Danger Danger
Würden Sie gerne auf diese Nachricht reagieren? Erstellen Sie einen Account in wenigen Klicks oder loggen Sie sich ein, um fortzufahren.

Danger Danger

High Voltage
 
StartseiteNeueste BilderSuchenAnmeldenLogin

 

 Let's get lost

Nach unten 
2 verfasser
Gehe zu Seite : Zurück  1, 2, 3, 4, 5, 6  Weiter
AutorNachricht
Mrs Lovett
Admin
Mrs Lovett


Anzahl der Beiträge : 1351
Anmeldedatum : 12.07.09

Let's get lost - Seite 5 Empty
BeitragThema: Re: Let's get lost   Let's get lost - Seite 5 Icon_minitime1So Jan 15, 2023 9:55 pm

Bei dem Blick, den Aschwin ihm schenkte, konnte man gar nicht anders, als kurz rot zu werden.
„Und du siehst noch umwerfender aus!“, erwiderte der Tiefling mit leiser Stimme, ehe er sich dem Kuss entgegenstreckte und sogleich erwiderte. Bis jetzt hatte er noch nie das Vergnügen gehabt den Werwolf in solch formaleren Kleidung bewundern zu dürfen und er hatte mit seiner Vermutung absolut Recht behalten, dass er verdammt gut darin aussah. Ein Anblick, an den man sich durchaus gewöhnen konnte.
Es war nicht leicht sein Augenmerk von ihm abzuwenden, immer wieder ließ er die goldenen Augen über die hochgewachsene Statur wandern, immer noch fasziniert und beinahe schockiert darüber, dass er mit diesem Wesen wirklich zusammen war.
„Oh, ja, der Tisch! Wir wollen ja nicht zu spät sein.“, schmunzelte der Teenager, schnappte sich beim Vorbeigehen schnell noch seine Jacke, ehe sie die Wohnung verließen und zum Auto huschten.
Euphoria genoss die gemeinsame Zeit, genoss jegliche Form von Nähe, die sie gemeinsam haben konnten auf dem Weg. Häufig genug erwischte er sich dabei, wie sein Blick immer wieder zum Dunkelhaarigen wanderte, ihn dabei beobachtete, wie er sie gewissenhaft von einem Ort zum nächsten brachte.
Ein wohliges, aufgeregtes Kribbeln breitete sich in seinem Körper aus, für jeden anderen da draußen war das wahrscheinlich nur ein einfacher Abend, wo man mit seinem Partner ausging, doch es fühlte sich viel zu besonders an, auch, wenn sie bereits viele Facetten voneinander gelernt hatten und seit einigen Tagen gemeinsam in einer Wohnung lebten. Dennoch war es einfach etwas anderes, wenn man zum ersten Mal ein Date hatte und der Tiefling konnte spüren, dass es Aschwin nicht anders erging.
Ein breites Lächeln umspielte die dunklen Lippen, als sie zum Restaurant schlenderten und er hastig die Hand des anderen suchte, in der Hoffnung, dass es nicht zu viel für ihn war, wenn sie in der Öffentlichkeit Händchen hielten.
Drinnen war es wohlig warm, leise Hintergrundmusik drang in seine Ohren, während er sich neugierig im Restaurant umschaute. Es war noch nicht viel los, wahrscheinlich würde es sich in den nächsten Stunden füllen und den Lärmpegel erhöhen, doch vielleicht waren beide bis dahin auch schon weg und brauchten sich darum zumindest keine Gedanken zu machen.
Es war irgendwo zuckersüß zu sehen, wie sein Freund all seinen Mut zusammennahm und die Bedienung ansprach, sie nach ihrem reservierten Tisch fragte. Euphoria hätte absolut kein Problem gehabt das Reden zu übernehmen, für ihn war es keine Überwindung und auch nicht unangenehm, andere anzusprechen, egal wie fremd sie auch waren. Allerdings wollte er auch nicht damit demonstrieren, dass Aschwin in seinen Augen unfähig war und bei der Hand genommen werden musste.
Der Lockenkopf bedankte sich bei dem Kellner, als dieser mit ihrer Getränkebestellung verschwunden war und ihnen auch kurze Zeit später die Menükarten vorbeibrachte, wandte seine Aufmerksamkeit jedoch hastig wieder dem Werwolf zu.
„Wow...wirklich? Wir...danke, Aschwin. Das nächste Date geht aber auf mich!“, Euphoria wollte eigentlich protestieren, wollte vorschlagen, dass sie es immer noch teilen konnten, doch er konnte sich bereits denken, dass Widerworte nicht erwünscht waren und er wollte den Abend nicht deswegen vermiesen. Stattdessen suchten seine Finger hastig die Hand des anderen, strichen sanft über seine Haut, ihn verliebt anblickend. „Ich hatte noch nie so ein richtiges Date Date. Ich bin wohl ein paar mal mit anderen ausgegangen, aber sagen wir es war nicht wirklich etwas Richtiges. Wir haben uns Burger geholt und sie auf dem Parkplatz gegessen und das andere war ein Skatepark. Ich...habe zugesehen, wie er Skateboard gefahren ist, er war nicht wirklich gut.“ Er zuckte mit den Schultern. „Das hier hat bereits alles, was ich vorher erlebt habe, um Lichtjahre überholt...allein schon, weil es ein Date mit dir ist.“, die goldenen Augen suchten das hübsche Gesicht seines Gegenübers, ihn sanft anlächelnd. Es war so schwer seinen Blick von ihm abzuwenden, geschweige denn von ihm abzulassen. Alles in dem Tiefling schien sich ganz auf Aschwin fixiert zu haben, mehr als sonst. Doch irgendwann musste er von ihm ablassen und seine Aufmerksamkeit der Karte schenken, die er vernünftig begann zu studieren.
Euphoria versuchte krampfhaft nicht auf die Preise zu achten, die danebenstanden, seine Familie hatte noch nie in einem Restaurant gegessen, weil sie sich so etwas kaum leisten konnten, umso stärker schrie alles in ihn, dass er darauf achten sollte, dass es nicht zu teuer werden sollte.
„Hmmmm, so viel Auswahl... wollen wir uns eine Vorspeise teilen oder so? Das klingt alles so gut, hast du was, was du am liebsten magst?“, fragend schielte er über seine Karte hinweg. „Vielleicht das Knoblauchbrot? Wenn du mich danach immer noch küsst, wenn ich wie eine Knoblauchplantage rieche.“

_________________
Let's get lost - Seite 5 Garysignawip_zps29139715
Nach oben Nach unten
https://let-the-engine-steam.forumieren.de
Kauzi
Admin
Kauzi


Anzahl der Beiträge : 1328
Anmeldedatum : 12.07.09
Alter : 31

Let's get lost - Seite 5 Empty
BeitragThema: Re: Let's get lost   Let's get lost - Seite 5 Icon_minitime1Mo Jan 16, 2023 12:03 am

Auch, wenn Aschwin bei weitem unter dem Standard seiner Familie lebte, konnte er von dem Geld seines Onkels und dem, was er sich dazuverdiente, ganz bequem leben und da seine eigenen Hobbies nicht kostspielig waren, hatte er genug Geld, um Euphoria zum Essen einzuladen. Für einen Moment sah sein Freund aus, als wenn er protestieren wollte, dann jedoch ließ er sich darauf ein. Davon ausgehend, wo der Tiefling selbst wohnte, vermutete Aschwin, dass er wohl nicht so oft zum Essen ausging. Umso mehr wollte der Werwolf ihm ein schönes erstes Date ermöglichen. Außerdem war dieses Restaurant nicht so abgehoben, dass Euphoria ein schlechtes Gewissen haben musste. Dennoch bestätigte Aschwin die Worte des Tieflings mit einem Nicken.
„Beim nächsten Mal darfst du mich gerne einladen.“
Erleichtert umfasste die Finger des anderen, die sich auf seine gelegt hatten. Zwar hatte er nur nach ihrem Tisch fragen müssen, aber solche sozialen Interaktionen brachten Aschwins Herz schon zum Rasen. So war es umso besser, dass Euphoria schon wieder etwas gefunden hatte, um ihn abzulenken. Ein amüsiertes Glucksen entfuhr Aschwins Kehle, woraufhin er sich einmal kurz verstohlen umblickte. Das Restaurant allerdings war recht leer und niemand scherte sich um die beiden Teenager in der letzten Ecke, die sich verliebt anschauten.
„Damit bist du mir immerhin etwas voraus. Ich bin noch nie mit jemandem ausgegangen. Aber ich muss sagen, dass ich auf das Skateboard-Date auch nicht ganz so neidisch bin.“
Manchmal war es Aschwin immer noch unbegreiflich, wie die Leute an der Schule nicht Schlange standen, um mit Euphoria auszugehen. Er war so hübsch und selbstbewusst und talentiert, dass es Aschwin immer wieder surreal vorkam, dass sie beide sich gefunden hatten. Seit der Vollmondnacht, an die er immer noch mit gemischten Gefühlen zurückdachte, fühlte er sowieso noch umso mehr ein Gefühl der Verbundenheit durch seinen Leib zucken, wenn er den Tiefling nur ansah. Es war schwierig, sich von ihm loszureißen und die Karte zu studieren.
Er war auch noch nie hier gewesen, aber mit Italienisch konnte man eigentlich nicht viel verkehrt machen.
„Hmm, es sollte schon etwas mit Fleisch sein“, murmelte er in sich hinein. Es war manchmal etwas klischeebehaftet und peinlich zuzugeben, aber sein Körper brauchte einfach viel Protein. Zum Glück gab es viele Gerichte mit Fleisch auf der Karte.
„Wir können uns gern etwas teilen! Ich hab nichts gegen Knoblauch, ich bin ja keiner von diesen Blutsaugern“, stieß er verächtlich auf und war etwas erschrocken von sich selbst. Normalerweise hegte er wenig Vorurteile gegen Angehörige anderer Arten, aber die Verachtung gegenüber Vampiren schien fest in seinem Blut verankert.
„Hattest du jemals eine richtige Lasagne? Ich hab gehört, die soll ziemlich gut sein!“, schlug Aschwin schließlich vor und lehnte sich dabei etwas näher an seinen Freund heran. Der unverkennbare Duft seiner Cremes und seines Parfums schlug ihm in die Nase und beinahe gedankenverloren drückte er seine Lippen auf seine Wangen.
„Wenn du ein bisschen was Gewagteres möchtest, können wir Carpaccio bestellen. Das ist rohes Fleisch, wenn du das nicht eklig findest“, schlug er dem anderen vor. Es war zum Verrücktwerden, aber Aschwin wollte überhaupt keinen Zentimeter zwischen sie bringen, fast schon wollte er, dass auch jeder, der einen Blick zu ihnen hinüberwarf, sofort wusste, dass sie zusammen gehörten. Auch, wenn er wusste, dass er bei Euphorias momentaner Verfassung vermutlich mit dem Feuer spielte, legte er seine Hand unter dem Tisch auf seinen Oberschenkel – weit oben und auf die Innenseite seines Oberschenkels, während sie sich gemeinsam über die Karte beugten.

_________________

Let's get lost - Seite 5 Law_si11
Nach oben Nach unten
Mrs Lovett
Admin
Mrs Lovett


Anzahl der Beiträge : 1351
Anmeldedatum : 12.07.09

Let's get lost - Seite 5 Empty
BeitragThema: Re: Let's get lost   Let's get lost - Seite 5 Icon_minitime1Mo Jan 16, 2023 9:28 pm

Euphoria fiel es immer noch so schwer zu glauben, dass sein Freund nicht von so vielen Mädchen angesprochen wurde, dass er noch auf keinem Date war und generell sich niemand romantisch für ihn interessiert zu haben schien. Alles an ihm war so schön und anziehend, dass er fast schon sauer war, dass sie sich nicht viel eher kennengelernt hatten.
Es war schwer einen Blick von Aschwin abzuwenden, selbst, wenn er nur die Karte studieren wollte. Ob es nur Verliebtsein war oder lag ein besonderer Zauber auf ihnen?
„Glaub mir, ich werde dich niemals auf so ein Date mitschleifen, Skateboards sind nicht so meins. Vielleicht aber Rollerskates oder...Schlittschuhlaufen!“, ein breites Grinsen umspielte das sommersprossige Gesicht.
Es sah immer nach so viel Spaß aus, vielleicht wäre das für sie, abgesehen davon hatten sie abertausende von Orten und Aktivitäten, die sie gemeinsam entdecken konnten.
Der Tiefling genoss es, wie der andere immer wieder seine Nähe suchte, schloss genüsslich seine Augen, als er seine Wange küsste und konnte nicht anders, als aus verträumten Augen heraus in das bildschöne Gesicht zu blicken. Es war schwer in Worte zu fassen, wie verbunden er sich diesem Wesen gegenüber fühlte, wie er sich gar nicht mehr wegdenken konnte jemals ohne ihn zu sein. So, als wären sie füreinander geschaffen. Und vielleicht waren sie das auch, vielleicht waren sie wahrlich Seelenverwandte?
„Oh, ich dachte immer es wäre ein Gerücht, dass Vampire keinen Knoblauch mögen.“, gluckste der Gelockte. Ob Aschwin wirklich Vampire verabscheute und an diesem Klischee etwas Wahres dran war, dass sie ewige Rivalen waren? Vielleicht war es eine Frage, die er sich für ein anderes Mal aufheben sollte, jetzt war hier weder der Ort noch die Situation für.
„Zählt die Fertiglasagne aus der Tiefkühltruhe? Nein, ich war ehrlich gesagt noch nie richtig Italienisch essen...aber die Lasagne klingt echt gut. Oh, sie haben sogar was mit Meeresfrüchten! Wie stehst du eigentlich zu Fisch und so?“ Neugierig suchte er die grauen Augen. Eigentlich wusste er gar nicht so viel über das Essverhalten des Werwolfs. Abgesehen davon, dass Fleisch allgemein nicht schlecht zu sein schien, waren ihm andere Nuancen noch sichtlich unbekannt. Doch das konnten sie schnell ändern.
Ein wenig überrascht blinzelte er zu seinem Freund hinüber, als seine Hand sich plötzlich an der Innenseite seines Oberschenkels ruhte. „Du bist heute aber ganz mutig, mein Lieber.“, hauchte er dem anderen entgegen, beugte sich leicht über den Tisch, um ihn einen sanften Kuss auf die Lippen zu hauchen.
Sie konnten wohl beide von Glück reden, dass der Tiefling ruhig blieb und sein Verstand immer noch erfüllt vom Date und vor allem vom Antlitz seines Gegenübers war. Doch wenn dieser so weitermachte, konnte Euphoria nicht garantieren, dass es lange so bleiben würde.
„Weißt du was, ich würde dieses rohe Fleisch ausprobieren! Man muss alles vorher mal wenigstens getestet haben, ehe man darüber urteilen kann.“, mit diesen Worten schlug er seine Karte zu und kaum hatte er dies gemacht, war bereits die Bedienung mit ihren Getränken gekommen und nahm sogleich die Bestellung entgegen.
Euphoria nahm dennoch zur Sicherheit Knoblauchbort dazu, man wusste immerhin nie, was einen erwartete und das würde sicherlich von beiden verschlungen werden konnten.
„Ich bin echt gespannt auf die Lasagne, es kann nur besser sein als das, was ich vorher gegessen hab! Ich muss zugeben, dass meine Kochkünste so das Nötigste schaffen, bin leider kein Meister in der Küche.“
Früher hatte seine Mutter noch hier und da gekocht und er hatte jedes Gericht genossen, irgendwann war dafür keine Zeit und der Gelockte lernte zumindest das Nötigste. Den Rest konnte man auf der Verpackung einer Fertigmahlzeit ablesen. Bei Aschwin hatte er seit Ewigkeiten eine gewisse Routine in seinem Leben, daran konnte er sich wirklich gewöhnen.
„Aber an deine Frühstückskünste kommt eh keiner dran, macht es zum allerersten Mal einfacher, morgens aufzustehen!“, verschmilzt lächelnd hob er sein Getränk an, nippte im nächsten Moment daran.

