Danger Danger
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High Voltage
 
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 Major Crimes

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Mrs Lovett
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BeitragThema: Re: Major Crimes   Major Crimes - Seite 5 Icon_minitime1Mo Feb 05, 2024 10:37 pm

Ein Lebensretter war Mherzad durchaus, in sehr vielen Hinsichten sogar. Er wusste, dass der Jüngere das Angebot dankend annehmen würde, immerhin würde es ein Dach über den Kopf bedeuten, extra Eddies auf dem Konto und all seine Drogen und das auch noch umsonst. Was also konnte ihn nur davon abhalten nicht mitzukommen?
Er mochte Craven immer am meisten, wenn er sich so anhänglich zeigte, seine Küsse erwiderte und all die süßen Worte für ihn übrig hatte, so machte er es ihm beinahe schon zu einfach, ihn ein wenig einzulullen und ihm das Gefühl von Geborgenheit zu schenken.
„Und wie wir Einiges nachzuholen haben!“, erwiderte er breit grinsend und lehnte sich seinem Kuss nur zu gerne entgegen.
Der Club würde noch bis in die Morgenstunden auf sein, noch waren einige Gäste auf der Tanzfläche, bei der Bar, in Booths, aber so lange blieb der Fixer meistens nicht hier, dafür gab es immerhin Personal.
Kaum stolzierten sie aus dem Gebäude raus, hatte sich sein Arm bereits um die Taille des Junkies geschlungen, zog ihn nah an sich heran, klopfte mit der anderen Hand den Supervisor des Clus, der Nahe des Eingangs herumlungerte und trat mit seinem Anhängsel hinaus.
Bevor sie es sich im Wagen bequem machten, hatte Mherzad noch einmal seine Lippen auf die des anderen gepresst, schob seine Zunge tief in den Rachen, zum Abschluss etwas fester an seiner Unterlippe knabbernd. Die Tür zu seinem Auto wurde ihnen bereits vom Fahrer geöffnet und er krabbelte zufrieden hinein, machte es sich besonders bequem auf den Sitzen.
Sein Blick wanderte zu Craven, nahm wortlos die Phiole an, am Champagner nippend.
„Erebos? Besser denn ja, hat einen neuen Kratzbaum bekommen. Ich überlege ihm einen Freund zu kaufen, dass er nicht so allein ist, wenn ich arbeiten gehe.“ Der Ältere liebte seinen Kater, er war eine Rarität, durch und durch, etwas, was in Night City kaum existierte. Angemeldet hatte er das Tier natürlich nicht, als ob es in seinem Interesse lag, extra Steuern zahlen zu müssen, vor allem nicht, wenn sie so lächerlich hoch waren. Nur die wenigsten von seinen Leuten wussten überhaupt von seinem Haustier und das sollte auch so bleiben, denn sollte er eines Tages nicht mehr in der Wohnung sein, konnte er schnell herausfinden, wer dahintersteckte!
„Er freut sich sicherlich dich zu sehen.“, Mherzad trank den Inhalt seines Glases mit einem Zug aus, stellte es wieder dort ab, wo es hingehörte, ehe er den Junkie wieder auf seinen Schoß zog, ihn breit anlächelnd.
„Und wie ich mich erst freue, dich wieder bei mir zu haben…“, schnurrte die dunkle Stimme zufrieden und hauchte dem jungen Mann einen weiteren Kuss auf die Lippen. Seine Finger waren sachte unter sein Oberteil verschwunden, fuhren über die warme Haut. Nach einem langen Tag tat es auch mal gut, es sich einfach gutgehen zu lassen, auf einer ruhigen Art und Weise. Auch ein Fixer musste manchmal runterkommen und Energie tanken. Abgesehen davon wirkte Craven gerade so, als ob er die Nähe ganz nötig hatte und er zeigte ihm gerne, wie sehr er doch für ihn da war, wie er all seine Bedürfnisse erfüllte.
Seine Penthousewohnung lag etwas weiter entfernt vom Club, dass sie etwas Zeit für sich hatten, zarte Küsse und Berührungen austauschen konnten, ehe der Wagen zum Stillstand kam und Mherzad fast schon enttäuscht aus der verdunkelten Glasscheibe rausschaute. „Bah, das ging ja ein bisschen zu schnell. Aber zu Haus ist es eh viel bequemer, nicht wahr?“, erneut umrahmte ein Lächeln das schmale Gesicht und er stieg elegant aus, Craven seine Hand hinhaltend.
Der Fixer machte sich keine Sorgen darum, dass der andere wusste, wo er lebte, wie die Lobby aussah und welcher der beiden Aufzüge zu seinem Apartment führte.
Immer noch die Hand in seiner eigenen musterte den hageren Körper, lächelnd, als sich ihre Blicke trafen. Mit einem lauten Pling schob sich der schwere Stahl zur Seite und sie fanden sich im Penthouse wieder.
„Ah, da ist er auch schon. Na, komm her, Erebor!“, mit einem zufriedenen Ausdruck hatte er vom Junkie abgelassen, ging leicht in die Hocke, um den großen Kater zu begrüßen, der mit schnellen Schritten auf die beiden Gestalten zugeeilt war, ein helles Maunzen den großen Raum erfüllte. Das schwarze Fell der Maine Coon glänzte in dem kalten Licht, das die Wohnung erfüllte, während sich dieser freudig von seinem Besitzer kraulen ließ, ehe er anschließend seine Beine umkreiste. Als die grünen Augen Craven erkannten, stellte sich beinahe automatisch der puschelige Schweif auf und er trat an den jungen Mann heran, den Kopf gegen sein Bein drückend und ihn anschließend auffordernd anblickend. „Hab doch gesagt, er freut sich dich zu sehen.“, lachte der Ältere. „Mach es dir bequem, ich mache mich wenigstens vorher ein wenig frisch.“
Mit diesen Worten ließ er die beiden Gestalten alleine, steuerte das geräumige Badezimmer neben seinem Schlafzimmer an. Er hatte noch den Geruch des Twinks auf sich, den Geruch des Clubs und er wollte so nicht in sein Bett steigen. Es war nichts dabei den anderen für sich zu lassen, war er doch schon häufig genug hier gewesen und vor allem auch allein, dass er sich für die paar Minuten selbst beschäftigen konnte.

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BeitragThema: Re: Major Crimes   Major Crimes - Seite 5 Icon_minitime1Di Feb 06, 2024 7:42 pm

Mherzad machte ihm recht schnell deutlich, dass dieser Abend nur unter einem ganz konkreten Stern stehen würde. In einem Zug war der Sekt verschwunden und Craven musste es ihm gleich tun, denn der Fixer ließ sich nicht lang Zeit, bis er ihn wieder in seinen Schoß zog. Im letzten Moment stellte er noch sein Glas beiseite, dann ließ er sich wieder in die warme Umarmung ziehen. Es dauerte nicht lange, bis Mherzads Hände wieder unter seiner Kleidung verschwunden waren. Selten zeigte sich der andere von solch einer sanften Seite und es war wie Balsam für seine Seele, wie die Finger über seine Wirbel fuhren und er ihn sachte und lange küsste. Craven stand selten selbst im Mittelpunkt, wenn er Mherzad befriedigte, aber heute Abend gab ihm das Gefühl, dass es zwischen ihnen vielleicht doch nicht so einseitig war, wie Mherzad ihn immer glauben ließ.
Der andere hatte recht, die Fahrt war viel zu schnell vorbei. Als der Wagen zum Stehen kam, wollte sich Craven am liebsten gar nicht lösen, so angenehm war die Körperwärme des anderen auf seiner Haut. Es fühlte sich an, als wenn man aus einem angenehmen Traum aufwachte und mit einem widerwilligen Grummeln ließ er von dem anderen ab und ließ sich von ihm aus dem Wagen helfen. Das Wissen über den Ort, wo der Fixer lebte, war Craven noch nie wie eine Information vorgekommen, die er gegen ihn verwenden könnte. Es war ein Stadtteil, in den sich der Junkie sonst niemals verirrt hätte und wenn er ohne Mherzad her gekommen wäre, hätte ihn das NCPD vermutlich alsbald abgeführt. In Begleitung des Fixers jedoch fühlte er sich hier nicht fremd.
„So bequem, dass wir es am besten das ganze Wochenende nicht mehr verlassen müssen“, entgegnete er ihm mit einem zufriedenen Grinsen. Craven wusste, dass Mherzad ein vielbeschäftigter Mann war und während er zwischen zwei Shots manchmal ein paar Stunden zur Ruhe kam, verschwand der Fixer manchmal selbst während ihrer gemeinsamen Wochenenden. Aber Craven wusste, dass er erst nach dem Wochenende wieder einen Fuß aus der Wohnung setzen würde.
Das kühle Licht in Mherzads Penthouse begrüßte sie und Craven ließ sich von ihm in seine private Welt des Luxus´ ziehen, die so fern von allem war, was er in seinem sonstigen Leben erfuhr. Es war wohltemperiert, geschmackvoll eingerichtet und hätte seine eigene Wohnung wohl gut fünfzehnmal beherbergen können. Er ließ kurz von dem anderen ab und atmete tief durch. Diese Wohnung hatte er wenigstens schon so oft im Rausch wie nüchtern erlebt und dieses Wochenende würde wohl keine Ausnahme bilden.
„Erebor!“, stieß er freudestrahlend aus, als der Kater auf ihn zu stolziert kam und seinen Kopf aggressiv-liebevoll gegen seine Knie rieb. Sofort ließ Craven sich auf den Boden fallen und das Tier in seinen Schneidersitz krabbeln. Craven hatte gehört, dass Erebor ein besonders stattliches Exemplar war und dass Katzen nicht alle so groß waren, aber er hatte keinen Vergleich, Tiere gab es in Night City kaum.
„Wir warten sehnsüchtig auf dich“, schnurrte er Mherzad entgegen und kraulte den Kater liebevoll unter dem Kinn. Am liebsten wäre er stundenlang hier sitzen geblieben, aber er sollte es Mherzad vermutlich gleich tun. Er verschwand kurz im Gästebad und wusch sich die Frustration des Tages aus dem Gesicht. Kurz überlegte er, ob er schon nackt auf dem Bett des Fixers warten sollte, aber heute schien ein Tag zu sein, an dem sie es ruhig angingen und an dem er dem anderen nicht ins Gesicht schmieren musste, wie willig und bereit für ihn er war. Also zog er nur seine Schuhe und die Hose aus und ließ sich auf dem mehr als nur geräumigen Bett nieder. Erebor leistete ihm sofort Gesellschaft und er grub sein Gesicht zufrieden in das schwarze Fell, bis Mherzad ihm wieder beiwohnte und er den Kater vorsichtig auf den Boden setzte. Schnell war er wieder bei dem Fixer, der sich lässig an das Kopfende des Bettes gelehnt hatte, und nahm auf seinem Schoß Platz.
„Hast du heute schon ein spannendes neues Spielzeug für mich?“, fragte er Mherzad mit einem dunklen Raunen und zog unschuldige Kreise mit den Fingern auf seiner Brust.
„Gott, es tut so gut, hier zu sein!“, stieß er aus, bevor er sich Mherzad um den Hals warf und begann, ihn mit sanften Küssen zu bedecken und an seinem Hals zu knabbern. Vielleicht hatte er auch heute schon etwas parat, um die schmerzhaften Erinnerungen an den Tag auszulöschen.
„Du hast wirklich so viel gut bei mir, Mherzad“, hauchte er gegen seinen Nacken und schielte verstohlen zu ihm hinauf.

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BeitragThema: Re: Major Crimes   Major Crimes - Seite 5 Icon_minitime1Di Feb 06, 2024 11:27 pm

Das heiße Wasser auf der blassen Haut tat nach einem langen Tag verdammt gut, dass er sich beinahe in der Dusche verlieren konnte. Doch sein Gast wartete sicherlich schon sehnsüchtig auf ihn und Mherzad musste zugeben, dass es ihn auch gerade sehnte den jungen Mann um sich herum zu haben. Nicht unbedingt, weil er sich nach Craven sehnte, eher nach dem Gefühl wirklich gebraucht zu werden und die Wärme eines anderen zu zelebrieren.
Nachdem er seinen Körper mit teurem Duschgel gereinigt hatte, das lange Haar wieder teuer und gut duftete, schlüpfte er aus der geräumigen Dusche raus, sich einmal im riesigen Spiegel, der beinahe eine gesamte Wandseite einnahm, betrachtend. Für sein Alter sah er fantastisch aus, man hätte ihn vielleicht auch höchstens fünfunddreißig geschätzt und der Fixer wollte es auch so beibehalten. Sein Haar lag nass, lang und dunkel auf dem Körper, nur die vorderen Strähnen leuchteten immer noch perlweiß, im Kontrast zum blauschwarz des restlichen Hauptes.
Mherzad hatte eine penible Abendroutine, die aus Haut-, Haar- und Körperpflege bestand und als er endlich allem durch war, die Haare trocken und glänzend den Rücken herunterflossen, schlüpfte er in seinen extravaganten Morgenmantel.
Der Junkie hatte es bereits auf sein geräumiges Bett geschafft und er lächelte ihn breit an. Seine blauen Augen wanderten zu dem Kater, der die Aufmerksamkeit und Streicheleinheiten nur zu sehr genoss. „Das reicht jetzt, Erebor, es ist Zeit, dass die Großen spielen.“, seine Stimme war zuckersüß, als er zum pelzigen Wesen sprach und ihn sanft auf dem Boden absetzte, ein Zeichen, dass er das Schlafzimmer verlassen musste, was er auch brav tat.
Erst, als das Tier aus der Tür war, hatte sich diese auch automatisch geschlossen und der Fixer konnte mit einem zufriedenen Seufzer sich auf das Bett niederlassen, mit dem Rücken zur Lehne, den anderen musternd. „Ah, ich sehe, du hast es dir auch bequem gemacht.“, es war kein Zorn in seiner Stimme zu vernehmen. Straßenkleidung kam ihm nicht aufs Bett und so hatte er den anderen ohnehin lieber.
Craven ließ zumindest keine Zeit verstreichen und hatte sich bereits wieder rittlings auf seinen Schoß gesetzt und Mherzad genoss die Aufmerksamkeit, die Zärtlichkeiten, die ihm der junge Mann entgegenbrachte. „Die Spielsachen sind für morgen, mein Lieber. Aber keine Sorge, du wirst ganz sicherlich nicht zu kurz kommen.“, schnurrte die Stimme des Fixers breit lächelnd. Es war eines der seltenen Momente, wo der Ältere nicht aus getönten Gläsern heraus den Dunkelhaarigen anblickte, so konnten sie sich tatsächlich auch mal in die Augen blicken.
Er brauchte bei den nächsten Worten gar nichts zu sagen, nickte nur bestätigend und ließ die sanften Küsse zu, wie die stumpfen Zähne seinen Hals bearbeitet.
Seine Finger waren mittlerweile wieder unter das Oberteil gewandert, fuhren über die warme Haut und zogen ihn dabei etwas näher zu sich heran.
„Dann sollte ich langsam anfangen, das einzulösen, nicht wahr?“ Ein breites Grinsen umrahmte das hübsche Gesicht, gefolgt von einem innigen Kuss. Seine Zunge schob sich an den Lippen des anderen vorbei, suchte die andere, die er gerade so gerne kosten wollte.
Beiläufig befreite er den Junkie von seiner Unterwäsche, wanderte mit seinen langen Fingern die Wirbelsäule herunter, verkrallte sich kurz an seinem Hinterteil, ehe er von ihm abließ.
Seine Hand war zu seinem Gesicht gewandert, fuhr sanft über seine Wange, ehe er Zeige- und Mittelfinger in Cravens Mund beförderte, sodass er sie mit seinem Speichel befeuchtete und er wortlos in ihn eindringen konnte.
Zufrieden beobachtete er die Regungen des Jüngeren, während sich seine Finger in ihm bewegten, ihn vorbereiteten. Er selbst musste sich nicht viel entkleiden, musste nur den Knoten seiner Robe öffnen und präsentierte seinen nackten Körper. Sein Glied lag mittlerweile pulsierend auf seinem Oberschenkel.
Mit einem fordernden Blick wartete er darauf, dass Craven den nächsten Schritt machte, dabei noch ein wenig tiefer in ihn eindringend.

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BeitragThema: Re: Major Crimes   Major Crimes - Seite 5 Icon_minitime1Mi Feb 07, 2024 10:55 pm

Craven atmete den Duft des Fixers tief ein. Jetzt mehr denn je roch er so angenehm sauber, nach all den Cremes und Wässerchen, die ihn so viel jünger aussehen ließen als er eigentlich war und Craven presste seine Nase an die kühle Haut und genoss den luxuriösen Geruch des anderen. Er selbst war sauber, das musste genügen. Am Wochenende würde er sicherlich noch einmal die Dusche des anderen benutzen dürfen und sich etwas von seinem teuren Duschgel borgen. Es war so unglaublich angenehm, sich fallen zu lassen und all seine Schuldgefühle von sich zu schieben, während Mherzad so gewillt war, ihn mit süßen Worten und sachten Berührungen zu überhäufen. Da war es auch nur halb enttäuscht, dass Mherzad heute noch keine Pillen, Puder oder Spritzen für ihn hatte. Vielleicht war es ganz gut, wenigstens einen Tag mit dem Fixer zusammen ruhig anzugehen.
Schnell waren seine Hände wieder unter seiner Kleidung gewandert, hatte ihn Mherzad von seiner Unterwäsche entkleidet. Das Gefühl von nackter Haut aufeinander war angenehm und Craven lehnte sich immer tiefer in seine Umarmung, gab sich ihm ganz hin. Wie sehr er sich wünschte, dass Mherzad öfter so zart über seine Wange strich und er öffnete artig seine Lippen für die Finger des anderen, schmeckte seine Finger nur für einen kurzen Moment, bevor er seinen Zweck erfüllt hatte und Mherzad begann, ihn vorzubereiten. Instinktiv hatte Craven seinen Unterleib etwas angehoben, sich dabei noch stärker gegen die kühle Brust des Fixers gelehnt. Sein Verstand war wie mit Watte gefüllt, während die Erregung in ihm anschwoll. Es brauchte keine Worte, sie hatten schon so oft miteinander verkehrt, dass Craven seine Körpersprache auswendig kannte. Seine Hände langten nach der schwach pulsierenden Erregung des anderen und begannen sie zu massieren, bis er steif genug war, dass sie weitermachen könnten. Nicht ohne Erleichterung hatte Craven festgestellt, dass Mherzad zu mindestens heute nicht experimentierfreudig gewesen war. Vielleicht war das ja das erste Mal seit Längerem, dass ihr Sex auch ihn selbst zum Höhepunkt bringen würde.
Mit einer Hand hielt er die Erregung des Fixers umfasst und manövrierte seine Hüften langsam in die richtige Position. Mherzad ließ von ihm ab und Craven ließ sich langsam auf seinen Schwanz sinken, den Kopf dabei keuchend in den Nacken gelegt. Für einen Moment gab es nichts anderes als die rhythmischen Bewegungen auf Mherzads Schwanz, war Craven ganz versunken in seinen eigenen Auf- und Abbewegungen, dann hatte sich ihm der Fixer entgegen gelehnt und ihn wieder in seine Arme gezogen und Craven merkte, wie er langsam aber bestimmt wieder den Ton und Intensivität des Aktes übernahm. Der Junkie sank ganz in seine Arme und vergrub sein Gesicht in seiner Halsbeuge. Immer wieder bedankte er sich mit Küssen und sachtem Knabbern. In jedem Akt mit Mherzad überwog irgendwann sein Wunsch nach Kontrolle und auch jetzt spürte Craven, wie sich die scharfen Nägel in sein Gesäß bohrten, während der Fixer ihn festhielt und seine Bewegungen steuerte. Dem Junkie machte es nichts aus, er bewegte sich ihm so weit entgegen, wie es möglich war und stieß schließlich ein flattriges Stöhnen aus, als er endlich zu einem erlösenden Höhepunkt kam. Fuck, es war so viel besser, wenn er es sich nicht ständig selbst besorgen musste!
Erschöpft sackte er gegen die Brust des anderen, wurde aber schon im nächsten Moment daran erinnert, dass der Fixer noch nicht zum Schluss gekommen war.
Fast schon hastig richtete Craven sich auf und beschleunigte seine Bewegungen. Es war definitiv nicht einfacher, wo er selbst schon fertig war, aber er machte pflichtbewusst weiter, bis auch der Fixer zum Orgasmus kam. Das blaue Leuchten zwischen seinen Beinen war zu einem flackernden Crescendo angeschwollen und Craven erhob sich vorsichtig leicht im Schoss des anderen, damit er sich auch ihm zurückziehen konnte.
„Du weißt nicht, wie sehr ich das gebraucht habe“, murmelte er müde, aber zufrieden, während er sich in die Armbeuge des Fixers lehnte und verträumt über seine Bauchmuskeln strich. Ohne Drogen begann langsam eine gewissen Müdigkeit in seiner Brust anzuschwellen, doch er wusste, dass bei all den süßen Worten des anderen nur galt, was er wollte. Wenn Mherzad noch eine weitere Runde wollte, würde er sie bekommen. Aber vielleicht wollte er die Ruhe zwischen ihnen ja ebenfalls zelebrieren.

