Danger Danger
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High Voltage
 
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 Living on a guitar´s strings

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Mrs Lovett
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BeitragThema: Re: Living on a guitar´s strings   Living on a guitar´s strings - Seite 17 Icon_minitime1Mo Nov 26, 2012 8:15 pm

Die Nägel des anderen, wie sie sich in seinen Rücken gruben, die Nähe seines Körpers, es machte den Älteren regelrecht verrückt, trieb ihn lediglich dazu an, sich noch heftiger zu bewegen und jeden Zentimeter, den er auszufüllen schien, zu genießen. Hätte er je geahnt, dass purer Sex ohne irgendwelchem Schutzmitteln so gut sein konnte und dass er diese Gefahr tatsächlich genoss. Er konnte seinen Körper kaum noch kontrollieren, versuchte sich haltsuchend an Julian zu krallen, dabei mit den Lippen über seine schweißnasse Haut fahrend, das Salz, gemischt mit dem Zucker der Schokoladensauce schmeckend, das jede kleine Stelle des Oberkörpers zu benetzen schien. Charles wollte gar nicht aufhören, er wollte, dass dieser Moment ewig blieb, dass sie für immer dieses intensive Gefühl empfinden konnten, doch gerade deswegen spürte der Ältere wie er immer schneller den Höhepunkt erreichte, viel schneller als sonst, sodass er seine Hüften nur noch heftiger bewegte, das Unterleib gegen das des Blondhaarigen stoßend, dabei laut aufstöhnend. Der Unternehmer konnte es nicht länger halten, die Hitze, die Ekstase in seinem Inneren, die sein Blut regelrecht zum Kochen brachte- das alles war einfach viel zu viel für einen so kurzen Augenblick, sodass er sich nicht mehr rechtzeitig zurückziehen konnte, im vollsten Wissen, dass viele Das Gefühl nicht mochten, sich anschließend tief stöhnend kurz nach dem Kleineren zum Orgasmus kam, sich in ihm ergoss, die Muskeln anspannend. All das fühlte sich so furchtbar anders als all die Male, die sie bereits hinter sich gehabt hatten, die er bereits hinter sich gehabt hatte, niemals hätte Charles sich träumen lassen, dass er so weit gehen würde, dass er tatsächlich gerade in Julian drin kam, ohne, dass irgendein Gummi ihn davon abgehalten hätte. Der Größere bewegte sein Becken noch einige Male langsam, genoss das Gefühl immer noch in ihm drin sein zu können, ehe er sich zurückzog, erschöpft neben dem Norweger aufs Bett fallen lassend. Keuchend ließ er den Blick zu Julian schweifen, ihn breit angrinsend, nebenbei seinen Worten lauschend. Ja, er hatte das Kondom vergessen, oder besser gesagt er wollte in dem Moment gar nicht erst an so etwas denken, doch nun war es ohnehin zu spät sich darüber Gedanken zu machen. Charles war erstaunt über seine Gelassenheit, darüber, dass er zum ersten Mal nicht die Kontrolle über alles gehabt hatte und nicht alles penibel so abgelaufen war, dass kein Mensch zu Schaden gekommen war, denn im Normalfall hatte er einfach nicht das nötige Vertrauen in andere Männer gehabt, dass er einfach ohne Kondom mit ihnen schlief und es den Zufall entscheiden ließ, doch auf der anderen Seite spielte es eigentlich gar keine Rolle- Julian war gesund, da war er sich mehr als nur sicher, schließlich würden die Ärzte ihren Job schon nicht schlampig machen, vor allem dann nicht, wenn er ihnen sogar mehr zahlte, wenn sie ihm schlechte Neuigkeiten äußerten. Und das einzig Schlechte, was der Lockenkopf in sich getragen hatte, war bereits verklungen und auch keine sonderlich unheilbare Krankheit, mit der man sein ganzes Leben sich herumschlagen müsste. Doch wenn er es nicht so eng sah, warum war der Junge dafür umso panischer? Mit hochgezogenen Augenbrauen musterte er den Blondschopf ausgiebig, sich ein klein wenig aufrichtend.
„Eigentlich habe ich mit einer anderen Reaktion gerechnet.“, erwiderte er, belustigt dreinblickend, schob die Mundwinkel jedoch leicht nach unten, als ihm klar wurde, dass es für den Jungen viel ernster war, als er gedacht hatte. Es war eindeutig verwirrend, vielleicht war der Unternehmer auch einfach vollgepumpt mit Endorphinen, sodass er das alles einfach so locker betrachten konnte, dass er kein Problem damit sah, ein weiteres Mal solchen Sex auszuüben. „Du kannst meinen Ärzten vertrauen, Julian, schließlich untersuchen sie mich seit so vielen Jahren und gehören zu den besten im Umkreis. Wenn du Keime hättest, würden wir Bescheid wissen.“, seine Stimme war ruhig, er versuchte den Norweger irgendwie zu beruhigen, ihm die Angst zu nehmen, die sich gerade in ihm breitmachte, schließlich machte er sich damit nur selbst schlecht und das war es nicht wert, dafür war dieser Abend viel zu erfüllend, als dass man ihn mit trüben Gedanken füllte.
Charles stieß ein schweres Seufzen aus, sich schlussendlich ganz im Bett im Schneidersitz setzend, den Kleineren aus den grauen Augen heraus betrachtend. Er wollte nicht, dass er sich zu große Sorgen machte, auch wenn seine Sorgen durchaus begründet waren. Dabei musste er es doch sein, der solche Worte äußerte, der vielleicht sogar Julian vorwarf, dass er ihn nicht davon abgehalten hatte, doch er war erwachse genug um selbst Verantwortung für ein Handeln zu übernehmen und immer noch glaubte er kaum daran, dass sein Körper viele Krankheiten beinhaltete, die der Unternehmer nun auch in sich tragen müsste…es erschien ihm nicht schlüssig genug. Sein plötzliches Aufspringen vom Bett und der rapide Stimmungswechsel gefielen dem Blondhaarigen gar nicht, er wollte die restlichen nächtlichen Stunde am liebsten in Ruhe verbringen, ohne, dass sie sich über irgendetwas eventuell mögliches oder auch nicht mögliches unterhielten und sich den Kopf über einen unsichtbaren Geist zerbrachen, der durch das Zimmer hauste und ihnen erzählte wie fahrlässig beide gehandelt hatten, das hatten sie nicht verdient.
Der Geschäftsmann wollte noch etwas erwidern, doch im nächsten Moment stürmte der Norweger bereits ins Bad, ließ den älteren Mann alleine im Bett liegen, sichtlich verwirrt über all das, was gerade passiert war. Vielleicht war es doch keine gute Idee gewesen sich so sehr von der Lust einnehmen zu lassen, vielleicht wäre es tatsächlich besser gewesen, hätte er das Kondom nicht weggelassen, so wäre zumindest ein Gewissen hier rein gewesen und wenn Charles ehrlich war, fühlte er sich in diesem Moment selbst nicht allzu besser, schließlich hatte er gehofft, dass es dem Jungen ansatzweise gefiel und dass seine Reaktion ganz anders ausgefallen wäre, stattdessen löste er nur noch Panik und Sorge in ihm aus und als ob das nicht reichte, hatte er auch noch Zweifel an sich selbst geäußert. Erneut stieß der Ältere ein Seufzen aus, erhob sich langsam vom eingesauten Bett, ihm ins Badezimmer folgend. Er würde einen Teufel tun und ihn jetzt dort alleine verharren lassen, vor allem würde er ihn nicht alleine duschen lassen.
Mit schlanken Fingern umfasste er die Türklinke, lugte in das Bad hinein, Julian entschuldigend anlächelnd als sich ihre Blicke trafen, ganz das Bad betretend, die Tür hinter sich schließend. „Glaubst du etwa, ich lasse dich alleine duschen?!“, stieß er schief lächelnd aus, sich einige Schritte auf die schmale Gestalt zubewegend, seine Arme leicht ausbreitend, hielt jedoch einen Moment lang inne, als die Worte des Blondhaarigen in seinen Ohren erklangen, verzog sein Gesicht zu einer unzufriedenen Miene. „Solange du den Abend als schön betrachtest, ist alles in Ordnung.“, erwidere der Größere, seine Arme um den Oberkörper des Jüngeren legend, als sich dieser ihm näherte, die Lippen auf das schweißnasse blonde Haar pressend. „Du bist wirklich ein Idiot..du hast weniger Vertrauen in dich, als du haben solltest. Ich vertraue den Ärzten und ich vertraue auch dir und das war kein Fehler.“, säuselte der Dunkelhaarige ihm entgegen, seine Finger um das Gesicht des Gelockten legend, ihn mit sanfter Gewalt dazu zwingend, ihn anzublicken, ehe er sich leicht zu ihm herüberbeugte, einen sanften Kuss auf die weichen Lippen drückend, erst von ihm ablassend, als ihm regelrecht die Luft wegblieb, schief lächelnd. „Ich würde ihn ein weiteres Mal begehen, weil du es wert bist, hast du das verstanden.“, seine Stimme war kaum ein Wispern, er verharrte einen Moment lang einfach ruhig im Bad stehenbleibend, Julians Gesicht innig betrachtend. Er hatte wirklich wenig Vertrauen in die Menschheit und die, die tatsächlich sein Vertrauen genießen konnte, konnte er auf einer Hand abzählen. Julian konnte also stolz auf sich sein, dass er zu diesen Individuen gehörte und Charles sah nichts Falsches daran, für ihn war es nicht zu früh sich sicher zu sein, dass keine Gefahr von diesem Jungen ausging und dass er in seiner Anwesenheit sich weder zu verstellen noch sonst irgendeine Maskerade aufzusetzen brauchte, weil es nicht nötig war, weil der Blonde ruhig wissen durfte, was sich hinter dem maßgeschneiderten Anzug befand, er hatte es verdient.
„Lass uns jetzt von all dem Schmutz reinigen.“, wisperte er nahe seinem Ohr, nach seiner Hand schnappend, ihn anschließend mit sich in die geräumige Dusche befördernd, die er im nächsten Moment einschaltete. Das Wasser erhitzte sich schnell, prasselte auf die beiden nackten Leiber hernieder, wischte den restlichen Überbleibsel eines Liebesspiels weg, das noch lange Zeit danach in Charles‘ Erinnerung bleiben würde, noch lange nach diesem Abend. Seine Arme suchten den Körper des Anderen, ihn näher zu sich heranziehend, das warme Gefühl, das von ihm ausging, genießend, einen Moment lang in dieser ewigen Ruhe verharrend, die Haut des Gelockten mit Küssen liebkosend, hin und wieder seine Lippen suchend, ehe er nach dem Schwamm griff, ihn mit Duschgel benetzend, anschließend sanft den Körper des Jüngeren säubernd. „Dreh dich um.“, forderte er den Jungen sanft auf, mit routinierten Bewegungen über seinen Rücken streichend, ehe er seinen Oberkörper gegen Julians presste, seine Lippen den Nacken pressend. „Du bist wunderschön, weißt du das..“, murmelte der Dunkelhaarige zufrieden aufseufzend, ihn leicht herumdrehend sodass er sein Gesicht betrachten konnte, innig küssend.
Er hätte am liebsten unzählige Stunden mit ihm in der Dusche verbracht, mit dem angenehm warmen Wasser und seiner Nähe, die einfach nicht mehr wegzudenken war, auf die er so lange verzichten musste, auf die er jedoch nie wieder verzichten wollte, ganz gleich, was geschehen mochte, er würde Julian nie wieder weggeben, auch wenn es noch so egoistisch erschien, doch der Größere hatte sich zu sehr an dieses Wesen gewöhnt, der ihm all das und noch so viel mehr gab, was er sich immer gewünscht hatte. Mit ihm fühlte er sich gut, er fühlte sich zufrieden und Charles hoffte zu sehr, dass es dem Kleinerne nicht anders erging.
Nachdem sie beide endlich sauber und von jeglicher Sauerei befreit waren, drehte der Ältere das Wasser langsam ab, mit vorsichtigen Schritten die Dusche verlassend, Julian ein Handtuch reichend, sich das andere schnappend, sich eilig abtrocknend, dabei hin und wieder einen Blick zum Norweger werfend, ihn anlächelnd, nebenbei das Handtuch um die Hüften bindend. „Ich glaube wir müssen uns heute mit deinem alten Zimmer vergnügen, mein Bett ist heute nicht sonderlich schlaftauglich…“, murmelte er mit entschuldigender Miene, als sie das Badezimmer verlassen hatten, mit verschränkter Brust die Sauerei auf dem Laken betrachtend. Er wollte gar nicht wissen, wozu all diese Flecken gehört hatten, auch wenn es irgendwo ein viel zu amüsanter Anblick war. So etwas hatte er wirklich noch nie zustande gebracht. Eine erneute Premiere.
„Und dabei wollte ich dich heute um eine dritte Runde bitten…“, fügte er leise hinzu, stieß jedoch ein lautes Lachen bei dem Gesichtsausdruck des Jüngeren aus, mit der Hand abwinkend, ehe er ihn aus dem Schlafzimmer mit sich zog, in dunkle, einsam stehende Schlafzimmer, das keinem mehr zu gehören schien. Charles verzichtete auf das unnötige Licht, schob die Decke ein wenig beiseite, sich auf die Matratze legend, mit der Hand auf den Platz neben sich klopfend. „Komm her, bei mir ist’s warm.“

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BeitragThema: Re: Living on a guitar´s strings   Living on a guitar´s strings - Seite 17 Icon_minitime1Mo Nov 26, 2012 11:06 pm

Er hatte ein viel zu großes Glück, dass Charles so unglaublich geduldig mit ihm war, dass er nicht wütend auf ihn war, weil er sich erneut so dämlich angestellt hatte, sondern, dass er ihn stattdessen tröstete und in den Arm nahm, ihm solche warmen Worte schenkte, das Julian beinahe weinen wollte. Er wollte den Älteren gar nicht mehr loslassen, egal wie verschwitzt und klebrig er auch war, er konnte ihm nicht einmal wirklich in die Augen sehen, als er sein Gesicht zu sich hochzog, die Augen beschämt zur Seite gleiten lassend.
„Du hast ja recht, manchmal denk ich einfach nicht nach“, murmelte er beschämt, bevor er erneut die Lippen des Älteren auf seinen spürte, leicht aufseufzend. Er wusste nicht, woher die plötzliche Panik auf einmal gekommen war, die sein Herz fest umfasst hatte und ihn so hatte überreagieren lassen, aber es war gut, dass Charles da war, um die Angst wieder zu vertreiben. Bei seinen nächsten Worten starrte er ihn beinahe verträumt an, ein leichtes „Oh“, mit den Lippen formend und sofort knallrot anlaufend. Vielleicht empfand der Geschäftsmann ja doch schon etwas mehr für ihn, vielleicht arbeitete er sich schrittchenweise ans Ziel. Die Worte zauberten nun doch endlich ein Lächeln auf das schmale Gesicht, wenn er nicht doch mittlerweile recht erschöpft gewesen wäre, hätte er es dem Älteren sofort vergolten, dass er ihm solche Komplimente machte, aber er war nun doch etwas erschöpft und froh, dass sie sich nur in die Dusche zurückzogen, wo das warme Wasser ihn noch schläfriger machte. Er schmiegte sich eng an den Leib des Größeren, genoss die Küsse überall auf seiner Haut, mit den Fingern sacht über Charles´ Rücken streichend. Dabei achtete er tunlichst darauf, ihm nicht wehzutun, immerhin war sein Rücken doch arg verkratzt, sodass es dem Norweger doch ein wenig leid tat, auch, wenn er selbst vermutlich nicht besser war. Er schloss wohlig die Augen, ein leichter Schauer fuhr durch seinen gesamten Körper, das letzte Mal, als der Geschäftsmann das in der Dusche von ihm verlangt hatte, war es zu einer nicht ganz angenehmen Runde Sex gekommen, aber dieses Mal ging es deutlich langsamer zu, Julian stieß ein beinahe wohliges Schnurren aus, sich leicht an den Körper des Unternehmers anlehnend, die Berührungen genießend, die ihn nur noch mehr einlullten. Auf seine Worte hin errötete er erneut, sich leicht auf die Unterlippe beißend.
„Ich hab dich gar nicht verdient“, murmelte er leise, sich ganz zu ihm herumdrehend und seine Lippen auf die breite Brust drückend. Was wohl wäre, wenn Charles ihn damals nicht von der Straße mitgenommen hätte? Dann würde er immer noch von einem Kerl zum nächsten gereicht werden und in seiner jämmerlichen Bruchbude verkommen. Wie viel sich innerhalb eines Monats geändert hatte war schier unglaublich. Eine Weile genoss er noch das Wasser, das auf seinen Körper prasselte. Er konnte das Duschgel riechen, obwohl er es jetzt mittlerweile auch benutzte, war es für ihn immer der Geruch von Charles, und er genoss es, nach ihm zu riechen. Solche Kleinigkeiten machten eine Beziehung für ihn besonders. Es war schon fast schade, dass er die Dusche jetzt doch verlassen musste, er hüllte sich schnell in das Handtuch ein, wollte das warme Badezimmer gar nicht verlassen, schließlich eilig hinter Charles hertapsend, mit einem leichten Räuspern das Bett betrachtend. Die Flasche mit der Schokoladensauce war im Eifer des Gefechts umgekippt, und generell sah das Bett aus wie ein Schlachtfeld, also war es wohl keine so schlechte Idee, in seinem alten Bett zu schlafen, das war immerhin auch groß genug für zwei. Die nächsten Worte ließen ihn allerdings etwas geschockt aufblickend, Charles ungläubig musternd. Hatte er wirklich noch Energie für ein drittes Mal? Aber anscheinend hatte er nur einen Scherz gemacht, und der Norweger hätte andernfalls auch nichts versprachen können. Er stieß ein lautes Gähnen aus, war selbst zu müde, um sich noch eine Boxershort zu suchen. Umso zufriedener war er, als er zu dem Älteren unter die Decke krabbeln konnte. Er seufzte glücklich auf, sich eng an ihn schmiegend, bis die Wärme des anderen Körpers langsam in ihn überging.
„Ich hab dir das zwar schonmal gesagt, aber trotzdem…..Ich liebe dich, Charles“, murmelte er müde, bevor ihm kurz darauf die Augen zufielen. Hätte der Geschäftsmann ihm dieses Mal etwas darauf geantwortet, er hätte es schon nicht mehr mitbekommen, so schnell war er ins Reich der Träume verschwunden. Die Putzfrauen würden am nächsten Morgen ein sehr eindeutiges Bild vorfinden, mit verteilten Kleidungsstücken in der ganzen Wohnung und einem völlig versautem Bett. Aber Julian schlief zum Glück so lange, dass das Penthouse schon aufgeräumt war, als er aufwachte. Leider war Charles auch schon zur Arbeit verschwunden, als er aufwachte, und er räkelte sich etwas unglücklich, lieber wäre er mit einem verschlafenen Charles an seiner Seite aufgewacht. Aber statt ihm lag da nur ein säuberlicher kleiner Zettel, der ihm offenbarte, dass der Ältere heute leider länger auf der Arbeit bleiben musste, weil er irgendein wichtiges Meeting hatte, und der Norweger verzog traurig das Gesicht. Was sollte er denn dann den ganzen Tag alleine anstellen? Als er jedoch im Wohnraum sein Anzugjackett liegen sah, kam ihm eine Idee. Schnell griff er in die Tasche, den handbeschriebenen Zettel hervorziehend, den ihm Chris gegeben hatte. Er hatte ihm zwar nichts versprochen, aber warum sollte er nicht wenigstens versuchen, ihn zu erreichen? Er wollte ihn wiedersehen, wo er sich doch gestern Abend so gut mit ihm verstanden hatte, und er schaffte es schließlich nervös, seiner Nummer zu wählen. Fast hätte er wieder aufgelegt, aber im nächsten Moment hatte der junge Mann den Hörer schon abgehoben und Julian fragte ihn mit nervöser Stimme, ob er nicht heute bei ihm vorbeikommen wollte. Sein Herz machte einen kleinen Hüpfer, als Chris ihm zusagte, gut, dass er das dämliche breite Grinsen nicht sehen konnte, dass sich auf dem Gesicht des Lockenkopfes ausbreitete. Er gab ihm noch eine genaue Wegbeschreibung, doch Chris kannte sich wohl in San Francisco ganz gut aus, und er hatte keine Zweifel, dass er hierher finden würde. Benjamin war ebenfalls heute nicht da, und so verbrachte Julian die nächsten beiden Stunden fast ausschließlich damit, an der riesigen Scheibe des Penthouses zu kleben und auf irgendein verdächtiges Auto zu warten. Er wusste zwar nicht ganz genau, was er mit Chris anfangen sollte, wenn er denn dann hier war, aber sicher würden sie immer etwas zum Bereden finden. Die Schale mit Erdbeeren hatte die Haushaltshilfe auf den Tisch im Wohnraum gestellt, und Julian hatte sich schon eifrig über das Obst hergemacht, als endlich ein etwas klappriger VW Bus vorfuhr. Ein breites Grinsen bildete sich auf seinem Gesicht, wem könnte so ein Auto hier denn auch sonst noch gehören? Er wippte ein wenig auf der Stelle, darauf wartend, dass das Pingen des Aufzugs den Besuch ankündigte, doch es blieb auch nach fast fünf Minuten noch still, und der Blonde zog besorgt die Augenbrauen zusammen, sich selbst auf den Weg zum Aufzug machend. Eigentlich sollte Chris schon längst hier sein, er hatte ihn doch in die Eingangshalle gehen sehen. Nervös musterte er sein Spiegelbild, aber es war nichts verdächtiges an ihm zu sehen, die meisten Kratzer und Bissspuren waren gut unter seiner Kleidung versteckt, und Chris würden sie sicherlich nicht auf Anhieb auffallen, auch, wenn sein Nacken einige verräterische Spuren aufwies. Die Türen des Aufzugs hatten sich kaum geöffnet, als er den schlaksigen Leib des Hippies entdeckte, allerdings schien ihn Timothy, der Portier, partout nicht durchlassen zu wollen. Immer wieder hob er abweisend die Hände und schüttelte den Kopf, und Julian schob ein wenig bestürzt die Unterlippe hervor. Natürlich ließen sie ihn nicht rein, warum hätten sie auch überhaupt jemanden Wildfremdes in Charles´ Penthouse lassen sollen? Dass Chris doch wenig so aussah, als gehörte er in die gehobene Klasse, kam auch noch erschwerend hinzu. Dass er der Sohn des Bürgermeisters war konnte man ihm ja immerhin nicht im Gesicht ablesen. Julian beschleunigte seiner Schritte ein wenig, sofort an Timothys Ärmel zupfend, der sich verwirrt zu ihm umdrehte, ihn schon beinahe wieder wegschicken wollte.
„Warte eben, Julian, ich muss erst diesen Gentleman hinausbegleiten“, sagte er, und dabei klang das Wort Gentleman nicht besonders höflich. Julian blickte ihn entrüstet an, die Arme vor der Brust verschränkend.
„Chris ist aber mein Besuch“, verkündete er mit gekränktem Stolz, der Gesichtsausdruck des Portiers war wenigstens eine kleine Genugtuung, und er entschuldigte sich sofort überschwänglich bei ihnen beiden, bis er etwas geknickt von dannen zog, und Julian endlich seiner Bekanntschaft von gestern Abend um den Hals fallen konnte, ihn stürmisch umarmend.
„Gut, dass du hergefunden hast!“, rief er glücklich aus, dann etwas bekümmert dreinblickend.
„Tut mir leid, dass sie dich nicht reinlassen wollten, daran hätte ich denken müssen“, murmelte er entschuldigend, während er Chris mit sich Richtung Aufzug schleppte. Schon jetzt hatte er nicht das Gefühl, dass irgendeine peinliche Stille zwischen ihnen entstehen könnte, die sie mit leerem Gerede füllen musste.
„Und, ward ihr gestern noch lange da? Ich musste mich noch mit Charles´ doofer Ex unterhalten“, gestand er mit leichtem Groll in der Stimme, Chris nebenbei musternd. In den Sachen, die er jetzt anhatte, wirkte er wesentlich glaubwürdiger, und seine Haare erschienen ihm offen sogar noch länger als gestern Abend. Vermutlich konnte man ähnliches auch über ihn sagen, in seinen jetzigen Sachen fühlte er sich wohler als im Anzug. Ein Plingen verkündete ihre Ankunft im Penthouse, und Julian wuselte sogleich in den großen Raum, Chris am Handgelenk mit sich ziehend.

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BeitragThema: Re: Living on a guitar´s strings   Living on a guitar´s strings - Seite 17 Icon_minitime1Di Nov 27, 2012 7:23 pm

Charles erstaunte es immer noch, dass der Jüngere solche Worte einfach so über seine Lippen bringen konnte, ohne einmal seine Gefühle anzuzweifeln und immer noch schien es nicht nur ein Hirngespinst seinerseits zu sein, immer noch schien er so für ihn zu empfinden. Er wollte diese Worte gerne in irgendeiner Form erwidern, so, dass Julian bewusst war, dass auch der Größere ihn gern hatte, doch es war nicht nötig, denn im nächsten Moment schien er auf seiner Brust eingeschlafen zu sein, ohne, dass er ihm noch eine gute Nacht wünschen konnte. Ein leichtes Lächeln huschte über das ältere Gesicht, er zog den schmalen Leib noch etwas enger an sich heran, leise aufseufzend, ehe auch seine grauen Augen zufielen und er in einen traumlosen Schlaf tauchte, den anstrengenden Tag hinter sich lassend, auch wenn er jede Minute davon genossen hatte, sogar die langweiligen, verstockten Minuten bei einer Ex- Frau, denn so war die Freude auf die Heimfahrt mit dem Kleineren viel größer gewesen.
Doch schnell er eingeschlafen war, umso früher erschien es ihm, als er am Morgen aufwachen musste, müde aus den verglasten Scheiben blickend. Die Sonne kam bereits am Horizont ein klein wenig zum Vorschein, tauchte das verschlafene San Francisco in helles Licht, berührte sich mit den hohen Gebäuden der Großstadt. Der Unternehmer wäre am liebsten noch länger liegen geblieben, die Arme fest um den schlanken Leib des Blondhaarigen geschlungen, doch ausgerechnet heute musste er länger auf seine Anwesenheit verzichten und sich mit anderen Dingen beschäftigen, die ihn noch nie weniger interessieren konnten. Leise seufzend stieg der Ältere langsam aus dem Bett, sich in sein eigenes Schlafzimmer zurückziehend, lachend den Kopf schüttelnd als die grauen Augen das Chaos auf seinem eigenen Bett erblickten, sich anschließend im Kleiderzimmer zurückziehend.
Bevor er das Penthouse verlassen hatte, machte der Dunkelhaarige sich noch die Mühe, Julian davon in Kenntnis zu setzen, dass er nicht den ganzen Tag auf ihn zu warten brauchte, mit der linken Hand die Feder schwingend, anschließend das blankweiße Stück Papier fein säuberlich auf seinen leeren Platz legend, den Lockenkopf einen Moment lang betrachtend. Er hätte ihm gerne zum Abschied einen Kuss auf die Lippen gedrückt, doch zu sehen wie er regungslos und friedlich schlief…das reichte ihm vollkommen aus und irgendwo wollte er ihn auch nicht unnötig wecken. Eilig verließ der Größere das große Gebäude, diesmal ließ er Benjamin ans Steuer, er würde ihn heute noch brauchen, weswegen sein Mitbewohner heute wohl ganz auf sich allein gestellt war, aber er würde sicherlich eine Beschäftigung finden, ganz gleich welche es auch sein mochte.
Und dass er bereits einen prima Zeitvertreib gefunden hatte, bewies das eher unerwartete Klingeln des Telefons, das den Hippie aus seinem Tagtraum mit dem bereits herangewachsenen Welpen, der erschrocken das klingelnde Ding anbellte, knurrend die Augen darauf fixierend, sich jedoch anschließend beruhigend, als Chris mit schlanken Fingern den Hörer abnahm, in die Sprechmuschel murmelnd. Er ging schon davon aus, dass Ethan heute daheim etwas vergessen hatte oder dass seine Mutter wieder einmal ein bisschen auf Klatsch und Tratsch aus war und sie ausfragen wollte, warum sie so früh gegangen waren, doch stattdessen erklang eine ganz andere Stimme am anderen Ende, die er anfangs gar nicht unterordnen konnte. Mit einer hochgezogenen Augenbraue blickte er hinaus, auf den ruhenden, ausgeliehenen VW- Bus blickend. Als der Name des Jungen fiel, weiteten sich jedoch die grünen Augen, ein breites Grinsen stahl sich auf dem schmalen Gesicht des Blondhaarigen. Er erinnerte sich noch sehr gut an Julian, den er gestern Abend eher zufällig kennengelernt hatte und es freute ihn zu wissen, dass er anscheinend es nicht nur auf einige Minuten des Smalltalks beruhen wollte und ihn aus freiwilligem Stück gerne treffen wollte und da ihn daheim ohnehin nichts hielt und Ethan erst am Abend wieder zu Hause eintreffen würde, sah er kein Problem darin einen kurzen Abstecher in seine Heimatstadt zu machen und jetzt hatte er wenigstens wieder einen Grund dazu, die zwei Stunden Fahrt auf sich zu nehmen, im vollsten Wissen, dass es mit dem unnötigen neuen Wagen seines Freundes viel schneller dauerte als mit der alten Klapperkiste seines besten Freundes, der mit den anderen immer noch nicht zurück von wo auch immer war, was den jungen Mann ein wenig Sorgen bereitete, doch in diesem Moment dachte er zur Abwechslung nicht an die vier Chaoten, schnappte sich die Autoschlüssel und Cap, aus dem Haus stürmend. Chris wollte nur zu ungerne Zeit verschwenden und sich weiterhin der Langeweile hingeben, wenn es einen Jungen da draußen gab, den er mit seiner Anwesenheit bereichern konnte, den Motor fix startend und die alte Benzinschleuder nach San Francisco antreibend. Zum Unglück seiner Eltern musste er mit diesem peinlichen Wagen in die Einfahrt ihres großen Hauses hinein, ihnen seinen Welpen reichend, mit all den wichtigen Dingen, die bereits seit der Rückfahrt aus Kansas noch im Rücksitz des Wagens verstaut waren. „Ich wollte heute mit Freunden Zeit verbringen, Mum und ich kann Cap wohl schlecht alleine zu Hause lassen, dann geht er ein!“, stieß der Langhaarige genervt aus, seine Mutter musternd, die sichtlich überfordert mit dem plötzlichen Überfall seines Sohnes war. „Seit wann habt ihr überhaupt einen Hund, ich verstehe nicht!“, doch diese Frage konnte und wollte der Hippie gar nicht mehr beantworten, winkte ihr noch zum Abschluss grinsend, wieder im Bulli verschwindend, ehe er aus einem Nobelviertel in das andere reiste, dabei sich in den öden Straßenverkehr einer Großstadt stürzend, der ihm regelrecht wie eine Ewigkeit erschien, bis er endlich das große Gebäude erreichte, von dem der Lockenkopf gesprochen hatte, auch wenn Chris dieser Ort auch ohne Wegbeschreibung bekannt war.
Mit einem zufriedenen Lächeln parkte der Blonde seinen Wagen auf den nächstbesten Platz, unwissend, ob er dies überhaupt durfte, aber jetzt war es ohnehin zu spät, die gläserne Drehtür betretend.
Kaum hatte Chris einen Schritt getan, rannte ein Portier regelrecht auf ihn zu, abwehrend die Hände hebend. „Tut uns Leid aber Mr. Richards ist nicht da um Aktivisten zu empfangen, ich bitte Sie das Gebäude zu verlassen.“, murmelte er betont freundlich, ihm sogar ein erzwungenes Lächeln schenkend, welches der Hippie jedoch nicht erwiderte. Als ob er wirklich zu Mr. Richards wollte, was sollte er schon groß bei ihm machen- ihn davon zu überzeugen, dass sein Geschäft mit der Angst und dem Leid anderer Menschen kooperierte und dass es das mit Abstand Schlimmste war, womit man sein Geld verdienen konnte?! Nein, das würde er nicht hinbekommen, das würde niemand, da war er sich mehr als nur sicher.
„Ich bin nicht wegen ihm hier, ich wollte eigentlich seinen Mitbewohner besuchen, der mit ihm hier wohnt, er hat mich eingeladen, wissen Sie.“, seine Augenbraue wanderte in die Höhe, den ordentlich gekleideten Mann betrachtend, der immer noch seinen Kopf unentwegt schüttelte, ihm wohl nicht glauben zu wollen schien. Immer wieder versuchte er dezent sein Aussehen und seine Kleidung zu kritisieren und brachte den Geduldsfaden beinahe zum Reißen. „Na jetzt hören Sie doch mal, ich werde wohl nicht grundlos dieses Gebäude betreten, das wäre doch sinnlos!“, der Blondhaarige verschränkte seine Arme vor der Brust, den Arbeiter genervt anblickend, jedoch an ihm vorbeisehend, als sich der Aufzug im Hintergrund meldete und eine schmale, kleinere Gestalt aus diesem herauskam, dessen Gesicht diese grünen Augen nur zu bekannt waren. Auf seinen Lippen bildete sich unweigerlich ein zufriedenes Lächeln, den Jüngeren dabei beobachtend, wie er auf sie zuging, anschließend neben dem Uniformierten stehen blieb, ihn anschließend zurechtweisend. „Ich hab’s Ihnen doch die ganze Zeit gesagt.“, rief er ihm mit zusammengezogenen Augenbrauen entgegen, schaute ihm noch hinterher, wie der Mann von dannen zog, ehe sein Blick grinsend zu Julian wanderte, seine Umarmung erwidernd. „Schön dich wiederzusehen.“, murmelte er leise, schief lächelnd. „Ach, ich kenne mich hier besser als bei mir zu Hause, es war also kein Problem.“, der Langhaarige winkte ab, folgte dem Gelockten mit tapsenden Schritten zum Aufzug, seinen Worten lauschend. „Das ist nicht das erste Mal, dass mir sowas passiert. Ich mag zwar irgendwie in diesem Netz der unnötig reichen Menschen verworren zu sein, aber die wenigsten erkennen mich. Ich finde das gut.“, erwiderte er schulternzuckend, sein Spiegelbild nebenbei im Inneren des Fahrstuhls betrachtend, ehe das Grün seiner Augen sich wieder auf den Kleineren bezogen. Er hatte sich wirklich gefreut ihn endlich wiederzusehen, er war ihm einfach viel zu sympathisch, als dass man es bei einer flüchtigen Bekanntschaft belassen sollte und man konnte nie genug Freunde bekommen! Sollten Robby und die anderen wieder zurückkehren, würde er ihnen den Jungen vorstellen, da war er sich ganz sicher, denn irgendwo passte er zu ihnen.
Bei den nächsten Worten des Jüngeren schüttelte der Blonde heftig mit dem Kopf, leise lachend. „Wir konnten nicht schnell genug von da verschwinden. Es war viel zu öde und der Fahrer meiner Eltern hatte somit auch ein klein wenig Beschäftigung gehabt und wir konnten zu Haus uns mit besseren Dingen beschäftigen. Und du hast echt seine Ex getroffen? Also…mein bester Freund ist auch gleichzeitig mein Ex- Freund, aber wenn es so eine blöde Kuh ist, kann ich echt verstehen, dass danach die langweilige Veranstaltung noch blöder wurde.“, plapperte der Hippie darauf los, dem Norweger mitleidig anblickend, als der Aufzug auch im nächsten Moment auffiel, Chris nicht einmal Zeit hatte, sich irgendwie umzuschauen, und bereits vom Kleineren hinein ins Appartement gezogen wurde. Mit stolpernden Schritten betrat er das Penthouse, alles um ihn herum grob betrachtend, einen leisen Pfiff ausstoßend. „Charles mag es modern, kann es sein?“, fragte er den Jüngeren, mit langsamen Schritten weiter in den Wohnbereich hineinwandernd, bei der verglasten Wand einen Moment lang stehen bleibend, nervös hinunterblickend. Er mochte diese astronomischen Höhen nicht, es war ihm einfach nicht geheuer, wenn man so fern der Erde und den Menschen war. Sie waren keine Vögel und sie gehörten nicht in den Himmel und irgendwo machte es dem Hippie auch Angst, dass sie so etwas wie Flugzeuge besaßen und jetzt sogar ganz die Erde verlassen konnten um auf den Mond zu reisen. Unheimlich.
„Dass euch hier oben nicht schwindelig wird…“, automatisch trat der Ältere einige Schritte weg vom Fenster, den Gelockten anblickend, breit grinsend. „Aber es ist wirklich eine schöne Wohnung, die ihr hier habt. Wohnst du schon lange hier?“, seine Augen musterten en Jungen fragend. Er sah ihn heute zum ersten Mal in ganz normalen Klamotten und sie gefielen ihm, er mochte diese zierliche Gestalt und er verstand warum ein Kerl wie Charles ebenfalls Gefallen an ihm finden konnte. „Wow, ich bin wirklich froh, dass ich meinen Hund nicht mitgenommen habe, er hätte wahrscheinlich diese ganze schöne Möbel sofort zerfleischt um zu zeigen, dass er hier der Boss ist. Du musst Cap bald kennen lernen! Momentan ist er bei meinen Eltern, ich kann ihn nicht alleine zu Hause lassen, weißt du. Und Ethan ist ja arbeiten.“, er stieß ein schweres Seufzen aus, ließ sich auf die helle Couch nieder. „Aber jetzt können wir die Tage miteinander verbringen und sobald es wieder warm wird, müssen wir unbedingt mit Cap an den Strand. Und du musst auch mal zu uns..kannst du fahren? Wenn nicht, ist auch egal, ich hab einen Bus, damit kann ich dich jedes Mal abholen.“, Chris konnte gar nicht mehr aufhören zu reden, es kam ihm so vor, als müsste er an diesem Tag einfach alles mit dem Norweger bereden, was ihm in den Sinn kam. Er wollte ihn kennen lernen und er wollte auch, dass Julian wusste, wer er war, aber eigentlich brauchte er das alles gar nicht, diese Kennenlernrunden, Chris war sich sicher, dass sie bald gute Freunde werden würden- vielleicht, ja vielleicht würden sie diese Stufen bereits heute erklimmen.