_________________
Let's get lost - Seite 5 Garysignawip_zps29139715
Nach oben Nach unten
https://let-the-engine-steam.forumieren.de
Kauzi
Admin
Kauzi


Anzahl der Beiträge : 1328
Anmeldedatum : 12.07.09
Alter : 31

Let's get lost - Seite 5 Empty
BeitragThema: Re: Let's get lost   Let's get lost - Seite 5 Icon_minitime1Di Jan 17, 2023 11:29 pm

Euphorias Stimme plätscherte vor sich hin und füllte die Stimme und wie immer lauschte Aschwin ihr nur zu gern. Er verurteilte den Tiefling nicht dafür, dass er noch nie Italienisch essen gegangen war. Er selbst hatte sich viel zu oft in irgendwelchen gehobenen Restaurants wiedergefunden, dass es ihm wenig Spaß machte und das Essen kaum noch eine Besonderheit darstellte. Was diesen Abend besonders machte war nicht die Lasagne, sondern Euphoria.
„Wenn ich die Wahl habe, nehme ich lieber ein richtiges Steak. Aber Meeresfrüchte sind in Ordnung, es gibt wenig, was ich nicht esse“, gestand er auf die Frage seines Freundes hin. Es brauchte einen Moment bis er realisiert hatte, wie gefährlich er seine Hand platziert hatte und er wurde etwas rot um die Nase. Er hatte gar nicht bewusst gehandelt, sein Hirn war wie ausgeschaltet gewesen, hatte nur aus Trieb gehandelt. Langsam glaubte er wirklich, dass ihn Euphorias Wahn ansteckte.
„Entschuldigung“, flüsterte er, bevor ihm der Kuss des anderen das Wort abschnitt und er seine Hand wieder in sicherer Gewässer zurückführte. Sie hatten später noch das Kino, wenn sie wirklich nicht an sich halten konnten. Das war dunkel und die Leute würden sich auf andere Dinge konzentrieren.
„Wir können es uns gerne teilen, wenn es dir nicht schmecken sollte, opfere ich mich“, bot Aschwin an und schenkte dem anderen ein Lächeln. Er selbst hatte sich eine Pizza mit Filet bestellt und lauschte auf seinen leise knurrenden Magen. Sie mochten seine Wohnung die letzten Tage kaum verlassen haben, aber anstrengend waren die vergangenen Tage trotzdem gewesen.
„Ich bin mir sicher, dass eine ordentliche Lasagne dich nicht enttäuschen wird.“
Es war schwierig, die Finger von Euphoria zu lassen, selbst jetzt, da er es eigentlich besser wusste. Schließlich konnten sie sich darauf einigen, Händchen auf dem Tisch zu halten, während sie auf ihr Essen warteten. Diese Aktivität war sicher unschuldig genug!
„Oh, ich auch nicht, Hauptsache, man wird satt.“
Aschwin stand ebenfalls nicht gern in der Küche und er erwischte sich viel zu häufig dabei, dass er sich auf dem Heimweg schnell irgendwo etwas mitbrachte. Seit er mit Euphoria ausging, hatte er sich in dieser Hinsicht ziemlich zusammengerissen.
„Wenn wir zusammen gekocht haben, war es bis jetzt immer gut“, fügte er leise hinzu und wurde bei den nächsten Worten des Tieflings etwas rot um die Nase.
„Das ist nur Frühstück, da gehört nicht viel zu“, protestierte er leise, aber zum Glück erlöste ihn die Vorspeise vor weiteren Verteidigungsmaßnahmen. Der Geruch war ihm in die Nase gestiegen lang bevor die Kellnerin das Brot und das Carpaccio an ihrem Tisch abgestellt hatte und Aschwin hatte bereits schnell die Gabel in der Hand. Bevor er sich allerdings selbst eine Scheibe genehmigte hielt er inne und hielt die Gabel Euphoria entgegen.
„Hier, probier! Es riecht schon mal sehr gut“, ermunterte er seinen Freund.
„Meinst du, wir treffen irgendwen aus der Schule?“, platzte es schließlich aus ihm heraus. In den Ferien konnte man sicherlich wen im Kino antreffen. Sie hatten sich noch nie so offen gemeinsam gezeigt, weil Euphoria ihm allzu viele Fragen ersparen wollte.
„A-Also nicht, dass es schlimm wäre! Ich schäme mich nicht, ich…ich treffe nur nicht so gerne Mitschüler außerhalb der Schule“, gestand er, während er im Carpaccio herumstocherte.
„Ich weiß nie, was ich sagen soll.“

_________________

Let's get lost - Seite 5 Law_si11
Nach oben Nach unten
Mrs Lovett
Admin
Mrs Lovett


Anzahl der Beiträge : 1351
Anmeldedatum : 12.07.09

Let's get lost - Seite 5 Empty
BeitragThema: Re: Let's get lost   Let's get lost - Seite 5 Icon_minitime1Mi Jan 18, 2023 11:04 pm

Euphoria wusste nicht, ob irgendwann er des Lächelns satt werden würde, ob seine Mundwinkel irgendwann schmerzen würden, doch er konnte nicht anders, als dem hübschen Gesicht seines Gegenübers entgegen zu strahlen.
Vielleicht hatten sie sich irgendwie ein wenig aufeinander angepasst, in all den wahnsinnigen Tagen, dass es schwieriger wurde voneinander abzulassen. Doch das sollte auch für verliebte Teenager nicht verwerflich sein, auch, wenn etwas ihm sagte, dass es über das übliche Teenagergehabe hinausging, zumindest kam es ihm so vor.
„Oh, ich bin mir ziemlich sicher, dass mich hier nichts enttäuschen kann!“, erwiderte der Gelockte überzeugt. Immerhin war es ein gutes Restaurant und hier wussten die Leute wenigstens, was sie machten.
„Hmmm, das stimmt, wir haben eigentlich bis jetzt ganz gutes Essen gemeinsam gekocht. Vielleicht müssen wir unsere mickrigen Kochkünste einfach kombinieren, um etwas Vernünftiges zu zaubern. Ich für meinen Teil bin zumindest gewillt, das in Zukunft weiter auszuprobieren!“ Auch, wenn Kochen niemals Euphorias Leidenschaft sein würde, konnte er nicht verneinen, dass es ihm bis jetzt viel Freude bereitet hatte gemeinsam mit dem Werwolf in der Küche zu stehen. Aber es waren auch andere Situationen, Situationen, wo sie gemeinsam Zeit verbringen konnten und auch wirklich kochen wollten. Vielleicht war das auch schon die Antwort auf alles!
Gerade wollte der Tiefling Aschwin überzeugen, dass es sich nicht „nur“ um ein Frühstück handelte und er sich nicht unter Wert verkaufen sollte, als die Bedienung bereits mit ihren Vorspeisen gekommen war.
Neugierig blickten die goldenen Augen auf das rohe Fleisch. Es sah zumindest nicht schlecht aus, ob es aber auch gut schmeckte, das galt es nun herauszufinden.
„Wow, die sind echt schnell hier.“, bemerkte der Lockenkopf.
Er wollte eigentlich seinem Freund den Vortritt lassen, bevor er selbst etwas davon probierte, doch da kam der andere ihm zuvor. „Na dann, probieren wir mal was Neues.“ Mit einem sanften Lächeln streckte er sich der Gabel entgegen, nahm einen Bissen vom Carpaccio.
Es war durchaus etwas, was er so noch nie gegessen hatte, eine Konsistenz, die ihm fremd war. Gut gewürzt war es durchaus, hatte durchaus einen sehr eigenen, jedoch nicht schlechten Geschmack. Doch ob er so etwas nochmal bestellen würde?
„Hmmm, nicht schlecht, auch, wenn man sich echt an die Konsistenz gewöhnen muss.“, gab der Teenager zu.
Seine Finger wanderten automatisch zu einer Scheibe Knoblauchbrot, den anderen dabei anblinzelnd. „Das Brot muss auch den Geschmackstest überstehen.“
Während er das Brot mit der beigelegten Kräuterbutter beschmierte, lauschten seine Ohren aufmerksam Aschwins Worten. Er hielt kurz inne.
„Aschwin, mach dir deswegen keine Sorgen! Selbst wenn wir jemanden sehen, ich wimmel die einfach schnell ab, schließlich sind wir auf einem Date und da hat uns gefälligst niemand zu stören. Da brauchst du nicht mal was zu sagen, es ist unser Abend und niemand kommt dazwischen, versprochen.“, erneut suchte der Tiefling die Hand des Dunkelhaarigen, fuhr sachte mit seinem Daumen über den Handrücken.
„Denk da gar nicht darüber nach. Ich bin gut darin die Aufmerksamkeit auf mich zu ziehen, wenns sein muss. Außerdem habe ich auch keine Lust mit welchen aus der Schule zu quatschen, heute soll ich ganz dein sein und du ganz mein.“, abermals formten seine Lippen ein breites Lächeln, ehe er ihm die Brotscheibe hinhielt. „So, ich will nicht der Einzige sein, der nach Knoblauch riecht!“

Euphoria hatte sich noch wenige Bisse von der Vorspeise genommen, überließ das Meiste jedoch schlussendlich Aschwin und genoss das alt bewährte Knoblauchbrot. Lange mussten sie ohnehin nicht warten, bis bereits die Hauptspeise vor ihnen stand und der Tiefling mit großen Augen seine dampfende, große Lasagne betrachten durfte. „Also, wenn die lecker ist, kann ich nicht versprechen, dass ich was für dich zum Probieren dalasse!“, lachte der Teenager.
Er war verdammt gut darin alle Manieren über Bord zu werfen und wie ein Wilder sein Essen zu verschlingen, doch hier waren sie in der Öffentlichkeit und dann auch noch in einem Restaurant, weswegen er sich aus zu benehmen wusste und kleine Bissen zu sich nahm. Dennoch schaffte er es sich die Zunge zu verbrennen, Geduld war nicht immer seine Stärke.
„Oh Mann, hier nach kann ich nie wieder Fertiglasagnen essen, die waren ja das Grauen im Vergleich zu dem hier!“ Ungläubig schüttelte Euphoria den Kopf, konnte nicht glauben, dass achtzehn Jahre gebraucht hatte, bis er richtig Italienisch essen war. Was er doch in all den Jahren verpasst hatte!
„Sag mal, in welchen Film gehen wir eigentlich gleich? Ich hab mir das Programm gar nicht angeschaut. Wusstest du, dass wir jeden Sommer nicht weit von hier Autokino- Nächte haben? Bis jetzt hatte ich noch kein Auto und keinen Partner, der mit mir sowas machen wollte...also wenn du Lust hast, können wir das nächsten Sommer mal besuchen?“, aus unschuldigen goldenen Augen heraus blickte er den Werwolf an. Bis zum Sommer war noch etwas hin, immerhin war dieser erst vor gar nicht allzu langer Zeit vergangen, doch das bedeutete nicht, dass es zu spät oder gar zu früh war, bereits Pläne für den nächsten Sommer zu machen.
„Müsste sogar noch vor dem Schulabschluss sein.“, murmelte er zwischen den Bissen. Der Gedanke, wie viel sie noch gemeinsam erleben konnten, wie viele Momente ihnen bevorstanden, beflügelten den Lockenkopf, riefen ein angenehmes Kribbeln hervor, während er sich in den grauen Augen seines Freundes verlor.

_________________
Let's get lost - Seite 5 Garysignawip_zps29139715
Nach oben Nach unten
https://let-the-engine-steam.forumieren.de
Mrs Lovett
Admin
Mrs Lovett


Anzahl der Beiträge : 1351
Anmeldedatum : 12.07.09

Let's get lost - Seite 5 Empty
BeitragThema: Re: Let's get lost   Let's get lost - Seite 5 Icon_minitime1Di Apr 18, 2023 11:27 pm

Die Tage vergingen einfach wie im Fluge und waren erfüllt von den wildesten Momenten, die der Tiefling sich in seinen Träumen niemals hätte vorstellen können.
Er war so endlos dankbar, dass er nicht alleine war und dass Aschwin genug Geduld und Verständnis für ihn übrig hatte und all das mitmachte, was der schmale Körper verlangte. Auch, wenn Euphoria zugeben musste, dass er sich noch nicht komplett getraut hatte, alles mitzuteilen, was in seinem hormongesteuerten Gehirn so vor sich ging. Weniger aus dem Grund heraus, dass er seinem Freund nicht vertraute und mehr aus der Sorge heraus, dass er einfach zu viel wollte.
Manchmal jedoch gab es auch Tage, wo das Verlangen fast gar nicht existierte, wo Euphoria nichts anderes tun wollte, als faul auf der Couch zu sitzen, irgendeinen sinnfreien Film zu schauen und sich an seinen Freund anzukuscheln. Es war fast gar nicht mehr wegzudenken, wie sein Alltag ohne den anderen aussehen sollte, er hatte sich so sehr daran gewöhnt immer bei ihm zu sein, dass er gerne verdrängte, dass er irgendwann wahrscheinlich wieder nach Hause zurück musste. Jetzt gab es immerhin eine sehr gute Ausrede, weswegen der Gelockte lieber in der Wohnung des Werwolfs sich versteckte, aber wenn sie dem Internet glauben durften, sollte das ja spätestens nach einem Monat komplett ausklingen.
Ein wenig seltsam war die ganze Sache ja schon, doch irgendwo auch aufregend und Euphoria kam nicht drumherum sich zu wünschen, dass es ein bisschen länger andauern würde.
Heute jedoch war einer der raren faulen Tage. Er brauchte Ruhe, um neue Kraft zu tanken, sodass er bereits in den späten Morgenstunden in bequeme Kleidung geschlüpft war und seinem Partner so zu verstehen gab, dass heute definitiv kein Tag war, wo sie viel unternehmen würden.
Es war schön einfach nur beisammen zu sein, sich über Banales zu unterhalten, der Tiefling erzählte ihm gerne von irgendwelchen Dingen, die in der Schule passiert waren, wie sein Theaterclub aufgebaut war und wenn es nichts zu erzählen gab, spielte er gerne an seinem Instrument herum, spielte dem anderen einige Lieder auf der von der Schule gestellten Violine und lächelte breit, wenn die dunkle Stimme ihm ein Kompliment nach dem nächsten entgegenwarf. Es war so schön zu sehen, wie sehr er das, was er tat, genoss.
Manchmal meldete er sich bei seinen Freunden, erwischte sich, wie er stundenlang mit jemanden telefonierte, immerhin wollte er sie nicht komplett ignorieren, nur, weil er jetzt einen Freund hatte und wahrscheinlich kamen dem Dunkelhaarigen diese Stunden sehr gelegen, wo er auch etwas Zeit für sich hatte.
Gegen Nachmittag schmiss der Lockenkopf sich zu dem Größeren auf die Couch, seufzte zufrieden auf und ließ kurz einen Blick auf den Fernseher wandern. „Was wird geschaut? Oh, übrigens wollen alle meine Freunde dich endlich kennenlernen! Sie veranstalten eine Halloween Party, also wenn du Lust hast mitzukommen? Du musst aber nicht, keine Sorge.“ Ein sanftes Lächeln stahl sich auf die androgynen Züge des Tieflings, als er in das hübsche Gesicht seines Gegenübers blickte, ehe er ihm einen sanften Kuss auf die Lippen hauchte. „Wir machen langsam, musst ja jetzt nicht von jedem überfallen werden. Wollen wir nachher was bestellen?“, Euphoria hatte sich mittlerweile halb auf den Werwolf gelegt, während er gedankenverloren auf seinem Smartphone scrollte, ein Bild nach den nächsten fast schon routiniert anblickend. Es war einfach sich hier und da zu verlieren, doch er hörte immer noch den Worten seines Freundes zu.