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BeitragThema: Re: Major Crimes   Major Crimes - Seite 5 Icon_minitime1Mi Feb 07, 2024 11:22 pm

Craven wusste zum Glück, was zu tun war, immerhin war das nicht ihr erstes Rodeo. Genüsslich schloss er die blauen Augen, als der andere begann seine anbahnende Erregung zu massieren, genoss die warmen Finger auf der glatten, leuchteten Oberfläche.
Noch mehr genoss er es jedoch, als der Junkie sich richtig platzierte und seinen Schwanz hinunterglitt und bereits begann seine Hüften zu bewegen. Manchmal war es ein angenehmer Anblick, zu sehen, wie der schlanke Körper sich bewegte, die Lust ganz auskostete, die sich nach und nach in ihm ausbreitete.
Mherzad erlaubte es ihm für einen Moment den Ton anzugeben, auf seinem Schoß sich auf- und abzubewegen, immerhin war es zu selten, dass er überhaupt auch nur diese Möglichkeit bekam, und er wollte ihm ein wenig das Gefühl geben, dass sein Bedürfnis heute nicht ganz unwichtig war.
Seine Arme hatten sich wieder um den Junkie geschlungen, pressten ihn näher an seine Brust heran, eine Hand auf seinem Rücken, die andere auf seinem dunklen Haar, ihn etwas fester an sich drückend.
Ein lusterfülltes Seufzen glitt über die Lippen, ehe sein Becken sich langsam dem Kleineren entgegenbewegte, hatte er doch mehr als genug Autonomie ausgekostet, lange konnte er ohnehin nicht komplett ohne Kontrolle sein, konnte nicht den anderen einfach bis zum Ende leiten lassen.
Fast schon fordernd vergrub er seine Nägel im süßen Hinterteil, presste sich noch enger gegen sein Becken, drang noch ein wenig tiefer ein. Es war ein ruhiger Akt, nicht unbedingt die Norm, doch etwas, was er nach einem langen Tag als eine willkommene Abwechslung empfand. So konnte er jede Pore des schmalen Körpers genießen, jedes Bisschen Wärme genießen, jede Küsse und Liebkosungen.
Seine Lippen hatten sich nicht zu selten auf die des anderen gepresst, manchmal fuhr seine Zunge sogar den langen Hals herunter, biss hier und da zärtlich in sein Fleisch, jedoch nicht zu fest.
Mittlerweile hatten sich seine Hände um die schmale Taille des anderen gelegt, hob ihn ein wenig an, sodass er sein Becken schneller bewegen und tiefer zustoßen konnte.
Grinsend beobachtete er Craven, wie sein Körper unter seinen Bewegungen zu beben schien, wie er zitternd vor ihm den Orgasmus erreichte. Doch Mherzad war noch nicht fertig, schaute ermahnend in das stoppelige Gesicht seines Gegenübers, als dieser versuchte, bereits aufzuhören.
Wenigstens war dieser kleine Fauxpas schnell ausgebügelt worden und schon begann der Junkie sich seinen Stößen entgegenzubewegen, dass es nur noch wenige Augenblicke benötigte, bis der Ältere zum Höhepunkt kam und sich pulsierend in ihm ergoss. Auch etwas, was nicht allzu häufig passierte, allein, weil es im Club keine Zeit für übermäßiges Saubermachen gab. Hier jedoch spielte es keine Rolle und Mherzad genoss das Gefühl in all seinen Zügen.
Breit lächelnd suchte er die goldenen Augen des Junkies, seufzte noch einmal zufrieden auf, als sich dieser leicht aufrichtete und er sich aus ihm zurückzog. Schnell hatten seine Arme sich um den Oberkörper geschlungen, während seine Brust sich immer noch schnell hob und sank, er langsam erst zur Ruhe kam.
„Es war unschwer zu erkennen, dass du es sehr genossen hast.“, grinste der Langhaarige und deutete auf den Erguss, der sowohl auf seinem Bauch, als auch auf Cravens zu sehen war. Hastig streckte er sich nach einem Taschentuch am Nachtschränkchen aus, befreite sich und den anderen von diesem Problemchen und warf es achtlos aus dem Bett auf dem Boden. Seine Reinigungsdame würde sich morgen schon irgendwann darum kümmern.
„Das hast du heute sehr gut gemacht, Craven.“, seine Lippen pressten sich sachte auf das dunkle Haar. Die Worte waren nicht einmal gelogen, er hatte sich gut verhalten, war so brav und zuckte kein einziges Mal zusammen, wenn sich ihre Lippen trafen. Etwas, was Mherzad sehr gefiel.
Er warf einen kurzen Blick auf die geschlossene Tür, die im nächsten Moment sich wieder automatisch öffnete- ein Zeichen, dass sie für heute erstmal fertig waren mit Sex und Erebor wieder in diesem Zimmer herumlungern konnte, wenn er wollte.
Der Fixer richtete sich leicht auf, warf die große Decke über beide Körper und zog im nächsten Moment Craven wieder eng zu sich heran, dass er gar nicht die Möglichkeit hatte, sich seinem Griff zu entziehen. „Wir haben ein abenteuerliches Wochenende vor uns, ich glaube Schlaf haben wir uns mehr als verdient, was sagst du?“, seine Lippen zauberten ein sanftes Gesicht, ehe sie sich sachte auf die des Junkies drückten und die Lichter um sie herum mit einem Schlag sich verdunkelten.
Schlaf war gut, wichtig, sein Körper brauchte Ruhe und Craven brauchte es sogar noch dringender, wenn er darüber nachdachte, was in den nächsten zwei Tagen auf der Agenda stand.

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BeitragThema: Re: Major Crimes   Major Crimes - Seite 5 Icon_minitime1Do Feb 08, 2024 6:22 pm


Wenn sie noch eine weitere Runde eingelegt hätten, hätte Craven nicht protestiert, doch auch Mherzad schien mit dem eher ruhigen Sex zufriedengestellt. Gönnerhaft, wie er heute zu sein schien, hatte er sogar selbst dafür gesorgt, dass die Reste ihres Beischlafs beseitigt worden waren. Achtlos landete das Taschentuch neben dem Bett, Mherzad hatte für so etwas Personal. Noch ein wenig wollte Craven in seinen süßen Worten baden. So schwierig die Beziehung zwischen ihnen auch sein mochte, gerade wollte der Junkie sich Hals über Kopf in das wenige Gute in seinem Leben stürzen und die feinen Worte und Berührungen des Fixers stopften das Loch in seiner Brust nur allzu gut.
„Du hast nur das Beste verdient“, entgegnete er dem anderen mit einem sanften Schnurren und ließ sich von ihm unter die Decke ziehen. Der Tag war aufreibend genug gewesen, dass auch er kein Problem damit hatte, jetzt schon ins Bett zu gehen. Außerdem war es nicht so, als wenn er eine Wahl gehabt hätte. Der Fixer hatte ihn so schnell und so fest in seine Arme gezogen, dass Craven gar keine Möglichkeit zum Protest hatte. Aber er hätte auch gar nicht gewollt. Es war viel zu angenehm, sich in die Umarmung zu lehnen, den angenehmem Geruch des Fixers einzuatmen und sich einmal in seinem Leben etwas geborgen zu fühlen. Es dauerte nicht lange, bis Craven eingeschlafen war mit der kleinen Hoffnung, dass Erebos ihnen in der Nacht noch Gesellschaft leisten würde. Wie einfach es doch gewesen war, seinen Schuldgefühlen und den Gedanken an Fynn wenigstens für ein paar Stunden zu entkommen. Craven nahm sie nicht einmal mit in den Schlaf. Auch er wusste in all seinen Gespinsten, dass Mherzad nicht aus Zuneigung so sehr an ihm hing, sondern er eher besitzergreifend war, aber eine Umarmung war eine Umarmung und sie wurden beide erst in den späten Morgenstunden des kommenden Tages wach, also hatte der enge Körperkontakt doch irgendwie zu seiner Ruhe beigetragen.
Es war schwer für den Junkie, sich einigermaßen unter Kontrolle zu halten. Die Aussicht auf den kommenden Bender machte ihn nervös und er ging sich selbst auf den Sack damit, wie überaus zuvorkommend und freundlich er Mherzad gegenüber war. Außerdem gab es kein wirkliches Zeitlimit, wenn es um den Start ihrer kleinen Orgie ging. Craven wusste allerdings auch ganz genau, dass Mherzad ihn so willig und unter Strom durchaus genoss, sodass er die Situation noch etwas länger auskostete, bis sie sich endlich in dem geräumigen Wohnzimmer niederließen und Mherzad mit einem kleinen schwarzen Koffer zurückkehrte. Erebos hatte Mherzad ins Gästezimmer verbannt, damit der Kater bloß nicht irgendetwas fressen konnte, was ihm ganz und gar nicht gut getan hätte. Craven saß betont lässig auf der Couch, doch sein stetig wackelndes Bein verriet seine Aufgekratztheit. Als der Fixer den Koffer betont langsam geöffnet hatte und Craven die Vielzahl an Tütchen, Spritzen und Inhalatoren entgegenlachte, konnte er nicht anders, als sich breit grinsend nach vorn zu lehnen, um die Ware noch etwas besser betrachten zu können.
„Fuuuuuuuuuck, du hast so viel gutes Zeugs rangeschleppt, Mherzad!“
So sehr es ihm in den Fingern juckte, hatte er noch so gerade genug Zurückhaltung, nicht einfach zuzugreifen. Dann konnte dieses Wochenende ein viel schnelleres Ende nehmen, als ihm lieb war. Außerdem lief es so einfach nicht. Mherzad suchte für ihn aus und verabreichte ihm den meisten Shit. Craven war es egal, so lange er seinen Stoff bekam.
„SynthCoke ist dabei, hab ich gehört? Was hast du denn Schönes für uns zum Start?“, fragte er begierig und spürte, wie sein ganzer Körper wie unter Strom stand vor Anspannung.

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BeitragThema: Re: Major Crimes   Major Crimes - Seite 5 Icon_minitime1Do Feb 08, 2024 11:18 pm

Die Nacht war ruhig angenehm und ruhig verlaufen. Irgendwann hatte es sogar den großen Kater in das Schlafzimmer verirrt, der sich nah der beiden Körper hingelegt hatte und ebenfalls die Nacht durchschlief. Mherzad genoss die Ruhe, sehr sogar und es machte ihm auch nichts aus, dass sie bis in die späten Morgenstunden in den Federn gelegen hatten, ehe seine blauen Augen sich langsam öffneten und er ein zufriedenes Schnurren neben Craven vernehmen konnte.
Seine Morgenroutine glich fast der Abendroutine- eine Dusche, Körper- und Gesichtspflege, ehe er in bequeme, jedoch hochwertige Kleidung schlüpfte.
Das Frühstück hatte man ihnen auf der großen Kücheninsel bereits bereitgestellt, der Fixer wusste was von gutem Essen, hatte sogar Obst importieren lassen, echtes Obst. Bei ihm zu speisen war wahrscheinlich mitunter das Luxuriöseste, was der Junkie jemals in seinem Leben genossen hatte. Doch er konnte aus dem Augenwinkel heraus genau sehen, dass es etwas anderes gab, was er gerade lieber genießen wollte.
Ein breites, wissendes Lächeln umspielte das junge Gesicht des Älteren, während er jede Regung, jede Aufregung im Körper des anderen beobachtete. Er hatte sich so bemüht, hatte sich so extrem zuvorkommend gezeigt, sogar eine zweite Tasse Kaffee hatte er ihm gemacht, als er mehr zu sich selbst murmelte, dass ihm nach einer zweiten Tasse war, während er gedankenverloren auf seinem Tablet einige Mails überflog.
Sie würden heute noch beide zum Schuss kommen, darum brauchte sich der Dunkelhaarige wenigstens nicht zu kümmern.
Nach einem langen und üppigen Frühstück hatte er den anderen noch ein wenig länger auf die Folger getrieben, ihm eine neue Pflanze gezeigt, die er ebenfalls letzte Woche erst hatte importieren lassen. Mherzad genoss Luxusgüter, die sonst keiner hatte, die in der Stadt auch kaum irgendwo aufzufinden waren. Es gab ihm das Gefühl etwas Besseres zu sein und das war gut genug für ihn.
„Gib mir einen Moment.“, er bedeutete Craven es sich auf der Couch bequem zu machen, während er Erebor hochhob und an seine Brust presste, leise zu ihm sprechend, während die langen Finger sachte sein Fell kraulten. Er wollte nicht, dass ihm etwas passierte, sie hantierten immerhin mit Substanzen, die nicht in die Blutlaufbahn einer Katze geraten sollte. Er konnte Protest in den großen Augen sehen, als er ihn in einem Zimmer verbannte, doch er würde es ihm schon nicht allzu lange übelnehmen. Immerhin war der Raum ausgestattet mit allem, was ein Kater benötigen konnte.
Auf dem Weg holte er einen schwarzen, robusten Koffer aus seinem Büro und platzierte ihn mit einem Grinsen auf den gläsernen Couchtisch. Das war immerhin der Grund, wieso sie überhaupt zusammen in seinem Penthouse waren. Craven war so hibbelig, dass es ihn fast schon zum Lachen brachte.
„Keine Sorge, Craven, du kommst noch auf deine Kosten.“, raunte seine Stimme amüsiert, während er ihm die zahlreichen Drogen präsentierte, die man für ihn ergattert hatte.
Er hatte alles, von harmlosen Dingen bis zum harten Stoff, der einen direkt von den Socken haute.
Fast schon stolz nickte er dem jungen Mann entgegen. Er wusste nun einmal, wie man das Herz eines Junkies erobern konnte. „SynthCoke ist dabei, die Qualität ist wahrlich nicht von dieser Welt! Hatte schon das Vergnügen eine kleine Qualitätskontrolle auszuüben.“, er warf dem anderen einen vielsagenden Blick, ehe die Augen wieder zum Inhalt des Koffers wanderten. Hmmm, womit sollten sie anfangen? Wahrscheinlich war es besser, wenn sie es langsamer angingen und sich nach und nach hocharbeiteten. War bis jetzt immer die beste Art.
Hastig schnappten sich die langen Finger ein Tütchen, was gefüllt mit kleinen Papierblättchen war, die unterschiedliche bunte Muster hatten- von Herzchen, bis hin zu seltsamen Smileys und anderen Symbolen, die ihn nicht interessierten. LSD war fast schon ein vergessener Stoff in dieser Welt, wenige gaben sich damit ab, dabei war es so spaßig!
Mherzad setzte sich neben Craven auf die Couch, platzierte eines der Blättchen auf seiner Zunge und zog im nächsten Moment den anderen näher zu sich heran. Bevor sich der Stoff auflösen konnte, schob er seine Zunge bereits langsam in den Rachen des Junkies, genoss es, wie der andere mit seiner eigenen Zunge den Stoff annahm. Zufrieden ließ er von ihm ab, schnappte sich noch ein Blättchen, dieses Mal für den Eigengebrauch. „Mhmmm, das sollte uns doch direkt bei Laune halten, nicht wahr? Mein Supplier hat mir noch etwas Interessantes mitgebracht- ein Stoff in der Medizin, angeblich. Aber mit LSD zusammen, lässt er einen wohl regelrecht auf Wolken gehen!“
Vorfreudig warf er das eine Tütchen auf den Tisch, nur um dieses mal ein Röhrchen mit rot leuchtenden Pillen hervorzuholen, schüttelte vier auf seine Handfläche. Zwei für ihn, zwei für Craven.
„Sei ein guter Junge und mach schon Aaah.“ Das Grinsen war beinahe schon auf dem Gesicht des Fixers eingemeißelt, als er das Kinn des Jüngeren umfasste, ihm die Pillen fütterte und mit sanfter Gewalt seinen Mund schloss. Er Schob den Kopf leicht nach hinten, nur, um sicherzustellen, dass er auch die Pillen schluckte. Doch eigentlich brauchte sich Mherzad keine Sorgen darum zu machen, dass er irgendwas davon nicht nehmen würde, dafür war er zu abhängig von all diesen kleinen Drogen.
„SynthCoke lasse ich uns für einen ganz besonderen Anlass über.“, die blauen Augen schielten lachend zu seinem Schritt, schluckte anschließend ebenfalls die Pillen. „Jetzt bist du dran, Craven…entertaine mich und ich belohne dich mit ein bisschen mehr…“ Erneut griff er in den Koffer und holte einen Inhalator heraus.