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BeitragThema: Re: Living on a guitar´s strings   Living on a guitar´s strings - Seite 17 Icon_minitime1Di Nov 27, 2012 10:02 pm

Als Sohn des Bürgermeisters kannte Chris solche luxuriösen Wohnungen sicher schon zur Genüge und war bestimmt nicht so leicht zu beeindrucken wie Julian, der außer dem ärmlichen Waisenhaus, billigen Motels und seiner eigenen Bruchbude nie etwas anderes erlebt hatte. Aber dieses Leben war ja nun zum Glück vorüber, und er hatte auch gar keine Zeit, sich darüber Gedanken zu machen, denn Chris´ freudiges Geplapper brauchte viel zu viel seiner Aufmerksamkeit, und außerdem wollte er dem Hippie gegenüber nicht unhöflich sein. Schlimm genug, dass der Portier so oberflächlich gewesen war. Doch er schien es ihm zum Glück nicht übel zu nehmen. Julian hatte generell nicht das Gefühl, dass Chris ihm irgendetwas je übel nehmen könnte, er wirkte einfach so unglaublich nett, dass der Norweger für einen Moment skeptisch war, ob er ihm etwas vorspielte, im nächsten Moment jedoch fühlte er sich schon mies, weil er so etwas überhaupt gedacht hatte. Er lehnte seine Stirn gegen das Panoramafenster, Chris´ Blick nach unten folgend. Aus dieser Höhe wirkten die Autos dort unten wie Ameisen, und die Menschen waren sogar noch kleiner. Ein wenig verdutzt sah er zu dem Blonden auf, er schien von der Höhe alles andere als begeistert zu sein.
„Oh, ich mag die Aussicht, man kann hier so weit gucken“, brachte er mit einem leichten Lächeln hervor, sich nicht davon runterziehen lassend, dafür war Chris´ Lächeln viel zu ansteckend. Er rollte die Augen ein wenig nach oben, überlegend auf seiner Unterlippe kauend. In Gedanken ging er die Zeit durch, die er schon hier im Penthouse verbracht hatte.
„Gut einen Monat. Mit Unterbrechung…..“, antwortete er schließlich, er war sich aber nicht sicher, ob er dem Blonden von den elendigen zwei Wochen erzählen wollte, nein, das würde nur die Stimmung vermiesen, und er hatte den Hippie garantiert nicht gebeten herzukommen, um ihm die Ohren vollzujammern. Er war froh, dass der Ältere wirklich hergekommen war, dass er anscheinend ähnlich großes Interesse an einer engeren Freundschaft zu haben schien, und der Lockenkopf wippte aufgeregt neben ihm hin und her, bevor sich seine Augen ein wenig weiteten, Chris neugierig anstarrend.
„Ihr habt einen Hund?“, stieß er freudig aus, versuchte sich vorzustellen, was für eine Rasse wohl zu dem Paar passen könnte.
„Ooooh, ich hätte auch so gerne ein Haustier, aber ich glaube nicht, dass Charles davon begeistert wäre“, schmollte er, darüber nachdenkend, was der Geschäftsmann wohl von einer Katze halten würde, die ihm bei jedem Schritt um die Beine streifte.
„Dann muss ich halt mit Charles vorlieb nehmen“, seufzte er, im nächsten Moment bemerkend, dass er sich verplappert hatte, und eilig die Hand auf den Mund schlagend. Aber jetzt war es eh zu spät, was gesagt war, war gesagt, und Chris hätte es bestimmt eh schnell rausgefunden, dafür war Julian einfach viel zu mies im Dinge verheimlichen.
„Naja, du hast dir bestimmt schon gedacht, dass Charles nicht irgendein Freund ist, oder?“, fragte er, etwas rot um die Nase werdend und auf seine Finger starrend, bevor er zur Couch huschte, sich im Schneidersitz neben dem Blonden niederlassend. Er fragte sich, ob Charles wohl ein Problem damit hatte, dass er jetzt hier war, immerhin hatte der Norweger schon erleben können, dass er furchtbar eifersüchtig sein konnte. Aber auf der Veranstaltung gestern hatte es auch nicht so gewirkt, als wenn er Chris als Konkurrenten betrachtete, obwohl sie sich umarmt hatten. Also war es für ihn sicherlich in Ordnung.
„Du magst Charles nicht besonders, oder?“, fragte er aus einem Bauchgefühl heraus, Chris geradeheraus anstarrend. Es war in Ordnung, nach außen hin konnte der Geschäftsmann sicher sehr abweisend wirken, und was er beruflich tat, konnte wohl auch einiges an Antipathie hervorrufen. Aber Julian winkte sofort ab, er wollte nicht, dass Chris das Gefühl bekam, dass er ihm das übel nehmen könnte.
„Was macht Ethan eigentlich beruflich? Er ist ja eine ziemliche Kante.“
Wenn er so an seine Muskeln zurückdachte, konnte man fast ein klein wenig neidisch werden, und er grinste leicht in sich hinein, mit den Fingern Muster auf das Leder der Couch malend. Seine Staffelei stand ebenfalls im Raum, er hatte sie nicht in das Schlafzimmer stopfen wollen, wo er doch hier, mit Blick auf San Francisco, viel besser malen konnte. Er kicherte leicht auf, erneut schien der Hippie in seinem Redeschwall kaum zu bremsen zu sein, und ihm gefiel seine aufgedrehte, quirlige Art, sie brachte sofort Leben in das Penthouse, das sonst den ganzen Tag über schrecklich ruhig gewesen wäre. Dass der Blonde anscheinend jetzt schon beschlossen hatte, dass er ihn häufiger wiedersehen wollte, machte Julian ganz kribbelig und glücklich trommelte er mit seinen Fingern auf Chris´ Knie herum. All die Vorschläge klangen so wunderbar, und die Vorstellung, dass er jetzt morgens auch seine Zeit mit Chris verbringen konnte anstatt hier alleine oder mit dem Personal herumzusitzen, war wirklich verlockend.
„Das klingt toll, ich lass dich hier heute gar nicht mehr weg“, lachte der Norweger kichernd auf, ein wenig die Augenbrauen zusammenziehend, als er das Auto erwähnte.
„Nein, ich bin zu früh aus Norwegen weggegangen, um da meinen Führerschein zu machen, und hier in Kalifornien hatte ich dann nicht mehr die Möglichkeit, weil-„
Er brach ab, er wollte Chris nun wirklich nicht erzählen, dass er Stricher gewesen war. Dieses Kapitel seiner Vergangenheit wollte er endgültig abschließen.
„Naja, das Geld fehlte einfach“, brachte er räuspernd zu Ende. Eigentlich brauchte er auch keinen Führerschein, es gab ja genügend öffentliche Verkehrsmittel, und jetzt, wo er bei Charles wohnte, wurde er eh überall hinkutschiert. Aber Chris schien ja nicht mehr mitten in San Francisco zu wohnen, also wäre ein Führerschein jetzt wohl doch gar nicht so schlecht gewesen.
„Ja, ich hab den Bus gesehen, ein tolles Auto!“, stieß er aufgeregt aus, für manche mochte der Wagen klapprig erscheinend, aber Julian fand ihn unglaublich toll. Im nächsten Moment sprang er auch schon hastig auf, sich an seine Gastgeberpflichten erinnernd.
„Willst du was trinken?“, fragte er sprudelnd, dabei leicht zur Uhr hinüberschielend. Es war immerhin schon nach vier, er hatte wirklich ziemlich lange geschlafen, bis über Mittag hinaus und bis Chris hier gewesen war, war ja auch noch etwas Zeit vergangen. Vielleicht würde er mit dem Essen dieses Mal nicht auf Charles warten, sondern schonmal mit dem Hippie zusammen essen, vielleicht hatte er ja auch noch nichts gehabt und war hungrig von der langen Anfahrt. Er wuselte zur Küche, merkte, dass der Ältere ihm hinterhergetapst war, sich mit strengem Blick umdrehend.
„Du sollst doch sitzen bleiben, ich will ein guter Gastgeber sein“, brachte er anklagend hervor, die Schränke nach etwas zu trinken durchsuchend. Er stockte, huschte wieder in den Wohnraum zurück, sich etwas verloren umschauend. Bis jetzt hatte man ihnen das Trinken immer mit zum Essen gebracht, wo also waren einfache Flaschen mit Saft und Wasser? Julian wurde leicht rot im Gesicht, auf seiner Unterlippe kauend, schielte er zu Chris hinüber.
„Ich glaube, wir müssen und was kommen lassen“, gab er knirschend zu, bevor er sich der Bar zuwandte, die er aufgrund seiner Empfindlichkeit für Alkohol bis jetzt gemieden hatte, doch jetzt hängte er sich weit über den Tresen, die Auswahl an bunten Flaschen musternd.
„Ich glaub, da ist nur Alkohol.“

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BeitragThema: Re: Living on a guitar´s strings   Living on a guitar´s strings - Seite 17 Icon_minitime1Mi Nov 28, 2012 3:43 pm

Der Hippie schien regelrecht zu viele Informationen auf einmal ausgeplaudert zu haben, doch irgendwo fühlte er sich nicht schlecht deswegen und er hatte auch nicht das Gefühl dabei gehabt, etwas ausgesprochen zu haben, was man vielleicht für später aufheben sollte und Julian schien das alles auch irgendwo zu interessieren. Ein Haustier zu haben war großartig und sicher hätte der Kleinere so ebenfalls eine Beschäftigung am Tag gehabt, wenn er die Zeit alleine verbringen musste und vielleicht keine anderen Freunde gerade in der Umgebung waren um die Langeweile zu unterbrechen, doch dass der eigentliche Inhaber dieses Appartements so etwas nicht gerne sehen würden, das brauchte er ihm gar nicht zu sagen, Chris konnte sich schon denken, dass dieser Mann kein großer Freund von Tieren im Hause war, oder von Tieren generell. Er hatte bestimmt mehr Regeln hier, an die man sich zu halten hatte als das Gesetzbuch in San Francisco oder gar in den gesamten Staaten, aber dies wusste wohl leider nur der Jüngere selbst, schließlich lebte er hier schon seit einem Monat. Er wollte zu gerne wissen, was mit Unterbrechungen gemeint war, jedoch verbannten die nächsten Worte diese Frage wieder aus seinem Kopf, der Blondhaarige weitete seine Augen ein wenig, seinen Mund einen Spalt öffnend. „Ohoo….“, stieß er schmunzelnd aus, den Kleinen amüsiert musternd. Dass er nicht nur irgendein Freund war konnte er sich bereits gestern denken, der Geschäftsmann sah nicht nach jemanden aus, der seinen Kumpel mal eben für einen ganzen Monat bei sich wohnen lassen würde und er war sicherlich auch kein Sponsor seiner Kunst, doch natürlich konnte man sich nie bei solchen Dingen sicher sein, besonders nicht dann, wenn man absolut nicht wusste, dass dieser Mann in irgendeiner Form das männliche Geschlecht bevorzugte. Aber heutzutage war anscheinend vieles mittlerweile möglich und irgendwo gefiel dem Langhaarigen der Gedanke, dass nun auch reiche Unternehmer schwul sein konnten, ohne das Gefühl zu haben, dass es nicht richtig und unsittlich war. Vielleicht würden sie ja eines Tages genauso akzeptiert werden können wie alle anderen, daran glaubte der Ältere gerne und er ließ sich auch von keiner Person diesen Glauben vermiesen, die kleine Hoffnung, die in seinem Herzen von Tag zu Tag immer stärker anwuchs, vielleicht auch nur, weil er mittlerweile guten Grund hatte um diese Idee zu verfolgen.
„Ja, ich habe mir schon einige Gedanken dazu gemacht.“, gestand er mit einem leichten Lächeln, in die blauen Augen des Anderen blickend. Sie waren ein seltsames Paar, das konnte man nicht leugnen und sicherlich war Julian auch viel jünger als Charles, sodass es für einige noch seltsamer erscheinen mochte, Chris jedoch hatte mit diesen Dingen weniger ein Problem als mit all den Dingen, die der Freund des Lockenkopfs so beruflich tat, was für ein Geschäft er leitete und wem er regelmäßig die Stimme bei den Wahlen gab. Selbst sein Bekannten- und Freundeskreis, wenn er denn überhaupt Freunde hatte, waren ein großer Haufen von kapitalistischen, egoistischen und korrupten Individuen, die vom Leid anderer profitierten, doch er wollte die Beziehung der beiden nicht sabotieren, er wollte dem Kleineren nicht irgendwelche Flausen in den Kopf reden, damit sie am Ende kein Paar mehr waren. Wenn sie glücklich miteinander waren, war alles in Ordnung und Julian schien ein guter Mensch zu sein, gut genug, dass der Hippie sich fast sicher war, dass vielleicht mehr hinter dieser arroganten und verschwenderisch reichen Persönlichkeit steckte und er nicht durch und durch ein schlechter Mensch war.
Auf die Frage des Kleineren biss Chris sich leicht auf die Lippen, eine entschuldigende Miene aufsetzend. „Ich würde das nicht so sagen, ich kenne ihn ja gar nicht…aber naja, er macht das, wogegen ich seit vielen Jahren kämpfe.“, erwiderte er mit leiser Stimme, seine Knie etwas enger an den Körper ziehend, Julian einen Moment lang betrachtend. Er hoffte wirklich sehr, dass er nicht sauer auf ihn war, weil er seinen Partner nicht sonderlich gut riechen wollte, schließlich lag ihm sehr viel an ihre Freundschaft, die zwar noch nicht ausgebaut war, er sich jedoch sicher war, dass sie nach diesem Tag sich viel besser verstehen würden, als zuvor und dass sie mit der Zeit ganz sicher sehr gute Freunde werden würden und warum auch nicht, sie ähnelten sich ja beinahe schon äußerlich, nur dass der Norweger tatsächlich noch kleiner und zierlicher war als der Hippie selbst. Wenn das Ethans Familie nur sehen würde…die würden nicht mehr so auf seiner Statur rumhacken, da war er sich sicher.
Und als ob der Gelockte Gedanken lesen konnte, erwähnte er genau den Namen, um den ohnehin die Gedanken des Größeren jede freie Minute kreiste. Der Blondhaarige war froh darüber, dass sie nicht mehr das Thema Charles und die mangelnde Sympathie ihm gegenüber weiterführten und stattdessen auf seinen eigenen Freund zu sprechen kamen. Wer hätte je gedacht, dass er neben seinen besten Freunden und seiner Familie auch bei anderen Menschen von ihm herumschwärmen konnte, ohne, dass sie desinteressiert wegschauten. Chris rückte ein kleines Stück näher zum Jungen heran, ihn breit anlächelnd, ehe er seinen Mund einen Spalt öffnete, zu sprechen begann. „Ethan ist Arzt. Früher hat er hier in San Francisco in einem Krankenhaus gearbeitet aber jetzt besitzt er eine eigene Praxis! Weißt du, das ist viel besser, so gibt’s keine blöde Schichtschieberei und ich kann nachts an seiner Seite verbringen. Das macht mich glücklich und nimmt mir die Angst. Ich bin nicht so gerne in der Nacht alleine, weißt du.“, der Ältere verzog sein Gesicht ein klein wenig, machte eine kleine Pause, ehe er weiterplapperte. „Und er war mal Soldat…aber ich glaub die vielen Muskeln hatte er auch vorher sicher gehabt. Aber naja, besser für mich, nicht wahr? Ich liebe seine Muskeln, ich hatte noch nie einen Freund, der so…so ein Mann war, weißt du? Und ich hätte auch nie gedacht…ach, ich rede jetzt wieder zu viel über ihn. Ich bin irgendwie noch sehr blöd verliebt.“, Chris stieß ein leises Giggeln aus, schob sich einige blonde Strähnen hinters Ohr, abermals die grünen Augen zu Julian schweifen lassend. „Und ich hab gar nicht vor jetzt irgendwohin zu gehen!“, stieß er nach einer Weile freudig aus, über beide Ohren grinsend. Er konnte kaum stillsitzen, immer wieder wechselte er die Position auf der Couch, er hatte regelrecht zu viel Energie in sich gehabt, dass er am liebsten herumgesprungen wäre, einfach nur um seiner Freude Luft zu machen, denn irgendwo hob sich sein Launepegel mit der Anwesenheit des Norwegers um einiges an, dass seine gute Laune beinahe schon ungesund wirkte. Es kam dem Größeren so vor, als ob sie sich schon seit einiger Zeit gekannt hatten, als ob kein fremder junger Mann gerade neben ihm saß und ihm einen kleinen Einblick in sein vergangenes Leben gab, warum er eigentlich keinen Führerschein und das, wo beinahe jeder Banause hier die Lizenz zum Autofahren hatte. „Oh…“, murmelte der Ältere anschließend, seinen Kopf schief legend, winkte jedoch schnell mit der Hand an. „Der Wagen ist nicht meiner, er ist von Robby- meinem besten Freund. Aber er ist momentan unterwegs mit meinen anderen Freunden und ich darf ihn solange fahren. Besser als das dumme Auto meines Freundes, du musst das sehen, es ist so blöd und unnötig prollig, keine Ahnung, was er sich dabei gedacht hat, als er es gekauft hat. Aber du brauchst schon keinen Führerschein, Julie, ich hab einen für uns.“, erneut huschte ein Lächeln über die blassen Lippen des Langhaarigen, verschwand jedoch rasch, den Lockenkopf mit großen Augen anblickend. „Entschuldige…darf ich dich überhaupt so nennen?“, fragte er mit gedämpfter Stimme, seinen Kopf leicht senkend, von unten zu ihm hinaufschielend. Spitznamen rutschten ihm gerne einfach so raus, ohne zu wissen, ob es überhaupt in Ordnung war, dass man jemanden so nannte, doch Julian schien kein Mensch zu sein, der allzu verstockt mit solchen Dingen umging und vielleicht durfte er ihn ab heute einfach so nennen. Es klang niedlich und irgendwo passte es zu der kleinen Gestalt mit den großen Augen und den wuscheligen, gelockten Haaren.
Ach, Chris genoss seine Anwesenheit, er mochte den Jungen jetzt schon viel zu gern!
Als die schmale Gestalt sich jedoch erhob, zuckte der Ältere erschrocken zusammen, ihn einen Moment lang musternd, im nächsten Moment ein leises Kichern ausstoßend. „Trinken? Ehm, wenn du sowas wie Wasser hier hast.“, murmelte er, mit den Schultern zuckend, ehe seine Augen den Bewegungen des Kleineren folgten, wie er zum Küchenbereich tapste, nach etwas Trinkbarem suchend. Es war beinahe schon zu witzig ihn zu beobachten, wie er anscheinend wenig Ahnung von den Schränken und deren Inhalt hatte, Chris erhob sich mit einer viel zu energiegeladenen Bewegung von der Couch, sich dem Jüngeren hinzugesellend, belustigt lächelnd. „Du bist doch ein guter Gastgeber!“, protestierte der Hippie, mit seinem Blick weiter der Suchaktion folgend. Es war schon ein seltsamer Haushalt aber naja, viele reiche Menschen besaßen eine Küche zwar, jedoch diente diese rein zur Dekoration. Hier musste es wahrscheinlich genauso sein. Als sich die Blicke der beiden trafen, stieß der Ältere ein weiteres Kichern aus. Armer Julian, versuchte doch nur etwas Trinkbares zu finden, wurde jedoch knallhart enttäuscht und musste nicht glauben, er wäre ein schlechter Gastgeber, jedoch war Chris nicht einmal so unglaublich durstig, schüttelte lediglich den Kopf, leise lachend. „Das ist doch dämlich, wegen Wasser muss doch keiner extra hochfahren und uns was bringen.“ Julian sollte jetzt nicht die Wohnung auf den Kopf stellen, nur um dem Hippie etwas zu bieten, was er nicht einmal wirklich brauchte. Mit verschränkten Armen und neugierigem Blick folgte die größere Gestalt dem Norweger zur Bar, sich ebenfalls über den Tresen hinauslehnend, mit prüfenden Augen das große Sortiment betrachtend, ein lautes Pfeifen ausstoßend. „Dein Kerl weiß gutes Zeug echt zu schätzen.“, stieß er anerkennend aus, sich vom Tresen wegdrückend, anschließend einmal um diesen herumtapsend. „Sehen wir mal, was wir hier so im Petto haben.“, murmelte er gedankenverloren, sich etwas in die Hocke setzend, all die vielen Flaschen mit den langen Fingern drehend, näher betrachtend, ehe er zwei Flaschen aus der hintersten Ecke fischte, mit ihnen grinsend herumwedelnd. „Charles weiß wirklich guten Scotch zu schätzen, aber wenn er hier so einsam herumliegt…ich finde wir sollten die Tatsache feiern, dass wir uns kennen gelernt haben.“, er stellte eine Flasche auf dem Tisch ab, die andere mit sich nehmend, mit der anderen zwei Gläser neben der Bar herausnehmend, die er zuvor mit seinen Augen ins Visier genommen hatte, ehe er sich wieder zum Norweger gesellte, ihn schief anlächelnd. „Komm!“, forderte der Ältere ihn überschwänglich auf, sich wieder auf die Couch niederlassend, den Alkohol samt Gläser auf den Tisch abstellend, die Flasche öffnend, anschließend beide Gläser mit der bernsteinfarbenen Flüssigkeit bis zu einem Viertel füllend. „Ihr habt bestimmt Eis im Kühlfach, oder?“, fragte er, seinen Kopf leicht schief legend, anschließend sich selbst erhebend, zum Kühlschrank eilend. „Mein Dad konnte mir zwar nicht beibringen wie man perfekt Baseball spielt, dafür weiß ich was alles gut für einen Scotch ist und vor allem welcher Scotch gut ist.“, rief er dem Blondschopf entgegen, sich im Kühfach prüfend umsehend, als seine Augen endlich fündig wurden, einen kleinen Plastikbehälter herausnehmend, anschließend einige Male auf der Platte der Insel damit herum klopfend, bis sich einige Würfel gelöst hatten, sie eilig in die Gläser auf dem Tisch im Wohnzimmer befördernd, anschließend eins Julian reichend, sich das andere nehmend. „Auf die ganzen Tage, die während unserer Freundschaft folgen, wir sind doch Freunde, nicht wahr?“ ,Chris setzte das Glas an den Lippen an, nippte einige Male an der Flüssigkeit, ehe er sich einen großen Schluck genehmigte, sein Gesicht automatisch verziehend, anschließend laut lachend. „Eigentlich schmeckt das Zeug gar nicht so toll!“, gab er kichernd zu, jedoch weiter daraus trinkend, erst in langsamen, dann jedoch in schnelleren Schritten.
Schnell war das Eis vergessen und Chris musste sich eingestehen, dass es ihm immer gleichgültiger wurde, wie auch das Einschütten in die zwei Behälter. Stattdessen schnappte er sich die Flasche mit den langen Fingern, sie nach jedem Schluck seinem neuen Freund reichend, sich über alles unterhaltend, was ihnen in den Sinn kam. Der Alkohol war schnell in seinen Kopf gestiegen, benetzte seine Wahrnehmung mit einem Schleier, der alles langsamer und irgendwo auch witziger gestalten ließ. „Weißt du was ich auch nicht mag- in der Kälte pinkeln.“, seine Stimme klang ernst, er starrte den Gelockten eine Weile lang regungslos an, ehe er zu prusten begann, nicht mehr aufhören konnte zu lachen. „Ich meine, was wenn uns je irgendwas…irgendwas abfällt, wo ist dann der Spaß.“, giggelte der Blondhaarige, sich in der Couch zurücklehnend, Lachtränen vom Gesicht wischend. „Können wir noch was Essen, irgendwas ohne Fleisch?“
Sie konnten sich tatsächlich noch etwas hochbringen lassen und tatsächlich war dort kein kleines Stückchen Fleisch vorhanden, was das Gemüt des Hippies um einiges wärmte, auch wenn es vielleicht auch nur die Auswirkung des Scotchs war, der sein Innerstes zum Glühen brachte, zumindest fühlte es sich so an und Chris war sich mehr als nur sicher, dass sein Gesicht bereits ordentlich durchblutet und gerötet war, aber das spielte jetzt wahrscheinlich gar keine große Rolle mehr, schließlich erging es Julian nicht anders.
Mit gierigen Augen starrte der Größere seinen Teller an. „Pasta!“, stieß er einige Oktaven höher aus, sich freudig über die Nudeln hermachend, hin und wieder zum Norweger schielend. Sie durften ganz bestimmt nicht auf der Couch essen aber das war ihm jetzt auch egal, sein Kopf war viel zu betrunken, als dass er irgendwelche Regeln jetzt noch befolgen würde und der Gastgeber hatte ihn nicht zurecht gewiesen, als war es okay.
Immer wieder schielten die grünen Augen zu dem Anderen, ihn beobachtend, wie er das Essen in sich hineinschlang, anschließend mit der Sauce kleckern, was den Langhaarigen zum Kichern brachte, er den Teller schnell wegstellte, damit ihn so etwas nicht auch noch geschah, mit seinen Händen nach dem von Julian langend, ihn achtlos danebenstellend. Sie waren mittlerweile gefährlich nah nebeneinander gerutscht und irgendwie genoss er es, wie er die Nähe zu ihm suchte, es gab ihm ein geborgenes und angenehmes Gefühl. „Du hast da was.“, säuselte der Betrunkene, verschwörerisch lächelnd, ehe er mit dem Daumen über sein Kinn fuhr, sich die Sauce schnappend, anschließend den Finger langsam in seinen Mund befördernd, ihn ableckend. „Mhmm…schmeckt gut.“, summte seine Stimme zufrieden, sich leicht über die schmale Gestalt herüberbeugend, mit der Zunge den Rest aus seinem Kinn leckend, leise lachend, als sich ihre Blicke trafen, ehe er ihm nächsten Moment seine Lippen suchte, ihn stürmisch küssend, dabei die Zunge zwischen seine Zähne schiebend. Irgendwie geschah das alles schneller als er gedacht hatte, eigentlich…hatte Chris in diesem Moment gar nicht mehr nachgedacht, nicht darüber, was sie hier taten und wie es ausgehen sollte. Ein lustvolles Seufzen entwich seiner Kehle, als sich die Lippen von denen des Anderen lösten, sich rittlings auf ihn setzend, mit den Händen den Körper nach hinten schubsend, sich anschließend über den Gelockten beugend, mit den Händen unter sein Shirt langend, über die weiche, warme Haut streichend, während seine Lippen seinen Hals entlangwanderten, mit den Zähnen leise knurrend hineinbeißend, nebenbei sein Oberteil etwas rutschen lassend. „Du schmeckst sogar besser.“, schnurrte er verführerisch, ihm erneut einen innigen Kuss schenkend, leise keuchend.
Er wusste nicht, wieso diesen Wunsch nach Körpernähe von Julian so stark adaptiert und noch expandiert hatte, seine Gedanken spielten verrückt und seine Hormone schienen nicht mehr zu wissen, was sie eigentlich wollten. Das unter ihm war nicht Ethan, nicht sein Geliebter, dem er eigentlich ewige Treue versprochen hatte, doch er konnte sich auch nicht halten, es war, als ob ihn der Alkohol dazu getrieben hatte, die generelle Lust nach einem fleischlichen, wunderschönen Körper, sodass er in diesem Augenblick nicht einmal einen Gedanken an seinen Freund verschwendete, an die Konsequenzen, die er zu tragen haben würde. Im Moment zählten einfach nur die Triebe, die die beiden jungen Männer vorantrieben, sie so weit gehen ließen.

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BeitragThema: Re: Living on a guitar´s strings   Living on a guitar´s strings - Seite 17 Icon_minitime1Do Nov 29, 2012 9:09 pm

Es war wirklich niedlich zu hören, wie Chris so über seinen Freund schwärmte, sie schienen wirklich glücklich zu sein, warum denn auch nicht? Ethan hatte wirklich nett ausgesehen, und an so einem Arzt und vor allem ehemaligen Soldaten war ganz sicher auch eine ganze Menge zu gernhaben dran, sodass er ihm seine Schwärmereien nicht übel nahm, ihn nur verständnisvoll angrinste, leicht abwinkend.
„Schon in Ordnung, ich kann verstehen, wieso du so von ihm begeistert bist“, entgegnete er ihm glucksend. Eigentlich hätte er ja auch erzählen können, was Charles schon alles Tolles für ihn gekauft hatte, dass er ihn auf seine Yacht mitgenommen hatte und nach Japan, aber dann hätte er vielleicht auch zu viel von seiner dunklen Seite preisgeben müssen, hätte sich vielleicht verplappert und ihm wäre herausgerutscht, wie herrisch der Geschäftsmann auch sein konnte, sodass er lieber den Mund hielt. Er wollte nicht, dass Chris noch mehr fand, was er an ihm nicht leiden konnte, und dieses verschwenderische Gehabe war sicher kein Pluspunkt in seinen Augen, auch, wenn Julian diese Gesten genoss. Er fühlte sich ganz warm, ab und zu auf den Fußballen wippend, Chris war so unglaublich nett, dass es ihm immer noch gruselig fand, und er brauchte eigentlich keine weiteren Treffen um jetzt schon sagen zu können, dass er sich mit dem Älteren wunderbar verstehen würde, und diese Gewissheit machte ihn unglaublich glücklich. Er wurde bis zu den Ohren so rot, dass seine Sommersprossen beinahe verschwanden, er hatte noch nie einen Spitznamen gehabt. Naja, zu mindestens keine besonders positiven. Er konnte sich das Grinsen gar nicht mehr vom Gesicht wischen, aber er hatte sowieso nicht das Gefühl, dass er sich in Gegenwart des Hippies verstellen musste.
„Du darfst mich gerne so nennen“, lächelte er ihm etwas verschüchtert entgegen, für einen Moment verunsichert von dem minimal bemerkbaren Stimmungsumschwung zwischen ihnen, sich dann aber wieder von dem Blonden mitreißen lassend. Sein Blick schweifte immer noch über die zahlreichen bunten Flaschen, die hinter der Bar aufgereiht waren, hin und wieder zu Chris hinüberschielend. Er selbst hatte keine Ahnung, was sich in all den Gefäßen befand, er war sich auch ganz sicher, dass er es so schnell nicht herausfinden würde, denn er reagierte viel zu empfindlich auf Alkohol, und sicher würde Charles es auch nicht gutheißen, wenn sie ungefragt an die Bar gehen würden. Doch Chris hatte anscheinend ganz andere Pläne, und der Lockenkopf beobachtete ihn doch mit ein klein wenig Verunsicherung dabei, wie er sich anscheinend eine besonders teure Flasche und Gläser schnappte.
„Ich weiß nicht, ob wir das dürfen…“, murmelte er zaghaft, die Augenbrauen etwas besorgt zusammenziehend, doch der Hippie schien sich an seinem Einwand nicht groß zu stören, und er wollte auch kein Spielverderber sein. Immerhin stand dort so viel Alkohol, dass er eine Flasche schon nicht vermissen würde. Er beobachtete die Bewegungen des Hippies, ihm schließlich schulterzuckend folgend, sein Vorschlag war einfach zu gut, um nicht darauf einzugehen.
„Andererseits…..für so einen freudigen Anlass gibt er bestimmt gerne seinen besten Scotch“, kicherte er leise, sich neben seinem neu ernannten Freund auf die Couch fallen lassend, die helle braune Flüssigkeit ein wenig skeptisch musternd. Bis auf etwas Wein und Bier hin und wieder hatte er sehr selten getrunken, und schon gar keinen teuren Scotch, aber Chris schien ja zu wissen, wovon er redete.
„Ich kann weder das eine noch das andere“, gab er etwas bedrückt zu, während seine Augen der schlanken Gestalt bis zum Kühlschrank folgten, vermutlich waren beides keine besonders erstrebenswerten oder notwendigen Fähigkeiten, und schnappte sich schnell das Glas, das nunmehr eine ganze Menge an Eiswürfeln enthielt, die hell aneinander klimperten, als er das Glas hob.
„Das werden hoffentlich noch ganz viele!“, stieß er optimistisch aus, bevor er das Glas anhob und den Inhalt beinahe in einem Schluck hinunterschüttete, sofort das Gesicht verziehend und einen leichten Hustenanfall bekommend.
„Das schmeckt ja grauenvoll!“, stieß er heiser aus, konnte sich aber ein Lachen danach nicht verkneifen, anscheinend fand Chris den Scotch auch nicht besonders lecker, aber der Alkoholgehalt ließ sie beide schnell vergessen, wie bitter das Getränk eigentlich schmeckte, und auf störende Faktoren wie Gläser oder Eis wurden nach ein paar Gläsern zur Nebensache. Julian spürte sofort, wie ihm der Alkohol in den Kopf stieg und ein angenehm warmes Gefühl in ihm auslöste, alles wurde irgendwie witziger und zwangloser, egal, wie dämlich ihre Gesprächsthemen nach einer Weile auch wurden, dem Norweger erschien es wie das tiefgründigste Gespräch, das er je geführt hatte. Seine Wangen waren leicht errötet, seine Anhänglichkeit war nicht nur durch Wein bedingt, der Alkohol generell ließ ihn immer mehr die Nähe des anderen suchend, sich an ihn lehnend oder ihm lachend auf die Schulter klopfend, wenn Charles jetzt wiedergekommen wäre, er hätte ihn ganz sicher sofort ins Schlafzimmer gezerrt, ungeachtet seines Besuchs. Der Gedanke ließ ihn leicht aufglucksen, einer unter vielen, der schnell wieder in der Suppe seines benebelten Kopfes verschwand. Die Themen wurden irgendwie immer absurder, und er hielt sich den Bauch bei Chris´ nächster Bemerkung, sich zusammenkugelnd vor Lachen.
„Dann komm mal nach Norwegen, da musst du jeden Tag mit dieser Angst leben!“, stieß er theatralisch im verschwörerischen Tonfall aus, sich die Tränen aus den Augenwinkeln wischend. Wie er es eigentlich geschafft hatte, den Köchen Bescheid zu geben, dass sie zwei vegetarische Mahlzeiten für sie hochbringen sollten, das wusste er nicht mehr so wirklich, aber irgendwie musste er es geschafft haben, denn eine halbe Stunde später fand er sich mit einem großen Teller Pasta auf dem Schoß wieder, die Nudeln hungrig anstarrend. Dass sie sich mit der gefährlichen roten Sauce vielleicht lieber an den Esstisch verzogen hätten, war ihm in diesem Augenblick ganz schön egal, er würde schon nicht kleckern, und wenn doch, wofür gab es Putzfrauen hier in Charles´ Haushalt? Immer wieder schielten die blauen Augen zu dem Hippie hinüber, ihn grinsend dabei beobachtend, wie er ebenfalls mehr schlecht als recht die Pasta in sich hineinschaufelte, seine eigenen Essmanieren dabei vollkommen vergessend. Irgendwie schaffte er es gar nicht mehr, den Blick von dem Älteren abzuwenden, jeden Zentimeter musternd, die leicht hervorstehenden Hüftknochen, die feinen Schlüsselbeine, die dank seines leicht verrutschten Oberteils zu erkennen waren. Er hatte bis jetzt immer nur irgendwelche erwachsenen, gestandenen Männer gesehen, oder andere, vollkommen abgewrackte Stricher, aber Chris war ganz anders. Er schreckte leicht aus seinen Gedanken auf, als er ihm auf einmal den Teller aus der Hand nahm, hatte gar nicht gemerkt, wie unsauber er gegessen hatte, ein empörtes Hicksen ausstoßend.
„Was, wenn ich das noch essen wollte?“, fragte er, hielt allerdings inne, als sich der Hippie leicht zu ihm hinüberlehnte und die Nähe zwischen ihnen noch vergrößerte. Es schien ihm beinahe einen kleinen Stromstoß zu versetzen, als er die Berührung von Chris in seinem Gesicht spürte, für einen Moment schien Stille im Raum zu herrschen und Julian hielt kurz den Atem an, als die grünen Augen ihn anblickten. Er dachte, der Moment würde einfach so verstreichen, er wollte etwas tun, aber im nächsten Moment spürte er schon die weichen Lippen des anderen auf seinen, wie sich seine Zunge fordernd in seinen Mundraum schob. Er überlegte nicht groß, was er da tat, dass das, was sie gerade vorhatten, sehr ernste Konsequenzen für ihrer beider Beziehungen haben könnte, Chris fühlte sich viel zu gut an, als dass er ihn jetzt hätte von sich stoßen können. Seine Finger vergruben sich in den langen Strähnen sich leicht festkrallend, während ihm langsam die Luft ausging, aber er wollte sich nicht von dem anderen Körper lösen. Er wusste, dass er ihn eigentlich hätte abweisen müssen, aber darüber wollte er partout nicht nachdenken. Nur zu gerne ließ er sich von ihm auf die Couch drückend, ihn an seinem Kragen etwas zu sich herunterziehend. Chris´ Hände unter seinem Shirt fühlten sich unsagbar gut an, sofort schienen jegliche Hemmungen von dem Jüngeren abzufallen, den Hippie begierig anblickend. Seine Hände schlangen sich um die schmale Hüfte, es war so ein völlig anderes Gefühl wie bei all den anderen Männern, er genoss die weiche Haut unter seinen Fingern, als er sie langsam unter sein Shirt wandern ließ, den Kopf leicht in den Nacken lehnend, aufkeuchend. Seine Finger fuhren über den Rücken des Älteren, die blauen Augen weiteten sich begierig, als er die zahlreichen Kratzspuren ertastete.
„Mit dir kann man anscheinend viel Spaß haben“, hauchte er ihm grinsend entgegen, bevor er seine Lippen auf die des Hippies drückte, leicht in seine Unterlippe beißend. Mit fahrigen Händen und Chris´ Hilfe zog er sich zuerst das eigene, dann das Oberteil des Älteren aus, den störenden Stoff beseitigend. Er beugte sich leicht zu ihm nach oben, auch, wenn er seine Überlegenheit genoss, fuhr mit den Lippen über seinen Oberkörper.
„Darf ich auch Spaß mit dir haben?“, fragte er schnurrend, sich etwas aufsetzend und seine Finger zum Hosenbund des Blonden gleitend lassend, den bunten Gürtel öffnend, den Reißverschluss beinahe fahrig aufreißend. Die Nähe des anderen machte ihn so unglaublich heiß, dass es beinahe zum verrückt werden war, dass er gar nicht daran dachte, irgendwo einen Schlussstrich zu ziehen, der Alkohol verbot es ihm einfach. Seine Finger strichen langsam über Chris´ Hüftknochen, bevor er sie an dem Gummizug seiner Boxershorts vorbeigleiten ließ, sein Glied umfassend und leicht zudrückend, bevor er begann gleichmäßig daran zu reiben. Er konnte spüren, wie er langsam hart wurde, vergrub seine andere Hand in den langen Haaren, ihn zu einem weiteren Kuss ziehend. Er wollte unter keinen Umständen jetzt von Chris ablassen, er wollte jetzt hier auf dieser Couch mit ihm vögeln, ganz gleich, was in ein paar Stunden sein würde, sein Körper verlangte einfach danach. Er merkte, dass der Blonde mittlerweile einen Steifen hatte, die Hand langsam zurückziehend, immerhin sollte er nicht den ganzen Spaß ohne ihn haben.
„Wie hättest du es denn gerne?“, fragte er mit einem breiten Grinsen, Hose und Boxershorts des Älteren ein Stück nach unten schiebend, aber immer noch waren die beiden schmalen Leiber viel zu eng umschlungen, als dass er ihn hätte ausziehen können, dabei wollte er gerne mehr von dem nackten Körper, keuchte leicht auf, seine Zähne in seinem Nacken vergrabend. Seine Hände strichen über die Oberschenkel des anderen, sich leicht in seiner Haut verkrallend, bevor er seine Lippen und seine Zunge auf Wanderschaft gehen ließ, an seiner Brustwarze saugend, bevor er sich bis zu seinem Bauchnabel vorarbeitete, dann innehaltend, zu Chris hinaufblickend.
„Du bist so verdammt heiß“, wisperte er ihm entgegen, ein leichter Schauer lief dabei durch seinen ganzen Körper, aber es war angenehm, es fühlte sich richtig an, wie alles, das er gerade mit Chris anstellte.

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BeitragThema: Re: Living on a guitar´s strings   Living on a guitar´s strings - Seite 17 Icon_minitime1Fr Nov 30, 2012 8:14 pm

Ob Julian eigentlich andere Pläne gehabt hatte oder sich tatsächlich weiter mit der Pasta auseinandersetzen wollte- es war ihm in diesem Moment egal und irgendetwas verriet ihm, dass es dem Kleineren tatsächlich nicht anders ging. Chris schloss für einen Moment die Augen schließend, es genießend wie die Finger des Fremden seinen Rücken entlang strichen, an all den Kratzern vorbei, die teilweise verheilt, teilweise noch frisch waren. Ach wenn Julian nur gewusst hätte, wie viel Spaß man tatsächlich mit ihm haben konnte…
Ein breites Grinsen umrahmte das schmale Gesicht, den kleineren mit großen Augen anblickend, während seine Finger sanft über die weiche Lockenpracht fuhren. „Das wirst du gleich erfahren…“, hauchte er ihm leise ins Ohr, mit den Zähnen an seinem Ohrläppchen ziehend, leise kichernd, ehe er sich dem Kuss des Blondhaarigen hingab, jede kleine Körpernähe genießend, während seine Finger das Shirt immer weiter hinauf schoben, es anschließend ganz vom Körper ziehend, warf es anschließend achtlos auf den Boden, dicht gefolgt von seinem.
Die grünen Augen blicken begierig den filigranen Körper unter ihn an, strich mit den langen Fingern über die warme Haut, an welcher er sich regelrecht zu verglühen schien, all die kleinen Male, die man ihm hinzugefügt hatte, betrachtend. Sie schienen beide genügend Vergnügen in der Vergangenheit gehabt zu haben, so viel, dass sie jedes Mal ein kleines Erinnerungsstück an ihrem Körper trugen und eigentlich sollten diese ihn bereits von irgendwelchen anderen Dummheiten aufhalten, ihn endlich davon abhalten, einen Fehler zu begehen, den er sich wahrscheinlich niemals verzeihen könnte und der mehr auf den Spiel setzte, als dass dieses kleine Abenteuer es wert war, doch der Langhaarige war viel zu benebelt von den kleinen Lustgefühlen, die immer stärker wurden und sich in jeder Faser seines Körpers ausbreitete, von der Hitze, die teilweise auch vom Alkohol ausging, doch all diese Empfindungen vermischten sich schlichtweg miteinander, benebelten seine Sinne und ließen ihn nicht mehr klar denken, sodass der Hippie nicht wusste, was genau unter Alkoholeinfluss geschah und was nicht, denn zugegeben war der Körper des Norwegers in vielerlei Hinsichten erstrebenswert, zierlich und so, wie der seiner meisten Beziehungen, die vor Ethan existierten. Selbst sein bester Freund war ein schlaksiger Lockenkopf.
Immer wieder wanderten seine Hände über die weiche Haut, benetzte seinen Hals mit seinen Küssen, immer weiter runterwandernd bis zum Schlüsselbein, ehe er sich wieder zu seinem Gesicht entgegenstreckte, die Lippen stürmisch auf seine pressend, seinen Körper enger gegen den des Lockenkopfs pressend, dabei seine Wärme spürend, sie in sich einsaugend. Der Geschmack von Alkohol, Pasta und Julian machte sich in ihm breit und machte den Größeren noch heißer, noch erregter, sodass er einen lustvollen Seufzer ausstieß, Julian in die großen blauen Augen blickend, schief lächelnd, während der Jüngere sich an seine Hose hermachte, sie allmählich öffnend. Chris machte keine Anstalt sich gegen weitere Berührungen zu wehren, dem einen Ende zu bereiten und genoss stattdessen die schlanken Finger auf seinem Glied, die Bewegungen, laut aufkeuchend, seinen Kuss erwidernd. Schnell spürte er die Erregung, wie er langsam hart wurde, fuhr hastig mit den Fingern zum Hosenbund des Blondhaarigen, hektisch am Reisverschluss ziehend, ebenfalls seine Hand unter der Boxershorts vergrabend, anschließend das Glied des Jüngeren umfassend. Er wollte nicht der einzige sein, der all dies unglaublich geil sein und er wollte dieses kleine Vorspiel so gut und schnell wie möglich hinter sich bringen, wollte, dass es Julian nicht anders erging als ihm, dass er genauso erregt und geil war und sich die Lust in seine Glieder festsetzte. Chris gefiel der Anblick des jungen Mannes unter sich, sein Gesicht wie es sich veränderte, als er mit den Fingern etwas stärker an seiner allmählichen Erektion rieb, dabei selbst ein leises Stöhnen von der Kehle entweichen lassend, ihm die Zunge tief in den Hals schiebend, erst von ihm ablassend, als ihm die Luft wegblieb, keuchend.
Seine Augen starrten den Gelockten etwas traurig an, als sich seine Hand plötzlich von ihm zurückgezogen hatte, selbst einen Moment lang inne haltend, wollte seine jedoch nicht aus der Hose herausziehen. „Warum hörst du auf?“, fragte er mit leicht traurigem Unterton, Julian prüfend musternd, jedoch gleich darauf verschwörerisch grinsend. „Das wirst du gleich erfahren, Julie…“, erwiderte er verführerisch blinzelnd, sich mit der anderen Hand in den blonden Locken verkrallend, ihm die kleine Wanderschaft mit den Lippen auf seinem Oberkörper gewährend, erneut an seiner Erektion reibend, ehe er seine Hand abrupt zurückzog, den Jungen zu sich heraufziehend. „Und du bist viel heißer.“, wisperte des Älteren leise, sein Gesicht in die Hände nehmend, ihm anschließend einen innigen Kuss schenkend, seinen Geschmack in sich aufsaugend. Es war so befriedigend, dass er gar nicht mehr von ihm ablassen konnte, es raubte ihm den Verstand, jeder rationale Gedanke schien wie gelöscht worden zu sein, nur noch die Triebe herrschten im Inneren des Hippies, trieben ihn an und verliehen ihm mehr Kraft, als diese schlaksigen Glieder eigentlich hatten. Der Größere schlang seine Arme um Julians Taille, wirbelte ihn für einen Moment herum, sodass dieser nun umgekehrt auf seinem Schoß saß, leise lachend. „Ich will es so…“, fügte er nach einer Weile lasziv grinsend hinzu, seine Hose von den Hüften schiebend, dabei aus der hinteren Tasche ein Kondom herauskramend.
Mit ein wenig Hilfe des Kleineren hatten sie es irgendwie geschafft sich der restlichen Bekleidung zu entledigen, was der Blonde nie in diesem betrunkenen Zustand für möglich erachtet hätte, doch anscheinend schien der Alkohol tatsächlich mehr mit den Menschen zu tun, als man glaubte, er sprengte schlichtweg jede noch so kleine Grenze, die man für sich selbst gesetzt hatte, Gesetze, die man wahrscheinlich in diesem Moment niemals missachten wollte. Doch nun war es ohnehin zu spät, hier war kein anderer Mensch, der sie von all dem abhalten konnte und beide waren einfach viel zu betrunken, als dass sie noch etwas bemerken konnten und irgendwo fühlte es sich auch ganz normal an, so, als ob es auch wirklich so sein musste, als ob sich in Chris‘ Leben nichts geändert hatte, schließlich hatte er früher ausschließlich Sex mit jungen Männern gehabt, die seiner Statur jedes Mal ähnelten und Julians jugendliches Aussehen, die feinen Sommersprossen auf dem Gesicht, sie waren einfach zu viel, sodass man sich ihm gar nicht mehr entziehen konnte, dass man ihn in diesem Moment mehr wollte, als man es sich zugestehen konnte. Er spürte wie sich seine Erektion gegen das Unterleib des Jüngeren drückte, wedelte mit der Kondomverpackung vor seiner Nase herum, es anschließend langsam mit den Zähnen aufreißend, hastig über sein Glied stülpend. Sicher konnten sie auch irgendwie die andere Position ausprobieren, der Hippie wusste nicht, wie Julians Sexualleben sonst aussah und ob er und Charles sich auch in irgendeiner Form jemals abwechseln würde, doch er wusste auch nicht, wieso er nach all der Zeit ohne Kondom dieses Mal auf keins verzichten wollte, vielleicht auch nur, weil ihn das alles so sehr an früher erinnerte und er sich in der Zeit regelrecht zurückversetzt fühlte, nur, dass der Ort ein klein wenig anders war, doch dieser spielte besonders jetzt absolut keine Rolle.
Auf seinen Lippen bildete sich ein weiteres Lächeln, er fuhr mit den Lippen sanft über den schlanken Bauch des Norwegers, über seine Brust, anschließend zu seinem Hals, erneut seine Zähne in der hellen Haut vergrabend, während sich die Finger in die Pobacken des anderen krallten, mit seinen Nägeln kratzend. Er konnte nicht länger warten, seine Lust schnitt ihm beinahe die Luft weg, sodass er sein Unterleib etwas fordernd gegen das des Anderen presste, ihn dazu auffordernd, endlich loszulegen. „Mach schon! Ich bin nicht so geduldig…“, forderte er den Kleinen auf, erneut seine Lippen suchend, immer wieder mit der Zunge in seinen Mundinnenraum gelangend, sich mit der anderen ineinander windend, gegenseitig anstupsend, bis Julian sich endlich aufgerafft hatte, sich so positionierte, sodass der Größere langsam in ihn eindringen konnte.
Ein leises Stöhnen entwich seiner Kehle, die Arme schlangen sich haltsuchend um den Oberkörper des Blondhaarigen, ihn dabei etwas enger an sich heranziehend, sodass er seine warme Haut auf der Brust spüren konnte, seine Hüften im langsamen Tempo ihm langsam entgegenbewegend. Jedes Mal wenn Julians Körper sich bewegte, verspürte der Hippie einen weiteren Schwall an Ekstase, der ihn durchschüttelte, sein Stöhnen immer lauter werden ließ. Er konnte nicht fassen, was gerade mit ihm geschah, jeder noch so kleine Stoß fühlte sich anders an, jedes Mal, wenn er tiefer in den Norweger eindrang, war es ein ungewohntes Erlebnis, das er nirgendwohin einordnen konnte. „Oh Gott…“, presste der Ältere lustvoll hervor, zog Julian zu einem wilden Kuss an sich, mit der Hand zu seinem Glied wandernd, es im schnelleren Tempo reibend, während sich sein Becken immer fordernde gegen seines presste, er mit seinen entgegenkommenden Bewegungen den Gelockten immer stärker dazu aufforderte, sich schneller zu bewegen. Feine Schweißtropfen hatten sich auf der Stirn des Hippies gebildet, zogen ihre Bahnen auf seinem Gesicht, liefen die Schläfe entlang, hinunter auf seine leicht gerötete Haut und im nächsten Moment zu verpuffen schien, zumindest konnte Chris sich das sehr gut vorstellen, so heiß, wie sein Körper in diesem Moment war, heißer, angetrieben durch den Sex und dem Scotch, der immer noch warm in seiner Kehle zu spüren war. Wahrscheinlich war dies eine alles andere als gute Mischung, sie ließ den Hippie so weit gehen, weiter, als er eigentlich gehen sollte und auch durfte, doch die Ernüchterung kam immer noch nicht auf, kein noch so kleines Zeichen brachte ihn dazu, den schmalen Körper von sich wegzustoßen und am besten das Weite zu suchen, zurück nach Hause zu fahren, selbst wenn er die Fahrt mit einem Taxi hinter sich gelegt hätte. Der Alkohol war ein Teufelswerk, was ihn nur noch zu lustvollerem Stöhnen verleitete und ihn sogar vergessen ließ, wer eigentlich über ihm war, welcher schmale Körper es wirklich war, den er die ganze Zeit über berührte, dessen feine Wirbel er ertasten konnte, die sich auf der weichen Haut abzeichneten und auch wenn dieser Sex nicht einzuordnen war, wusste er nicht, was genau daran anders erschien, was ungewohnt wirkte, denn nichtstdestotrotz erregte ihn einfach jedes Stoßen, jede klitzekleine Aktion, die die beiden ausübten, er mochte die Laute des Jüngeren, die in seinem Kopf widerhallten und ihn nur noch heißer machten, dass er gar nicht mehr wusste, wie lange er noch durchhalten konnte, wie lange er seinen Orgasmus hinauszögern konnte.
„Bitte….schneller.“, keuchte er, gefolgt von einem erstickten Stöhnen, sich mit den Nägeln im Rücken des Kleineren verkrallend, rot schimmernde Striemen hinterlassend, seine Stirn auf der Schulter abstützend. Es war so unglaublich verzehrend, auch wenn er kaum noch mitbekam, was eigentlich geschah, er konnte nicht einmal Julians Worte verstehen, wenn er denn welche geäußert hatte, sie verschwammen lediglich zu einem Summen, vermischt mit den lustvollen Lauten, die er selbst von sich gab. Wenn in diesem Moment sie von irgendeiner anderen Person gestört werden könnten , wenn jemand in das Zimmer hineingeplatzt wäre, hätte Chris es wahrscheinlich nicht einmal gehört oder gar mitbekommen, er war viel zu konzentriert auf den Akt, auf die kleinen Bewegungen, sodass nichts anderes eine Rolle spielte und sie nichts mehr davon abhalten konnte, nicht einmal ein fremder Eindringling.