_________________
Let's get lost - Seite 5 Garysignawip_zps29139715
Nach oben Nach unten
https://let-the-engine-steam.forumieren.de
Kauzi
Admin
Kauzi


Anzahl der Beiträge : 1328
Anmeldedatum : 12.07.09
Alter : 31

Let's get lost - Seite 5 Empty
BeitragThema: Re: Let's get lost   Let's get lost - Seite 5 Icon_minitime1Mi Apr 19, 2023 11:32 pm

Es war ungewohnt, so viel Zeit mit Euphoria zu verbringen, aber Aschwin hätte sich nur allzu gern daran gewöhnt. Dabei hatte er immer gedacht, dass er das Alleinsein mehr als alles andere liebte, doch der Tiefling überzeugte ihn mehr und mehr davon, dass die Anwesenheit wenigstens einer Person sein Leben zu etwas Besserem machte. Und das, obwohl die momentane Zeit durchaus fordernd war. Die Stimmungsschwankungen seines Freundes waren enorm. An manchen Tagen konnte er gar nicht von ihm ablassen, dass Aschwin abends vollkommen erschöpft in die Federn fiel, an anderen Tagen war Euphoria kaum von der Couch wegzubekommen. Heute schien solch ein Tag zu sein. Den Vormittag hatte er quasi komplett damit verbracht, auf der Couch zu liegen und mit Freunden zu telefonieren und Aschwin hatte die Gelegenheit genutzt, um eine lange Runde joggen zu gehen. Es war ein befreiendes Gefühl, dass sie so viel Zeit miteinander verbringen konnte, sich aber dennoch etwas Freiraum ließen, den gerade Aschwin so dringend benötigte. Es half ihm, seinen Kopf freizubekommen und nachdem er den Morgen damit verbracht hatte, seine kleine Wohnung in Schuss zu bringen, hatte er sich nun auf die Couch bequemt und den Fernseher laufen lassen. Es hatte wie zu erwarten nicht lange gedauert, bis Euphoria ihm beigewohnt war. Der schlanke Körper ließ sich kompromisslos an die harte Brust des Werwolfs fallen und Aschwin legte wie aus Reflex einen Arm um seine Schulter.
„Deine Freunde wollen mich kennenlernen?“
Schlagartig wurde Aschwin rot um die Nase und kratzte sich nervös über seine Bartstoppeln. Bis gerade eben war ihm nicht einmal wirklich bewusst gewesen, dass seine Freunde über ihn Bescheid wussten, aber es war wohl nur normal, dass der Tiefling ihnen von ihm erzählt hatte.
„I-Ich begleite dich natürlich gern“, versicherte er dem anderen mit einem warmen Lächeln, auch, wenn er sich innerlich lange nicht so entspannt fühlte. Aschwin hielt sich von größeren Menschenmengen lieber fern, vor allem, weil Halloween wieder nah am nächsten Vollmond war, aber er brachte es absolut nicht übers Herz, Euphoria einen Wunsch auszuschlagen.
„Dann müssen wir aber vorher noch ein Kostüm besorgen, ich hab nichts zur Hand.“
Aschwin war nicht die Person, die jemals auf Kostümpartys gegangen wäre, weder zu der Zeit, als er noch bei seiner Familie gelebt hatte, noch jetzt. Wenigstens lenkte das Thema Essen ihn für einen kurzen Moment ab und brachte ihn zurück in sicherere Gefilde.
„Dann muss ich nicht kochen“, nickte er erleichtert. Sie kochten zwar generell zusammen, aber wenn Euphoria momentan die falsche Laune packte, war er nicht wirklich zum Mithelfen geschaffen. Es störte Aschwin nicht, er bekochte den Tiefling liebend gern, aber heute wollte er sich dem Faulenzen nur zu gerne anschließen. Mit einem Seufzen rutschte er tiefer in die Couch und legte sein Kinn auf Euphorias Lockenkopf ab. Eigentlich wollte er in Ruhe die Serie genießen, die im Hintergrund vor sich hin summte, aber immer wieder rutschte sein Blick zu dem Handy in Euphorias Händen.
„Kannst du dich kurz von deinem Handy lösen?“, fragte er neckend und während er Euphoria mit einem Arm problemlos an seine Brust pinnte, rangelte er ihm das Smartphone aus der Hand.
„Was guckst du dir da überhaupt die ganze Zeit an?“
Den sich windenden Tiefling hielt er problemlos unter Kontrolle, dafür bedurfte es nicht einmal seines zweiten Arms, als er das Handy etwas über seinen Kopf hielt und durch seinen Feed scrollte. Es war nicht boshaft gemeint und er hatte nicht vor, tief in die Privatsphäre seines Freundes einzudringen, aber er hielt sowieso schnell inne, als seine Augen den genauen Inhalt von Euphorias Social Media erblickten.
Er hatte ihre kleine Eskapade in der letzten Vollmondnacht ehrlich gesagt für einen Ausrutscher aus Euphorias unbändiger Lust heraus gehalten, aber der Tiefling schien ganz sicher nicht davon abgelassen zu haben. In Bild und Wort präsentierten sich ihm hier Erotika, die dieses Thema von wirklich allen Seiten beleuchteten und Euphoria musste wohl genau wissen, was Aschwin hier gerade sah.
„Das hat dich nicht losgelassen, wie ich sehe“, murmelte er verlegen in sich hinein.
„War…war das vorher auch schon so, Euphoria?“, fragte er mit Blick auf seinen Feed und reichte ihm ungeschickt sein Handy wieder.

_________________

Let's get lost - Seite 5 Law_si11
Nach oben Nach unten
Mrs Lovett
Admin
Mrs Lovett


Anzahl der Beiträge : 1351
Anmeldedatum : 12.07.09

Let's get lost - Seite 5 Empty
BeitragThema: Re: Let's get lost   Let's get lost - Seite 5 Icon_minitime1Do Apr 20, 2023 12:49 am

Ein zufriedenes Lächeln stahl sich auf die dunklen Lippen. Wenn Aschwin wirklich mitkommen wollte, war das endlich die Chance, dass seine Freunde ihn näher kennenlernen konnten! Er hoffte wirklich, dass sie ihn mochten und vor allem, dass sein Freund die anderen auch mochte, doch allzu viele Sorgen machte der Tiefling sich auch nicht.
„Ein Kostüm zu besorgen sollte gar kein Problem sein! Wir gehen einfach durch, was für Outfits wir zusammen tragen können.“, summte seine Stimme freudig, war fast schon dabei online zu schauen, was alles überhaupt zur Auswahl stand und was seinem Freund von all den Ideen am meisten gefallen könnte. In seinem Kopf begann es zumindest bereits zu rattern, allerdings war er auch viel zu eingenommen von seinen sozialen Medien, die ihn einfach nicht abgeben wollten.
Sicher, vielleicht konnte Euphoria auch mal ein wenig seltener am Handy sitzen, doch gerade taten sie ohnehin nicht viel und leider musste er zugeben, dass die Serie, die der andere eingeschaltet hatte, ihn schon vor einigen Episoden verloren hatte, als er für einen Moment nicht richtig aufgepasst hatte.
„Ich hätte Lust auf eine riesige Pizza, Ananas oder was Scharfes....ich weiß es noch nicht genau..“ Sein Körper lehnte sich noch enger an den seines Freundes, während die goldenen Augen sich in den zahlreichen Bildern verloren. Er hatte noch nie darüber nachgedacht, ob Aschwin jemals einen Blick auf seinen Bildschirm erhascht hatte und wusste, womit der Teenager seine freie Zeit verbrachte, doch selbst wenn, hatte er ihm gegenüber eigentlich nichts zu verbergen.
Umso überraschter war der Gelockte jedoch, als er ihm auf einmal das Telefon aus der Hand nehmen wollte. „Heeey, was machst du da?!“, reflexartig begann der schmale Leib sich zu wehren, versuchte sich vom Griff zu lösen, während er mit der anderen Hand lachend sein Handy festhielt.
Dass der Werwolf um Einiges stärker war, wussten sie schon von Beginn auf, sich zu wehren hatte nichts gebracht, doch ganz geschlagen wollte sich Euphoria nicht direkt geben!
Mit großen Augen beobachtete er seinen Partner dabei, wie er durch sein Feed scrollte und seine Augen immer größer wurden. „Ich schau mir halt dies und das an.“, murmelte er, mit den Schultern zuckend.
Es gab so einiges, was man online sich anschauen oder durchlesen konnte, einiges davon war nur für erwachsene Augen gedacht, doch sie waren keine Kinder mehr und der Tiefling fühlte sich nicht irgendwie ertappt oder schämte sich des Inhaltes, den der Dunkelhaarige gerade in Farbe erblicken konnte.
„Naja...nicht wirklich?“, gestand er mit einem entschuldigenden Lächeln, während seine schlanken Finger das Handy wieder zurückholten und er es einfach auf dem Couchtisch ablegte.
Offenbar war gerade der Zeitpunkt gekommen, wo sie das Gespräch aufgreifen mussten, was sie so lange vor sich hergeschoben hatten. Euphoria dachte sehr gerne an diese Nacht zurück, es bereitete ihm ein angenehmes Kribbeln, was schwer zu erklären war, doch dass es nicht unbedingt etwas war, was als „normal“ betrachtet werden würde, war ihm ebenfalls bewusst.
Was, wenn Aschwin es eigentlich nicht mehr wollte? Was, wenn er darüber nachgedacht hatte und es doch für unangenehm befand? Es war wohl die einzige kleine Sache, wo er noch genug Mut brauchte, um wahrlich zu erfragen, ob sie so etwas noch einmal hätten erleben können.
„Also...um ehrlich zu sein hatte es wahrscheinlich nicht sehr viel mit meinem aktuellen Zustand zu tun gehabt. Er hat wohl nur dabei geholfen mich das zu trauen? Außerdem...ich wusste ja nicht, dass ich dich so auftreffen würde!“, der Gelockte merkte, wie er ein wenig rot um die Nase wurde. Wieso eigentlich?
„Ich bin eines Tages zufällig auf sowas gestoßen und es hat mich nicht wirklich losgelassen...außerdem, es ist eine Sache sich an irgendwelchen Schmutz im Internet zu ergötzen und es selbst zu erleben? Es war so einzigartig, Aschwin! Und du warst so gut...es war so gut!“ Mit großen Augen suchte er das Gesicht seines Partners, suchte nervös seine Hand, sie zwischen seinen knetend. „Ich glaub, ich hab einfach eine große Vorliebe von einem großen Wesen durchgenommen zu werden. Ich weiß, dass das komisch klingt...doch es hat sich nicht komisch angefühlt, vielmehr fühlte ich mich dir nur noch mehr verbunden und...“ Darüber zu reden machte ihn beinahe aufgeregt und er versuchte hart, nicht auf einmal seine Laune zum überschwappen zu finden. „Aber es geht nicht nur um mich...du...dir hatte es doch auch gefallen, oder?“

_________________
Let's get lost - Seite 5 Garysignawip_zps29139715
Nach oben Nach unten
https://let-the-engine-steam.forumieren.de
Kauzi
Admin
Kauzi


Anzahl der Beiträge : 1328
Anmeldedatum : 12.07.09
Alter : 31

Let's get lost - Seite 5 Empty
BeitragThema: Re: Let's get lost   Let's get lost - Seite 5 Icon_minitime1Do Apr 20, 2023 6:52 pm

Aschwin hatte eigentlich nicht gedacht, dass sie heute über solch ein Thema reden würden. Die Nacht, in der Euphoria so von Sinnen in seine Wohnung gestolpert war, war immer noch wie ein Fiebertraum, der in seinem Hinterkopf hing. Er konnte nicht einmal sagen, dass er sich nicht mehr genau an alles erinnerte, die Erinnerungen waren gestochen scharf. Er erwischte sich auch immer wieder dabei, wie er an die Nacht zurückdachte. Wenn er abends im Bett lag, wenn er den Körper des Tieflings nah an sich drückte und seine Wärme spürte.
„Oh, also mochtest du das schon immer?“
Aschwin war sich nicht sicher, ob es ihn erleichterte, dass nicht er es war, der solche Gelüste erst in seinem Freund erweckt hatte, oder ob er es komischer fand, dass Euphoria anscheinend gar kein Problem damit hatte, sich von einem Monster vögeln zu lassen.
„Ich dachte, es hängt mit deiner Läufigkeit zusammen“, gestand er und musste sich dabei selbst etwas eingestehen. Wenn das nur eine Sache war, die einmal im Jahr passierte, musste er sich auch ein ganzes Jahr zurückhalten. Die ersten Tage nach dem Vollmond war es einfacher gewesen, aber jetzt, wo sie sich dem nächsten Vollmond wieder annäherten, spürte er immer öfter das Verlangen, diese Nacht zu wiederholen. Was, wenn Euphoria seine Größe und seine Wildheit außerhalb dieser besonderen Phase nicht ertragen konnte?
Augenblicklich wurde Aschwin rot um die Nase bei den lobenden Worten des anderen. Es war zum verrückt werden, wie schnell solche Worte ihm Schmetterlinge in den Bauch zauberten. Unterbewusst drückte er den Leib des Tieflings etwas näher an sich. Ungewohnt war es, ihn so aufgekratzt zu sehen.
„Also das mit der….Verbundenheit könnte auch meine Schuld sein“, entgegnete er ihm etwas kleinlaut.
„Ich hätte nicht gedacht, dass es mit einem Nicht-Werwolf überhaupt möglich ist, aber ich hab dich schon irgendwie für mich markiert?“
Aschwin merkte selbst, wie seine Stimme unsicher schwankte und seine Worte ihm noch ungeschickter über die Lippen kamen als sonst. Dass der Tiefling sich so nah an ihn drückte und von Wort zu Wort spürbar wärmer wurde, half ihm zu mindestens nicht dabei, sich zu konzentrieren. Die goldenen Augen starrten ihn so groß und hoffnungsvoll an nach seiner Frage und Aschwin konnte nicht anders, als zögerlich, aber bestimmt zu nicken.
„Es hat mir sehr gut gefallen“, murmelte er kleinlaut und ein bisschen beschämt.
„Aber ich hab Angst, dir wehzutun“, offenbarte er seine größte Sorge und starrte auf den Boden zu seinen Füßen, vorbei an Euphoria. Blickkontakt bei so etwas zu halten, war nicht immer leicht.
„Normalerweise bin ich sehr ungern ein Werwolf, aber mit dir zusammen war es…anders, es hat sich gut angefühlt! Wenn….wenn das mit den großen Wesen so dein Ding ist, dann…also ich glaube, dass ich es etwas mehr als nur gern habe, wenn du mich lobst? Also wirklich sehr gern? Es ist, als wenn du meinen Kopf ausstellst!“
Etwas hilflos wagte er es endlich, in das sommersprossige Gesicht zu blicken. Solche Dinge hatte er noch nie mit irgendjemandem geteilt, aber mit wem sollte er sonst über so etwas reden, wenn nicht mit Euphoria? Er fand es ja nicht mal schlimm, dass er ihn mit seinen süßen Worten so aus der Reserve gelockt hatte, dass er sie benutzt hatte, um seinen eigenen Willen durchzusetzen. Das hatte es ehrlich gesagt nur noch besser gemacht. Aber vielleicht sollte er das dem anderen so noch nicht verraten.