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BeitragThema: Re: Major Crimes   Major Crimes - Seite 5 Icon_minitime1Fr Feb 09, 2024 4:39 pm

Vermutlich ließ sich Mherzad mit Absicht Zeit. Craven kannte seine Spielchen und er wusste genau, dass er sie artig mitzuspielen hatte, wenn er an den Stoff des Fixers wollte. Aber irgendwann hatte auch Mherzad genug vom Herauszögern und öffnete endlich die Wundertüte. LSD war etwas, was er nur mit dem Fixer zusammen nahm, aber ein wenig Spaß zum Einstieg war nicht verkehrt. Craven lehnte sich genüsslich auf der Couch zurück und beobachtete jede Bewegung des anderen ganz genau. Mit einem Grinsen lehnte er sich dem anderen entgegen, als er sich zuerst selbst ein Plättchen auf die Zunge legte und nahm es mit seiner entgegen. Das war eine Art Kuss, an die er sich nur allzu gerne gewöhnt hätte. Schnell hatte sich der Chip in seinem Mund aufgelöst, allerdings wusste Craven, dass es noch wenigstens eine halbe Stunde dauern würde, bis der Rausch eintrat. Hieß allerdings nicht, dass sie nicht vorher schon Spaß haben konnten. Sie machten das hier schon so viele Jahre gemeinsam, dass es einen angenehmen Rhythmus gewonnen hatte. Dennoch war Mherzad durchaus in der Lage, ihn jedes Mal aufs Neue zu überraschen. Der Fixer kannte Kombinationen und noch nicht voll ausgereifte neue Kreationen, die es auf der Straße so nicht zu kaufen gab und hatte die Güte, diesen Stoff mit ihm zu teilen. Craven konnte nur ahnen, dass niedere Motive dahinter steckten. Vor ein paar Jahren hatte er ihm nach einem völlige verhunzten Trip einen ganzen Satz Cyberware spendiert, von dem der Junkie selbst nicht ganz genau wusste, was er überhaupt tat. Er wusste nur, dass es sein ganzes Nervensystem, seine Organe und sein Gehirn umfasste, aber er hatte noch nie eine wirkliche Auswirkung verspürt, außer, dass er trotz all der Drogen, die er bereits konsumiert hatte, noch am Leben war. Vielleicht reichte es auch, wenn seine Cyberware sonst nichts tat. Er war nicht stolz darauf und außer Mherzad wusste vermutlich auch niemand, dass Craven dermaßen ausgestattet war. Er selbst hatte es jedenfalls niemandem erzählt.
Wie schon zu erwarten, hatte der Fixer allerdings größere Pläne für sie.
„Du weißt, ich probiere alles aus!“, winkte er lachend jegliche Bedenken davon. Nicht, dass Mherzad ihm eine große Wahl gelassen hätte. Aber bei Craven musste er sich auch nicht sorgen, dass er nicht alles schlucken würde, was er ihm vorsetzte. Brav öffnete er seinen Mund weit und streckte dem Fixer seine Zunge entgegen, damit er die fremdartigen roten Pillen darauf platzieren konnte. Er genoss die raue Art, wie der andere ihn zum Schlucken zwang und leckte sich spielerisch die Lippen. Er wusste nicht, was für einen Trip er zu erwarten hatte, aber sehr wohl, dass das hier vermutlich seine letzten klaren Minuten an diesem Wochenende waren.
„Wir wollen ja auch nicht alles auf einmal ausprobieren, hm?“
Craven sagte das, als wenn er nicht genau das hätte tun können. SynthCoke war so endlos teuer, dass er sonst niemals die Hoffnung hatte, es auszuprobieren, also betete er, dass Mherzad damit dieses Wochenende nicht sparen würde. Auf jeden Fall wusste er, sich seine Drogen zu erarbeiten. In einer fließenden Bewegung rutschte er vom Sofa und legte seine Hände auf Mherzads Knie. Der Fixer hatte sich entspannt zurückgelehnt und Craven drückte die langen Beine problemlos auseinander. Im Hintergrund schwoll langsam Musik an und Craven öffnete mit flinken Fingern Mherzads Hose. Er hatte nicht erwartet, dass das Zeug so schnell kicken würde, aber bereits jetzt merkte er, wie alles in ihm verrückt zu spielen schien, wie die Geräusche lauter wurden und jede Berührung auf seiner Haut sich so viel intensiver anfühlte. Diese Pillen waren also ein verdammt guter Beschleuniger für LSD, wie praktisch. Mit seinem Grinsen blickte er zu Mherzad hinauf, konnte schon ein neues Spielzeug in seiner Hand sehen.
„Black Lace, hm? Dann will ich mir besonders viel Mühe geben!“
Heute war Mherzad anscheinend auf ein größeres Modell umgestiegen. Mehr Angriffsfläche für Cravens Hände, die beherzt die glatte Oberfläche auf und ab wanderten. Mit jeder Bewegung wurde das blaue Pulsieren intensiver, tanzte wie ein Kaleidoskop vor Cravens Augen, während die Welt um ihn immer unschärfer wurde. Mit so einem einfachen Handjob war es nicht getan, das wusste Craven selbst, aber bevor er Mherzads Schwanz ganz tief schluckte, hielt er in seinen Bewegungen inne und setzte sich auf. Seine Pupillen waren jetzt schon groß wie Untertassen, als er zu Mherzad aufblickte.
„Ein Zug nur….“, flehte er rau, noch immer Mherzads Schwanz massierend. Mit einem gönnerhaften Grinsen hob der andere sein Kinn an und ließ ihn von dem Black Lace kosten, während seine Daumen die Unterseite seines Schafts hoch wanderten. Der dritte Stoff in seinem System schien alle seine Synapsen in Brand zu setzen und mit einem zufriedenen Lächeln beugte Craven sich ganz über den Schritt des Fixers und schluckte die gesamte Länge seiner Erregung. Seinen Würgereflex hatte Craven sich schon vor langer Zeit abgewöhnt und die ganzen Drogen in seinem System machten ihn so heiß, dass es ein Leichtes war, sich zum Gefühl des fremden Schwanzes in seinem Rachen selbst einen runterzuholen. Es brauchte auch nicht lange, bis Mherzad ihm nachhalf und selbst in seine Kehle vorstieß, während der Rausch Craven mitriss und jeglichen Schmerz, jede Angst und jede Sorge in ihm betäubten.

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BeitragThema: Re: Major Crimes   Major Crimes - Seite 5 Icon_minitime1Sa Feb 10, 2024 1:36 am

Craven war immer so verdammt willig, scheute vor keiner Droge und keiner Kombination, dass es mittlerweile eine Art Abenteuer wurde zu sehen, welche Cocktails was mit seinem Körper anstellten.
Ab einem gewissen Punkt war sein Verstand ohnehin nicht mehr dazu in der Lage gewesen zu unterscheiden, ob man ihm kleine Pillen in den Rachen schob oder eine Spritze am Unterarm anlegte. Mherzad genoss diese Wochenenden, denn schließlich konnte auch er dabei ein wenig loslassen und sich von der Vielzahl an Rauschmitteln regelrecht berauschen lassen.
Zwar hatte er es noch nie so weit getrieben, wie der Junkie und das war wohl auch der grundlegende Unterschied- er war kein Junkie.
Sie hatten den Samstag mit so viel Sex gefühlt, dass der Fixer irgendwann selbst nicht mehr wusste, wo oben und unten war, welche Tageszeit sie hatten und ob sie was gegessen hatten. Jeder Raum- außer Erebors kleines Gefängnis- wurde genutzt, jede Oberfläche mit Körperflüssigkeiten und Restdrogen beschmutzt. Der Ältere genoss es vor allem das SynthCoke auf seinem harten Schwanz zu verteilten und Craven dabei zuzuschauen, wie dieser das Pülverchen brav durch seine Nase in den Blutkreislauf beförderte, den Rest mit seiner Zunge beseitigte, immerhin war dies ein Haushalt, der nicht an Verschwendung glaubte.
Spätestens, wenn das Coke ihre Wirkung zeigte, zwang ein neuer Energieschub regelrecht den Langhaarigen dazu, seinen Schwanz tief und schnell in den anderen zu bohren und dabei irgendeine Vase umzustoßen.
Wie sie es in das Bett geschafft hatten, war immer ein Rätsel und wie es am nächsten Tag weitergehen konnte, war ebenfalls für jeden normalen Menschen da draußen wahrscheinlich ein Wunder.
Leere Take- Out Boxen auf dem Boden verteilt deuteten darauf hin, dass irgendwann andere Nebenwirkungen ihrer Drogen aufgekommen waren, neben all dem anderen Chaos, der das Penthouse umgeben hatte. Mherzad war noch genug Herr seiner Sinne, Craven jedoch nicht. Sie hatten wenig Pausen dazwischen gemacht, einmal hatte er ihn mit verbundenen Augen einfach auf dem Bett vergessen, doch im Vergleich zu den vergangenen Wochenenden, hatte er den jungen Mann dieses Mal kaum verlassen, war selten von seiner Seite gewichen. Kratzer, Bissspuren und leichte blaue Flecken konnte man auf der blassen Haut erkennen, Zeichen vom wilden Sex.
Der Fixer hatte den krönenden Abschluss jedoch bis zum letzten Tag aufgehoben.
Mittlerweile schien der Dunkelhaarige in anderen Dimensionen angekommen zu sein, die Pupillen hatten beinahe seine gesamte Iris eingenommen, während er ihn aus glasigem Blick anschaute oder mehr noch an ihm vorbeischaute.
„Zeit der Welt da draußen zu zeigen, was sie niemals bekommen können…“, raunte seine Stimme in sein Ohr, während er sich einen langen Zug von etwas nahm, was angeblich nur für das Militär gemacht wurde, dass ihre kleinen Soldaten selbst unter tödlichen Wunden funktionierten. Eine Welle von Adrenalin schoss in sein Blut, neue Kraft breitete sich in seiner Cyberware aus, als er den schmalen Körper mit Leichtigkeit vom Boden auffischte und zum großen Panoramafenster trug.
Seine Arme hatten sich um seine Taille gelegt, als er ihn gegen die Glasscheibe presste, ihn breit angrinsend. „Nein, so ist es ja langweilig…“, stellte er anschließend fest, setzte Craven für einen kurzen Moment ab, wirbelte ihn herum, dass sein gesamter Körper zu sehen war, wenn jemand hier oben überhaupt schauen konnte. Um sie herum waren Hochhäuser und manchmal flog das das eine oder andere Frachtluftschiff vorbei, doch das war Teil des ganzen Spaßes. Sie sollten Craven ruhig sehen, wie er durchgenommen wurde.
Schnell hatten sich seine Finger um die Oberschenkel des Jüngeren geschlungen, hoben ihn an, während er ihn gegen die Scheibe presste. Im nächsten Augenblick war seine Erektion bereits in ihn hineingeglitten. Vorbereitung war unnötig, hatten sie doch vor einigen Minuten erst gevögelt.
Die Eindrücke, die er verspürte, waren so intensiv, dass er sich stöhnend noch tiefer in den Junkie bohrte, seine Bewegungen noch ein wenig mehr beschleunigte, während seine lange Zunge über den Hals fuhr und er anschließend seine Zähne im Fleisch vergrub. Bei jeder Bewegung schienen Feuerwerke vor seinen Augen hochzugehen, es war wie ein elektrischer Schock, der ihn zwang es noch einmal zu erleben und noch einmal und noch einmal….
Und dann war da Cravens Geruch, etwas an seinem Duft machte Mherzad schier wahnsinnig, trieb die Lust so sehr an, dass sein Griff sich um die Schenkel ein wenig verstärkte.

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BeitragThema: Re: Major Crimes   Major Crimes - Seite 5 Icon_minitime1So Feb 11, 2024 2:46 am

Jegliche Empfindungen rauschten mittlerweile vollkommen an Craven vorbei. Irgendwann kurz nach seinem ersten Blowjob hatten die Drogen richtig gekickt und seitdem hatte er sich nicht wieder gefangen. Gestern war er teils noch bei klarerem Verstand gewesen und hatte seine Umgebung einfach nur überspitzt wahrgenommen. Farben, Gerüche, Geräusche, alles war so viel intensiver gewesen. Aber mittlerweile hatten so viele unterschiedliche Substanzen seinen Blutkreislauf betreten, dass kaum noch kohärente Gedanken in seinem Schädel Platz hatten. Es war ein einziger wilder Strudel aus Lust und Hedonik gewesen, das war ihm bewusst. Irgendwann hatte er nicht mehr darauf geachtet, welche Pillen Mherzad ihm in den Mund gesteckt hatte oder welches Zeugs er ihm über seinen Port gespritzt hatte. Er hätte nicht einmal sagen können, ob sie schon beim nächsten Tag angekommen waren, ob die Blackouts, die ihn umnachtet hatten, Schlaf oder Bewusstlosigkeit gewesen waren. Es war kein Teil mehr von ihm anwesend, der sich gegen die Menge des Stoffes in seinem System wehren wollte oder gar konnte. Craven wusste nicht, ob es Mherzad ähnlich erging, er nahm mittlerweile nur noch wirklich wahr, was mit ihm direkt passierte und auch das nur am Rande. Es machte leider viel zu viel Spaß, sich mit dem Fixer in den Abgrund zu stürzen. Wenn sein Becken wund war, spürte er es nicht, wenn seine Mundwinkel mittlerweile aufgerissen waren, weil er stundenlang an Mherzads Schwanz gehangen hatte, nahm er das alles nicht wahr. Er hatte Kokain von Mherzads Schwanz geschnieft und artig für ihn den Mund aufgesperrt, damit er alles an Pillen und Pulvern darin entleeren konnte und so sehr in den außergewöhnlich intensiven Orgasmen geschwelgt, dass er nicht mehr wusste, wo vorn und hinten war.
Während ihn gestern das Adrenalin getragen hatte, wanderte er heute mehr und mehr in einen völlig geistesabwesenden Zustand. Seine Pupillen waren riesig und gerade hockte der Körper nur auf dem kalten Boden und nahm kaum etwas von seiner Umgebung wahr. Geräusche drangen wie durch Watte zu ihm und obwohl seine Augen geöffnet waren, nahm er die Umgebung um sich kaum visuell wahr. Er sah die Bewegung des Fixers, wie er sich zu ihm hinunterbeugte und er spürte, wie sein Körper plötzlich nicht mehr auf dem angenehm kalten Parkett war, aber er konnte nicht sagen, wo er sich plötzlich befand. Die Stimme des anderen hallte in seinem Kopf wieder, ohne Sinn zu ergeben. Wenn Mherzad ihn nicht gehalten hätte, hätte er nicht mehr aufrecht stehen können. Der abgedunkelte Raum wich der Silhouette der Stadt und vor Cravens Augen explodierten die Farben und er fiel hinab zwischen den hohen Häusern, während Lust langsam in seinen Körper kroch. Bewusst hatte er nicht wahrgenommen, dass Mherzad in ihn eingedrungen war, Craven fühlte sich nur fallen und spürte gleichzeitig die kalte glatte Spiegelfront, die sich gegen seinen Torso und seine Unterarme drückte. Der heiße Atem in seinem Nacken hallte laut in seinen Ohren nach und Cravens Gedanken schlüpften in eine andere Realität, einen Traum, in dem er das Penthouse des Fixers verlassen hatte und sich in seiner eigenen kleinen Wohnung wiederfand.
Die langen Finger suchten auf dem kalten Glas vergeblich nach Halt, als ihn die Bewegungen des anderen stärker durchrüttelten. Das schlechte Gewissen hatte sich irgendwie wieder in sein Unterbewusstsein gekämpft und mit ihm die Gedanken an Fynn. Keuchend, aber ohne große Kraft wand sich der Leib des Junkies in Mherzads festem Griff. Er wollte nicht an den Merc denken, aber sein zugedröhntes Hirn hatte anderes mit ihm vor, webte eine ganz andere Realität für ihn. Die glasigen Augen schlossen sich für einen Moment und er floh vollkommen in seine kleine Fantasie. Es musste der Merc sein, der ihn endlich vögeln wollte, der seine stetigen Avancen nicht mehr abwimmeln wollte und ihn tonlos in die Kissen presste. Craven konnte sein Gesicht sehen, als er seinen Kopf über die Schulter zu ihm drehte.
„Fuck, Fynn, hör nicht auf….“, keuchte er, seine Stimme schwer wie Blei, die Worte nicht klar artikuliert, aber laut genug, dass Mherzad ihn hören konnte. Craven konnte sich nichts dabei denken, schwamm ganz in seiner Halluzination. Seine Finger fuhren ohne Halt über die kalte Scheibe, als wenn sie sich in den Laken verkrallen wollten und sein heißer Atem beschlug das Glas, während er immer wieder den Namen des Mercs stöhnte, der ihn gerade so gut bearbeitete.
„Endlich….“, presste er atemlos hervor.

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BeitragThema: Re: Major Crimes   Major Crimes - Seite 5 Icon_minitime1So Feb 11, 2024 1:30 pm

Es war solch ein schönes Gefühl, sich der Ekstase gänzlich hinzugeben, dass Mherzad sich in einem kurzen Moment ganz in den schnellen Stößen verlor. Sex unter Drogen hatte einfach ganz andere Nuancen, machte alles so viel intensiver, dass man sich in dem Augenblick nichts Besseres vorstellen konnte. Umso wichtiger war es dem Fixer, dass er sich nicht allzu häufig solch einem Bender hingab, es sollte immer noch irgendwo etwas ganz Besonderes sein.
Auch, wenn Craven nicht viel dazu beitrug außer seinen Körper, den er mit jeder Bewegung fest gegen die Glasscheibe drückte, hatte er dennoch einige lobende Worte auf den Lippen, auch, wenn sie wahrscheinlich nicht zu ihm durchdringen würde. Dennoch beugte sich der lange Körper näher zu ihm heran, wollte süße Worte in sein Ohr wispern, als sich der Junkie zu ihm herumdrehte. Das Grinsen, was gerade noch sein Gesicht umrahmt hatte, wurde mit einem Schlaf fortgewischt, als die Stimme des Jüngeren erklangt und ihn für einen kurzen Moment schockierte.
Wenn die Drogen nicht wären, hätte der Ältere wahrscheinlich innegehalten, doch sein Körper schien wie ferngesteuert, dass er den anderen weiterhin durchnahm, während es in seinem Kopf begann zu rattern.
Mherzad wusste nicht genau, was er empfand, doch er wusste, dass es ihm nicht gefallen hatte immer und immer wieder den Namen des Mercs stöhnen zu hören. Wie konnte es dieser dreckige Junkie wagen in seinem Penthouse einen anderen Namen zu stöhnen, zu glauben, dass ein anderer Kerl ihn gerade vögelte?! Und das nach all dem, was er ihm gegeben hatte! Fynn hatte ihn nicht mit High End und First Class Drogen gefüttert, hatte ihn nicht bezahlt und ihm verdammt nochmal den besten Sex, den er jemals erleben würde, geboten! Und so dankte es Craven ihm, indem er an einen anderen Mann dachte?
War es Eifersucht, die er da verspürte? Sein berauschter Schädel nahm die Emotionen viel zu intensiv wahr, normalerweise hätte er über so etwas gelacht, dem nicht einmal seine Aufmerksamkeit geschenkt, immerhin war der Dunkelhaarige verloren in irgendeiner anderen Welt, so scheiße high, wie er war. Doch er konnte die Gefühle nicht wegschlucken, konnte die Eifersucht nicht einfach als irrationale Emotion abtun, die er nur empfand, weil er in einem seltsamen Rauschzustand war.
Nach der Eifersucht machte sich allerdings schnell der Zorn in ihm bereit. Der Fixer hatte wortlos das Gewicht des hageren Körpers nur auf einen Arm verlagert, während der andere sich um Cravens Hals legte und fester zudrückte. Es war schwer in dem Moment sich unter Kontrolle zu halten, nicht noch fester zuzudrücken und dem Junkie jeglichen Atem zu rauben. Den Körper noch fester gegen das Glas gepresst, seine Stöße noch mehr beschleunigend, war es jedoch nicht dazu gekommen, dass der andere in seinen Armen bewusstlos kollabierte, er kollabierte eher weiterhin halluzinierend, was dem Fixer ganz und gar nicht passte.
Der krönende Abschluss sollte eigentlich weitaus mehr Spaß bereiten, dieses Mal wurde es jedoch von diesem benebelten Nichtsnutz ganz zerstört, dass Mherzad sich nicht mehr mit ihm beschäftigen wollte und ihm stattdessen einige Pillen verabreichte, dass er die restliche Nacht über einfach nur noch schlief.
Eigentlich hätte er Craven ins Gästezimmer verfrachtet, doch er wollte dennoch ein Auge auf ihn werfen, zumindest bis in den frühen Morgenstunden, wo er ihn seinem Personal überließ, während er selbst frisch geduscht und nüchtern genug wieder an die Arbeit ging. Seine Leute wussten immerhin, wo sie den Dunkelhaarigen hinbringen sollten, alles andere würde er schon selbst hinbekommen, war ja nicht das erste Mal.