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BeitragThema: Re: Living on a guitar´s strings   Living on a guitar´s strings - Seite 17 Icon_minitime1Fr Nov 30, 2012 11:46 pm

Jede Berührung, jeder Kuss führte nur unweigerlich näher an den letzten Tabubruch, den sie eigentlich nicht begehen durften. Ein kleiner Teil in Julian schien sich hilflos aufzubäumen, aber er wurde sofort ertränkt von dem Alkohol, von der Lust, die in jeder Faser seines Körpers steckte, von Chris´ Anblick, wie er sich anfühlte und wie er schmeckte. Vermutlich hätte ein winzig kleiner Einwand, egal von wem, gereicht, um sie zur Vernunft kommen zu lassen, aber sie stachelten sich gegenseitig immer nur weiter an, waren beide halt- und zügellos. Julian stieß ein kehliges Stöhnen aus, als er die Finger des anderen an seinem Glied spürte, biss sich leicht auf die Lippe. Es ging alles so unglaublich schnell, auf einmal waren auch die restlichen Kleidungsstücke fort, lagen auf dem Boden verteilt, völlig nebensächlich, während die beiden schmalen Körper sich immer enger aneinander drückten, dass die Hitze dem Norweger schon beinahe zu viel wurde, sie war einfach nicht zum Aushalten. Er stieß ein erschrockenes Lachen aus, als er auf einmal derjenige war, der auf dem Hippie hockte, im nächsten Augenblick jedoch schon triumphierend auf ihn herabgrinsend.
„Dein Wunsch sei mir Befehl“, säuselte er grinsend, seine Arme auf die schmale Brust abstützend, immer wieder über die nackte Haut fahrend, sich so eng wie nur irgendwie möglich an ihn drückend. Er konnte seine Erektion spüren, und allein das machte ihn so fahrig und ungeduldig, dass er gar nicht mehr wusste wohin mit sich selbst, immer wieder Chris´ Lippen suchend, aber die Küsse und Liebkosungen reichten ihm nicht mehr auf, und er blickte begierig auf das Kondom, dass der Hippie noch aus seiner Tasche gezogen hatte. Das kleine Gummiding ließ irgendwie Ernst aus der Sache werden, rumknutschen war eine Sache, Sex aber etwas ganz anderes. Aber Julian hatte schon längst alle Hebel umgelegt, beobachtete Chris dabei, wie er sich das lästige Gummiding über sein eigenes Glied stülpte, und das Kribbeln in dem Lockenkopf stieg an, er war für einen Moment völlig berauscht von dem Körper unter sich, in dessen Hüften er seine Finger grub, die Lippen über den flachen Bauch wandern lassend, auf Chris´ Forderungen leicht grinsend.
„Ich mach ja schon, keine Sorge, Chris“, schnurrte er ihm entgegen, bevor er sich mit leichtem Kribbeln im Magen in Position brachte, den Unterleib leicht anhebend, sodass der Hippie in ihn eindringen konnte. Er keuchte auf, ihm blieb immer mehr die Luft weg, je tiefer er Chris in sich spürte, es war ein ganz anderes, wundervolles Gefühl, dass ihm schlicht die Nerven raubte. Seine Fingernägel bohrten sich beinahe in den zarten Rücken des anderen, während Chris das gleiche auch mit seinem Rücken anstellte. Langsam begann er sein Becken zu bewegen, die Bewegungen spürend, ein tiefes Stöhnen ausstoßend.
„Ich werd wahnsinnig“, stieß er atemlos aus, sich immer schneller bewegend, Chris schon beinahe etwas grob an seiner Haarpracht zu sich hinaufziehend, seine Lippen heftig auf die des Hippies pressend. Seine Zunge drängte sich beinahe ungehalten an seinen Zähnen vorbei in seinen Rache, Chris hatte Recht, seine Bewegungen waren bei weitem nicht schnell genug, um die nötige Lust zu verspüren, auch, wenn der Alkohol in seinem Blut und die Hitze ihn viel schneller geil machten als sonst.
„Ich finde, du darfst dich auch ruhig noch etwas anstrengen“, keuchte er ihm grinsend entgegen, seine Arme um seinen schlanken Leib schlingend und sich mit ihm zusammen nach hinten fallen lassend, sodass Chris jetzt wieder über ihm lag. Hastig wie aus Reflex schlang er seine Beine um seine Hüfte, gerade noch, bevor die harten Stöße des anderen ihn so sehr durchschüttelten, dass er kaum noch Luft bekam. Das Leder des Sofas drückte sich ihm immer mehr entgegen, so laut war er noch nie beim Sex gewesen, aber es war alles so richtig und perfekt. Seine Zunge fuhr über die Brust und den Nacken des Langhaarigen, den salzigen Schweiß schmeckend, der auch auf seinem eigenen Körper stand.
„Ich….komme..“, presste er irgendwie zwischen zusammengebissenen Zähnen hervor, ehe er den Mund leicht aufriss, die Muskeln zuckten unkontrolliert und er hinterließ ein letztes Mal beinahe blutige Striemen auf Chris´ Rücken, dessen Gesichtsausdruck genauso erfüllt und lustvoll war wie sein eigener, das konnte man nicht leugnen, der Sex war unglaublich geil gewesen. Er spürte, wie sich der Hippie langsam aus ihm zurückzog und auf seine Brust sank, aber sein Gewicht konnte Julian locker aushalten, ohne in Atemnot zu geraten. Seine Hände strichen gedankenverloren über seinen Rücken, ihn aus großen Augen heraus betrachtend. Aber die einkehrende Ruhe war ganz und gar nicht gut, mit der einkehrenden Ruhe und dem sinkenden Endorphinspiegel nach dem Sex wurden die Auswirkungen des Alkohols beinahe wie weggespült. Nur sehr langsam wandelte sich das selige Lächeln auf dem Gesicht des Norwegers in eine leere Maske. Der Körper da über ihm, das war nicht Charles, und dennoch hatte er gerade mit ihm Sex gehabt, dennoch hatte er seinen Namen gestöhnt und nicht den seines Geliebten. Seine Hand, die sich langsam nach seinem Gesicht ausgestreckt hatte, um eine Strähne beiseite zu schieben, verharrte mitten in der Luft, und aus dem zufriedenen wurde langsam ein gequälter Gesichtsausdruck.
„Warum haben wir das getan?“, fragte er mit zittriger Stimme, und auf einmal fühlte sich der Körper des anderen auf ihm nur noch erdrückend an. Er stieß ihn leicht von sich, zog sich unter ihm weg, beinahe von der Couch fallend, als er sich fahrig zu erheben versuchte.
„Ich…Wir…..Wir sind doch Freunde!“, stieß er aus, den Tränen nahe, während er nach seinen Shorts und seiner Hose griff, er konnte sie gar nicht schnell genug wieder anbekommen. Er wandte den Blick schuldbewusst von Chris nacktem Körper ab, einige Schritte auf und ab gehend wie ein Tiger im Käfig, die Hände fassungslos in dem blonden Schopf vergrabend. Das vorhin, das war nicht er gewesen, sein Kopf war völlig ausgeschaltet gewesen, und jetzt konnte er nur noch ungläubig auf das zurückschauen, was geschehen war, wie auf einen schlechten Film. Die Angst stieg in ihm auf, unbarmherzig wie ein wildes Tier.
„Es tut mir so unglaublich leid“, stieß er zitternd hervor, sich auf die Couch fallen lassend, dem Scotch auf dem Tisch einen hasserfüllten Blick zuwerfend. Ohne den Alkohol wäre es nie so weit gekommen, aber jetzt war das Unheil angerichtet, und alle Schuldzuweisungen der Welt waren völlig unerheblich.
„Charles wird mich hassen“, brachte er heiser hervor, bevor er sein Gesicht in seinen Händen versteckte, den Tränen freien Lauf lassend. Er hatte Charles doch gestanden, dass er ihn liebte, also warum hatte er sich auf die Sache mit Chris eingelassen und sie zu allem Überfluss auch noch so unglaublich genossen? Er wagte es nicht aufzusehen, konnte nur hören, dass der Hippie sich ebenfalls fahrig anzuziehen schien.
„D-Du….Du solltest gehen, kann dich wer abholen?“, fragte er schniefend, den Blick hastig von seinem Gegenüber abwendend, als er in seine Richtung blickte. Wenn er sich nicht ganz täuschte, waren auch die grünen Augen gerötet. Julian biss sich auf die Zunge. Er hatte zum ersten Mal in seinem Leben einen Freund gefunden gehabt, und dann artete der Abend so aus. Er würde das nicht vor Charles geheimhalten können, schon jetzt nagte es an ihm, fraß ihn von innen auf. Der Geschäftsmann würde doch sofort merken, dass etwas faul war, und was sollte er ihm dann sagen? Er hatte Ehrlichkeit verdient, stattdessen hatte er ihn mit dem erstbesten Kerl betrogen. Und das auch noch mit einem Freund.
„Ich versteh das nicht, wir haben doch gerade noch gegessen, und dann…..dann….“
Er gestikulierte hilflos mit den Händen, bevor der wieder hoffnungslos zu schluchzen begann.

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Mrs Lovett
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BeitragThema: Re: Living on a guitar´s strings   Living on a guitar´s strings - Seite 17 Icon_minitime1Sa Dez 01, 2012 6:16 pm

Chris schloss für einen Moment lang die Augen, genoss die Berührungen des Kleineren, die zärtlichen kleinen Küsse, in Gedanken darüber versunken, was als nächstes Geschehen würde.
Seine Finger verharrten unter dem Shirt, krallten sich an die warme Haut, ein leises Keuchen ausstoßend. Langsam stiegen ihm Bilder in den Kopf, sein kleines Gewissen versuchte sich zwischen all den betrunkenen Gedanken zu beweisen, drang langsam in sein Unterbewusstsein durch, löste ein viel zu peinlich genaues Kopfkino aus, das innerhalb weniger Sekunden seinen Körper packte, ihn erstarren ließ, wie einen Eisblock, unbeweglich auf Julians Schoß. Das war nicht richtig, was sie da taten und wenn sie jetzt nicht aufhören würden, würden sie es mehr als nur bereuen. Waren sie nicht beide in einer Beziehung? Chris liebte Ethan, er wollte nicht mit einem anderen Menschen zusammen sein und er wollte all das, was sie hatten nicht für ein kleines betrunkenes Techtelmechtel aufgeben, doch je stärker er sich der schmalen Gestalt näherte, desto realer wurde der Fehler, desto heftiger spürte er, wie sie sich danach fühlen würden, ganz gleich wie gut der Sex war.
Vielleicht war es wirklich sein Glück, dass der Hippie sich alles viel realistischer vorstellen konnte, als andere, ohne all diese Dinge bis zum bitteren Ende durchlebt zu haben. Die grünen Augen weiteten sich panisch, wie von einem Blitz getroffen, zuckte der schlanke Leib auf, als die Hände des Norwegers unter sein Shirt wanderten, sprang regelrecht von ihm ab. Keuchend betrachtete er das Gesicht des Jüngeren, er konnte nicht leugnen, dass der Gedanke daran, mit ihm zu schlafen, ihn erregte, jedes einzelne Bild, das sein betrunkener Verstand sich ausgemalt hatte, hatte den Größeren so heiß gemacht, dass es regelrecht ein Kampf war sich von der Gestalt auf der Couch zu lösen, doch das böse Erwachen, all das, was nach den zärtlichen Minuten auf sie gewartet hätte- es war einfach viel zu furchtbar, so furchtbar, dass er spürte, wie die Tränen langsam anstiegen und das, obwohl noch nichts geschehen war. „Nein…nein, wir können das nicht!“; presste er panisch hervor, sich regelrecht verkrampfend, während sein Gesicht entgeistert zum Blondhaarigen starrte. Sie waren so dumm, so unglaublich betrunken und dumm! Beinahe hätten sie das Wichtigste, was sie besaßen, aufs Spiel gesetzt, hätten ihr Leben und ihr Gewissen zerstört und das nur, weil sie schlichtweg zu viel getrunken hatten! Dem Langhaarigen lag zu viel an der schmalen Persönlichkeit, er wollte, dass sie weiterhin Freunde blieben, doch so eine peinliche Sache war sicherlich nicht der beste Anfang, um eine beste Freundschaft zu entwickeln…was wäre nur geschehen, hätten sie wirklich all das umgesetzt, was sich in seinem inneren Auge abgespielt wäre- sie hätten sich nie wieder in die Augen blicken können, er hätte ihm nie wieder in die Augen blicken können.
Mit einem Male fühlte der Blonde sich wieder nüchtern- nein, es war kein wirklicher nüchterner Zustand, eigentlich schlug der Scotch eine ganz andere Richtung an, wischte die ganzen Lustgedanken förmlich weg, befiel sein Inneres im Gegenzug mit einem furchtbaren Gefühl, dass er glaubte, er müsste sich gleich übergeben.
„Wir hätten beinahe…ich….“, er stockte, wurde knallrot um die Nase als sich die Blicke mit dem Gelockten trafen, sich schnell wegdrehend. „Tut mir leid..“, murmelte er kaum verständlich ins einen nicht vorhandenen Bart hinein, den Boden unter seinen Füßen peinlich berührt anstarrend. Alkohol war definitiv etwas, was sie nie wieder anrühren durften, nicht, wenn es so ausartete. Herrgott, er wollte gerade seinen Freund betrügen, er konnte immer noch nicht fassen, dass er es auch nur eine Sekunde lang in Erwägung gezogen hatte, dass er den anderen Körper so begehrenswert gefunden hatte, ohne auch nur an den Dunkelhaarigen zu denken, der wahrscheinlich bereits zu Hause war und auf seine Heimkehr wartete, im Unwissen, was sich einige Kilometer weiter gerade abgespielt hatte. Chris rieb sich seine Augen, vergrub sein Gesicht einen Moment lang in den Händen, einen verzweifelten Laut aus der Kehle entweichen lassend.
„Ich mag dich, Julie, ich mag dich wirklich sehr, du bist toll…aber ich glaube es ist besser, wenn ich jetzt gehe, wir müssen nüchtern werden.“, fügte der Ältere nach einer Weile hinzu, blickte ein weiteres Mal zu Julian, unwissend, ob er etwas von ihm erwartete, auf irgendwelche Worte wartete, die der Hippie aussprechen sollte, aber er wusste, dass der Norweger es genauso empfand, er wollte nicht bewusst einen Seitensprung begehen und er wollte ganz sicher nicht mit den Konsequenzen Leben, denn die Konsequenzen waren furchtbar, ganz gleich wie tolerant ein Partner auch sein mochte und in diesem Falle war Charles ganz sicher kein Mann, der so etwas auf die leichte Schulter nahm. Ob Ethan ihm das je verzeiht hätte?
Der Blonde schüttelte seinen Kopf, versuchte die weiteren, ansteigenden trüben Gedanken wegzuschütteln, sich schnell seinen Autoschlüssel schnappend, Julian einen entschuldigenden Blick schenkend. „Lass uns das alles irgendwie….sacken lassen, okay. Ich ruf dich bald an.“, er wollte ihn zum Abschied umarmen, ihm mitteilen wie sehr er sich über seinen Anruf heute gefreut hatte, über die Stunden, die sie miteinander verbracht hatten, trotz der seltsamen Störung, der Spannung, die sich zwischen ihnen aufgebaut hatte, aber die Worte kamen einfach nicht über seine Lippen, erschienen in diesem Augenblick sogar viel zu unangebracht und er hoffte einfach, dass der Blondschopf das alles wusste, dass er nicht es extra noch einmal sagen musste, damit ihm bewusst war, dass ihm immer noch etwas an der Gestalt lag und dass er sich irgendwie gedanklich gedrückt fühlte, denn weiterer Körperkontakt machte dem Hippie Angst, unglaubliche Angst, dass es erneut ausarten könnte und dass ihn dann seine innere kleine Stimme nicht mehr davon abhalten könnte, dass keine weiteren Bilder mehr durch seinen Kopf schossen und ihn vor Schlimmeren bewahrten.
Eher schlecht als recht stolperte der Langhaarige aus dem Appartement hinaus, winkte Julian noch einmal zaghaft zum Abschied, ehe er die Tür hinter sich zuknallte, ungeduldig auf den Aufzug wartend, der sich nach einigen Minuten, die regelrecht wie Stunden erschienen, mit einem lauten Pling meldete. Schnell betrat der ältere das mit Spiegeln versetzte Gebilde, starrte auf seine zerzausten Haare, auf sein gerötetes Gesicht. Ihm war immer noch so schrecklich warm von der vielen bernsteinfarbenen Flüssigkeit, die sie zu sich genommen hatten, von der ansteigenden Ekstase und von dem peinlichen Erwachen, das seinen Körper immer noch zum Zittern brauche, sodass er sich regelrecht verkrampfte, damit seine Haltung ein klein wenig aufrechter und anständiger war.
Unten war nicht viel los, der Portier, der ihn nicht hineinlassen konnte, starrte gelangweilt in die Leere, blickte jedoch rasch zu ihm herüber, als er aus dem Aufzug torkelte, ihm freundlich zunickend. „Verlassen Sie uns schon so früh, Sir?“, fragte er gespielt überschwänglich freundlich, signalisierte mit seinen Augen das träge Nicken des jungen Mannes, der sogleich aus dem Gebäude geflohen war, zu seinem geliehenen VW- Bus stolperte, mit tollpatschigen Fingern versuchend die Tür zu öffnen. „Verdammt!“, zischte Chris genervt auf, als der Schlüssel zum dritten Mal den Asphalt berührte, sich seufzend nach diesem bückend, anschließend einen kurzen Augenblick durchatmend, ehe er erneut versuchte die dämliche Tür zu öffnen, sich anschließend ans Steuer setzend.
Mit gliedrigen Fingern krallte er sich ans Lenkrad, einige Male heftig blinzend- er hatte ganz vergessen, dass er viel zu betrunken war um jetzt noch zwei Stunden Fahrt auf sich zu nehmen, vor seinen Augen verschwamm das Lenkrad regelrecht. Der Hippie stieß einen leisen Fluch aus, schlug wütend gegen das schwarze Lenkrad, sich im Sitz zurücklehnend. Vielleicht sollte er die Nacht einfach im Wagen verbringen, Chris wollte nicht wieder zurück zu Julian gehen und ihn darum bitten, sein Telefon zu benutzen, es wäre viel zu seltsam in dieser Situation gewesen, doch irgendwie musste er wieder nach Hause, Ethan musste ihn abholen, irgendwie…
Seine wackeligen Beine trugen den schlaksigen Körper wieder aus dem Wagen raus, schlenderten durch die Drehtür abermals hinein in das riesige Gebäude, den Arbeiter verzweifelt anblickend. Er wollte sich am liebsten auf ihn schmeißen und in Tränen ausbrechen, alles lief gerade einfach so wie es nicht laufen sollte, er mochte es nicht, wenn alles schief ging. Hastig wischte er sich die ansteigenden Tränen aus den Augenwinkeln weg, blinzelte den Mann in Uniform traurig an. „Darf ich…darf ich ein Telefon benutzen?“, er legte seinen Kopf schief, musterte den verwirrten Mann ausgiebig, ehe dieser hastig nickend ihm mit einer Handbewegung bedeutete um den leicht abgerundeten Empfangstisch zu gehen, den Hörer in seine Hand drückend.
Mit zittrigen Fingern wählte er die Nummer von Zuhause, geduldig darauf wartend, dass eine ihm bekannte Stimme am anderen Ende ertönte, einen Moment regungslos erstarrend, als genau diese in seinem Ohr erklang, unverständlich vor sich hinmurmeln, ehe er sich laut räusperte. „K-kannst du mich bitte abholen…ich hab zu viel getrunken, ich kann nicht fahren…..“, er versuchte noch irgendwie den Weg zu erklären, doch Ethan schien zu wissen, wo das Gebäude lag, sodass Chris leichten Herzens auflegen konnte, sich bei dem Portier bedankend, anschließend wieder rausschlendernd, sich auf den kalten Bürgersteig setzend. Die frische Luft tat gut, er bekam nach und nach einen klaren Gedanken und der Alkohol schien ein klein wenig zu verfliegen, auch wenn er sich immer noch so furchtbar träge und seltsam taub fühlte, aber wenigstens dachte er nicht mehr darüber nach, was beinahe da oben geschehen war. Gegen ein bisschen küssen hatte der Hippie nie etwas einzuwenden gehabt, so bewies er seine Liebe und Freundschaft anderen gegenüber, aber seine Küsse waren anders, sie waren intensiver und genau das war das Beunruhigende daran und er wusste, dass er es Ethan beichten musste, spätestens wenn sie wieder zu Haus waren und dann durfte er nur hoffen, dass er es ihm verzeihen konnte und es kein Grund für ihn war, ihn zu verlassen, schließlich wusste Chris ganz genau, dass der Arzt eifersüchtig reagieren konnte, dass er zu Anfang es sogar nicht gerne sah, wie er seine besten Freunde küsste aber dies…ach, es tat ihm so unglaublich leid!
Der Blonde zog seine Beine eng an den Körper an, stützte sein Kinn an den Knien ab, müde in die Leere starrend, bis endlich ein bekanntes Surren des Motors in seinen Ohren erklang und wenige Sekunden später auch das allzu bekannte Auto neben ihm erschien.
Seine Miene erhellte sich mit einem Schlag, der Hippie sprang schnell von dem kalten Asphalt ab, zum Auto hinstürmend. Er hätte nie gedacht, dass er sich so sehr über dieses unsinnige Auto freuen würde, aber eigentlich freute er sich mehr die Person, die sich dort drin befand, wiederzusehen, ihm ein Lächeln schenkend, als er sich auf den Beifahrersitz niederließ, ihm anschließend um den Hals fallend, einen innigen Kuss auf die Lippen drückend, inniger als jeder Kuss, den er Julian geschenkt hatte, nur um sich davon zu überzeugen, dass dies zwei verschiedene Dinge waren..und das waren sie auch. Das Kribbeln in seinem Bauch nahm ihn regelrecht ein, er spürte wie ein feiner Schauer über den Rücken ging, er konnte wirklich nicht genug von ihm haben. Doch allein, dass er sich davon überzeugen musste, brachte weitere Schuldgefühle in ihm ein, wie konnte er jemals daran zweifeln, dass es mit einer anderen Person genauso toll sein konnte?!
„Lass uns schnell nach Hause fahren.“, murmelte er leise in sein Ohr, seine Lippen ein weiteres Mal suchend, ehe er im geräumigen Ledersitz zurücksank, mit dem Kopf an der Fensterscheibe lehnend. Er wollte nach Hause, er wollte ganz schnell einen neuen Tag beginnen und all diese Betrunkenen Gedanken von sich lösen, damit er von vorne beginnen konnte, damit er und Julian wirklich Freunde werden konnten, ohne Zweifel und ohne Angst, dass sich mehr entwickeln könnte.

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BeitragThema: Re: Living on a guitar´s strings   Living on a guitar´s strings - Seite 17 Icon_minitime1Sa Dez 01, 2012 7:22 pm

Julian starrte den Leib über sich einen Moment lang trunken an, versuchte zu verstehen, was ihm durch den Kopf ging, doch es war anscheinend nichts Gutes, denn aus seinem Lächeln wurde schlagartig ein schockierter Ausdruck, und er zuckte so eilig von ihm weg, als hätte er sich an ihm verbrannt. Nur langsam schlich sich die Erkenntnis, was ihnen hätte passieren können, was sie da vorgehabt hatten, durch seinen betrunkenen Kopf, der auf einmal gar nicht mehr ganz so betrunken wirkte, gar nicht mehr so benebelt. Nein, was sie da vorgehabt hatten war ihm auf einmal glasklar, und er weitete erschrocken die Augen, Chris schockiert anstarrend. War es wirklich nur der Alkohol gewesen, oder hatte mehr dahinter gesteckt? Nein, es musste an ihren völlig abgeschalteten Köpfen gelegen haben, sonst hätte er Charles doch nie so schamlos betrügen können. Es muss einfach so sein! Er konnte an der Gesichtsfarbe des Hippies erkennen, dass er ähnlich peinlich berührt war, dass ihnen das fast passiert wäre, dabei war es das Letzte, was Julian gewollt hatte. Was, wenn der Blonde sich nun nicht mehr mit ihm treffen wollte aus Angst, dass so etwas erneut passieren könnte, nur mit dem Unterschied, dass sie sich dieses Mal nicht mehr bremsen könnten. Er biss sich fest auf die Unterlippe, den Kopf senkend, auf seine Füße starrend, die interessanter zu sein schienen denn je. Er hörte, wie Chris sich entschuldigte, wie er hastig seine Sachen zusammensuchte.
„Mir tut es leid, ich…ich weiß eigentlich, dass das passiert, wenn ich betrunken bin. Gott!“
Er stieß einen frustrierten Laut aus, auf die verhängnisvolle Scotchflasche starrend, die ihnen all das eingebrockt hatte. Chris´ Worte hörten sich irgendwie wie Ausflüchte für ihn an, und er starrte ihm nur enttäuscht entgegen, als er ohne eine weitere Verabschiedung verschwinden wollte, seine Kehle fühlte sich furchtbar trocken und ekelhaft an.
„Du rufst wirklich an, ja?“, fragte er verzweifelt, bevor die schmale Gestalt schon im Fahrstuhl verschwunden war. Erst einige Zeit später wurde dem Norweger bewusst, dass der Hippie so unter keinen Umständen Auto fahren konnte, und als er einen Blick aus dem Fenster warf, meinte er auch, den VW-Bus dort stehen zu sehen, aber er traute sich nicht in die Eingangshalle zu fahren, um nach ihm zu sehen. Mit zitternden Händen räumte er Geschirr und den Scotch beiseite, ihn in der hintersten Ecke der Bar versteckend. Er hätte es besser wissen müssen, Charles vertraute ihm diese Wohnung den ganzen Tag über an, und was tat er? Er trank seinen besten Scotch leer und hatte noch dazu beinahe Sex mit seinem Freund. Ein heiseres Schluchzen brach aus seiner Kehle, er war sich völlig unsicher, ob er Charles von der ganzen Sache erzählen sollte. Aber was, wenn er es irgendwann herausfand, wie auch immer? Dann würde er ihn sicher verlassen, weil er nicht ehrlich zu ihm gewesen war. Und Julian wollte ehrlich zu ihm sein, allein schon, weil die Schuldgefühle ihn sonst ganz sicher aufgefressen hätten. Er saß gut eine Stunde auf der Couch, die Knie angezogen, im Kopf jede mögliche Formulierung durchgehend, wie er dem Unternehmer seinen Beinahe-Seitensprung beichten könnte, aber nichts schien auszureichen, und die Panik schnürte ihm mit jeder Minute die Kehle enger zu. Charles war besitzergreifend und furchtbar eifersüchtig, das hatte er ja damals beim Einkaufen schon gemerkt, also wie würde er auf so etwas Eindeutiges reagieren? Verzweifelt hatte er den Kopf auf seine Knie gelegt, die Hände in den Locken vergrabend. Das unheilvolle Geräusch des Aufzugs ließ beinahe sein Herz stehenbleiben, er hob langsam den Kopf, in die Richtung des Älteren starrend. Bestimmt verriet sein Gesicht schon, dass irgendetwas vorgefallen war, er konnte so etwas einfach nicht verstecken.
„Charles, ich…..ich muss dir was sagen, und ich will es dir lieber jetzt sagen, weil ich ehrlich zu dir sein will“, begann er stockend, bis jetzt klang das noch gar nicht so übel, Charles´ Gesichtsausdruck wirkte eher besorgt als verärgert. Zaghaft erhob sich der schmale Körper, einige unsichere Schritte auf ihn zu gehend.
„Ich hab Chris heute eingeladen, mir Gesellschaft zu leisten, und wir sind an die Bar gegangen.“
Er hielt inne, biss sich auf die Unterlippe, als reuevolle Tränen in seinem Gesicht brannten, welches sich unglaublich heiß anfühlte.
„Du weißt, wie ich auf Alkohol reagiere!“, stieß er verzweifelt aus, die Finger im Stoff seines Oberteils vergrabend.
„Wir…Wir haben uns geküsst, aber danach ist er sofort abgehauen“, gestand er kleinlaut die Wahrheit. Es fühlte sich kein bisschen besser an, die Worte ausgesprochen zu haben, schon gar nicht beim Gesichtsausdruck des Älteren.
„E-Es tut mir so leid, du weißt, dass ich dich liebe. Wir hätten nicht an die Bar gehen sollen“, murmelte er, aber er konnte sehen, dass der Dunkelhaarige mit dieser Erklärung ganz und gar nicht zufrieden war, und Julians Herz pochte ihm angsterfüllt bis zum Hals, als er noch ein paar Schritte auf ihn zuging, ängstlich die Arme um ihn schlingend.
„Bitte Charles, wirf mich nicht raus“, schluchzte er voller Panik. Er hatte einen Freund wie ihn gar nicht verdient.

Als er nach Hause gekommen war, war es unnatürlich still gewesen, kein Chris, der ihn schon beinahe auf der Türschwelle überfiel, und kein Cap, der genau das gleiche vorhatte, der aber meistens zu langsam war. Ethan runzelte die Stirn, normalerweise ging sein Freund um diese Zeit nicht mit dem Hund spazieren, wobei ein Tier sicherlich immer mal für Ausnahmen gut war. Komisch war es allerdings trotzdem. Er ließ die Schlüssel beiläufig auf die Kommode fallen, wollte nachsehen, ob Chris eventuell schon etwas zu essen für ihn gekocht hatte, als er die Nachricht auf dem Küchentisch sah, überrascht die Augenbrauen heben. Chris war also einen Freund besuchen gefahren, aber wer war noch mal Julian? Keiner von seinen Hippiefreunden, die er bereits kennengelernt hatte, da war er sich sicher. Aber im nächsten Moment machte es schon Klick, das musste der Lockenkopf von gestern Abend gewesen sein. Ein wenig überrascht war er schon, dass sie sich bereits nach einem Tag wiedersehen mussten, aber vermutlich hatten sie sich doch ganz gut verstanden, und Ethan wollte ihm die Freude lassen, immerhin hatte er selbst darauf gehofft, dass er auch tagsüber mal mehr aus dem Haus kam, denn sicher war es schon recht langweilig für ihn, selbst jetzt, wo sie Cap hatten. Hatte der Blonde nicht zu Charles Richards gehört, diesem stinkreichen Unternehmer? Seine Wohnung hatte sich in der gleichen Wohngegend befunden wie das alte Krankenhaus, in dem er gearbeitet hatte, und er war häufiger an dem riesigen Hochhaus vorbeigefahren. Nunja, dann hatte er zur Abwechslung auch mal einen ruhigen Abend, und wer wusste schon, ob Chris nicht vielleicht auch schon bald wiederkam. Gefreut hätte es ihn, er vermisste es jetzt schon, dass er nicht auf ihn gewartet hatte. Er war kaum fertig damit, sich etwas zum Abendessen zu kochen, als das Telefon klingelte, er eilte in den Flur, während er seine Hände vom Fett der Steaks befreite.
„Ja bitte?“, fragte er, die Stirn runzelnd, als die Person am anderen Ende des Hörers erst einmal stumm blieb, dann unverständliches Gemurmel äußerte. War das einer dieser dämlichen Telefonstreiche? Ethan wollte gerade wieder auflegen, als er die Stimme erkannte, die nuschelig erklang, die Augen leicht weitend.
„Chris? Wieso, was, warum hast du getrunken? Ich- Ja natürlich hol ich dich ab. Bei Charles Richards, richtig? Ja. Ja, ich weiß wo das ist. Ich beeil mich, Schatz.“
Mit einem etwas wehmütigen Blick zurück in die Küche betrachtete er sein Essen, noch nicht angerührt aber sicher kalt, sobald er wieder da war. Aber es nützte nichts, er konnte seinen Freund ja schlecht dort in der Kälte stehen lassen, betrunken stellte er sonst weiß Gott was an. Hastig schnappte er sich seine Jacke und die Schlüssel, wieder in den Wagen steigend. Er wusste, dass Chris sein neues Auto unnötig und dämlich fand, weil sie die Umwelt verschmutzte, und ein Produkt des Kapitalismus war und generell oberflächlich…..Er ging all die Kritik an seiner Luzy noch einmal durch –gut, dass sein Freund nicht wusste, dass er dem Auto einen Namen gegeben hatte. Aber eines musste man dem Sportwagen lassen, es schaffte die Strecke von hier nach San Francisco in weniger als der Hälfte der Zeit, die der Bus brauchte, wenn man sich ein wenig anstrengte, und das war auf der langen Geraden eigentlich recht einfach. Und da er Chris auch auf keinen Fall länger als nötig warten lassen wollte, schaffte er es sogar, in einer knappen Dreiviertelstunde in San Francisco zu sein, mit mehr Glück als Verstand die richtige Straße findend, wo ihm der Langhaarige schon entgegenstolperte. Er hielt ihm hastig die Tür auf, ihn mit einem leichten Lächeln begrüßend, es war schön, nach so einem langen Arbeitstag seine Lippen zu spüren, auch, wenn ihm beißender Alkoholgeruch entgegenkam.
„Wie viel habt ihr getrunken?“, fragte er hustend, bevor er den Motor wieder anließ, Chris´ Bitte Folge leistend.
„Es wird nicht ins Auto gekotzt!“, ermahnte er ihn streng, gleich darauf aber leicht grinsend. Der Hippie schien irgendwie müde zu sein, und auf seine Frage, was sie denn alles angestellt hatten, schien er gar nicht zu antworten, und langsam breitete sich ein mulmiges Gefühl in seiner Magengrube aus. Sonst machte Alkohol Chris immer nur furchtbar aufgedreht oder todmüde, aber nicht so seltsam bedrückt. Zum Glück ging die Rückfahrt ebenso schnell wie der Hinweg, er musste Chris zwar nicht aus dem Auto helfen, aber er legte dann doch lieber einen Arm schützend um seine Taille, ihn etwas an sich ziehend, um seinen torkelnden Gang im Zaum zu halten. Im Haus schlug ihm der Geruch seines versäumten Essens in die Nase. Er seufzte leicht auf, Chris zur Couch bugsierend.
„Ich wollte gerade essen, als du angerufen hast“, erklärte er so wenig vorwurfsvoll wie möglich, kurz in der Küche verschwindend, um das Essen wieder warm zu machen, mit dem Teller zu Chris zurückkehrend, sich neben ihm aufs Sofa setzend. Er wollte es lieber nicht riskieren, für ihn auch noch etwas zu machen, beäugte ihn nur besorgt.
Hey, was ist los, du warst die ganze Fahrt über so still?“, begann er mit zusammengezogenen Augenbrauen, Chris´ Kinn leicht anhebend, damit er ihn anschauen musste. Hatte er geweint? Er strich mit der anderen Hand über seine Wange, ihm einen leichten Kuss gebend.
„War es nicht schön bei…..wie heißt er gleich, Julian?“

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BeitragThema: Re: Living on a guitar´s strings   Living on a guitar´s strings - Seite 17 Icon_minitime1So Dez 02, 2012 12:06 am

Es war ein langer Tag, ein furchtbar langer, zäher Tag, den der Geschäftsmann hinter sich hatte, nicht, dass es auch noch ohne zusätzlicher Meetings nicht Arbeit genug wäre, die er leisten musste, die er nicht irgendeinem Assistenten in die Hand drücken konnte, weil sie schlichtweg viel zu unerfahren und unfähig in diesem Bereich waren, aber heute musste ihn regelrecht alles erschlagen, als ob alle Probleme und Verträge nur auf diesen Tag gewartet hatten, dabei wollte er noch andere Dinge klären, er wollte eine kleine Wiedergutmachung für Julian arrangieren, dafür, dass er so einen schlimme Geburtstag hinter sich gehabt hatte und nun musste er es doch in die Hände des Chauffeurs weiterreichen, sodass selbst er sich mit Dingen beschäftigen musste, die in seinem Job gar nicht mit einbegriffen waren, doch der ältere Mann war so etwas gewöhnt und noch schien es ihn nicht alles zu viel zu sein, was der Unternehmer von ihm verlangte.
Charles stieß ein schweres Seufzen aus als die grauen Augen die Zeiger seiner Armbanduhr beobachteten. Draußen war es bereits dunkel und vielleicht war der Norweger bereits im Bett und schlichtweg zu müde um auf ihn zu warten, sodass sie sich heute nicht einmal wirklich sehen würden. Eigentlich ein trauriger Gedanke, der Dunkelhaarige musste sich eingestehen, dass seit letzter Nacht seine Anhänglichkeit diesem Jungen gegenüber noch ein wenig größer geworden war und er gerne jede Minute, die sie zusammen verbringen konnten, genießen wollte. Doch man konnte wohn nicht alles im Leben haben, wenigstens teilten sie sich gemeinsam ein Bett, sodass er nicht völlig auf seine Anwesenheit verzichten musste.
Er hatte sich noch von Benjamin verabschiedet, ehe dieser als erster den Aufzug verließ, Charles anschließend weiter hinauffuhr, mit langsamen Schritten in sein Appartement schlendernd. Es brannte noch Licht und alleine dies zauberte ein breites Lächeln auf das markante Gesicht, als er durch die Tür trat, seinen Blick zu Julian wandern lassend, jedoch bröckelte das Lächeln ein wenig, als sich ihre Blicke trafen und er einen alles andere als fröhlichen jungen Mann auf der Couch erblickte. War irgendetwas vorgefallen?
Der Größere öffnete seinen Mund einen kleinen Spalt, wollte ihn begrüßen, jedoch kam die Stimme des Jüngeren ihm zuvor, stiftete noch mehr Verwirrung und Besorgnis zugleich in seinen Kopf, sodass er seine Mundwinkel ein Stück verzog, die Stirn in Falten legend, während seine Augen besorgt auf dem Gesicht des Blondhaarigen lagen. Was auch immer während seiner Abwesenheit passiert sein mochte- es schien keine guten Auswirkungen gehabt zu haben, so hatte er die schmale Gestalt nämlich selten gesehen, dabei hatte der Geschäftsmann gehofft, dass seit gestern endlich wieder alles in bester Ordnung war und sie vielleicht jedem noch so kleinen Problem ausweichen konnten, das sie eventuell stören könnte.
Der Schwarzhaarige trat einige Schritte nach vorne, näherte sich dem Kleineren. „Ich bestehe darauf, dass du ehrlich zu mir bist? Was liegt dir denn auf dem Herzen?“, fragte der Ältere mit verständnisvoller Stimme, ihm ein schiefes Lächeln schenkend. Er wollte nicht, dass Julian etwas bedrückte und wenn es ihn belastete, konnte er es ruhig aussprechen, denn egal, was es sein mochte, Charles würde es ganz bestimmt verstehen, zumindest fiel ihm nichts ein, was er in irgendeiner Form nicht verstehen könnte und wenn, dann waren es Dinge, bei denen er sich sicher war, dass der Norweger sie nicht begehen würde.
Mit geduldigem Blick wartete er die nächsten Worte ab, hörte dem Jungen aufmerksam zu, jedoch ergaben diese Worte absolut keinen Sinn, er wollte sie nicht glauben und etwas im Inneren konnte es auch gar nicht, wehrte sich vehement davor, ihm auch nur einen Funken Glauben zu schenken.
Sein Magen drehte sich mit einem Schlag herum- sicher, was Julian ihm da erzählte, war rein, objektiv betrachtet, nicht allzu dramatisch, man könnte zähneknirschend darüber hinwegsehen, doch Charles konnte nicht objektiv denken, er konnte nicht rational abstimmen, ob es nicht der Rede wert oder vielleicht doch schlimmer war. Die Tränen auf Julians Gesicht zeugten zumindest davon, dass er dies alles andere als auf die leichte Schulter nahm und dennoch, das schiefe Lächeln des Unternehmers bröckelte allmählich, ehe sich die Mundwinkel ganz nach unten zogen, er den Kleinen mit zusammengezogenen Augenbrauen anstarrte. „Ihr wart an meiner Bar… und dann habt ihr euch geküsst..“, rekonstruierte er mit ernster Stimme, die Arme vor der Brust verschränkend, während seine Augen den Lockenkopf musterten, unfähig etwas zu sagen. Er spürte die Eifersucht im Inneren aufkochen, gemischt mit der Wut und der Enttäuschung, darüber, dass Julian zu solchen Dingen in seiner Abwesenheit fähig war. „Du hast ohne meiner Erlaubnis einen Fremden in meine Wohnung gebracht und ohne meiner Erlaubnis meinen Alkohol getrunken? Und du wusstest wie du unter Alkohol reagierst und hast es dennoch getan? Das klingt wie ein schlechter Witz.“, presste er zornig hervor, mit langen Schritten zur Bar wandernd, sich prüfend umsehend, was genau eigentlich entwendet worden war, nach kurzem Kramen die leere Flasche Scotch findend. „Ihr habt eine ganze Flasche geleert, an einem Tag? Das schaffe nicht einmal ich!“, empört blickte er die Flasche an, stellte sie anschließend wieder am Tresen ab, sich erneut zu Julian gesellend, ein leises Seufzen ausstoßend. Sicher zeigte der Blondhaarige sich reuig, aber der Schock saß viel zu tief in seinen Gliedern, dass er nicht wusste, wie er handeln sollte, er hatte so etwas heute Abend nicht erwartet, nicht zu solch später Stunde. Charles rieb sich die müden Augen, starrte einen Moment lang in die Leere, ehe die grauen Augen wieder zum Kleineren wanderten, den Kopf leicht schüttelnd. „Ich werde dich nicht rauswerfen.“, erwiderte er mit leiser Stimme. „Aber ich bin enttäuscht, Julian. Heute ist es nur ein Kuss und morgen ist es vielleicht mehr? Wie soll ich dir vertrauen, wenn du so etwas machst, sobald ich die Wohnung verlasse? Ich…“, er stieß einen verzweifelten Laut aus, mit den Fingern über das unrasierte Kinn fahrend. „Ich..kann mit solchen Dingen nicht umgehen. Lass uns jetzt bitte ins Bett gehen, ich kann heute nicht darüber reden..“, seine Augen blickten müde in das androgyne Gesicht des Anderen, ihn stumm auffordernd einfach das tu tun, was er sagte. Charles hatte keine Kraft um sich jetzt mit Julian zu streiten, er konnte sich jetzt nicht auch noch um diese Sache kümmern, zumal er ohnehin nicht der Richtige war um irgendwelchen Gefühlen Luft zu machen, ihm irgendwie zu erzählen, wie er sich fühlte und dass es ihn tatsächlich irgendwo verletzte, denn er war ihm immer noch nichts schuldig, sie hatten offiziell keine Beziehung gehabt, sie lebten und schliefen lediglich miteinander, anders konnte man es nicht beschreiben, aber zugegebener Weise lag dem Unternehmer viel an dieser Gestalt und auch das Liebesbekenntnis des Jüngeren gab ihm ein gutes Gefühl, doch nun wusste er gar nichts mehr, konnte keinen einzigen Gedanken in irgendeiner Form ordnen.
Seine Beine trugen ihn schon automatisch ins Schlafzimmer und er hörte, wie der Norweger ihm folgte; am liebsten hätte er alleine die Nacht verbracht, hätte den Jungen in das andere Zimmer geschickt, doch es würde wahrscheinlich nichts bringen, er hatte ihm das Zimmer zur Nutzung angeboten und so war es nicht mehr länger nur seins und so wie er den Gelockten kannte, würde er ohnehin in der Nacht zu ihm kommen wollen oder vielleicht gar nicht erst Schlaf finden und das wollte er nicht, er wollte auch nicht, dass er in seinen Gegenwart weinte, sodass er sich wie ein furchtbarer Mensch fühlen durfte, weil er ihn nicht in den Arm nahm und ihm das Gefühl gab, dass alles wieder gut werden würde, doch jetzt seine Haut zu berühren…das konnte Charles einfach nicht und er wollte auch nicht die Nähe zu ihm suchen. Schnell entledigte der Unternehmer sich seines Anzugs, schlüpfte in seine Schlafanzughose, sich anschließend auf seine Bettseite legend, sich zur Seite drehend, die Augen krampfhaft versuchend zu schließen. Er lauschte den Bewegungen des Gelockten, dem Rascheln der Bettdecke, als er sich zu ihm legte, spürte, wie die Wärme des Kleineren immer näher kam, sich jedoch im nächsten Moment herumdrehend, ein Stück von ihm wegrutschend. „Bitte verstehe, wenn ich das nicht möchte…schlafen wir einfach nebenbeinander, in Ordnung?“, er blickte Julian entschuldigend an, knipste anschließend das Licht aus, sich abermals herumdrehend, ihm den Rücken zukehrend. „Gute Nacht.“, entgegnete er mit ernster Stimme, erneut die Augen schließend. Er wusste, es würde eine unruhige Nacht werden, vielleicht sogar eine, in der er keine Minute Schlaf finden würde, doch Julian musste es nicht erfahren, es war besser so, wenn er glaubte, er würde bereits schlafen, nicht mehr anwesend sein, damit keine weiteren Worte mehr zu ihm drangen, damit er sich nichts mehr anhören musste, nicht mehr antworten musste und allein mit seinen Gedanken bleiben durfte, wenigstens diese Einsamkeit konnte man ihn nicht nehmen.

Vielleicht hätte er lieber ins Auto gekotzt, er mochte dieses Ding wirklich nicht, und selbst jetzt, wo es ihm einfach nicht widerlicher gehen konnte, konnte er nicht anders, als die Nase zu rümpfen, dem Armaturenbrett vor seiner Nase einen verächtlichen Blick schenkend, ehe er Augen träge schloss, nur hin und wieder öffnend. „Hmmm..“, summte der Jüngere teilnahmslos, konnte sich auf die Worte des Dunkelhaarigen nicht so richtig konzentrieren und beließ es lediglich bei diesem sinnlosen Laut, denn ihm zu offenbaren, wie viel sie wirklich intus hatten..das wollte er nicht, es war zu viel, viel zu viel für einen Körper wie seinen und vor allem war es viel zu viel des viel zu starken Zeugs, das viel zu schnell sein Gehirn benebelte, selbst jetzt, wo er glaubte alles wieder klar sehen zu können, wusste er, dass sich noch eine Menge Promille in seinem Blut befand und gerade deswegen war es zu entschuldigen, dass er auf der Heimfahrt nicht viel von sich gab, die Arme um sein Leib geschlungen an der Scheibe klebte und müde vor sich hindöste. Er wollte am liebsten sofort das sagen, was auf der Zunge lag, er wollte nicht länger damit warten, jede verstrichene Minute fühlte sich so an, als hätte er Ethan viel länger angelogen oder gar hintergangen, doch auf der anderen Seite wollte er gar nicht, dass sie aufhörten zu fahren, er wollte nicht so schnell zu Hause sein…vielleicht wäre es doch besser gewesen, wäre er allein nach Haus gefahren, irgendwie hätte er sich trotz Alkoholeinfluss zurecht gefunden und müsste nicht so schnell das Zuhause erwarten, wie es mit dieser Karre der Fall war. Hin und wieder ließ er die halbgeöffneten Augen zu dem Arzt schweifen, musterte seinen makellosen Körper. Beinahe war ihm nach Weinen zumute, wie konnte der Hippie nur so dumm sein und das alles auf den Spiel setzen, wie konnte er es auch nur in Erwägung gezogen haben, seinem Freund so etwas anzutun. Ob er ihn danach noch wollte, ob er ihm überhaupt je wieder vertrauen könnte?! Chris war sich nicht einmal mehr sicher ob er je wieder Vertrauen in sich stecken könnte. Aber es war lediglich ein sinnloser Kuss…oder vielleicht auch zwei, nichts weiter, sie hatten rechtzeitig alles unterbunden, was es noch schlimmer gemacht hätte, was den Blondhaarigen wahrscheinlich verrückt gemacht hätte, sodass er nur noch weitere Verkettungen von Dummheiten angestellt hätte, da war er sich ziemlich sicher.
Seine Augen erblickten die Einfahrt ihres Hauses, er richtete den Kopf ein wenig auf, spürte, wie sich alles in seinem Inneren zusammenzog, wie sich der Magen regelrecht verkrampfte und er sich am liebsten sofort übergeben, ganz gleich ob er damit den Wagen eingesaut hätte oder nicht, doch der Jüngere beherrschte sich, torkelte mit langsamen Schritten aus dem Auto heraus, die Tür laut hinter sich zuknallend, Ethan anschließend einen entschuldigenden Blick zuwerfend. Er wusste, wie empfindlich er auf dieses Ding wirkte und er wollte ihn jetzt nicht noch stärker mit der Abneigung gegenüber dem Teil verärgern, er war in diesem Moment einfach nicht in der Position, er hatte kein Recht und er durfte sich auch keins herausnehmen. Die Nähe des Arztes war angenehm und furchtbar schmerzhaft zugleich, trieb ihm beinahe Tränen ins Gesicht, die er jedoch hastig hinunterschluckte, die Arme so fest er konnte um den muskulösen Oberkörper schlingend, sich haltsuchend an seinem Oberteil krallend, aus Angst es könnte vielleicht das letzte Mal für eine sehr lange Zeit, oder gar für immer sein, dass er ihn so nah bei sich haben konnte. Es fiel dem Hippie schwer sich vom Dunkelhaarigen zu lösen, als er ihn auf der Couch absetzte. „Oh…tut mir leid.“, murmelte er mit leicht gekränkter Stimme, die grünen Augen folgten den Schritten des Größeren, nervös auf seiner Unterlippe kauend. Hätte er gewusst, dass er noch nichts gegessen hatte, wäre er vielleicht doch irgendwie allein nach Hause gekommen. Warum war er nur so blöd, er hatte es irgendwie geschafft an einem Tag so viel falsch zu machen, was man nur falsch machen konnte und nicht einmal Cap war hier um sein trauriges Gemüt irgendwie zu beruhigen, kein flauschig weißes Fell befand sich unter seinen Fingern, wenn er diese ausstreckte, in der Hoffnung, der Welpe würde zu ihm kommen, aber der Welpe war nicht da, er hauste immer noch bei seinen Eltern, wahrscheinlich unglaublich angetan von den vielen Räumen und den vielen Möglichkeiten all das zu tun, was er auch immer tun wollte. Seine arme Mutter.
Doch diesmal ging es nicht um seine Mutter oder um den Hund, der nicht hier war, er hatte ganz andere Probleme, mit denen der Hippie sich auseinandersetzen durfte.
Geduldig wartete er auf seinen Geliebten, sich ein Kissen schnappend, es eng an sich drückend, als würde es ihm in irgendeiner Form Liebe und Trost spenden, nach der er sich in diesem Moment so sehr sehnte. Als die Ohren des Langhaarigen die Schritte seines Freundes vernahmen, blickte er rasch auf, auf seinen Teller blickend, dann zu seinem Gesicht. Er sollte ihn essen lassen, jetzt noch den Appetit zu verderben wäre wohl der Gipfel des Tages und der Blonde konnte getrost sagen, dass er regelrecht alles versaut hatte, doch auf der anderen Seite wollte er es nicht länger hinauszögern, er wollte es loswerden, er wollte keine Geheimnisse vor Ethan haben, ganz gleich wie banal diese sein mochten und er wollte ihm versichern, dass er niemals insgeheim mit einer anderen Person fremd gehen würde, nicht solange er ihn hatte.
Als die Worte des Älteren erklangen, spürte Chris erneut wie seine Augen sich langsam mit Tränen füllten, sie rasch mit dem Handrücken wegwischend, tief Luft holend. Musste er wirklich seinen Namen erwähnen? Wegen ihm hatte er vielleicht auch Probleme an der Backe kleben, es konnte ihm einfach nicht noch mehr leidtun als es ohnehin schon tat, es fühlte sich einfach furchtbar sein, wenn man Schuld an solchen Dingen war, wenn man sich auf einmal nicht beherrschen konnte. „Ich bin ein Idiot, Ethan…ein furchtbarer Idiot. Ich hab Julian geküsst…“, stieß er mit gebrochener Stimme aus. „..nicht so, wie ich sonst Freunde küsse, verstehst du? Ich hab voll den Mist gebaut und ich bin ein furchtbarer Freund, ein grauenvoller blöder, betrunkener Freund, der das nicht wollte!“, fügte er mit einem Anflug von Hysterie hinzu. Er konnte seine Tränen nicht mehr halten, wie Wasserfälle liefen sie seine Wange herunter, tröpfelten auf das Kissen, nasse Spuren hinterlassend. Er konnte Ethan nicht in die Augen schauen, er fühlte sich so unglaublich elend und der Scotch hatte nur noch mehr grauenvolle Emotionen in ihm hervorgerufen, ließ ihn den Schmerz noch stärker spüren als er ohnehin war. „Dabei will ich gar keinen anderen, ich will nur dich und ich hab’s versaut, weil ich nicht trinken kann, weil ich dumm bin! Ich hab es nicht verdient bei dir zu sein, ich verdiene es auf der Straße zu schlafen…und jetzt habe ich dir den Appetit versaut, ich bin ein so grauenvoller Freund. Warum mache ich sowas, ich liebe dich doch, und dann mache ich sowas.“, schluchzte der Kleinere, den Arzt mit geröteten Augen kurz anblickend, ehe er sein Gesicht im Kissen vergrub, die Finger verkrampften sich mit Stoff des einzigen haltgebenden Gegenstands, den er in der Nähe haben, laut hineinschluchzend. Er wusste nicht, ob Ethan es ihm verzeihen würde, ob er ihn gar anfassen würde. Vielleicht würde er nicht einmal das Bett mit ihm teilen wollen und er müsste heute alleine die Nacht verbringen. Der Gedanke daran seine Nähe nicht mehr ertragen zu können, trieb einen weiteren Schwall an Tränen in seine Augen, er konnte sich nicht mehr halten, er wusste nicht einmal warum es ihn so schrecklich mitnahm, warum er sich so elend fühlte, wo sie nicht einmal allzu weit gegangen waren, aber trotzdem fühlte es sich wie ein furchtbarer Betrug an seinen Geliebten an, an die einzige Person, die er liebte und mit der er für immer zusammen bleiben wollte. Er konnte sich doch gar keinen anderen Menschen mehr vorstellen, den er so küssen würde, dem er all seine Liebe und Zärtlichkeit schenken würde, niemand gab ihm so ein gutes Gefühl wie der Ältere und jetzt hatte er vielleicht das Beste, was ihm je passiert ist, aufs Spiel gesetzt mit einer leichtsinnigen Handlung, die er nicht mehr kontrollieren konnte.
Wie sollte er von Ethan verlangen, dass er ihm verzieh, wenn er es selbst nicht konnte, wenn er sich in diesem Moment noch widerlicher fühlte als zu Anfang, so furchtbar elend?!

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BeitragThema: Re: Living on a guitar´s strings   Living on a guitar´s strings - Seite 17 Icon_minitime1So Dez 02, 2012 12:53 pm

Die blauen Augen starrten Charles hoffnungslos entgegen, er hatte alles Recht, zornig auf ihn zu sein, und doch fühlte es sich so grauenvoll an, dass er einfach nur noch im Boden versinken und sterben wollte. Seine Kehle war fest zugeschnürt, er konnte kaum etwas auf die Vorwürfe des anderen erwidern. Es waren eigentlich nur zwei Küsse gewesen, kein unglaublich großer Betrug, doch für den Norweger fühlte es sich nach so viel mehr an, er hatte Angst, dass er wohlmöglich weitergegangen wäre, und sie damit sogar drei zwischenmenschliche Beziehungen kaputt gemacht hätten. Ein dicker Kloß bildete sich in seinem Hals, er wollte nicht weinen, es war Charles gegenüber vermutlich unfair, weil er derjenige war, der hintergangen worden war, aber Julian konnte nicht anders, sein ganzer Körper zitterte, und er wusste, dass der Geschäftsmann ihn jetzt wohl kaum in den Arm nehmen würde und ihn trösten würde. Dass er sich anscheinend nicht nur an ihrem kleinen Ausrutscher störte, sondern auch daran, dass er Chris überhaut hierhergekommen war, machte alles nur noch schwieriger, und der Blonde fand das erste Mal irgendwie Atem, um ihm etwas zu entgegnen.
„I-Ich wusste nicht, dass das ein Problem ist, ich wollte nur nicht den ganzen T-Tag alleine verbringen“, schluchzte er, dabei zu Boden blickend. Er konnte den wütenden und enttäuschten Anblick von Charles nicht ertragen, es tat ihm mehr weh als alles andere, sogar mehr als der Anblick seiner brennenden Werke im Feuer. Was, wenn er mit dieser dummen Aktion alles kaputt gemacht hatte, wenn Charles nicht bereit war, ihm diesen Fehler zu verzeihen? Er wimmerte auf, einen Schritt von dem Dunkelhaarigen zurücktretend.
„Es wird nicht mehr werden, bitte Charles, ich liebe dich!“, weinte er ihm hoffnungslos entgegen, doch anscheinend wollte er nicht wirklich auf das Gesagte eingehen. Das Schlimmste war, dass er absolut nichts tun konnte, um es wieder gut zu machen, er konnte Charles nur zeigen, wie unglaublich Leid es ihm tat, wie sehr er seinen Fehltritt bereute, und allein, dass er ihm sofort davon erzählte hatte, zeigte doch eigentlich, wie ernst es ihm damit war. Fast schon bereute er es, wäre lieber den einfachen Weg gegangen, denn wie hätte der Unternehmer es je erfahren sollen? Chris hätte sicher nicht geplaudert, und es hatte sie keiner beobachtet. Aber Julian hatte ehrlich sein wollen, und was, wenn ihm gerade das jetzt zum Verhängnis wurde?
„Sol ich denn- ….Darf ich-?“, er konnte den Satz nicht zu Ende bringen, er wollte nicht alleine schlafen, denn dann wäre er sowieso zu keinem Schlaf gekommen, er hatte sich viel zu sehr an die Wärme eines anderen Körpers neben sich gewöhnt, und da Charles ihm nicht die Tür vor der Nase zuschlug, als er ihm langsam hinterherschlich, ging er davon aus, dass er zu mindestens seine Anwesenheit neben sich im Bett duldete. Seine Glieder fühlten sich bleiern und schwer an, was sicher auch an den Nachwirkungen des vielen Alkohols lag, und er tat sich schwer damit, sich in ein weites Shirt und Shorts zu zwängen, seine Motorik war doch arg eingeschränkt, und auf einmal fühlte er sich schlapp und unendlich müde. Er beobachtete verstohlen aus dem Augenwinkel, wie der Geschäftsmann unter die Decke kroch. Er wollte zu ihm, die wohlige Wärme unter der Bettdecke ließ für einen Moment alles weniger schlimm erscheinen, und vielleicht würde morgen früh ja schon alles ganz anders aussehen, zu mindestens wollte Julian sich das gerne einreden, als er zu dem Älteren herüberrutschte, er sich jedoch exakt da umdrehte, als er gerade seine Arme um die breite Brust legen wollte. Charles´ Worte trafen ihn wie ein Schlag, er starrte ihn nur geschockt an, bevor sich der breite Rücken zu ihm drehte, und er nichts mehr von ihm hörte außer ruhige Atemzüge.
„Aber….Charles…..“
Seine Stimme klang vollends verzweifelt, brach. Er bekam sonst nichts über die Lippen, spürte nur, wie sofort die heißen Tränen über sein Gesicht rannen. Was, wenn er seinen Körper jetzt nie wieder anfassen wollte, wenn er es ihm einfach nicht verzeihen konnte? Julian spürte einen unglaublichen körperlichen Schmerz durch seine Brust zucken, als er von dem warmen Leib des anderen abrückte, die letzte glückliche Nacht erschien ihm so weit weg wie nie zuvor. Es fühlte sich grauenvoll an, den geliebten Körper so nah bei sich zu haben und ihn nicht berühren zu dürfen. Er konnte sein Schluchzen nicht unterdrücken, es brach einfach aus ihm heraus, während er sich beinahe an der anderen Kante des Bettes zusammenrollte. Er konnte die Tränen einfach nicht zurückhalten, dabei wollte er dem Unternehmer nicht noch mehr Unannehmlichkeiten bereiten. An seinem Atem konnte er erkennen, dass er ebenfalls noch nicht schlief, vielleicht gingen ihm zu viele Gedanken durch den Kopf, vielleicht hielten ihn aber auch die Geräusche des Jüngeren davon ab. Julian wollte ihm nicht noch mehr Unannehmlichkeiten bereiten, er biss sich auf die Unterlippe, aber nach ein paar eingehaltenen Atemzügen brach das Schluchzen wieder nur stärker als zuvor aus ihm heraus. Er fragte sich, ob Chris gerade mit ähnlichen Problemen kämpfen musste, ob sein Ethan auch so furchtbar wütend und enttäuscht war, oder ob er darüber hinweg sehen konnte. Der Norweger wünschte sich so sehr für den Hippie, dass dem so war. Der Gedanke an ihn rief ein flaues Gefühl in seinem Magen hervor, das im nächsten Moment schon zu schierer Übelkeit aufquoll. Ohne ein weiteres Wort schlug er die Bettdecke beiseite, schaffte es gerade noch rechtzeitig ins Bad und zur Kloschüssel, bevor er sich würgend übergab. Sein Körper setzte sich gegen all den Alkohol zur Wehr, angetrieben von all den Ängsten, die seinen Körper jetzt schüttelten. Er hatte sich noch nie elender gefühlt. Er schwor sich, in seinem ganzen Leben nie wieder eine Flasche mit Alkohol zu trinken, wenn sie jedes Mal solche Konsequenzen haben würde. Er wusste nicht, wie lange er dort auf dem Boden gesessen hatte, es könnten Minuten aber auch Stunden sein. Sein Magen fühlte sich nicht viel besser an, aber bis auf etwas Galle und Speichel kam nichts mehr heraus, und er richtete sich mit zitternden Muskeln auf, sich aufs Waschbecken stützend, sich kaltes Wasser durchs Gesicht rinnen lassend, seinen Mund ausspülend, um den ekelhaften Geschmack loszuwerden, der sich in seinem Rachen festgesezt hatte. Er blieb im Türrahmen stehen, zu Charles hinüberblickend, der sich ein klein wenig zu ihm herumgedreht hatte, zu mindestens kam es ihm anhand seiner Silhouette so vor.
„Soll ich lieber im anderen Zimmer schlafen?“, fragte er heiser, einige Schritte auf das Bett zutapsend.
„I-Ich will nicht, dass du keinen Schlaf bekommst“, murmelte er schuldbewusst, konnte sich nur mühselig auf beiden Beinen halten.
„Ich kann verstehen, wenn…..wenn du meine Nähe nicht willst.“

Was auch immer passiert war, je elender er Chris sah, desto mulmiger wurde das Gefühl in seiner Magengrube, eigentlich gab es nicht besonders viele Dinge, die mit Alkohol und anderen Leuten passieren konnten, aber Ethan weigerte sich, in diese Richtung zu denken. Er wollte keine voreiligen Schlüsse ziehen, bevor Chris ihm nicht erzählt hatte, was vorgefallen war, aber er wusste selbst, dass Alkohol das Schlimmste in Menschen zutage kehrte. Als die Worte über die Lippen des anderen kamen, wurde ihm im ersten Moment heiß und kalt, er spürte kurz Wut in sich aufbranden, Wut darüber, dass Chris die recht freien Grenzen, die er ihm mittlerweile zugestand, direkt beim ersten Treffen mit einer neuen Bekanntschaft übertreten hatte. Vor einem Monat hätte er darüber vermutlich noch einen riesigen Streit vom Zaun gebrochen, damals hatte ihn schon der generelle Umgang zwischen Chris und seinen Freunden geärgert, aber mittlerweile war er über einen Punkt hinaus, an dem er so kleinlich und spießig dachte, Chris hatte ihn da wohl gehörig umgepolt. Ruhig stellte er seinen Teller beiseite, der Appetit war ihm vergangen, und nun gab es wichtigeres zu tun. Er ließ den Blonden verzweifelt zu Ende schluchzen, ihn so zu sehen verpasste ihm einen regelrechten Stich mitten ins Herz, er wollte nicht, dass er sich so selbst zerfleischte, dass er nur das Schlimmste von sich dachte und sich darstellte wie einen ständigen Fremdgeher. Sicher, Ethan konnte sich sehr viele angenehmere Dinge vorstellen, die er von seinem Freund zu hören bekam, aber es überraschte ihn selbst, wie ruhig er war.
„Ihr habt euch nur geküsst?“, fragte er ernst, ohne eine Regung in seinem Gesicht, während er auf das zerknautschte Kissen in den Händen des Hippies starrte, ihn schließlich fordernd anblickend. Er glaubte ihm seine Beteuerungen, warum sollte er ihm beichten, wenn er ihm nur die Hälfte beichtete? Dann hätte er es ja auch gleich bleiben lassen können. Mit einem schweren Atemzug erhob er sich, einige Schritte auf und ab gehend, er wusste gar nicht so recht, was er von der ganzen Sache halten sollte. Dass Chris jetzt in solch einer miserablen Verfassung war machte ihm beinahe mehr Sorgen als das, was er ihm da gerade gestanden hatte. Ohne ein weiteres Wort verschwand er in der Küche, hoffte, dass Chris an den Geräuschen aus dem anliegenden Raum merkte, dass er nicht einfach verschwunden war, sondern nur einen Tee für ihn kochte. Nach ein paar Minuten kehrte er mit der dampfenden Tasse und einer Decke, die Cap noch nicht in Besitz genommen hatte, zurück, ließ sich wieder neben dem Hippie auf die Couch sinken, ihm die Decke und einen Arm um die Schulter legend, den schmalen Körper nah an sich heran ziehend.
„Chris, beruhig dich erst mal“, begann er sachte, ihm eines der Taschentücher reichend, die er ebenfalls mitgebracht hatte. Egal, was er angestellt hatte, Ethan wusste ganz genau, dass das mulmige Gefühl in seiner Magengrube nicht so schlimm war wie der Kummer, der seinen Freund gerade schüttelte, ergo hatte er auch Priorität. Er drückte seine Lippen leicht gegen seinen Kopf, darauf wartend, dass sich das hysterische Schluchzen ein wenig besserte, während er ihm vorsichtig über den Rücken strich.
„Ich bin dir nicht böse, in Ordnung? Es wäre natürlich schöner gewesen, wenn du es nicht getan hättest“, fuhr er mit einem etwas schiefen Lächeln hinzu. Er wäre froh gewesen, wenn Cap jetzt hier gewesen wäre, in der Nähe des Welpen konnte man gar nicht allzu lange Trübsal blasen, aber wahrscheinlich hatte der Blonde ihn bei seinen Eltern abgegeben und sie mussten den Armen morgen aus San Francisco zurückholen. Wenn er etwas früher geschaltet hätte, hätte er ihn gerade noch abholen können, aber vermutlich war es besser, dass er mit Chris sofort nach Hause gefahren war. Er hielt kurz inne, drückte Chris die warme Tasse in die Hand, obwohl es ein kleiner Akt war, ihn von dem Kissen zu trennen.
„Ich weiß, wie du bist, vor allem mit Alkohol“, begann er vorsichtig, sich die Worte vorsichtig zurecht legend.
„Ich hab auch schon Fehler gemacht als ich getrunken habe“, fügte er mit schiefem Grinsen hinzu, aber dem Hippie schien ganz und gar nicht danach zu sein, ebenfalls zu lächeln.
„Glaub mir, ich weiß es zu schätzen, dass du nicht mehr getan hast und dass du ehrlich zu mir warst, wirklich. Ich möchte solche Worte nicht hören, in Ordnung? Du bist nicht grauenvoll und dumm, ich will nicht, dass du sowas sagst. Erst recht nicht, dass du auf die Straße gehörst.“
Zum ersten Mal an diesem Abend klang seine Stimme verärgert, und er blickte den Hippie vorwurfsvoll an.
„Dir muss doch klar sein, dass ich von unserer Beziehung mehr halte, als dass ich sie wegen so etwas beenden würde“, sprach er ruhig auf ihn ein, ihm ein weiteres Taschentuch in die Hand drückend.
„Chris, ich will alt mit dir werden, und du machst dir so einen Kopf um einen besoffenen Kuss?“, setzte er mit gerunzelter Stirn an, sein Gesicht in seine Hände nehmend, sodass er ihn anblicken musste. Es kam ihm selbst etwas merkwürdig vor, dass ihn das Ganze so wenig zu stören schien, aber er trug irgendwie die unerschütterliche Gewissheit in sich, dass Chris ihn niemals verlassen würde, auch nicht für einen hübschen Julian, und es kränkte ihn eigentlich viel mehr, dass Chris das nicht so zu sehen schien.
„Ich will nicht, dass du so weinst und dich schlecht machst, bitte lass das bleiben“, fuhr er ernst fort, mit dem Daumen die Tränen von seinen Wangen wischend, die einfach nicht versiegen wollten.
„Wenn du das unbedingt so haben willst, dann musst du heute Nacht eben im anderen Zimmer schlafen, aber mir wäre es lieber, wenn du bei mir bleibst, in Ordnung?“, fragte er ihn mit forderndem Blick, seine Stirn leicht an die des Hippies lehnend.

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BeitragThema: Re: Living on a guitar´s strings   Living on a guitar´s strings - Seite 17 Icon_minitime1So Dez 02, 2012 9:10 pm

Vielleicht war er viel zu hart mit der schmalen Gestalt umgegangen, vielleicht zeigte er ihm nicht die nötige Empathie, nicht die nötigen Emotionen, die er von ihm erwartet hatte, doch was wollte Julian auch von ihm?! Dass er es einfach so hinnahm, so tat, als ob es nicht so schlimm gewesen wäre und sie am nächsten Tag wieder darüber lachen konnten? Es gab einen Grund warum Charles auf eine Bindung mehr eingegangen war, warum es für ihn viel einfacher gewesen war sich die Treue anderer Menschen zu erkaufen, weil er sie so in der Hand hatte und als Konsequenz sie von ihrem ‚Job‘ befreien konnte, dort konnte er seine Macht ausüben, aber mit Julian war es eine völlig andere Sache- hier spielte sein Geld eine minder wichtige Rolle, schließlich wollte der Kleine es gar nicht mehr haben, hatte freiwillig auf die Bezahlung verzichtet und lebte auch aus freiem Willen mit dem Unternehmer unter einem Dach, auch die ganze Sache mit der Liebe war hier eine völlig andere und erwies sich als viel komplizierter als alles andere, was er vorher mit anderen Männern hatte. Der Norweger hatte keine Verpflichtung ihm gegenüber, so betrachtet durfte er sogar einen anderen Küssen und Charles war nicht in der Position ihm irgendetwas zu verbieten, er konnte nur weiteren fremden Besuch in seinem Appartement verweigern, aber ganz den Umgang mit anderen Wesen zu verbieten oder ihn eiskalt zu feuern- all das war nicht mehr möglich, sie lebten in einer völlig anderen Beziehung und vielleicht war es auch langsam an der Zeit gewesen es auch als eine wirklich existente Beziehung anzusehen, sie vielleicht in irgendeiner Form für die beiden offiziell auszulegen, damit solche Fehler nicht mehr geschehen konnten und damit er endlich Kontrolle haben konnte, über die ganze Situation, die ihm allmählich über den Kopf wuchs.
Krampfhaft versuchte der Ältere einzuschlafen, doch die Gedanken ließen nicht von ihm ab und das Schluchzen des Blondhaarigen machte das alles immer noch nicht besser, es fühlte sich einfach nicht gut an, zu wissen, dass er am anderen Ende des Bettes seine Augen ausweinte und ebenfalls keinen Schlaf zu finden schien. Wie sollte das die Nacht nur weitergehen? Charles wusste nicht einmal, was er morgen früh zu dem Jungen sagen sollte, wie er sich verhalten sollte, er konnte einfach nicht das offenbaren, was auf seinem Herzen lag, es war ein Ding der Unmöglichkeit, doch auf der anderen Seite hatte Julian das Recht gehabt zu wissen, warum der Dunkelhaarige so empfindlich auf solch eine kleine Sache wirkte und dass es ihn mehr mitnahm, als er es jemals zugeben würde, alleine schon, damit ihm klar wurde, dass er in Zukunft so etwas nicht noch einmal geschehen lassen durfte, aber vielleicht hatte er bereits aus der ganzen Sache gelernt und er durfte nicht darüber hinwegsehen, dass er ehrlich zu ihm gewesen war und nicht die ganze Sache stillschweigend auf sich beruhen ließ, so tat, als wäre heute Abend nie etwas vorgefallen, was niemals hätte geschehen dürfen.
Charles stieß ein leises, kaum hörbares Seufzen aus, wollte sich im nächsten Moment herumdrehen, dem Lockenkopf etwas sagen, damit er sich wenigstens etwas beruhigte, doch im nächsten Moment war dieser vom Bett aufgesprungen, eilte ins Badezimmer. Er hörte wie er seinen Mageninhalt auswürgte, den überflüssigen Alkohol, den der schmale Körper nicht mehr aufnehmen konnte, das Gesicht ein wenig verziehend. Es war ein unschönes Geräusch und es fühlte sich noch furchtbarer an, weil er unfähig war etwas dagegen zu tun, weil er, verletzt in seinem Stolz und seiner Position, sich einfach nicht aufraffen konnte, um sich zu ihm zu gesellen, ihm vielleicht über den Rücken streichend, damit er sich etwas besser fühlte, stattdessen richtete er sich ein wenig im Bett auf, starrte die Tür zum Bad mit besorgten Augen an, darauf wartend, dass die schlanke Gestalt endlich im Türrahmen erschien. Der Unternehmer wollte etwas erwidern, ihm etwas sagen, jedoch kam der Norweger im zuvor, doch die Worte machten den Älteren alles andere als glücklich. Grimmig zog er seine Augenbrauen zusammen, war einen Moment lang froh darüber gewesen, dass es dunkel im Zimmer war, wahrscheinlich hatte er ihn mit seinen Blicken heute schon oft genug getadelt, dass er diesen nicht auch noch ertragen musste. Warum dachte er überhaupt darüber nach, in ein anderes Zimmer sich zurückzuziehen und ihn zu verlassen. Nur, weil Charles ihn nicht eng bei sich haben wollte, hieß es noch lange nicht, dass er nicht mit ihm in einem Raum sein wollte, so hätte er wahrscheinlich noch weniger Schlaf gefunden. „Ich möchte nicht, dass du gehst, Julian.“, erwiderte er mit leiser Stimme, ihn in der Dunkelheit musternd. Er wollte nur zu gerne wissen wie seine Augen zu ihm blickten, ob er ihn überhaupt anschaute, er wollte die Regungen in seinem Gesicht erkennen, wissen, was genau in ihm vorging, nur um sich ein genaueres Bild von dem machen zu können, was morgen alles auf ihn warten würde, welch ein Julian ihn tatsächlich erwartete.
Abermals entwich ein leises Seufzen aus seiner Kehle, er schob die Decke etwas beiseite. „Sei kein Dummkopf und komm wieder zurück ins Bett, wenn du jetzt wo anders hingehst, könnte ich dir das übel nehmen.“, fügte er nach einer kurzen Pause hinzu, geduldig darauf wartend, dass Julian sich wieder ins Bett legte, etwas näher zu ihm heranrutschend. Er wollte nicht, dass der Blondhaarige auf einmal starke Gefühle für eine andere Person empfand oder dass diese im Laufe der Zeit sogar wuchsen, schließlich konnte er ihm noch so oft versichern, dass er ihn liebte, es hieß noch lange nicht, dass es eine bleibende Konstante war, das durfte Charles schließlich am eigenen Leibe erfahren und die Angst, dass es ihm erneut so ergehen könnte, war viel zu groß, als die Enttäuschung und die Wut, die immer noch in seiner Brust lag und jeden klaren Gedanken einfach auslöschte. Er wollte immer noch wichtig für den Jungen sein und vielleicht sollte er ihn wenigstens heute Nacht nicht so sehr mit all dem quälen, ihn mit seinen Schuldgefühlen alleine lassen. Sein Arm schlang sich um die Taille des Kleineren, ihn an seine Brust ziehend, seinen Griff etwas verstärkend, aus Angst, er könnte im nächsten Moment vom Bett aufspringen. „So bekommen wir beide wahrscheinlich Schlaf.“, wisperte er leise. „Aber bilde dir nichts darauf ein.“, seine Augen wanderten hinunter zum Gelockten, ehe er sich wieder in seinem Kissen zurücklehnte, die Augen erneut schließend. Er konnte nicht leugnen, dass die Nähe des Jungen ihn besser schliefen ließ, dass er selbst jetzt, wo er seine Anwesenheit kaum ertragen konnte, es noch weniger ertragen konnte, wäre er gar nicht mehr da. Viel schneller als zuvor hatte sich sein Verstand verabschiedet und in einen unruhigen Schlaf geleitet, mit Träumen, die an seiner Seele nagte, von denen er jedes Mal mit weit aufgerissen Augen erwachte, die Decke anstarrend, die plötzlich viel niedriger erschien als sonst. Es war eine wirklich furchtbare Nacht und alleine der Gedanke daran, er müsste sich am Morgen darauf hochkonzentriert zu seiner Arbeit begeben- er wollte gar nicht daran denken und vielleicht war es auch wirklich besser, sich einfach eine Auszeit zu gönnen, einen Moment für sich, wo er seine Gedanken klar strukturieren konnte und wo er endlich einige Regeln aufstellen konnte, an die Julian sich in Zukunft zu halten hatte und sich zu vergewissern, dass er keine weiteren Geständnisse erwarten musste. Er wollte Julian vertrauen, er wollte es wirklich, doch dafür musste er erst Kontrolle über die Situation gewinnen.


Er wusste gar nicht, woher all diese Tränen kamen, doch sie wollten einfach nicht verebben, unkontrolliert sammelten sie sich in seinen Augenwinkel, rieselten leise hinunter und durchtränkten das Kissen noch weiter, sodass er langsam glaubte, es würde gleich von der salzigen Flüssigkeit triefen. Chris wusste ja selbst nicht, warum ihn das alles so furchtbar fertig machte und es erstaunte ihn, dass Ethan ihn nicht anschrie oder generell irgendeine Szene machte, ihm sagte, wie enttäuscht er von ihm war und dass er ihn heute nicht mehr sehen wollte, doch nichts von all dem schien zu kommen, keine wütenden Worte, die ihm klar machten, was für ein Idiot er war. Der Hippie nickte heftig auf seine Frage hin, gefolgt von einem weiteren lauten Schluchzen. Seine Augen schmerzten von all dem Weinen, er konnte sich nicht mehr länger halten, er wusste nicht wohn mit sich selbst, wohin mit all dem Schmerz, der sich in seinem Inneren breit machte, krallte sich noch stärker an das kleine Kissen, das sein einziger Freund in diesem Moment zu schein schien. Er hielt einen kurzen Moment inne, sein Körper bebte so heftig, als ob er in einem Erdbeben geraten war und zu allem Überfluss bekam er vom ganzen Schluchzen noch einen Schluckauf. Seine Augen suchten die muskulöse Gestalt seines Geliebten, fanden ihn jedoch nicht mehr im Wohnzimmer wieder- war er etwa gegangen, konnte er ihn nicht mehr ertragen, widerte er ihn etwa wirklich so sehr an?! Erneut füllten sich die Augen mit heißen Tränen, alleine der Gedanke, dass Ethan nichts mehr mit ihm zu tun haben wollte, ließ seine Unterlippe noch heftiger Beben. Er hätte am liebsten losgeschrien, bitterlich seine Schuldgefühle der Welt offenbart, jedoch beruhigte sich sein panisches Gemüt ein wenig, als er Geräusche in der Küche vernahm…wenigstens war er nicht ganz gegangen, suchte nicht das Weite und wollte ihn vielleicht doch nicht so schnell verlassen.
Chris vergrub sein Gesicht ein weiteres Mal in dem Kissen, rollte sich in der großen Couch ein, unwissend, was er jetzt tun sollte, was Ethan mit ihm anstellen würde und was generell als nächstes käme. Sein Kopf konnte einfach nicht mehr weiterdenken, der Alkohol schien eine Blockade errichtet zu haben, die unüberwindbar zu sein schien, die er nicht einmal mit der restlichen Kraft in irgendeiner Form brechen konnte, sodass er einen klaren Gedanken schaffen konnte. Er wollte gar nicht wissen, wie es Julian in diesem Augenblick erging, doch sein Inneres ließ zum ersten Mal keine positiven Gedanken zu, stattdessen machte er sich noch trauriger, fühlte sich nur noch mieser aufgrund einer Kleinigkeit, die vielleicht gar nicht so wichtig war, über die man eventuell sogar hinwegsehen konnte, aber er wollte gerade nicht darüber hinwegsehen, steigerte seine negativen Gefühle nur noch stärker in die ganze Sache hinein, dass er kaum mitbekam, dass der Arzt wieder zurückgekommen war, sich wieder neben den schmalen Leib setzend. Erst als er die warme Decke auf seiner Schulter spürte, als er enger an den Körper des Älteren gezogen wurde, wurde ihm klar, dass er zu ihm zurückgekehrt war und ihn nicht seinem eigenen Schicksal überließ. Der Blonde schmieg sich so eng er nur konnte an seinen Freund, sein Schluchzen erstickte in einer weiteren Welle von Schluckauf, während seine Finger dankend nach dem Taschentuch greifend, sich einige Tränen aus dem Gesicht wischend, anschließend weniger elegant hinein schniefend. Die Körperwärme des Größeren tat ihm so unendlich gut, dass es kaum in Worte zu fassen war, jede kleine Berührung beruhigte sein Gemüte etwas mehr, auch wenn das Weinen nicht ganz verebben konnte, seine Augen sich immer weiter mit der klaren Flüssigkeit füllten, selbst wenn er am liebsten aufgehört hätte, selbst wenn seine Augen mittlerweile so unglaublich brannten und wehtaten, dass jedes Blinzeln regelrecht zu einer Tortur wurde. Die Stimme des Anderen ließ ihn kurz aufsehen, stumm den Worten lauschend. „B-bist du nicht?“, fragte er mit gebrochener Stimme, ihn aus den großen grünen Augen heraus anblinzelnd, ehe er den Blick wieder senkte, er konnte den Dunkelhaarigen einfach nicht lange ansehen, dafür waren seine Schuldgefühle viel zu groß gewesen, dafür empfand er einfach zu viel Reue, als dass er ihn wie immer anschauen konnte, auch wenn der Hippie unglaublich erleichtert war, dass Ethan anscheinend nicht böse auf ihn zu sein schien, dass er es ihm nicht so sehr übel nahm, wie anfangs geglaubt und befürchtet. Aber stimmte es denn auch, sagte er das wirklich, weil es so war, oder weil er ihn einfach nur beruhigen wollte? Doch auf der anderen Seite wäre es wahrscheinlich egal gewesen, ob es Chris nun wieder besser erging oder nicht- wenn der Arzt wütend auf ihn gewesen wäre, hätte er sich nicht darum gekümmert, wie sein Gemütszustand in diesem Moment war, dann hätte er ihm bereits zu Anfang gesagt, dass er enttäuscht und böse auf ihn war, dass er ihn für genauso furchtbar hielt wie der Hippie sich selbst abgestempelt hatte.
Seine Finger zogen das Kissen noch ein wenig enger an sich, wollte sich gar nicht mehr von dem Ding lösen, als der Ältere versuchte es ihm wegzunehmen, gab sich jedoch anschließend geschlagen, sich lieber mit der Tasse, die man ihm gereicht hatte, vergnügend. „D-danke….“, stammelte der Kleinere, den Tee einen Moment lang betrachtend, ehe er sich schlürfend einen Schluck genehmigte. Er spürte wie es warm seine Kehle herunterlief, Ethan schien wirklich zu wissen, was die schmale Gestalt in diesem Moment brauchte, was sein panisches Gemüt ein wenig zu beruhigen schien. Er war ein so viel besserer Freund als Chris es jemals werden könnte, so viel verständnisvoller und nun kümmerte er sich auch noch zusätzlich um ihn, obwohl er doch derjenige war, der verletzt worden war, dem man eigentlich einen Tee machen sollte, aber stattdessen hatte sich der Spieß umgedreht. Seine Ohren lauschten den Worten des Braunhaarigen aufmerksam, sich jedes einzelne genau einprägend, während er schniefend versuchte weitere Tränen aus seinem Gesicht zu wischen. „Okay….ich sag sowas nicht m-mehr..versprochen.“, krächzte der Jüngere mit leiser Stimme, sich auf die Unterlippe beißend um ein Schluchzen zu verkneifen, stattdessen noch einige Schlücke aus der Tasse genehmigend, ehe er diese mit zittrigen Händen am Tisch abstellte. Ihm lag doch auch viel an ihrer Beziehung, jedoch hätte er Ethan vollkommen verstanden, wenn es für ihn Grund genug gewesen wäre sich zumindest eine Auszeit zu gönnen, doch all diese Worte wärmten sein Herz, trieben nur noch weitere Tränen in sein Gesicht, das mittlerweile ganz feucht von den ganzen Tropfen war, die ihre Bahnen bis zum Kinn zogen. „Ich will auch mit dir alt werden!“, erwiderte er mit protestierender Stimme, blickte peinlich berührt in das Gesicht des Größeren, hatte keine andere Wahl, als ihn anzuschauen. „Du bist ein so viel besserer Freund…ich habe zu viel Glück mit dir.“, er schenkte ihm ein schwaches Lächeln, genoss die Finger auf seiner Haut, wie sie die restlichen Tränen wegwischten. Seien Arme schlangen sich beinahe automatisch um den Oberkörper des Arztes, seine Finger verkrampften sich unter dem Stoff seines Oberteils. Er hatte Ethan gar nicht verdient, auch wenn er ihn nicht so etwas sagen hören wollte, es entsprach der Wahrheit und Chris war sich mehr als nur sicher, dass er niemals solch einen blöden Fehler begehen würde, dass er so viel schlauer und überlegter war. „Und….du- du bist wirklich nicht böse auf mich?“, fragte er noch einmal, unsicher in seine Augen blickend, ehe er den Kopf heftig schüttelte. „Nein…nein, ich will bei dir bleiben….bitte.“, wisperte er flehend, mit den Fingern über den muskulösen Rücken des anderen streichend, ehe er seine Lippen suchte, ihm einen langen Kuss schenkend. Der Hippie wollte gar nicht mehr von ihm ablassen, er hatte Angst, dass er es sich doch anders überlegen würde, dass er doch wütend auf ihn werden würde, sodass er sich noch enger an den Dunkelhaarigen anschmieg, in der Hoffnung, dass er nicht wirklich abgeneigt von ihm war. „Ich werde es dennoch irgendwie wiedergutmachen. Ethan, ich liebe dich, mehr als die Welt und alles, was hier drin ist und ich werde nur noch dich küssen und niemanden mehr..abgesehen von meiner Oma aus Kanada.“, seine Augen blickten den Größeren entschlossen an, sich die letzten Tränen mit dem Handrücken wegwischend, kurz in das Taschentuch hineinschniefend, das er vorher bekommen hatte, ehe er es achtlos auf den Tisch warf. „Bitte, lass uns schlafen gehen, ich möchte nicht mehr daran denken, was für ein Blödmann ich heute war..“

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BeitragThema: Re: Living on a guitar´s strings   Living on a guitar´s strings - Seite 17 Icon_minitime1Mo Dez 03, 2012 8:57 pm

Julian wusste nicht wieso, aber er hatte das Gefühl, dass er Charles mit seinen Worten erneut verärgert hatte, auch, wenn er eigentlich nur seine vagen Umrisse in der Dunkelheit ausmachen konnte. Dabei hatte er eigentlich nur aus Rücksicht auf ihn handeln wollen, er hatte gar nicht vorgehabt, sich aus irgendwelchen gemeinen Beweggründen heraus von ihm zu entfernen, er hatte einfach gedacht, dass sein Schluchzen und seine Übelkeit seinen Schlaf stören könnten, und er musste immerhin morgen arbeiten, da wollte er ihm nicht noch mehr Probleme bereiten, als er es heute schon getan hatte. Vielleicht war es unfair, wie wütend Charles auf ihn war, vielleicht war es wirklich ungerechtfertigt, dass er bei ihm so hohe Maßstäbe anlegte, wo Julian doch von ihm noch keine Liebesbekundung gehört hatte oder irgendeinen anderen Hinweis darauf, dass sie sich in einer Beziehung befanden. Jemand mit mehr Selbstbewusstsein hätte dem Unternehmer vielleicht auch die Stirn geboten und sich lieber mit ihm in einen Streit verwickelt, als seine Worte einfach so auf sich sitzen zu lassen, aber der Norweger war nicht so, er traute sich das gar nicht. Viel zu tief saß die Angst, dass er Charles zu sehr provozieren könnte, dass er ihn wohlmöglich doch rauswarf, und außerdem, er hatte ja nicht Unrecht, Julian fühlte sich selbst schon mies genug, und er konnte niemand anderem die Schuld geben außer sich selbst, denn Chris, mit dem wollte er trotzdem befreundet bleiben, auch, wenn es nun sicherlich ein viel längerer Weg werden würde.
Er hielt sich leicht den flauen Magen, er konnte nicht einmal mit Sicherheit sagen, ob er nicht in den nächsten paar Minuten erneut ins Badezimmer verschwinden musste, die Worte des Älteren ließen ihn jedoch innehalten.
„Möchtest du nicht? I-Ich dachte, du willst in Ruhe schlafen“, antwortete er etwas zerknirscht, unschlüssig neben dem Bett stehen bleibend. Er schniefte leicht, sich die Augen reibend, die vom ganzen Weinen schon wehtaten und furchtbar brannten. Bei den nächsten Worten des Älteren wurde ihm heiß und kalt, er konnte sehen, wie er die Decke wieder beiseite schob, und die blauen Augen des Lockenkopfes leuchteten hoffnungsvoll auf. Also schickte er ihn wirklich nicht weg, dabei hatte Julian schon befürchtet, er müsste am nächsten Tag doch wieder seine Koffer packen, dieses Mal endgültig. Er wartete nicht länger, die Gelegenheit nutzend, bevor Charles es sich noch anders überlegte, krabbelte eilig zu ihm unter die Decke, sich dem warmen Körper dieses Mal etwas mehr nähernd als zuvor. Ihn wieder zu berühren, das wagte er jedoch nicht, wohlmöglich war das Charles immer noch sehr unangenehm und er konnte es nicht ertragen.
„W-Wieso übelnehmen, ich wollte nicht gemein sein, oder abweisend“, setzte er hastig mit sich beinahe überschlagender Stimme an, egal, was er heute auch tat oder sagte, es schien einfach niemals richtig zu sein. Er stieß einen überraschten Laut aus, als der Ältere ihn auf einmal eng an sich zog, er hatte eigentlich nicht damit gerechnet, dass er heute noch einmal seine Nähe suchen würde, aber beklagen wollte er sich auch nicht, denn er spürte, wie sein Körper sofort ruhiger wurde, als er seinen Kopf an seine Brust lehnte, leicht aufseufzend. Charles drückte ihn beinahe etwas sehr fest an sich, hatte er denn wirklich so große Angst, er könnte einfach wieder verschwinden und die Nähe gar nicht wollen? Aber warum sollte er, er hatte sich immerhin danach gesehnt, dass Charles ihn wieder an sich heranließ. Bei seinen Worten verzog er kurz das Gesicht, es wäre ihm lieber gewesen hätte er einfach gar nicht gesagt, und er musste leicht schlucken. Es war also alles doch nicht so in Ordnung wie er gehofft hatte. Dennoch, wenigstens fand er so langsam in den Schlaf, die ruhigen Atemzüge des Unternehmers lullten ihn schnell ein, auch, wenn er von Alpträumen nicht verschont blieb. Ganz sicher hatte er schon bessere Nächte gehabt, und am nächsten Morgen begrüßte ihn ein wummernder, schmerzender Schädel. Ganz sicher wäre es noch schlimmer gewesen hätte er sich gestern Abend nicht bereits einem Großteil des Alkohols entledigt. Als er aufwachte war er alleine, und unbewusst, noch immer im Halbschlaf, krümmte sich der schmale Körper unwohl ein wenig zusammen, noch weiter unter die Decke kriechend. Er wollte das Bett heute am liebsten den ganzen Tag nicht verlassen, er wusste, dass er sich etwas überlegen musste, denn sobald Charles nach Hause kam, mussten sie das leidige Thema wohl oder übel ansprechen, durch totschweigen würde es nicht verschwinden. Dabei hinge eigentlich alles ganz von der Gnade des Älteren ab, wenn er ihm nicht verzeihen konnte gab es nicht viel, was Julian dagegen tun konnte. Er stieß ein frustriertes Seufzen aus, zum Wecker schielend. Es war noch nicht allzu spät, aber der Geschäftsmann müsste schon aus dem Haus sein. Er merkte, dass er nass geschwitzt war dank seiner Alpträume, warf das Shirt beiseite, er war eh den ganzen Morgen alleine, also konnte er auch ruhig halbnackt in der Wohnung rumrennen.
Zu mindestens dachte er, dass er alleine war, aber er hatte kaum einen Fuß in die Küche gesetzt, als er Charles bemerkte, der anscheinend nicht zur Arbeit aufgebrochen war. Er stockte mitten in der Bewegung, rot um die Nase werdend, jetzt wünschte er sich, er hätte etwas angezogen.
„Guten Morgen“, nuschelte er bedrückt, sich an dem Älteren vorbei zur Kaffeemaschine schiebend.
„Warum bist du nicht zur Arbeit?“, fragte er ihn unsicher, während er auf seinen Kaffee wartete.
„Doch….Doch nicht wegen mir, oder?“, fragte er mit zittriger Stimme, die Augen auf das schwarze Gebräu fixiert, das langsam durch den Filter tröpfelte. Er biss sich unwohl auf die Unterlippe, zu Charles hinüberschielend.
„Ich….Du weißt, wie leid es mir tut“; presste er hervor, erneut spürte er die Tränen in sich aufsteigen, er konnte sie einfach nicht zurückhalten, die Schuld drückte ihm zu schwer aufs Gewissen.

Ethan wusste gar nicht, ob er Chris weiterhin bemitleiden sollte, oder ob er sich ein Glucksen erlauben durfte, denn wie er dort mit seinem Schluckauf auf der Couch saß, das war schon beinahe zu niedlich. Er strich ihm ruhig über die Haare, froh darüber, dass er sich langsam wieder etwas zu sammeln schien, er hatte sich ganz sicher für sie beide Sorgen gemacht, da hätte es dem Fass sicher den Boden ausgeschlagen, wenn er ihm auch noch eine Szene gemacht hätte. Und wie hätte der Kleinere auch bloß reagiert, wenn Ethan ihn auch noch beschimpft hätte? Dann hätte er sich sicherlich den ganzen Abend nicht mehr einkriegen können. Nein, es war besser so, und der Arzt war beinahe selbst etwas überrascht, dass er nicht etwas mehr Eifersucht spürte, aber dem war nicht so. Er war einfach erleichtert, dass am Ende des Tages dennoch er derjenige war, der ihn im Arm halten durfte, der seine Tränen fortwischen durfte und der seinen Kummer beseitigte, egal, was es auch war. Er schloss kurz die Augen, auch er hatte einen anstrengenden Tag hinter sich, und ein völlig fertiger Chris war sicher auch keine Erholung gewesen, aber so langsam schien die Spannung wieder abzunehmen und Chris beruhigte sich wieder.
„Sag sowas nicht, du bist ein toller Freund, sonst wäre ich doch gar nicht mit dir zusammen“, raunte er ihm leise entgegen, die Arme um seinen Oberkörper genießend, ihn noch etwas näher an sich drückend. Obwohl jetzt schon sowas wie Routine in ihr Leben eingekehrt war, war jede Umarmung, jeder Kuss immer noch etwas ganz besonderes und Schönes, sodass er sich jedes Mal darauf freute, von der Arbeit nach Hause zu kommen.
„Natürlich darfst du bei mir bleiben, das hab ich doch auch gehofft“, lachte er leise auf, genüsslich die Augen schließend, als er die weichen Lippen des anderen spürte, er konnte das Salz der Tränen schmecken, aber das war nicht schlimm, er hoffte einfach, die Erinnerungen an diesen für Chris grausigen Abend schnell tilgen zu können. Seine Hände strichen die Decke leicht beiseite, die noch um die Schultern des Hippies gelegen hatte, jetzt hatte er ja ihn, um sich warm zu halten.
„Das kannst du jetzt aber auch nur sagen, weil Cap heute nicht hier ist!“, stieß er lachend aus, der Anblick von Chris, wie er versuchte, die Fassung zurückzugewinnen war einfach viel zu niedlich, und er schaffte es gar nicht, sich das Grinsen vom Gesicht zu wischen.
„Wenn du nicht schon zu müde bist, kannst du das gerne auch jetzt ein wenig wieder gut machen“, schnurrte er ihm leicht entgegen, die Tasse auf dem Tisch vorsichtshalber etwas zur Seite schiebend, als er die Arme um Chris´ schmale Taille schlang, ihn mit sich ziehend, als er sich lang auf das Sofa legte, sodass er auf ihm lag, sein Gewicht war kaum der Rede wert. Für einen kurzen Moment verlor er sich in dem geröteten Gesicht, selbst, wenn er noch so mies drauf sein mochte, der Langhaarige sah für ihn immer wunderschön aus, und er suchte seufzend seine Lippen, fordernd die Zunge zwischen seine Zähne schiebend.
„Ich muss mir doch gar keine Sorgen machen, ich weiß doch, dass du hiervon gar nicht genug bekommen kannst“, grinste er ihm lachend entgegen, während er sich sein störendes Oberteil auszog, selbst mit den Händen unter das Shirt des Jüngeren fahrend, über all die feinen Striemen fahrend, der er allein hatte verursachen dürfen. Er liebte die Wärme des anderen Körpers, und dass Cap heute aus dem Haus war, war auch mal ganz angenehm, denn Ethan wusste, dass Chris es nicht mochte, wenn er bei ihrem Sex anwesend war. Und so hatten sie wenigstens einmal alle Freiheiten.
„Ich will, dass du diese kleinen unwichtigen Küsse ganz schnell vergisst“, hauchte er nah an seinem Ohr, bevor er die Zähne in seinem Nacken vergrub, ihn etwas näher an sich ziehend jeden Zentimeter seiner Haut mit seinen Fingern ertastend.

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BeitragThema: Re: Living on a guitar´s strings   Living on a guitar´s strings - Seite 17 Icon_minitime1Di Dez 04, 2012 9:11 pm

Charles war froh die verzehrende Nacht überstanden zu haben, noch nie hatte er sich noch müder, noch ausgelaugter gefühlt als ohnehin, es kam ihm eher so vor, als hätte er eine vierundzwanzigstunden Schicht hinter sich gehabt, keine Zeit, um zur Ruhe zu kommen und auch wenn der schmale Körper des Norwegers so dicht an seinem lag, spendete diese Nähe ihm dennoch nicht den nötigen Trost, den er irgendwie erhofft oder gar gebraucht hatte.
Seine grauen Augen blickten gedankenverloren zu den verglasten Scheiben, er konnte es sich heute erlauben viel länger im Bett zu bleiben, als seine innere Uhr es von ihm verlangte, doch jede verstreichende Minute, die er ruhend unter der Decke verbrachte, den Arm um Julian gelegt, kam ihm so unglaublich sinnlos vor, sodass er sich leise seufzend vorsichtig aus den Laken befreite, den Jüngeren ein Stück weiter zudeckend, damit er nicht ebenfalls wach wurde, ihn einen Moment lang betrachtend. Er konnte nicht wütend auf ihn sein, nicht wirklich und eigentlich war es auch nicht, vielmehr hatte er Angst vor den Dingen, die später passieren könnten, wenn dem Jungen endlich ebenfalls klar wurde, dass der Unternehmer kein allzu guter Fang war wie er vielleicht anfangs gewirkt hatte, und wenn man von dem hohen Altersunterschied absah, konnte er ohnehin in Gestalten, wie Chris einer war, mehr von dem sehen, was er brauchte und wollte, mehr Gemeinsamkeiten und vielleicht auch mehr Möglichkeiten ein glückliches Leben zu führen. Es konnte jederzeit geschehen und dann hatte nicht einmal einer von ihnen das Recht gehabt, dies in irgendeiner Form zu kritisieren oder dem anderen übel zu nehmen, denn wenn der Dunkelhaarige eines in all den Jahren gelernt hatte, dann, dass Gefühle nicht kontrolliert werden konnten und besonders in diesem Gebiet kein Bekenntnis und kein Versprechen jemals für immer halten konnte, weswegen bereits solche Nichtigkeiten größer in der Vorstellung des Größeren waren, als in den Köpfen anderer.
Mit tapsigen Schritten schlich der Ältere sich ins Badezimmer hinein, gab sich der morgendlichen Prozedur hin, sich jedoch nicht allzu lange in der Dusche aufhaltend, sich später die störenden Stoppeln aus dem Gesicht rasierend, sich aus müden Augen heraus betrachtend. Sein Haar erschien viel zu lang und ungepflegt, er musste dringend wieder eine Frisur reingeschnitten bekommen, doch mit der Zeit vergaß er gerne solche kleinen Dinge und irgendwie gefiel ihm die Länge bis jetzt ganz gut und bis jetzt zeichneten sich auch keine grauen Strähnen auf der schwarzen Pracht ab, immerhin schien ihn das Alter nicht allzu schnell einzuholen, auch wenn es ihm jetzt schon vor seinem bevorstehenden Geburtstag graute..aber wenigstens würde er ihn nicht feiern müssen.
Charles hatte sich so leise wie es nur ging im Schlafzimmer bewegt, schnappte sich hastig bequemere Kleidung, dabei bedacht keinen Lärm veranstaltend, ehe er die Tür hinter sich schloss, den Norweger alleine ließ und ihm die Möglichkeit gab, weiterzuschlafen. Es war fast ungewohnt wie ruhig es hier in der Wohnung war, der Unternehmer erinnerte sich selten an solche Momente, wo er alles für sich alleine hatte und wo er tatsächlich am Morgen alleine hier war- er hatte sich selten wirklich zu Haus aufgehalten und wenn, dann nur zu den Abendstunden, eigentlich war sein Leben bis jetzt ein ewiges Hin und Her und irgendwo hatte das Appartement nie einen wirklich großen Reiz auf ihn ausgeübt, schließlich wartete hier schon lange niemand mehr sehnsüchtig nach ihm, zumindest nicht so, wie er es gerne hatte, denn dass er trotzdem immer wieder irgendwelche fremden Männer für einige Zeit hier leben hatte, das konnte man nicht leugnen, doch sie gehörten ganz sicher nicht zu denen, die nur auf ihn warteten, sich den ganzen Tag nach Charles und seiner Nähe sehnten, sie sehnten sich vielleicht nach den wenigen Stunden, in denen sie ihren Spaß haben konnten, nach dem Geld, das man ihnen anschließend gegeben hatte für all ihre Leistungen, das sie dann, während der Ältere auf und davon war, fröhlich ausgeben konnte.
Und nun hatte sich tatsächlich so vieles geändert, es kehrte Leben in diese modern gestalteten Räume ein, das erkannte man schon an den hier und da herumliegenden Kleidungsstücken, an stehen gebliebenen Gläsern, aus denen man getrunken hatte, Teller mit gestrigem Essen- all das hätte Charles sich wahrscheinlich in den vielen Jahren der Einsamkeit nicht träume lassen. Doch wie jeden Morgen hatte man auch hier die Spuren von gestern eilig verwischt, hatte bereits die Sachen für’s Frühstück auf dem breiten Tisch ausgelegt, die Morgenzeitung lag wie immer bereit, auch wenn die Angestellten nicht einmal wussten, dass ihr Boss heute zu Haus bleiben würde, aber anscheinend schienen sie auch nicht zu wissen, wann genau der Kleinere wach wurde.
Seine Augen wanderten zu der großen Zeitung, sie vom Tisch nehmend, sich anschließend im Küchenbereich zurückziehend. Der Körper des Größeren lehnte an der Ablage, gedankenverloren lagen die Augen auf den gedruckten Lettern der Morgenzeitung, auch wenn er nicht genau verstand, was diese sagten, er konnte sich einfach nicht konzentrieren, konnte nicht verstehen, was die Autoren ihm sagen wollten, worüber sie sein Gehirn informieren wollten, immer noch schwirrte die Beichte des Jungen in seinem Kopf, er hatte so viele Bilder, die in seinem inneren Augen zu einem großen Haufen verschwammen, Bilder von Julian und einem anderen Mann, es nährte seine Eifersucht, die sich zur stummen Wut verwandelte, sodass sich seine Finger beinahe schon unbewusst verkrampften, das Papier zwischen ihnen leicht zerknüllend- beruhigte sich jedoch augenblicklich wieder, tief einatmend, ehe seine Ohren eine ihm nur zu bekannte Stimme vernahmen, über den Rand der Zeitung hinwegschauend, Julian ins Gesicht blickend. „Guten Morgen, Julian.“, erwiderte er mit konzentrierter Stimme, seine Augen ein wenig zusammenkneifend um den Artikel besser lesen zu können. Wo war seine Brille nur, wenn man sie brauchte?!
„Nein, ich habe mir heute freigenommen, die wichtigsten Dinge wurden gestern geklärt, das heißt ich hätte ohnehin nicht viel zu tun gehabt.“, fügte er anschließend auf seine Frage hinzu, sein Gesicht immer noch hinter dem Papier vergrabend, den Geräuschen der Kaffeemaschine lauschend, anschließend der Stimme des Jüngeren. Der Dunkelhaarige hielt einen Moment lang inne, seine Zeitung zuschlagend, sie auf der Insel ablegend, ehe er sich ganz der schmalen Gestalt zuwandte, mit den grauen Augen sein Gesicht fixierend. „Du bist sicher der größte Grund, warum ich heute zu Hause bin und ja, ich weiß, dass es dir leid tut, das hast du gestern oft genug beteuert…ich habe es zur Kenntnis genommen.“, er legte seinen Kopf leicht schief, erkannte die leicht glasigen Augen des Norwegers, leise aufseufzend, seine Hände auf den filigranen Schultern platzierend, zu ihm herabblickend. „Hör zu, du brauchst nicht mehr zu weinen, in Ordnung? Lass uns einfach irgendwie darüber reden…es ist wichtig, dass du…dass du mich verstehst und meine Lage, ohne, dass du dich weiter schlecht fühlst. Ich möchte einfach nur, dass so etwas nicht mehr passiert.“, seine Stimme war leise, freundlich, während er in die strahlend blauen Augen blickte. „Nimm deinen Kaffee und setz dich an den Tisch.“, forderte er Julian auf, als das surrende Geräusch der Kaffeemaschine endlich geendet hatte, mit den Fingern über seine Haut streichend, ehe er langsam von ihm abließ, sich anschließend wegbewegend und selbst an den Esstisch setzend, ein Bein über das andere schlagend, während er geduldig auf den Jungen wartete, der sich gegenüber des Älteren setzte, ihn mit ernsten Augen fixierend.
„Bitte, iss.“, er deutete mit einer Handbewegung auf das große Frühstückssortiment, darauf wartend, dass der Blondhaarige sich etwas auf seinen Teller gelegt hatte, anschließend es auch aß, ehe er fortfuhr, mit ruhiger Stimme. Es war verdammt schwer, die Worte irgendwie so zusammenzulegen, dass es nicht zu schroff und kalt, aber auch nicht zu verweichlicht klang. Er konnte so etwas einfach nicht.
„Zuerst musst du wissen, dass ich deine Ehrlichkeit wertschätze, du musstest nichts sagen und hast es dennoch getan…darüber hinwegzusehen wäre dir nicht fair gegenüber.“, ein müdes Lächeln glitt über die markanten Züge des älteren Mannes. „Aber.“, seine Miene verhärtete sich ein wenig, das Lächeln schwand. „Solltest du je wieder Besuch empfangen sollen, dann ist es deine Pflicht mich vorher darüber zu informieren. Du verstehst es vielleicht nicht, aber jeder da draußen, auch der Sohn der Cornwalls, kann für mich zu einer Gefahr werden, wobei ich gestehen muss, dass ich einem radikalen Hippie wie ihn nicht viel zutraue. Allerdings kann ich mich nicht nur auf meinen Glauben und auf deine Gutmütigkeit verlassen, verstehst du? Und keiner, wirklich keiner, geht am meine Bar ohne meiner Anwesenheit. Dort befinden sich Flaschen, die viel kostbarer sind als meine Küchengarnitur und waren dementsprechend schwer zu beschaffen. Julian, du hast keine Ahnung, wie viel in diesem Appartement steckt, was bewahrt werden muss. Und nicht zu vergessen-“, er holte tief Luft, blickte einen Moment lang hinaus zum strahlend blauen Himmel. Es war so viel einfacher über die materiellen Dinge zu sprechen, Julian klar zu machen, dass man nicht alles hier tun konnte, was man wollte, anstatt über sich zu sprechen und die eigenen Intentionen auszusprechen, die in seinem Kopf herumschwirrten, seit gestern Nacht nicht mehr von ihm abließen. Charles wusste nicht genau, wie er dem Gelockten seine Angst erklären sollte, wie er all das so gut komprimieren sollte, dass er es verstand. „Julian, ich hatte eine Frau, das weißt du bereits. Und mit dieser Frau habe ich sechs Jahre meines Lebens verschwendet, ein Jahr davon basierte auf Lügen, weswegen ich deine Ehrlichkeit auch schätze, und vielleicht hatte bei ihr auch mit einer Kleinigkeit angefangen, weißt du, mit einem Kuss, der nicht der Rede wert war. Jennifer hatte mich geliebt, vielleicht sogar so sehr wie du, vielleicht weniger, ich kann es dir nicht sagen.“, er machte eine Pause, schenkte seinem Freund ein trauriges Lächeln, sich ein wenig im Sitz zurücklehnend. „Aber was ich eindeutig sagen kann, ist, dass sie mich bereits während unserer Ehe verlassen hat, für jemanden, der mehr für sie war, als ich es je sein konnte. Solche Dinge beginnen klein, aber sie können sich ausweiten, verstehst du? Verstehst du vielleicht, warum ich mich damit nicht anfreunden konnte und immer noch Schwierigkeiten habe? Ich…ich habe so etwas lange nicht mehr gehabt- ich weiß nicht einmal, was ich dir sagen soll, schließlich hast du keine Verpflichtung mir gegenüber, aber trotzdem möchte ich nicht, dass so etwas nochmal geschieht, dass dir bewusst wird, dass dir jemand ebenfalls genau das geben kann, wozu ich niemals imstande sein konnte.“, er blickte den Blonden hilfesuchend an. Was er sich davon erwartet hatte, konnte Charles nicht sagen, er konnte nicht einmal sagen, ob Julian ihn verstand. „Und verstehe mich nicht falsch, Julian, ich möchte dir keine weiteren Schuldgefühle machen, ich möchte nur, dass dir klar wird, was…was- wie ich diese Sache sehe und an was sie mich erinnert.“



Bei all den süßen Worten, die Ethan ihm entgegnete, konnte er gar nicht lange Trübsal blasen. Sicher, die Schuldgefühle waren immer noch in ihm fest verankert und er kam sich immer noch wie ein furchtbarer Freund vor, doch zu wissen, dass sein Geliebter es anders sah, dass er sich immer noch von ihm küssen und umarmen ließ- es trieb regelrecht weitere Tränen in sein Gesicht, Tränen der Freude darüber, dass er den perfekten Menschen gefunden hatte und ihn niemals wieder hergeben würde, für keinen Kuss der Welt, selbst wenn es hieß, dass er seine Zähne zusammenbeißen musste und seine besten Freunde nicht mehr auf solch einer liebevollen Art und Weise begrüßen würde, in diesem Moment erschien es ihm einfach als beste Entscheidung, um ihm klarmachen zu können, wie viel ihm an der größeren Gestalt lag und dass er wohlmöglich alles für ihn tun würde, selbst das Unsinnigste auf dieser Welt.
Seine Hände fuhren behutsam über den Rücken des Älteren, seiner Stimme lauschend, dabei die Augen leicht aufreißend. „Ich mache es gerne wieder gut, egal wie!“, erwiderte er hastig, sich aus der innigen Umarmung lösend, ihn fragend anblickend, ehe er ein leises Quietschen ausstieß, sich haltsuchend an Ethans Shirt krallend, als dieser ihn mit sich hinunterzog, ein leises Kichern ausstoßend. Der Hippie liebte es die Muskeln des anderen unter der störenden Kleidung ertasten zu können, liebte es zu wissen, dass er nicht schwer genug war und ohne weitere Probleme auf ihm liegen konnte.
Seine Lippen formten ein allwissendes Lächeln…darauf wollte der Arzt also mit der Wiedergutmachung hinaus, Chris wollte noch etwas erwidernd, jedoch spüre er im nächsten Moment die Lippen des anderen auf seinem Mund, die Augen schließend und die Zunge des anderen sanft anstubsend. Er konnte gar nicht genug davon haben, verkrallte sich mit einer Hand im dunklen Haar seines Freundes, stieß ein lustvolles Seufzen aus, als der Ältere von ihm abließ, langsam die Augen aufschlagend. Er war erstaunt darüber wie er von einem weinenden Häufchen Elend sich in so etwas verwandeln konnte, wie ihm jetzt wieder danach war, seinen Freund auszuziehen, ihn überall zu berühren, ihn mit seinen Küssen zu benetzen, doch vielleicht war dies sogar besser so, als wenn er weiter in trüben Gedanken schwelgte und sich noch zu sehr mit Julian beschäftigte. Er wollte sich in diesem Moment nicht einmal fragen wie es ihm eigentlich gerade erging und was auf ihn zugekommen war, er wollte sich die Stimmung nicht verderben, so egoistisch es auch sein mochte, doch er wollte Ethan wirklich etwas bieten und wieso mit halber Sache bei etwas dabei sein, wenn man seine ganze Leidenschaft hineinstecken konnte? Und zusätzlich liebte er diese Beschäftigung viel zu sehr, als dass er sie jetzt aufgeben konnte, er lebte und ernährte sich davon.
Seine Lippen formten ein breites Lächeln. „Und das liegt nur an dir..“, säuselte er ihm sanft in sein Ohr, mit den Zähnen an seinem Ohrläppchen ziehend, ehe er sich ein wenig auf dem größeren Leib aufsetzte, den Dunkelhaarigen dabei beobachtend, wie er sich seines Oberteils entledigte, mit den Fingern über die nackte Brust fahrend, seine Augen begierig über den Oberkörper gleiten lassend. Er konnte sich wirklich nicht an diesem Menschen sattsehen, es kam ihm immer noch so vor, als ob dies eines der vielen ersten Male waren, selbst wenn es nichts neues mehr war, so war es immer noch genauso aufregend, wenn nicht sogar immer aufregender, denn mit der Zeit bekam der Blonde mehr und mehr das Gefühl, dass er sich immer stärker in Ethan verliebte, dass seine Vergötterung ihm gegenüber immer stärker anwuchs und das, obwohl sie bereits zwei Monate gemeinsam verbracht hatten, als Paar.
Anstatt etwas auf die Worte des Größeren zu erwidern, fuhr er stattdessen mit den Lippen über seinen Hals, keuchte leise auf, als sich die Zähne des anderen in seinem Nacken vergruben, sich noch enger gegen seinen Körper pressend, ehe er sich abermals aufrichtete, sein Shirt rasch über den Kopf ziehend, es zur Seite werfend, sich über den muskulösen Körper des Älteren beugend, mit den Lippen über seine Brust fahrend, seine Brustwarzen zwischen die Zähne schiebend, anschließend daran beißend. Es kam ihm beinahe wie eine Ewigkeit vor, seit sie das letzte Mal miteinander geschlafen hatte, im vollsten Wissen, dass es eigentlich gar nicht so war, dass sie bis jetzt selten irgendwelche Pausen eingelegt hatten und das war auch gut so, sonst wäre der Hippie wahrscheinlich schneller eingegangen als nötig.
Schnell schob er all die Gedanken über den vergangenen Kuss beiseite, ließ die Finger zum Hosenbund des Anderen wandern, klirrend seinen Gürtel öffnend, ehe er mit flinken Bewegungen seinen Reißverschluss hinunterzog, sich mit beiden Händen am Gummibund seiner Boxershorts ziehend, anschließend beide Kleidungsstücke ein wenig hinunter schiebend, während seine Zunge sich immer weiter nach unten schlängelte, an seinem Bauchnabel vorbei, mit den grünen Augen kurz zu Ethan hochblickend, ehe seine schlanken Finger sein Glied ertasteten, einige Male vorsichtig daran reibend, anschließend mit der Zunge über seinen Schaft fahrend, immer und immer wieder, anschließend mit den Lippen umschließend, langsam seinen Kopf vor und zurück bewegend, dabei die störenden Strähnen seines blonden Haars beiseite schiebend.
Immer wieder fuhr seine Zunge über die Erregung des Dunkelhaarigen, hin und wieder einen Blick erhaschend, sein Gesicht einen Moment lang betrachtend, sichtlich zufrieden darüber, dass er ihm so viel Spaß bereiten konnte. Er hätte wahrscheinlich die ganze Zeit so weitermachen können, Ethan zu befriedigen erschien ihm in diesem Augenblick viel wichtiger als seine eigenen Bedürfnisse, jedoch konnte er selbst es nicht mehr länger halten, spürte wie das Glied seines Freundes immer härter wurde, seine Erektion immer größer wurde, im vollsten Wissen darüber, dass wenn er weitermachen würde, er sicherlich auch bald zum Höhepunkt kommen würde, doch allein das Vorspiel trieb auch seine Erregung viel schneller an, trieb die Lust in seine Glieder, sodass er sich gar nicht mehr länger halten konnte, von Ethans Glied abließ, seine Hose noch ein Stück weiter nach unten rutschen lassend, mit der Hilfe des Älteren sie anschließend ganz von ihm entledigend, während er wieder ein Stück hochrutschte, seinen Mund stürmisch auf die weichen Lippen des Ex- Soldaten pressend, seine Zunge dabei fordernd in den Rachen schiebend. Er konnte gar nicht mehr von ihm loslassen, glaubte alleine von den Berührungen und der Nähe des Mannes unter ihm zum Höhepunkt kommen zu können, jedoch verloren sie so nur jeglichen Spaß und den konnte und wollte der Blonde sich nicht länger entgehen lassen. Keuchend entledigte der Langhaarige sich ebenfalls seiner Hose, mit fahrigen Fingern am Reißverschluss ziehend, ehe auch das letzte Stück Stoff auf seinem Körper den Fußboden berührte und nicht länger beachtet wurde. Chris presste seinen Körper eng gegen den muskulösen des Anderen, spürte, wie seine Erektion sich gegen seinen Hüftknochen drückte, konnte nicht leugnen wie sehr es ihn anmachte, sein Glied anschließend umfassend, sich vor der Hüfte des Größeren platzierend, anschließend ihn in sich eindringen lassend, erst langsam, dann jedoch mit einer schneller Bewegung ihn tief in sich drin spürend. Ein lautes Stöhnen entwich seiner Kehle, sein Leib presste sich gegen den Oberkörper seines Geliebten, dabei sein Becken immer wieder gegen das andere stoßend. Jede Bewegung machte ihn regelrecht verrückt, er wusste nicht, ob es der Alkohol war oder vielleicht die Tatsache, dass ihre Beziehung durch nichts zerbrochen werden konnte, was ihn so intensiv spüren ließ, was jede noch so kleine Berührung zu einem unbeschreiblichen Erlebnis verwandelte. Ihm war unglaublich heiß, dass er glaubte, er könnte Ethan unter sich verbrennen, ihm Brandspuren hinterlassen, jedoch ging von ihm eine beinahe ebenso starke Wärme aus, die sich mit seiner vermischte, ihn schier wahnsinnig machte. „Ethan…“, presste der Jüngere stöhnend hervor, vergrub seine Nägel in der harten Brust seines Freundes, ihm in die verschiedenfarbigen Augen blickend, ehe er seine Lippen suchte, erst von ihm abließ, als ein weiteres, lustvolles Stöhnen seine Lippen verlassen wollte, seine Hüften noch etwas stärker bewegend. Er war sich sicher- kein Julian dieser Welt und kein anderer Mann würde ihm jemals so viel Lust bereiten, niemals würde er es so sehr genießen können, wie mit Ethan, er konnte sich auch gar nicht mehr vorstellen, dass andere ihn da draußen so unglaublich heiß machen konnten. Und auf einmal erschien dieser sinnlose Kuss so unlogisch, so seltsam, so unbedeutend, dass er seine Lippen erneut noch fester auf den Mund des Arztes presste, leise aufseufzend, seine Augen einen Moment lang schließend. Ethan gehörte ihm, jede kleine Narbe, die er ihm zugefügt hatte, jedes kleine Muttermal auf seiner weichen Haut, jeder Muskel, der ihn ohne Anstrengung hochheben oder gar tragen konnte- es gehörte alles ihm und im Ausgleich war er sein, ausgeliefert bis ans Ende ihrer Tage, selbst dann, wenn sie nicht mehr zusammen wären, würde er ihm immer noch gehören. Es war ein unzertrennbares Band zwischen ihnen, was nicht einmal der schlimmste Sturm zerstören konnte und er war ein Narr, als er daran gezweifelt hatte, als er wirklich glaubte, dass man sie so schnell zerstören konnte.
„Ethan, ich halt das nicht mehr aus!“, schrie der Kleiner beinahe auf, sein Gesicht in der Schulter des Arztes vergrabend, mit den Zähnen fest in das Fleisch beißend, während sein Unterleib immer stärker gegen das seines Freundes stieß, jede Bewegung genießend, es immer noch so intensiv aufnehmend, dass er es immer noch nicht glauben konnte, dass sie ohne Kondom Sex hatten, dass sie solch einen Schritt gewagt hatten, einen Schritt von so vielen und sie alle waren es wert, weil ihre Beziehung wertvoller als der kostbarste Schatz auf der Welt waren, als alle Schätze gemeinsam.

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BeitragThema: Re: Living on a guitar´s strings   Living on a guitar´s strings - Seite 17 Icon_minitime1Mi Dez 05, 2012 10:10 pm

Beinahe schon ängstlich beobachtete Julian jede kleine Bewegung des Älteren, er hatte wirklich Angst, dass Charles nur zuhause geblieben war, um ihm zu eröffnen, dass das alles so keinen Zweck mehr hatte, dass er ihm nicht mehr vertrauen konnte, und dass er ihn aus dem Haus haben wollte. Nervös kaute er auf seiner Unterlippe herum, dem Blick des anderen gekonnt ausweichend. In seinem Kopf hatte er sich zurechtlegen wollen, was er Charles sagen könnte, wie er ihm klar machen konnte, dass das alles nicht so gemeint gewesen war, aber alles, was er sagen könnte, schien ihm falsch und feige zu klingen, sodass er immer fieberhafter nach einer richtig klingenden Formulierung suchte. Die Hände, die sich plötzlich auf seine Schulter legten, ließen ich zusammenzucken, und er blickte das erste Mal entschuldigend in die grauen Augen. Er konnte Charles´ Stimmung nicht so wirklich einordnen, auf was er hinauswollte, dabei strengte er den Lockenkopf bereits so an.
„Ich will sowas doch auch nicht nochmal machen“, protestierte er heiser, es fiel ihm schwer, wie gefordert die Tränen zurückzuhalten, er war wirklich gerne mehr wie Charles gewesen, der die ganze Sache wenigstens jetzt am nächsten Morgen ruhig und sachlich angehen konnte, während der Norweger vor ihm immer noch das reinste Nervenbündel war. Seine Hände schlossen sich fest um die dampfende Kaffeetasse, als er der Aufforderung des Unternehmers Folge leistete und sich an den Küchentisch setzte. Wie immer war der bereits reichlich gedeckt, aber bei dem Anblick der Lebensmittel wurde Julian nur wieder flau im Magen. Der Alkohol, den er gestern so reichlich getrunken hatte, hatte ihn zwar zum Großteil gestern wieder verlassen, aber so ganz auf der Höhe war er immer noch nicht, und hätte Charles ihn nicht darum gebeten, er hätte ganz sicher keinen Bissen hinunterbekommen. Aber er schien darauf zu warten, dass der Blonde seiner Bitte Folge leistete, und so nahm er ich wenigstens eine Scheibe Brot mit Butter, auf der er lustlos herumknabberte, jedoch auch nur so lange, bis Charles zum Sprechen angesetzt hatte. Julian kam sich vor wie im Gerichtssaal, und man wog nun seine positiven Seiten gegen seine Vergehen auf, und er starrte angestrengt auf seinen Teller. Wenigstens schien nicht alles, was er gestern getan hatte, völlig zu verurteilen zu sein. Die Erleichterung, die langsam in ihm aufgeflaut war, verschwand jedoch sofort wieder, als Charles´ Stimme und Gesichtsausdruck wieder ernst wurden. Mit gesenktem Blick lauschte er seinen Worten, doch etwas verärgert aufblickend. Erwartete der Unternehmer denn etwa von ihm, dass er seine ganze freie Zeit alleine oder mit seinem Personal verbrachte? Er lebte doch jetzt auch hier, und er war nicht mehr von dem Dunkelhaarigen angestellt, also eigentlich konnte er ihm Treffen mit Freunden doch nicht verbieten, oder?
„Das war nicht irgendein Fremder, und er war wegen mir hier, das hatte mit dir doch gar nichts zu tun“, entgegnete er leicht säuerlich, die Augenbrauen zusammenziehend. Dass er ihm den Kuss und das unerlaubte Bedienen an der Bar vorwarf, dass konnte er voll und ganz nachvollziehen, aber dass er Chris überhaupt erst hierher eingeladen hatte war auch schon ein Verstoß gegen die Regeln gewesen?
„Ich wohne nun mal auch hier, wohin soll ich Freunde denn sonst einladen?“, fragte er, die Unterlippe leicht vorschiebend, wagte es aber nicht sich weiter zu beschweren, als Charles zum nächsten Punkt überging. Natürlich, dass er es nicht gutheißen konnte, dass sie an seine Bar gegangen waren, das konnte er nachvollziehen, und er nickte nur reuevoll mit dem Kopf. Den schlimmsten Fehltritt hatte er ja noch gar nicht angesprochen, und Julian konnte nicht anders, als auf seine Hände zu starren, der Dinge harrend, die er jetzt gleich ansprechen würde. Umso erstaunter hob er den Kopf, als Charles auf einmal begann, von seiner Ex-Frau zu erzählen. Mit jedem Wort, das er sprach, wurde das Gesicht des Norwegers bleicher, mit jedem Wort wurde ihm klarer, was vorgefallen sein musste, weshalb die beiden sich eigentlich getrennt hatten. Sein Magen krampfte sich immer mehr zusammen, seine Gedanken kreisten völlig wild in seinem Kopf.
„Das….Das hab ich nicht gewusst“, presste er heiser hervor, die Finger in den Stoff seiner Boxershorts grabend. Er fühlte sich immer mieser, er wollte nicht, dass der Unternehmer so ein schreckliches Déjà-Vu erleben musste, er wollte doch ein besserer Freund sein. Er wollte etwas entgegen, aber die Betroffenheit schnürte ihm die Kehle zu, ihm wurde gleichzeitig heiß und kalt. Wenn er geahnt hätte, dass so viel mehr dahintersteckte….Nun, er wusste nicht, ob er dann etwas anders hätte machen können in der Hitze des Augenblickes, aber er hätte wenigstens von Anfang an verstanden, warum es dem Älteren so ernst war.
„Natürlich habe ich Verpflichtungen dir gegenüber, ich hab dir gesagt, dass ich dich liebe, das ist doch etwas wert!“, stieß er hastig aus, auch, wenn er sich im nächsten Moment schon dafür schalt. Er hatte immerhin diese Verpflichtung selbst gebrochen. Er ballte die Hände zu Fäusten, schließlich zu Charles aufsehend. Es fiel ihm schwer, seinem Blick standzuhalten, aber irgendwie schaffte er es.
„Ich bin aber anders als….als seine blöde Ex“, brachte er mit verbissenem Gesichtsausdruck hervor. Er hatte Chris zwar geküsst, aber er hatte nicht das Gefühl gehabt, als wenn diese Berührung etwas bedeutet hatte. Im Endeffekt hatte sie nur Kummer und Stress mit sich gebracht, und auch, wenn er den Hippie wiedersehen wollte, dann wirklich nur als Freund und nicht als Liebhaber.
„Ich will besser sein als sie“, gestand er mit verbissenem Gesichtsausdruck, während seine Haut einen leicht rötlichen Ton annahm.
„Ich werde tun was ich kann, um dir das zu beweisen, das verspreche ich! Ich will niemand anderen, auch, wenn das für dich schwer zu begreifen scheint, es ist aber so!“
Er hatte sich leicht von seinem Stuhl erhoben, sich übe den Tisch zu Charles hinüberbeugend. Sein Gesicht war rot vor Anstrengung, er wollte unbedingt, dass er ihm glaubte, dass er seine Worte nicht nur für leeres Gerede hielt, das im Angesicht eines netten neuen jungen Mannes verpuffen würden.
„Das letzte Mal als ich von dir getrennt war, wäre ich fast gestorben…“
Dieses Mal war seine Stimme etwas weniger fest, heiser, als er sich auf den Stuhl zurücksinken ließ, auf die Tischplatte starrend.
„Ich…..Ich wollte es sogar, verstehst du?“
Die Nervosität und die unschönen Erinnerungen schnürten ihm die Kehle zu, sorgten einen Moment für Stille. Jetzt hatten sie sich beide mit grauenhaften Erinnerungen geplagt, dabei war der Tag gerade erst angefangen.
„Ich versteh dich jetzt“, setzte Julian wieder an, versuchte, das vorangegangene Thema einfach zu umgehen.
„Und ich werde dafür sorgen, dass du dich an diese Sache nie wieder erinnern musst“, fügte er mit fester Stimme hinzu, sich erheben und langsam um den Tisch tapsend, wenige Schritte vor Charles stehenbleibend.
„Ist jetzt wieder alles in Ordnung?“, fragte er zögerlich, ihn aus großen Augen heraus hoffnungsvoll anblickend.

Es war wirklich ein Segen, dass Chris sich mit Sex so leicht ablenken ließ, sodass all die Sorgen, die ihn noch vor ein paar Minuten geplagt hatten, beinahe wie vergessen erschienen. Ethan war froh, dass er es geschafft hatte, ihn aus seinen Selbstzweifeln zu holen, wenigstens so sehr, dass er sich in seiner Nähe schon wieder wohlfühlen konnte und keine undurchdringliche Spannung zwischen ihnen herrschte. Er hatte also ganze Arbeit geleistet und sich ein wenig Zuneigung wirklich redlich verdient, immerhin war er heute wirklich ein vorbildlicher Freund gewesen. Er beobachtete die Bewegungen des Jüngeren, jede genau verfolgend, während seine Hände immer wieder über seinen Rücken fuhren, jeden Wirbel genauestens abtastend. Seine Finger gruben sich leicht in seine Haut, als er ihn an seiner Hose werkeln spürte, als er plötzlich die Finger des Hippies an seinem Glied spürte, und er stieß ein wohliges Keuchen aus, als sich seine Lippen dazu gesellten. Das war sicherlich eine der besten Belohnungen, die er sich wünschen könnte. Seine Hände suchten eilig den Haarschopf des Blonden, sich darin vergrabend, während eine Welle der Lust nach der anderen seinen Körper schüttelte. Die Bewegungen seines Freundes machten ihn unglaublich heiß, sodass es kaum weiterem Sex bedurft hätte, um ihn zum Höhepunkt kommen zu lassen, aber das wäre ihm viel zu langweilig gewesen, und außerdem wollte er Chris nicht das Gefühl geben, dass er sich auf diese Art und Weise für sein Verständnis revanchieren musste.
„Warte, warte, ich will nicht ohne dich“, brachte er keuchend zwischen zusammengebissenen Zähnen hervor, zum Glück hielt der Kleinere inne, sodass der Arzt ihn wieder zu sich heran ziehen konnte, seine warme Haut genießend, seine Zunge begierig mit seiner berührend. Es konnte ihm gar nicht schnell genug gehen den schmalen Körper endlich auszuziehen, ihm jeglichen störenden Stoff beinahe vom Leib zu reißen, bis er vollkommen nackt war, den schlanken Körper begierig musternd. Zum Glück hatte er kein einziges störendes Mal von seiner Knutscherei mit Julian behalten, sodass jede kleine Macke an diesem perfekten Körper auch von ihm verursacht worden war. Sacht küsste er über die Striemen eines ihrer letzten Abenteuer im Badezimmer, wusste, dass er heute schon wieder neue produzieren würde. Zum Glück fackelte der Hippie nicht mehr lange, half ihm dabei, in ihn einzudringen. Ethan stieß ein lautes Keuchen aus, packte fest die Hüften des Jüngeren, ihm bei seinen Bewegungen helfend, die ihm beinahe nicht schnell genug waren. Gierig streckte er sich dem schmalen Hals immer wieder entgegen, ihn leicht beißend, während er immer wieder zu seinen Lippen zurückfand. Er stieß ein leises Knurren aus, als sich die Fingernägel des Jüngeren in seine Haut gruben, zog ihn umso stürmischer an sich heran. Der Leib des Jüngeren strahlte eine unglaubliche Hitze aus, aber es machte Ethan nichts aus, sie stachelte ihn nur umso mehr an. Der Gesichtsausdruck von Chris raubte ihm schier den Verstand, die Lust, die er nicht verbergen konnte oder wollte, dass er ihn beinahe in den Wahnsinn trieb war ein wunderbares Gefühl.
„Dann helf ich dir“, stieß er knurrend aus, mit einem leichten Grinsen im Gesicht, bevor er den schlanken Körper herumwirbelte und ihn unter sich auf das Leder der Couch drückend. Für einen Moment genoss er einfach die Überlegenheit, die er über den schmalen Leib hatte, dann intensivierte er seine Bewegungen erneut, heftig gegen das Becken des Kleineren stoßend. Es dauerte nicht mehr lange bis zu dem erlösenden Orgasmus, der Ältere stieß ein kehliges, dunkles Stöhnen aus, bevor er Chris´ Körper ein letztes Mal heftig durchschüttelte, dann kam er ihn ihm zum Erguss. Immer noch genoss er dieses Gefühl und hoffte, dass es dem Hippie nicht anders erging, dass er sich nicht ekelte. Schwer atmend ließ er sich neben ihm auf die Couch sinken, ihn eng an sich heranziehend, damit sie auch beide genug Platz auf der Couch hatten, doch im Moment war sowieso jeder Millimeter zwischen ihnen zu viel. Es brauchte eine Weile, bis er wieder zu Atem gekommen war, sein Gesicht in die verschwitzten Haare des Blonden drückend.
„Ich hatte eigentlich gehofft, wir könnten mal wieder tauschen“, grinste er ihm lachend entgegen, ihm einen Kuss aufdrückend, als er zu ihm hinaufsah, mit seiner Hand seinen Rücken entlangfahrend, seinen Hintern und sich schließlich an seinem Oberschenkel festkrallend.
„Natürlich nur, wenn du nicht schon zu müde bist“, hauchte er neckend an seinem Ohr, sich darin verbeißend. Sie waren in letzter Zeit ein wenig in ein eingespieltes Liebesspiel verfallen, aber Ethan hatte nicht vergessen, dass es ihm andersherum auch ganz gut gefiel, und vielleicht konnte er es doch ein klein wenig ausnutzen, dass der Jüngere ihm einen Gefallen schuldete. Wobei er ihn zu nichts zwingen würde, wenn er jetzt einfach nur noch ins Bett wollte, immerhin hatte er anstrengende Stunden hinter sich.

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BeitragThema: Re: Living on a guitar´s strings   Living on a guitar´s strings - Seite 17 Icon_minitime1Do Dez 06, 2012 9:55 pm

Julian schien es anders aufgenommen, anders verstanden zu haben- Charles wollte nicht, dass er den ganzen Tag sich der Einsamkeit hingab oder versuchte sich mit den anderen angestellten zu beschäftigten, er wollte lediglich, dass er vorher wenigstens wusste, wer sein Penthouse betreten würde, zur Sicherheit, damit er die Person zur Rechenschaft ziehen konnte, sollte etwas mit seinen Dingen oder gar dem Jungen passieren. Zusätzlich mochte er es nicht ahnungslos zu sein, besonders nicht bei einer Sache, die auch ihm, überwiegend ihm gehörte.
Seine Lippen verzogen sich, jedoch erwiderte er vorerst nichts, fixierte das schmale Gesicht das andere mit den grauen Augen. Es war nur eine kleine Nebensache, es hatte Zeit, schließlich hatten sie weitaus wichtigere Dinge auszudiskutieren und zu verstehen gehabt, mit denen sich weitere Minuten ihrer Zweisamkeit füllten.
Als die nächsten Worte des Blondhaarigen sich auf den Kuss und auf das, was bereits in der Vergangenheit des Älteren vorgefallen war, bezogen, formte er ein leichtes Lächeln, mit der Hand langsam abwinkend. „Du konntest es nicht wissen, Julian..deswegen erzähle ich es dir.“, erwiderte er mit leiser, sanfter Stimme, einen Moment lang stumm des Kleineren betrachtend, ehe er auf seinen leeren Teller starrte, mit der Hand über das rabenschwarze Haar fahrend. Wie sollte der Norweger nur wissen, was zwischen ihm und seiner Ex- Frau vorgefallen war? Er war sich ziemlich sicher, dass Benjamin nicht bei ihrem regelmäßigen Getratsche sich allzu sehr auf Fragen bezüglich dieser Person eingelassen hatte, auch wenn er es ihm zu verdanken hatte, dass Julian erst von der vergangenen Ehe erfahren hatte, doch auf der anderen Seite hätte er es ihm ohnehin früher oder später wahrscheinlich selbst gebeichtet, in der Gegenwart des Jüngeren erschienen ihm solche banalen, vergangenen Dinge auf einmal viel erwähnenswerter und irgendwo auch wichtiger, weswegen er ihm jetzt auch, ohne es auch nur eine Sekunde bereut zu haben, ganz private Dinge seines Daseins schilderte, ihn etwas in sein eigenes hineinzog und ein dunkles Kapitel mit ihm teilte, in der Hoffnung, dass er nicht noch eins in absehbarer Zeit aufschlagen und ertragen müsste, doch vielleicht würde es nicht dazu kommen, vielleicht war es wirklich nur ein kleiner belangloser Kuss im betrunkenen Zustand, den keiner wirklich aufhalten konnte aber auch nicht wollte?! Wieso sollte der Gelockte sonst solche Schuldgefühle zeigen, so betroffen von all dem sein, wenn da eigentlich viel mehr dahinter steckte, wenn sich tatsächlich irgendwelche Gefühle angestaut hatten, die er vielleicht versuchte zu leugnen, es jedoch nicht konnte?! Es wäre lächerlich Tränen an jemanden zu verschwenden, den man vielleicht gar nicht mehr um sich herum haben wollte, mit dem man nicht so glücklich war wie mit einer anderen Person. Es erstaunte den Dunkelhaarigen, dass Julian es dennoch als eine Verpflichtung sah, begründet mit der Tatsache, dass er ihm seine Liebe gestanden hatte, dass er so starke Gefühle für ihn zu empfinden schien, dass sich dadurch eine Pflicht im kleinen Kopf offenbart hatte. „Ich sehe, wir haben verschiedene Definitionen von Verpflichtungen, und Julian, ich bin mir ziemlich sicher, dass du nicht so bist wie meine Ex- in keinster Form. Doch hier geht es nicht primär um Jennifer, es könnte sonst wer gewesen sein, irgendein anderer Mensch, mit dem ihn lange zusammen war, von dem ich jedes Mal die Zuversicht bekommen habe und ich im Wissen gelassen wurde, dass man mich, und zwar nur mich, wollte. Man kann ein noch so guter Mensch sein….Gefühle verschonen uns nicht, sie können sich schneller ändern, als es uns lieb ist.“, seine Augen suchten die des Anderen, ihn mit festem Blick anschauend. Er konnte nicht einmal wirklich sagen, dass er wütend war, dass er Wut gegenüber seiner Ex- Frau hegte oder gar Julian gegenüber, besonders seine Frau konnte nichts dafür, zumindest auf der einen Seite, auf der anderen hatte sicherlich mehr zu verschulden gehabt, dem älteren Mann seine Fähigkeit auf die sinnfreisten Emotionen geraubt und ihm jedes Vertrauen zu einem anderen Individuum sichtlich erschwert, auch wenn es ihr sicherlich nicht besser ging…aber jeder hatte ein kleines oder auch großes Paket mit sich zu tragen, das mit der Zeit immer schwerer und größer wurde.
Charles stieß ein leises Seufzen aus, rieb sich die müden Augen, zur Seite blickend. Er lauschte der Stimme des Jüngeren, wollte ihm jedes Wort glauben, doch der Zweifel hatte sich fest in seinem Inneren verbissen und wollte nicht mehr von ihm ablassen- es war schier unmöglich keine Hintergedanken zu haben, die Angst zu verspüren, dass für das, was sie hatten, was auch genau es auch war, keine Garantie vorhanden war, dass sie eigentlich immer mit dem unguten Gefühl leben mussten, dass einer von ihnen am nächsten Tag sein Herz vielleicht einer anderen Person geschenkt hatte, ohne es selbst je gewollt und beabsichtigt zu haben. Die Welt war viel zu gesetzlos, das eigene Leben war viel zu chaotisch- Charles hasste es, wenn man nicht alles anständig planen konnte, vielleicht mit Richtlinien sogar, damit man alles unter Kontrolle haben konnte.
Als der Blondhaarige die zwei Wochen erwähnte, in denen sie nicht mehr zusammen waren, drehte der Größere seinen Kopf rasch in seine Richtung um, ihn mit großen Augen anblickend. Er mochte es nicht an die Zeit erinnert zu werden, er hatte immer noch mit den Konsequenzen zu kämpfen gehabt, nicht nur mit seinen eigenen Gefühlen, sondern auch mit seiner furchtbar schlechten Gewohnheit und wirklich schwierigen Situationen in Asien, jedoch wollte der Unternehmer Japan für eine einen unbestimmten Zeitraum nicht mehr aufsuchen, es war zu gefährlich und so musste alles von hier aus geregelt zu werden, doch das war wahrscheinlich eines der Probleme, worüber er noch hinwegsehen konnte, es hatte ihn nicht so persönlich getroffen wie die anderen.
Mit halbgeöffnetem Mund nahm er jedes gesprochene Wort in sich auf, wollte gar nicht glauben, was Julian ihm gerade erzählt hatte. Hatte er wirklich solche Gedanken gehabt, hätte er sich vielleicht sogar etwas angetan, wäre der Dunkelhaarige nicht zu ihm gefahren, hätte er die Anrufe des Arztes geflissentlich ignoriert und es dem Personal überlassen?! Er wollte gar nicht daran denken, der Anblick des leblosen Norwegers hätte ihm sicherlich den Verstand geraubt.
Mit einem Male konnte er fast seine Mutter verstehen, warum sie es nicht mehr in der Welt der normal denkenden und handelnden Menschen aushalten konnte und in eine geflohen war, die ihnen allen verborgen blieb und die sie bis heute nicht durchbrechen konnten.
„Julian….“, presste er keuchend hervor, seinen Freund verzweifelt und reuevoll zugleich anblickend. Wie konnte er ihm wirklich so wichtig sein, Charles verstand nicht, wie der Junge diesen Sprung von Abscheu zur Liebe geschafft hatte, es würde ganz sicher für immer ein Rätsel bleiben.
Der Ältere traute sich nicht die Stille zu durchbrechen, unfähig etwas passendes aufs eine Worte hin zu äußern, ihm zu sagen, was gerade durch seinen Kopf vor sich ging, oder sich einfach für den Kummer, den er ihm bereitet hatte, zu entschuldigen, doch so etwas wollte nicht aus seiner Kehle entweichen, stattdessen starrte er den Lockenkopf betroffen an, seinen Blick etwas senkend, erst dann aufsehend, als die Stimme des Kleineren erneut in seinen Ohren erklang. Ein dünnes Lächeln stahl sich auf die blassen Lippen des Älteren, er war froh, dass Julian ihn verstand und dass er es nicht ganz anders aufgenommen hatte, vielleicht sogar ganz falsch, sodass sie niemals zu irgendeiner Einigung gekommen wären. „Das könnte ich gar nicht von dir verlangen..“, erwiderte er hastig, mit den grauen Augen den Bewegungen des Norwegers folgend, wie er über den Tisch tapste, zu ihm herüber, anschließend neben seinem Stuhl stehenbleibend. Prüfend musterte Charles den schmalen Leib, beantwortete seine Frage mit einem stummen Nicken. Es machte keinen Sinn, wenn man ihm das tagelang vorwarf, er war jung, er tat dumme Dinge, unwissend, dass es den Größeren an größere Sachen erinnerte, an die er lieber nicht erinnert werden wollte, doch nun war der Geschäftsmann sich sicher, dass sie solch ein Gespräch nicht mehr führen müssten, es war schon schwer genug gewesen, überhaupt das Thema anzureißen, dann noch über sich selbst zu sprechen…Charles war nicht für solche Dinge geschaffen, er redete viel lieber über andere Dinge, über formale Dinge, über die Welt, Dinge, die lediglich an der Oberfläche kratzten.
„Komm her.“, forderte er ihn mit sanfter Stimme auf, rutschte ein wenig mit dem Stuhl vom Tisch weg, darauf wartend, dass der Blonde sich seinem Körper näherte, seine Arme etwas ausbreitend, ihn anschließend zu sich auf den Schoß ziehend, ihm ein sanftes Lächeln schenkend. „Es ist alles in Ordnung.“, säuselte er ihm leise ins Ohr, vergrub seine Nase in den blonden Locken, Julians Eigengeruch in sich aufnehmend.
„Es reicht vollkommen aus, dass wir einen Tag aufeinander verzichten mussten.“, fügte er anschließend noch leiser hinzu, mit den Fingern über seinen Rücken streichend, während seine Lippen sich sanft auf die Schulter pressten, einen Moment lang so verharrend, ehe seine rechte Hand zum Gesicht des Jüngeren wanderte, mit den schlanken Fingern sein Kinn umfassend, Julians Gesicht näher zu sich heranziehend, in seine strahlend blauen Augen blickend, ehe er seine Lippen suchte, sie mit einem innigen Kuss benetzte, dabei den Körper etwas enger an sich ziehend. „Das, was wir gestern nicht mehr tun konnten, sollte jetzt nachgeholt werden.“, seine Lippen formten ein schiefes Lächeln, während seine Hände nach unten wandern, sich in die Pobacken des Norwegers vergrabend, sich anschließend vom Stuhl erhebend, Julian mit sich raufziehend, der im nächsten Moment sich an seinen Körper klammerte, einen Schritt nach vorne setzend. Charles ließ mit einem Arm kurz vom Blondhaarigen ab, schob den störenden Teller und Reste des Frühstücks achtlos beiseite, sodass sich genügend Platz bot um den Kleineren auf den Tisch zu setzen, ihn auf das dunkle Holz platzierend, während seine Lippen langsam seinen Hals hinab wanderten, am Schlüsselbein vorbei, hinunter zu seiner Brust. Seine Zunge fuhr erst über eine, dann über die andere Brustwarze des Jungen, mit den Zähnen vorsichtig ziehend, ein leises Lachen ausstoßend, sich wieder den Weg zu seinem Gesicht hinauf bahnend, über die Lippen des Jüngeren leckend, ehe er ihm erneut einen Kuss auf diese drückte, die Zunge an den Zähnen vorbeischiebend, nach der seines Freundes suchend, während sich sein Körper noch enger gegen seinen presste, mit den Fingern zu den Oberschenkeln wandernd, sie sanft massierend, langsam zum Bund seiner Boxershorts greifend, seine linke Hand an diesem vorbeischieben lassend, nach dem Glied des Jüngeren tastend, langsam reibend. Er konnte die Hitze des Kleineren spüren, bemerkte selbst, wie sehr er diese Berührungen und diese Nähe doch genoss, sodass jegliche Wut, jeder schlechte Gedanke, der ihn wenige Minuten zuvor noch bedrückt zu haben schien, in den Hintergrund geschoben wurden, er hinterfragte sein Vorhaben in diesem Augenblick nicht einmal, war sich mehr als nur sicher, dass Julian nichts gegen seine Zärtlichkeiten hatte, dass er es vielleicht auch nicht als unangebracht empfand, sondern vielleicht als genau richtig.
Zumindest für Charles erschien es wie der perfekte Start in den Tag, die perfekte Art, um sich aus all der trüben Suppe ihrer Gedanken und Gefühle zu befreien und aus den weiteren Stunden, die auf sie zukommen würden, etwas Besseres zu machen.
„Ich hoffe wenigstens, dass ich mit dem belanglosen Kuss mithalten kann.“, hauchte der Ältere neckisch entgegen, grinste den Blondhaarigen breit an, mit seinen Fingern etwas schneller an der anbahnenden Erektion reibend, etwas zudrückend, während sich seine Zunge tief in den Rachen des Jungen schob, er sich gar nicht mehr von ihm losreißen wollte, jedoch wenige Augenblicke später keuchend sich von den weichen Lippen des Anderen lösten, mit zufriedenen Augen die Regungen in seinem Gesicht beobachtend, während ihm immer schneller zu einer Erektion verhalf, erst vom Glied abließ, als es hart zwischen seinen Fingern wurde, ein letztes Mal fordernd zudrückend, eher ihm schnell den störenden Stoff von den Hüften zog, ihn achtlos auf den Boden fallen ließ. Es brummte in seiner Kehle, als er ein weiteres, leises Lachen ausstieß, mit den Zähnen den Hals des Jungen liebkoste, etwas fester hineinbiss, genüsslich aufseufzend. „Du schmeckst so viel besser als Frühstück.“, seine Augen blickten kurz zum schmalen Gesicht, sich anschließend seines Oberteils entledigend, sich jedoch rasch wieder zu Julian herüberbeugend, seine Lippen stürmisch auf die des Norwegers pressend, während die Hände über die warme, weiche Haut strichen, sich mit den Zähnen leicht ins Fleisch krallend. Er konnte gar nicht genug von Julian haben, genoss jede kleine Sekunde, sich fragend, warum er jemals an ihm zweifeln konnte, wie er an ihnen zweifeln konnte.
Schließlich gab es keinen, der vergleichbar mit ihnen war, nicht einmal ein hübscher Sohn des Bürgermeisters.


Chris hätte ewig so weitermachen können, er genoss es die Kontrolle zu haben, darüber wie schneller sich bewegte und wie intensiv er es wirklich wollte, mochte diese kleine Überlegenheit, die er so selten auskosten durfte, auch wenn es mittlerweile keine wichtige Sache für den Hippie geworden ist, er genoss es, dass Ethan nun einmal stärker und, naja, überlegener war, als er es je sein könnte und es war wohl eine Sache von sehr vielen, die er besonders an ihm mochte.
In seinen Ohren rauschte es, die Laute der beiden Gestalten vermischten sich mittlerweile zu einem, jedoch nahm der Kleinere diese Geräusche kaum noch war, sein Körper war viel zu erfüllt von der Lust, die durch seine Venen pulsierte, seine Glieder einnahm und ihm jede Kontrolle über sich selbst raubte, den Verstand ganz nach hinten schob. Konnte es eigentlich noch besser werden?!
Seine Augen weiteten sich, der Blondhaarige stieß ein erschrockenes Quietschen aus, als der Ältere ihn plötzlich herumwirbelte, anschließend laut auflachend. „Du kannst nicht lange ruhig lieben blieben, was?“, kicherte der Kleinere, Ethan lustvoll anblickend. Sein Körper wölbte sich ihm entgegen, während er die Arme um seinen Oberleib, mit den Nägeln über seinen Rücken fahrend, während ein weiteres lautes Stöhnen seiner Kehle entwich. Jede weitere Bewegung machte ihn schier wahnsinnig, dass er Angst bekam seinem Freund mit den vielen Gekratze ernsthaft wehzutun, doch Chris konnte nicht mehr anders, immer wieder presste er sich haltsuchend gegen den anderen Leib, genoss die wohlige Wärme, die sich mittlerweile zu einer fast unerträglichen Hitze verwandelt hatte, genoss die feinen Schweißperlen, die auf der Haut seines Geliebten glänzten.
Der Hippie spürte, wie er immer schneller zum Höhepunkt kam, presste sein Unterleib noch enger gegen die Hüften des Anderen, immer wieder die Lippen des anderen suchend, mit den Zähnen an der Unterlippe des Dunkelhaarigen ziehend. Jedes Mal, wenn sein Geliebter gegen den schmalen Körper stieß, glaubte er sein Becken würde brechen, wusste nicht mehr wohin mit seiner Energie, der immer stärker werdenden Ekstase, dem immer lauter werdenden Stöhnen, das seine Lippen verließ und den ganzen Raum erfüllte. Er war wirklich froh, dass Cap bei seinen Eltern war, so etwas war nicht gut für einen Welpen, auch wenn er mittlerweile aus seinem kleinen tapsigen Alter raus war und vielleicht gar nicht mehr so unschuldig war, wie zu Anfang und dennoch- es war angenehm das ganze Haus für sich haben zu können, niemand würde sie jetzt in irgendeiner Form stören, da war Chris sich mehr als nur sicher.
„Oh Gott..“, presste er keuchend zwischen den Zähnen hervor, umklammerte mit seinen Beinen den muskulösen Leib es Arztes, sich zu ihm hinüberbeugend, dabei die Lippen wild auf die anderen pressend, fordernd die Zunge in den Hals schiebend, erst dann von ihm ablassen, als ein weiterer lustvoller Laut in seiner Kehle festsaß, hinausgelassen werden musste. Am liebsten hätte der Blonde gar nicht mehr aufgehört, doch diesmal schien er sogar noch schneller zum Orgasmus zu kommen als sonst, grub seine Nägel noch fester in das Fleisch des Größeren, die Augen stark zusammenpressend, als er auch endlich den Höhepunkt erreichte, spürte, wie Ethan gleich danach ebenfalls zum Erguss kam, das Gefühl genießend, auch welches er so lange verzichten musste. Seine Muskeln verkrampften sich regelrecht, selbst nach dem erlösenden Ende zuckte sein Körper immer noch einige Male unter dem Älteren zusammen, ehe er sich allmählich entspannte, laut keuchend zu seinem Freund blickend, als sich dieser aus ihm zurückzog, sich neben ihn legend. Auf seinen Lippen bildete sich ein zufriedenes Lächeln, er genoss Ethans Nähe, die Tatsache, dass kaum eine freie Stelle zwischen ihnen war, atemlos mit den Fingern über seine Brust streichend. Chris wollte etwas sagen, ihm zuckersüße Worte entgegnen, jedoch war der Kleinere viel zu sehr außer Atem, sodass er ihn lediglich keuchend mustern konnte, seinem Herzschlag zuhörend, wie er nur sehr langsam sich wieder zu beruhigen schien. Nun, einen Teil des Alkohols hatte er jetzt zumindest schon einmal weggeschwitzt und den anderen würde er schon irgendwie abbauen, der Blondhaarige fühlte sich gar nicht mehr so stark benebelt, nicht mehr so furchtbar betrunken wie er es zu Beginn noch war, mittlerweile erschien alles viel klarer und normaler. Wären sie sofort ins Bett gegangen, hätte er sich wahrscheinlich am Tag darauf mit den Konsequenzen herumschlagen können, weswegen es wohlmöglich die beste Idee des Tages war, sich auf eine Runde Sex einzulassen…auch wenn es ohnehin jeden Tag zu den besten Ideen gehörte, Chris konnte einfach nicht genug vom Älteren haben, selbst jetzt presste er immer wieder seine Lippen auf den schweißnassen Körper, strich behutsam mit den langen Fingern über die warme Haut, dass er spürte, dass er sogar ein weiteres Mal mit ihm schlafen wollte, alleine um die hin und wieder aufblitzenden Schuldgefühle zu ertränken und Ethan zu zeigen, wie sehr er ihn wollte und liebte und dass er keinen anderen Menschen so sehr begehrte wie ihn.
Als die Stimme des Größeren erklang, blickten die grünen Augen fragend zu ihm hinauf, den Kopf leicht schief legend. „Vermisst du es etwa so sehr?!“; entgegnete der Blonde grinsend, erwiderte den Kuss seines Freundes, leise aufseufzend, als er sich seinem Oberschenkel vergriff. „Ethan du kennst mich, ich bin nie zu müde für das.“, seine Augen musterten das Gesicht des Arztes, während seine Hand langsam zum Glied seines Geliebten wanderte, es fest packend, anschließend schnell mit den Fingern reibend. „Die Couch ist mir aber ein wenig...zu eng.“, wisperte er leise in sein Ohr, mit der Zunge über den Hals fahrend, abrupt seine Hand zurückziehend, als Ethan endlich hart war, von der hellen Couch wegrutschend, sich anschließend auf den Boden setzend, mit der Kraft, die in seinen Armen steckte, den Tisch beiseite schiebend. Wäre er größer und massiver, hätte der Hippie in allen Punkten kläglich versagt, doch seine wenigen Muskeln reichten in diesem Falle zumindest auf, sodass sich reichlich Platz auf dem Teppich für die beiden bot. Chris streckte seinen Köper seinem Geliebten entgegen, mit deinem Finger ihn zu sich hinunterlockend, dabei lüstern seinen Körper musternd. „Du musst schon herkommen..“, schnurrte der Jüngere verführerisch, darauf wartend, dass sein Freund die Couch verließ, sich ebenfalls auf den Teppich herabließ, mit der Hand sich ihn seinem Nacken verkrallend, während er mit der Zunge sanft über die Umrisse der Lippen des Ex- Soldaten fuhr, sie anschließend fordernd in seinen Rachen schieben, leise aufseufzend, als er sich widerwillig vom Kuss löste, mit sanfter Gewalt den muskulösen Körper zu Boden drückte, sich auf seine Hüften setzend. Und wieder einmal durfte er einige Minuten der Überlegenheit genießen. Seine Hände strichen über die Brust des Größeren, über die Bauchmuskeln, ehe er mit der Zunge über diese fuhr, hin und wieder einige verräterische Male auf der Haut hinterlassend, sich den Weg bis zu den Lippen hinauf bahnend. Ein schiefes Grinsen bildete auf dem schmalen Gesicht, Ethan einen Moment lang aus den grünen Augen heraus musternd. „Ich könnte die ganze Nacht so weitermachen..“, er ließ ihn gerne eine Weile lang zappeln, auch wenn er vielleicht nicht in der Position dafür war, jedoch verpufften all die Schuldgefühle ein weiteres Mal, der Kuss von heute Abend erschien ihm Jahre entfernt zu liegen, beinahe zweifelte er daran, dass er überhaupt irgendwann geschehen war, dass es nicht vielleicht alles in seinem Kopf vorgefallen war, so unlogisch wirkte er auf den Hippie in diesem Augenblick, dass es ihn tatsächlich nicht weiter kümmerte. Und wie sollte so etwas auch seine Gedanken einbringen, wenn Ethan gerade seinen Verstand einnahm?!

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BeitragThema: Re: Living on a guitar´s strings   Living on a guitar´s strings - Seite 17 Icon_minitime1Sa Dez 08, 2012 12:19 pm

Eine Weile lang lag der Blick des Jüngeren nur gespannt auf Charles. Was, wenn er das Ganze doch nicht so einfach vergessen konnte? Er wollte nicht die nächsten Tage in betretenem Schweigen verbringen, während er nichts anderes tun konnte als zu beteuern, wie leid es ihm tat. Doch bei dem Nicken des Älteren fiel ihm ein unglaublicher schwerer Stein vom Herzen, und ein Lächeln breitete sich auf dem sommersprossigen Gesicht aus. Vielleicht öffnete sich der Geschäftsmann ja doch ein klein wenig, und der Norweger bildete sich gerne ein, dass das auch ein wenig mit ihm zu tun hatte. Nur zu gerne folgte er seiner Aufforderung und setzte sich auf seinen Schoß, sofort nah an den warmen Körper heranrückend. Er schlang die Arme um seine breite Brust, den Kopf daran anlehnend. Das Geräusch seines Herzschlages beruhigte ihn, und er schloss kurz die Augen, genoss einfach den Moment, während Charles sein Gesicht in seine Locken drückte. Wenn es nach ihm gegangen wäre, hätte dieser ruhige Moment ruhig den ganzen Tag andauern können, aber er merkte schon, dass der Unternehmer noch andere Pläne hatte, und stieß ein leichtes Glucksen aus.
„Ach deshalb hast du dich wider mit mir vertragen“, grinste er neckisch, erwiderte jedoch zufrieden seinen Kuss. Er hatte ja schon befürchtet, sehr lange auf diese Lippen verzichten zu müssen. Es war zwar noch früh am Morgen, aber für Sex war es ganz sicher niemals zu früh, und er stieß ein leises Keuchen aus, als sich die Finger in seine Pobacken gruben.
„Dass du für so etwas auf Arbeit verzichten kannst“, schnurrte er, im nächsten Moment ein leise Quietschen ausstoßend, als Charles ihn einfach auf die Tischplatte setzte. Er mochte es, dass er ihn einfach so durch die Gegend tragen konnte, dass sein Körpergewicht kein Problem für ihn war. Zwar war er nicht besonders schwer, das wusste er auch, aber trotzdem konnte garantiert nicht jeder Mann so problemlos mit ihm umgehen, und schon gar nicht die meisten in seinem Alter. Ja, allein dies wäre wohl schon eine Freude gewesen, die er mit Chris niemals hätte haben können. Er schob den Gedanken an den Hippie jedoch schnell wieder beiseite, denn es kam ihm ein wenig wie Betrug vor, an ihn zu denken, während er Charles´ Lippen auf seiner Haut spürte. Seine Arme schlangen sich um seinen Nacken, er drückte sich eng an ihn, seine Lippen an seinen Nacken legend. Seine Zähne gruben sich leicht in seine Haut, er stieß ein gedämpftes Stöhnen aus, als die Hand des Älteren unter seine Shorts wanderte. Er war in diesem Moment sogar froh, dass er sein Shirt bereits im Schlafzimmer ausgezogen hatte, denn sofort wurde ihm unglaublich heiß, und der Dunkelhaarige strahlte ebenfalls eine Menge Hitze aus. Julian schaffte es kaum, ein Wort herauszupressen, viel zu gut fühlten sich die Bewegungen des Älteren auf seinem Glied an, sodass er schon fast Angst hatte, ohne ihn zu kommen. Seine Fingernägel gruben sich leicht in seinen Rücken, sicherlich wären die Leute entsetzt, könnten sie diese Spuren sehen, denn das hätte garantiert ihre ganze spießige Welt sehr durcheinander geworfen. Aber es war gut, dass Charles sich wenigstens an solchen Dingen nicht störte.
„Oh Gott, Charles, du kannst das so gut“, brachte er stöhnend hervor, seinen Kopf an seine Schulter legend, kaum fähig, ihn zu küssen, weil ihm der Halt fehlte. Bei seinen nächsten Worten hatte er beinahe Angst, dass die Stimmung kippen würde, aber dem war nicht so, es war nur als Scherz gemeint gewesen.
„Das hier ist tausendmal besser als jeder belanglose Kuss“, schnurrte er ihm entgegen, bevor ihm die Gesichtszüge noch einmal verrutschten, so verdammt gut fühlte sich die Hand in seiner Hose an. Er war beinahe ein wenig enttäuscht, als er seine Hand fort nahm, aber er wusste ja, dass das Ganze gleich noch atemberaubender weitergehen würde. Er hatte wirklich unverschämtes Glück mit Charles, dass der Sex mit ihm nicht langweilig oder unbefriedigend war, dass er genau wusste, was er zu tun hatte, und dass er auch so ordentlich bestückt war, dass es einfach nie langweilig werden konnte.
„Ich möchte aber auch gerne mal naschen“, entgegnete er ihm grinsend, sich ein wenig hochdrückend und seine Zunge in Charles´ Hals schiebend, bevor sie langsam weiterwanderte, über seinen Hals und seine Brust, die zum Glück endlich nackt war. Für einen Moment fühlte er sich etwas mies, weil sie wirklich hier in der Küche Sex haben wollten, aber sich jetzt noch irgendwo anders hinzubewegen, das hätte die ganze Stimmung kaputt gemacht. Seine Hände wanderte fahrig zu seiner Hose, er wollte nicht länger warten, sich nicht mit allzu viel Vorgeplänkel aufhalten. Klirrend fiel die Hose samt Gürtel zu Boden, betont langsam schob Julian anschließend die Shorts des Älteren über seine Hüften, sich ein wenig zu ihm hinüberbeugend. Seine Lippen legten sich um seinen Schaft, leicht saugend, während er die Arme um seine Hüfte schlang. Es brauchte nicht allzu viele Bewegungen mit seiner Zunge und seinen Lippen, um Charles hart werden zu lassen. Spielerisch streifte er seine Erektion noch einmal mit den Zähnen, bevor er zu ihm hinaufblickte, ihn verschwörerisch anblinzelnd. Der schlanke Körper streckte sich lang unter ihm auf dem Holz des Tisches aus, sich kurz räkelnd, in dem vollsten Wissen, dass es ihn nur noch schärfer machte, bevor seine Arme ihn zu sich herunterzogen und seine Lippen suchte. Er spreizte die Beine ein wenig, konnte spüren, wie sich die Erektion des Älteren gegen seinen Unterleib drückte und umgekehrt.
„Wenn du willst, können wir dieses Mal wieder auf das nervige Kondom weglassen. Ohne blödes Gejammer danach“, hauchte er ihm entgegen, denn bei allen Schuldgefühlen, die er gehabt hatte, das Gefühl wirklich nur den Dunkelhaarigen in sich zu spüren und kein nerviges Gummi, das war unbeschreiblich gewesen. Außerdem war es jetzt eh schon zu spät für die Suche nach einem Kondom, und Julian drückte seinen Unterleib bewusst noch etwas enger an ihn, damit er auch ja nicht auf die Idee kam, doch noch auf Kondomsuche zu gehen.
„Komm schon, ich will jetzt ordentlich durchgenommen werden, lass mich nicht warten“, hauchte er grinsend nah an seinem Ohr, sich leicht darin verbeißend. Allein schon auf diesen Sex verzichten zu müssen wäre keinen Seitensprung der Welt wert gewesen.

Eine Weile noch genoss Ethan einfach die Nähe zwischen ihnen, den wenigen Platz, den ihnen die Couch ließ, auf Chris´ schwere Atemzüge lauschend, sodass er sich ein Grinsen nicht verkneifen konnte. So guten Sex hatte er noch mit keiner Frau zuvor gehabt, das wusste er sicher. Sie waren vielleicht erschöpft gewesen nach ihrem Sex, aber nie so außer Atem wie er und Chris. Er wusste, dass seine Cousins nicht verstehen konnten, wie man mit einem anderen Mann Sex haben konnte, viel schlimmer noch, wie man sich dann auch noch von einem Kerl wie Chris vögeln lassen konnte, aber sie hatten ja nie selbst erlebt, wie geil das eigentlich war, und so ließ der Arzt ihnen ihre lächerlichen Vorbehalte. Etwas verträumt drehte er einige der langen blonden Haarsträhnen seines Freundes zwischen seinen Haaren, sacht über seinen Kopf streichend, sodass er beinahe vergaß, dass er ihn um eine zweite Runde gebeten hatte. Aber vielleicht zeigte Chris das ja auch, dass er ihm immer noch vertraute, dass er ihn immer noch alles mit sich machen ließ, auch nach seinem kleinen, nichtssagenden Fehltritt.
„Du bist doch derjenige, der das Ganze erst angeleiert hat, also beschwer dich nicht, wenn ich jetzt auch Spaß daran habe“, lachte er ihm leicht entgegen, ihm einen Kuss aufdrückend, zufrieden grinsend. Natürlich war er nicht zu müde dafür, Chris hatte ein so enorm großes Bedürfnis nach Sex und Zärtlichkeiten, dass er vermutlich wirklich tagelang mit ihm im Bett hätte verbringen können, ohne, dass einer von ihnen es irgendwann leid wurde. Er stieß ein Keuchen aus, als der Blonde so direkt wieder zur Aktion überging, verkrallte sich etwas fester in seinem Oberschenkel, als er die Berührungen an seinem Glied spürte, seinen Kopf an seinen Nacken lehnend, leicht hineinbeißend. Nach diesem Mal Sex würde er vermutlich einfach ins Bett fallen und bis zum Mittag durchschlafen, aber er war froh, dass der Jüngere ihm so viel abverlangte. Er hob leicht den Kopf, als Chris innehielt, sich auf den Boden bewegend, und grinste ihm leicht entgegen.
„Du verlangst aber ganz schön viel von so einem alten Mann“, lachte er, während er sich leicht zu ihm herunterbeugte. Aber gut, der Teppich war ja weich genug, und er musste dem Hippie sein kleines Spiel wohl auch lassen. Mit einem gespielt leidenden Gesicht rutschte er von der Couch hinunter, das leichte Kribbeln der Vorfreude in seiner Magengrube genießend. Er hockte sich rittlings über den schmalen Körper, ließ sich von ihm zu einem innigen Kuss ziehen. Er schob die Zunge fordernd an seinen Zähnen vorbei, drückte ihn etwas fester gegen den Boden, bevor der Kleinere die Oberhand nahm. Er spielte sein Spiel willig mit, denn aus eigener Kraft heraus hätte Chris ihn nicht zu irgendetwas bewegen können. Begierig starrte er den schmalen Leib über sich an, mit den Händen über seine Hüftknochen fahrend, die Küsse auf seinem Körper einfach eine Weile genießend, während er mit den Händen immer wieder über seine Oberschenkel fuhr, sie sacht massierend. Allein der Gedanke, er könnte diesen wundervollen Körper irgendwann nicht mehr berühren raubte ihm schier den Verstand.
„Glaubst du das wirklich? Ich glaube nämlich, du würdest das ganze Aufgeilen keine Stunde lang ohne Sex aushalten“, lachte er ihm neckend entgegen, sich leicht zu ihm hochbeugend und ihm einen sachten Kuss gebend. Seine Zähne zogen leicht an seiner Unterlippe, wollten gar nicht mehr von ihm ablassen, und er musterte den schlanken Leib über sich nur eine Weile lang.
„Du bist wunderschön, Chris, ich glaub, ich sag dir das nicht oft genug“, murmelte er leise. Er wollte, dass der Hippie diesen Abend in besserer Erinnerung behielt als bisher, er wollte einfach, dass er sich wohlfühlte, und für einen Moment wollte er einfach diese angenehme Zweisamkeit genießen, bevor sie den Raum wieder mit Keuchen und Stöhnen füllen würden. Ein paar Minuten lang lagen sie einfach so da, während Ethan seine Lippen über den Oberkörper des Kleineren wandern ließ, durch seine Haare streichend, jeden Zentimeter von ihm schmeckend.
„Jetzt hab ich aber genug gewartet“, schnurrte er ihm leicht entgegen, seine Beine etwas spreizend, sodass Chris leichter in ihn eindringen konnte. Dieses Mal spannte er ihn zum Glück nicht länger auf die Folter, Ethan stieß ein kehliges Knurre aus, als er in ihn eindrang, den Kopf leicht in den Nacken legend. Der Boden drückte sich trotz des Teppichs hart in seine Wirbelsäule, aber alles das war nebensächlich, als Chris begann sich zu bewegen. Lustvoll vergrub er seine Fingernägel in seinem Rücken, weitere Kratzer zu den alten hinzufügend.

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Mrs Lovett
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BeitragThema: Re: Living on a guitar´s strings   Living on a guitar´s strings - Seite 17 Icon_minitime1Sa Dez 08, 2012 5:41 pm

Ein zufriedenes Lächeln bildete sich auf den schmalen Lippen des älteren Mannes, etwas anderes hatte er auch gar nicht erwartet- wie konnte ein Junge wie Chris auch Julian das bieten, was er von ihm tagtäglich bekommen konnte, auch wenn man sicherlich niemals ganz sicher sein konnte, dass man vielleicht doch nicht gut genug war, doch diesen Gedanken schob er schnell beiseite, musterte den Kleinen mit begierigen Augen, ein leises Lachen ausstoßend, als seine darauf folgenden Worte in den Ohren erklangen. „Nur zu…“, erwiderte der Größere, ebenfalls grinsend, seinen Kuss ebenso innig erwidernd, anschließend jede noch so kleine Bewegung aus den grauen Augen heraus verfolgend, die Berührungen genießend, nebenbei mit den Händen über seinen Rücken streichend. Er konnte nicht genug von dieser Körpernähe haben, jedoch konnte Charles nicht leugnen, dass jede verstrichene Sekunde ihn noch ungeduldiger und heißer machte- er wollte schneller zur Sache kommen, als der Blonde, da war er sich mehr als nur sicher, alleine schon um ihm zu beweisen, dass kein Mann auf dieser Welt das bieten konnte, was er hatte, sodass er niemals auf die Gedanken kommen sollte, jemals sich in einen anderen zu verlieben, jedoch wartete er trotzdem ab, blickte den Jungen fordernd an, als dieser seine Hose aufknüpfte, aus dieser heraussteigend, anschließend mit dem Fuß zur Seite schiebend. „Spannst du mich etwa absichtlich auf die Folter?!“; mit hochgezogenen Augenbrauen blickte er den Kleineren an, als dieser auch das letzte Kleidungsstück langsam von seinen Hüften zog, bis diese ebenfalls endlich zu Boden fiel, sich zu den anderen Kleidungsstücken gesellend.
Der Dunkelhaarige presste seine Augen aufeinander, stieß ein lustvolles Seufzen aus, als er die Lippen des Anderen auf seinem Glied spürten, seine Finger verkrallten sich in den blonden Locken, jede Sekunde der ansteigenden Lust auskostend, die in seiner Brust anschwoll. Hätte Julian nicht aufgehört, wäre er vielleicht sogar noch gekommen, doch er ließ rechtzeitig von ihm ab, hatte ihn schneller zu einer Erektion verholfen als zu Anfang gedacht. Der Ältere schenkte ihm ein schiefes Lächeln als sich ihre Blicke trafen, sich lustvoll über die Lippen leckend, der Anblick, wie der Gelockte sich auf dem massiven Holztisch räkelte machte ihn unglaublich an, dass er gar nicht mehr länger warten wollte. Nur zu gerne ließ er sich von dem Gelockten zu ihm hinunterziehen, ihm einen innigen Kuss schenkend, dabei mit der Zunge über seine Zähne streifend, sein Unterleib fordernd gegen das des Jüngeren drückend, dabei lasziv lächelnd. Er mochte es die Erregung des Anderen an seiner Hüfte spüren zu können, wie ihm all dies zu gefallen schien, wahrscheinlich genauso sehr wie dem Geschäftsmann selbst.
Bei den Worten des Blondhaarigen musste Charles schmunzeln, als ob er jetzt noch den Moment mit lästiger Kondomsuche ruinieren wollte, die aufgebaute Spannung einfach so verpuffen lassen würde. Nein, das kam heute nicht in Frage und wahrscheinlich würde es auch bei weiteren gemeinsamen Malen nicht mehr in Frage kommen- er hatte eine Grenze überschritten, die er vor vielen Jahren selbst gezogen hatte, ein eigenes Gesetz gebrochen und es fühlte sich so verdammt gut an, dass er froh war, diesen Schritt endlich gewagt zu haben, im vollsten Wissen, dass ein anderer junger Mann ihn vielleicht niemals dazu animiert hätte. „Natürlich will ich das.“, säuselte er dem Jungen entgegen, mit seiner Zunge über die weichen Lippen fahrend, dabei mit den Händen zu seinen Oberschenkeln wandernd, die Beine noch ein wenig mehr spreizend.
Es war ein absolut einmaliges und unglaublich befriedigendes Erlebnis ohne störendem Gummi, anders konnte der Dunkelhaarige es gar nicht empfinden und die Tatsache, dass sie jetzt ein weiteres Mal ohne miteinander schlafen würde, bereitete ihm mehr als nur Freude, er konnte die Spannung in seinem Inneren gar nicht in Worte fassen, dieses angenehme Kribbeln in seinem Bauch, denn auch wenn sie vielleicht letztes Mal zu keinem besonders befriedigendem Abschluss gekommen waren, so war all sorglose Dazwischen Grund genug um es noch einmal zu wiederholen.
Charles hielt einen kurzen Moment inne, musterte den schlanken Körper des Jüngeren, begeistert von all den kleinen Spuren auf seiner Haut, die er ihm bei ihren zahlreichen Abenteuern angetan hatte, sich anschließend wieder zu ihm herüberbeugend, mit den Lippen über den langen Hals fahrend, leise auflachend, als der Blonde ihn aufforderte endlich weiterzumachen „Du bist ganz schön ungeduldig…aber dein Wunsch sei mir Befehl.“, raunte die Stimme dunkel, mit den Zähnen in seine Schulter beißend, ehe er sich aufrichtete, mit den Nägeln in das Fleisch seiner Oberschenkel vergrabend, anschließend langsam in den Gelockten eindringend, sich vorsichtig bewegend. Ein lautes Keuchen entwich seiner Kehle, er konnte sich an dieses Gefühl nicht gewöhnen, auch wenn es ganz ohne Gummi etwas schwieriger war und für Julian wahrscheinlich auch schmerzvoller, konnte man nicht leugnen, dass es um einiges geiler und aufregender war, als jeder Sex, den man mit Schutz- und Gleitmittel gehabt hatte.
Bedacht vorsichtig stieß der Ältere zu, presste sein Becken gegen das Unterleib seines Freundes, sich abermals zu ihm herüberbeugend, dabei mit den Lippen jeden Zentimeter seiner warmen Haut ertastend. Er spürte wie es langsam einfacher wurde, sich zu bewegen, intensivierte seine Stöße noch ein wenig, tiefer in den Jungen eindringend, dabei ein lautes, kehliges Stöhnen ausstoßend.
„Julian…“, wisperte er nahe seinem Ohr, in die blauen Augen blickend, anschließend seine Lippen suchend, ihn zu einem stürmischen Kuss an sich ziehend, dabei die Junge tief in seinen Hals schiebend. Er wollte nicht mehr ablassen, viel zu angenehm war jedes noch so kleine Gefühl, jede Berührung und jeder noch so kleine Kuss, der seine Lippen benetzte. Seine linke Hand ließ langsam von seinem Oberschenkel ab, wanderte nach oben zu Julians Glied, es mit den langen Fingern anpackend, anschließend im Rhythmus seiner Bewegungen daran reibend, etwas fester zudrückend, dabei seinen Körper noch enger gegen den schmalen Leib pressend. Er konnte sein Stöhnen gar nicht mehr kontrollieren, war nicht mehr Herr über seinen Körper, der den anderen regelrecht durchschüttelte, immer härter vorstoßend.
Wie konnte er jemals nur Bedenken haben, dass solch eine Art von Sex nicht gut genug war, dass man getrost darauf verzichten konnte, wo er nicht einmal etwas vergleichbares dafür hatte, wie gut das alles doch war?! Charles war ein Narr, jemals daran gezweifelt zu haben, dass er darauf verzichten konnte, doch es war gut so, dass sie so lange gewartet hatte, dass er so lange darauf gewartet hatte, dieses Erlebnis mit einem anderen zu teilen, denn Julian erschien ihm genau richtig.



Chris verzog das Gesicht zu einer Grimasse. „Also alt bist du nun wirklich nicht!“, entgegnete er Protestierend, den Größeren einen Moment lang vorwurfsvoll anblickend, jedoch gleich wieder breit lächelnd, sich auf jede Zärtlichkeit einlassend, die sie gegenseitig austauschten. Sicher war der Fußboden nicht der beste Ort, um miteinander zu schlafen, doch für ein bisschen Abwechslung war er ganz gut zu gebrauchen gewesen, der Hippie mochte es, wenn man eine große Auswahlmöglichkeit hatte und sich nicht immer ins Bett verdrücken musste, zumal es jetzt viel zu weit entfernt war, als dass er sich jetzt dorthin bequemen wollte, dann wäre der ganze Zauber ja verschwunden und sie müssten sich erneut gegenseitig aufheizen, auch wenn der Ort an sich für ihn wohl eine minder entscheidende Rolle spielte, er konnte sicher auch nur im Bett Sex haben, wenn denn eins immer neben ihnen stand, wenn er wieder einmal heiß auf seinen Geliebten war, jedoch war dies leider so gut wie nie der Fall und wenn man es so nahm, dann hatten sie wohl öfter irgendwelche Zärtlichkeiten an anderen Orten ausgetauscht als in den weichen Federn.
Der Blonde verharrte einen Moment lang auf dem muskulösen Körper seines Freundes, mit den schlanken Fingern über jede noch so kleine Narbe fahrend, wohlwissend, dass einige davon auf sein Konto gingen, doch allein dieses Wissen machte ihn so unglaublich heiß, dass Ethans folgende Worte viel zu sehr der Wahrheit entsprachen, als er es in diesem Moment einsehen wollte. „Nur weil du so unglaublich heiß bist…“ schnurrte der Jüngere kichernd, sich auf seinen Zeigefinger beißend, anschließend die Arme um den Oberkörper des anderen schlingend, seinen Kuss nur zu gerne erwidernd. Auf seinen Lippen bildete sich abermals ein zufriedenes Lächeln, Ethan lustvoll anblinzelnd, ehe sich ein leichter Rotschimmer um seine Nase bildete. Er mochte es, wenn der Ältere so etwas zu ihm sagte, es war viel zu niedlich und liebevoll von ihm und zu wissen, dass er gut genug für ihn war, rührte ihn mehr, als er es jemals wissen würde. „Du bist viel schöner..“, entgegnete er mit leiser Stimme, seine Lippen auf die des Anderen pressend, dabei jede Sekunde seiner Atemlosigkeit genießend, nicht, dass Ethan ihm ohnehin oft genug den Atem raubte.
Er konnte immer noch nicht fassen, dass er mit ihm zusammen sein konnte, dass er solch ein großes Glück mit ihm hatte, denn wie viele Menschen konnten schon von sich behaupten, dass sie mit einer Person zusammengekommen waren, die anfangs gar nichts von einem wissen wollte und sogar einem völlig anderem Geschlecht angetan war? Doch Chris wollte sich nicht darüber beschweren, er wollte auch gar nicht das Schicksal herausfordern oder gar danach fragen, wieso das Leben es so gut mit ihm gemeint hatte, nein, er liebte die Nähe des Größeren viel zu sehr und wollte auch nicht, dass es jemals anders zwischen ihnen werden würde, er wollte gar nicht einmal daran denken, wie es gewesen wäre, wären sie niemals ein Paar geworden, wenn sie ihr Leben wie zuvor nebeneinander aber niemals miteinander, zumindest nicht so, geführt hätten, denn jetzt erschienen diese Momente so normal, kaum wegzudenken, als ob sie schon immer zu ihrem Dasein dazugehört hätten.
„Ich liebe dich, Ethan…so sehr.“, wisperte er ihm leise ins Ohr, presste seine Lippen auf seine Schulter langsam hinunter wandernd, die wenigen Minuten genießend, die sie lediglich mit Küssen und anderen, unschuldigen Zärtlichkeiten austauschten, doch mit jedem weiteren Kuss spürte er die Erregung, spürte, wie sein Glied allmählich hart wurde, sodass er sich gar nicht weiter mit dem Vorspiel aufhalten wollte oder gar konnte. „Du hast Recht, genug gewartet.“, ein Grinsen umspielte seine schmalen Lippen, vom Körper des Älteren langsam wegrutschend, damit die Finger zu den Oberschenkeln wandern lassend, sie sanft massierend, anschließend ohne lange darauf zu warten in ihn eindringend.
Chris konnte nicht leugnen- er hatte diesen kleinen Rollentausch vermisst, auch wenn es ihm bis zu diesem Moment gar nicht so klar war, jedoch raubte ihm jede Bewegung schier den Verstand, stöhnend beugte er sich über den Größeren herüber, sein Leib eng gegen den des Dunkelhaarigen pressend, während er seine Lippen suchte, ihm fordernd die Zunge in den Rachen schiebend. Kein Mensch hätte sie jemals verstanden, niemand würde auch nur erahnen, dass ihr Sex alles andere als einseitig waren, besonders dann, wenn rein äußerlich ihre Rollen so klar gesetzt waren, jedoch machte der Hippie sich nichts aus Rollenklischees- er wusste, dass er niemals so viel Mann war wie sein Geliebter, dass er nicht einmal so viele Muskeln haben konnte, selbst wenn er es wirklich wollte, doch all das brauchte er auch gar nicht, er brauchte nicht einen Schub an Männlichkeit, schließlich besaß Ethan genug davon für beide und er liebte es auch, doch er liebte auch die Tatsache, dass es so einfach bei ihnen sein konnte, dass keiner von ihnen es so unglaublich seltsam fand, wenn sie beim Sex wechselten und dass es vor allem dem Arzt auch anders herum gefiel. All das war so perfekt, dass der Jünger beinahe Angst hatte, dass all dies nur ein unglaublich guter Traum war, doch die Nägel des anderen, die sich in sein Fleisch bohrten, zeigten ihm nur noch, wie real und unglaublich gut all dies doch war.
Sein Becken stieß immer stärker zu, presste sich immer enger gegen den Unterleib des Älteren, dabei ein lautes Stöhnen über die Lippen gleiten lassend. Er konnte sich gar nicht mehr halten, vergrub seine Nägel im Fleisch des anderen, ihm wahrscheinlich ebenso tiefe Wunden hinterlassend, wie der Größere auf seinem Rücken, doch das gehörte schlichtweg dazu, all die Beweismittel für den guten Sex, Beweis für die endlose Liebe, die er seinem Freund zu Füßen legte.
Er vernahm das Stöhnen und Keuchen des anderen, wanderte mit den Augen zu seinem Gesicht herüber, seine Stirn auf die des Größeren abstützend, dabei immer wieder die Lippen des anderen mit wilden Küssen benetzend. Er spürte wie der Schweiß über seinen Körper perlte, wie die blonden Strähnen nass auf seiner Stirn klebten, wohlwissend, dass es Ethan in diesem Moment nicht anders erging. Jede kleine Bewegung war noch verzehrender, noch lustvoller als die andere, es fühlte sich so unglaublich geil an, dass Chris gar nicht mehr wusste wohin mit sich selbst, wohin mit der Lust, die seinen Körper regelrecht verschlungen hatte und nicht mehr ausspucken wollte. Ein weiteres, lustvoll aufgeladenes Stöhnen entwich seiner Kehle, wirkte so viel lauter, dass er sich beinahe selbst vor den Lauten, die er von sich gab erschrak, unwissend, dass er so laut sein konnte, dass er sich so stark der Ekstase hingeben konnte.
Der Blonde drohte zu verbrennen, die zusätzliche Hitze seines Geliebten schien in ihn überzugehen, jede noch so kleine Pore nahm sie auf, leitete sie weiter und brennte alle Sicherungen in seinem Kopf durch, sodass er schnell nicht mehr die Kontrolle über seinen Körper hatte, dabei immer schneller und härter seine Hüften bewegend, sich so eng gegen Ethans muskulösen Körper pressend, dass er glaubte ihn erdrücken zu können.
„Oh Gott, Ethan…du..machst mich verrückt.“, presste er keuchend hervor, noch einmal seine Bewegungen intensivierend, mit der Hand zu seinem Glied wandernd, mit geschickten Fingern schnell an der Erektion reibend.
Er wollte, dass er diesen Moment nicht vergaß, ihn ebenso sehr genoss wie der Hippie und vielleicht sogar ein klein wenig mehr..

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BeitragThema: Re: Living on a guitar´s strings   Living on a guitar´s strings - Seite 17 Icon_minitime1So Dez 09, 2012 7:39 pm

Julian konnte dem Älteren kaum mehr als ein verschmitztes Grinsen schenken, bevor ihm die Gesichtszüge auch schon verrutschten, als er in ihn eindrang. Er stieß ein heiseres Stöhnen aus, so angenehm und tausendmal aufregender es auch ohne Kondom war, umso schmerzvoller war das Eindringen für ihn. Er biss sich leicht auf die Unterlippe, die Fingernägel in seinen Rücken grabend. Es war sicher für Charles eine Überwindung, so mit ihm zu schlafen, ohne Kondom, denn obwohl es sicherlich mehr Spaß machte, war Julian immer noch nicht einmal selbst überzeugt von seiner eigenen Gesundheit, er blieb immerhin ein Stricher, egal wie angenehm er jetzt lebte. Er wusste es zu schätzen, sah es als einen weiteren Vertrauensbeweis, besonders nach seinem letzten fatalen Fehltritt. Immerhin hätte er auch für die nächsten paar Tage Abstand von ihm haben wollen können. Aber Julian war froh, dass dem nicht so zu sein schien, drückte den schmalen Leib so eng wie nur möglich an den des Dunkelhaarigen, während seine Bewegungen den schmalen Körper immer mehr durchschüttelten. Mit jedem Stoß wurde es angenehmer, und als der Unternehmer auch noch nach seinem Glied griff, wurde jeglicher restliche Schmerz vollends ausgeblendet. Keuchend suchte er Charles´ Lippen, sich in seiner Unterlippe verbeißend, damit er auch ja nicht von ihm abließ. Er schmeckte das Salz seines Schweißes, ihm die Zunge gierig noch etwas tiefer in den Hals schiebend. Er spürte, wie er tiefe Kratzer in seinen Rücken grub, dass es ihm beinahe schon leid tat, aber er konnte seinen Körper kaum noch kontrollieren und hoffte einfach, dass man es ihm nicht allzu übel nahm. Seine Beine klammerten sich noch immer fest um die Hüfte des anderen, zogen sich so nah an seinen Körper wie irgend möglich. Er hoffte einfach, dass dieses kleine dumme Abenteuer für Chris ebenso gut ausgegangen war wie für ihn selbst. Er würde ihn in ein paar Tagen mal anrufen, nur um sicher zu gehen, dass sie das alles wieder würden richtig biegen können. Er stöhnte leicht auf, als Charles ihn etwas fester gegen die Tischplatte drückte, zuckte leicht zusammen, als sein Arm einen Teller vom Tisch warf, der klirrend zu Boden fiel und dort zerbrach, begleitet von dem Brotkorb. Der Norweger stieß ein erschrockenes Geräusch aus, kurz innehaltend und den Älteren schuldbewusst anschauend.
„Entschuldigung, ich räum das später auf“, murmelte er, noch etwas roter um die Nase werdend, als er durch die Anstrengung sowieso schon war. Charles hatte etwas verdutzt ebenfalls innegehalten, aber naja, mit solchen kleinen Unfällen war wohl zu rechnen, wenn man auf dem Tisch Sex hatte. Er zog ihn fordernd wieder zu sich herunter, seine Hände über seinen Rücken wandern lassend, bis er sich in seiner Pobacke verkrallte, ihn breit angrinsend.
„Und jetzt weiter“, hauchte er ihm verführerisch entgegen, zum Glück hatte die kleine Unterbrechung seiner Lust keinen Abbruch getan, und als Charles sich wieder bewegte, spürte er schon, dass er dem Höhepunkt nicht mehr allzu weit entfernt war. Keuchend klammerte er sich noch etwas enger an seinen Leib, ihn etwas nach oben drückend, sodass er wenigstens nicht mehr auf der harten Tischplatte lag und nicht mehr zu Bruch gehen konnte. Er stieß einen überraschten Laut aus, als Charles ihn auf einmal leicht anhob, es machte ihn einfach unglaublich heiß, dass er ihm so überlegen war, dass er ihn einfach so herumtragen konnte, dass sein Körpergewicht anscheinend kein Problem für ihn war.
„Gott, glaub mir, damit kann sonst keiner mithalten“, stieß er heiser aus, ließ seine Lippen über seinen ganzen Oberkörper wandern, bevor er seine Stirn an seine Schulter lehnte. Es brauchte nicht mehr als ein paar feste Stöße, bevor Julian unter lautem Stöhnen zum Höhepunkt kam. Schwer atmend sackte er gegen die breite Brust des Unternehmers, der sich zum Glück gegen die Küchenanrichte gelehnt hatte, denn der Norweger hatte gar nicht vor, in nächster Zeit schon von ihm abzulassen. Dass Charles noch in ihm drin war empfand er als sehr angenehm und er klammerte sich fest an ihn, sodass er sich gar nicht so einfach aus ihm zurückziehen konnte.
„Ich bin froh, dass du mir nicht mehr böse bist“, murmelte er erschöpft, als es sein Atem wieder zuließ.
„Und jetzt haben wir ja sogar den ganzen Tag für uns!“, stieß er glücklich aus, Charles aus leuchtenden Augen anblickend und ihm einen stürmischen Kuss aufdrückend. Wenn es nach ihm ging, konnten sie auch den ganzen Tag im Bett verbringen, wobei er sich vorgenommen hatte, bei der netten Dame mit dem Atelier anzurufen, die er auf der Veranstaltung am Wochenende kennengelernt hatte. Aber die meiste Zeit wollte er natürlich mit Charles verbringen, jetzt, wo er es wieder durfte.

So harmonisch wieder dieser freie Tag verging zum Glück auch die ganze Woche, sodass der Aufruhr des Wochenendes schnell wieder vergessen war, sehr zu Julians Erleichterung. Diese Routine mochte er viel lieber, Charles abends erwartend, damit sie noch ein oder zwei Runden Sex genießen konnten, bevor sie wieder müde in die Kissen sanken. Das optimale Beziehungsleben, wie Julian es sich gewünscht hätte, war das natürlich nicht, aber er konnte an Charles´ Arbeitszeiten natürlich auch nicht viel ändern, und er konnte sich tagsüber gut mit seiner Kunst beschäftigen. Chris wieder anzurufen hatte er sich noch nicht getraut, er hatte Angst, dass der Unternehmer es ihm übel nehmen könnte, wenn er so schnell wieder den Kontakt zu ihm suchen würde, und er wollte die gute Stimmung, die momentan zwischen ihnen herrschte, auf keinen Fall irgendwie stören. Generell schien der Ältere die ganze Woche hindurch viel zu guter Laune zu sein, dass es beinahe schon unheimlich war. Ob er irgendetwas plante? Eine von seinen unglaublich teuren Beschäftigungen, vielleicht wollte er ja mit ihm Essen gehen, oder ins Theater, denkbar wäre es, und der Norweger wurde von Tag zu Tag hibbeliger, ließ sich von seiner Vorfreude anstecken, auch, wenn er ja eigentlich gar nicht wusste, ob wirklich etwas anstand. Aber es tat gut, den Dunkelhaarigen so zu sehen, immerhin war er sonst auch oft genug gestresst und müde von der Arbeit. Schon seit Tagen hatte Julian jetzt an einem Bild vom Hafen San Franciscos gesessen, dass er tunlichst vor Charles versteckte, weil er hoffte, ihm damit zu Weihnachten eine Freude bereiten zu können. Und das war gar nicht so einfach, immerhin kannte er das Apartment viel besser als er, und es wäre wohl merkwürdig, würde der Norweger auf einmal überall herumstöbern. Aber unter dem Bett in seinem alten Zimmer würde er wohl kaum nachschauen. Je nachdem, wie er gerade Hunger hatte, wartete er mit dem warmen Essen auf Charles, oder aber aß bereits mittags, und heute hatte er einfach nicht warten können. Zum Glück kannten die Köche mittlerweile seine Essensgewohnheiten und schafften es eigentlich immer etwas zuzubereiten, was ihm ausgezeichnet schmeckte, denn bei der riesigen Auswahl wäre ihm gar nicht jeden Tag von selbst etwas eingefallen, was er essen wollte. Dass er gerne Fisch mochte war zu ihrer aller Belustigung schon längst durchgesickert, und so bekam er auch heute einen leckeren Fisch, über den er sich gerade hermachte, als er das Geräusch des Fahrstuhles vernahm, dabei war es gerade einmal früher Mittag. Er runzelte die Stirn, sah auf. Er hatte mit Benjamin gerechnet, der ihm einen Besuch abstattete, manchmal verbrachten sie ein paar Stunden zusammen, wenn er nicht gerade den Unternehmer durch die Gegend kutschierte, und Julian freute sich darüber, denn je besser er den Hünen kennenlernte, umso sympathischer war er ihm. Er stieß allerdings ein überraschtes, freudiges Geräusch aus, als er Charles in den Raum kommen sah, sich hastig von seinem Stuhl erhebend und zu ihm hinüber tapsend. Sofort schlangen sich die schmalen Arme um seinen Leib, noch bevor er seinen Mantel ausziehen konnte, ihm einen Kuss aufdrückend.
„Du bist ja schon wieder zuhause!“, stieß er glücklich aus. Was für ein fabelhafter Start ins Wochenende! Er ließ ein Stück von ihm ab, musterte ihn mit schiefgelegtem Kopf, bevor er mit ihm im Schlepptau in die Küche zurückkehrte, sich wieder an den Tisch setzend, wo noch ein halber Fisch auf ihn wartete.
„Wie komm ich zu der Ehre? Ich hab noch gar nicht mit dir gerechnet“, fügte er entschuldigend mit halbvollem Mund hinzu, während er sich beeilte etwas zu schlingen.
„Hattest du es heute so nötig?“, grinste er verschmitzt, ihn leicht anstupsend.

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BeitragThema: Re: Living on a guitar´s strings   Living on a guitar´s strings - Seite 17 Icon_minitime1Di Dez 11, 2012 6:17 pm

Die restlichen Tage vergingen unglaublich schnell, wenn auch nicht schnell genug- Charles konnte seine gute Laune nicht leugnen, der kleine Schock über den Kuss schien bereits wie verpufft zu sein und er ließ diesen auch nicht mehr näher an sich heran, es waren unnötige Sorgen, die ihn sonst geplant hätten und er hatte Vertrauen in den Jungen entwickelt, Vertrauen, dass er nicht jedem Menschen schenken konnte oder gar wollte.
Der Dunkelhaarige hasste seinen Job zwar nicht wirklich, empfand ihn jedoch oft genug als ermüdend und es war wohl das erste Mal, dass selbst die langweiligen, zähen Stunden viel interessanter erschienen als sonst, vielleicht auch weil er sich nebenbei mit der Planung des Wochenendes beschäftigte. Er fühlte sich immer noch schlecht, dass er seinem Geburtstag keine größere Beachtung geschenkt hatte, man wurde schließlich nur einmal einundzwanzig und Julian hatte wenigstens ein kleines Geschenk verdient und genau dieses wollte der Ältere ihm am Wochenende bieten, ohne, dass er es erfuhr natürlich, sonst wäre die ganze Spannung weg und er bräuchte sich nicht mehr auf die Reaktion des Kleineren zu freuen.
Der Unternehmer merkte, wie er mit seiner allgemeinen guten Laune auch den Blondhaarigen angesteckt hatte und das nächtliche Treiben wirkte von Tag zu Tag immer erfüllender, dass er hin und wieder es bedauerte, dass ihre Beziehung, oder was auch immer es war, nur auf den vielen Sex nach der Arbeitstag beschränkt war, denn er wollte ihm mehr bieten als einen kleinen Fick, auf den er warten sollte, doch vielleicht würde er dies am Wochenende wieder wett machen, irgendwie ein besseres Licht auf ihn und sein Leben werfen, sobald er erkannte, dass die viele Arbeit sich für beide ein wenig mehr auszahlte, als man anfangs vielleicht glaubte.
Charles warf ungeduldig einen Blick auf seine Armbanduhr, ließ die Augen anschließend zum ruhenden Telefon auf seinem Schreibtisch wandern, hoffentlich kein Anruf, der irgendwas Dringendes von ihm wollte, irgendein geplatzter Deal, der Buchhalter mit roten Zahlen, die sie nach dem Beendigen des Krieges schrieben oder zumindest schreiben würden. Die Prognose für seine Firma sah schlecht aus, doch sie alle blickten optimistisch in die Zukunft, der Unternehmer kannte den Markt und er wusste, dass es niemals an kriegerischen Szenarien mangeln würde- sie waren immer noch gefragt, auch wenn das Aufrüsten und Vernichten einen Moment lang ein Ende genommen hatte.
Dann mussten eben neue Ideen her, die das Gehirn des Militärs so sehr infiltrierte, dass sie kauften, möglichst oft und möglichst fiel. Aber das Telefon klingelte nicht, zumindest nicht, solange der Ältere auf den Hörer starrte, in seinen Gedanken schwelgend, darüber, was sie alles tun könnten.
Abermals wanderten die grauen Augen zur locker sitzenden Armbanduhr, es war höchste Zeit das Gebäude zu verlassen und als ob seine Sekretären diese Gedanken zwischen der massiven Tür und den Wänden hören konnte, betrat diese nach einem schüchternen Klopfen das große Büro ihres Chefs, ihre Blicke trafen sich kurz, jedoch entzog die junge Frau sich schnell dem hellen Grau des schwarzhaarigen Mannes, seinen Tisch begutachtend. „Sir, Ihr Wagen steht bereit.“, entgegnete sie mit freundlichem Ton, einem leichten Lächeln auf den rot schimmernden Lippen, welches Charles zufrieden erwiderte.
„Sehr gut.“, es reichte aus, damit die Frau von dannen zog, der Geschäftsmann sich kurz im Sessel zurücklehnte, anschließend breit grinsend seine Tasche schnappend, sich den Mantel, der an einem Kleiderständer einsam vor sich hin ging, über die Schultern streifend, ehe er dem vorbeirauschendem Personal ein angenehmes Wochenende wünschte, mit dem Aufzug hinunterfahrend. Sie würden heute noch bis zum Abend hinein ihre Zeit mit Arbeit, Telefonaten und Papieren verbringen, während Charles zeitgleich sich mit Dingen vergnügte, die ihm gefielen, die Welt war ein ironischer Haufen.
Benjamin hatte bereits auf seinen Chef gewartet, leise gähnend lauschte er dem Summen und Singen des Radios, seine Haltung etwas aufrecht haltend, als Charles in den Wagen stieg, sich im dunklen Leder zurücklehnte, die Tasche neben sich hinschmeißend. „Sir.“, er nickte ihm zu, signalisierte das Grinsen des Jüngeren, anschließend den Motor startend, ihn nach Hause fahrend. „Die Maschine steht in einer halben Stunde bereit, einen Wagen habe ich ebenfalls organisiert, es sollte also alles nach Plan laufen.“, fuhr der Ältere nach einer Weile fort, die nächste Ampel hinter sich lassend.
„Gut gemacht, Benjamin…und du bist nicht enttäuscht, dass du hier bleiben musst?“, Charles beugte sich leicht vor, erkannte das Lächeln auf dem Gesicht des Chauffeurs im Rückspiegel, sich abermals im Sitz sinken lassend. „Bei aller Liebe, Sir, aber ich glaube ich genug mitbekommen um zu wissen, dass es besser so ist, Ihnen Ihre Zweisamkeit zu gönnen. Ich brauche auch Urlaub.“
Der Unternehmer wollte noch etwas erwidern, doch in diesem Moment erkannte er bereits das Gebäude, in dem er hauste, wartete geduldig darauf, dass der Dunkelhaarige das Auto anhielt, anschließend schnell, ohne darauf zu warten, dass man ihm die Türe aufhielt, aussteigend, gefolgt von seinem Arbeiter. Sie hatten keine Zeit zu verlieren und je schneller er Julian dazu antrieb, seine Sachen zu packen, umso eher konnten sie losfahren und umso weniger Zeit würden sie mit all den Kleinigkeiten verschwenden. Charles hoffte nur zu sehr, dass er wenigstens auch den Geschmack getroffen hatte, dass er dem Jungen tatsächlich mit seinem Vorhaben eine Freude machen konnte.
Die Aufzugtüren schwangen langsam auf, fast schon zu langsam, sodass der Größere eilenden Schrittes hinausstieg, die Tür zu seinem Penthouse aufreißend. Sein Blick wanderte automatisch zur Seite, erblickten das Gesicht des Jüngeren, ihn breit angrinsend. „Ich sehe, du bist gerade beim Essen..“, murmelte er gutlaunig, den Bewegungen des Gelockten folgend, als dieser sich von seinem Platz erhob, im nächsten Moment seine Arme um ihn schlang. Charles erwiderte die Umarmung, genoss es so herzlich empfangen zu werden. Er sollte öfter früher nach Hause kommen.
„In der Tat, an einem Freitag sollte man sich nicht überarbeiten.“, erwiderte er, in die strahlend blauen Augen des Kleineren blickend, ihm anschließend folgend, mit prüfenden Augen den Fisch betrachtend, den Julian verputzen wollte, ein nicht allzu gutes Timing, doch woher hätte er nur wissen können, dass Charles bereits jetzt auftauchen würde?!
Als die Worte des Jungen in seinen Ohren erklangen, musste der Größere schmunzeln. Hatte er wirklich so wenig von ihm erwartet?! „Ich komm doch nicht nur nach Hause um dich ausziehen zu können, heute stehen ganz andere wichtige Dinge an. Bitte iss schnell zu Ende und dann gehen wir unsere Koffer packen, wir machen einen kleinen Urlaub.“, erneut stahl sich ein breites Grinsen auf die schmalen Lippen des Schwarzhaarigen, dabei die blankweißen Zähne präsentierend, sich anschließend einen der hohen Hocker schnappend, sich neben Julian setzend, geduldig darauf wartend, dass er mit dem Fisch fertig war, ehe er seine Hand packte, ihn mit sanfter Gewalt mit sich ins Schlafzimmer ziehend. Für ein Quickie hatten sie leider keine Zeit mehr, auch wenn Charles sicher nichts dagegen einzuwenden gehabt hätte, doch ihnen lief die Zeit davon, sie mussten sich beeilen.
„Nimm bitte keine sommerlichen Sachen mit, wir fahren wohl in ein verhältnismäßig kälteres Gebiet.“, seine Augen blinzelten den Jungen vielsagend an, sich selbst einige Anzuge und andere Kleidungsstücke schnappend, dabei die Anzüge separat verschließend, damit sie nicht knickten, während er in seinen kleinen Reisekoffer das Nötigste einpackte. Sie würden ohnehin das Doppelte an Gepäck wieder mit sich zurück nach Hause schleppen, da war der Ältere sich mehr als nur sicher.
Die Fragenden Blicke des Blondhaarigen amüsierten Charles, ein leises Lachen ausstoßend. „Wenn wir da sind, wirst du selbst sehen, wo wir sein werden…ich möchte dir die Überraschung nicht verderben.“, entgegnete er schmunzelnd, anschließend ein leises Lachen ausstoßend.
Er wollte es ihm wirklich sagen, er wollte jetzt bereits sehen, wie sehr er sich über die Sache freute, doch alles zu seiner Zeit.
Tatsächlich schien die Aufregung Motivation genug zu sein, sodass Julian schneller fertig war als angenommen, mit dem Älteren an seiner Seite zum Aufzug trottend, hinunterfahrend, wo bereits Benjamin auf sie wartete, wie immer ihnen das Gepäck abnehmend, diesmal schneller reagierend, sodass der Lockenkopf gar nicht erst dagegen protestieren konnte, als er nach seinem Koffer mit langen Fingern griff, ihn anschließend hinaustragend, im Kofferraum verstauend.
Charles bugsierte den Norweger auf den Rücksitz, sich neben ihm setzend, immer wieder aus dem Augenwinkel heraus zu ihm hinüberschielend. Er hatte wirklich nicht die leistete Ahnung von dem, was passieren würde, allerdings war ihm wahrscheinlich spätestens dann, als sie den Flughafen erreichten, bewusst, dass es mit Charles‘ Jet weit hinauf gehen würde, auch wenn es ihm wahrscheinlich ohnehin früher bewusst war.
Der Wagen hielt vor dem kleinen Flugzeug an, Benjamin stieg schnell aus, Julian die Tür öffnend, der Unternehmer stieg auf der anderen Seite aus, die warmen Sonnenstrahlen auf der Haut genießend, hoffend, dass es in Europa ebenfalls sonnig war. Ihr Gepäck wurde verstaut, der Chauffeur schenkte ihnen ein freundliches Lächelnd. „Ich wünsche Euch eine guten Flug und viel Spaß in…wo auch immer ihr hinfliegen werdet.“, einige vielsagende Blicke wurden von den beiden Herren ausgetauscht, Benjamin winkte Julian zum Abschied noch einmal, ehe er sich in den Wagen setzte und davonsaute.
„Komm.“, der Größere schnappte sich lächelnd die schlanke Hand seines Freundes, mit ihm das Flugzeug betretend. Es war angenehm war, nicht viel hatte sich geändert, eigentlich sah das Innenleben immer noch gleich aus.
Nachdem die ganzen Routineprozeduren endlich hinter sich gebracht wurden, beide Insassen endlich angeschnallt in ihren Sitzen saßen, ging es auch endlich los, das Flugzeug rollte langsam auf die Startbahn, einige Sekunden auf die offizielle Starterlaubnis wartend, ehe es an Geschwindigkeit zulegte, langsam in eine Schräglage ging und die beiden Gestalten in die Lüfte geleitete, San Francisco hinter sich lassend. Unspektakulär, doch Charles konnte nicht leugnen, dass er sich auf die folgenden Stunden freute, auf ein erfüllendes Wochenende und auf einen hoffentlich glücklichen und zufriedenen Julian.
„Keine Sorge, es wird dir dort gefallen, da bin ich mir sicher.“, die grauen Augen wanderten zum Norweger, ihn sanft anlächelnd. „Nein, ich weiß, dass es dir dort gefallen wird!“

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BeitragThema: Re: Living on a guitar´s strings   Living on a guitar´s strings - Seite 17 Icon_minitime1Di Dez 11, 2012 10:17 pm

Julian grinste ihm zufrieden entgegen, die Woche hatte ihnen wohl beiden gut getan, einfach ein wenig Alltag bekommen, sorgenfreie Zeit verbringen, das hatten sie sich auf jeden Fall redlich verdient. Dass Charles die ganze Woche schon so geheimniskrämerisch gewesen war, hatte er fast aus seinem Hinterkopf verdrängt, aber bei den nächsten Worten des Älteren wurde es ihm schlagartig wieder ins Gedächtnis gerufen. Überrascht hielt er in der Bewegung inne, ließ die Gabel halb in der Luft schweben.
„Einen Urlaub?“, fragte er ungläubig und spürte, wie die Vorfreude langsam in ihm anstieg und ein angenehmes Kribbeln in ihm auslöste. Abgesehen von dem einen unangenehmen Mal in Japan waren Charles´ Überraschungen bis jetzt immer äußerst angenehm gewesen, allein der Gedanke an ihr Abenteuer auf der Yacht ließ alles in ihm Kribbeln und ihm wurde ganz heiß. Sein Essen schlang er nur hastig hinunter, dabei hatte er gar keinen Hunger mehr, dafür war er viel zu aufgeregt. Er ließ den Teller beinahe halb voll, doch Charles schien sich daran zum Glück nicht weiter zu stören, zog ihn nur mit sich ins Schlafzimmer. Ein klein wenig war Julian beinahe enttäuscht, dass sie sich so beeilen mussten und keine Zeit mehr für ein bisschen Sex hatten, aber dieses negative Gefühl wurde schnell verdrängt von der Vorfreude, während er hastig in dem Schrank herumstöberte.
„Wo fahren wir denn hin, raus in die Natur?“, fragte er neugierig, aber der Ältere verweigerte ihm bewusst jede Aussage. In ein kälteres Gebiet? Dafür hatte er doch kaum Klamotten, so lange lebte er nun schon in Kalifornien, dass er keine Pullover oder ähnliches mehr hatte. Er runzelte nachdenklich die Stirn, wo könnten sie bloß hinwollen? Charles traute er alles zu, aber der heimliche Blick hinüber zu seinem Koffer verriet ihm auch nichts, Anzüge trug er doch quasi überall. Hibbelig wippte er auf den Fußballen hin und her, während er wahllos die wärmeren Kleidungsstücke, die er besaß, in einen Koffer stopfte, gespielt das Gesicht verziehend.
„Aber Überraschungen sind doof, kannst du es mir nicht jetzt erzählen?“, versuchte er es noch einmal, aber der Geschäftsmann konnte leider eisig schweigen, und so blieb ihm wohl nichts anderes übrig als sich zu beeilen, um die Antwort möglichst schnell selbst herauszufinden. Hastig schnappte er sich seine Hand, als er fertig war, ihn beinahe mit sich in den Aufzug ziehend, sich eng an seinen Körper schmiegend. Er hatte vor Nervosität beinahe Bauchschmerzen, und warf Benjamin, der ihnen in der Eingangshalle entgegenkam, prüfende Blicke zu. Sicherlich wusste ER auch, wo sie hinfuhren. Er war viel zu zerstreut, um sich darüber zu beschweren, dass er ihm seinen Koffer abnahm, eilig neben Charles ins Auto steigend. Er brauchte nicht lange im Auto, um zu registrieren, dass sie zum Flughafen fuhren. Wohin denn auch sonst, wenn sie in kältere Gegenden wollten, wäre eine Fahrt mit dem Auto sicher übertrieben lang gewesen. Also würden sie wieder fliegen. Ein klein wenig mulmig wurde ihm bei dem Gedanken schon, die Erinnerungen an Japan waren unvermeidlich, und er drückte sich etwas näher an den warmen Körper des Älteren, um die Gedanken zu vertreiben. Zum Glück ging das recht schnell, und als sie am Rollfeld ankamen, war er wieder bester Laune. Er hob ruckartig den Kopf und spitzte die Ohren, als Benjamin ihnen ihr Ziel zu verraten schien, enttäuscht die Lippen schürzend, als er im letzten Moment doch verschwiegen blieb.
„Och menno, ich will wissen, wo es hingeht“, jammerte er, bevor er sich von dem Chauffeur verabschiedete, und sich von Charles in die Maschine schieben lassend, sich ihm gegenüber auf den Sitz fallen lassend. Ganz so unruhig wie beim ersten Flug war er nicht mehr, und die unglaubliche Dauer ihrer Reise sagte ihm, dass sie wirklich weit wegfliegen mussten. Hin und wieder versuchte er einen Blick aus dem Fenster zu werfen und wenigstens ein Indiz zu erhaschen, aber unter ihnen waren nur Wolken und pechschwarzer Himmel. Eine Weile lang machte er es sich auf Charles´ Schoß bequem, aber dann brauchte er doch einige Stunden Schlaf und rollte sich auf den breiten, bequemen Sesseln zusammen, bevor er kurz vor der Landung wieder wach wurde. Neugierig presste er seine Nase gegen das Fenster, sie durchbrachen langsam die Wolkendecke, und vielleicht konnte er dann endlich erraten, wo sie waren. Wobei man nicht mehr groß raten musste, als sich das Lichtermeer mit dem unverkennbaren Eifelturm unter ihnen ausbreitete. Julian stieß ein lautes Quietschen aus, beinahe halb über den Tisch stürzend, jegliche Vorsichtsmaßnahmen missachtend, als er dem Älteren um den Hals fiel und ihm einen scheinbar ewig langen Kuss aufdrückte, auf den mehrere weitere folgten, bevor er überhaupt zu Wort kommen konnte.
„Du bist mit mir nach Paris geflogen! Himmel, Charles, du bist der Beste!“, stieß er überglücklich aus, sich wibbelnd wieder in seinen eigenen Sitz zurückfallen lassend. Er konnte es gar nicht erwarten, dass sie endlich aus der Maschine aussteigen konnten, stieß aber ein überraschtes Geräusch aus, als ihm die eisige Winterluft entgegenschlug. Sofort drückte er sich so nah wie nur möglich an Charles, bibbernd die Zähne aufeinanderpressend.
„Ich glaube, für solches Wetter hab ich keine Klamotten mitgenommen“, piepste er zitternd, zum Glück konnten sie direkt in eine Limousine steigen, die sie zu ihrem Hotel bringen würde, sodass er nicht lange frieren musste. Auch wenn Frankreich nicht Norwegen war, fühlte es sich gut an, zu rück in Europa zu sein. Und dann auch noch in Paris, der romantischsten aller Städte, die es gab! Julian würde den Unternehmer dafür garantiert fürstlich entlohnen. Es war schon etwas schade, dass Benjamin nicht mitgekommen war, er vermisste ihn schon etwas, aber andererseits gab ihnen das auch viel mehr Freiheiten, wenn er nicht immer dabei war. Der Norweger war ganz hin und hergerissen zwischen der Gestalt des Geschäftsmannes und der Welt jenseits des Autofensters, er konnte gar nicht genug bekommen von all den vielen Lichtern und der weihnachtlichen Stimmung da draußen.
„Es ist so wunderschön“, hauchte er leicht, seinen Atem von der beschlagenen Scheibe wischend. Er hätte die ganze Nacht so durch die Stadt fahren können, aber schließlich kamen sie doch in ihrem Hotel an, das wohl prunkvoller kaum hätte sein können, selbst für Charles´ Verhältnisse. Eilig folgte er ihm durch die großen gläsernen Türen, sich eng an ihn haltend, denn diese Fremdsprache, die um ihn herum ertönte, die beherrschte er nicht, und hier würde wohl kaum jemand Norwegisch sprechen, vielleicht nicht einmal fließend Englisch. Wenigstens war es hier in Paris nicht ganz so wichtig, wie sie sich benahmen, und es schien den Älteren anscheinend nicht zu stören, dass er sich sofort bei ihm einhakte und eng an ihn geschmiegt blieb.
„Und das ist wirklich Urlaub nur für uns? Nichts Geschäftliches?“, hakte er neugierig nach, während sie zur Lobby schlenderten, um ihre Koffer kümmerte sich wohl schon jemand. Alles hier kam ihm vor, als würden sie sich in einem kleinen Schloss befinden, sie hatten hier drin selbst einen Springbrunnen, den Julian unverhohlen beeindruckt betrachtete. Erst die Stimme des Dunkelhaarigen riss ihn wieder aus seinen Gedanken, er musste kurz schlucken, er hatte nicht gewusst, dass er so gut Französisch sprach. Was man über diese Sprache sagte war nicht gelogen, und der Lockenkopf konnte einfach nicht anders, als ihn aus großen Augen schmachtend anzublicken, sich leicht auf die Unterlippe beißend. Egal, was er gerade auch zu dem Hotelpersonal sagte, es klang unheimlich sexy und machte den Jüngeren ganz scharf, sodass er es kaum erwarten konnte, in ihr Zimmer zu kommen. Mit Mühe und Not konnte er sich bis zu ihrer Suite zurückhalten, Charles erzählte ihm noch, dass sie sich eigentlich nur schnell umziehen wollten, und dann Essen gehen würden, aber der Blonde wusste ganz sicher, dass er sich nicht so lange würde zurückhalten können. Eine kleine Nummer konnten sie ganz sicher noch dazwischenschieben. Julian nahm sich kaum Zeit, die riesige Suite zu begutachten, auch, wenn sie einfach wunderschön war, kaum hatte er die Tür hinter sich zugeworfen, schlang er schon die Arme um Charles´ Nacken, fahrig mit den Händen über seinen Rücken tastend.
„Was hältst du noch vor nem Quickie vor dem Essen?“, brachte er keuchend hervor, den Älteren leicht gegen eine der wunderhübsch tapezierten Wände drückend.
„Sag nochmal was auf Französisch für mich, ja? Das klingt so verdammt heiß“, stieß er zwischen zwei innigen Küssen aus, während seine Finger sich am Hosenbund des Dunkelhaarigen zu schaffen machten.

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BeitragThema: Re: Living on a guitar´s strings   Living on a guitar´s strings - Seite 17 Icon_minitime1Mi Dez 12, 2012 10:09 pm

Der Flug war bei weitem nicht so lang wie der nach Asien und Charles war froh, dass sie einige Stunden auf das öde Herumsitzen verzichten konnten, schließlich wartete wohl eine der berühmtesten Städte auf die beiden Gestalten mit all ihren Lichtern, mit ihrer Kunst und ihrem neuzeitlichen Glanz.
Seine Augen wanderten hin und wieder lächelnd zu Julian, er genoss seine kleine Überlegenheit, die Tatsache, dass wahrscheinlich jeder, selbst der kleine Portier Bescheid wusste, wo es hinging, und dass der Junge der Einzige war, der sich in Ahnungslosigkeit baden durfte. Aber es war schon erstaunlich genug, dass bis jetzt kein Mensch geplappert hatte und der gelungenen Überraschung stand tatsächlich nichts im Wege.
Trotz der Vorfreude, die der Ältere nicht leugnen konnte, vergingen die restlichen Stunden eher schleppend, hin und wieder beschäftigte er sich mit einigen Papieren, hin und wieder über den Rand seiner Lesebrille hinwegschauend, Julian dabei beobachtend, wie er in diesem Augenblick seelenruhig neben ihm auf dem geräumigen Sessel schlief. Mit Schlafen gingen immer die Stunden viel schneller herum, doch er war kein großer Freund der Nickerchen, dafür hatte der Unternehmer einfach viel zu tun, viele Geschäfte abzuwickeln, die er nicht alle anderen Arbeitern abgeben konnten, schließlich trug er im Endeffekt die Verantwortung für all das, was sie falsch machen würden und das wollte er möglichst oft vermeiden, außerdem hatte er, wenn auch mehr sich selbst, versprochen, dass an diesem Wochenende keine Arbeit angerührt und keine Anrufe entgegen genommen werden würden und dieses Versprechen wollte er auch einhalten, schließlich gehörte er an diesen zwei, eigentlich drei Tagen ganz dem Norweger.
Ein feines Lächeln umrahmte das markante Gesicht, als die blauen Augen des Kleineren langsam aufschlugen. „Bald sind wird da.“, summte er mit leiser Stimme, mit den Augen kurz zur Armbanduhr schielend, ehe er flink die ganzen auf dem Tisch verbreiteten Papiere einsammelte, sie fein säuberlich in ihre Mappe legend, anschließend in der Tasche verstauend. „Ich habe deinen Schlaf ausgenutzt um einige, bürokratische Dinge zu regeln, gut geschlafen?“, sein Blick wanderte prüfend zu der schmalen Gestalt, ihn einen Moment lang musternd, ehe er den Arm um seine Schulter legte, gedankenverloren nach draußen blickend. Schade war es, dass er es nicht bis zur Landung vor Julian geheim halten konnte, den Ort und alles, was man damit in Verbindung brachte, doch auf der anderen Seite hatte er den Blondhaarigen wahrscheinlich zu lange zappeln lassen und was sollte er schon groß gegen das Panorama anrichten, was sie langsam immer näher mit dem Flugzeug erreichten?
Schief grinsend wanderte sein Blick stets vom Gelockten zu der hell erleuchteten Stadt unter ihnen, das letzte Mal, als er hier war, war so viele Jahre her, doch er konnte sich noch gut an jede Kleinigkeit des eindrucksvollen Ortes erinnern, als ob es erst einige Wochen her war, doch Paris würde wahrscheinlich niemals langweilig werden und die Tatsache, dass er seine Erinnerung nun mit besseren Zeiten an Julians Seite füllen konnte, erfreute ihn irgendwo, machte diesen Kurzurlaub noch erstrebenswerter als er ohnehin schon war.
Die Reaktion des Jüngeren war genauso, wie der Größere sie auch vermutet hatte- bei dem Quietschen, das aus seiner Kehle kam, stieß Charles unweigerlich ein leises Lachen aus, ihn belustigt anblickend, ehe er, sichtlich überrascht, auf den langen Kuss des Jungen einging, ihn nur zu gerne erwidernd. Hätte er gewusst, dass es ihn wirklich so freute, dass sie nach Frankreich reisten, hätte er diesen Ausflug schon viel eher mit ihm gemacht, doch vorher mussten andere Dinge geregelt werden, die Routine ihres Lebens musste wieder so hergerichtet werden, dass man ohne weitere Hintergedanken einige Tage im Ausland verbringen konnte, schließlich war das letzte Mal nicht so gut ausgefallen und Charles erinnerte sich nur zu ungerne auf das, was sie in Japan erleben mussten, verfluchte immer noch den Tag, an dem er so leichtsinnig war. Doch es sollte nicht ihre Laune trüben, er wollte nicht von der Angst geplagt werden, das hier so etwas auch geschehen konnte, schließlich war es in diesem Land kaum möglich, hier hatte er keine Feinde, hier war er lediglich der reiche Amerikaner mit seinem Freund- eine Modeerscheinung.
„Das ist eine kleine Entschädigung dafür, dass wir deinen Geburtstag nicht gefeiert haben.“, erwiderte er nach einer Weile, seine Brille von der Nase absetzend, anschließend sich leicht zum Blondschopf beugend, ihm einen sanften Kuss auf die Lippen drückend, einen Moment lang so verharrend. „Alles Gute nachträglich.“, säuselte er sanft nahe seinem Ohr, strich mit dem Handrücken über seine Wange, sich wieder im Sitz zurücklehnend, geduldig darauf wartend, dass sie endlich landeten.
Der Dunkelhaarige hatte sich Paris gar nicht anders vorgestellt- es war bitterkalt, als sie aus dem Wagen ausstiegen, er bedauerte es, dass sie vorher nicht für Julian einkaufen gewesen waren, doch das hätte vielleicht zu viel verraten und so konnte er ihm wenigstens hier mit französischer Mode bekleiden, mit allem, was dem Jungen gefiel. „Keine Sorge, wir werden hier schon was für dich finden.“, entgegnete der Geschäftsmann grinsend, seinen Arm um die Taille des anderen schlingend, ihn eng an sich ziehend. Er konnte seinen Atmen gefrieren sehen, etwas, was in Kalifornien wahrscheinlich auch etliche Jahre später nicht der Fall sein würde, allerdings wusste der Ältere auch, dass es in anderen Regionen deutlich kälter ausfiel.
„Du als Norweger solltest das doch als ein laues Lüftchen ansehen.“, Charles lachte laut auf, drückte den Blondschopf noch etwas enger an sich, ehe sie im geräumigen Wagen verschwanden, der sie dank der getönten Scheiben von der Außenwelt abschottete.
Paris war wie immer prunkvoll, voller Menschen und Lichter. Hier und da waren die vielen Schaufenster bereits erfüllt von weihnachtlicher Stimmung, die den Unternehmer selbst noch gar nicht erreicht hatte, doch all das interessierte ihn eigentlich auch nicht allzu sehr, viel spannender erschienen die Eindrücke, die sich im Gesicht des Norwegers abzeichneten, wie er regelrecht an der Fensterscheibe klebte und mit hungrigen Augen jede Kleinigkeit in sich aufzunehmen schien. Bei seinen Worten musste der Größere schmunzeln- es war wirklich wunderschön hier, das konnte man nicht leugnen und spätestens morgen würden sie noch mehr von der Schönheit dieser großen Stadt zu Gesicht bekommen. Charles war ein wenig in Gedanken, bemerkte ihr Hotel erst, als der Wagen anhielt, man ihnen die Türe aufhielt, anschließend eilig aussteigend, während man ihr Gepäck aus dem Auto holte, es ebenfalls in die Lobby des Hotels tragend, welches die beiden Männer betraten. Hier konnte Julian noch so viel Körperkontakt zu dem Älteren suchen, es war kein Problem, hier hatte es man schon lange als eine Trenderscheinung angesehen, dass Männer andere Männer an ihrer Seite hatten, dass sie nicht dem Fleische der Frau nacheiferten. Die berühmtesten Modedesigner waren angetan vom männlichen Geschlecht, Künstler, Musiker- in dieser Stadt schaffte man es immer noch mit genug Talent und Selbstvertrauen groß rauskommen zu können.
Mit hochgezogenen Augenbrauen ließ er den Blick erneut zu Julian schweifen, skeptisch betrachtend. „Vertrau mir, nichts Geschäftliches, nur du und ich und Paris.“, erwiderte er mit sanfter Stimme, sich anschließend wieder abwendend, dem jungen Mann gegenüber von ihnen ein freundliches Lächeln schenkend, ihn begrüßend. Das Problem mit Franzosen war ihr unglaublich großer Patriotismus- sie liebten ihre Sprache viel zu sehr, als dass sie von einer anderen Gebrauch machten. Sicher, in einem Hotel wie diesem fand man wahrscheinlich dennoch genügend Männer und Frauen, die die englische Sprache beherrschten, dessen Pflicht es war, die ganzen ausländischen Gäste dementsprechend zu empfangen, doch außerhalb dieses Etablissements sah es wiederum anders aus, weswegen der Schwarzhaarige mehr als nur froh darüber war, Französisch fließend sprechen zu können.
Nach einem kurzen Smalltalk und der Bestätigung ihrer Reservieren, gab man ihnen anschließend den Schlüssel, wünschte ihnen einen netten Aufenthalt, während man dem Portier mit einer Handbewegung deutlich machend, dass er ihr Gepäck ihnen hinnterhertragen sollte, ehe Charles mit einer schwungvollen Bewegung sich abwandte, den Norweger mit sich zu den Aufzügen ziehend. Sein Lächeln schien wie eingemeißelt auf den schmalen Lippen zu sein, er hatte sich schon lange nicht mehr so gutlaunig erlebt. „Wir gehen gleich essen, Julian.“, erzählte der Größere ihm nach einer Weile, als sie mit dem geräumigen, prunkvollen Aufzug hochfuhren, vor ihnen ein junger, schlaksiger Mann, der ihre Sachen mit sich trug, dabei auf die Anzüge aufpassend, wohlwissend, dass jeder einzelne wahrscheinlich mehr kostete als sein Monatsgehalt. Er hatte zur Vorsicht Julians gleich mit eingepackt, sie würden oft Orte aufsuchen, wo eine Jeans absolut verpöhnt war, da waren fein geschneiderte Kleider wohl die bessere Lösung. Das ihnen nur zu bekannte Pling erklang, alle drei rauschten in den breiten Gang hinein, wo sich nur sehr wenige Türe befanden, ihnen gehörte die Suite, die am weitesten von den anderen entfernt war, Charles legte viel Wert auf seine Privatsphäre, er brauchte keine fremden Gäste zu hören und wollte umgekehrt auch nicht unbedingt, dass sie die beiden hörten.
Der Geschäftsmann bedankte sich bei dem jungen Mann, drückte ihm einige Hände in die Scheine, als dieser auch schnellen Schrittes von dannen zog, die große Türe hinter sich schließend.
Natürlich bestand ihre Suite nicht nur aus einem Bett und einer spärlichen Minibar, glich erneut ein wenig dem Penthouse des älteren Mannes, nur, mit dem feinen Unterschied, dass hier die Architektur sehr an achtzehnte Jahrhundert erinnerte, golden verziert und allgemein unglaublich französisch war.
„Ich habe uns einen Tisch im-“, Charles hielt inne, blickte den Kleineren verwirrt an, als dieser plötzlich die Nähe zu ihm suchte, fast automatisch die Arme um seine Taille schlingend, ein kehliges Lachen ausstoßend. Seine Worte zauberten ein weiteres Lächeln auf dem frisch rasierten Gesicht, wo kam auf einmal so viel Motivation her? War es nicht eigentlich der Dunkelhaarige sonst, der unglaublich scharf auf den Gelockten war und ihn aus dem Alltagsleben entriss?
Als er allerdings die Antwort auf seine Frage hab, wurde ihm klar, was der Auslöser für solch ein Verhalten war, womit er den Älteren durchaus öfter überraschen durfte. „Oh, Julian…“, den Namen gekonnt mit französischem Akzent schnurrend, beugte der Größere sich leicht herüber. „Tu est très obscène, mon cher.“, säuselte er ihm sanft ins Ohr, mit den Zähnen nach seinen Ohrläppchen langend, mit sanfter Gewalt ziehend, anschließend mit den Lippen seinen Hals liebkosend, am Kinn vorbei zu seinem weichen Wund wandernd, Julian anschließend innig küssend. Langsam schob seine Zunge an den Zähnen seines Freundes vorbei, wand sich mit der anderen, sie spielerlisch immer wieder umherschiebend, während seine Hände unter das Oberteil des Kleineren wanderten, über die warme Haut streichend. Ein Quickie war wahrscheinlich das Beste vor dem Essen und zugleich erfüllend nach solch einer langen Reise.
Der Ältere wollte gar nicht mehr ablassen, löste sich jedoch widerwillig von dem Kuss, als seine Lungen atemringend ihn dazu zwangen, schief grinsend. „Du bist viel heißer als solch eine belanglose Sprache.“, mit diesen Worten wanderten seine Finger langsam zur Hose des Kleineren, geschickt den Knopf öffnend, am Reißverschluss ziehend. Er ließ sich nicht allzu viel Zeit, schob sich am Bund der Boxershorts vorbei, beides von den schmalen Hüften des Lockenkopfs streifend, auf den Boden fallen lassend. Immer wieder suchte er die weichen Lippen des Jungen, packte nebenbei sein Glied, erst langsam, dann etwas schneller reibend. Es schien ihn tatsächlich sehr angemacht zu haben, Charles hätte nie gedacht, dass er so schnell hart werden würde, dass eine solch sinnlose Sprache anscheinend so etwas im Norweger hervorrufen konnte. Sicher, es klang auf einer eigenen Art und Weise sexuell, doch er hatte es nie so betrachtet. „Ich fürchte, wir werden ab sofort öfter in Frankreich Urlaub machen.“, seine Augen funkelten den Jüngeren lustvoll auf, seinen schlanken Körper rasch herumwirbelnd, den Spieß umdrehte und ihn an die Wand presste, leise lachend, nun an seiner eigenen Hose herumwerkelnd, sie leicht samt Boxershorts herunter schiebend. Der Größere brauchte keine Starthilfe,mehr, hatte bereits eine Erektion von all den kleinen Berührungen bekommen, sodass er schnell seine Finger zu den Oberschenkeln des Jungen wandern ließ, ihn anschließend anhebend, dankbar dafür, dass dieser schnell seine Beine um seinen Körper schlang, sodass er nicht sein ganzes Gewicht tragen musste, mit den Händen auch andere Körperstellen anfassen konnte. „Aber wir müssen wirklich schnell machen, Franzosen mögen keine Unpünktlichkeit.“, zumindest nicht alle.
Seine Lippen benetzten die Brust des Kleineren mit zahlreichen küssen, hinterließen, neben Spuren von den letzten Malen, weitere Male auf der hellen Haut, über die violett schimmernden Flecken mit der Zunge fahrend, ehe er seine Finger im Fleisch des Blondhaarigen verkrallte, ihn noch ein wenig spreizend, ehe er langsam in ihn eindrang. Ein lustvolles Seufzen entwich seiner Kehle, als er sich einige Male vorsichtig bewegte, sich mit einer Hand an der Wand abstützend, während die andere sich in die Hüfte des Norwegers krallte, ihm seine Zunge in den Hals schiebend. Er genoss es, wie einfach es mittlerweile ohne irgendwelche Mittelchen war, sich in Julian zu bewegen, auch wenn ihm bewusst war, dass er wohl immer noch bei den ersten Stößen ein unangenehmes Ziehen verspürte, doch mit der Leichtigkeit mussten auch die Schmerzen langsam verfliegen, so hoffte der Geschäftsmann zumindest. Mit bedachten Stößen drückte er sein ebcken Eng gegen das des Anderen, ließ ein Stöhnen über seine Lippen gleiten, er spürte die Hitze und die Lust im Inneren aufsteigen, wie sie bei jeder Bewegung immer stärker wurde, seinen Körper immer schneller einzunehmen schien. Seine Augen suchten die des Jüngeren, musterten zufrieden die Gesichtsregungen, anschließend mit den Zähnen seinen Hals liebkosend, dabei die Stöße noch etwas beschleunigend, tiefer in Julian eindringend, dabei die Enge seines schmalen Leibes genießend, auch wenn er es wahrscheinlich eher genossen hätte, wären sie nackt gewesen, er wollte jede Pore der Haut auf seiner spüren, den Schweiß, der sich mit seinem vermischte und die Hitze, die sich auf seinen eigenen Körper übertrug, doch obwohl all dies in diesem Augenblick wegfiel, konnte Charles dennoch nicht leugnen wie heiß ihn die Situation machte, sodass er den Körper noch etwas enger gegen die Wand presste, sein Becken noch stärker bewegte, nebenbei Julians Erektion packend, mit Rhythmus mit flinken, schlanken Fingern reibend. Sein Stöhnen vermischte sich mit dem des Norwegers, erfüllte den großen Raum mit den hohen Decken und war wahrscheinlich sogar in den Gängen zu hören, doch das interessierte ihn nicht und es interessierte die anderen auch nicht, es war Frankreich, es war Paris- hier strotzte alles vor Sexualität und Liebe, der Gier und Lust. Hier konnten sie sich fallen lassen, alles vergessen, sich vergessen und dies fiel Charles in diesem Moment nicht einmal schwer.

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BeitragThema: Re: Living on a guitar´s strings   Living on a guitar´s strings - Seite 17 Icon_minitime1Do Dez 13, 2012 9:52 am

Es war egal, was Charles ihm auf Französisch erzählt hätte, es hätte auch die Speisekarte ihres Restaurants sein können, aber bei den Worten stellte sich scheinbar jedes Nackenhaar einzeln auf und seine Beine wurden weich wie Pudding. Er stieß ein erregtes Keuchen aus, als er die Lippen des Älteren so nah an seinem Ohr spürte, sich auf die Unterlippe beißend. Er kannte bis auf die üblichen Floskeln zwar kein Wort Französisch, aber über den Wortlaut konnte er sich schon denken, was man ihm da zugeflüstert hatte, und er krallte seine Hände nur noch fester in den Stoff seiner Kleidung. Die Berührungen des Unternehmers fühlte sich noch intensiver an als sonst, schienen auf seiner Haut zu brennen, sodass er ein leichtes Stöhnen ausstieß. Wie konnte es bloß sein, dass ihn allein der Klang einiger gesäuselter Worte so erregte?! Vielleicht spielte es j auch noch hinzu, dass sie sich heute noch kaum berührt hatten, Julian wusste es nicht so ganz sicher, aber was es auch war, er genoss es, auch, wenn er Charles somit wieder etwas mehr Macht über ihn gab. Jetzt noch etwas Wein, und sie bräuchten die Suite für die nächsten Tage ganz sicher nicht mehr verlassen. Aber das wäre zu schade um die schöne Stadt, also konnten sie sich besser jetzt eine kurze Runde Sex gönnen, damit er beim Essen etwas ausgeglichener war. Seine Hände rissen beinahe die Knöpfe von Charles´ Hemd auf, ohne Rücksicht auf Verluste, während seine Lippen über die nackte Brust wanderten, kurz zubeißend, als er plötzlich die Hand des Dunkelhaarigen an seinem Glied spürte. Er konnte kaum ein Wort hervorpressen, so erregt war er, er hatte sich selbst noch nie so erlebt, aber es war ein geiles, neues Erlebnis. Und außerdem musste er es doch ausnutzen, dass er Charles einmal nur für sich hatte, dass er sich ihm ein ganzes Wochenende lang ungeteilt widmen würde und er ihn von früh bis spät sehen konnte, nicht so wie innerhalb der Woche.
„Da werden wir dann aber nicht viel von Frankreich sehen“, keuchte er ihm grinsend entgegen, die nervige Hose, die ihm bis zu den Kniekehlen gerutscht war, achtlos mit den Füßen beiseite tretend, gerade noch rechtzeitig, bevor er gegen die Wand gedrückt wurde. Er stieß ein wohliges Schnurren aus, mit den Zähnen nach Charles´ Unterlippe schnappend. Seine Hände hatten unter seinem Hemd bereits einige Kratzer zurückgelassen, und er sollte sich wohl besser ein wenig zügeln, bevor er noch allzu eindeutige und vor allem sichtbare Spuren hinterließ. Aber wie sollte er ich jetzt zügeln, wie sollte er sich zusammen nehmen, wenn der Geschäftsmann einfach so verdammt heiß war und ihn mit seinen Berührungen schlicht um den Verstand brachte?! Am liebsten hätte er ihm noch dabei geholfen, die nervige Hose loszuwerden, damit sie endlich loslegen konnten, aber weitere Hilfe von ihm war gar nicht nötig, anscheinend hatte ihn das Vorspiel schon genug erregt. Julian liebte die Hilflosigkeit, wie er einfach hochgehoben wurde, schnell die Beine um seine Hüfte schlingend und sich an ihm festklammernd.
„Keine Sorge, ich bin jetzt schon fast fertig“, hauchte er ihm mit einem breiten Grinsen entgegen. All das hier hatte ihn so unglaublich geil gemacht, das er sich wirklich zügeln musste, um nicht gleich zum Orgasmus zu kommen. Und sie waren noch nicht einmal seit einer Stunde hier in Paris! Was das Wochenende sonst noch für ihn bereithielt, wagte er sich gar nicht vorzustellen. Er konnte gar nicht sagen, wie unglaublich froh er war, dass er all dies nicht mit einem unüberlegten Seitensprung aufs Spiel gesetzt hatte, denn bei aller Liebe, so etwas hätte Chris mit ihm einfach nicht anstellen können.
Seine Arme legten sich um Charles´ Nacken, gerade noch rechtzeitig, bevor er in ihn eindrang und ihm damit jeglicher Körperkontroller beraubte. Mittlerweile tat es kaum noch weh, wenn er in ihm drin war, höchstens die ersten paar Stöße, und die gingen sowieso meistens in der aufwallenden Lust unter, wie auch jetzt. Es war beinahe eine Qual, wie gut sich das alles anfühlte, die Wand, die sich bei jeder Bewegung des Älteren stärker gegen seinen Rücken drückte. Es war ihm egal, dass vermutlich selbst die Leute am anderen Ende des Ganges sein Keuchen und Stöhnen hören konnten, er konnte sich einfach nicht zurückhalten, es war außerhalb seiner Möglichkeiten. Er legte den Kopf leicht in den Nacken, für einen Moment genießend die Augen schließend, bevor er sich zu Charles hinüberbeugte, fordernd seine Lippen suchend und seine Zunge tief in seinen Rachen schiebend. Atmen war in diesem Moment sowas von egal, während er seine Zunge immer wieder anstupste. Die Finger vergruben sich zwischen den Strähnen des dunklen Haares, es fiel ihm beinahe schon schwer, sich mit seinen Beinen noch weiterhin festzuhalten, weil jeder Stoß ihm weiter die Besinnung raubte. Es war ein so atemberaubendes Gefühl, ihn so tief in sich drin zu spüren, dass der Lockenkopf ein paar Mal nach Luft schnappen musste, bevor er überhaupt einen Ton hervorbringen konnte.
„Lieber Himmel, ich geb dich und deinen Schwanz nie wieder her“, keuchte er atemlos, seine Zähne in seinem Nacken vergrabend. Allein die Vorstellung, er könnte mit irgendeinem anderen Kerl so geilen Sex haben, machte ihn so unglaublich eifersüchtig, dass er die eigenen Bewegungen ein wenig intensivierte, sein Becken kreisen lassend so gut er konnte. Seine Hände fuhren beinahe zittrig über seinen Oberkörper, er ließ seine Zunge folgen, den leichten Geschmack von Salz aufnehmend, bevor er ihm leicht in die Brustwarze biss. Er spürte, dass er dieses Mal unglaublich schnell zum Orgasmus kam, musste einfach darauf hoffen, dass es bei Charles ähnlich schnell ging, denn er konnte sich einfach nicht viel länger zurückhalten. Er lehnte seinen Kopf an die Schulter des Älteren, die Augen fest zusammenpressend. Er biss sich beinahe die Unterlippe blutig, als er endlich zum Orgasmus kam, zum Glück spürte er Charles ebenfalls nur noch ein paar Mal zustoßen, dann war auch er soweit. Zitternd drückte er sich an ihn, seinen klopfenden Herzschlag hörend und dem schweren Atem lauschend. Er kam selbst kaum zur Ruhe, genoss das Gefühl, dass der Dunkelhaarige immer noch in ihm drin war. Auch wenn es schneller Sex gewesen war, war er unglaublich geil gewesen. Nach dem Essen konnten sie sich sicherlich noch einmal ausgiebiger in dem riesigen Himmelbett wälzen, dem er bis jetzt noch kaum Beachtung geschenkt hatte. Eigentlich wollte er sich gar nicht von Charles´ Leib lösen, aber sicher wurde er ihm langsam zu schwer, und er hatte ja gesagt, dass sie sich beeilen mussten, also setzte er etwas widerwillig die Füße auf dem Boden auf, den Kopf weiterhin an seine Brust lehnend.
„Das wird so ein unglaublicher Urlaub“, grinste er ihm leicht entgegen, gierig seine Lippen suchend. Für eine Dusche war wohl keine Zeit mehr, und zum Glück hätte er sich eh umziehen müssen. Und wenn sie hier essen gingen, dann wäre weniger als ein Anzug vermutlich nicht gut genug gekleidet. Zum Glück hatte Charles ja an so etwas gedacht, er selbst hatte solchen feinen Klamotten gar keine Aufmerksamkeit geschenkt, und wenn, dann wären die Sachen vermutlich mit allem anderen furchtbar verknubbelt in seinem Koffer gelandet.
„Wie soll ich das bloß überleben, wenn du hier ständig Französisch sprichst?“, maulte er gespielt theatralisch, aber eigentlich war es wohl ganz gut, dass er sich hier so auskannte, Julian wäre mit seinem Norwegisch und nicht akzentfreiem Englisch hier wohl nicht besonders weit gekommen. Während er zum Badezimmer hinübereilte, zog er sich das Shirt noch über den Kopf, betont langsam, obwohl er wohl eigentlich keine zweite Runde provozieren sollte. Das Bad war genauso prunkvoll und golden wie der Rest ihres Zimmers. Immer noch erstaunlich, dass solcher Luxus jetzt schon fast Alltag für ihn geworden war. Wobei, das dämpfte seine Begeisterung nicht im Mindesten.
„Ich hatte noch nie so ein tolles Geburtstagsgeschenk“, wisperte er andächtig, bevor er sich etwas kaltes Wasser durchs Gesicht laufen ließ und sich eine der Parfumflaschen schnappte, die fein säuberlich auf einer Kommode aufgebaut waren. Sonst hatte er seinen Geburtstag eigentlich immer nur irgendwie übergangen. Etwas in Eile schlüpfte er in sein Hemd und die Anzughose, immer noch fühlte er sich irgendwie unwohl in dieser Kleidung, aber in normalen Anziehsachen hätte er sich garantiert in einem feinen Restaurant nur noch unwohler gefühlt. Zum Glück fühlte er sich jetzt ein wenig erfrischt, trotz des anstrengenden Sex´, und er ließ sich auf die Bettkante fallen, seine Schuhe anziehend. Als der Ältere jedoch zu ihm herantrat, schlang er sofort die Arme um seine Taille, sein Gesicht gegen seinen Bauch drückend.
„Du bist so ein unglaublich toller Freund“, murmelte er in den Stoff hinein, bevor er sich aufrichtete und ihm das Band für die Fliege in die Hand drückte, auffordernd den Hals streckend. Nur, weil er jetzt wusste, was das war, konnte er das noch lange nicht selbst.
„Was isst man denn hier in Frankreich so? Ich werd ja nicht mal die Speisekarte lesen können.“
Ein wenig nervös war er schon, umso besser, dass er an diesem Wochenende die Erlaubnis hatte, sich so viel er wollte und überall an den Unternehmer zu klammern und seine Nähe noch intensiver zu suchen als sonst.
„Ich hab gehört…“
Er senkte die Stimme ein bisschen, stellte sich leicht auf die Zehenspitzen, um nach an Charles´ Ohr zu sein.
„Ich hab gehört die essen hier Schnecken“, brachte er leise mit einem Unterton von Ekel hervor, den Älteren aus blauen Augen heraus fragend anblickend. Allein der Gedanke an die schleimigen Tiere rief Ekel in ihm hervor.
„Sowas muss ich aber nicht essen, oder?“, fragte er etwas zögerlich. Er wollte zwar kein Kulturbanause sein, aber sowas konnte man doch wohl kaum von ihm verlangen!

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BeitragThema: Re: Living on a guitar´s strings   Living on a guitar´s strings - Seite 17 Icon_minitime1Do Dez 13, 2012 11:35 pm

Es war so verdammt leicht gewesen, Julians Gewicht tragen zu können, und dennoch war der Ältere froh über die Wand, die ihm als eine angenehme Stütze diente, vor allem dann, wenn er keine Kontrolle mehr über seinen Körper hatte und seine Stöße den Jungen immer stärker durchschüttelten, dass er glaubte, er könnte bald von seinen Hüften fallen.
Es war wirklich eine angenehme Art, den Urlaub in Frankreich zu beginnen und wenn er schon so gut begann, dann würden die restlichen Stunden wahrlich ein Fest werden, da war er sich mehr als nur sicher.
Die Worte des Jüngeren zauberten ein breites Grinsen auf dem älteren Gesicht, ihm einen innigen Kuss auf die Lippen zur Antwort drückend, genoss die Zusätzlichen Bewegungen der schmalen Hüften, die ihn nur noch weiter antrieben und motivierte. Charles wusste nicht, wann er das letzte Mal solch einen Quickie hatte, bis jetzt ließ er sich mit Sex immer gerne und viel Zeit, diesmal jedoch konnte er den Höhepunkt kaum noch hinauszögern, die Nähe zu dem Kleineren machte ihn viel zu heiß, sein Stöhnen in seinen Ohren, die Lippen, die seine Haut berührten, er glaubte jeden Moment vor Lust explodieren zu müssen, schmieg sein Leib noch enger gegen das andere an, noch einige letzten Male heftig zustoßend, nur wenige Augenblicke nach Julian den Orgasmus erlangend, ein letztes Mal dunkel aufstöhnend, sich an der sehnigen Schulter des Anderen anlehnend. Er verharrte einen Moment lang in dieser Position, drückte seine Lippen sanft auf die blasse Haut seines Freundes, zog sich erst wieder aus ihm zurück, als ihm die Zeit in den Sinn kam. Ein breites Lächeln umrahmte das markante Gesicht. „Das wird er in der Tat.“, erwiderte er mit leiser Stimme, langsam wieder zu Atem kommend, gedankenverloren über den schmalen Rücken des Jungen streichend. Er hätte das Essen fast sausen lassen wollen, aber sie waren nicht hergekommen um das Wochenende im Hotel zu verbringen und Sex zu haben, nein, der Dunkelhaarige hatte noch genug mit dem Norweger vor gehabt und sie hätten noch die heutige Nacht, wo sie auch die herumstehende Möbel austesten konnten, die nur darauf wartete, ausgenutzt zu werden.
Widerwillig löste der Größere sich von der blonden Gestalt, ihn einen Moment lang prüfend musternd, einen Kuss auf die Stirn pressend, ehe er sich zum Umziehen aufmachte, ins Schlafzimmer tapsend, wo ihr Gepäck bereits sehnsüchtig auf sie wartete.
Gedankenverloren hing er fein säuberlich die Anzüge in den Schrank, dabei den von Julian auf das Bett legend, ihn fordernd anblickend. Dass er an so etwas niemals denken würde, das nahm der Ältere ihm nicht einmal übel- nicht jeder hatte solch eine Affinität zu diesen Kleidungsstücken entwickelt wie er selbst und irgendwo war es auch nicht selbstverständlich für einen Bürger, dass man jedes Mal mindestens einen dabeihaben sollte. „Wir müssen dir unbedingt noch einen schneidern lassen, Auswahl ist immer gut.“, warf er in den Raum, dabei einen dunkelblauen Anzug herauskramend, „Und keine Sorge, irgendwann gewöhnst du dich daran…sonst müssen wir uns eben immer für einige Minuten einen Ort suchen, wo wir ungestört sein können.“, fügte der Dunkelhaarige anschließend hinzu, Julian ein breites Grinsen schenkend, ihm anschließend ins Bad folgend.
Seine Augenbrauen hoben sich ein wenig an, als der Junge betont langsam seinen Überbleibsel an Kleidung auszog, lachend den Kopf schüttelnd, dabei sein eigenes Hemd von den Schultern streifend, sich zu der schmalen Gestalt gesellend, ebenfalls den restlichen Schweiß mit Hilfe von kaltem Wasser wegspülend. Seine grauen Augen blickten zu Julian rauf, den Worten lauschend. „Wirklich? Nun, es freut mich, dass dir dieses Geschenk anscheinend so gut gefällt.“, Charles hätte sich fast schon denken können, dass der Norweger wahrscheinlich nicht oft seine Geburtstage gefeiert hatte, geschweige denn groß beschenkt worden war, zumindest nicht in der Obhut des Mannes, der hoffentlich seiner Potenz in diesem Moment hinterher weinte.
Schnell zog der Größere ein neues Hemd an, es mit flinken Fingern zuknöpfend, anschließend auch den Rest seiner Kleidung anziehend, zuletzt erst die grau schimmernde Krawatte vor dem großen Spiegel im Schlafzimmer zubindend, dabei hin und wieder zu Julian schielend, ihm ein Lächeln schenkend, wenn sich ihre Blicke trafen.
Er liebte es ihn im Anzug zu sehen, es war angenehm und es war eindeutig etwas anderes, an was er sich nur allzu sehr gewöhnen wollte. Sie sollte öfter ausgehen.
Zu guter Letzt trug der Geschäftsmann noch sein Aftershave auf, trat mit langen Schritten zum Blondschopf heran, mit den Fingern über seine blonden Locken fahrend, als dieser die Nähe zum Älteren suchte. „Du auch…“, erwiderte er, gefolgt von einem leisen Lachen, als dieser sich aufrichtete, ihm das Band reichte. Charles empfand dieses Miteinander schon länger als eine Art Beziehung und wahrscheinlich war es lächerlich sich dagegen zu wehren ihn als seinen Freund zu betrachten, selbst wenn er ihm kein Liebesbekenntnis bis jetzt gemacht hatte.
„Was denn, hast du beim letzten Mal nicht aufgepasst.“, seine Augen musterten den Norweger belustigt an, ehe er seine Kragen hoch schob, routiniert mit dem Band eine ordentliche Fliege band, während seine Ohren den Worten des Kleinen lauschten, die ihn nur noch mehr amüsierten. Mit einem leichten Nicken signalisierte der Schwarzhaarige, dass er mit der Fliege fertig war, richtete sie noch ein klein wenig gerade, anschließend leise in sich hineinlachend. Julian hatte wirklich keine große Ahnung von der französischen Küche und seine Angst, er müsste nun eine Schnecke verspeisen, war einfach viel zu zuckersüß. Behutsam strich er über seinen Rücken, ihn etwas enger an sich ziehend. „Nein, du wirst keine Schnecken essen müssen…es sei denn du willst. Du kannst auch Froschschenkel bestellen.“, bei dem Gesichtsausdruck des Kleineren schüttelte Charles jedoch hastig den Kopf. „Nein, ich esse so etwas auch nicht, die Franzosen auch andere Spezialitäten, die nicht so exotisch sind, keine Sorge, Julian.“, seine Stimme klang sanft, der Dunkelhaarige beugte sich leicht zum Blondhaarigen herüber, ihm einen sanften Kuss auf die Lippen drückend.
„Ich nehme an, du bist fertig? Der Wagen wartet bereits unten auf uns.“, mit diesen Worten schlang er seinen Arm um die schmale Taille des Gelockten, ihn etwas enger an sich heranziehend, während sie die Suite verließen, zum Aufzug begebend, der nicht lange auf sich warten ließ.
Es war leer, sodass Charles diesen Moment ausnutzte um Julian ein weiteres Mal innig zu küssen, dabei die Zunge tief in seinen Hals schiebend. „Ich habe dir noch gar nicht gesagt wie mehr mir die schnelle Nummer gefallen hat.“; säuselte er ihm leise ins Ohr, anschließend nach vorne blickend, als sie zum Stillstand kamen, die Türen des Fahrstuhls sich schwungvoll öffneten.
Draußen hatte tatsächlich ein Wagen auf sie gewartet. Es war fast schon ungewohnt, dass der Fahrer nicht mehr Benjamin war, doch selbst der Wagen war anders, der Unternehmer hatte sich keine Kosten und Mühen gescheut um einen Chauffeur mit einer richtigen Limousine anzuheuern, eine, wo sie sogar die Fahrt über genügend Privatsphäre haben konnten, indem sie einfach die Scheibe zwischen ihnen und Fahrer hochschoben und sich so mithilfe von getöntem Glas abschotten konnten, doch auch wenn diesmal die Versuchung noch so groß war, ließ er es dennoch bleiben, verschob es auf ein anderes Mal, schließlich hatten sie noch weitere zwei Tage vor sich gehabt. Seine grauen Augen suchten immer wieder die des Kleineren, ihn schief anlächelnd, als sich diese trafen.
Sie brauchten nicht lange, schließlich lag das Restaurant im selben Nobelviertel wie ihr Hotel, zusätzlich waren sie in Eile und konnten wohl nicht mehr allzu lange herumtrödeln. Als der Wagen zu Stillstand kam und ihnen erneut die Türe geöffnet wurde, zog Charles den Jüngeren eiligen Schrittes mit sich mit in das noble Restaurant vor ihnen, wo man ihnen bereits die verglaste Türe öffnete, der Mann sich leicht verbeugte, sie begrüßend ehe er ihnen die Mäntel und Jacken abnahm. Charles ließ sich unweigerlich auf ein kurzes Gespräch ein, wo sie die formalen Dinge abklärten, ehe der fein angezogene Mann sie zu einem Tisch geleitete, der ganz ihrer war. Um sie herum war das feine Volk nur so vertreten, überall hörte man das Surren der französischen Sprache, hier und da auch eine Brocken von ganz anderen Sprachen, die der Ältere teilweise verstand, teilweise auch nicht. Angenehme Klaviermusik erfüllte den Raum, der durchflutet von einem angenehmen Licht war, das nicht zu hell, aber auch nicht zu dunkel war.
Routine, doch für Julian war dies wahrscheinlich sogar noch eindrucksvoller als das Essen in San Francisco. Dieses Treffen erschien in den Augen des Unternehmers so weit entfernt zu liegen, dass er gar nicht glauben konnte, dass es eigentlich erst vor einigen Wochen gewesen war, als er diesen Jungen von der Straße aufgabelte und ihn in seinen alten Straßenklamotten in ein schickes Restaurant mit sich nahm, wo er nichts weiter als seinen Körper wollte, den Spaß nach der Arbeit, ohne Belang, ohne Urlaub wie diesen, ohne Geburtstage.
Jetzt fühlte er sich beinahe schlecht, dass er ihn dazu getrieben hatte, dass er in den ersten Tagen so zu ihm war, ihm sogar eine belanglose Tätowierung verpasste, die nur seine zahlreichen Tänzerinnen und ehemaligen Nutten hatten, die in der Vergangenheit seine Gespielen waren. Julian war nicht einer von ihnen, er gehörte nicht dazu.
Mit eiligen Schritten tapste ein Kellner zu ihnen herbei, legte ihnen zwei Speisekarten hin, ihnen ein freundliches Lächeln schenkend. Charles zog seine Lesebrille aus der Innentasche des blauen Anzugs heraus, öffnete die im schwarzen Leder gebundene Karte, sich alles genau anschauend. „Ich möchte dir kein Kriechtier auftischen, aber du als Fischfreund wirst nicht dich nicht vor der Vorspeise drücken können…“, entgegnete er mit einem schiefen Lächeln, über den Rand der Karte zum Norweger hinwegsehend.
Er wusste genau, was er dem Kleinen bestellen würde, schließlich hätte wahrscheinlich ohnehin nichts gebracht, würde er diese Gerichte auch noch ins Englische übersetzen. „Ich nehme mir die Freiheit und bestelle für dich auch, ist das in Ordnung?“, Charles konnte keine Antwort mehr erwarten, da der Kellner bereits mit seinem Block zu ihnen huschte, ihn erwartungsvoll anblickend. Der Dunkelhaarige las die Gerichte von der Karte in einem schnellen Französisch vor, bestellte zur Vorspeise einen Weißwein, zum Hauptgang einen Roten. Das Dessert konnte warten, er wollte Julian das Vorrecht geben, wenigstens dabei ein Mitspracherecht bekommen zu können.
Der Größere lehnte sich im Stuhl etwas zurück, konnte sich an der schmalen Gestalt des Norwegers gar nicht sattsehen, genoss es, wie ihm all dies zu gefallen und verwirren zugleich schien. Und die Verwirrung konnte wohl noch eine weitere Instanz erreichen, als man ihnen eine Platte servierte, die Weingläser anschließend mit der dunkelroten Flüssigkeit füllend, die Flasche anschließend daneben stellend.
„Austern.“, versicherte er dem Blondschopf, als dieser den großen Teller betrachtete, sich anschließend eine schnappend. „Sie schmecken wirklich gut, glaub mir.“, er schnappte sich eine der Austern, anschließend eine der aufgeschnittenen Zitronenviertel schnappend, den Saft auf das etwas wabbelige Fleisch auspressend, sie anschließend wieder weglegend. „Du führst die Auster zum Mund und schlürfst.“, seine Augen beobachteten den Kleineren, während er das Zeug schlürfend in den Mund beförderte, die leere Schale anschließend wieder auf den Teller legend. „Probier’s aus.“

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