_________________

Let's get lost - Seite 5 Law_si11
Nach oben Nach unten
Mrs Lovett
Admin
Mrs Lovett


Anzahl der Beiträge : 1351
Anmeldedatum : 12.07.09

Let's get lost - Seite 5 Empty
BeitragThema: Re: Let's get lost   Let's get lost - Seite 5 Icon_minitime1Do Apr 20, 2023 11:45 pm

Die wilden Locken wippten auf und ab, als er bestimmt mit seinem Kopf nickte. „Es war vielleicht etwas wild und unerwartet...aber es war nichts, was ich nicht mir schon irgendwie vorgestellt habe.“, gestand der Teenager und blickte dabei fast schon entschuldigend in die goldenen Augen.
Solche Vorlieben mit anderen zu teilen erforderte eine Menge Mut und vor allem eine Menge Vertrauen in seinen Partner und Euphoria war froh, dass er Aschwin blind vertraute.
Ob es auch etwas mit diesem Prägen zu tun hatte? Der Werwolf hatte es in dieser Nacht erwähnt, hatte ihm mitgeteilt, was zwischen ihnen vorgefallen war, doch irgendwie hatte er nicht daran gedacht, dass es auch wortwörtlich so gemeint war. Dann wiederum machte es dem Tiefling ganz sicherlich nichts aus zu wissen, dass er nun ganz dem anderen gehörte. Es war vielmehr das, was er sich ohnehin wünschte.
„Wenn du für die Verbundenheit verantwortlich bist, sehe ich nichts Schlechtes daran....ich meine...es bedeutet schon eine Menge, dass du dich für mich, naja, entschieden hast!“, seine Worte waren leise und er konnte nicht anders, als sanft zu lächeln.
Dieser Gedanke, dass sie nur füreinander bestimmt waren, war so unglaublich romantisch und schön, dass er merkte, wie zahlreiche Schmetterlinge in seinem Bauch umherflogen, ein angenehmes Kribbeln hinterließen, was ihn beinahe aufspringen ließ vor lauter, plötzlicher Energie. Er wollte sich niemand anderen an seiner Seite vorstellen, so kitschig und übertrieben das auch klingen mochte.
Abgesehen davon waren sie irgendwo perfekt abgestimmt!
„Aber vielleicht tust du mir ja auch gar nicht weh! Ich meine, beim letzten Mal ist doch auch nichts passieren, wieso sollte es beim nächsten Mal anders verlaufen?“ Aschwin hatte wohl nicht ganz Unrecht mit seinen Worten gehabt und wahrscheinlich waren diese Gedanken auch mehr als nur vernünftig. Schließlich handelte es sich hier immer noch um einen Werwolf und ihre Instinkte waren selten so feinfühlig, dass sie viel darauf Acht gaben, dass andere um sie herum unversehrt waren. Doch manchmal war Vernunft im wirren Kopf des Gehörnten komplett fehl am Platz. Selbst jetzt konnte er keinen Grund sehen, oder gar wahrhaben, der ihnen solch ein Unterfangen in Zukunft verbieten sollte. Und als der Werwolf nur das bestätigte, was Euphoria die ganze Zeit fühlte, fühlte er sich nur umso mehr bestätigt, dass es eine gute Sache war!
„Vielleicht hilft es dir auch ein wenig im Einklang zu sein? Ich meine...so kann Werwolf sein so viel mehr Spaß machen! Ich...ich finde dich zumindest so genauso anziehend, wie jetzt! Und ich würde mich zumindest freuen, wenn wir das nochmal wiederholen könnten.“, verschmilzt schmunzelnd suchten die goldenen Augen das hübsche Gesicht seines Freundes, dabei seine Hand suchend.
„Und wenn es dir so sehr gefällt gelobt zu werden, ist das ein winzigkleiner Preis für das, was wir gemeinsam erleben können. Zu sagen wie gut du bist und wie wunderbar du deine Sachen machst, ist ein Leichtes.“ Er war näher zum Dunkelhaarigen heran gerutscht, richtete sich dabei ein wenig auf, dass sie auf Augenhöhe waren, ehe er ihm einen sanften Kuss auf die Lippen hauchte.
„Wenn du dir Sorgen machst, kann ich online ein wenig recherchieren. Ich bin mir absolut sicher, dass ich nicht der Einzige bin, dem es gefällt von einem Werwolf gevögelt zu werden und sicherlich hat irgendjemand da draußen Tipps und Hilfestellungen hochgeladen...einfach, damit du dich auch wohler bei der ganzen Sache fühlst.“ Eine Sache kam ihm zumindest schnell in den Sinn. „Was Vorbereitung angeht...mach dir um deine Größe nicht so viele Gedanken, ich...ich kann mich immer vorbereiten und ich glaube ich bin zu einigen Dingen in der Lage.“
Ein verschwörerisches Lächeln umspielte das androgyne Gesicht. Vielleicht war es keine sonderbar gute Idee gewesen über all das heute zu sprechen, denn nur zu gerne wollte er diesen Moment noch einmal hier und jetzt aufleben.
Nachdenklich knetete er die Hand seines Freundes, ehe er auffordernd in die grünen Augen blickte. „Noch ist der Vollmond ein bisschen hin, oder? Jetzt ist es bestimmt sicherer ein wenig zu üben, richtig? Wir...wir könnten ja zur Sicherheit noch einen kleinen Testdurchlauf machen, nur, um zu sehen, ob wir beide es wirklich mögen?“

_________________
Let's get lost - Seite 5 Garysignawip_zps29139715
Nach oben Nach unten
https://let-the-engine-steam.forumieren.de
Kauzi
Admin
Kauzi


Anzahl der Beiträge : 1328
Anmeldedatum : 12.07.09
Alter : 31

Let's get lost - Seite 5 Empty
BeitragThema: Re: Let's get lost   Let's get lost - Seite 5 Icon_minitime1So Apr 23, 2023 11:09 pm

Es war unverkennbar, in was sich Euphoria gerade hineinsteigerte, Aschwin war gut darin, selbst die subtilsten Veränderungen wahrzunehmen, die der Tiefling wohl nicht einmal bewusst beeinflusste. Wie sein Körper immer wärmer wurde, wie sein Herz schneller schlug und ein gewisser Geruch von ihm ausging. Ganz eindeutig schien Euphoria sich sehr an dieser Fantasie aufzuhängen und Aschwin konnte es ihm ja nicht einmal verübeln. Als wenn ihr pubertäres Herz nicht sowieso die Nähe zueinander wollte, hatte es etwas Verruchtes, über die speziellen Vorlieben des Tieflings zu fantasieren. Aschwin hatte noch nie in Betracht gezogen, dass Sex in seiner Werwolfform überhaupt eine Möglichkeit sein könnte und seit er es probiert hatte, hatten sich die Gedanken dazu immer wieder in sein Unterbewusstsein gedrängt.
„Vielleicht hängt es ja mit deiner Läufigkeit zusammen und außerhalb dessen kannst du das gar nicht so gut ab, wie du denkst!“, beharrte Aschwin weiterhin und erwiderte den festen Druck seiner Hand. Auch er war nervös und froh darüber, sich irgendwo festhalten zu können.
„Und dann hätte ich Angst, weil zwischen deiner jährlichen Geschichte sind viele Vollmonde wo…wo ich mich nicht so gut unter Kontrolle habe“, hauchte er, durchaus ängstlich. Er hatte Euphoria noch nicht offenbart, wie schlecht es um ihn und seine tierische Gestalt eigentlich wirklich stand, aber der Tiefling begann bereits, ihn mit nicht unbestimmten Worten in Richtung Sex zu lenken. Nicht einmal mit dem mulmigen Gefühl in seiner Magengrube konnte Aschwin es verhindern, dass sich bei den angedeuteten Lobworten des anderen ein Flattern in seinem Bauch spürte und ihn näher an sich drückte.
„Ich weiß auch nicht, es fühlt sich einfach gut an“, lenkte er sich kurz von seinen Sorgen ab und drückte sein Gesicht in Euphorias Halsbeuge. Sein Geruch war benebelnd. Noch nie hatte Aschwin darüber nachgedacht, dass Leute mit ihm zusammen sein wollten gerade WEIL er ein Werwolf war, vor allem nicht, um mit ihm Sex zu haben, doch Euphoria hatte bestimmt nicht Unrecht. Das Internet war voll mit Dingen, von denen man noch nie etwas gehört hatte und vielleicht gab es ja wirklich Tipps und Tricks, wie sie mit diesem Kink umgehen konnten. Trotzdem schüttelte der Werwolf immer noch etwas ungläubig den Kopf.
„Ich hab einfach nur Angst, dass du dich übernimmst!“, tadelte er ihn und nahm sein Gesicht vorsichtig zwischen seine Hände. Wie er ihn so verschmitzt angrinste, war es beinahe wieder um ihn geschehen. Euphorias äußerst unsubtile Art entlockte ihm allerdings ein leises Lachen.
„Hörst du dich gerade selbst reden?“, fragte er mit deutlicher Belustigung in der Stimme.
„Du möchtest nur vögeln!“
Unsicher rutschte er auf dem Sofa herum und schenkte Euphoria einen schrägen Blick.
„Willst du wirklich, dass ich mich hier verwandele? Wir können auch so vögeln, wenn du etwas Erleichterung brauchst?“

_________________

Let's get lost - Seite 5 Law_si11
Nach oben Nach unten
Mrs Lovett
Admin
Mrs Lovett


Anzahl der Beiträge : 1351
Anmeldedatum : 12.07.09

Let's get lost - Seite 5 Empty
BeitragThema: Re: Let's get lost   Let's get lost - Seite 5 Icon_minitime1So Apr 23, 2023 11:45 pm

Es war fast schon zum verrückt werden, wie stark sich Aschwin an die Sorgen und Bedenken klammern wollte. Dabei konnte doch auch exakt das Gegenteil passieren und nichts würde passieren, außer, dass sie eine wunderbare Zeit gemeinsam hätten!
„Ich übernehme mich nicht, Aschwin, ich kenne meine Grenzen sehr gut und vor allem weiß ich auch, was ich tun muss!“, protestierte der Tiefing, dabei entschlossen die Augen seines Freundes blickend.
Er wusste, was er wollte und nichts würde etwas daran rütteln können. Außerdem glaubte Euphoria einfach nicht, dass sein aktueller Zustand der einzige Moment in seinem Leben war, wo er zu so etwas in der Lage sein sollte, nein, das war absolut unmöglich.
Langsam wurde dem schmalen Körper warm unter der Kleidung und er rutschte unruhig auf der Couch herum, versuchte irgendwie noch Herr seiner Sinne zu sein, auch, wenn es immer schwieriger wurde auch nur einen klaren Gedanken zu fassen, wenn sie gerade solche Themen besprachen.
„Stell dir vor du musst nichts anderes an Vollmond tun, als mich durchzunehmen? Ich meine....das ist doch ziemlich cool und wir finden bestimmt Wege und Mittel, dass das alles gut läuft!“ Der Lockenkopf war überzeugt von seinen Worten, immerhin gab es doch auch mehrere Werwölfe da draußen, die sicherlich Ähnliches durchmachen müssten wie der Dunkelhaarige, da wäre es doch ein Leichtes zu recherchieren und dazuzulernen! Es könnte Aschwin helfen die Kontrolle besser beizubehalten und was, wenn das alles nur eine gute Hilfestellung war, wenn er sich seiner Lust hingab? Euphoria mochte nicht viel davon verstehen wie es war, wenn man dazu gezwungen war eine andere Form anzunehmen, wusste nicht, wie es sich anfühlte, wenn man nur nach Instinkten ging und nichts anderes mehr den Verstand zu steuern schien. Aber letztes Mal lief es doch besser als erwartet, wieso war dies ausgerechnet eine Ausnahme?
Dass er wie ein offenes Buch gerade war, wurde ihm schnell bewusst, sein Verlangen konnte er einfach nicht verbergen, wollte es jedoch eigentlich auch gar nicht, der Dunkelhaarige konnte ruhig verstehen, worauf der Teenager hinauswollte.
„Natürlich höre ich mich selbst reden und meine Worte ergeben unglaublich viel Sinn!“, grinste der Lockenkopf, dabei die grauen Augen suchend. „Und jaaaaa, ich möchte vögeln aber....ich möchte wieder auf der anderen Art vögeln...“ Mit vielsagendem Blick setzte er sich rittlings auf seinen Partner, strich sachte über seine Wange.
„Würde es denn arg schlimm sein, wenn du dich hier verwandelst? Ich meine...du hattest mich beim ersten Mal echt in den Bann gezogen mit deinen starken Armen und wie gut du mich einfach festhalten konntest, wie gut du mich ausgefüllt hast...wir können sonst auch gerne ins Schlafzimmer gehen, wenn dir das lieber ist?“
Euphoria wusste, dass er mit etwas unfairen Mitteln arbeitete, insbesondere, wo ihm jetzt klar wurde wie gerne Aschwin es genoss, wenn man süße Lobesworte ihm entgegenwarf. Und was für ein grauenvoller Freund wäre er doch bloß, würde er auf diese Bedürfnisse nicht eingehen? Immerhin würde er so auch auf die Bedürfnisse des Werwolfes eingehen!
Leicht beugte sich der Lockenkopf herüber, nah am Ohr des Anderen, während seine Worte ein süßes Wispern waren, so sachte und leise, als ob er vermeiden wollte, dass die Außenwelt etwas mitbekam. „Du bist doch so ein guter, braver Wolf...wie schön es doch wäre, würdest du mich heute besonders stolz machen.“

_________________
Let's get lost - Seite 5 Garysignawip_zps29139715
Nach oben Nach unten
https://let-the-engine-steam.forumieren.de
Kauzi
Admin
Kauzi


Anzahl der Beiträge : 1328
Anmeldedatum : 12.07.09
Alter : 31

Let's get lost - Seite 5 Empty
BeitragThema: Re: Let's get lost   Let's get lost - Seite 5 Icon_minitime1Mo Apr 24, 2023 11:18 pm

