreifen…
Mitfühlend musterte Euphoria den Älteren, versuchte jede Regung seiner Gesichtszüge zu erkennen, ihm aufmerksam zuzuhören, denn jetzt war nicht der Zeitpunkt dazwischen zu reden. Stattdessen suchte der Gelockte lieber erneut die Hände des anderen, strich sachte über seinen Handrücken.
Natürlich konnte Euphoria nicht alles genauso nachempfinden, wie Aschwin es in dem Moment und in all den Momenten zuvor verspürt hatte, dafür war er noch nie in solch einer Position gewesen, doch irgendwo glaubte er zu wissen, wie es war, wenn man eine zweite Chance im Leben bekam, ein Ziel oder gar einen Sinn. Wäre er nicht auch schon längst Asche, hätte er nicht jene gefunden, die ihm regelrecht das Leben gerettet hatten?
Wie viel er wohl von diesem Mann gelernt hatte? Wie es klang, hatte der Monsterjäger ihm viel zu verdanken, hatte doch wirklich für eine Weile jemanden an seiner Seite gehabt, der für ihn da war und nicht für das verurteilte, was er nie hätte beeinflussen können.
So gut dieses neu errungene Wissen auch sein mochte, es wurde schnell von dem erdrückenden Gefühl in Euphorias Brust niedergewalzt, als der Dunkelhaarige weitersprach und offenbarte, welch ein Schicksal er hatte erleiden müssen.
Der Barde war so lange stumm gewesen, so eingenommen von der Erzählung und den Emotionen, dass ihm gar nicht aufgefallen war, wie Tränen über sein Gesicht huschten. War er traurig um den Verlust, den Aschwin hatte erleiden müssen, oder war er traurig darüber, dass Aschwin so lange mit diesem Schmerz alleine leben musste, dass niemand bei ihm war, um dies zu überstehen? Bei so viel Ballast wäre Euphoria schon längst gebrochen worden.
„Aschwin…es tut mir so unfassbar leid…“, der Gelockte merkte, wie unglaublich dünn seine Stimme war und biss sich schuldbewusst auf die Zunge. Wollte er nicht stark für ihn sein?
Er konnte nicht anders, als sich dem anderen entgegen zu strecken, seine Arme um ihn zu schlingen, etwas sagte ihm, dass er ihn nicht einfach so sitzen lassen konnte.
„Du hattest jemanden in deinem Leben, der dich aufgenommen hat, ganz gleich, welches Blut durch deine Venen fließt. Es ist nicht fair, dass du ihn verloren hast.“, sachte strichen die filigranen Finger durch das dunkle Haar. Euphoria sollte eigentlich in der Lage sein, etwas zu sagen, was hilfreich sein konnte, doch ihm kam nichts in den Sinn, nichts, was Aschwin vielleicht nicht schon wusste.
„Es muss so lange an dir genagt haben...du…bitte sag nicht, dass du dir die Schuld daran gegeben hast.“ Unfreiwillig ließ er von seinem Geliebten ab, nahm stattdessen sein Gesicht in beide Hände, ihn anblickend.
Euphoria wusste, wie schnell Aschwin in der Lage war, sich in Situationen die Schuld zuzuweisen, obwohl ihn keine traf, was sonst sollte er damit meinen, dass er ihn nicht retten konnte?
„Du bist ein guter Mann, ich kenne niemanden auf der Welt, der so selbstlos ist, der jeden beschützt, der Schutz braucht, selbst, wenn er sie nicht kennt. Ich glaube, dass wusste dein Mentor auch, wer du tief im Herzen bist und welchen Weg du in deinem Leben einschlagen wirst. Er wusste, dass du eine zweite Chance verdient hast, jemanden, der sich auch zur Abwechslung um dich kümmert und dich liebt, Aschwin. Du…hast du je mit jemanden darüber gesprochen?“

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BeitragThema: Re: Wolfsong       Wolfsong Icon_minitime1Fr Nov 06, 2020 12:02 am

Sein Herz sank in seiner Brust bei Euphorias Anblick, den Tränenspuren, die sich über seine Wangen zogen. Er hatte ihm stumm zugehört und der Werwolf hatte Angst, dass er ihn noch mit weiterem unnötigen Ballast beladen hatte mit den Geistern seiner Vergangenheit. In seiner Kehle ruhte ein riesiger Kloß, der sich nicht einmal wirklich auflösen wollte, als der Tiefling die Arme um ihn legte. Etwas hilflos griff er um den warmen Leib und drückte sein Gesicht in die Halsbeuge des anderen und hoffte, dass seine Wärme und sein Geruch ihn ein wenig beruhigen würden.
Nein, es war nicht fair gewesen, dass Gerolf gestorben war. Für eine Weile lang war sein Leben irgendwie sinnvoller gewesen, er hatte die Hoffnung gar gehabt, dass Gerolf ihm bei seinem Werwolffluch helfen konnte, doch all seine Hoffnungen waren auf einen Schlag zunichte gemacht worden. Wie lange er die Trauer über den Verlust seines Freundes schon mit sich herumgetragen hatte, wurde ihm erst jetzt bewusst. Jedes Mal, wenn jemand seinen, nein, Gerolfs Namen ausgesprochen hatte, war die Trauer noch etwas mehr gedämpft worden. Gegen Euphorias Schulter schüttelte er langsam mit dem Kopf und versuchte, sich auf seine sachten Berührungen zu konzentrieren.
„Nur am Anfang“, murmelte er leise. Er wusste selbst, dass sie sich eine gefährliche Profession ausgesucht hatten, dass Tod durchaus eine Möglichkeit war, wenn man sich darauf spezialisierte, die gefährlichsten Wesen dieser Erde auszumerzen. Er hätte nur nie gedacht, dass es so einen erfahrenen Jäger wie Gerolf erwischen würde.
„Mittlerweile weiß ich, dass...dass es einfach dazugehört.“
Dass es nun allerdings genau so abgelaufen war, das schmerzte ihn. Etwas, was ein fordernder, aber kein besonderer Auftrag hätte sein sollen. Er war bei Gerolf wie auch Xion-Nu davon ausgegangen, dass sie sich selbst verteidigen konnten, dass er sein Augenmerk nicht so stark auf sie legen musste. Und im Endeffekt war es dann doch ganz anders gekommen.
„Aber es ist trotzdem alles so gleich, vielleicht hätte ich helfen können, wenn ich bei klarem Verstand gewesen wäre, wenn ich nicht-“
Seine Worte schwebten unbeendet im Raum, aber die Implikation war da. Wenn er kein Werwolf gewesen wäre…Ohne Euphorias direkte Nähe fühlte er sich beinahe etwas schutzlos. Erschüttert musste Aschwin feststellen, dass er Euphorias Frage verneinen musste. Er war wirklich so viele Jahre allein gewesen, bevor er die anderen getroffen hatte.
„Ich hab Vieles wieder gutzumachen, Euphoria. Und ich...nein, habe ich nicht. Ich war alleine, bis wir uns getroffen haben.“
Mit sachter Gewalt nahm er Euphorias Hände von seinem Gesicht, als ihn ein weiteres grausiges Detail des gestrigen Tages überkam.
„Ich hätte Xion-Nu einfach gefressen, wenn du nicht gewesen wärest.“
Unruhe bahnte sich wild fetzend einen Weg durch seine Brust und es war, als würde sich sein Innerstes selbst zwischen ihn und den Barden drängen.
„Wieso schaffe ich es einfach nicht, die Kontrolle zu behalten, Euphoria?“, entfloh es ihm fast schon verzweifelt und er vergrub das Gesicht in seinen Händen. Sie konnten ihm alle noch so gut zureden, die letzten Male hatte er nur immer wieder bewiesen, dass er trotz all der Jahre auf dieser Erde noch keine Kontrolle über etwas hatte, was ihn eigentlich seit seiner Geburt begleitete. Als er aufsah, waren für einen Moment seine gebleckten Zähne zu erkennen, spitzer als sonst, und die drückende Unruhe in seiner Brust schien etwas hervorzutreiben, das der Werwolf nur allzu gut kannte.