Fynn hatte sich eigentlich geschworen nicht mehr diesen billigen Tequila anzupacken, der ihm schon mal einen unangenehmen Morgen verpasst hatte, doch das Wochenende war einsam und im Fernsehen lief nichts Gutes, sodass der billige Fusel ein guter Freund und Begleiter war.
Das Motel war eine absolute Katastrophe, ein Hotspot für irgendwelche illegalen Deals, Sex und noch mehr Sex, jedoch die Sorte, wo ein Ehepartner besser nichts davon erfahren sollte. Die Wände waren zu dünn und irgendwann musste man einfach zur Flasche greifen, damit man es auch nur ein bisschen aushalten konnte.
Nicht zu selten hatte er auf sein Handy gestarrt, überlegt Craven noch einmal eine ordentliche Nachricht zu verfassen, in der er ihm mitteilte, was für ein Arschloch er war, doch nach einigen Minuten des Anstarrens, schmiss er das elektronische Teil frustriert neben sich auf das Kissen und setzte die Flasche an seine Lippen.
Dass der Sonntag dementsprechend für die Tonne war, wunderte den Silberhaarigen überhaupt nicht. Hin und wieder durfte er sich mit dem üblichen Schmerz herumplagen, bis er irgendwann in den Abendstunden einen Moment der Klarheit hatte und begann, seine wenigen Kleidungsstücke zu sortieren. Zu seinem Unglück hatte er in all seiner Wut ausversehen ein Oberteil von Craven mitgenommen, welches er am liebsten in den Müll schmeißen wollte, allerdings hatte er auch gemerkt, dass er seine Key Card nicht dagelassen hatte und so gerne er all dies ignorieren wollte, wollte er auch nicht, dass irgendein Wahnsinniger die Key Card finden und den anderen überfallen würde.
Er möchte wütend auf ihn sein und nichts mehr mit ihm zu tun haben wollen, aber ein Arschloch war er jetzt auch nicht, dass er bewusst wollte, dass ihm etwas Schlimmes passierte.
Fynn hatte sich vage daran erinnert, dass der Dunkelhaarige gar nicht daheim war, die beste Gelegenheit, einfach alles ohne Konfrontation in die Wohnung zu schmeißen, doch noch war er mit der Sache nicht fertig, hatte es nicht eingesehen, dass der junge Mann einfach so davonstürmen konnte, ohne für seinen Bullshit verantwortlich gemacht zu werden.
Umso logischer war es für ihn, den Jüngeren am Montagmorgen zu überfallen und ihn zur Rede zu stellen und klarzumachen, dass es Konsequenzen hatte.
Er hatte sich auf der Fahrt bereits einige Worte zusammengelegt, im vollsten Wissen, dass es ohnehin wieder zu einem Streit ausarten würde. Doch diesen Preis war Fynn bereit zu zahlen.
Mit einem unsicheren Blick stellte er die Maschine im Parkhaus ab, es würde ja sicherlich nicht lange dauern, notfalls schmiss er ihm seine Sachen entgegen und fuhr wieder davon.
Mit grimmiger Miene fuhr der Ältere den Aufzug hinauf, musste dennoch einige Treppen steigen, um überhaupt zum Flur des Dunkelhaarigen zu kommen, als er den besagten Mann auf dem Treppenabsatz sitzen saß. Das kam ihm ja mehr als gelegen! Mit schnellen Schritten stieg er die Treppen hinauf, blieb vor der schlanken Gestalt stehen, ihn dabei mit zusammengezogenen Augenbrauen anblickend. „Genießt du die Aussicht, oder was? Hör mal, Craven, ich hab deinen Scheiß noch hier und ganz ehrlich, wenn du glaubst, du kannst dich einfach bei Problemen verpissen und sie würden sich dadurch in Luft auflösen, dann hab ich dir ein paar Worte zu sagen…Craven?“, Fynn verzog sein Gesicht, als der andere weder seiner Präsenz noch seinen Worten Beachtung schenkte und apathisch an ihm vorbeistarrte. Was zum Fick war denn jetzt los?
Eine Mischung aus Ärgernis und Sorge ging der Merc in die Hocke, um den anderen besser anblicken zu können. Er klopfte sachte auf seine Wange, ehe er sein Gesicht in beide Hände nahm und ihn genauer betrachtete.
„Fuck, wie high bist du gerade?“ Es war unschwer zu erkennen, dass Craven eindeutig unter Drogen stand, doch so hatte er ihn noch nie erlebt und er hatte in all den Tagen immer irgendwas inhaliert. Seine grauen Augen erkannten Abdrücke um seinen Hals, es war ohnehin nicht schwer zu erkennen, dass irgendwas in den letzten zwei Tagen mit ihm vorgefallen war, er hatte ja immernoch dieselbe Kleidung an.
„Scheiße, Craven, komm, ich bring dich nach Hause.“ Ohne zu zögern half er dem jungen Mann auf die Beine, legte seinen Arm um seine breite Schulter und half ihm in die Wohnung hinein, ihn vorsichtig auf das Bett absetzend. Vielleicht konnte der Streit auch noch etwas warten, immerhin wirkte der Dunkelhaarige gerade nicht so, als ob er überhaupt wüsste, wo er war und was geschah. Und er brauchte verdammt nochmal eine Dusche. „Dusche und dann gehst du ins Bett, du siehst echt durchgekaut aus. Ich…ich helfe dir.“, murmelte seine Stimme leise, unwissend, ob der andere das alles überhaupt mitbekam. Verdammt, was war nur vorgefallen und wer war dafür verantwortlich?

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BeitragThema: Re: Major Crimes   Major Crimes - Seite 5 Icon_minitime1So Feb 11, 2024 3:13 pm

Der Sonntag war ein schwarzer Fleck auf Cravens Erinnerung. Sowieso war das ganze Wochenende ein einziger verwischter Fleck, bei dem er kaum sagen konnte, was Wirklichkeit und was Rausch gewesen war. Er bekam kaum etwas von seiner Umgebung mit und noch viel weniger konnte er auf irgendetwas reagieren. Noch wurde der wummernde Schmerz in seinem Leib von den ganzen Mittelchen unterdrückt, die sich noch in seinem Blutkreislauf befanden. Er meinte sich vage an Mherzads Stimme zu erinnern, aber wenn er jetzt mit aller Willenskraft versuchte, sich auf dessen Präsenz zu konzentrieren, konnte er ihn nirgendwo finden. Nur wenige Empfindungen drangen zu ihm durch, er hatte gemerkt, dass man ihn in ein Auto gepackt und eine Weile lang durch die Gegend gefahren hatte, aber jetzt war er in irgendeinem Treppenhaus und wusste nicht, wie er weitermachen sollte. Also blieb er lieber hier still sitzen, bis die Welt wieder einen Sinn hatte. Ausnüchternde Junkies gehörten in dieser Gegend fast schon zum Inventar, sodass ihn niemand beachtete. Normalerweise hielt Mherzad ihn nach seinen Bendern immer noch ein bisschen bei sich behalten, bis Craven wieder in der Welt der Lebenden angekommen war. Wieso er sich dieses Mal anders entschlossen hatte, war ihm ein Rätsel. Aber alles, was ihm hätte helfen können, diese Situation einzuordnen, war im schwarzen Nichts seiner Erinnerungen verborgen. Er musste einfach so lange warten, bis die Welt wieder einen Sinn ergab.
Craven hatte alles vergessen, wie Mherzad ihm gestern für seine Halluzinationen die Kehle beinahe zerquetscht und ihn anschließend wie Müll aus seiner Wohnung entsorgt hatte. Er spürte den Schmerz noch nicht, der seinen Körper überwältigen würde, sobald die Betäubungsmittel aus seinem Blutkreislauf verschwunden waren. Stattdessen saß er einfach nur da und starrte mit leeren Augen auf die Wand ihm gegenüber, beobachtete, wie die Farben des Grafittis an der Betonwand in langsamen Kreisen verschwommen, bis sich ihm plötzlich eine neue Gestalt in den Weg schob. Vielleicht hätte er reagieren sollen, immerhin sprach der Mann sogar mit ihm, aber es war, als wenn es eine fremde Sprache war. Die Worte wollten sich in seinem Schädel einfach nicht zu Sätzen zusammenformen und einen Sinn ergeben. Er hatte sich zu ihm hinunter gekniet und Craven spürte seine kühlen Finger an seiner Wange. Fynn….Der Name blitzte einmal kurz in seinem Kopf auf und erlosch so schnell wieder, wie er gekommen war. Der Mann hievte ihn auf – kein besonderer Kraftakt, wenn man bedachte wie dürr Craven war – und bugsierte ihn in das Innere einer Wohnung. Seiner Wohnung? Craven schaffte es kaum, die Füße zu heben und war froh, als er wieder sitzen durfte. Der andere begann ihn langsam aus seiner Kleidung zu befreien und für einen kurzen Moment war Craven sich sicher, dass der Sex in die nächste Runde gehen musste. Hoffentlich war es in Ordnung, wenn er nur die Beine breit machte. Aber statt zu ihm aufs Bett zu steigen, bugsierte ihn der andere Mann ihn in Richtung Bad und bis in die Dusche. Craven schwankte einmal kurz, als das Wasser auf seinen Schädel prasselte und in einer roboterhaften Bewegung griff er nach dem Shampoo und führte die typischen, in sein Unterbewusstsein eingebrannten Bewegungsabläufe durch, die man in der Dusche so absolvierte. Das Wasser half, ihn ein wenig mehr in die Realität zurückzuholen. Die Realität brachte Schmerz mit sich und die Erinnerung, zu mindestens an das, was vor dem Wochenende passiert war. Cravens Körper krümmte sich zusammen und wandte den Blick von dem anderen ab, als die Schuldgefühle, die er jetzt zwei Tage lang betäubt hatte, ihn wie ein Hammer erschlugen.
„Fuck, Fynn….“
Seine Stimme war rau, so heiser, als wenn er die letzten Tage nur geschrien hätte.
„Es tut mir leid, man, das war….“
Reflexartig griff er sich an seinen Hals und zuckte bei dem Schmerz zusammen, der ihn erfasste. Wieso tat ihm überhaupt alles weh? Sein Becken war wund und unter dem stetigen Wasserstrahl brannten die Kratz- und Bissspuren auf seinem ganzen Leib unangenehm. Sein ganzer Körper fühlte sich an, als hätte man ihn durch die Mangel gedreht und das Sprechen war besonders qualvoll. Seine Entschuldigung wurde wenig ruhmvoll unterbrochen, als sein Leib endgültig nachgab und sich hustend in den Duschabfluss übergab. Außer Galle gab es nichts in seinem Magen, sodass die Überreste schnell im Abfluss verschwanden.
„W-Was machst du….hier überhaupt? Bin ich zuhause?“
Er musste stocken, innehalten, um die Worte überhaupt über die Lippen zu bekommen. Taumelnd trat er aus der Dusche, hatte nicht einmal das Wasser abgestellt, aber seine Beine knickten unter ihm ein und er fiel kraftlos gegen die breite Brust. Noch war er zu benebelt, um Scham zu empfinden.

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BeitragThema: Re: Major Crimes   Major Crimes - Seite 5 Icon_minitime1So Feb 11, 2024 7:56 pm

Ein unwohles Gefühl breitete sich im Inneren des Silberhaarigen aus, als er umsichtig und langsam den Jüngeren von der Kleidung befreite und ihn ins Bad bugsierte. Er wollte eigentlich nicht zu lang ihn anblicken, doch wie sollte man nicht die ganzen Blessuren, Kratzer und Bissspuren erkennen, die seine Haut übersäten?
Wenigstens schien Craven alleine in Ruhe duschen zu können, während der Ältere nicht weit danebenstand und sich in seinen Gedanken verlor, darüber, was er gerade erlebte. Es war nicht schwer zu erkennen, woher diese Male stammen und was der andere wohl an diesem Wochenende gemacht hatte, doch das Ausmaß der blauen Flecken, sein Zustand und vor allem die Male um seinen Hals, die eindeutig darauf hinwiesen, dass jemand ihn zu stark gewürgt hatte, machte das alles so viel schlimmer. Erwachsene Leute konnten tun, was sie wollten, Craven war ein erwachsener Mann, doch etwas sagte ihm, dass nicht alles unbedingt nach rechten Dingen zuging.
Fynn zog seine Augenbrauen zusammen, als der Dunkelhaarige sich in der Dusche zusammenkrümmte, wollte fast schon eingreifen, falls er ihm hier zusammenklappen sollte. Er wollte um jeden Preis vermeiden, dass er sich den Kopf an den Fliesen aufschlug oder sich anderweitig verletzte, allein deswegen hatte er sich nicht von der Stelle wegbewegt und ihm die Privatsphäre gegönnt, die er ihm in jeder anderen Situation durchaus gewährt hätte.
„Jetzt ist nicht der Zeitpunkt für sowas.“, erwiderte die dunkle Stimme knapp, bei den rauen Worten abwinkend. Er sollte seine Stimme schonen, wer wusste, wie häufig oder stark man ihn gewürgt hatte.
Der Silberhaarige hatte schon das eine oder andere Mal erlebt, wie der Körper nach zu vielen Exzessen reagierte, hatte nicht zu selten erlebt, dass Leute sich die Seele aus dem Leib kotzten, und das schien bei Craven keine Ausnahme zu sein, irgendwie musste der Scheiß auch aus dem System beseitigt werden. Und dennoch war es kein angenehmer Anblick, irgendwo konnte er nicht anders als besorgt zu sein und sich schlecht zu fühlen, dass der andere gerade all das durchmachen musste.
„Du bist zu Hause, ich…war gerade hier und wollte dich sicher in die Wohnung bringen.“, versicherte der Ältere mit ruhiger Stimme, in der einen Hand bereits ein Handtuch bereithaltend, dass der Dunkelhaarige sich abtrocknen konnte. Um das fließende Wasser würde er sich noch später kümmern, erst einmal galt es den jungen Mann wieder in frische Klamotten und sein Bett zu bringen.
Gerade wollte er ihm das frische Handtuch anbieten, als offenbar jegliche Kraft den hageren Körper verließ und er reflexartig seine Arme ausstreckte, dass er sich nicht noch irgendwie extra verletzte.
Die besorgten Augen lagen auf dem unrasierten Gesicht, als dieser an seiner Brust landete, hatte seine Arme fast schon automatisch um seinen Rücken geschlungen.
„Alles gut, ich hab dich.“, ein schwaches Lächeln umspielte die markanten Züge und er begann vorsichtig das Handtuch um ihn zu wickeln und ihn aus dem kleinen Bad wegzuführen.
Der Merc wollte Craven nicht mit zu vielen Fragen bohren, die alle gerade auf seiner Zunge lagen, es führte zu nichts, nicht in diesem Zustand und schon gar nicht, wenn ihm das Reden so viele Schmerzen bereitete. Es hatte alles Zeit.
Fynn war nicht allzu überrascht darüber, dass er seinen Zorn und Greul dem Jüngeren gegenüber schnell beiseiteschieben konnte, dass er sich gerade lieber darauf konzentrierte sich um ihn zu kümmern, ihn sachte abzutrocknen und anschließend in frische Kleidung stopfte. Er hatte extra etwas Bequemes rausgesucht, wollte so gerne einen dummen Spruch über diese seltsame Garderobe bringen, die der andere hatte, doch das Timing für Sticheleien hätte nicht schlimmer sein können.
„Du brauchst nichts zu sagen, ruh dich einfach aus, okay?“, er konnte sehen, dass Craven ebenfalls ein paar Worte auf der Zunge hatte, die er ihm entgegenbringen wollte, schüttelte jedoch nur leicht den Kopf. Stattdessen schob er die Decke zur Seite und half ein weiteres Mal dem schlanken Körper dabei, sich hinzulegen, ehe er ihn zudeckte und sich ans Bettende setzte, ihn noch einmal mit besorgter Miene musternd. „Du brauchst Schlaf, Craven. Ich mach uns nachher was zu Essen und besorge später was für deinen Hals. Das wird wieder okay werden.“

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BeitragThema: Re: Major Crimes   Major Crimes - Seite 5 Icon_minitime1So Feb 11, 2024 11:15 pm

Auch die warme Brust des anderen war ein Gefühl, was kaum durch den Nebel in Cravens Kopf dringen wollte. Für einen Moment nahm er nicht einmal wahr, dass es eine andere Person war, gegen die er gefallen war und versuchte sich schwach, an ihm nach oben zu ziehen, aber die Bewegungen, die er zustande brachte, hatten keine Kraft. Er ließ zu, dass der andere ihn vorsichtig abtrocknete und in das Handtuch wickelte, während seine Worte einen Stich in seiner Magengrube verursachten. Sein Kopf war zu benebelt, um sich gerade im Detail an den Streit zwischen ihnen zu erinnern, aber er wusste, dass es nicht fair war, dass Fynn gerade so gut zu ihm war. Er hatte es nicht verdient. Noch immer fiel es ihm schwer, einen Schritt vor den anderen zu setzen, aber der Merc hatte genug Stärke in seinen Armen, um ihn auch ohne große Beteiligung an einen anderen Ort zu bringen. Die Emotionen wurden in diesem Zustand nur noch verstärkt und das Schuldgefühl fühlte sich an wie ein Hammer, den man ihm über den Hinterkopf gezogen hatte. Vielleicht waren das aber auch einfach nur die Drogen.
Craven fühlte sich wie ein Kind, das nichts allein tun konnte, aber das entsprach wohl auch leider der Wahrheit. Mit Fynns Hilfe kleidete er sich wieder an, trug endlich wieder etwas, in dem er nicht mehrere Tage gelebt hatte. Der Drang war stark, sich wiederholt bei ihm zu entschuldigen für was auch immer er getan hatte, denn er wusste, dass er etwas falsch gemacht hatte, sein Wattekopf sagte ihm nur nicht, was es gewesen war. Verzweiflung wallte in ihm auf. In die Waagerechte zu kommen und die Wärme der Decke über sich zu verspüren war ein so wundervolles Gefühl, wie er es noch nie erlebt hatte.
„Ich bin ein Gonk…“, krächzte er und schloss die Augen, nicht ohne, dass Tränen über seine eingefallenen Wangen liefen. Gnädigerweise brauchte er nicht lange, bis der Schlaf ihn einnahm. Ruhig verlief der Schlaf allerdings nicht. Seine Träume waren lebendig und grausam, während sein Unterbewusstsein unter Hochdruck versuchte, die vergangenen Tage zu verarbeiten. Der Körper warf sich immer wieder im Schlaf hin und her und man hörte ihn leise wimmern und klagen. Oftmals war das Gesicht in einer Grimasse verzerrt und er zuckte unter der Decke unkontrolliert wie ein träumender Hund. Als er nach ein paar Stunden wieder aufwachte, schmerzte sein gesamter Körper zwar immer noch, aber wenigstens war sein Kopf nicht mehr so umnachtet wie zuvor. Wenigstens der direkte Effekt der Drogen schien also vergangen. Craven fühlte sich dennoch wie ausgespuckt. Mit einem Ächzen stemmte er sich auf und blickte sich in seiner Wohnung um. Die Jalousien waren herunter und abgedunkelt und Craven war dankbar dafür, helles Licht hätte er jetzt wohl nicht vertragen. Der bereits verblassende Geruch von Essen lag noch in der Luft und Craven fühlte sich gleichzeitig hungrig und übel. Es dauerte nicht lange, bis sein suchender Blick Fynn gefunden hatte, der auf dem Sofa saß, nicht weit von ihm entfernt und so, dass er das Bett im Blick hatte. Craven wandte den Blick ab, beschämt, dass der Merc nach allem, was er ihm getan hatte, trotzdem noch hier war. Er versuchte, sich hochzustemmen, schaffte es aber gerade mal, ich am Kopfende aufzulehnen. Unfähig etwas zu sagen, starrte er auf seine Hände. Seine Unterarme waren übersät von blauen Flecken und einem unverkennbaren Bissabdruck an seinem rechten Handgelenk.
„Was…was machst du hier?“
Es war, als wenn seine Stimme ihm vollkommen abhanden gekommen war. Der Merc war an sein Bett getreten und Craven zog die schlaksigen Beine an seine Brust und legte sein Kinn darauf auf. Dann musste er feststellen, dass diese Haltung sein Becken zum Zerreißen brachte und sackte mit einem Ächzen ein Stück am Kopfende herunter.
„Du musst nicht bleiben, echt nicht. Ist weder das erste, noch das letzte Mal, dass es mir so geht“, murmelte er und bohrte seine Fingernägel in die Decke. Der andere hätte ihn niemals so erleben dürfen. Er erinnerte sich nicht einmal mehr daran, was er heute Morgen alles mit und für ihn getan hatte. Noch immer schmerzte das Sprechen, dann überwand sich der Junkie, Fynn anzublicken.
„Wieso machst du das alles für mich? Ich bin ein Arsch, ich kann nicht anders, Fynn.“
Die Begründung stand unausgesprochen im Raum. Weil er ein Junkie war. Weil er nächstes Wochenende wieder genau das gleiche durchziehen würde, wenn Mherzad es ihm anbot.
„War nicht okay, was ich gemacht habe. Mit dir. Es tut mir Leid…Was auch immer das wert ist.“
Seine Stimme war immer bröckeliger geworden und ein verletzter Laut entfloh seiner Kehle, als seine Finger die klar erkennbaren Hinterbleibsel einer Hand berührten, unfähig, den Schmerz einzuordnen. Vielleicht war er blöd gefallen. Er wollte aber wenigstens reinen Tisch machen mit seinen Fehlern, so viel schuldete er Fynn.