Gegen Euphorias lüsterne Beharrlichkeit war es schwer anzukommen und was Aschwin an Vorsicht in diese Situation mit hinein brachte, riss der Tiefling mit seinem Überschwang wieder ein und es war schwer, nicht davon fortgeschwemmt zu werden.
„Also es klingt schon sehr verlockend, aber es ist nicht immer so einfach, sich zu kontrollieren“, protestierte Aschwin, merkte aber selbst, wie wenig Inbrunst hinter seinen Worten steckte. Euphoria war sehr charismatisch und es fiel dem Werwolf zunehmend schwerer, sich seinem Bann zu entziehen. Spätestens, als er sich rittlings auf seinen Schoß sinken ließ, sog Aschwin scharf Luft zwischen den Zähnen ein. Wie sollte er so gegen ihn widerstehen? Euphoria schien sich diese Sache schon so stark in den Kopf gesetzt zu haben. Er war so hungrig, dass Aschwin sich kurz nicht sicher war, wie er sein unbändiges Verlangen einordnen sollte. War es nicht in Ordnung, wenn er in seiner menschlichen Form war, war das dem Tiefling nicht genug?
Bevor Aschwin allerdings in ein tiefes Loch der Selbstzweifel sinken konnte, hatten ihn die süßen Worte des anderen schon wieder gefangen.
„Meine Verwandlung ist schmerzhaft“, protestierte er recht leise, aber im nächsten Moment war er sich schon gar nicht mehr sicher, ob er die Worte überhaupt laut ausgesprochen hatte. Er wollte doch den Tiefling gar nicht enttäuschen und ihn weiter von dem abbringen, was er so dringend zu brauchen schien.
„Wir müssen nicht ins Schlafzimmer, wir können hier bleiben“, knurrte er dunkel gegen seine Kehle, und merkte bereits, wie sein Körper animalischer wurde, wie sein Fell zu sprießen begann und seine Zähne länger wurden. Die spitzen Ohren stellten sich auf, als sich Euphoria ihm so sehr näherte und bei den wundervoll süßen Worten, die gehaucht über seine Lippen glitten, war es um den Werwolf vollkommen geschehen. Seine Nackenhaare hatten sich aufgestellt und sein Magen machte einen ordentlichen Satz, als er die lockenden Worte vernahm, die Euphoria ihm nicht uneigennützig um den Bart schmierte. Dennoch konnte er nicht vermeiden, dass seine Verwandlung wie immer schmerzhaft vonstattenging. Mit einem Wimmern drückte er sein Gesicht an die Brust des anderen und presste seinen Leib eng an sich, während seine Knochen sich knackend veränderten und aus der menschlichen eine monströse Gestalt formten. Seine Kleidung schien zu verschwinden wie seine Haut und er musste sich zusammenreißen, um seine Klauen nicht allzu tief in Euphorias Kleidung zu bohren oder gar durch den Stoff hindurch in seine Haut.
„Ich werde dich stolz machen, versprochen“, presste er schwer atmend gegen seinen Nacken. Von seiner eigentlichen Gestalt war nichts mehr geblieben, der Werwolf saß in seiner vollen monströsen Pracht auf der Couch und genoss den Duft des anderen, der seine Nase viel intensiver erfüllte als vorher. Das Gefühl der Verbundenheit war in dieser Gestalt ebenfalls gesteigert, das Empfinden, dass sie zueinander, dass der Tiefling ihm gehörte. Alles an dieser Situation hatte den Werwolf bereits so erregt, dass er keine weitere Mithilfe seines Freundes brauchte, um eine ordentliche Erregung zustande zu bringen.
Mit einer Pranke hatte er die Hüfte des anderen umfasst und es war ein leichtes, ihn anzuheben, sodass er sich von seiner störenden Kleidung befreien konnte. Die Muskeln in seinem Arm spannten für einen Moment an, während er den Tiefling so problemlos in der Luft hielt, dann ließ er ihn wieder in seinen Schoß sinken.
Es tat gut, die warme nackte Haut auf seiner zu spüren und ungefragt fuhr er mit einer großen Zunge über den Oberkörper des anderen. Er wollte ihn schmecken, aber umso mehr wollte er endlich in ihn eindringen. Unverkennbar hatten längst seine Instinkte die Überhand gewonnen und wenn er Euphoria seine Wünsche erfüllte, würde er ihn sicherlich weiter mit seinen warmen Worten überschütten.
Der Tiefling hatte ihm gesagt, dass die Größe kein Problem wäre, sodass er seine Oberschenkel umfasste und ihn mit nicht besonders sanfter Bestimmtheit auf seiner Erregung platzierte und dann mit einem Ruck tief in ihn eindrang. Heißer Atem schlug dem Tiefling entgegen, als der Werwolf sich in ihn vorarbeitete und sofort merkte, wie sein Glied weiter in ihm anschwoll.
„Ich lass dich nicht gehen“, knurrte er ihm entgegen, mit dem triumphalen Wissen in seiner Brust, dass Euphoria hier für die nächsten Stunden gefangen sein würde.

_________________

Let's get lost - Seite 5 Law_si11
Nach oben Nach unten
Mrs Lovett
Admin
Mrs Lovett


Anzahl der Beiträge : 1351
Anmeldedatum : 12.07.09

Let's get lost - Seite 5 Empty
BeitragThema: Re: Let's get lost   Let's get lost - Seite 5 Icon_minitime1Mo Apr 24, 2023 11:55 pm

Euphoria hatte gar nicht bedacht, dass die Verwandlung mit Schmerzen verbunden war, spürte kurz wie das schlechte Gewissen aufkeimen wollte, weil er ihn nun in diese Situation gedrängt hatte. Doch die Lust war zu groß, als dass er nun zurückrudern konnte. Bereits jetzt spürte der Tiefling, wie sich der Stoff seiner Hose im Schritt spannte, wie seine Gedanken nichts anderes zuließen und das Verlangen ihn regelrecht verschlang.
Mit einem Lächeln suchte er die grauen Augen seines Freundes, presste sich noch ein wenig enger an seinen Körper. „Ich halt dich fest...“, hauchte er ihm leise entgegen, in der Hoffnung, dass es den Schmerz erträglicher machen würde.
War es fair so etwas von seinem Partner zu verlangen oder war es zu egoistisch gewesen? Auf der anderen Seite hätte Euphoria dasselbe für Aschwin getan, ohne auch nur mit der Wimper zu zucken, eigentlich hätte er alles für ihn getan, ganz gleich was es war. Doch das bedeutete immer noch nicht, dass es in Ordnung war.
Dennoch drückte er den muskulösen Körper an sich, tätschelte das dunkle Haar, während er merkte, wie der Körper sich unter ihm veränderte, wie seine Kleidung einfach wich und er statt der hellen Haut auf einmal dunkles Fell erkennen konnte.
Es raubte dem Lockenkopf beinahe den Atem, zu sehen wie die Gestalt des anderen sich auf einmal so stark verändert hatte, wie viel größer er auf einmal war. Und dennoch, wenn die goldenen Augen neugierig das Wesen betrachteten, erfüllte es sein Innerstes mit so viel Vertrautheit, die ihm Gewissheit gab, dass es sich hierbei immer noch um Aschwin und keinen anderen hielt.
Seine Augen waren immer noch dieselben und sein Eigengeruch hatte sich ebenfalls nicht verändert, an dem sich Euphoria nicht sattriechen konte.
„Und wie du das wirst...immerhin bist du mein guter, braver Wolf.“, erwiderte die Stimme leise, erfüllt von Lust und Verlangen, sich demonstrativ noch enger an ihn pressend.
Wie erstaunlich es war, wie viel Stärke in diesen Armen zu stecken schien, als der Werwolf ihn einfach anhob und ihn von seiner Kleidung befreite. Als wäre er nichts weiter als Spielzeug, eine kleine Puppe in diesen Pranken, die einfach alles mit ihm anstellen konnten.
Der Teeanger spürte, wie bei dem Gedanken ein Schauer über seinen Rücken ging und seine Härchen sich aufstellten.
Welch ein erregender Gedanke es doch war, dass das monströse Wesen auf der Couch ganz sein war und es nur ein paar süße Worte brauchte, um alles zu bekommen, was sein wildes Herz verlangte.
„So ein starker Wolf...du machst das so gut.“ Euphoria war bemüht, dass seine Worte so süß wie Honig waren, dass sie den Werwolf antrieben und alles waren, was er gerade brauchte.
Seine raue Zunge auf der Haut zu spüren war so angenehm, dass er kurz die Augen genüsslich schloss, ihn gewähren ließ, während sein Verstand komplett verloren war. Im Inneren brodelte nur noch Erregung und nichts anderes, so war es kein Wunder, dass ihm gar nicht aufgefallen war, wie Aschwin bereits den nächsten Schritt eingeleitet hatte und begann in ihn einzudringen.
Spätestens, als er sich einfach so tief in ihn gegraben hatte, stieß der Tiefling einen überraschten Laut aus, klammerte sich haltsuchend an den muskulösen Körper, während sein Körper erfüllt von Verlangen und Schmerz war. Es war ein unbeschreibliches Gefühl wie stark der andere ihn ausfüllte und sogar noch weiter in ihm anschwoll.
Schnell wich das Wummern seines Beckens der Ekstase und er stieß ein lautes Stöhnen aus.
„D-du bist so groß....du brauchst mich nicht gehen zu lassen, nie wieder...“, keuchend begann der schmale Körper sein Becken zu bewegen, sah bei jedem Stoß nur noch mehr Sterne vor seinen Augen. Es war ein unbeschreibliches Chaos an Gefühlen und Eindrücken, die auf ihn niederprasselten und er hoffte, dass der Werwolf mindestens genauso erfüllt von Erregung war. „Ich bin ganz dein...du hast diese Belohnung so sehr verdient!“
Wie lange würden sie dieses Mal wohl hier verharren? Ob es wieder Stunden brauchen würde, ob sein Körper erneut vor Erschöpfung einfach in den Schlaf sinken würde? Euphoria merkte zumindest jetzt schon, dass sein Höhepunkt nicht fern war und die Bewegungen immer fordernder und schneller wurden, jedoch auch schwieriger mit jedem weiteren Anschwellen der Erektion seines Freundes. Ach, selbst wenn es bis morgen andauern würde, er nahm es nur zu gern in Kauf. Alles für seinen Geliebten...

_________________
Let's get lost - Seite 5 Garysignawip_zps29139715
Nach oben Nach unten
https://let-the-engine-steam.forumieren.de
Kauzi
Admin
Kauzi


Anzahl der Beiträge : 1328
Anmeldedatum : 12.07.09
Alter : 31

Let's get lost - Seite 5 Empty
BeitragThema: Re: Let's get lost   Let's get lost - Seite 5 Icon_minitime1Di Apr 25, 2023 11:19 pm

Es waren einige lange Tage vergangen, in denen Euphorias Hunger beinahe unersättlich erschien. Aschwin hatte ihm keinen Wunsch ausgeschlagen, hatte sich teilweise mehrmals täglich verwandelt, um den Wünschen des Tieflings gerecht zu werden. Hatte er es ihm nicht auch versprochen? Ihn in dieser Zeit, die für ihn schwierig war, zu unterstützen? Aber mittlerweile schien jeder Knochen in seinem Körper zu schmerzen. Normalerweise verwandelte er sich nicht so oft, es war ungewohnt und neben den körperlichen Strapazen merkte Aschwin auch, wie es ihm zunehmend zu schaffen machte, dass Euphoria mit immerzu hungrigen Augen nur nach seiner Wolfsform verlangte. Der Sex war außerordentlich, keine Frage, aber es war nicht zu vergleichen mit den liebevollen Stunden, die sie zuvor verbracht hatten. Aschwin konnte nicht vermeiden, dass sich Gedanken in sein Unterbewusstsein wanden, die ihm nur Böses wollten. War er Euphoria so nicht genug? Was, wenn ihn nur um den Finger gewickelt hatte, weil er sich einen Werwolf angeln wollte? Aschwin schaffte es eigentlich immer wieder, sich diesen Quatsch aus dem Kopf zu schlagen, so etwas wollte er gar nicht erst von Euphoria denken, es war schlicht und ergreifend nicht wahr. Aber wenn er nachts wach lag, den Tiefling seelenruhig schlummernd an der Brust, während seine schreienden Knochen ihn wach hielten, war es einfach, den Selbstzweifeln nachzugeben und sich in den schwindelnden Abgrund dunkler Gedanken zu stürzen.
Wie sollte er so etwas ansprechen? Er fand nicht die Worte dafür und Euphorias Schmeicheleien und lobende Verlockungen lullten ihn jedes Mal aufs Neue so sehr ein, dass jeglicher Protest im Keim erstickt wurde, und wenn er dann schwer atmend eins wurde mit seinem Freund, war all die Negativität für den Moment vergessen.
Den Vormittag hatten sie getrennt verbracht, Euphoria hatte eine Freundin besucht und Aschwin hatte etwas Ordnung in seiner Wohnung geschaffen. Eigentlich hatte er noch eine Runde joggen gehen wollen, um seinen Kopf zu befreien von den Schatten und etwas Zeit für sich zu haben, doch er hatte seine Runde im Wald vorzeitig abgebrochen, weil sein ganzer Leib ihn vorwurfsvoll angeschrien hatte. Niemand in seiner Familie hatte ihm erzählt, dass so etwas passieren konnte, wenn man zu häufig die Form wechselte, aber was hatte ihm seine Familie auch schon beigebracht?
Also hatte er sich stattdessen erschöpft auf die Couch fallen lassen und ein Nickerchen gemacht, um seine Knochen zu entspannen. Gut ein Stündchen hatte er schon die Augen geschlossen, als er die Schlüssel des Tieflings im Schloss hörte und, von dem Geräusch geweckt, die Augen wieder geöffnet hatte. Viel hatte der Schlaf nicht geholfen und er hatte sich so träge nur aufgesetzt, dass Euphoria schon ins Wohnzimmer gekommen war, bevor er sich überhaupt richtig aufgesetzt hatte.
Der unverkennbare Geruch von Euphorias Hitze schlug ihm entgegen und Aschwin begann bereits, sich für eine weitere Runde zu stählen. Mittlerweile konnte er es gut in den goldenen Augen erkennen, was er von ihm wollte.
„War es schön bei deiner Freundin?“, fragte er mit einem müden, aber ehrlichen Lächeln. Aschwin fühlte sich schlecht, dass er für die Kondition seines Freundes nicht mehr Verständnis aufbringen konnte, aber als sich der Tiefling rittlings auf seinen Schoß setzte und seiner Frage kaum Beachtung schenkte, spürte er einen unbekannten, aber starken Stich in seiner Brust, der sogar die Schmetterlinge in seiner Magengrube überspielte. Da waren sie wieder, seine lockenden Worte, sinnlich in sein Ohr gehaucht.
„Euphoria….“, protestierte er, erst sacht und zögerlich, dann bestimmter, als er nicht reagierte.
„Kann ich irgendetwas anderes tun, um dir Erleichterung zu verschaffen?“
Die Worte waren verzweifelter und seine Hände hatten sich zwischen sie geschoben, drückten den Tiefling leicht von sich weg. Er war selbst überrascht davon, wie müde und frustriert seine Stimme klang.
„Bitte, mir tut alles weh!“

_________________

Let's get lost - Seite 5 Law_si11
Nach oben Nach unten
Mrs Lovett
Admin
Mrs Lovett


Anzahl der Beiträge : 1351
Anmeldedatum : 12.07.09

Let's get lost - Seite 5 Empty
BeitragThema: Re: Let's get lost   Let's get lost - Seite 5 Icon_minitime1Di Apr 25, 2023 11:47 pm