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BeitragThema: Re: Wolfsong       Wolfsong Icon_minitime1Fr Nov 06, 2020 1:30 am

Es tat wenigstens gut zu wissen, dass der Werwolf nicht in all den Jahren von einer tief sitzenden Schuld verfolgt wurde über den Tod seines Freundes. Doch, dass er stattdessen so lange all dies unausgesprochen mit sich herumtrug, stimmte ihn traurig.
Irgendwo war es wohl richtig, das Leben eines Kriegers oder Monsterjägers war nicht ruhig und mit Gefahren verbunden, die im schlimmsten Falle den Tod bedeuten konnten, ein Risiko, was ihnen bewusst war. Jedoch machte es nichts besser und dieses Schicksal wollte zumindest der Barde nicht akzeptieren.
„Sag es nicht“, presste Euphoria beinahe schon flehend hervor, als Aschwin weitersprach. Hatte er denn nicht schon genug zu leiden, dass er jeden Monat diesen Schrecken neu aufleben musste? Musste er sich wirklich noch mehr Bürden auferlegen?
„Du bist doch auf dem Weg so vieles Gutes zu machen, und tust dabei noch anderen gut…“
Der Gelockte wollte am liebsten nicht von dem anderen ablassen, jede noch so kleine Berührung fühle sich wichtiger denn je, sodass es beinahe schmerzte, als Aschwin seine Hände von ihm löste.
Schockiert blickten die goldenen Augen drein, als Worte gefallen war, von denen er gehofft hatte, sie nicht hören zu müssen. Der Barde hatte keinen Gedanken daran verschwendet, dass so etwas passiert worden wäre, als sie vor Xiong- Nu’s Körper kauerten und er Aschwin zurückhielt. In seinem Kopf war er noch vor Rage betäubt, hätte vielleicht einen von ihnen fälschlicherweise angefallen. Doch ganz gleich, was es war, sie hatten Möglichkeiten gehabt, dies abzuwehren und ihn aufzuhalten.
Im Nachhinein konnte Euphoria verstehen, wieso es den Werwolf so mitnahm, wieso es ihn vielleicht zusätzlich auf einer anderen Art und Weise schmerzte. „Aschwin…“, der Barde wischte sich hastig weitere anbahnenden Tränen vom Gesicht. Seinen Geliebten so leidend zu sehen schmerzte so unglaublich, dass es ihm für einen kurzen Augenblick den Atem raubte.
Hatte man deswegen immer gesagt, dass Liebe auch mit Schmerz verbunden war?
„Bitte…dich plagt schon so vieles, lass dies nicht eine weitere Bürde sein…ich…ich kann nicht wissen, wie es ist, ein Werwolf zu sein, ich weiß nur, wie es sich anfühlt die Kontrolle zu verlieren vor lauter Schmerz.“, behutsam strich er über den Rücken des Älteren.
„Nur, weil du mit etwas geboren bist, bedeutet das nicht, dass du durch und durch wissen musst, wie man es kontrolliert, Aschwin.“ Sein Blick ruhte auf dem dunklen Haar, ehe sich die Augen kurz weiteten bei dem Anblick des hübschen Gesichts, als er die Reihe spitzer Zähne zwischen seinen Lippen aufblitzen sah. Doch anstatt erschrocken zurückzuweichen, erweichten seine Züge und er suchte mitfühlend die grauen Augen seines Nebenmannes. „Es tut mir so unfassbar leid, dass du das alles durchstehen musst…ich wünsche mir nichts mehr, als dir den Schmerz nehmen zu können.“, mit trauriger Stimme blickte er kurz auf den Boden, dachte über seine nächsten Worte nach. „Ich weiß ich kann dir nichts schönreden, dir zu sagen, dass du immer zu hart mit dir vors Gericht gehst…all das weißt du schon...“
Zögerlich streckte der Barde seine Hand aus, fuhr sachte über Aschwins Wange, ehe er sich leicht vorbeugte und ihm einen vorsichtigen, kurzen Kuss auf die Unterlippe drückte. Er erinnerte sich, wie sehr es ihm das letzte Mal wehtat und wie beschämt er versuchte sein Gesicht vor ihnen zu verstecken. Doch Euphoria störte sich nicht an dem seltsamen Anblick, an den scharfen Zähnen. Es war immer noch der Mann, den er liebte und es jagte ihm keine Angst ein.
„Weißt du noch, als ich mit Xora nach etwas gesucht habe, was diese Schmerzen lindert?“, kurz nickte er seinen Zähnen zu, die noch länger geworden zu sein schienen. „Und es hat lange gedauert und du wusstest nicht, ob es überhaupt etwas gab, weil du in all den Jahren nichts gefunden hattest, was es lindern konnte, doch wir hatten trotzdem was gefunden? Ich bin nicht fertig, bis zu meinem letzten Atemzug werde ich die Welt durchsuchen, um etwas zu finden, was dir den Schmerz nimmt, dir die Kontrolle über alles gibt, was zu dir gehört. Vielleicht hättest du etwas getan…ihn…gefressen, doch wir waren da, wir haben dich rechtzeitig aufhalten können. Manchmal brauchen wir jemanden, der uns aufhält, uns dabei hilft zu lernen die Fassung zu bewahren.“ Euphoria wusste nicht, ob seine Worte in den Ohren des Dunkelhaarigen ergaben.
„In all meinen Jahren habe ich Monster gesehen, in Form von unscheinbaren Leuten, die ihr Leben lang grausam zu anderen waren, freiwillig, sie wollten nicht einmal lernen sich zu bessern. Du bist kein Monster, keine boshafte Gestalt. Das Leben war nicht gut zu dir, hat dich gezwungen alleine zu lernen mit all dem umzugehen, mit deiner Familie, deinem Blut und deinem Verlust….wenn ich in deinen Schuhen auch nur einen Tag gelaufen wäre, bei all den Göttern, ich hätte mich keine Minute beherrschen können, ich hätte den Kampf nie gewonnen! Doch das muss nicht mehr so sein…oder? Du hast uns, du hast mich und ich werde nicht laufen, das Weite suchen, besonders nicht in schweren Zeiten, wo du jemanden mehr denn je brauchst.“

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BeitragThema: Re: Wolfsong       Wolfsong Icon_minitime1Fr Nov 06, 2020 6:30 pm