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BeitragThema: Re: Major Crimes   Major Crimes - Seite 5 Icon_minitime1So Feb 11, 2024 11:53 pm

Vielleicht war Craven tatsächlich ein Gonk, ein kleiner Teil in ihm hatte es zumindest geglaubt, immer noch verletzt und enttäuscht über das, was zwischen ihnen vorgefallen war. Doch er wollte es nicht bestätigen, stieß nur ein Seufzen aus und wartete geduldig, dass die Augen des anderen sich endlich schlossen.
Und das taten sie zum Glück schnell. Schlaf war angeblich immer die beste Medizin, auch, wenn das in diesem Fall wahrscheinlich nicht alle Wunden verheilen würde, doch etwas sagte ihm, dass der junge Mann die letzten Nächte kaum ein Auge zugetan hatte.
Fynn wollte nicht komplett unbeschäftigt in der Wohnung rumlaufen und fing an ein wenig in der Wohnung aufzuräumen, das Essen von Freitagabend in den Müllschlucker zu werfen, was hier immer noch stand und mittlerweile alles andere als gut roch. Als sie das Chili noch zubereitet hatten, war die Welt noch in Ordnung gewesen…Vielleicht hätte er ihn irgendwie aufhalten sollen, dass er das Wochenende hier verbracht hätte, hätte ihm vielleicht hinterherfahren sollen. Ach, verdammt, vielleicht hätte er endlich auf seine Avancen anspringen können und sie hätten eben die Tage über nur im Bett verbracht und gevögelt und dann einander nie wieder gesehen. Ein Abschiedsgeschenk oder so. Doch der Merc konnte nicht kontrollieren, was der andere anstellte und wie er seine Wochenenden verbrachte. Aber trotzdem, es fühlte sich alles einfach nicht richtig an.
Immer wieder waren die grauen Augen zu ihm herübergewandert, beobachteten seine Regungen, lauschten seinem Wimmern. Die Träume mussten grauenvoll sein, die ihn zu plagen schienen, doch wenigstens machte er keine Anzeichen, dass er drohte an seiner eigenen Kotze zu ersticken.
Die Sorge um den Jüngeren erschwerte es zumindest die Wohnung zu verlassen, Fynn wollte es einfach nicht riskieren und hinterher bereuen, dass er ihn in diesem Zustand allein gelassen hatte.
Zwischen ein wenig aufräumen, spülen und dem Kochen, hatte er sich irgendwann auf die Couch niedergelassen, schaute mit einem Auge auf sein Smartphone und mit dem anderen zum Bett. Die Jalousien hatte er zur Sicherheit runtergelassen und das Licht im Inneren ebenfalls bis zu einem Minimum reduziert, versuchte sich mit irgendwelchen Handyspielen zu beschäftigen, bis diese verlangen, dass er bezahlte, um weitere Level freizuschalten und er zu einem Spiel überging, bis dasselbe Problem ihn frustriert das Ding in die Hosentasche stopfen ließ.
Das Timing hätte wohl nicht besser können, denn der Silberhaarige konnte Regungen im Bett sehen, sah, wie Craven wieder wach wurde und seinen Blick abwandte, als er zu ihm herüberschaute.
Er wollte nichts sagen, wenn er nicht interagieren wollte, hätte es den Silberhaarigen nicht gestört, doch die Stimme des Jüngeren erklang schwach und krächzend im Raum und Fynn konnte nicht anders, als eine Augenbraue zu heben. „Schauen, dass du nicht an deiner Kotze erstickst?“, entgegnete er ernst, ehe er sich von der Couch erhob und zum Dunkelhaarigen herantrat. Er hatte sich am anderen Ende des Bettes vorsichtig hingesetzt, den anderen kritisch beäugt.
„Nicht das letzte Mal? Ist das…deine übliche Wochenendaktivität?“, er deutete auf seinen Hals. Irgendwas stank hier bis zum Himmel, doch etwas sagte ihm auch, dass Craven einen Scheiß tun würde, um ihm mitzuteilen, was hier falsch gelaufen war.
„Was hab ich denn gemacht? Dich nach Hause und ins Bett gebracht? Arsch hin oder her, ich überlasse dich nicht deinem Schicksal, wenn du nicht mal aufrecht gehen kannst.“, seine Stimme war weiterhin ruhig, jedoch auch ernst. Fynn wusste zwar nicht, ob der andere das auch im Umkehrschluss tun würde, wären ihre Rollen vertauscht worden, doch das war ihm auch egal. Er tat es, weil es richtig war und weil sie irgendwo immer noch Menschen waren. „Nur, weil die Welt um uns herum abgefuckt ist, müssen wir es nicht auch sein, oder? Mir macht es nichts aus und….ja, es war nicht okay, was du gemacht hast.“ Sein Blick wandte sich für einen Moment ab, den Boden anstarrend. „Aber muss viel Überwindung gekostet haben, das zu sagen. Das kann ich wertschätzen.“, fügte er anschließend hinzu. Es hieß nicht, dass sie damit wieder Freunde waren oder gar ansatzweise eine Freundschaft ansteuern wollten. Das Vertrauen kehrte nicht so schnell zurück und sie konnten auch schlecht so tun, als wäre nichts gewesen. Doch es tat gut zu wissen, dass Craven ebenfalls wusste, wie beschissen es war.
Als seine grauen Augen erneut das Gesicht des Dunkelhaarigen suchten, war es wieder voller Sorge. „Fuck, wer hat dir das angetan? Weißt du was, nicht meine Sache, du musst mir nichts sagen. Du…sagst am besten wirklich nichts mehr. Ich hab Essen gemacht, Suppe, das ist bei einem rauen Hals besser. Ich hole später Medizin und ein bisschen was, dass du runterkommen kannst und was gegen die Schmerzen.“ Fynn hatte wieder begonnen ein wenig zu planen, es half ein wenig seine Gedanken in eine andere Richtung zu lenken. Immerhin wollte er es nicht wirklich wahrhaben, dass solch ein kaputter Zustand wirklich zu Cravens Alltag gehörte. Die Drogen, okay, das schien seine Sache zu sein, doch die zahlreichen Verletzungen, der Versuch ihm die Kehle zu zerquetschen….das konnte doch nicht Teil seines Lebens sein?
Der Merc versuchte so krampfhaft einen Namen zu unterdrücken, nicht an ihn zu denken, doch alles in ihm schrie danach, dass wahrscheinlich eine Person für all dies besonders verantwortlich gemacht werden konnte.
Mherzad?“ Er brauchte gar nicht das Gesicht des jungen Mannes anzuschauen, um zu wissen, dass er ins Schwarze getroffen hatte. „…ich hab es mir fast schon gedacht, scheint der Typ für sowas zu sein.“
Mit einem schweren Seufzen erhob sich der muskulöse Körper, entfernte sich vom Bett, um in der kleinen Kochnische einen Teller mit Suppe zu füllen und eine Wasserflasche mitzunehmen, als er zu Craven zurückkehrte und es vorsichtig am Nachttisch abstellte. „Bitte iss ein wenig, dein Magen ist komplett leer und Wasser tut nach einem durchzechten Wochenende auch gut. Ich…ich kann dich kurz alleine lassen und Medizin besorgen? Du kannst übrigens nichts dagegen machen, dass ich erstmal hier bleibe, ich lass dich so nicht zurück. Sobald du auf den Beinen bist, können wir immer noch diskutieren, jetzt sparst du dir die Kräfte auf!“

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BeitragThema: Re: Major Crimes   Major Crimes - Seite 5 Icon_minitime1Mo Feb 12, 2024 6:47 pm


Ein Knoten bildete sich in seiner Magengrube und seiner Brust und das Verlangen wallte auf, sich gegen die Worte des anderen zu verteidigen. Dann war das halt sein Wochenende, na und? Es war nicht so, als wenn er viele Alternativen hätte. Er konnte natürlich auch alleine zuhause rumhängen und sich wegballern, das war aber deutlich teurer für ihn und er kam auch nicht an so guten Stoff.
„Und wenn es das ist? Es ist nicht jedes Wochenende…“, entgegnete er und klang dabei weniger angefressen, sondern eher zerknirscht, als wenn er sich vor seinem Vater für einen dummen Fehler rechtfertigen musste. Gleichzeitig wollte er Fynn überhaupt nicht ankeifen. Seine Worte klangen so, als wenn er wirklich aus Anstand gehandelt hatte, nicht, damit Craven ihm einen Gefallen schuldete. Das war normalerweise, wie die Leute um ihn herum agierten. Diese Art und Weise hätte er allerdings auch besser zu händeln gewusst.
„Wenn ich gewusst hätte, dass das alles so beschissen macht…“, krächzte er, schaffte es aber nicht, den Satz zu beenden. Er wollte zurück zur letzten Woche, zu ihren Hänseleien, zu der angehenden Freundschaft, die zwischen ihnen aufgekeimt war. Selbst jetzt, wo Fynn an seinem Bettende saß und ihn besorgt beobachtete, konnte er spüren, dass es nicht mehr so war wie noch vor ein paar Tagen und das war es, was für einen kurzen Moment mehr schmerzte als die Nachwirkung jeder Droge, die er intus hatte. Wieso konnte Fynn nicht sehen, dass der Fixer nicht so schlimm war, wie er ihn machte? Auch die nächsten Worte des Mercs versetzten ihm einen neuen Stich. Wenn er ganz ehrlich war, wusste er nicht, was gestern wirklich alles passiert war. Ob Mherzad Schuld daran war, dass sein Hals sich anfühlte, als wenn man ihn ordentlich ausgewrungen hatte? Vielleicht hatte er auch Gäste bekommen? Der Junkie erinnerte sich an nichts mehr, aber anscheinend ließ Fynn das Thema auch schnell wieder fallen. Wieso sollte er auch daran hängen bleiben? Ihm konnte egal sein, wieso Craven so aussah, wie er aussah. Sich um die Folgen dieses rauen Wochenendes zu kümmern war schon mehr, als jemals irgendwer von ihm verlangt hatte, allen voran Craven.
So sehr er auch versuchte, sein Gesicht nicht zu verziehen, Fynn hatte seine Schlussfolgerung anscheinend schon gezogen. Craven spürte, wie ihm die Worte des anderen quer im Magen lagen und er das automatische Bedürfnis hatte, den Fixer zu verteidigen.
„Keine Ahnung, ob er es war, ich erinnere mich an nichts von gestern.“
Craven wollte seine Stimme nonchalant klingen lassen, aber es war immer noch so schwer, überhaupt etwas durch seine wunde Kehle zu pressen, dass es nicht besonders überzeugend klang. Was war das überhaupt für ein Argument?! Vermutlich hatte er sich gerade nur noch weiter in Fynns Ansehen herunter gepokert. Dankbar nahm er die Möglichkeit wahr, in ein anderes Thema hinüber zu rutschen.
„Danke fürs Essen“, murmelte er und nahm den Teller entgegen. Er nickte auf seine Frage hin, die Übelkeit war so weit im Zaum, dass er sich vertraute, die Suppe drinnen zu behalten.
„Bin schon groß, das schaff ich“, krächzte er, aber sein Grinsen war schon nach wenigen Augenblicken wieder verzerrt. Fynn ging nicht groß auf seinen blöden Spruch ein. Craven wünschte sich, er hätte die Klappe gehalten. Aber der Merc verließ kurze Zeit später bereits die Wohnung und Craven erwischte sich selbst dabei, wie er innigst betete, dass Fynn auch wirklich wiederkommen würde. Die Suppe schmeckte gut, aber dennoch war es schwierig sie zu schlucken und im Magen zu behalten. Craven löffelte den Großteil auf, trank ein paar Schlucke Wasser und war wieder fest eingeschlafen, als Fynn zurückkehrte. Zwar blieben die Alpträume, doch als er wieder aufwachte, fühlte er sich etwas weniger beschissen als zuvor und seine Erleichterung war groß, als er Fynn auf der Couch sitzen sah.
„Bist ja immer noch hier“, nuschelte er verschlafen und setzte sich im Bett auf. Draußen war es schon dunkel, allerdings kaum mehr als früher Abend. Fynns Protest entgegen rutschte Craven zum Bettrand und stemmte sich mit einem Ächzen auf die Beine.
„Kann nicht mehr liegen, komm schon, lass mich wenigstens auf die Couch.“
Er trottete zur Couch hinüber und ließ sich auf die Polster fallen. Sein Körper war immer noch wund, aber wenigstens hatten die Auswirkungen der Drogen seinen Körper verlassen und sein Kopf war einigermaßen klar.
„Du kannst auch so bleiben, ne? Ohne mich aufzupäppeln. Schulde ich dir irgendwie.“
Seine Lippen waren aufgerissen und schenkten seinem Lächeln etwas Kränkliches, aber Craven meinte es ernst.
„Wenn ich störe, kann ich auch woanders crashen“, grinste er entschuldigend und hob abwehrend die Hände. Zu mindestens ein Teil war gelogen. Craven konnte nirgendwo crashen, außer vielleicht bei Mherzad. Aber so richtig sicher war sich der Junkie nicht, wo sie beide gerade standen. Das Bisschen Reden und die wenige Bewegung hatten gereicht, dass Craven sich schon wieder wie durchgekaut fühlte und mit einem schwachen Husten griff er sich die Decke und hüllte sich in den ausgewaschenen Stoff.
„Du hattest was von Medizin erzählt, oder?“

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BeitragThema: Re: Major Crimes   Major Crimes - Seite 5 Icon_minitime1Mo Feb 12, 2024 10:19 pm

Fynn war noch nicht bereit, wieder mit dem anderen zu witzeln und erwischte sich selbst dabei, dass statt eines dummen Spruches, andere Worte in den Sinn kamen. Denn gerade wirkte er ganz sicherlich nicht so, als ob er es schaffen konnte allein klarzukommen. Doch diese Worte verkniff er sich lieber, nickte ihm nur stumm zu und erhob sich, nachdem sich eine stille Minute fast wie eine unangenehme Ewigkeit anfühlte.
Er wollte nicht allzu lang wegbleiben, nur ein paar Schmerzmittel besorgen, vielleicht ein Satz neuer Klamotten, sollte er länger als eine Nacht bei ihm in der Wohnung bleiben. Das Motelzimmer war bis zum Ende der nächsten Woche bezahlt, sollte also zumindest abgedeckt sein, wenn er unterwegs war.
Seine Gedanken kreisten die ganze Zeit um die Worte herum, die der Jüngere eher gesagt hatte- dass das hier nicht das erste und nicht das letzte Mal war, dass er in solch einem Zustand zurückgelassen wurde.
Es war schwer sich vorzustellen, welch einen Vorteil der junge Mann daraus zog und was Mherzad alles mit ihm angestellt hatte. Wenn er sich nicht einmal daran erinnern konnte, einen kompletten Filmriss hatte, hieß es meistens nichts Gutes. Doch ihm war auch aufgefallen, wie er versuchte diesen Mann in Schutz zu nehmen, warum auch immer. Es war schwer zu verstehen, was zwischen den beiden vor sich ging und der Merc wusste nicht einmal, ob er wirklich zwischen all dem stecken wollte, er wollte keine Probleme. Darüber hinaus wollte er auch nicht auf einem moralisch höheren Treppchen stehen und so tun, als hätte er die Macht und das Recht dem anderen zu sagen, was er zu tun und lassen hatte.
Wieso also wurmte es ihn so schrecklich?
Der Silberhaarige versuchte seine Gedanken mit lauter Radiomusik zu ertränken, als er durch die Straßen von Night City düste und einige rote Ampeln ignorierte. Er wollte nicht allzu lange wegbleiben, wer wusste, ob nicht vielleicht das Nervensystem des Dunkelhaarigen auf einmal drohte aufzugeben.
Unterschiedliche Schmerzmittel zu besorgen, war einfach, hatte sogar etwas zur Wundheilung mitgenommen. In seinem abgewrackten Zimmer stopfte er einige Kleidungsstücke in seine Tasche, als die grauen Augen den blauen Inhalator auf den Nachttisch liegen sahen. Er hatte ihn aufgehoben, für schlimmere Tage und schlimmere Verletzungen. Ein großzügiges Geschenk des Fixers, was vielleicht Craven sogar gut entgegenkommen würde. Speedheal sollte die Verletzungen schneller beseitigen können, vielleicht wäre er in zwei Tagen sogar schon auf den Beinen.
Hastig schnappte er sich den Inhalator und stopfte ihn ebenfalls zu seinen Sachen, ehe er eine halbe Stunde später sich wieder in der kleinen Wohnung wiederfand.
Der Jüngere war wieder eingeschlafen und er wollte ihn nicht wecken, räumte lieber die Suppenschüssel weg und füllte sein Glas mit neuem Wasser.
Besser war es, wenn er den Rausch weiter ausschlief, viel könnte er heute ohnehin nicht tun und sollte es auch nicht.
Fynn hatte sich abermals auf die Couch platziert, schaute irgendein TV Programm auf leiser Lautstärke, nicht ganz dem folgend, was auf dem Bildschirm passierte. Immer noch plagten ihn viele Fragen, doch er glaubte nicht, dass Craven sie beantworten konnte oder gar wollte. Vielleicht sollte er sich im Club umhören, sicherlich konnten ihm einige Leute mehr dazu sagen.
Er hatte nicht gemerkt, dass der andere in den frühen Abendstunden wieder wach war, drehte sich überrascht um, als die Stimme in seinen Ohren erklang. „Hab doch gesagt, dass ich hier bleib. Ich bin stur, musst du wissen.“, er hob eine Augenbraue, als sich ihre Blicke trafen, wollte sich gerade erheben und den Körper wieder ins Bett befördern, als er sich langsam erhob und zur Couch trottete.
„Nagut, ein wenig auf der Couch zu sitzen, kann wohl nicht schaden.“, erwiderte er mit kritischer Stimme, beobachtete ihn dabei, damit er eingreifen konnte, wenn irgendwas passierte.
Bei den nächsten Worten verzog er leicht das Gesicht. „Es geht hier nicht darum, dass du mir irgendwas schuldest…außerdem bin ich ja gerade noch hier, morgen sicherlich auch.“ Es war nicht so, dass er es nicht genossen hatte hier zu sein, doch nun hatte er nicht genug Vertrauen in den Dunkelhaarigen, dass er sich noch wohl genug fühlen konnte, auf unbestimmte Zeit hier zu wohnen. „Außerdem musst du auch mal in deinem Bett schlafen. Das ist immer noch deine Wohnung.“, die Augen lagen ernst auf seinem Gesicht. Er wusste, worauf er hinauswollte, und Fynn war absolut nicht bereit, diese Vorschläge anzunehmen. Noch konnte er nicht sich überwinden so zu tun, als ob alles beim Alten wäre.
Umso erleichterter war der Ältere, als das Gesprächsthema in eine andere Richtung gewechselt wurde und sprang schnell von der Couch auf, in seiner Tasche herumkramend.
„Ich hab was gegen deinen Hals, gegen Schmerzen und…ich glaube das Teil könnte dir auch gut helfen.“, der Silberhaarige legte eine Packung mit Schmerztabletten, Halspastillen und den Inhalator auf den Tisch. „Die Schmerzmittel knocken einen angeblich schnell aus…das Speedheal sollte deine Verletzungen schnell beseitigen können.“, erklärte er dem anderen sachlich, auf die Medizin deutend.
„Hatte das noch übrig, wäre blöd es einfach rumliegen und schlecht werden zu lassen.“ Der Merc zuckte mit den Schultern, darauf hoffend, dass Craven nicht aus falschem Stolz heraus es ablehnt. „Wir können nen Film oder so schauen, Bock auf was Bestimmtes?“

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BeitragThema: Re: Major Crimes   Major Crimes - Seite 5 Icon_minitime1Mo Feb 12, 2024 11:11 pm

Es war eine Barriere zwischen ihnen, die Craven nicht überwinden konnte. Fynns Ablehnung ihm gegenüber war so spürbar wie ein Schlag ins Gesicht. Vermutlich war es wirklich nur ein altruistisches Pflichtbewusstsein, das ihn hier hielt. Der Junkie hatte schon viele Fehler in seinem Leben gemacht, aber selten hatte ihm etwas solche Schuldgefühle bereitet. Er mochte es nicht, sich für seine Aktionen verantwortlich zu fühlen. Wieso konnte Fynn ihm nicht einfach verzeihen? Er wusste allerdings, dass das ein egoistischer Wunsch war und so schnell wohl nicht passieren würde. Mit einem leisen Seufzen zog er die Decke fester um seine Schultern. Ihm war ungewöhnlich kalt und vielleicht half das ein wenig, das Bibbern in seinen Knochen zu unterdrücken.
„Wills trotzdem irgendwie wieder gut machen“, murmelte Craven seinen Knien entgegen, unfähig den anderen anzusehen. Die Ablehnung auf dem Gesicht des Mercs ertrug er nicht und seine kleinen Seitenhiebe hatte er die ganze Zeit abgeschmettert, sodass Craven nicht noch einen Versuch wagte.
„Ich hab kein Problem mit der Couch, hat meinem Rücken nicht geschadet.“
Craven lächelte schwach. Bei all den Dingen, die er seinem Körper regelmäßig antat, war eine wenig ergonomische Couch noch das geringste Übel. Auf dem Tisch lag noch sein Handy und er wagte einen kurzen Blick darauf. Das Display aktivierte sich bei seinem Blick, aber auch von hier konnte er sehen, dass er keine Nachrichten hatte. Also hatte sich Mherzad nicht gemeldet. Wieso versetzte ihm das ebenfalls einen Stich? Seit wann interessierte es ihn, ob ihn andere Leute beachteten oder nicht?
Fynn schien erleichtert, dass Craven die Medikamente angesprochen hatte und zog gleich eine kleine Hausapotheke aus seiner Tasche. Der Junkie beobachtete ihn genau dabei und konnte nicht umhin, dass seine Augen an dem Inhalator hängenblieben. Eigentlich wollte er so etwas Wertvolles wie den Speedheal nicht annehmen, aber irgendetwas sagte ihm, dass er Fynn nur noch mehr genervt hätte, hätte er es abgelehnt. Mit einer erschreckend routinierten Bewegung nahm er den Inhalator entgegen und leerte ihn in einem Zug. Sofort flimmerte es vor seinem inneren Auge auf und Craven blinzelte ein paar Mal, irritiert, wie schnell der Speedheal seine Lebensgeister weckte.
„Gott, das ballert“, ächzte er und griff nach den Tabletten. Wenn es ihn wegballerte, musste er weniger Schuldgefühle ertragen. Craven spülte zwei Pillen mit Wasser herunter und der darauf folgende Schmerz in seiner Kehle ließ ihn auch noch zu den Halspastillen greifen.
„Glaub nicht, dass ich viel mitbekommen werde oder gar was zu Ende gucken werde. Such du ruhig aus.“
Craven fischte sein Handy vom Couchtisch, während Fynn nach einem Film suchte, der ihn interessierte und schließlich bei einem actionreichen Thriller landete. Wenn Craven sich die Länge so ansah, war er sich sicher, dass er das Ende des Streifens nicht erleben würde. Für einen Moment rang er mit sich, ob er Mherzad schreiben sollte. Hatte er ihn wirklich wortlos hier abgeladen? Im schwarzen Spiegel seines Handydisplays konnte er die Blessuren an seinem Hals sehen und sein Magen zog sich unweigerlich zusammen, während seine Finger die dunklen Stellen vorsichtig abtasteten.
„Fuck, ich dachte, ich wäre gefallen oder so“, murmelte er mehr zu sich selbst als zu Fynn. Mherzad mochte es mit den Drogen übertreiben, aber körperliche Gewalt tat er ihm selten an. Irgendetwas anderes musste vorgefallen sein.
Bin langsam wieder unter den Lebenden, Danke für das Wochenende :*“
Craven schickte die Nachricht ab, schob sein Handy aber unter ein Sofakissen, damit er nicht sehen musste, wenn Mherzad antwortete. Er wollte Fynn so viel fragen, so viel sagen. Ob er nach den paar Tagen ganz aus seinem Leben verschwinden würde? Craven wollte ihn so verzweifelt darum bitten, zu bleiben. Aber die Angst abgewiesen zu werden, schnürte ihm die Kehle zu.
„Ich wette, der Chief Inspector ist der Villain“, stellte er eine Theorie auf, dessen Auflösung er nicht mehr erlebte. Die nächste halbe Stunde war sein Körper immer mehr in die Waagerechte gerutscht, bis er endlich lag und der Schlaf ihn übermannte. Hoffnungslose Angst hatte die Alpträume heraufbeschwört, die ihn sich unruhig auf der Couch hin und her werfen ließen. Hätte seine umherzuckende Hand bloß etwas gehabt, was er greifen konnte. Craven sehnte sich so sehr nach Nähe, doch sein Schlaf war kalt und einsam und sein Wimmern war einem gelegentlichen Kauderwelsch gewichen. Hin und wieder entflohen ihm flehende Bitten. Dass er nicht mehr wollte, dass es es nicht so gemeint hatte. Nicht einmal das konnte ihn wecken.

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BeitragThema: Re: Major Crimes   Major Crimes - Seite 5 Icon_minitime1Mo Feb 12, 2024 11:49 pm

Es war unschwer zu erkennen, dass Craven seine Antworten nicht sonderlich gefallen hatten. Doch was hatte er erwartet? Dass es wieder so weiterging, wie vorher? Er musste doch selbst irgendwo wissen, dass trotz einer Entschuldigung das Vertrauen nicht einfach so wieder aufgebaut werden konnte. Fynn hätte es sich durchaus gewünscht, dass dem so wäre, einen Freund hätte er verdammt nochmal gerade mehr denn je gebraucht, doch offenbar hatte das Leben andere Pläne gehabt.
Stumm beobachtete er den anderen, wie er den Inhalator nahm und beinahe schon routiniert den Inhalt entleerte. Hoffentlich machte es seinen Job schnell und effektiv.
„Dann wirkt das bestimmt auch schnell.“, murmelte die dunkle Stimme, während er durch die Filmauswahl skippte, die ihm der Fernseher anbot.
Immer wieder huschten seine Augen zur schmalen Gestalt, sich fragend, was eigentlich passieren sollte, dass sie wieder wie vorher interagierten. Es war eigentlich lächerlich, dass er diesen Tagen so sehr hinterherweinte, dass er so sehr an ihnen klebte, wenn man darüber nachdachte, dass es wahrlich nur einige Tage waren und keine monatelange Freundschaft, die gerade zunichte gemacht wurde. So weit waren sie leider nicht gekommen.
Als der Dunkelhaarige ihm die Erlaubnis erteilte, etwas rauszupicken, nickte er nur zur Bestätigung und suchte nach etwas, was ihn hoffentlich ganz einnehmen konnte, wo er den Kopf ausschalten und sich nur auf den Inhalt des Filmes konzentrieren konnte.
Aus dem Augenwinkel heraus sah er, wie Craven auf sein Handy blickte und offenbar damit zu interagieren schien und merkte, wie er sich direkt fragte, ob er Mherzad etwas schrieb, vielleicht sogar irgendwas über ihn berichtete. Nein, was gab es schon zu berichten? Dass er hier war und zusah, dass er das machte, wozu der Fixer sich zu fein war?! Nicht einmal in seine Wohnung konnte er ihn bringen, ihn zumindest ausnüchtern, damit die Sorge nicht bestand, dass er diesen Tag nicht überlebte. Gott, wie konnte man so wenig Interesse an anderen Leuten haben?
Wieder einmal musste der Merc feststellen, dass sein Kopf sich nicht so einfach ablenken ließ, dass er vom Inhalt des Filmes kaum etwas mitbekam und sich nur noch tausende an Fragen stapelten, die ihn regelrecht aufzufressen schienen.
Erst, als die Stimme des Jüngeren erklang, konnte er sich aus dem Mahlstrom seiner Gedanken loslösen, blickte kurz zu ihm herüber. „Wahrscheinlich hast du recht, der Film ist zu offensichtlich.“, erwiderte er leise, sich fragend, ob er unterbewusst überhaupt mitbekommen hatte, was in der letzten Stunde passiert war.
Craven hatte auf jeden Fall die letzte Stunde definitiv nicht mitbekommen, jedoch mit seiner Vermutung ins Schwarze getroffen.
Fynn kam nicht drumherum zu sehen, wie unruhig der andere sich auf der Couch bewegte, wie er offenbar von Träumen geplagt wurde, die ihm alles andere als die Ruhe gönnten, die er gerade brauchte. Vielleicht waren es noch die restlichen Drogen, die er noch nicht aus seinem System spülen konnte. Vielleicht waren es auch einfach all die Ereignisse des Wochenendes, die er verarbeiten musste.
„Was wurde nur mit dir gemacht…?“, mit einem leisen Seufzer und einer besorgten Miene blickte er das Bündel auf der Couch an. Wenn sie doch in der Lage gewesen wären, offener zueinander zu sein, vielleicht wäre er dann in der Lage gewesen, ihm zu sagen, was widerfahren war. Dann wiederum meinte der Dunkelhaarige, dass er nichts mitbekommen hatte und irgendwo glaubte Fynn ihm das auch.
Worte hatte der Jüngere über seine Lippen gebracht und der Silberhaarige konnte sich kaum zusammenreimen, was er aussagen wollte, was gemeint war und was gerade im Traum passierte. Ihn zu wecken erschien dämlich, auch, wenn er gerne etwas gegen diese Träume gemacht hätte, doch wahrscheinlich würden sie ohnehin zurückkehren. Was er jedoch tun konnte, war ihn ins Bett zu bringen, wo er auch hingehörte.
Langsam erhob sich der muskulöse Körper, nahm sich die Freiheit und befreite den jungen Mann von der Wolldecke, ehe er seine Arme unter ihn platzierte und Craven sachte anhob. Er hatte ihn sicher gegen seine Brust gepresst, auch, wenn er sich keine Sorgen zu machen brauchte, dass er ihn irgendwie aus Versehen fallen gelassen hätte, war er doch so dünn und schmal, dass es sich beinahe wie nichts anfühlte, was er zum Bett herübertrug.
Vorsichtig platzierte er den jungen Mann auf die Matratze, deckte ihn fest zu, dass ihm nicht kalt werden konnte und erwischte sich dabei, wie er eine Weile lang noch vor ihm stehen blieb und ihn aus mitfühlenden Augen heraus anblickte.
Gott, er konnte einem wirklich nur leidtun, er hatte nicht verdient, dass sich absolut niemand um ihn kümmerte, dass nicht einmal jemand ihn anrief und fragte, wie es ihm ging und ob er wohlauf war. Es drehte ihm den Magen rum, das war nicht okay.
Dann wiederum…war es bei ihm nicht anders? Der Unterschied lag wohl daran, dass er nicht von jemanden regelrecht misshandelt wurde.
Das unwohle Gefühl wollte nicht weggehen, als er die Lichter dämmte, den Fernseher ausschaltete und sich ein Nachtlager auf der Couch aufbaute.
Fynn hatte Cravens Handy unter einem der Sofakissen herausgefischt, hatte nur kurz einen Blick auf das Display erhaschen können, als er es auf den Couchtisch legte.
Vielleicht hatte sich der Fixer ja doch erbarmt, denn konnte er kurz seinen Namen aufblitzen sehen neben einer ungelesenen Nachricht. Doch er wollte nicht in die Privatsphäre eindringen, konnte er nicht einmal, selbst, wenn er es gewollt hätte.
Die Schmerztabletten lächelten den Älteren noch entgegen und beinahe auf Anhieb merkte er den elektrischen, unangenehmen Schmerz, der durch seine Wirbelsäule schoss und genehmigte sich eine Tablette, in der Hoffnung, dass es ihm vielleicht beim Schlafen helfen würde.
Ach, was machte er sich vor? Abgesehen davon, dass die Couch nicht gerade für seinen Körperbau geschaffen war, hielt er immer die Ohren und teilweise die Augen offen, konnte nicht einfach so in einen tiefen Schlaf fallen, wenn er sich nicht sicher war, ob bei Craven auch alles in Ordnung war.

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BeitragThema: Re: Major Crimes   Major Crimes - Seite 5 Icon_minitime1Di Feb 13, 2024 6:19 pm

Craven wusste nicht mehr genau, wie der Abend geendet war. Als er mitten in der Nacht kurz wach geworden war, hatte er sich im Bett wiedergefunden und war kurz vollkommen orientierungslos. Er erinnerte sich zu mindestens nicht mehr daran, dass er sich hierher begeben hatte, aber vielleicht war das ja auch im vollkommenen Halbschlaf passiert? Auf der Couch konnte er die Umrisse von Fynn ausmachen, der ruhig vor sich hin schlummerte. Ein schlechtes Gewissen, dass der deutlich größere Mann jetzt auf der Couch schlafen musste, hatte er trotzdem, aber er konnte ihn jetzt auch schlecht wecken und mit ihm tauschen. Einen Moment ließ sich Craven noch, um sich von den Alpträumen zu lösen, dann war er schon wieder in die Kissen gesunken und hatte weitergeschlafen, den Rest der Nacht zum Glück ohne Wimmern und Wehren.
Am nächsten Tag blieb Fynn immer noch hier und Craven verstand noch immer nicht, wieso. Craven hatte ihm mehr als genug Grund gegeben, ihn mit dem Arsch nicht mehr anzuschauen. In Night City sollte es egal sein, ob er noch eine Zahl mehr in der Statistik der Drogentoten wurde. Außerdem hatte er bis jetzt immer irgendwie überlebt, der Cyberware sei Dank, also hätte es nicht so ein Problem sein sollen. Er hatte es schon so lange nicht mehr miterlebt, dass sich jemand so um ihn sorgte und kümmerte wie Fynn und wenn er den Merc nicht bereits kennengelernt hätte, hätte er sich Sorgen gemacht, dass nachher eine Rechnung auf ihn warten würde, die er in zwei Leben nicht abbezahlen konnte. Aber es war Fynn und Fynn schien ernsthafte Intentionen zu haben. Der Merc kochte für ihn, sorgte dafür, dass er seine Mittelchen schluckte, um ihn wieder auf die Beine zu bringen und er wich ihm kaum von der Seite. Fairerweise hätte Craven all das mehr genießen können, wenn die Luft zwischen ihnen nicht weiterhin so aufgeladen gewesen wäre. Selbst ein Junkie wie Craven hatte den Subtext in ihren Gesprächen lesen können und bevor er es für sie beide noch unangenehmer machte, hielt er lieber die Klappe. Am Ende des Dienstags hatte sich wenigstens eine ruhige Routine zwischen ihnen eingestellt. Craven pendelte die meiste Zeit zwischen Couch und Bett hin und her, er war immer noch so unendlich müde und Schlaf konnte ihm nur gut tun. Hin und wieder nahm er sein Handy in die Hand, aber sein Kopf war kein Freund eines Bildschirms so nah vor seiner Nase.
Sehr gut! Smile melde dich, sobald du wieder laufen kannst Razz süße Träume <3 Eddies sind auf dem Konto mit ein bisschen Trinkgeld 💰
Craven starrte auf die Textnachricht, wenn er sonst nicht wusste, wohin mit sich und vergewisserte sich, dass zwischen dem Fixer und ihm noch alles in Ordnung war, auch, wenn er nicht hier war. Der Merc mochte keine hohe Meinung von dem Fixer haben, aber Craven wusste, dass er selbst genau so eine Schuld trug. War nicht so, als wenn er nicht jedes Mal freiwillig mit ging. Aber das konnte und wollte er Fynn so nicht sagen. Wenigstens wurden die unangenehmen Momente zwischen ihnen etwas seltener, auch, wenn das bedeutete, dass sie einfach weniger sprachen. Craven war für jeden Brotkrumen dankbar, den der andere ihm hin warf. Er hatte Mherzad belanglose Scheiße getextet, nicht so viel, dass der andere genervt von ihm sein konnte und irgendwann hatte der Fixer ihn nebulös daran erinnert, dass er noch einen Plan mit ihm hatte. Fynn hatte außerdem einen neuen Gig bekommen, für den er einen Klienten im Thartaros treffen sollte, sodass am Mittwoch die ewige Ruhe endlich ein Ende hatte. Craven hatte Fynn ohne Protest den Quadra überlassen und unter seinem skeptischen Blick verschwand er in Richtung Mherzads Büro. Seine Blessuren waren schon deutlich besser geworden, nur sein Hals wies immer noch den bunt verfärbten Bluterguss auf, auf den ihn hier sowieso niemand ansprechen würde. Craven klopfte kurz und war dann auch schon in das Büro des Fixers geschlüpft. Es war später Nachmittag und im Club durchaus schon ein bisschen was los, der Beat der Musik drang dumpf zu ihnen heran.
„Du wolltest mich sehen?“, grinste er dem anderen entgegen und liebäugelte mit dem Stash, der auf dem Couchtisch ausgebreitet lag. Selbst in den letzten Tagen hatte Craven nicht vollkommen ohne gekonnt, es aber bei harmlosem Zeug wie Blue Glass belassen. Aber auch das war irgendwann leer. Der Bender hatte ihm genug Eddies verschafft, um sich für den Rest des Monats keinerlei Sorgen machen zu müssen.
„Fy-…Der Merc hat einen neuen Gig? Vielleicht kann ich ihm joinen, mich ein bisschen nützlich machen?“
Wenn Mherzad ihm dem anderen zur Seite stellte, hatte er keinen Grund, ihn abzulehnen, so Cravens Hoffnung, doch er sah auch kurz einen Schatten über Mherzads Gesicht huschen und seine Hand fuhr unterbewusst an seinen Hals.
„Vorher kann ich dir erstmal aushelfen?“, schnurrte er beschwichtigend und ließ sich auf den Stuhl vor Mherzads Schreibtisch fallen.

Der Merc war mit Mherzads Schoßhund in den Club gekommen und Banks war sich nicht sicher, ob ihre Textnachricht vor ein paar Tagen wirklich etwas gebracht hatte, wenn sie immer noch miteinander rumhingen. Aber sie waren allesamt erwachsene Menschen und der Neue würde schon sehen, was er davon hatte. Die drahtige Frau rutschte von ihrem Barhocker und schlenderte dem silberhaarigen Mann entgegen, neugierig, sich in Persona mit ihm zu unterhalten.
„Fynn, richtig? Wir haben geschrieben“, stellte sie sich vor, bevor der mürrisch dreinblickende Kerl sie sofort aus seiner Booth verbannte.
„Ich dachte, es wäre ganz nett, ein Gesicht zueinander zu haben, wenn man in Zukunft vielleicht mal miteinander arbeitet.“
Sie lächelte, kurz, knapp und zweckmäßig, aber nicht unfreundlich. Fynn schien irgendetwas auf der Zunge zu brennen und sie verstummte, um ihm den nötigen Raum zu geben.

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BeitragThema: Re: Major Crimes   Major Crimes - Seite 5 Icon_minitime1Di Feb 13, 2024 11:07 pm

Nach solch einem aufreibenden Wochenende war es nichts Neues, dass der Junkie sich erstmal erholen musste, immerhin musste sich der schmächtige Körper von so einigen Dingen erholen. Es war nicht Mherzads Intention gewesen, ihn dieses Mal stärker zu verletzen, er musste auch zugeben, dass er Kopf und Körper nicht ganz in dem Moment unter Kontrolle hatte, etwas, was er eigentlich gerne vermied. Doch nun war es geschehen und er hatte es mit etwas extra Geld wiedergutgemacht. Es war ja nicht so, als würde das Craven jetzt davor abschrecken weitere Wochenenden mit ihm zu verbringen. Unfälle geschahen nun mal und das war das Risiko, was man eingehen musste, wenn man gratis Premium Drogen und guten Sex haben wollte.
Er sah sich in keiner Schuld, wieso auch?
Seine blauen Augen blickten über den Rand seiner Sonnenbrille, als es an der Tür klopfte und sie im nächsten Moment surrend aufschwang.
Da war er ja auch schon…man musste nur kurz einen Gedanken an ihn verschwenden und schon tauchte er auf. Wie überaus praktisch!
Der Fixer setzte ein breites Grinsen auf, als sich ihre Blicke trafen, präsentierte dabei seine scharfen Zähne. „Da bist du ja! So gut auf den Beinen hab ich dich fast drei Tage lang nicht gesehen.“, raunte die Stimme amüsiert, ihn etwas ausgiebiger musternd. Die blauen Flecken um den Hals waren noch nicht verschwunden, zeichneten die Stellen ab, wo seine langen Finger ein wenig zu lang sich ins Fleisch gepresst hatten. Doch es zu erwähnen oder gar darüber zu reden? Nein, das würde nicht passieren, immerhin gab es nichts zu besprechen.
Noch bevor der Ältere zu sprechen ansetzen konnte, sprudelten schon die Worte aus Cravens Mund hervor. Wenn reden so einfach war, konnte die Verletzung nicht so schlimm gewesen sein!
Und Herrgott, wie dringend er den Merc doch wollte, es war fast schon widerlich, dass Mherzad sich dabei erwischte, wie sich seine Miene verdunkelte.
Wie schnell der junge Mann doch das Thema wechseln konnte, offensichtlich war ihm auch aufgefallen, dass es nicht der beste Start in eine Konversation war.
Mherzad schlug ein Bein über das andere, drehte sich im Sessel ein wenig herum, bei diesem überaus nettem Angebot noch ein wenig breiter grinsend. „Weißt du Craven, ich bin mir sicher, dass du mir liebend gerne aushelfen möchtest. Wie schade, dass ich nicht der Merc bin, nicht wahr? Würde das sicherlich ganz besonders für dich machen, hab ich recht?“, sein Blick lag herausfordernd auf dem schmalen Gesicht seines Gegenübers, lachte laut auf, als er den Blick erhaschte. Wie erwischt er sich doch fühlte! Jetzt, wo die Drogen nachgelassen hatte, konnte der Fixer nicht anders, als sich über diesen Zustand lustig zu machen. Es war ein Witz, wenn Craven wirklich glaubte, dass jemand wie der Merc auch nur einen mehrdeutigen Blick in seine Richtung werfen würde…er würde sich mit keinem Junkie abgeben. Niemand gab sich mit diesem Junkie ab, niemand außer Mherzad und das sollte er verdammt nochmal wertschätzen! Ohne ihn hätte er nichts auf dieser Welt!
„Deswegen habe ich dich nicht hergeholt. Du hast ein nettes Treffen mit meinem Ripper- Monowire, dass du in Zukunft nützlicher bist und….ich habe ein kleines Angebot für dich.“
Seine Hand öffnete die oberste Schublade seines Schreibtischs, zückte noch einmal den Dollchip hervor und schon ihn dem Dunkelhaarigen entgegen. „Während du deinen Rausch ausgeschlafen hast, habe ich ein bisschen gearbeitet und dir was Gutes gegönnt. Der Dollchip ist ausgerüstet mit den Basics, die man für’s Netrunning braucht. So kannst du in der größeren Liga spielen und vielleicht sogar bei den nächsten Gigs deinem Herzblatt aushelfen? Was sagst du? Bringt dich natürlich auch in eine bessere Verdienstklasse.“ Der Fixer beugte sich leicht über den Schreibtisch, immer noch breit lächelnd. Es war ein Angebot, was Craven niemals ausschlagen konnte. Jegliche kleine Hoffnung, dass er etwas für den neuen Merc werden könnte, als ob er sich das nicht seit Tagen gewünscht hatte. Und zusätzlich würde er ihm so schrecklich nützlich werden. All das Geld, was er in ihn investieren würde, könnte er durch ihn auch noch einsparen. Es war perfekt. Er musste es nur schlucken.

Nach diesen Tagen fühlte sich Fynn noch unwohler in diesem Drecksclub, zusätzlich genoss er es überhaupt nicht, den anderen allein in das Büro reingehen zu sehen. Mherzad konnte man nicht vertrauen und wer wusste, was er dieses Mal mit ihm machen würde?
Er hatte sich gerne um den anderen in den letzten Tagen gekümmert, doch idealerweise hätte diese Situation gar nicht erst passieren sollen und etwas sagte ihm, dass es auch nicht das letzte Mal sein würde, dass sie diesen Mist durchkauen würden…
Der Merc verschränkte seine Arme, als er sich in einer der Booths reinsetzte, darauf wartend, dass er gleich seinen Job machen konnte.
Er musste zugeben, dass dieses Gebäude ihm am frühen Morgen mehr gefiel, weniger Trubel, weniger Musik und weniger Leute. Dass er ausgerechnet heute auch noch von jemanden angesprochen werden musste, kam ihm alles andere als gelegen und er musterte die Frau etwas genauer, nickend, als sie seinen Namen über die Lippen brachte. Der Netrunner also.
„Eine gar nicht so schlechte Idee. Setz dich, ich…muss leider zugeben, dass mir dein Name entfallen ist.“, gestand der Ältere, ehe er auf den leeren Platz neben sich deutete.
Es war vielleicht wirklich nicht schlecht, wenn er ein paar Kontakte machte, mit anderen Leuten klarkam und fairerweise war dies die einzige Person, die ihn bis jetzt nicht in irgendeiner Form verarscht hatte.
„Danke nochmal…für das Heads Up und so. Nicht alle hätten sich die Mühe gemacht.“, seine Augen lagen dankbar auf ihrem Gesicht, leicht lächelnd.
Sicherlich arbeitete sie schon etwas länger für den Fixer. Vielleicht hatte sie sogar eine Ahnung, was eigentlich zwischen Craven und dem Typen abging und konnte ihm mehr sagen?
„Hey, nur mal so aus Neugier heraus. Was genau ist Craven für Mherzad? Sind sie irgendwie…haben die was am Laufen? Er verbringt so viel mehr Zeit mit ihm, als alle anderen hier und ein Merc ist er auch nicht wirklich. Es…ich hab noch nicht ganz durchblicken können, was ihre Dynamik ist.“, platzte es anschließend aus ihm hervor. Fynn konnte nicht anders, er musste wissen, ob er mit seinen Vermutungen richtig lag. Hoffungsvoll blickten die grauen Augen in das Gesicht des Netrunners. Vielleicht konnte sie irgendwo auch verstehen, dass es für Neulinge seltsam erschien und mehr Fragen aufwarf.

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BeitragThema: Re: Major Crimes   Major Crimes - Seite 5 Icon_minitime1Mi Feb 14, 2024 6:23 pm

Craven hatte nicht erwartet, solche Worte von Mherzad zu hören und für einen Moment war es, als wenn die Zeit um ihn herum stehengeblieben wäre. Er dachte daran, wie sehr er sich wünschte, dass er mit Fynn zu diesen sonnigen Tagen von letzter Woche zurückkehren konnte und wie sehr er wollte, dass Fynn seine Annäherungen erwidern würde. Doch wie konnte Mherzad all das wissen? Craven fühlte sich wie ein kleines Kind, das man bei etwas erwischt hatte, nur, dass es viel stärker stach als er gedacht hätte. Zwar war es für ein unschuldiges Überspielen schon zu spät, dafür war Cravens Gesicht zu sehr entgleist, aber er versuchte es dennoch.
„Was meinst du?“, lachte er, sichtlich nervös und zwang sich zu einem anzüglichen Grinsen.
„Mein Hintern weiß noch sehr genau, auf wessen Schwanz ich dieses Wochenende gesessen habe und das war nicht der des Mercs“, gurrte er unschuldig und war heilfroh, dass der Fixer das Thema anscheinend ebenfalls wechseln wollte.
„Fuck, meinst du das ernst?!“
Erneut konnte er seine Emotionen nicht verbergen. Mherzad hatte noch nie versucht, ihn für irgendetwas außer Drogen und Sex auszustatten und feines Chrom war etwas, von dem der Junkie nur träumen konnte.
„Ich mein, ich hab ein bisschen was gelernt in den letzten Wochen, wenn du mich wirklich irgendwo anders einsetzen willst!“
Mehr Geld klang traumhaft und irgendwie hatten die letzten Wochen einen Wunsch in ihm geweckt, mehr zu tun als nur Mherzads Schwanz zu lutschen. Nichts, was er ihm jemals offen entgegnet hätte. Aber die Vorstellung war zu gut, um wahr zu sein und im nächsten Moment wusste er auch schon, was der Haken an der Sache war. Unglücklich starrte er auf den Chip auf dem Tisch, den Mherzad so nonchalant zu ihm hinüber schob. Ihm gefiel die Vorstellung nicht, dass man ihn aus seinem eigenen Kopf aussperren konnte. Aber er hatte auch noch nie gehört, dass der Chip für so etwas eingesetzt werden konnte. Früher hatte er sich fürs Netrunning interessiert, aber die Basics, die er gelernt hatte, waren mit der Zeit bei Mherzad vollkommen eingerostet. So ein billiger Headstart könnte Wunder wirken für ihn. Craven starrte einen Moment lang nur auf den Chip, dann streckte seine Hand sich zögerlich danach aus. Als Netrunner könnte er tatsächlich ein nützliches Teammitglied für Fynn sein. Vielleicht würde er ihm noch eine zweite Chance geben? Vielleicht konnte das, was sie hatten, doch noch einmal zurückkehren? Es war, als wenn Mherzads Grinsen ihn mit scharfen Zähnen auffraß, als er den Chip entgegennahm.
„Kann nicht schaden, es mal zu probieren, nicht wahr?“
Bauschmerzen bereitete es Craven trotzdem.
„Also, wann hab ich meinen Termin beim Doktor?“, fragte er und grinste verschmitzt. Mherzad schien etwas besänftigter mit seiner Entscheidung und Craven wagte es, sich auf den Rand seines Schreibtischs zu setzen und sich ein wenig zu dem Fixer hinüberzulehnen.
„Und wie kann ich mich dafür revanchieren? Ich kann mich ja unmöglich so von dir aushalten lassen!“, entgegnete er ihm und lehnte sich etwas näher zu dem Fixer hinüber. Fynn war ja sicherlich eh noch eine Weile beschäftigt…

Banks hätte am liebsten ein Lachen ausgestoßen. Wenn man dem Merc so beim Reden zuhörte, konnte man beinahe glauben, er wäre eifersüchtig!
„Ich bin Banks, ich glaube, ich hatte mich nicht vorgestellt.“
Sie hielt dem anderen ihre Hand entgegen und erwiderte seinen festen Händedruck. Sie war nur wenige Jahre jünger als der Merc und auch, wenn Alter weniger eine Rolle spielte als pures Talent, war es immer ganz angenehm, einen Gleichgesinnten zwischen all den jungen Hüpfern zu finden. Vielleicht waren Fynn und sie wirklich noch von einem etwas anderen Schlag Mensch.
„Wie gesagt, ich dachte, du verdienst eine faire Chance“, winkte sie ab. Auch die Netrunnerin war allerdings nicht die Wohlfahrt. Fynn wirkte wie ein fähiger Solo, jemand, der nützlich sein konnte. Der kleine Junkie, der ihn durch die Gegend kutschierte, war eine andere Sorte Mensch. Eigentlich hatte sie gedacht, dass Fynn das bereits verstanden hätte.
„Aus Neugierde also?“
Sie hob eine Augenbraue skeptisch und winkte eine Bedienung heran, um zwei Bier für sie zu bestellen und rutschte dann noch etwas tiefer in die Booth. Nicht, dass das, was sie erzählte, sie in Schwierigkeiten bringen würde. Nicht einmal Mherzad stand für sein Haustier ein, wenn es darauf ankam.
„Ganz ehrlich, ich weiß, du hast schon ein wenig Zeit mit Craven verbracht, aber er ist nicht mal ein kleiner Fisch.“
Ein Blick in das Gesicht des Mercs sagte ihr, dass er wohl wirklich eine ausführlichere Antwort auf seine Frage hören wollte.
„Am Anfang dachte ich, Craven ist ein Joytoy, aber er scheint exklusiv nur für Mherzad da zu sein. Ist schon seit Jahren hier, ehrlich gesagt. Ich hab ihn hier nie irgendetwas Nützliches tun sehen.“
Banks erinnerte sich daran, dass Fynn anscheinend einen Hauch von Freundschaftlichkeit dem Junkie gegenüber zu empfinden schien und formulierte ihre nächsten Worte etwas vorsichtiger.
„Sex und Drogen sind glaube ich das einzige, was sie teilen. Craven ist regelmäßig Wochenenden bei Mherzad und testet den ganzen neuen Shit für ihn aus und wenn Mherzad mit den Fingern schnipst, hängt Craven zwischen seinen Beinen.“
Sie zuckte entschuldigend mit den Schultern und nahm einen Schluck von ihrem Bier. Vor ein paar Jahren hätte sie vielleicht noch Mitleid mit dem jungen Mann gehabt, aber in Night City musste man sich um seine eigenen Probleme kümmern. Jetzt war er nichts anderes als einer von vielen Junkies, nur, dass er wenigstens nicht in der Gosse leben musste.
„Du hast ja schon mitbekommen, dass er Mherzads Schoßhund ist. Er verkauft alles an ihn, sich selbst eingeschlossen. Du könntest vermutlich jetzt in Mherzads Büro platzen und sie beim Vögeln erwischen.“
Banks verdrehte die Augen und lehnte sich mit einem leisen Lachen in die weichen Polster zurück.
„Keine Sorge, für Leute wie dich und mich ist der Gig hier ganz angenehm, Mherzad zahlt gut und seine Gigs sind nicht so eine kontroverse Scheiße, wie du sie anderswo aufgebrummt bekommst. Ich würde mich freuen, noch ein bisschen mehr von dir zu sehen.“

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BeitragThema: Re: Major Crimes   Major Crimes - Seite 5 Icon_minitime1Mi Feb 14, 2024 11:40 pm

Mherzad wusste, dass sein Angebot einfach viel zu gut war, dass Craven es einfach so ablehnen würde. Die letzten Male hatte er vielleicht nicht die richtigen Argumente getroffen, doch dieses Mal konnte er die große neue Schwachstelle in ihm auskosten.
Sein Grinsen wurde noch breiter, als die schlanken Finger endlich den Dollchip entgegenahmen. Es war zu perfekt und er wusste schon, was er mit ihm machen würde, sobald das gute Ding in seinem Schädel steckte.
Sie würden beide nur davon profitieren, manchmal war es einfach gut, wenn man den Verstand absperren konnte und nicht mitbekam, was geschah.
„Das sehe ich auch so. Guter Junge!“, zufrieden lehnte sich der Ältere in seinem Sessel wieder zurück den anderen noch ein wenig beobachtend.
„Dein Termin ist heute, in zwei Stunden ungefähr.“ Eigentlich war es hiermit getan, Mherzad hatte alles getan, was er tun musste mit dem Junkie, doch dieser schien noch nicht das Büro verlassen zu wollen.
Ob die Angst ihn dazu trieb, hierzubleiben? Die Angst, dass sein kleines Geheimnis rausgekommen war? Vielleicht sollte er ihn erleuchten…
Mithochgezogener Augenbraue schaute er dem jungen Mann dabei zu, wie er sich auf den Schreibtisch setzte, lauschte seinen Worten. „Oh glaub mir, wenn du mehr Arbeit für mich erledigst, werde ich schnell von dir profitieren, aber ich weiß schon, worauf du hinauswillst, Craven.“
Seine Finger fuhren über seinen Oberschenkel, grub nur sachte seine Nägel in den Stoff seiner Hose, ihn dabei wissend anlächelnd.
„Aber Craven, sicher, dass du meinen Schwanz überhaupt noch bevorzugst?“, fragte er in der süßesten Stimmlage, die er produzieren konnte, im nächsten Moment lachend. „Fuck, du warst so high am Sonntag, dass du andere Welten erreicht hast, in einer besonderen Welt hattest du wohl ernsthaft geglaubt, dass der Merc dich bearbeitet hat, statt meiner Wenigkeit.“, er funkelte ihn aus den getönten Gläsern heraus an. Oh, er konnte die Panik regelrecht riechen. Doch er war noch lange nicht fertig.
„Und wie häufig du seinen Namen gestöhnt hast! Für einen Moment habe ich doch wirklich geglaubt, dass ich wirklich der Merc war! Ach, Craven, du bist immer für neue Überraschungen gut. Welch einen süßen Traum du doch hast! Unmöglich, aber so süß!“ Der Fixer kniff spöttisch dem Dunkelhaarigen in die Wange, ehe er ganz von ihm abließ. „Hattest mich fast gekränkt, aber dann ist mir wieder eingefallen, dass es nichts zu bedeuten hatte. Ich muss arbeiten, doch wenn du beim Ripper durch bist, komm doch vorbei, was sagst du?“, schnurrte der Langhaarige, ihn versöhnlich anblickend. „Ein paar Reste von SynthCoke sind sogar übrig…aber jetzt, husch!“

Banks also. Fynn konnte sich tatsächlich nicht erinnern, dass sie sich jemals bei ihm vorgestellt hatte, nahm ihre Hand zur Begrüßung an.
Irgendwo tat es gut zu sehen, dass hier nicht nur junge Leute in ihren Zwanzigern rumliefen und sie näher an seinem Alter war als all die anderen, die er nur flüchtig gesehen hatte. Abgesehen von Mherzad vielleicht, doch bei dem konnte man nicht einmal sagen, wie alt er wirklich war. Optisch sah er nicht älter als 30 aus, ob das aber wirklich stimmte…nun, er konnte sich schlecht vorstellen, dass er so früh so schnell ein Fixer werden konnte. Aber was interessierte ihn das auch schon, er wollte ohnehin nicht in nächster Zeit sich mit dem Fixer anfreunden.
„Hast immer noch einen gut bei mir. Nicht viele teilen so eine Meinung, das rechne ich hoch an.“, raunte die dunkle Stimme. Auch, wenn sich ein kleiner Teil gewünscht hätte, komplett ahnungslos geblieben zu sein, immerhin könnte der Silberhaarige dann wie gehabt mit Craven Zeit verbringen und die gemeinsamen Stunden genießen. Aber vielleicht war dies auch die Möglichkeit neu anzufangen und Leute kennenzulernen, die nicht der Kleinkriminelle waren.
Aber vorher wollte er wirklich wissen, was die Sache zwischen ihm und Mherzad war.
Aufmerksam lauschte er der Stimme der anderen, in der Hoffnung, dass man ihn mit mehr Informationen füttern konnte. Vor allem mit Informationen, die er nicht bereits wusste.
Das schien auch Banks verstanden zu haben, als sie ein wenig mehr ins Detail ging.
Seine Hand schnappte sich eine Bierflasche, als die Bedienung mit ihren Getränken zurückkehrte, daran nippend, während ihm langsam erklärt wurde, was wirklich Sache war.
„Seit Jahren macht er nichts anderes?!“, es war fast schon schwer zu glauben, dass Craven sich jahrelang nur in dieser Position feststecken wollte. Langsam wurde ihm auch einiges bewusst.
Fynns Verdacht wurde mit jeder neuen Information nur noch mehr bestätigt, und während sein Gesichtsausdruck weiterhin steinern und ernst war, konnte er spüren, wie es sich einfach ungemein unangenehm anfühlte, recht zu haben. Der Silberhaarige konnte ein Stechen im Inneren verspüren, als ihm bewusst war, dass die Male, wo er länger auf den Dunkelhaarigen warten musste, er wahrscheinlich den Schwanz des Fixers tief in seinem Rachen stecken hatte oder…wo anders? Er hasste es, wie sehr ihn das zu stören schien, wie unangenehm es ihm einfach war.
Wahrscheinlich war es gerade deswegen umso besser, wenn sie einfach mehr Distanz zueinander wahrten.
„Gehe davon aus, dass Mherzad gerne davon Gebrauch macht, dass er alles für ihn tut?“, seine grauen Augen schielten fragend zu Banks, konnte sich allerdings diese Frage bereits selbst beantworten.
„Hab nicht gedacht, dass es so krass ist. Fuck, es klingt fast so, als würde er Craven besitzen…“, Fynn nahm noch einen kräftigen Schluck vom Bier, versuchte seine Gedanken fortzuwischen.
Der Netrunner schien nicht allzu viele Gedanken an diese Beziehung verschwendet zu haben, es wirkte eher so, als ob sie auch nicht allzu viel von Craven hielt. Vielleicht sollte er es auch nicht, wo er eiskalt verkauft wurde, doch er konnte nicht anders, als sich zu fragen, wie viel von dem, was er machte, wirklich so freiwillig war. Allein schon, dass er das Versuchskaninchen für irgendwelche Drogen war…das wirkte einfach so falsch.
Schnell wischte er die Gedanken fort, versuchte sich vom Themenwechsel mitreißen zu lassen.
„Bis jetzt konnte ich mich nicht über die Gigs beklagen. Bezahlung stimmt auch, so schnell wollte ich mich nicht nach was Neuem umschauen. Wie lang arbeitest du schon für Mherzad? Dieses Image…war das schon immer so gewesen?!“, er deutete etwas skeptisch auf das Ambiente, in dem sie sich befanden, im nächsten Augenblick belustigt lachend. „Nicht unbedingt ein Stil, den ich verstehen kann aber ich bin auch nicht dein typischer Clubgänger.“, gestand der Ältere.
Sich abzulenken war vielleicht gar nicht so eine schlechte Idee. Fynn wollte Banks nicht direkt zutexten wie seltsam er die Sache mit Mherzad und Craven fand, wie wenig er davon hielt, dass der junge Mann so behandelt wurde. Doch er wollte neue Leute kennenlernen und sie hatten schon mal eine durchaus positivere Interkation gehabt, mit der man sicherlich arbeiten konnte. Vorausgesetzt der Netrunner war ebenfalls daran interessiert und nicht nur aus reinem Business hier.

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BeitragThema: Re: Major Crimes   Major Crimes - Seite 5 Icon_minitime1Do Feb 15, 2024 6:43 pm

Für einen kurzen dankbaren Moment dachte Craven, dass Mherzad sein Friedensangebot geschluckt hatte. Sicherlich war er zufrieden, dass er endlich den Dollchip durchgepusht hatte. Craven hatte ein etwas flaues Gefühl im Magen. Es war lange her, dass er Cyberware bekommen hatte, aber erinnerte sich daran, dass es nicht besonders angenehm gewesen war. Auch ein Schmerz, der vergehen würde. Die Hand auf seinem Schenkel schaffte bereits etwas Erleichterung, dass er Mherzad von seinen Kommentaren zu Fynn ablenken konnte, als seine Worte plötzlich wie kaltes Wasser seinen Rücken hinunter rannen. Craven konnte sich nicht halten und starrte durch die getönten Gläser hindurch direkt in die kalten Augen des Fixers. Das erklärte jetzt hinreichend, wieso Mherzad wusste, dass sein Herz schneller klopfte, wenn es um den Merc ging. Craven konnte nicht fassen, dass er sich so entblößt hatte vor dem Fixer. Und er wollte außerdem nicht wissen, wie wütend er Mherzad damit gemacht hatte. Er mochte noch so süße Worte für ihn übrig haben, Craven wusste ganz genau, dass unter der Fassade ein unglaublich heißer Zorn schlummern konnte. Vielleicht machte er sich aber auch wirklich nur über ihn lustig.
Craven wusste nicht, was er sagen sollte, um seinen Kopf aus der Schlinge zu ziehen. Sein Herz klopfte schnell, verzweifelt. Irgendwie musste er seine Contenance wiederfinden, aber es fiel ihm gerade endlos schwer, seinen Kopf auf irgendetwas zu fokussieren. Schließlich zwang er sein Gesicht in den Schatten eines Grinsens. Vielleicht musste er nur umso mehr tun, als wenn er Teil des Witzes war, den Mherzad erzählte, statt dessen Zentrum.
„Fuuuck, da muss ich wirklich high gewesen sein, Mherzad!“
Er stieß ein Lachen aus und wischte sich ein paar Strähnen aus dem Gesicht. Seine Haut fühlte sich klamm an, obwohl sein Herz mit einem Puls von zweihundert wummerte.
„Komm schon, das kannst du mir nicht übel nehmen, du weißt, was ich alles intus hatte!“
Er lehnte sich dem Fixer entgegen, suchte nach einem versöhnlichen Kuss, aber Mherzad ließ sich nicht darauf ein, kniff ihm stattdessen in die Wange. Die Worte des Fixers taten mehr weh, als er sich eingestehen wollte. Und er hatte ja auch noch recht. Fynn war schon vor seinem Verrat nicht daran interessiert gewesen, aus ihrem kleinen Handjob mehr werden zu lassen.
„Ich will keinen anderen als dich, Mherzad, das weißt du doch!“, spielte er sein Spiel mit und schnurrte und gurrte so gut er konnte. Wenigstens zeigte er sich versöhnlich und gab ihm einen kleinen Lichtblick.
„Haben wir wirklich noch was übrig gelassen?“, lachte er und ließ die Aussicht auf Drogen die Wellen seiner Unruhe glätten.
„Ich kenn auch die beste Methode, sich das reinzuziehen.“
Craven rutschte von der Tischkante und wagte es, seine Hand kurz zwischen die Beine des Fixers fahren zu lassen. Er protestierte nicht und Craven ließ zu, dass er ihm die Zunge in den Hals schob, bevor er sich aus dem Büro verabschiedete. Ein kurzer Blick nur, um sicherzustellen, dass er im Flur allein war, dann stieß er ein frustriertes Seufzen aus und hielt sich die Schläfen. Seit wann war er so ein fucking Loser, der von anderen Kerlen fantasierte? Wie sollte er Fynn jemals wieder in die Augen sehen? Was sollte das zwischen ihnen überhaupt noch werden? Die dürren Stelzen hatten ihn zurück in den Main Room getragen und sein Blick suchte unruhig nach Fynn. Vielleicht saß er schon mit seinem Client zusammen. Er war jedenfalls nicht allein in seiner Booth. Kurz spielte der Junkie mit dem Gedanken, einfach zu verschwinden und ihm eine Textnachricht zu schreiben, dann zwang er sich doch an den Tisch, als er erkannte, dass seine Begleitung einer von Mherzads Netunnern war, kein Klient.
„Hey, ich hab noch nen Termin beim Ripper.“
Craven lehnte sich betont lässig an den Tisch an. Wieso war das alles so fucking unangenehm?
„Danke, dass du dich gekümmert hast, aber ich bin wieder ziemlich fit, du brauchst nicht mehr auf mich aufpassen.“
Nicht einmal ein Zwinkern brachte er zustande, er wollte einfach nur schnell weg.
„Ehm, hier, nimm ruhig den Quadra, ich komm schon irgendwie nach Hause.“
Craven schob den Schlüssel über den Tisch und wandte sich zum Gehen.

Man konnte schon fast etwas Mitleid mit dem Merc bekommen, er konnte nicht wirklich gut verstecken, wie sehr ihn diese Infos zu schocken schienen. Vielleicht war er wirklich einer von den guten, einer mit Moral und Mitgefühl. Was auch immer ihm das in dieser Welt bringen würde. So, wie er sprach, machte er Banks ja beinahe ein schlechtes Gewissen!
„Ich glaube nicht, dass er so der ambitionierte Typ ist? Ganz ehrlich, du weißt vermutlich jetzt schon mehr über ihn als ich.“
Sie winkte ab und genehmigte sich einen weiteren Zug von ihrem Bier.
„Der hat eine gute Lücke gefunden mit dem, worin er gut ist und wenn Mherzad ihn aushalten will, ist das sein Ding.“
Sie zuckte mit den Schultern. Es hatte keinen Zweck, es dem anderen noch weiter reinzureiben, dass Craven ihn schon einmal verkauft hatte. Diese Lektion musste Fynn einfach selbst gelernt haben, sonst war er selbst Schuld. Aber ohne etwas emotionale Härte wäre er sicherlich nicht so weit gekommen und hätte er es ganz sicher auch nicht bis zum Merc gebracht.
„Ich bin seit fast zehn Jahren hier, das ist in Night City fast schon eine Ewigkeit!“, lachte sie. Es war ein gut bezahlter Job und wenn man sich mit Mherzads extravaganter Art arrangiert hatte, war das alles nur halb so schlimm.
„Er ist schon so, seit ich ihn kennen, ja. Ziemlich von sich selbst überzeugt und der Club ist einfach eine gute Einnahmequelle. Hey, wenn´s funktioniert! Andere Fixer betreiben eine Spielhölle oder ein Bordell, irgendwie gehört das dazu. Und wenn man nach der Arbeit mal etwas loslassen will, ist der Club hier nicht das Schlechteste. Hat auch ruhigere Ecken für Senioren wie dich und mich“, grinste sie Fynn entgegen.

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BeitragThema: Re: Major Crimes   Major Crimes - Seite 5 Icon_minitime1Do Feb 15, 2024 11:30 pm

Seit Craven aus dem Büro des Fixers zurückgekehrt war, hatte sich die Stimmung zwischen den beiden deutlich verändert. Vielleicht war das auch zu ihren Gunsten, wenn beide merkten, dass ein zwischenmenschliches Miteinander nicht wirklich mehr funktionieren konnte.
Fynn hatte es zumindest verwirklicht und so gut es ging die Distanz zwischen den beiden gewahrt. Er wollte nicht erneut enttäuscht werden und das konnte hm wohl niemand verübeln.
Stattdessen konzentrierte sich der Merc lieber auf seine Gigs, viele Solo- Jobs hatte Mherzad ihm gegeben, die allesamt gute Eddies brachten, dass er wenigstens in absehbarer Zeit das billige Motel verlassen konnte.
Außerdem wirkte Banks wirklich ganz in Ordnung! Sie hatten sich nicht zu selten unterhalten oder saßen auf ein Bier im Club, wenn dieser noch nicht in Fahrt gekommen war und sie sich nicht über die Lautstärke der dröhnenden Musik hinweg unterhalten mussten. Manchmal schrieben sie sogar miteinander und dem Silberhaarigen wurde schnell bewusst, dass sie ebenfalls nicht abgeneigt davon war, einander besser kennenzulernen. Durch sie bekam er ein wenig mit, wer noch für Mherzad arbeitete oder wer bei anderen Fixern eingestellt war und fühlte sich zumindest nicht mehr so ganz einsam, wie zu Beginn.
Auch, wenn ihm schnell bewusst wurde, dass andere ebenfalls nicht allzu viel von Craven zu halten schienen, ließ er es sich dennoch nicht ganz ausreden, manchmal ein Auge auf den jungen Mann zu werfen. Sie hatten kaum gesprochen in den letzten Wochen, doch er hatte einige Kollegen im Club gebeten, ihm wenigstens bescheid zu geben, sollte er erneut für ein Wochenende verschwinden.
Und dass sie sich eines Montagmorgens erneut in der kleinen Wohnung wiederfanden, verwunderte nicht einmal mehr den Dunkelhaarigen. Nur aus diesem Grund hatte der Ältere die Key- Card behalten, nicht, weil er wieder zurückziehen wollte.
Es war schwer nicht dem anderen seine Meinung zu äußern und irgendwie ihm deutlich zu machen, dass dieses Miteinander alles andere als gesund und richtig war. Doch er brauchte nur kritisch seine Blessuren anzublicken und Craven hatte schon die Worte zurechtgelegt, die den Fixer verteidigen sollten.
Manchmal kam er nicht drumherum und ließ seinen Frust raus, wenn er Banks in einer abgeschlagenen Bar traf und hoffte, dass sie vielleicht ihm erklären konnte, wieso dieser Typ all dies mit sich machen ließ. Doch eine Antwort hatten beide nicht und er musste sich damit vertrösten, dass er wenigstens mit gutem Gewissen sagen konnte, dass er den jungen Mann wohlauf zurückließ und es wieder tun würde, wenn man ihn anklingelte.
Mittlerweile wurde den anderen wohl bewusst, dass der Kleinganove einen besonderen Platz in Fynns Herz hatte, nur Fynn hatte es noch nicht gemerkt.

Abgesehen von einigen Tagen, wo der Silberhaarige Craven aufpäppelte und ihn bekochte, hatten sie sich nicht wirklich gesehen, geschweige denn miteinander gearbeitet. Offensichtlich war er mit anderen Dingen und Jobs beschäftigt und Fynn hatte nicht den Mumm offen heraus zu fragen, was er so anstellte.
In der Zwischenzeit hatte das Geld auf seinem Konto ihm endlich eine Wohnung erlaubt, ein geräumiges Plätzchen in Heywood, mit genügend Zimmern, dass er sich sogar ein Büro einrichten konnte. Nicht, dass er so etwas in diesem Job wirklich gebrauchen konnte, doch die Option zu haben war immer ganz nett.
Zusätzlich hatte der Fixer wieder einen Job, der Teamwork benötigte und Fynn fand sich eine halbe Stunde wieder im Beifahrersitz des Quadras, während Craven sie von einem Ort zum nächsten kutschierte.
Dieses Mal ging es darum sensible Informationen aus dem Datenspeichers eines Computers zu besorgen. Ex- Frau eines Tyger Claw Mitglieds hatte wohl besonders explizite Bilder und Aufnahmen von sich auf dem Computer ihres ehemaligen Gatten vergessen zu löschen und hatte nun Sorge, er würde sie aus Rache heraus weiterleiten und ihr Image ruinieren.
Ein lächerlicher Auftrag, doch ein ziemlich lukrativer. Fynn war allerdings nicht gut darin, sich einzuschleusen, Kameras auszuschalten oder ihnen gut aus dem Weg zu gehen. Angeblich sollte der Jüngere dafür zuständig sein und er fragte sich, wie er das auf einmal hinbekommen sollte.
Doch Einwände hatte er nicht erhoben und ging sachlich den Plan mit dem anderen durch, während sie das große Gebäude in Japantown ansteuerten.
„Okay, du kümmerst dich um die Technik und ich hole die Goodies, das sollte eigentlich kein Problem sein?“, fragend schielte er zum Dunkelhaarigen.
Es war tatsächlich kein Problem- kein Überwachungssystem hatte den muskulösen Körper aufgefasst und als er einmal fast von einer Security- Guard erwischt wurde, hatte Craven bereits eine perfekte Ablenkung aus der Ferne geschaffen.
Die Daten auf den bereitgelegten Datenchip zu laden und anschließend alles zu löschen, war wohl der einfachste Part und nach nicht mal einer Stunde saß der Merc wieder im Auto, mit großen Augen zu seinem Partner starrend.
„Scheiße, Craven, hast du in den letzten Wochen einen Netrunner verspeist? Das war fucking gute Arbeit, du hast mir echt den Arsch gerettet und das nicht nur einmal!“ Fynn war positiv überrascht und irgendwo auch stolz zu sehen, dass der junge Mann offenbar mehr aus sich machen wollte. „Netrunning passt gut zu dir, muss ich sagen. Da ist deine Haltung wohl auch egal.“, er deutete amüsiert auf seinen Rücken, der erneut gekrümmt war.
Der Silberhaarige war so begeistert, dass er beinahe vergessen hatte, Mherzad von dem Job zu berichten. Ach, der Typ konnte ruhig warten, sie hatten sich schon länger nicht außerhalb der seltsamen Post- Wochenend- Tage nicht mehr gesehen oder gar gesprochen. Und irgendwo vermisste er es ein wenig.

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