Euphoria hatte eigentlich geglaubt, dass sein Zustand langsam abklingen sollte, doch stattdessen sehnte er sich nur noch mehr nach seinem Freund. Und nicht zu selten sehnte er sich auch nach seiner Wolfform. Es war fast so, als hätte er von einer verbotenen Frucht gekostet und konnte sich gar nicht mehr sattessen daran, brauchte immer mehr und das auch immer häufiger.
Doch das Gefühl, wie der Werwolf ihn stundenlang vollpumpte und er sich zitternd und windend an ihn klammern musste, schien das Einzige zu sein, was gerade seine Gelüste befriedigen konnte. Vielleicht spielte auch ihre Verbundenheit eine weitere Rolle. Zumindest war der Tiefling absolut davon überzeugt, dass es ihnen beiden irgendwo guttat.
Aschwin würde vielleicht so ein wenig mehr im Einklang mit seiner Werwolfsgestalt sein und Euphoria gewöhnte sich immer mehr an das Gefühl und die schiere Größe, die das Wesen mit sich brachte. Außerdem war es doch immer schön so nah beieinander zu sein, zu wissen, dass man immer zueinander gehörte?
Die Erschöpfung war immer nur von kurzer Dauer, manchmal schlief er direkt wieder ein, manchmal hatte er noch genug Kraft unter die Dusche zu springen oder eng umschlungen dem Dunkelhaarige die Ohren wund zu reden. Dass sein Freund jedoch es nicht mit so viel Leichtigkeit abfrühstücken konnte, war dem wirren, hormongesteuerten Kopf nicht aufgefallen. Wie sollte er auch wissen, dass die Verwandlungen so viel abverlangen konnten und bis jetzt hatte der Werwolf sich noch nicht bei ihm beschwert und er war sich sicher, dass er etwas sagen würde, würde es ihm zu viel werden.
Den Alltag konnte der Gelockte jedoch nicht einfach so ignorieren, es war zwar angenehm und schön sich einfach in der Wohnung zurückzuziehen, doch ihm fehlten seine Freunde und ein wenig rauszukommen tat beiden wohl gut, insbesondere, weil Aschwin etwas Freiraum benötigte.
Sich mit seiner Freundin zu verabreden war auf jeden Fall eine der besten Ideen überhaupt gewesen und Euphoria genoss es über alles zu reden, was gerade so geschah, darüber, wie gut es ihm ging und welch einen wunderbaren Freund er doch hatte. Es war fast schon unmöglich nicht die ganze Zeit über seinen Partner zu schwärmen, war er doch so Hals über Kopf verliebt in den Teenager, doch er wusste auch wie unangenehm es werden konnte, wenn es nur um seine Beziehung ging.
Die Stunden vergingen wie im Fluge und auf dem Weg zurück musste der Tiefling feststellen, dass die innere Ruhe schnell wieder verschwand, als er die Wohnung in der Ferne erblickte. Hoffentlich war Aschwin daheim, dass er ihm aushelfen konnte!
Mit hastigen Schritten eilte er zur Wohnungstür, blickte den anderen fast schon grinsend an, als er ihn im Wohnzimmer auf der Couch wiederfand.
„Es war wunderbar, wir hatten so viel zu erzählen und ich hab sie echt vermisst! Wie war dein Tag? Hast du ein wenig Kraft tanken können, denn ich kann dir eins sagen, die Pizza hat meinen Hunger so gar nicht gestillt!“ Lachend warf er seine Tasche achtlos beiseite, gesellte sich zum Dunkelhaarigen zur Couch, setzte sich allerdings rittlings auf seinen Schoß statt sich neben ihn zu platzieren. Er hatte bereits die perfekten Worte auf der Zunge, dass er genauso schnell angetrieben werden würde.
„Du kannst gerne ein bisschen Dampf auslassen, mein großer starker Aschwin...“, hauchte seine Stimme ihm leise entgegen, beugte sich zu seinem Gesicht herüber, um ihn zu küssen, als die Worte und die darauffolgenden Bewegungen ihn verwirrt dreinblicken ließen.
„Ehm...“, der Tiefling hatte noch nie erlebt, wie sein Freund ihn von sich wegstieß. War der Zauber irgendwie vergangen?
Mit großen Augen blickte er in das hübsche Gesicht, wusste nicht genau, wie er die Situation einschätzen sollte, merkte jedoch, wie sich in ihm alles zusammenzog. Wieso tat ihm auf einmal alles weh? War es nur eine Ausrede, weil ihm nichts besseres einfiel oder hatte es der Lockenkopf wirklich zu weit getrieben?
Sein Kopf dachte nicht klar, immer noch benebelt von seinen Hormonen, doch er konnte nicht ganz verstehen was auf einmal anders war. „Wie....was hat sich geändert? Hast du mich auf einmal satt oder wie? Ich dachte, dass es dir auch gefällt?“
Euphoria brach den Kontakt ab, entfernte sich vom Schoß seines Freundes, sich neben ihn setzend. „Bis jetzt war doch alles gut gelaufen, ich bin doch auch auf das eingegangen, was dir so gut gefällt....was habe ich auf einmal verbrochen?“

_________________
Let's get lost - Seite 5 Garysignawip_zps29139715
Nach oben Nach unten
https://let-the-engine-steam.forumieren.de
Kauzi
Admin
Kauzi


Anzahl der Beiträge : 1328
Anmeldedatum : 12.07.09
Alter : 31

Let's get lost - Seite 5 Empty
BeitragThema: Re: Let's get lost   Let's get lost - Seite 5 Icon_minitime1Mi Apr 26, 2023 11:14 pm

Aschwin Magen sank innerhalb weniger Sekunden bis in seine Kniekehlen. Er hatte befürchtet, dass Euphoria seine Worte nicht gut aufnehmen würde, aber ihn sich so von ihm zu entfernen sehen, war ein Schlag in die Magengrube. Was, wenn er nicht die richtigen Worte fand, um es ihm zu erklären? Bereits jetzt wirkte der Tiefling so aufgebracht, dass Aschwin jegliche Worte in der Kehle stecken blieben. Nervös knibbelte er an seinen Fingernägeln und hatte den Blick von dem anderen abgewandt.
„Ich hab dich nicht satt“, krächzte er und ließ den Kopf hängen. Noch nie war Aschwin gut darin gewesen, Worte zu finden. Schon gar nicht, wenn die Worte so schwer und wichtig waren wie jetzt in diesem Moment. Die Angst, etwas Falsches zu sagen, schnürte ihm die Kehle zu und ließ ihn klamm und hilflos zurück. Immer wieder hatte er sich in den letzten Tagen zurechtgelegt, was er sagen wollte. Keine Kombination an Worten hatte sich richtig angefühlt, wollte er doch für Euphoria da sein. Ein schmerzendes Becken, wunde Haut und Erschöpfung, das alles hätte er ohne ein Wort für seinen Freund hingenommen. Aber seine Knochen waren bis ins Mark von Schmerzen erfüllt. Und was Euphoria sagte, fühlte sich nicht danach an, als wenn er ihm entgegenkommen wollte. Viel mehr hatte Aschwin das Gefühl, dass er alles falsch gemacht hatte ab der Sekunde, in der er den Mund geöffnet hatte. Die defensive Art des anderen, wie er sich angesäuert neben ihm auf die Couch fallen ließ, ergriff ihn mit kalten Fingern.
„Du hast doch gar nichts verbrochen, das hab ich nicht gemeint.“
Über die verunsicherte Stimme brach auch ein Hauch Wut herein.
„Ich hab dir vorher schon gesagt, dass es nicht leicht ist, sich zu verwandeln!“, protestierte er und warf Euphoria einen kurzen Blick zu, bevor er sich wieder auf den Teppich zu seinen Füßen konzentrierte.
„Hört es sich für dich an, als wenn es einfach wäre?“, fragte er gereizt. Das Knacken der Knochen, sein Wimmern und Winden, das waren doch wohl hoffentlich Anzeichen genug gewesen, dass Aschwin nicht nur mit den Fingern schnipsen musste, um seinem Freund jeglichen Wunsch problemlos zu erfüllen.
„Aber ich hab das Gefühl, dass dir das vollkommen egal ist!“
Vielleicht war er auch zu unfair, er wusste doch, dass Euphoria nicht ganz Herr seiner Sinne war in dieser schwierigen Zeit. Aber musste er deswegen alle anderen Bedenken beiseite streifen? Aschwin war noch nicht bereit, das anzusprechen, was ihm am schwersten im Magen lag. Ob er Euphoria in seiner menschlichen Form nicht mehr gut genug war. Stattdessen fegte er den Gedanken zornig zur Seite und erhob sich von der Couch. Er brauchte einfach etwas Abstand und tigerte unruhig im Wohnzimmer auf und ab. Selbst jetzt merkte er, wie schlecht es ihm ging.
„Wieso sollte ich dich anlügen?“, fragte er mit gebrochener Stimme und hielt ihn seinen Bewegungen inne.
„Ich hab dich doch nur gefragt, ob wir es heute auch mal wieder auf die normale Art und Weise machen können. Bin ich dir….nicht genug so?“
Jetzt war es doch raus und Aschwin blieb verkrampft stehen, den Blick des Tieflings meidend.
„Auf Dauer kann ich das so nicht, Euphoria. Es tut wirklich weh. Als wenn ich mir mehrmals täglich alle Knochen breche und es wird jeden Tag schlimmer.“

_________________

Let's get lost - Seite 5 Law_si11
Nach oben Nach unten
Mrs Lovett
Admin
Mrs Lovett


Anzahl der Beiträge : 1351
Anmeldedatum : 12.07.09

Let's get lost - Seite 5 Empty
BeitragThema: Re: Let's get lost   Let's get lost - Seite 5 Icon_minitime1Mi Apr 26, 2023 11:51 pm

Fragend, fast schon fordernd lagen die goldenen Augen auf dem Gesicht seines Freundes. Er wollte verstehen, was gerade vor sich ging, doch es war nicht leicht einen Sinn aus diesen Worten zu machen und seinen Kopf für einen Moment auszuschalten.
„Wenn es das nicht ist...was denn dann?“, er wollte nicht so ungeduldig klingen, doch Euphoria konnte nicht anders, er wollte einfach wissen, was Sache war, er wollte hier nicht sitzen und sich tausende Szenarien ausmalen, was auf einmal schief gelaufen war in ihrer Beziehung.
Vielleicht waren sie doch zu lang tagtäglich zusammen gewesen, vielleicht war der Lockenkopf nun doch seinem Freund schlicht und ergreifend zu viel mit seiner Art und dann auch noch diesem wahnsinnigen Zustand.
Und als Aschwin endlich das Problem über die Lippen brachte, konnte Euphoria nicht anders, als entgeistert dreinzublicken. „Ich dachte, dass es dir vielleicht langsam leichter fällt...ich...du hattest doch nichts mehr gesagt!“ Der Tiefling gestikulierte wild mit den Händen, ließ diese jedoch fast schon verzweifelt wieder fallen, ließ den Blick dabei nicht von seinem Gegenüber an.
Er konnte spüren, wie sich eine Welle aus grauenvollen Gefühlen in der Brust breitmachten- das Gefühl von Schuld und Gewissensbissen, jedoch auch Verwirrung, denn hatte er sich nicht träumen lassen, dass es so ausarten würde.
Und als der Werwolf die nächsten Worte über die Lippen gebracht hatte, spürte er, wie der Boden unter seinen Füßen entrissen wurde. Wie konnte er nur glauben, dass es ihm egal war, wie sich Aschwin fühlte? Er würde alles für ihn tun, würde niemals ihn verletzen wollen. Der Zorn in der Stimme war einfach nicht richtig und Euphoria konnte nicht anders, als heftig seinen Kopf zu schütteln.
„Nein, das ist doch gar nicht wahr!“, stieß er verzweifelt aus, während sich in seinen Augenwinkeln Tränen ansammelten. „Du bist mir nicht egal, das stimmt nicht!“
Hatte er ihm wirklich mit seinen Launen und seiner ewigen Lust so sehr wehgetan, dass er sogar blind war zu sehen, wie sehr es ihn schmerzte und ihm nicht guttat? Wie konnte ihm so etwas überhaupt entgehen? Er hatte doch immer ein gutes Auge für so etwas!
Der Tiefling fühlte sich extrem verloren auf der Couch, lauschte der Stimme seines Freundes, fühlte sich mit jedem Wort nur noch schrecklicher und schlechter, dass ihm beinahe schwindelig wurde.
„Du bist mir genug...mehr als genug...wieso solltest du das nicht sein?“, hilflos suchte er das Gesicht des Dunkelhaarigen. Ein riesiger Knoten hatte sich in seinem Inneren gebildet. Dass Aschwin auch nur einen Moment daran zweifeln musste, dass er nicht gut genug war, dass Euphoria ihn nicht so wollte, wie er war, schmerzte mehr als alles andere auf der Welt und nun konnte er nicht anders, als den Tränen freien Lauf zu lassen.
„Ich wollte dir nicht wehtun, ich wollte das doch alles nicht!“, seine Stimme war lauter geworden, verzweifelt, während er sich hastig die Tränen vom Gesicht wischte.
„Ich....ich dachte, w-wenn ich dir zeige, wie sehr ich dich liebe, egal ob als Mensch oder Wolf...dass..ich wollte dich nicht ausnutzen, i-das wollte ich noch nie!“
Aschwin mochte vielleicht ihm versichert haben, dass er nichts verbrochen hatte, doch das, was er ihm gerade mitgeteilt hatte, zeugte vom Gegenteil und Euphoria wusste nicht wohin mit sich. War er wirklich solch ein grausiger Partner? Wer wollte schon mit solch einem egoistischen Idioten noch zusammen sein wollen?
„Es tut mir l-leid, es...es tut mir so leid, i-ich wollte d-das alles doch nicht....ich wollte, d-dass...dass du dich auch gut fühlst und jetzt hab ich alles s-schlimmer gemacht!“, der Gelockte konnte nicht anders als zu schluchzen, sein Gesicht in seinen Händen zu verbergen, während sein ganzer Körper zu beben begann.
„I-ich dachte, du...du sagst, wenn es zu viel ist...ich bin viel zu viel...du- du- ich hab mich doch in dich verliebt, nicht, w-weil du ein W-Werwolf bist...das...das wusste ich doch gar nicht zuerst! I..ich bin so ein Idiot!“
Kaum hatte er die Worte ausgesprochen, setzten die Schuldgefühle nur noch stärker ein. Er hatte kein Recht Tränen zu vergießen, sich irgendwie selbst zu bemitleiden, schließlich hatte er das alles erst verursacht! „Bitte...bitte sei mir nicht böse...ich..ich kann gehen, ich kann dich in Ruhe lassen, wenn du...wenn du Zeit für d-dich brauchst...ich hab dir wehgetan...ich wollte das doch nicht.“
Er schämte sich, den anderen mit aufgequollenem Gesicht anzublicken, schämte sich seiner Tränen, als sich ihre Blicke trafen. Wahrscheinlich glaubte Aschwin, dass es sich immer nur um den Tiefling drehen musste, dabei stimmte das doch gar nicht! Doch gerade war er nicht in der Lage auch nur etwas richtig zu machen.