Schmerz klammerte sich eisig und heiß zugleich an ihm fest, senkte seine Klauen in seinen Leib, sodass Aschwin stumm verharrte, sich so wenig wie möglich bewegend, um sich auf Euphorias Worte konzentrieren zu können. Er wollte, dass seine Stimme das einzige war, was seine Gedanken füllte und die Schwärze vertrieb, die ihn zu ertränken drohte. Er hätte dies alles wieder alleine durchstehen können, er wäre sicherlich nicht daran zerbrochen. Irgendwie hatte er auch all die anderen Jahre überstanden. Aber wollte er so weitermachen wie die letzten Jahre? Es war einfach sich einzureden, dass man sowieso lieber alleine war, wenn man gar keine wirkliche Wahl hatte. Ein Monster zu sein ließ sich leichter ertragen, wenn dort niemand war, den seine Dämonen abschrecken konnten. Aber er wollte nicht ohne Euphoria sein. Er wollte seine Stimme hören, jeden Tag seines Lebens.
Sein „Schaden“ hatte eingesetzt, wie seine Mutter es immer genannt hatte, wenn seine Zähne oder sein Klauen unkontrolliert wuchsen, unproportional zum Rest seines Körpers. Schon immer hatte es ihn nervös gemacht, wie er dann aussehen musste, weder wirklich Mensch noch Werwolf. Doch während Euphoria sprach, wollte Aschwin die Augen nicht von ihm abwenden. Etwas in ihm trieb ihn weiter an, sich seinen Ängsten zu stellen, endlich einmal offen mit jemandem umzugehen. Die Worte des Barden legten sanft die Arme um ihn, zerdrückten die aufkeimende Panik in seinem Inneren. Kurz zuckte er zusammen, als Euphoria seine Finger an seine Wange legte, als er ihm so nah kam, als er ihn...küsste. Unbewusst hellten sich die grauen Augen auf.
„Die Schmerzen kann ich ertragen“, presste er hervor, ohne seinen Kiefer dabei viel zu bewegen. Sprechen war nicht leicht, mit diesen Zähnen, die viel zu groß aus seinem Kiefer dringen wollten, und den Schmerzen, die stetig in seinem Schädel wummerten. Aber er konnte Euphoria nicht all diese wundervollen Dinge sagen lassen, während er stumm hier hockte. Noch dazu, wo er wusste, dass der Tiefling noch härter an Xion-Nus Tod zu knacken hatte als er selbst. Auch an guten Tagen gelang es Aschwin kaum, seinen Gefühlen in Worten Ausdruck zu verleihen, geschweige denn, wenn er sich emotional vollkommen ausgelaugt fühlte. Er hatte so viel Bewunderung für den Barden, der es selbst jetzt schaffte, die Wölfe in seinem Inneren zurückzutreiben, während ihm die Tränen auf den Wangen klebten. Aschwin konnte nur nicken und den Kopf schütteln, wenn es angebracht war, während sein Mundraum in Flammen zu stehen schien.
Langsam streckte er seine Hände nach dem Jüngeren aus, fuhr sanft durch seine Locken, ließ seinen Daumen über seine Wangen wandern. Keine Jagd der Welt hatte ihn je so intensiv spüren lassen, was es hieß, am Leben zu sein. Euphorias Worte trafen nicht auf taube Ohren, wie es viele gut gemeinte Versicherungen schon vorher getan hatten. Aschwin legte seine Hände um den schmalen Schädel, vorsichtig, denn manchmal konnte er seine Kraft in diesem Zustand nicht einschätzen, und zog ihn leicht an sich heran, seine Stirn an die des anderen lehnend. Seine Augen geschlossen, einfach Euphoria mit allen Sinnen in sich aufnehmend.
„Ich will nie wieder ohne dich sein, Euphoria“, murmelte er leise, seine Stimme tief und rau, aber mit so viel Gefühl gefüllt, wie man es von dem Jäger jemals gehört hatte. Er hätte ihm so gerne noch mehr gesagt, doch zu sprechen war kaum noch möglich. Gerade schaffte er es nicht einmal, sich zu einer Verwandlung zu zwingen. Doch wenn er einfach so nah bei Euphoria sein konnte, dann würde vielleicht alles von selbst besser werden.
Und tatsächlich – Aschwin konnte nicht sagen, wie lange er so dicht an dicht dort mit Euphoria saß, aber seine Schmerzen schwollen langsam ab. Nicht, weil er sich an das dumpfe Pochen gewöhnt hatte, sondern, weil seine Zähne langsam auf ein Minimum zurückschrumpften, bis seine Zunge nur noch spitze Eck- und Schneidezähne ertastete. Seine Augen weiteten sich und er löste sich für einen Moment von dem Tiefling, um ihn anzulächeln.
„Das...Das ist noch nie passiert, Euphoria!“, stieß er ungläubig aus und ein dunkle Lachen rollte aus seiner Kehle, als er den Tiefling in seine Arme nahm. Aschwin wusste selbst nicht, wann er sich das letzte Mal so ehrlich hatte Lachen hören.

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BeitragThema: Re: Wolfsong       Wolfsong Icon_minitime1Sa Nov 07, 2020 3:12 am

Aschwin brauchte nichts zu sagen, nicht, wenn sein Kiefer bei jeder Regung Schmerzen bereitete. Wichtiger war es ohnehin, dass er ihm zuhörte, all das aufnahm, was die Stimme des Barden mitzuteilen hatte und es irgendwie in sich aufzunehmen.
Euphoria wandte seinen Blick keinen Moment lang ab, er wollte in die grauen Augen blicken, wollte sehen, was in seinem Inneren vor sich ging, während er auf ihn einredete und er glaubte sehen zu können, dass der andere alles in sich aufnahm, verstand, was man ihm vermittelte. Und irgendwo tat es gut auch mal für den Werwolf da sein zu können, ihn zu beschützen vor all dem, was ihn emotional zu erdrücken drohte. Es tat einfach gut zu wissen, dass er ihm so sehr vertraute, sich ihm öffnete und sich zeigte, selbst, wenn es ihm unangenehm war.
Hoffnung keimte im schmalen Körper auf, als Aschwin sein Haar berührte, sein Gesicht und ihn anschließend näher zu sich heranzog. Vielleicht hatten seine Worte wirklich einiges gebracht, vielleicht fühlte sich der Dunkelhaarige ein wenig besser?
Ruckartig vergrub sich Euphorias Hand im dunklen, glatten Haar des Älteren, während sich bei seinen Worten ein sanftes Lächeln auf die Lippen stahl.
„Und ich will nie wieder ohne dich sein, Aschwin…das werden wir niemals mehr sein müssen.“, bei den Worten machte sein Herz regelrecht einen Hüpfer. Die Nähe zum anderen tat so gut, versiegte auch die letzten anbahnenden Tränen, die sich im Augenwinkel gesammelt hatten und gaben ihm die Geborgenheit, nach der er sich so lange gesehnt hatte.
Der Barde schloss für einen Moment die Augen, wollte nicht vom Dunkelhaarigen ablassen, in der Hoffnung, dass es ihm vielleicht genauso viel Ruhe spendete und dabei half, seinen Schmerz zu lindern, der ihm sicherlich noch Probleme bereitete.
Kurz war vergessen, was sie aufwühlte, auch, wenn der Tiefling wusste, dass es nicht ganz verschwunden war, noch nicht und vielleicht auch nie verschwinden würde.
Stumm lauschte er den ruhigen Atemzügen seines Gegenübers, fuhr immer wieder über seine dunklen Strähnen, ehe die Finger in seinem Nacken verharrten. Euphoria öffnete erst wieder die goldenen Augen, als Aschwin sich leicht zu regen begann.
Fragend musterte er die andere Gestalt, als er sich von ihm loslöste, als ihm bewusst wurde, dass etwas anders war. Abgesehen davon, dass es nicht häufig geschah, dass man ihm ein Lächeln entlocken konnte… „Deine Zähne!“, platzte es zwischen seinen Lippen überrascht heraus.
Sie waren weg, einfach so!
„Wie…sie…du…“, Euphoria konnte gar nicht weiterreden, da hatte das dunkle Lachen seines Geliebten seine Ohrmuschel erreicht und erfüllte ihn mit einer Welle an Emotionen, die ihm beinahe den Halt nahm und er glaubte zu schwindeln. Noch nie in all den Monaten hatte er Aschwin lachen hören, ganz gleich wie häufig er es versucht hatte und nun war es hier, erfüllte das kleine Zimmer, so ehrlich und unbeherrscht, dass es sich wie eine Straftat anfühlte mit einzustimmen und dennoch konnte er sich nicht beherrschen und stieß ebenfalls ein Lachen aus.
„Oh, Aschwin!“, Euphoria schlang seine Arme um den Oberkörper, presste sich so nah an den anderen heran.
Gerade noch hatte er geglaubt, dass die Tränen endlich versiegt waren, da rollten sie schonwieder unkontrolliert über sein Gesicht. Hatte er nun endgültig die Kontrolle über seine Gefühle verloren oder waren es Freudentränen?
Langsam löste sich der Barde von der Umarmung, umfasste sachte das Gesicht des Werwolfs, ihn zwischen den Tränen hervor anblickend, während ein warmes Lächeln seinen Mund umrahmte. „Nichts auf der Welt klang schöner als dein Lachen!“, mit diesen Worten presste er die Lippen auf die seines Gegenübers, küsste ihn lang und innig, dass es ihm wortwörtlich den Atem raubte.
„Ab heute bewältigen wir alles gemeinsam, egal was es ist. Wir tun einander gut…mehr Beweis braucht man nicht.“ Es fühlte sich so verdammt gut an endlich wieder lächeln zu können. Ganz gleich, wann es ihn wieder treffen würde, der Verlust, die Schuld, er brauchte diesen Moment mehr denn je, und er würde ihn in seinem Herzen auf ewig bewahren. „Ich hätte es dir schon so viel eher sagen sollen, aber…Ich liebe dich, Aschwin, mit jeder Faser meines Körpers; du bist ein Teil meiner Seele.“

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BeitragThema: Re: Wolfsong       Wolfsong Icon_minitime1Di Nov 10, 2020 12:32 am

All der Trauer zum Trotz, die immer noch irgendwo unter der Oberfläche schlummerte, hatte sich Aschwin schon lange nicht mehr so frei gefühlt wie in diesem Moment. Zum allerersten Mal hatte er das Gefühl, dass er etwas, was er jahrelang nicht unter Kontrolle gehabt hatte, in seine Schranken gewiesen zu haben. Und das nur durch Euphorias pure Anwesenheit, ein Umstand, den er so schnell nicht ändern wollte. Endlich zeigte irgendetwas, was sie taten, eine gewisse Richtigkeit! In all seiner Lebenszeit als Werwolf war das noch nie passiert. Seine sporadischen Anfälle waren von seiner Familie zwar immer scharf verurteilt worden, aber auch sie hatten nie eine Lösung gefunden. Sollte es nun so einfach sein wie die Liebe zu dem Tiefling, die Ruhe, die er ihm schenkte? Es war ungewohnt, so offen zu lächeln und sich selbst lachen zu hören. Jahre war es her, dass er sich so gefühlt hatte. Plötzlich hatte Euphoria seine Arme um ihn geschlungen und er fühlte sich wie in einem Schraubstock. erleichtert legte er seine Arme um den anderen, schmiegte sich eng an ihn an, die Nase in seinen weichen Locken vergraben. Er merkte, wie Euphoria wieder Tränen vergoss und strich beruhigend über seinen Hinterkopf. Er wollte etwas sagen, egal, wie belanglos es auch sein mochte, als Euphoria ihn innig küsste und er mit einem Seufzen die Augen schloss. Ein wenig Vorsicht wollte er noch walten lassen, immerhin waren seine Zähne immer noch spitz, wenn sie auch nicht mehr aus seinem Kiefer brechen wollten. Aber der Kuss war lang und innig und Aschwin verlor sich für einen Moment ganz in der Nähe des anderen, wollte sich am liebsten gar nicht mehr von ihm lösen.
„Du klingt schöner, jedes Mal, wenn du singst“, murmelte er leise. Ein Kompliment, nur für den Tiefling bestimmt, der die wundervollste Stimme hatte, die Aschwin jemals gehört hatte. Am liebsten wäre er auf ewig darin versunken und hätte all den Schmerz und all die Einsamkeit vergessen, die seit jeher für ihn bestimmt gewesen zu sein schienen. Aber damit war es jetzt vorbei. Sie waren zusammen und egal, was ihr abenteuerliches Leben ihnen noch entgegenschleudern würde, in diesem beschaulichen Tavernenzimmer wurde Aschwin bewusst, dass er nicht mehr so leben musste wie all die anderen 32 Jahre zuvor.
„Du und ich, Euphoria.“
Seine Stimme war dunkel und rau, viel zu viel Gefühl auf einmal, dass es ihm immer noch schwer fiel, damit umzugehen. Dabei schien Euphoria noch gar nicht damit fertig zu sein, seine Welt komplett umzukrempeln. Sie kannten sich nun schon seit einigen Monaten, mehr als ein Vierteljahr bestimmt, und doch wirkte es selbst für Aschwin nicht übereilt, diese Worte aus dem Mund des Tieflings zu hören. Sie wirkten auch nicht weniger ehrlich oder nur wie ein hitziger Gedankensprung. Sie waren wahr. Da war sich der Werwolf so unglaublich sicher.
„Ich dich auch, Euphoria.“
Wie sehr er sich wünschte, dass er ebenfalls so schöne Worte gehabt hätte, um dem Tiefling seine Liebe zu gestehen. Doch das alles war so viel, schlug wie eine Welle über ihm ein. Doch Aschwin fühlte sich warm und geborgen. Er wusste nicht, was er noch mehr sagen sollte, weil die Gefühle ihn glatt erschlugen. Stattdessen zog er den Tiefling wieder in eine tiefere Umarmung und ließ sich mit ihm gemeinsam aufs Bett sinken. Ihn halten und sich vergewissern, dass er keinen unglaublichen Traum träumte, das war gerade wichtiger für ihn. Also machte er sich klein, zog Euphoria nah an seine Brust und atmete seinen Duft ein, bis sein Geist von nichts anderem mehr erfüllt zu sein schien als Euphorias Nähe.
„Du bist die einzige Person, die ich jemals brauchte, um zu heilen“, schnaufte er leise gegen seinen Lockenkopf und schloss glücklich die Augen.

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BeitragThema: Re: Wolfsong       Wolfsong Icon_minitime1Di Jan 05, 2021 2:37 am

Aschwin wollte sich nicht so fühlen. Sein Kopf war voll mit Feuer und sein Magen voll mit Blut. Er wusste, dass es falsch war, dass seine Nase ihn gerade zu seinen Freunden führte. Zu denen, die er auf keinen Fall in seiner Rage verletzen wollte, aber die Stimme in ihm, die ihn davon abhalten wollte, war viel zu leise, verbannt in die hinterste Ecke seines pochenden Schädels. Seine Gedanken waren vielmehr erfüllt von Hunger, einen roten Schleier über seinen Augen. Seine übermenschliche Kraft machte es ihm sehr leicht, die Tür einzureißen und plötzlich war sein Geist erfüllt von all den wundervollen Gerüchen, von dem Hunger, der ihn hier hergetrieben hatte. Wieso musste er für diese Kraft und für diese Sinnesschärfe solch einen hohen Preis bezahlen? Seine Augen zuckten durch den Raum, doch bevor er sich seine Beute wählen konnte, spürte er, wie gleißendes Mondlicht auf ihn hinabschien. Eigentlich hätte er sich im Licht des Vollmondes gestärkt fühlen müssen, doch Eascas Zauber war anders. Urplötzlich wurde er aus seiner Werwolfgestalt gezwungen. Knochen brachten sich knackend wieder in eine menschliche Form und mit einem Stöhnen sank Aschwin auf die Knie. Sobald er diesen Kegel aus silbrigem Licht wieder verlassen musste, würde er sich zurückverwandeln, an Vollmondnächten konnte er einfach nicht anders. Dabei fühlte er sich so schwach, so erschöpft...Er wollte nicht weiterjagen. Wie Flammen brannte der Zauber des Halflings auf seiner Haut und er krümmte sich unter Schmerzen zusammen, als er spürte, wie seine letzten menschlichen Kraftreserven sich gegen eine Ohnmacht stemmen wollten. Gepeinigt wollte Aschwin sich zur Raeson zwingen, aber bevor er sich gegen weiteres stechendes Brennen wehren konnte, spürte er einen dumpfen Schmerz an seiner Schläfe und er sackte bewusstlos zu Boden. Dies waren wohl die einzigen Bedingungen unter denen das Biest in ihm schweigen würde.
Dennoch, seine Träume waren erfüllt von Blut, vom Fressen und vom Jagen, als wenn das Biest in ihm wenigstens in seinem Schlummer den Vollmond ausleben wollte. Erst, als der Schlaf langsam von ihm abfiel, konnte Aschwin in eine Welt zurückkehren, in der Herr seiner Sinne war. Seine Knochen schmerzten von dem letzten Kampf und von dem harten Steinboden, auf dem er sich dieses Mal kein Lager hatte herrichten können. Neben ihm nahm er eine sitzende Gestalt war, etwas weiter weg ein kleines Bündel, bei dem es sich wohl um Easca handeln musste. Mit einem Ächzen setzte der Werwolf sich auf und tastete beinahe schon panisch nach seiner Wasserflasche, als er den metallischen Geschmack in seinem Mund wahrnahm. Euphoria musste seine Bewegungen bemerkt haben, jedenfalls war er auf einem seichten Schlaf aufgeschreckt, wenn er überhaupt geschlummert hatte.
„Wasser“, krächzte er dem besorgten Gesicht nur entgegen und wischte sich beinahe fieberhaft über den blutverschmierten Mund. Zum Glück schienen die anderen im Raum von den Strapazen des Tages so erschöpft, dass Aschwin sie nicht weckte, als er sich regte und sprach. Am liebsten hätte er sich an Euphoria geklammert, aber er fühlte sich dreckig im wahrsten Sinne des Wortes und wollte seinen Freund nicht mit dem Blut ihrer gefallenen Feinde besudeln, sodass er nur etwas verloren auf dem kalten Steinboden hockte und in die goldenen Augen starrte, die sich ihm zugewandt hatten.

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BeitragThema: Re: Wolfsong       Wolfsong Icon_minitime1Di Jan 05, 2021 2:43 pm

Sorgen erfüllten den hübschen Kopf des Tieflings. Sie hatten wirklich ein Talent gehabt, sich jedes Mal an Orte zu begeben, wo Aschwin keine Möglichkeit hatte, sich so weit es geht von ihnen zu distanzieren und nun mussten sie ihm auch noch zusätzliche Qualen antun, damit niemand zu Schaden kam und er sich am nächsten Morgen nicht noch mehr Schuldgefühle machte, als er es ohnehin schon tun würde.
Wie gerne hätte er ihn in seine Arme genommen, über das dunkle Haar gestrichen und ihm versichert, dass es bald vorbei war und er für eine Weile zur Ruhe kommen könnte, doch noch war die Vollmondnacht nicht vorbei, noch konnte er jederzeit wieder erwachen und vielleicht von neuer Rage geplagt werden.
Im Moment lag der Wolf jedoch zusammengekauert auf den Boden, ohne Bewusstsein, dafür jedoch wahrscheinlich erfüllt vom Schmerz, der durch seine Muskeln zuckte. Allein der Gedanke an die knackenden Knochen, das herzzerreißende Geräusch ließ ihn schaudern. Nichts war schlimmer, als mit ansehen zu müssen, wie sein Partner all dies alleine durchstehen musste und er keine Chance hatte auch nur ansatzweise hilfreich zu sein.
Ein leises Seufzen glitt über die dunklen Lippen. Früher hatte er den Vollmond genossen, man konnte die schönsten und interessantesten Geschichten dazu schreiben und die romantischten Abende verbringen mit wem auch immer. Jetzt jedoch empfand Euphoria diesen leuchtend weißen Ball als unfassbar störend und unnötig. Wer konnte auch gut von etwas sprechen, was jemanden so viel Leid verschaffte und ihnen beiden mittlerweile den Schlaf raubte? Nicht, dass die eine schlaflose Nacht gleichzusetzen war mit dem, was Aschwin durchstehen musste. Und dennoch, er erwischte sich jeden Monat, wie er diesen Tag innerlich verfluchte und sich wünschte, dass die Zeit etwas schneller verging.
Auch jetzt wünschte der junge Mann sich nichts sehnlicher, als dass die Stunden schneller vergingen, in denen sie vor dem Werwolf saßen und auf ihn Acht gaben, sollte er doch irgendwann entscheiden erneut zu erwachen.
Immer wieder erwischte er sich dabei, wie er die große Gestalt interessiert musterte. Euphoria hatte noch nie die Chance gehabt, Aschwin in dieser Form genauer zu betrachten, doch es hatte auch noch nie solch eine Situation aufgetan.
Irgendwo war es sicherlich ein furchteinflößender Anblick, es war kein flauschiger Wolf, bei dem man schnell vergessen konnte, dass er immer noch ein wildes Tier und kein treuer Hund war, das war durchaus ein Wesen, welches sie aus vielerlei Schauermärchen und Malereien kannten und keine davon verbanden etwas Gutes mit sich. Doch Angst verspürte der Barde keine, der bloße Gedanke fühlte sich falsch an, dass er sich vor seinem Geliebten fürchten sollte!

Die Stunden vergingen nur zäh und während alles um ihn herum in einen tiefen Schlaf gefallen waren- sogar Easca, die sich neben ihm zusammengerollt hatte- konnte Euphoria nicht anders, als still sein Gegenüber zu betrachten, bei jedem Muskelzucken in die Richtung der Bewegung schauen. Von Schlaf konnte schlichtweg nicht die Rede sein, ganz gleich wie erschöpft er sich auch fühlen mochte, wie sehr dieser Tag an seinen Kräften und Nerven gezerrt hatte, er wollte wach bleiben, wollte auf Aschwin aufpassen und darauf warten, dass er seine dunklen Augen öffnete.
Diese Gemäuer baten ihnen eine gewissen Ruhe an und er war froh, dass niemand hier reingeplatzt war, dass sie sich noch hätten verteidigen können. Allzu froh war er jedoch nicht darüber, als irgendwann zu frühen Morgenstunden die angsteinflößende Gestalt sich unter weiterem Knacken zurück in die menschliche Form verwandelte. „Ach, Aschwin…“, wisperte die Stimme leise, mitfühlend, während er umsichtig einige Strähnen von seinem Gesicht strich. Ihn wieder in seiner menschlichen Gestalt sehen zu können, beruhigte den Tiefling und stimmte ihn erleichtert, war es doch der Anblick, den er am meisten genoss, ganz gleich wie blutverschmiert und schmutzig er gerade auch sein mochte.
Ruhe kehrte in den besorgten Körper, zumindest ein wenig, sodass er seine Spannung ein wenig ablegte und zumindest für einige Minuten die Augen schloss. Sicherlich konnte ein kurzes Nickerchen nicht schaden.
Und wie kurz es doch war. Kaum hatten sich die goldenen Augen geschlossen, vernahmen seine anderen Sinne Regungen, die nur vom Jäger stammen konnten. Hastig schreckte der Barde auf, suchte den Blick des anderen, als seine braunen Augen ihn anblinzelten. Er war wach. Endlich.
Und offensichtlich durstig. Hastig kramte Euphoria seinen Wasserschlauch aus dem Rucksack und hielt sie seinem Geliebten, ihn dabei jedoch stumm beobachtend. Er wollte nicht die Stille durchbrechen mit seinen Worten und vor allem wollte er den Werwolf nicht direkt damit belasten. Vielleicht hätte es gereicht, ihn einfach so fest wie möglich in seine Arme zu nehmen und sachte über seinen Rücken zu streichen, doch hätte er so viel Nähe gerade wirklich gewollt?
Stattdessen zückte die schmale Gestalt eines seiner auf Vorrat eingekauften Taschentücher, tränkte es in ein wenig Wasser und begann sachte das Gesicht des Dunkelhaarigen von den eingetrockneten Blutresten zu befreien, so gut er nur konnte, ihn dabei warm anlächelnd.

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BeitragThema: Re: Wolfsong       Wolfsong Icon_minitime1Mi Jan 06, 2021 1:46 am

Euphoria nicht reden zu hören irritierte Aschwin für einen Moment, aber gerade hatte er dringendere Dinge im Kopf als dies. Hastig nahm der Werwolf den Wasserschlauch entgegen und füllte seinen Mund mit dem frischen Wasser. Sofort schwemmte der metallische Geschmack von Blut in seinem Mund auf und er musste ein Würgen unterdrücken, bevor er seinen Mundinhalt auf die Steinfliesen spuckte. Vorsichtig fuhr Aschwin mit der Zunge an seinen Zähnen und Wangen entlang, spülte immer wieder nach, bis er endlich das Gefühl hatte, dass jeder Rest Blut aus seinem Mundraum getilgt war. Seine Knochen pochten noch schmerzend von der Verwandlung, aber das war ein Schmerz, den Aschwin zu unterdrücken gelernt hatte. Es klang meistens schlimmer, als es für ihn eigentlich war.
Seine dunklen Augen suchten Euphorias Gesicht und wollten gerade schon den Anblick für den Tiefling erträglicher machen, als er beobachtete, wie der andere ein Taschentuch hervorholte. Vor einigen Monaten noch hätte er sich keinerlei Schwäche anmerken lassen, hätte ihn vielleicht davon abgehalten, ihn so sachte zu berühren, aber diese Tage waren längst vorbei. Stattdessen ließ er ihn helfen, schloss teilweise die Augen, während Euphorias Taschentuch die Reste seines Festmahls aus seinem Gesicht und seinem Bart entfernte. Erst, als er das Gefühl hatte, dass es nichts mehr zu säubern gab, nahm er langsam Euphorias Handgelenke und blickte ihn lange stumm an, bevor er endlich den Mut hervorbrachte, etwas zu sagen.
„Danke, Euphoria“, murmelte er leise und rückte ein Stück näher an ihn heran, auch, um Easca nicht zu wecken. Mehr Worte wollten aus seiner Kehle gerade beim besten Willen nicht entfliehen. Noch immer spürte er den Drang des Mondes in sich, wie es nach Vollmondnächten üblich war. Für gewöhnlich war es Euphoria, der die Stille in solchen Momenten brach und Aschwin fühlte sich wie auf dem Präsentierteller. Was sollte er sagen? Alle Gedanken, die er hatte, kreisten wieder nur darum, dass er sich nicht kontrolliert hatte. Dieses Mal hatte er seine Freunde sogar aktiv aufgesucht, um sie zu verletzen. Er wollte sich nicht fühlen wie eine Musikbox, die immer wieder und wieder das selbe Lied abspielte. Immer die gleiche Leier...Aber es war ja auch immer das gleiche. Jedes Mal, wenn er im Kampf auf die Stärke seiner anderen Gestalt angewiesen war, machte ihn das Blut danach rasend.
„I-Ich schwöre, ich hab es versucht, Euphoria. Mich auf deine Stimme zu konzentrieren, irgendwas-“
Aschwin starrte auf seine Hände, die ebenfalls von verkrustetem Blut bedeckt waren. Eigentlich hatte er die Möglichkeit in seiner Werwolfgestalt zu kommunizieren, aber noch nie hatten ihn die anderen in dieser Form überhaupt nur reden hören. Aschwin hasste es, denn das führte dazu, dass er in dieser monströsen Gestalt etwas anderes sehen musste als ein Ungeheuer. Es war immer noch er selbst – dies anzunehmen hatte Aschwin noch nie geschafft.
Ihm war nicht einmal aufgefallen, dass er Euphorias Handgelenke immer noch umklammert hielt, und lockerte erschrocken seinen Griff. Seine Gedanken wirbelten wild umher, er merkte, wie sein Kiefer sich verkrampfte und seine Zähne spitz hervorbrachen und plötzlich konnte nicht anders, als den Tiefling nah an sich zu ziehen und ihn fest in seine Arme zu drücken. Aschwin hatte sich klein gemacht und drückte sein Gesicht in Euphorias Halsbeuge und hoffte, dass die Welle aus Panik einfach über ihn hinüberwaschen würde. Früher hatte er all seine Ängste einfach in sich aufgestaut, bis sie sich an Vollmond irgendwie entluden, aber damals hatte er auch nur sich selbst gehabt, um den er sich sorgen musste.

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BeitragThema: Re: Wolfsong       Wolfsong Icon_minitime1Mi Jan 06, 2021 4:24 pm

Es war nicht einfach, mit einem nassen Taschentuch den anderen komplett sauber zu bekommen, doch Euphoria versuchte es dennoch, rieb das mittlerweile bräunlich verfärbte Blut vom Gesicht seines Gegenübers. Eine Prozedur, die er mittlerweile gewohnt war, zumindest bei Easca, wenn sie ihn schmutzig aus ihren großen, schüchternen Augen heraus anschaute und sich wahrscheinlich jedes Mal fragte, wieso dem Barden es so wichtig war, ihre Haut von Schmutz und Blut zu befreien.
Genau erklären konnte Euphoria das wohl auch nicht genau, doch es tat einfach gut sich um die kleine Dame zu kümmern, die ihn wahrscheinlich nicht wirklich brauchte.
Immer wieder suchten die goldenen Augen das Grau seines Geliebten, noch schien die Ruhe nicht ganz in den muskulösen Körper eingekehrt zu sein, vielleicht würde es im Laufe des Tages besser werden? Sicher, der Vollmond war noch nicht ganz verschwunden und die Nachwirkungen saßen wahrscheinlich noch fest in den Knochen des anderen fest, doch Euphoria wollte ein bisschen Normalität zurückbringen, so gut es nur ging.
Bessere Arbeit konnte der Tiefling wohl leider nicht leisten, doch nach und nach verschwand der grobe Schmutz und fand sich auf dem einst blanken Weiß seines Taschentuches wieder, welches er beiseitelegen wollte, als Aschwin plötzlich seine Handgelenke umfasste.
„Nicht dafür, das ist das Mindeste, was ich machen kann.“, erwiderte seine Stimme leise, als die Worte des Älteren erklangen. Leider beherrschte er nicht all die praktischen Zauber, die Xora regelmäßig aus dem Ärmel schütteln konnte, und war nicht in der Lage ihn einfach wieder komplett sauber zu zaubern, doch wenigstens gab er sich Mühe und das war doch auch etwas wert.
Die Stille fühlte sich anders an und Euphoria verstand selbst nicht genau, weswegen er sich dazu entschieden hatte, kein Wort zu verlieren. Vielleicht war einfach die Ruhe ja genau das, was der Dunkelhaarige gerade brauchte? Vielleicht waren Worte einfach gerade sehr überflüssig?
Was die Stille jedoch nicht hervorrufen sollte, war das Gefühl von Unwohlsein und er hoffte stark, dass der Werwolf sich nicht gerade gezwungen fühlte, ihm etwas zu sagen.
Doch erneut erhob er seine dunkle Stimme, sprach all die Worte aus, die er gar nicht erst aussprechen musste.
Mitfühlend musterte er sein Gesicht, wie er den Blick leicht gesenkt hielt. „Ich weiß, ich weiß, dass du es versucht hast…du brauchst dich nicht zu rechtfertigen, Aschwin.“, die Worte des Barden waren sanft und leise und vor allem ehrlich gemeint.
Natürlich hatte Aschwin es versucht, sich versucht gegen diese wilden Instinkte zu wehren, alles andere wäre einfach nicht er.
Gleichzeitig wusste er, dass wahrscheinlich eine Menge gerade in seinem Kopf vor sich ging, beiden war bewusst, dass er ihnen noch nie so nahe gekommen war, wie dieses Mal und dass sie knapper davongekommen waren, als die letzten Male, wo er nicht aktiv nach ihnen hatte jagen müssen.
Nachdenklich wartete der Barde darauf, dass Aschwin etwas erwiderte oder ihm vielleicht noch ein wenig näher kam, stattdessen schien er so stark in seinen Gedanken versunken zu sein, die ihn offenbar so stark zu peinigen schienen, dass der Griff um seine Handgelenke sich noch ein wenig verstärkter. Der Gelockte wollte ihm gerade vorsichtig zu verstehen geben, dass er etwas sachter sein konnte, da hatte er jedoch selbst seinen Griff gelockert. Vielleicht brauchte er ein wenig Zeit für sich, Euphoria hätte es verstehen können, wenn er sich von ihm entfernt hätte, Abstand gesucht hätte zu all dem.
Doch erneut überraschte sein Geliebter ihn, als er- anstatt Abstand zu gewinnen- den Tiefling zu sich heranzog und in seine Arme schloss. Aschwin klammerte sich regelrecht an den schmalen Körper und Euphoria konnte nicht anders, als seine Arme ebenfalls fest um den Oberkörper zu schlingen und ihn fest an sich zu drücken. Es war ihm gleich wie dreckig die Kleidung des anderen auch sein mochte, wie viele Überreste Blut und was auch immer an ihm kleben mochten. Aschwin brauchte ihn gerade, brauchte jemanden an seiner Seite, der ihn beruhigte und das würde er niemals ausschlagen wollen.
Stattdessen presste er seine Lippen umsichtig an sein Haar, strich behutsam über den breiten Rücken. „Alles wird wieder gut, wir stehen das gemeinsam durch, Aschwin.“, wisperte der Barde leise dem Jäger entgegen, fuhr dabei sanft über die dunklen, langen Strähnen. „Ich bin hier und ich werde auch immer hierbleiben, du hast mein Wort…“
Euphoria war froh, dass die anderen noch schlummerten, dass die Erschöpfung sich um ihre Augen gelegt hatte und niemand diesen Moment zerschlagen konnte, dass Aschwin für einen Moment lang einfach loslassen konnte und nicht hinunterschluckte, dass er bedrückt war, dass ihn so vieles belastete. Er wollte ihn beruhigen, ihn vor diesen Gefühlen bewahren und schlichtweg eine Stütze sein so gut er konnte. Wenn er ihn schon nicht mit seiner Kraft beschützen konnte, dann wollte er es mit seiner endlosen Liebe, die er dem anderen gegenüber verspürte.

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BeitragThema: Re: Wolfsong       Wolfsong Icon_minitime1Do Jan 07, 2021 11:34 am

Die Panik hatte sich mit klammen Fingern um sein Herz geschlossen und er konnte es rasend pochen hören, während sie hier in der Stille saßen und er sonst nichts anderes wahrnahm als sich und Euphoria. Fest hatte er den Tiefling in seine Arme gezogen, so fest, dass er sich vermutlich mit keiner Kraftanstrengung der Welt von ihm hätte befreien können. Dennoch versuchte Aschwin ihn nicht zu erdrücken, seine Hände lagen stattdessen nur umso sachter an den gelockten Haaren des anderen, berührten die weichen Strähnen nur sacht mit einer Hand, während die andere unruhig über seinen Rücken zuckte. Niemand hatte sich jemals so von Aschwin berühren lassen. Selbst Gerolf, der zweifelsohne der einzige andere Mensch gewesen war, der ihm jemals solch eine ehrliche Zuneigung gezeigt hatte, war ihm nie so nah gewesen. Viel zu groß wäre Aschwins Angst gewesen, jemandem so nahe zu kommen, hätte er sie doch verletzen können. Nicht so Euphoria. Euphoria hatte seine Umarmung erwidert und seine Anwesenheit allein schien bereits Ruhe in den gepeinigten Leib des Jägers zu bringen. Der Barde hatte sich seine Zuneigung so hart erarbeitet und der Werwolf wusste selbst, wie schwer es ihm fiel zu zeigen, wie viel ihm daran lag, dass Euphoria in sein Leben getreten war. Wenigstens diesen einen Gefallen konnte er ihm tun. Ihm zu zeigen, dass er ihn brauchte. Er brauchte ihn mehr als die Luft zu atmen.
Leise und tief waren seine Atemzüge. Hätte seine Hand nicht auf dem Rücken des anderen gezuckt, von außen hätte man Aschwin seine innere Aufruhr wohl kaum angesehen. Seine Angst, jemals Euphoria etwas anzutun, einem seiner Freunde, die er sich selbst zu schützen beschworen hatte...Es nagte an ihm, jede Nacht suchten ihn diese Gedanken heim. Aber solche Gedanken trieben ihn um, seit er denken konnte. Was neu war, war, dass er endlich auch etwas hatte, wofür es sich zu leben lohnte. Es gab etwas, was die Tage zwischen den Vollmonden mit Freude füllte und das war ein Gefühl, das Aschwin schon lang vergessen geglaubt hatte. Er lebte nicht mehr nur, um seine Schuld der Menschheit gegenüber gut zu machen, er lebte auch für sich selbst, für seinen Geliebten, der ihn so sanft in die Arme geschlossen hatte. Seinetwegen schien es mehr als nur zu ertragen, wegen seiner schien sein Leben endlich gut zu sein. Nie zuvor hatte Aschwin sich wirklich so gefühlt. Seine Panik war etwas, was er sich niemals zugestanden hatte. Euphorias Stimme wusch so sanft und weich über ihn. Diese Stimme, an der er sich niemals satthören konnte.
Worte hatte er für seine Verhältnisse in letzter Zeit sowieso genug von sich gegeben, sodass er sich stumm aus der Umarmung frei machte und Euphorias Gesicht zwischen seine Hände nahm. Die grauen Augen blickten ihn dankbar an. Für einen Moment hatte er sich ganz im Gold von Euphorias Augen verloren, strich über seine Wangen, über seine Hörner, seine Locken. Dann löste er die Spannung auf und beugte sich zu einem Kuss hinüber. Wenigstens sein Gesicht war frei von Blut. Nicht, dass es Euphoria von irgendetwas abgehalten hätte, das hatte es nie. Mit seinen noch immer geschärften Sinnen aus der Vollmondnacht konnte Aschwin nur langsam pochende Herzen und tiefe Atemzüge wahrnehmen. Alle schliefen sie tief und fest und das Blut des Werwolf kochte noch immer, dieses Mal jedoch nicht aus Blutdurst oder Panik. Sein Blick wanderte fragend, hungrig zu dem Tiefling. Er fühlte sich aufgekratzt, es war eine Energie, die er irgendwo loswerden wollte und er ließ seine Hände über den warmen Leib des anderen wandern.
„Die anderen schlafen ziemlich tief“, stellte er mit rauer Stimme fest und ein vielbedeutender Blick traf den Tiefling.

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BeitragThema: Re: Wolfsong       Wolfsong Icon_minitime1Fr Jan 08, 2021 3:01 am

Sie hätten Stunden eng umschlungen verbringen können, Euphoria hätte es nicht gestört, ganz im Gegenteil breitete sich in seinem Inneren eine wohlige Ruhe aus, Sicherheit und Gewissheit, dass nichts und niemand sie jemals auseinandertreiben würde. Und wenn es dem Dunkelhaarigen auch in irgendeiner Form half, nah bei ihm zu sein, dann hieß er solche festen Umarmungen nur noch stärker willkommen. Er wollte ihm seine Panik nehmen, seine plagenden Gedanken mit etwas ersetzen, was ihm guttat und sich ebenso gut anfühlte.
Der Barde vermisste jetzt schon den muskulösen Körper, der sich bis gerade eben noch eng an seinen gepresst hatte. Doch die sanften Berührungen machten es wieder gut und er konnte nicht anders, als Aschwin sanft anzulächeln, als sich ihre Blicke trafen. Es war einfach sich in diesem Grau zu verlieren, ganz darin zu versinken, sein Gesicht zu bewundern und sich erneut im Klaren zu sein, dass dieser Mann zu ihm gehörte, dass er sein war und Euphoria im Gegenzug von Kopf bis Fuß gänzlich ihm gehörte. Ein Gedanke, der beinahe schon zu schön um wahr zu sein wirkte, doch all das stimmte, es war kein Traum, der den Gelockten gepackt hatte.
Als die blassen Lippen sich auf seine legten, spürte der Barde, wie er sich gierig dem Kuss entgegenlehnte, schlang seine Arme um Aschwins Nacken und schloss dabei genüsslich die Augen. Wärme umgab seinen schmalen Leib, jede kleine Pore wurde von Geborgenheit erfüllt, während sein Herz nicht genug von dem Werwolf haben konnte. Noch einen Kuss konnte er sicherlich noch stehlen, da war doch nichts dabei, oder?
Es war so lange her, dass sie sich wirklich einander hingegeben hatten. Sicher, es verging kein Tag, an dem der Tiefling nicht die Lippen seines Gegenübers benetzte, doch seit all den Strapazen, der anstrengenden Reise und ihrem schweren Verlust war einfach so wenig Zeit dazwischen, wo sie wirklich Zeit füreinander haben konnten. Umso willkommener war es, dass alle anderen immer noch im Tiefschlaf zu sein schienen und keiner sich von ihnen auch nur kurz geregt hatte, während die beiden hellwach auf dem Boden saßen.
Aschwins Blick hatte etwas Forderndes an sich, er konnte Verlangen nach etwas sehen, als er bestimmt mit seinen Fingern über seinen Körper glitt, gefolgt von der dunklen Stimme, die ihm genau das entgegen raunte, was der Barde sich bereits gedacht hatte.
Ein schiefes Lächeln legte sich auf die dunklen Lippen, verwandelte sich schon bald zu einem breiten Grinsen, ehe er eifrig nickte und sich im nächsten Augenblick bereits vom kalten Boden erhob. Euphoria wusste, dass der Dunkelhaarige keine Hilfe brauchte beim Aufstehen, dennoch reichte er ihm seine Hände und zog ihn sogleich mit sich mit, als er ebenfalls auf den Beinen war.
Kurz blieb der Tiefling jedoch im Raum stehen, schaute sich nachdenklich um. Er wollte ungerne wegwandern, abgesehen davon waren einige Räume erfüllt von Blut und Leichen, während in den Gängen nur so vor tödlichen Fallen wimmelte. Sollten sie es wagen…?
Die goldenen Augen beobachteten noch einmal die drei schlummernden Gestalten, ließ bewusst klirrend einen seiner Dolche fallen, doch als keine Regung zu vermerken war, hob er diesen zufrieden auf, suchte den Blick des Jägers. „Und wie fest sie schlafen.“, hauchte seine Stimme ihm leise entgegen und schob ihn dabei immer weiter in die hinterste Ecke des Raumes.
Es war dunkel, der Raum war riesig, niemand würde auf die Idee kommen hierher zu schauen und hören würden sie die beiden wohl auch nicht, dafür wusste Euphoria sich zu beherrschen oder zumindest kannte er hilfreiche Wege.
Kaum war nur noch eine kalte Wand hinter ihnen, drückte er seinen Leib gegen Aschwin, suchte gierig seine Lippen, nach denen er sich so lechzte. Sein Schweif hatte sich um das Bein seines Gegenübers geschlungen und die gliedrigen Finger glitten langsam unter seinen Hosenbund.

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