_________________
Let's get lost - Seite 5 Garysignawip_zps29139715
Nach oben Nach unten
https://let-the-engine-steam.forumieren.de
Kauzi
Admin
Kauzi


Anzahl der Beiträge : 1328
Anmeldedatum : 12.07.09
Alter : 31

Let's get lost - Seite 5 Empty
BeitragThema: Re: Let's get lost   Let's get lost - Seite 5 Icon_minitime1Sa Apr 29, 2023 6:45 pm

Hätte er bloß nichts gesagt. Aschwin war nicht gut darin, Dinge offen anzusprechen, schon gar nicht war er gut darin, Streitgespräche zu führen. Die Art und Weise, in der Euphoria nun unter seinen Worten in sich zusammenzubrechen schien, hatte er nicht erwartet. Zuhause war er immer derjenige gewesen, der im Unrecht war und der klein beizugeben hatte. Dass sich plötzlich jemand für seinen Schmerz verantwortlich fühlte, war eine Konstellation, die er so nicht kannte. Tränen glänzten auf den Wagen des anderen und Aschwin biss sich schuldbewusst auf die Unterlippe. Er wusste, dass er nicht an seinem Freund hätte zweifeln sollen, jetzt hatte er eine schreckliche Saat in seinem Inneren gesetzt, die er nicht bereit zu ernten war.
„A-Aber ich sag dir doch jetzt, dass es zu viel ist“, protestierte er schwach und blickte Euphoria verwirrt an. Genau wegen solch einer Reaktion hatte er doch gar nicht gewagt, das Wort zu erheben.
„Ich hätte einfach nichts sagen sollen“, murmelte er und senkte betroffen den Blick. Jetzt hatte er seinen Freund zum Weinen gebracht. Hatte er ihm nicht erst vor zwei Wochen versprochen, dass er das alles mit ihm zusammen durchstehen würde? Ganze zwei Wochen hatte er durchgehalten und dann hatte er alles ruiniert.
„Ich wusste selbst nicht, dass ich das so schlecht kann. Mit dem ständigen Verwandeln.“
So oft hatte er sich fairerweise auch noch nie kurz am Stück verwandelt. Der kurze Moment, in dem er seine Stimme erhoben hatte und verzweifelter, fast schon zornig gewesen war, war so schnell wieder vergangen. Es war, als hätten ihn diese wenigen Worte verlassen und nichts weiter übrig gelassen als eine leere Hülle.
Hilflos fühlte er sich. Euphoria war zu einem schluchzenden Häufchen zusammengefallen und Aschwin wusste, dass es an ihm war, ihn wieder aufzubauen. Ihn in die Arme zu nehmen und ihm sanfte Worte ins Ohr zu murmeln, die alles besser machen würden. Er wollte, dass es dem Tiefling besser ging. Aber was für Worte sollte er sagen? Wie sollte er an ihn herantreten und ihn umarmen, wenn Eis durch seine Adern zu laufen schien und ihn an Ort und Stelle festgefroren hatte?
„Bitte geh nicht weg“, presste er heraus und selbst bei diesen vier Worten war seine Stimme brüchig, stotterte er nervös. Aschwin hatte die Arme vor der Brust verschränkt, sein Herz sprang schier aus seiner Brust. Sein Körper betrog ihn, der wummernde Schmerz machte ihn noch aufgekratzter, als er es eh schon war. Normalerweise war Euphoria derjenige von ihnen, der sich mit dem Reden beschäftigte, der solche emotionalen Angelegenheiten für sie übernahm. Jetzt war es an Aschwin, die richtigen Worte zu finden und der Druck schnürte ihm die Kehle zu.
„I-Ich dachte nur, dass-….Wir können so weitermachen wie vorher, bitte-….Bitte wein nicht, Euphoria“, presste er verzweifelt heraus. Wieso hatte er bloß etwas gesagt? Er hätte wie sonst auch immer seinen Mund geschlossen halten sollen, bestimmt wäre ihm der Schmerz in ein paar Tagen gar nicht mehr aufgefallen, vielleicht wäre er dann sogar weg gewesen. Euphoria war die eine gute Sache, die ihm in seinem Leben bisher passiert war und jetzt hatte er ihn zum Weinen gebracht. Die Distanz zwischen ihnen war wie etwas Greifbares in der Luft, aber wie sollte er sich rühren, wie sollte er zu ihm gehen und ihn in den Arm nehmen, wenn sein Körper ihm nicht mehr zu gehorchen schien?

_________________

Let's get lost - Seite 5 Law_si11
Nach oben Nach unten
Mrs Lovett
Admin
Mrs Lovett


Anzahl der Beiträge : 1351
Anmeldedatum : 12.07.09

Let's get lost - Seite 5 Empty
BeitragThema: Re: Let's get lost   Let's get lost - Seite 5 Icon_minitime1Mo Mai 01, 2023 1:21 am

Euphoria wollte Aschwin nicht noch ein schlechtes Gewissen mit seinen Tränen bereiten, doch es war so unfassbar schwer sie zurückzuhalten und die Fassung zu bewahren. Es war schwer zu beschreiben, was gerade in seinem Inneren vor sich ging, wie zerfressen er von Schuld war, vor Scham, dass er seinem Freund all dies angetan hatte und jetzt wahrscheinlich auch noch die Sache verschlimmerte.
„A-aber...das hast du doch vorher auch schon verspürt!“, schluchzte der Gelockte, den anderen betrachtend. Heute war sicherlich nicht das erste Mal, dass sein Körper schmerzte, dass er sich so fühlte, wie er sich fühlte.
Wie konnte er nur so stark gegen die Wand gerannt sein, wie konnte er nur dem Werwolf auch nur eine Sekunde glauben lassen, dass er ihm nicht genug war? Diese Worte schienen ihn nicht mehr loslassen zu wollen und der Tiefling hörte immer noch die dunkle Stimme in seinen Ohren, wie sie ihm dies vermittelte.
Es tat weh so etwas gehört zu haben, doch noch mehr tat es weh, dass der Dunkelhaarige begann zu bereuen, auch nur ein Wort verloren zu haben.
Schnell schüttelte er seinen Kopf, wischte sich weitere Tränen vom Gesicht, um nicht mehr verschwommen zu sehen.
„Nein...n-nein, du- du musst sowas sagen...du musst mit mir reden!“, protestierte er mit heiserer Stimme. Keine Beziehung konnte lange bestehen, wenn man nicht miteinander sprach und wenn er gerade nicht in einem Sumpf an Gefühlen gefangen wäre, hätte er dem anderen deutlich gemacht wie wichtig es war, all dies zu sagen und zu versuchen daran zu arbeiten.
Tief im Inneren wusste Euphoria, dass es wichtig war, dass er daran arbeiten konnte, es war keine Überwindung.
Er musste nur lernen mit diesen Schuldgefühlen irgendwie umzugehen.
„I-ich...wir können so w-weiter machen, wie vorher...ich...ich will dich nicht verletzen. Aschwin...du musst- du musst mir glauben, dass ich das nie wollte...bitte.“ Sein Schluchzen ebbte langsam ab, erlaubte ihm jedoch nicht auch nur ein Wort über die Lippen zu bringen, ohne zu stottern oder nach Luft zu holen.
Er wollte seinen Freund so gerne in die Arme nehmen, doch merkte schnell, wie er es mit der Angst bekam. Wäre es zu viel? Wollte er überhaupt angefasst werden?
Die Distanz zwischen ihnen war fast schon unerträglich, Euphoria hasste es so verloren auf der Couch zu sitzen, aufgelöst und tränenverschmiert, während der andere vor ihm stand, jedoch nicht nah genug, dass er wenigstens seine Hand greifen konnte.
„Ich werde mich bessern, ich verspreche es dir! I-ich passe auf, ich...ich geh kalt duschen...geh spazieren...ich will dich nicht überstrapazieren. Du...ich liebe dich doch so sehr...Aschwin, du...du verdienst doch die Welt! Du...ich will dir nie wieder wehtun!“
Der Gelockte konnte nicht anders, konnte diesen Abstand nicht noch länger ertragen, sprang von den Sitzpolstern auf und in Aschwins Arme.
Kaum hatte er seine Arme um ihn geschlungen, konnte er nicht anders, als dem Weinen freien Lauf zu lassen, während eine schreckliche Anspannung vom schmalen Körper abließ.
Sein Schweif klammerte sich haltsuchend um das Bein des anderen, so, als ob sein Leben davon abhing.

_________________
Let's get lost - Seite 5 Garysignawip_zps29139715
Nach oben Nach unten
https://let-the-engine-steam.forumieren.de
Kauzi
Admin
Kauzi


Anzahl der Beiträge : 1328
Anmeldedatum : 12.07.09
Alter : 31

Let's get lost - Seite 5 Empty
BeitragThema: Re: Let's get lost   Let's get lost - Seite 5 Icon_minitime1Di Mai 02, 2023 10:48 pm

Noch immer war Aschwin wie an den Boden festgeklebt, unfähig sich zu rühren. Seine Gedanken rasten und schienen doch gleichzeitig stillzustehen. Was, wenn er das einzig Gute ruiniert hatte, was er in seinem Leben hatte? Nur, weil er den Mund nicht halten konnte? Sonst hatte es ihn auch nie gestört, die Zähne zusammenzubeißen und jetzt, wo es drauf ankam, hatte er sich so hängen lassen.
„I-Ich bin aber nicht gut im Reden“, gestand er ihm und blickte beschämt zu Boden. Es war nicht einmal so, dass er nicht mit ihm reden wollte, aber die Worte blieben in seiner Kehle stecken. Wenn ihm denn überhaupt Worte einfielen. Es war so frustrierend, aber Aschwin fühlte sich einfach nur so, als wenn man ihm Eis in die Venen gegossen hätte. Oder Blei. Irgendetwas, was ihm alle Kraft aus den Knochen sog.
„Ich glaub dir, dass du das nicht mit Absicht gemacht hast!“, warf er hastig ein und hätte fast die Kraft gefunden, einen Satz nach vorn zu machen und endlich diese eigenartige Distanz zwischen ihnen zu durchbrechen. Doch er blieb still stehen.
„Wir müssen doch gar nicht aufhören, miteinander zu schlafen“, presste er schwach hervor. Das war doch gar nicht sein Problem gewesen, hatte er sich wieder so schlecht ausgedrückt? Wie bekamen andere Leute es hin, sich so präzise zu äußern?
„Ich will dir ja helfen. Nur seltener als Werwolf.“
Seine Stimme war kleinlaut geworden, wollte er doch nicht, dass Euphoria glaubte, dass er sich von ihm fernhalten wollte. Der Tiefling war immer noch das attraktivste Wesen, was er jemals kennengelernt hatte. Noch immer verstand der Werwolf nicht einmal ganz, was ihn dazu gebracht hatte, gerade ihm selbst sein Herz zu schenken. Und gerade realisierte er erst, dass während ihres Streits schon mehrfach die Worte „Ich liebe dich“ gefallen waren. Aschwin war nur zu nervös gewesen, um sie zu realisieren. War er überhaupt schon so weit, das zu erwidern? Sie kannten sich doch erst so kurz. Aber je intensiver Aschwin darüber nachdachte, desto weniger überhastet kam ihm ein Liebesbekenntnis vor. Nervös hatte er schon dazu angesetzt, zu erwidern, als Euphoria plötzlich aufsprang. Aschwin schaute ihn aus großen Augen an, aber in der nächsten Sekunde hatte er schon seine Arme um den kleineren Leib geschlungen. Sofort spürte Aschwin die Tränen an seinem Shirt und wie sich alles an Euphoria, selbst sein Schweif, haltsuchend an ihn klammerten. Das hier war einfacher als Reden. Die breiten Arme drückten den zitternden Körper nah an sich und er lehnte seinen Kopf an die weichen Locken.
„Ich…Ich liebe dich übrigens auch“, presste er gegen seine Haare hervor und drückte ihm einen sachten Kuss auf sein linkes Horn. Der Streit hatte sie ausgelaugt und Aschwins Knochen schmerzten nach wie vor. Die Nähe zu Euphoria machte es wenigstens etwas besser, aber der Werwolf merkte, wie der Tag langsam seinen Tribut einforderte. Ohne Widerworte zuzulassen, schob er die Hände unter Euphorias Schultern und in seine Kniekehlen und hob ihn an seine Brust. Selbst jetzt war es viel zu offensichtlich, wie schwach er war. Aber bis zum Bett konnte er seinen Freund tragen, legte ihn vorsichtig ab und zog die Decke über ihn, bevor er sich zu ihm gesellte und mit einem Ächzen in die Kissen sank. Er wollte nicht erneut Streit aufkommen lassen, doch als sich der Tiefling ihm wieder näherte, konnte Aschwin ein kurzes Zucken nicht vermeiden, als der Schmerz sich mit neuer Intensität zurückmeldete.

_________________

Let's get lost - Seite 5 Law_si11
Nach oben Nach unten
Mrs Lovett
Admin
Mrs Lovett


Anzahl der Beiträge : 1351
Anmeldedatum : 12.07.09

Let's get lost - Seite 5 Empty
BeitragThema: Re: Let's get lost   Let's get lost - Seite 5 Icon_minitime1Di Mai 02, 2023 11:16 pm

Am liebsten hätte Euphoria nicht mehr vom anderen abgelassen, alles in ihm klammerte sich so fest an den muskulösen Körper. Es war, als hätte er Angst, dass man ihn von sich stoßen könnte, dass man ihn nicht so nah bei sich haben wollte.
Doch Aschwin machte keine Anstalten, ihn von sich wegzuschieben, nein, stattdessen legte er seine breiten Arme um ihn, spendeten ihm Trost, Wärme und vor allem Geborgenheit.
Immer wieder nickte er zwischen seinen Tränen- er würde alles für seinen Freund tun, selbst, wenn er vielleicht eine längere Auszeit brauchte von ihrem Beischlaf, er würde es hinnehmen, ganz gleich, was er gerade brauchte, es war ihm mehr als nur recht nach all dem, was er mit ihm angestellt hatte.
Ganz wollten die Schuldgefühle immer noch nicht verschwinden, nicht einmal dann, als die süße Bestätigung über die Lippen seines Freundes kam, und er ihm offenbarte, dass er den Tiefling ebenfalls liebte.
Dem Gelockten war gar nicht aufgefallen, dass er das gesagt hatte, doch fühlte es sich nicht einmal falsch an- er liebe alles an dem Werwolf und es brauchte keine Zeit, um das wahrlich zu wissen. Es fühlte sich richtig an bei ihm zu sein, und schmerzte umso mehr, wenn man auch nur eine Sekunde darüber nachdachte, wie stark er die einzige Person, die er so unendlich liebte, so stark verletzt hatte.
Mit glasigen Augen suchte er kurz den Blick zum anderen. „Ich liebe dich...ich liebe dich so sehr..“, stotterten seine Worte als Antwort, während er sich noch enger an ihn heranschmieg.
Er wollte seine Hand nehmen, wollte, dass sie sich wieder hinsetzten, doch Aschwin hatte andere Pläne, als er ihn einfach so hochhob und ins Schlafzimmer trug.
Mit erschrockenen Augen blickte er in das hübsche Gesicht. „Du musst das nicht machen...dir..tut doch alles weh, ich kann doch laufen.“ Es war ein schwacher Protest, abgesehen davon, dass in seinen Armen und Beinen nicht genug Kraft lag, dass er sich wehren konnte...oder gar wollte.
War ihr Streit hiermit vorbei? Euphoria wusste nicht, ob alles gesagt wurde, ob Aschwin verstand, dass er sich nicht mehr Sorgen zu machen brauchte, dass sein Partner ihn noch einmal so grausig behandelte und Schmerzen zufügte.
Doch dann wiederum würde er ihn nicht so gut behandeln.
Stumm ließ er den anderen ihn aufs Bett legen, zog die Decke beinahe bis zur Nasenspitze, darauf wartend, dass sein Freund sich zu ihm gesellte, damit er sich erneut an ihn schmiegen konnte.
Und kaum war dieser neben ihm, schlangen sich seine Arme um die breite Brust, nur um schockiert sie zurückzuziehen, als der Werwolf so plötzlich aufzuckte.
„Soll...soll ich lieber auf Abstand gehen?“, fragte der Tiefling leise, kaute dabei schuldbewusst an seiner Unterlippe. „Du hast schlimme Schmerzen, oder? Es tut mir so, so unendlich leid....ich hab dich nicht verdient...du kümmerst dich immer so gut um mich und das ist mein Dank dafür!“ Abermals stiegen die Tränen in seinen Augenwinkeln an und er blickte beschämt auf das Kissen.
Dem Lockenkopf wurde immer klarer, wie er sich in letzter Zeit verhielt und all diese Momente formten einen riesigen Klumpen in seinem Magen, dass es ihm regelrecht schwerfiel auch nur etwas zu sagen.
„Ich war so schrecklich egoistisch und du hast das alles so hingenommen und...ich bin so ein mieser Freund gewesen, jetzt...jetzt kann ich dich nicht mal in die Arme nehmen, ohne, dass dir alles wehtut...wie..wie soll ich das je wiedergutmachen können?“ Euphoria hatte keine Antwort dafür, was er tun konnte, damit der Dunkelhaarige sich wieder besser fühlte, es war beinahe zum Verzweifeln, wollte er ihm doch so gut es ging helfen.
„Aber ich möchte es wiedergutmachen, egal was es ist...ich kann was gegen Schmerzen holen...oder dir ein Bad einlassen, ich...ich kann alles tun, wirklich alles! Ich möchte nicht, dass du leidest!“

_________________
Let's get lost - Seite 5 Garysignawip_zps29139715
Nach oben Nach unten
https://let-the-engine-steam.forumieren.de
Kauzi
Admin
Kauzi


Anzahl der Beiträge : 1328
Anmeldedatum : 12.07.09
Alter : 31

Let's get lost - Seite 5 Empty
BeitragThema: Re: Let's get lost   Let's get lost - Seite 5 Icon_minitime1Mi Mai 03, 2023 11:38 pm

Aschwin biss sich auf die Unterlippe und wünschte sich wie so oft schon heute, dass er einfach still geblieben wäre. Es war nicht seine Absicht, Euphoria seine Schmerzen unter die Nase zu reiben. Sein Werwolfblut machte es ihm möglich, vieles kommentarlos wegzustecken, was andere Leute als eine schmerzhafte Einschränkung erlebt hätten. Aber jetzt gerade hatte sich die Pein nagend in ihn gefressen. Schwierig war es, eine gute Position zu finden, und möglichst ohne das Gesicht zu verziehen, setzte er sich im Bett auf.
„Ich will keinen Abstand, ich wollte das….so alles nicht“, presste er frustriert heraus und massierte mit einer Hand seine Schulter in der Hoffnung, dass es ihm etwas Linderung verschaffen würde. Aschwin hatte nicht einmal etwas hier, so ein Zustand war für ihn nichts Normales, auf das er sich vorzubereiten hatte und er war kein großer Fan von Schmerzmitteln. Seine freie Hand hatte die seines Freundes ergriffen, aber er merkte selbst, wie es zusehend schwieriger wurde, seine Fassung zu bewahren. Er hatte Euphoria doch nicht wehtun wollen, aber er merkte, wie mit jedem Wort, dass den Raum erfüllte, seine Energie schwächer wurde. Er hatte einfach nicht so viele Worte, wie es gerade brauchte, um Euphoria wieder aufzubauen, er fühlte sich bereits jetzt ausgelaugt und leer.
„Euphoria, bitte….sag sowas nicht. Du wusstest es ja nicht besser.“
In Aschwin schwelte das Bedürfnis, sich zusammenzurollen und zu schlafen, bis der Schmerz fort war, aber Euphoria schien gerade so nach Bestätigung und Aufmunterung zu dürsten, dass Aschwin es nicht wagte, seine Aufmerksamkeit von ihm abzuwenden. Tränen blitzten in seinen Augenwinkeln und sein Magen verdrehte sich zu einem Knoten. Er wusste, dass Euphoria es nicht böse meinte, dass es ihm ehrlich leid tat, aber umso mehr merkte der Werwolf auch, wie wenig er anscheinend für Zweisamkeit geschaffen, wie schlecht er in einfachster Kommunikation war.
„Du musst nichts wiedergutmachen. Ich weiß doch auch nicht, wie…wie man sowas macht.“
Die letzten Worte sackten in ein frustriertes Grollen ab. Jede Faser in seinem Leib schien angespannt. Normalerweise war es ein Leichtes, mit seinem Freund zu kommunizieren. Vielleicht auch, weil sonst Euphoria den größeren Redeanteil übernahm und er selbst ganz zufrieden damit war, ein guter Zuhörer zu sein. Plötzlich lag es auch an ihm, passende Worte zu finden. Vielleicht sollte er ihn wirklich besser für ein halbes Stündchen wegschicken, damit er was von der Apotheke besorgte, aber dann wollte er seinen Freund auch nicht aus der Wohnung haben, nicht so aufgelöst wie er war. Es würde ihm vermutlich nicht gut tun. Anscheinend hatten sie beide gerade nicht die Stärke, sich gegenseitig aufzubauen.
Vor Unruhe hatte sich Aschwin die Unterlippe schon aufgebissen.
„Ich weiß selbst nicht, was ich brauche“, gestand er frustriert und sah aus gequälten Augen auf ihn herab.
„Und wenn, dann könnte ich es nicht in Worte verpacken! Alles, was ich sage, bringt dich noch mehr zum Weinen.“

_________________

Let's get lost - Seite 5 Law_si11
Nach oben Nach unten
Mrs Lovett
Admin
Mrs Lovett


Anzahl der Beiträge : 1351
Anmeldedatum : 12.07.09

Let's get lost - Seite 5 Empty
BeitragThema: Re: Let's get lost   Let's get lost - Seite 5 Icon_minitime1Do Mai 04, 2023 12:17 am

Mit jedem Wort, welches seine Lippen verlassen hatte, schien er es nur noch schlimmer zu machen. Aschwin sah so frustriert und erschöpft aus, als würde er ihm gerade irgendwie jegliche übrige Kraft aus den Knochen saugen.
Wollte er ihn wirklich bei sich haben oder sagte er es nur, um ihn nicht zu verletzen?
Sein Kopf hörte nicht auf jede Sache zu zerdenken, während sein Schweif unruhig die Bettdecke aufwirbelte. Es war so schwer seine Tränen unter Kontrolle zu halten, auch, wenn sie nichts besser machten und er biss sich mehrfach auf seine Unterlippe, dass er glaubte, dass seine Eckzähne mittlerweile das Fleisch aufbrachen.
Es musste doch irgendwas geben, was der Tiefling tun konnte, irgendeine Sache, die helfen würde, die alles besser machen würde!
„Wenn ich mehr nachgedacht hätte, wäre mir das schon viel eher aufgefallen...“, erwiderte die Stimme leise. Und damit hatte Euphoria nicht einmal unrecht- normalerweise fiel ihm alles schnell auf, wenn es um die Gemütslage anderer Leute ging, dass er auch nur eine Sekunde so blind war und seine Augen vor dem Offensichtlichen versperrt hatte, nur, um seine eigenen Bedürfnisse zu erfüllen, war beschämend und grauenvoll und das sollte der Werwolf ebenfalls gemerkt haben.
Unentschlossen lag der schmale Körper halb im Bett, seine goldenen Augen auf das hübsche Gesicht seines Freundes gerichtet. Es war nicht leicht seinen Blick abzuwenden, versetzte es ihm doch jedes Mal einen Stich im Herzen, so ausgelaugt wie er war.
Der Lockenkopf fühlte sich zum ersten Mal so hilflos und verloren, wusste nicht, welche Worte er sagen sollte, ob es überhaupt etwas da draußen hab, was er für den anderen tun konnte. Und wenn er sich seine Worte so anhörte, schien er ebenso wenig Ahnung zu haben, was er überhaupt wollte oder gar brauchte. Oder war es so, weil er wusste, dass der Tiefling ihm nichts geben konnte?
Schlussendlich hatte er auch nur genommen- hatte sich hier eingenistet und immer nur gefordert.
Ihm wurde beinahe schlecht bei dem Gedanken wie er sich bis jetzt verhalten hatte. Selbst ohne der Verwandlungen war es nur eine Frage der Zeit, dass es für Aschwin zu viel war. Dass er zu viel war.
„Ich...ich versuche nicht mehr zu weinen, versprochen!“ Demonstrativ wischte er sich die letzten Tränen vom Gesicht. „Das soll nicht bedeuten, dass du nichts sagen darfst...es sei denn du willst nichts sagen...bitte, fühle dich nicht gezwungen irgendwas zu machen, nur, damit ich mich gut fühle!“, fügte er hastig hinzu und richtete sich etwas mehr im Bett auf.
„Wenn...wenn dir etwas einfällt, kannst du es mir sagen.“
Langsam wurde dem Teenager klar, dass er alles nur schlimmer machte und er wollte wenigstens jetzt dem ein Ende nehmen.
„Du bist wahrscheinlich mega müde und vielleicht tut schlafen auf gut. Ich pass auch auf, damit du dich erholst.“
Der Tiefling bedeutete seinem Freund sich wieder hinzulegen, beobachtete ihn dabei, wie er sich wieder in die Kissen bettete. Am liebsten hätte er sich wieder an seine Brust geschmiegt, doch die Angst saß viel zu fest in seinen Knochen, er wollte ihm nicht noch mehr wehtun, seine Muskeln nicht noch stärker überstrapazieren. Doch wenn er nun komplett auf Abstand ging...wie sollte das nur aussehen? Würde Aschwin glauben, dass er ihn nicht wollte?
Wieso war diese Situation nur so kompliziert und wieso schien nichts richtig zu sein, was er machte? Sollte er nicht eigentlich dem anderen guttun?
„Ich will bei dir sein, Aschwin...aber ich will dir nicht wehtun....“, hastig biss der Tiefling sich auf die Unterlippe, dieses Mal zu fest, dass es wehtat. „A-aber...wir können bestimmt eine Position finden, wo das immer noch geht? I-ich kann heute mal der große Löffel oder so sein?“
Euphoria versuchte wirklich sein Bestes, wollte alles tun, dass der Dunkelhaarige nicht glaubte, dass er etwas falsch gemacht hatte. Sie waren doch zusammen und keiner von ihnen sollte jemals glauben, er dürfte nichts sagen, ohne es zu bereuen.
Geduldig wartete er darauf, dass sein Freund sich um Bett herumdrehte, drapierte die Decke vernünftig über ihn, ehe er sich ebenfalls wieder hinlegte, ganz vorsichtig und umsichtig mit seinen Fingern über den breiten Rücken strich. Nur langsam schlang er den Arm um seine Leibesmitte, achtete darauf, dass es dem anderen nicht zu viel war. „Wenn es wehtut, sag bitte Bescheid...ich möchte nur, dass du es so bequem wie möglich hast und werde nicht weinen, versprochen!“, seine Stimme war leise, während er versuchte so ruhig und gefasst wie möglich zu klingen. Es war seine Aufgabe für Aschwin da zu sein und nicht umgekehrt. Es war egal, wie stark es in ihm wütete, es war egal, dass dies wahrscheinlich das erste Mal sein würde, dass er kein Auge schließen würde, seit er bei dem Werwolf sich eingenistet hatte. Denn es ging hier nicht um ihn und wenn das alles irgendwie dazu führen konnte, dass der Werwolf ruhig einschlief und er seinen Rücken in der Nacht betrachten konnte, war es das wenigstens wert.
Vielleicht würde er in den Stunden auch selbst auf Möglichkeiten und Ideen kommen, wie er nützlich werden könnte, was getan werden konnte, um die Schmerzen zu lindern. Er wollte nicht einfach das alles hinnehmen und jetzt schon aufgeben- da draußen gab es irgendwas, was helfen könnte.

_________________
Let's get lost - Seite 5 Garysignawip_zps29139715
Nach oben Nach unten
https://let-the-engine-steam.forumieren.de
Kauzi
Admin
Kauzi


Anzahl der Beiträge : 1328
Anmeldedatum : 12.07.09
Alter : 31

Let's get lost - Seite 5 Empty
BeitragThema: Re: Let's get lost   Let's get lost - Seite 5 Icon_minitime1Do Mai 04, 2023 11:20 pm

Gerade fühlte sich alles so falsch an und Aschwin wusste nicht, wie er es besser machen konnte. Der Schmerz wummerte in seinen Knochen und machte das Denken schwer. Noch nie hatte er Euphoria so verlegen um Worte erlebt und es machte ihm Angst. Hatte er ihn ebenfalls so ausgelaugt? Hatte er ihm seine Stimme gestohlen? Aschwin wollte nur, dass es wieder wie vorher war und gleichzeitig wollte er einfach nur schlafen und seine Kräfte zurückgewinnen.
„Ich glaube, Schlaf wird helfen“, versuchte er aufmunternd zu sagen, merkte aber selbst, wie belegt seine Stimme immer noch klang. Euphoria schien sich wenigstens etwas gefangen zu haben und es tat gut, dass seine Tränen vorerst versiegt waren. Irgendwo hatte Aschwin gehofft, dass sie sich niemals streiten würden, egal, wie unrealistisch dieser Anspruch war. Er war niemand, der sich großspurig alles von der Seele reden wollte, er wollte einfach nur, dass alles gut war und dass sie sich wie vorher ganz ohne Worte verstanden. Es war ja nicht mal ein richtiger Streit, sie fühlten sich einfach nur beide miserable und schienen in ihren eigenen Problemen zu sehr gefangen, als dass sie sich gegenseitig helfen konnten.
„Wenn du vorsichtig bist, ist es sicher in Ordnung, Euphoria. Ich will nicht, dass du gehst.“
Er verspürte keine Wut seinem Freund gegenüber, nicht wirklich, er war einfach nur frustriert, dass ihre Kommunikation nicht auf einem Level zu sein schien. Dabei wusste der Werwolf genau, an wessen Kommunikationsfähigkeit es hier scheiterte. Sie waren immer noch verbunden, Aschwin spürte es genauer denn je, als sie sich langsam und bedacht für ein Nickerchen zurecht rückten. Normalerweise zog er Euphoria immer in die Mulde seines Körpers, es war einfacher, da der andere um einiges kleiner war als er selbst, aber es hatte etwas Beruhigendes, wie der andere seine Arme um ihn legte, wie seine Wärme überall um ihn herum zu sein schien. Aschwin hatte die grauen Augen kaum geschlossen, als er sich schon sicher war, dass er sie nicht wieder öffnen wollte für die nächsten Stunden. Es war allerdings auch spürbar, dass Euphoria immer noch angespannt und verkrampft war. Bestimmt nahm Aschwin die Hand, die sich um ihn geschlungen hatte, und nahm sie zwischen seine eigenen, legte sanft die Lippen auf seine Fingerknöchel. Es war einfacher, mit Euphoria zu reden, wenn er seine Blicke nur in seinem Nacken spürte, wenn er wusste, dass er nicht dem traurigen Blick der goldenen Augen begegnen musste.
„Du…Du weißt, dass ich dir nicht böse bin oder so? I-Ich weiß, dass es eine schwierige Zeit für dich ist u-und ich will dir weiter helfen. Wir finden einen Mittelweg. Für uns beide.“
Seine Hand schloss sich fester um die seines Freundes, so zart in seiner rauen Hand. Für einen Moment waren all die Schmerzen vergessen, wollte er nur, dass sich der Leib in seinem Rücken wenigstens etwas entspannte.
„Ich will alles für dich tun, Euphoria. Auch, wenn es schmerzt.“
Um nichts in der Welt wollte er diesen Augenblick verlieren, ihr Beisammensein überstrahlte den Schmerz in seinen Knochen. Er war so lange so allein gewesen, dass er den Gedanken nicht ertrug, dass etwas zwischen sie kommen könnte.
„Ich hätte eher etwas sagen sollen, i-ich hätte nicht so lang aushaaren dürfen. Tut mir leid, das war unfair“, murmelte er mit schwacher Stimme. Es wurde immer schwieriger, nicht in den Schlaf abzudriften.

_________________

Let's get lost - Seite 5 Law_si11
Nach oben Nach unten
Gesponserte Inhalte





Let's get lost - Seite 5 Empty
BeitragThema: Re: Let's get lost   Let's get lost - Seite 5 Icon_minitime1

Nach oben Nach unten
 
Let's get lost
Nach oben 
Seite 5 von 6Gehe zu Seite : Zurück  1, 2, 3, 4, 5, 6  Weiter

Befugnisse in diesem ForumSie können in diesem Forum nicht antworten
Danger Danger :: Kategorie :: Stories-
Gehe zu: