Danger Danger
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High Voltage
 
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 Living on a guitar´s strings

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Kauzi
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BeitragThema: Re: Living on a guitar´s strings   Living on a guitar´s strings - Seite 8 Icon_minitime1Mi Jul 25, 2012 12:52 am

Grimm war im ersten Moment doch etwas sauer auf Ben und Ronny, egal wie recht sie auch hatten mit ihrem Einwand. Aber jetzt war sie mal dran gewesen, verwöhnt zu werden, das hatte sie sich auch mal verdient, und Kyle hatte ja noch gar nicht richtig losgelegt. Über ein wenig Gestöhne und verkrallte Finger in Bens Laken war sie überhaupt noch nicht hinausgekommen, als Ben ihre Zweisamkeit nun eindeutig durchbrach. Peinlich, dass er sie gerade so vollkommen nackt sah, und zwar alles sah, war es Grimm ganz sicher nicht, viel mehr warf sie mit einem zornigen Schnauben ein Kissen nach dem Bassisten.
„Gerade, wenn ich mal dran bin fällt euch das natürlich ein!“, pampte sie, aber die Stimmung war eh schon ruiniert und der Drummer hatte schon von ihr abgelassen, so sehr sie sich auch gewünscht hätte, er würde nicht auf das Gelaber der Bandkollegen hören. Aber letztlich hatten sie recht, Grimm wollte ihre große Chance nicht für ein wenig Sex aufs Spiel setzen. Eine Weile noch hockte sie halb angezogen auf dem Bett, als hoffte sie, Kyle würde es sich doch noch kurzfristig anders überlegen, aber dem war wohl nicht so, und so zog sie einen leichten Schmollmund.
„Das will ich aber auch hoffen“, brummte sie etwas übellaunig, ihre Sachen zusammenklaubend und sich wieder anziehend. Lange konnte sie ihre getrübte Stimmung allerdings nicht aufrechterhalten, spätestens als Kyle sie wieder eng an sich heranzog und ihr einen langen Kuss gab, musste sie einfach schmunzeln. Alles in allem war der Drummer eben doch ein guter Freund, nächtliche Seitensprünge hin oder her, und Grimm war schon lange wegen mehr mit ihm zusammen als gutem Sex. Klar, das war eine Sache, die ihre Beziehung nur umso geiler machte, aber auch, wenn der Sex eher mittelmäßig gewesen wäre, hätte sie Kyle nicht mehr austauschen wollen, dafür hatte sie sich schon viel zu sehr an ihn gewöhnt. Und unterbewusst war sie vielleicht sogar ein wenig froh, dass sie doch nicht mehr dazu gekommen waren, eine zweite Runde Sex hinzulegen, denn sie merkte leider schon, wie sie in letzter Zeit immer schneller aus der Puste kam aufgrund ihres Untergewichtes, und die Anstrengung hätte ganz schön an ihren Reserven gezehrt. Aber die Zeiten von Mangelernährung waren ja hoffentlich bald vorbei.
Dass alle höchstkonzentriert waren, und das obwohl die Wirkung von Drogen und Alkohol noch nicht ganz verflogen waren, bewiesen zu mindestens die paar Lieder, die sie fehlerfrei durchgingen. Selbst ohne irgendein applaudierendes Publikum um sie herum war das Singen zu der harten, rockigen Musik in ihren Ohren eines der schönsten Dinge überhaupt, und Grimm dachte gar nicht daran sich zurückzunehmen, auch nur einem Takt jedes Songs nicht genau die Hingabe gebend, die er verdient hatte. Sie war eigentlich noch nie in ihrem Leben wirklich heiser gewesen, ihre Stimmbänder waren gut trainiert, und das würde ganz sicher nicht so schnell passieren, dass es sie aus den Socken haute, sodass sie nicht mehr singen konnte. Dennoch war sie froh, dass nach dem Proben und dem Abstimmen, welchen Song sie letztendlich präsentieren sollten –insofern es denn überhaupt verlangt werden würde- doch noch Zeit hatten, um ein bisschen zur Ruhe zu kommen. Ihr blieb noch ein wenig zärtliche Zeit mit Kyle zusammen in der Dusche, das Wasser, das kühl auf ihren Körper einprasselte, war Balsam für die Seele, und sie fühlte sich danach erfrischt und wie neu aufgeladen. Alkohol und Drogen schienen bis zum Abend weitestgehend aus ihrem Kreislauf verschwunden zu sein, und die paar Restspuren würden weder auffallen noch stören. Hohes Ansehen hin oder her, der Uptown Night Club blieb letztendlich auch nur ein Rockschuppen, und die Bands, die dort ein und aus gingen, waren auch nicht zivilisierter als sie. Dieses Mal nahm sie sich etwas mehr Zeit um sich fertig zu machen, richtete ihre Haare zu einem kleinen Iro auf und trug ordentlich dunkles Makeup um die Augen auf. Sie liebte es, so auf die Straße zu gehen, denn dann war sie noch auffälliger, und sie fühlte sich umso selbstsicherer. Sie verputzten schnell noch etwas Futter vom Chinesen, um den Kifferhunger zu stillen, dann machten sie sich auch schon auf den Weg Richtung Uptown. Sich ein klein wenig auszuruhen, das hatte Grimm leider irgendwie nicht mehr geschafft, und so hatte sie sich während der rund 20-minütigen Fahrt mit der Straßenbahn kurzum auf Kyles Schoß gesetzt, den Kopf an seine Schulter gelehnt, und hatte noch eine Runde geschlafen. Als die Bahn schließlich an der richtigen Straße hielt, konnte sie ihre Aufregung kaum noch zügeln, immer wieder lief sie ein ganzes Stück vor, nur, um dann wieder zurückzukommen und sich nervös an Kyle krallend. Selbst Ronny und Ben, sie sonst immer so ruhig und gefasst waren, klemmten sich jetzt schon die gefühlt fünfzigste Zigarette in den Mundwinkel, als die blaue Neonreklame des Uptown Nightclubs vor ihnen aufblinkte. Sie waren noch etwas früh, und um diese Uhrzeit war im Club wirklich noch nicht viel los, aber es war trotzdem ein geiles Gefühl, sich vor die Türsteher stellen zu können in dem guten Wissen, dass man sie auf jeden Fall reinlassen würde.
„Wir sind die Leute von Gunfire, wir sollten um acht hier aufschlagen“, antwortete Grimm so selbstsicher wie nur irgendmöglich auf die Frage des bulligen Türstehers, aber ihre angespannte Haltung wurde etwas lockerer, als der Mann sie mit sich in den Club nahm. Das Licht hier war gedämpft, über den Boden waberten bereits einige Schwaden künstlichen Nebels. Überall an den Wänden hingen Fotos von berühmten oder zu mindestens bekannten Rockern, allesamt in diesem Club aufgenommen. Grimm schauderte bei dem Gedanken, dass dort bald auch ein Foto von ihnen hängen könnte. Sie ließ den Blick kurz zu der großen Bühne hinüberschweifend, versetzte Kyle einen leichten Stoß mit dem Ellbogen.
„Stell dir vor auf dieser Bühne zu spielen“, hauchte sie andächtig, bevor sie den schon leicht belebten Bühnenraum verließen und in den hinteren Teil des Clubs gingen, wo sich das Büro des Inhabers befand. Grimm biss sich noch einmal nervös auf die Unterlippe, leicht an ihrem Piercing ziehend, bevor sie sich sicher war, dass sie die nötige Fassung hatte, um sich einer der Rockikonen ihres Jahrzehnts zu stellen, dann schob der Türsteher sie auch schon in den großen, doch recht nobel eingerichteten Raum. Grimm musste sich zurückhalten, um nicht mit offenem Mund zu staunen über all die Preise und Souvenirs in Form von Gitarren, Plektrums oder anderem Zeugs, das an den Wänden hing. Und der massige Schreibtisch war auch nicht ohne, mit all den kleinen Kneipen, in denen sie bis jetzt gespielt hatten, war das bei weitem nicht zu vergleichen. Den Mann, der hinter dem Schreibtisch saß, kannte sie aus diversen Magazinen, und sich ihrer mageren Erziehung besinnend, gab sie ihm eine festen Händedruck. Er war sicher schon über die vierzig, und an der Stirn wurde sein Haar schon etwas schütterner, aber er sah dennoch irgendwie beeindruckend aus. Im Gegensatz zu den meisten anderen Kneipenbesitzern, die meist selbst noch Altrocker waren, wirkte dieser Mann irgendwie sehr viel seriöser und ernster, und doch wusste die Sängerin, dass er von dem ganzen Genre Rock mehr Ahnung hatte als jeder andere in San Francisco, darüber konnten auch Sakko und Hemd nicht hinwegtäuschen. Er bedeutete ihnen, sich zu setzen, und alle kamen der Aufforderung so eifrig nach, als würde ihnen eine Strafe drohen, wenn sie es nicht taten.
„Ihr seid also diese neue Band, die sich in letzter Zeit in Gus´ Schuppen einen Namen gemacht hat“, begann er mit so tiefer Reibeisenstimme, dass sich jegliches Härchen auch Grimms Körper aufzustellen schien. Dass er den Besitzer ihrer Lieblingskneipe sogar beim Vornamen nannte, war ihr im ersten Moment gar nicht aufgefallen, aber es war wohl nicht verwudnerlich, die beiden stammten aus einem Jahrgang und waren im gleichen Metier tätig.
„Ich würde euch gern hier an ein paar Abenden im Club auftreten lassen“, fuhr er fort, und Grimm wandte sich mit großen Augen zu den anderen um, hatte er gerade etwa sogar von mehreren Terminen gesprochen?
„Ihr sollte ja gut spielen können, und was fürs Auge ist auch dabei“, brummte er mit einem leichten Lächeln, kurz auf Grimm schauen, die zwar etwas rot wurde, aber seinen Blick kess erwiderte. Und dann sagte er doch tatsächlich die Worte, die jeder von ihnen gern mal von einer solchen Koryphäe hören wollte:
„Aus euch kann noch was Großes werden.“
Ein Schauer überkam Grimm, hatte er sie also wirklich schon spielen hören? Dieses Treffen schien sogar noch lohnender zu werden, als sie es sich je erträumt hätte.

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BeitragThema: Re: Living on a guitar´s strings   Living on a guitar´s strings - Seite 8 Icon_minitime1Mi Jul 25, 2012 5:54 pm

Kyle war weder müde, noch sonderlich hungrig gewesen und so war es für ihn beinahe erstaunlich zu sehen, wie die drei anderen ihr Zeug schneller verputzen als er Reisnudeln sagen konnte. Seine Vorfreude schlug ihm viel zu stark auf den Magen und dennoch schlang er sein Zeugs schnell herunter, um es mit einer Zigarette zelebrieren zu können, von denen er ohnehin zu viele rauchte, sodass er es nicht einmal auf seine Anspannung schieben musste, dass die Fluppen nur so zwischen seinen Lippen brannten.
Die Straßenbahn war voll mit zwielichtigen Gestalten und auch mit alten Omis und Anzugträgern, die sich von diesen unsittlichen Wesen weit wegsetzten, um bloß nicht mit ihnen in Kontakt zu kommen, doch den Drummer interessierten die anderen reichlich wenig, sie waren nicht die einzigen ihrer Art, sie gehörten zu denen, die in der Zeit eine kleine Revolution starteten. Sie waren nicht wie diese dämlichen Hippies, die versuchten ein friedvolles Miteinander zu provozieren, Kyle hatte nichts dagegen anderen Leuten ins Gesicht zu schlagen und er hatte auch nichts gegen den zwischenmenschlichen Hass, der wahrscheinlich nie wirklich erloschen werden konnte und das war auch gut so, was brachten ihm auch das ganze blumige Gehabe, diese übermäßige Liebe und diese farbenfrohe Scheiße?! Nein, von so etwas musste der Dunkelhaarige nur kotzen.
Als sie endlich vor dem Club standen, stieß der Drummer ein lautes Pfeifen aus, erstaunt über die Größe und dem ganzen Gehabe mit Türstehern. Dies war wirklich ein Schuppen der ganz großen Klasse- keine Drogendealer in den Ecken, auch wenn er wusste, dass drinnen wahrscheinlich Drogen vom Feinsten hausierten, und keine Cracknutten, die sich zwischen den Mülltonnen die Seele auskotzten, nein, hier waren die Menschen zwar kaum besser als die vier Bandmitglieder, doch sie hatten viel mehr Knete, als dass sie mit läppischen zehn Dollar herumschlagen müssten.
Ein zufriedenes Grinsen stahl sich auf das kantige Gesicht des Musikers als seine Augen die Türsteher musterten, er hatte sich schon oft mit Wesen dieser Art anlegen müssen und manchmal forderte er sie sogar heraus, wollte sehen wie stark sie wirklich waren unter ihren Bomberjacken, mit ihren getönten Brillen und haarlosen Köpfen, doch diesmal musste er keinen herausfordern, sie waren willkommene Gäste, sie wurden erwartet!
Es war wohl das erste Mal, dass die kleine Band namens Gunfire so früh irgendwo erschienen war, man sollte auch die guten alten Rockstarmanieren nicht einfach so außer Acht lassen und sich wie eine Uhr fortbewegen, das wäre viel zu öde und lächerlich gewesen, doch hier ging es um weitaus aus mehr als ein paar Dollar mehr für die heruntergekommene Bude und einem Sandwich aus dem Supermarkt, oh nein, das war eine viel größere Gelegenheit für die Möchtegernstars, die vielleicht bald zu Vollblut- Superstars werden würden.
Kyles Augen waren erfüllt von einem Glanz, als er die große Bühne betrachtete, viel größer, als er es sich ausgemalt hatte und dass sie wirklich hier spielen könnten, wirkte auf einmal so unecht, dass der Drummer den Blick rasch zu Grimm wandern ließ. „Abgefahrene Scheiße.“, stieß er mit erstaunter Stimme aus, grinste die Sängerin breit an. Es kribbelte in seinen Fingerspitzen, der Anblick der Bühne ließ ihn nicht los, der Wunsch, jetzt sofort loszulegen..diesen Drang hatte er noch nie so stark verspürt. Doch dann ging ihr kleiner Rundgang auch schon weiter, dem Türsteher folgend, während man sich mit großen Augen umschaute. Der Dunkelhaarige sah, dass es Ben und Ronny nicht anders erging als ihm selbst, vielleicht waren sie alle noch viel begeisterter und unglaublich aufgeregter als er es war, er hatte beinahe schon Angst, dass einer von ihnen ohnmächtig werden würde, doch sie hatten noch genügend Selbstbeherrschung auftreiben können. Sie hatten gar nicht viel Zeit bekommen um ihre Gedanken zu sammeln, als sie schon in das Büro des Clubbesitzers geschoben wurden und sogleich einen Eindruck von bekamen, was es hieß berühmt zu sein.
„Woa.“, wisperte Ronny leise neben dem Langhaarigen, der sich solche Leute verkneifen musste. Kyle hatte ja schon eine Menge in seinem Leben gesehen aber das hier überstieg doch seine kleine Vorstellungskraft.
Seine braunen Augen huschten sofort zur ausgestreckten Hand, diese kurz schüttelnd, den Mann dabei anlächelnd. Erstaunlich wie sehr er sich von all den anderen unterschied, sein Auftreten, seine Kleidung, alles an ihm verriet wer er war und was er alles erreicht hatte, wovon die meisten immer noch träumten.
Der Drummer platzierte seinen Hintern auf einen der Stühle, tat es den anderen nach, während der Blick gebannt auf den Schreibtisch und die dahinter sitzende Person starrte. Er hörte den Worten gar nicht so richtig zu, seine Euphorie und Aufregung ließen es kaum zu, selbst sein Grinsen wollte einfach nicht verebben.
Der Kerl kannte sie, vielleicht hatte er sogar Gus‘ alten Schuppen irgendwann besucht, als sie mit ihrer wunderbaren Musik die Stühle zum Beben brachte, wie sollte er auch sonst irgendwie auf die vier Chaoten aufmerksam geworden sein?! Doch das alles war Nebensache mit dem darauffolgenden Vorschlag, der Musiker konnte nicht anders als noch breiter zu Grinsen, sich in seinem Stuhl etwas aufzusetzen, seine Augen trafen das Grau seiner Freundin, Freude lag in ihrem Gesicht und er wusste, dass er wahrscheinlich genauso strahlte wie sie es tat. Sie bekamen wirklich die Gelegenheit hier aufzutreten und das auch noch für mehr als nur einen Abend. Verdammt, irgendwas muss ihnen über Nacht Glück in den Hintern geschoben haben, es war beinahe schon unverschämt, wie gut alles verlief. Und tatsächlich glaubte der Typ auch noch an sie, an ihr Können! Natürlich verzog der Schwarzhaarige sein Gesicht, als er den Blick sah, mit dem Grimm angeschaut wurde, doch er hatte Recht behalten, sie war ein guter Blickfang und würde ihnen bestimmt mehr Zuhörer verschaffen, als sie zählen können.
„Danke, Mann!“, keuchte der Drummer lächelnd, welches vom Clubbesitzer stumm erwidert wurde. „Aber, Sir, wann wollen Sie uns hier eigentlich spielen sehen?“, fuhr er mit dunkler Stimme fort, beugte sich leicht hervor. Er war kein höflicher Typ aber hier würde mit Worten wie Alter oder Kumpel wohl nicht weit kommen.
Der Mann lehnte sich in seinem Sessel zurück, musterte mit den Augen jeden einzelnen von ihnen, ehe er den Mund langsam öffnete. „Ich würde sagen heute ist euer erster Termin, den Rest wird meine Assistentin mit euch besprechen.“, fuhr er anschließend fort. Kyle wollte am liebsten Freudensprünge machen- heute schon sollten sie hier loslegen! Da war es doch eine gute Idee vom Bassisten gewesen, dass sie vorher noch einiges an Songs geprobt hätten, sie waren bereit, sie konnten loslegen und sie durften loslegen! Gab es Geileres?!
Der Drummer bedankte sich ein weiteres Mal und als sich der ältere Mann erhob, taten die anderen genau das Gleiche, schüttelten ihm ein weiteres Mal die Hand, als dieser um den Schreibtisch herumkam, ihnen mit einer Hand zur Tür bedeutete. „Natalie, meine Assistentin, wartet draußen schon auf euch, sie wird euch euren Aufenthaltsraum zeigen und euch die Bühne genau beschreiben. Oh und die Getränke sind für Bands natürlich gratis.“, ein verschwörerisches Grinsen bildete sich auf dem Gesicht, zogen einige Lachfältchen nach oben.
Das war wohl eines der Dinge, von denen Kyle gehofft hatte, sie würden ausgesprochen werden. Frei saufen, einen eigenen Raum und eine mega große Bühne und das nur für eine dahergelaufene Band?
Sie mussten hier echt alle in Geld schwimmen und vor allem musste er wirklich viel Hoffnungen in Gunfire legen, wenn sie solche Privilegien bekamen.
Draußen wartete tatsächlich eine hoch gewachsene, schlanke Frau auf sie, mit blondem Lockenkopf. Sie war schlicht gekleidet und wirkte dennoch elegant, wie ihr roter Mund sich zu einem freundlichen Lächeln bildete und sie jedem einzelnen mit festem Händedruck die Hand schüttelte. „Willkommen im Uptown Night Club. Ihr seid die Band Gunfire, nehme ich an. Ich bin Natalie und führe euch in die Welt des Clubs hinein.“, summte ihre Stimme freundlich, sie bedeutete mit einer Handbewegung, dass sie ihr folgen sollten, was auch jeder ohne zu zögern tat. „Erstmal zeige ich euch euren Aufenthaltsraum und sage euch jetzt schon- kein Zerstören von Möbeln, keine privaten Partys mit Groupies, wir sind alle Rockstars aber wir sind auch Menschen.“, sie blickte ermahnend über die Schulter. Kyle fand es beinahe schon traurig, er hätte zu gerne eine private Party in ihrem eigenen Raum gefeiert, doch sie würden wohl nicht solche Regeln aufstellen, wenn das alles problemlos verlaufen wäre in Vergangenheit und so zuckte der Dunkelhaarige nur, gefolgt von einem Stumme nicken, während er das Piercing zwischen die Zähne schob und ein wenig damit herumspielte, den Arm wieder um die Hüfte seiner Geliebten legend, damit bloß keiner auf die Idee kam zu glauben, dass einer von ihnen noch frei verfügbar war.

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BeitragThema: Re: Living on a guitar´s strings   Living on a guitar´s strings - Seite 8 Icon_minitime1Mi Jul 25, 2012 11:43 pm

Alles fühlte sich noch immer so unwirklich und merkwürdig an, dass Grimm zwischenzeitlich ernsthaft Angst hatte, sie könnte nur träumen, oder auf irgendeinem wilden Drogentrip sein. Aber vielleicht war ja wirklich alles echt, und sie hatten wirklich so unverschämt viel Glück. Vermutlich war es so oder so ähnlich auch den anderen großen Fischen da draußen passiert. Denn es rannten viele junge Bands herum, die auf jeden Fall Talent hatten, aber manche würden ihr Leben lang in alten Schuppen vor einer Handvoll Leute spielen. Und andere, die füllten bald die Bühnen von ganz Amerika, sogar von ganz Europa, und sie schwammen in Geld und Luxus und konnten das rebellische Rockerleben leben, von dem sie alle träumten. Zwar erschien es der Sängerin immer noch unvorstellbar, dass gerade sie, ihre kleine Band Gunfire eben jenes Vertrauen in sie verdient haben sollte, aber so jemand wie der Manager dieses Clubs musste doch Ahnung haben, vielleicht waren sie ja wirklich ein klein wenig besser als der Durchschnitt und hatten etwas, dass die Massen begeistern konnte. Etwas, das sie ausmachte, auch, wenn es Grimm irgendwie komisch vorkam, dass sie das sein sollte. Klar, es gab noch kaum berühmten Rockbands mit einer weiblichen Sängerin, aber sie wollte nicht das Aushängeschild sein, denn obwohl sie die Sängerin war, hatte sie sich nie, wie bei vielen anderen Bands, als der Kopf der Band gesehen. Wenn einer das war, dann vielleicht Kyle mit seiner rotzigen, rebellischen Art, aber irgendwie war es ja auch schöner, ihre Band als Einheit zu sehen. Falls sie es wirklich nach oben schafften, würde sich schon wohl herausstellen, was ihr Markenzeichen werden sollte.
Die Worte des Managers ließen ihren Magen noch mehr kribbeln als zuvor, und sie konnte ihr breites Grinsen einfach nicht mehr unterdrücken. Dann konnten sie immerhin all die überschüssigen Endorphine irgendwie abbauen, und sie konnten den Leuten hier gleich beweisen, dass all der Aufwand, den man für sie betrieb, nicht umsonst war.
„Danke vielmals für Ihr Vertrauen, Sir!“, folgte sie Kyles Beispiel -hin und wieder war Höflichkeit einfach angebracht-, während sie ihm eifrig die Hand schüttelte. Sie wollte am liebsten rumkreischen und Freudensprünge machen, aber noch waren sie in den Händen von Natalie, der hübschen Assistentin. Manchmal wurde Grimm ein wenig neidisch, wenn sie Frauen wie sie sah, sie hatte so eine schöne Figur und war hochgewachsen, während Grimm klein und schmal war und ihre Brüste nicht einmal sonderlich beeindruckend. Aber solange Kyle damit zufrieden war, würde es wohl keine Probleme geben. Umso glücklicher war sie, als der Drummer just in diesem Moment einen Arm um sie legte, und zufrieden drückte sie sich etwas näher an ihn, ihre rechte Hand in seiner Gesäßtasche vergrabend und Natalie dabei zuhörend, was sie ihnen alles so erzählte. Es war einfach zu viel auf einmal, und Grimm hoffte einfach, dass ihre Bandkollegen sich gemerkt hatten, was ihr selbst durch die Lappen gegangen war, und immer wieder schaute sie überglücklich zu den anderen hinüber, konnte sehen, dass sie es selbst auch kaum fassen konnten. Die Tatsache, dass sie einen eigenen Raum und Getränke frei bekamen, war auf jeden Fall schon mal etwas, worauf sie sich verdammt freute, so konnten sie ihren ersten Auftritt hier auch gebührend feiern, da waren diese kleinen Einschränkungen wohl nicht so schlimm. Groupies würden sie nach ihrem allerersten richtigen Auftritt wohl eh kaum haben. Die Instrumente würden sie ebenfalls gestellt bekommen, was wohl auch ganz gut war, denn worauf hätten sie ansonsten spielen sollen, ihr Equipment hatten sie ja schlecht mitschleppen können.
Im Endeffekt war alles, was von der kleinen Führung hängengeblieben war, dass sie in einer guten Stunde auftreten würden, und sie sich bis dahin in ihrem Privatraum stylen und vorbereiten konnten, so viel sie wollten. Es gab sogar eine kleine Garderobe, von der sie sich Klamotten und anderes Zeugs ausleihen konnten, und Makeup und ähnliches Zeugs standen auch bereit, worüber sich Ronny fast ebenso freute wie die Sängerin.
Es gab noch zwei weitere Bandräume direkt neben ihren, aber heute war nur ein anderer davon belegt von einer Band, die zwar noch keinen internationalen Status hatte, deren Name Grimm aber dennoch ein Begriff war. Sie würden heute vor ihnen auftreten und hatten sich bereits fertig gemacht. Gerade in diesem Moment war die Sängerin doch noch ganz froh, dass ihnen noch eine Stunde blieb, um sich auf ihren Auftritt vorzubereiten.
Kaum, dass Natalie die Tür hinter sich geschlossen hatte, und die Band in dem geräumigen Privatgemach zurückließ, stieß Grimm einen hellen Freudenschrei auf, der sich seit fast einer halben Stunde in ihr aufgestaut hatte. Sie fiel Ben, der ihr gerade am nächsten stand um den Hals, ließ sich von ihm herumwirbeln, denn auch er konnte seine Euphorie kaum im Zaum halten.
„Himmel, könnt ihr das fassen, wir auf dieser Bühne, und dieser Raum, und….und alles?!“, stieß sie fassungslos aus und konnte kaum still stehen vor Aufregung. Außer einer Couchgarnitur gab es noch drei große Schminktische samt hohem Spiegel und eine Bar, zu der Grimm bereits hoffnungsvoll schielte. Auf einem kleinen Tischchen blubberte eine Lavalampe langsam vor sich hin und warf den Raum in ein schummriges Licht. Ben war irgendwie merkwürdig ruhig geblieben, seit sie den Raum betreten hatten, er starrte auf einen unscheinbaren Zettel in seiner Hand und konnte die Augen gar nicht davon abwenden.
„Was ist das?“, fragte Grimm neugierig, ihm über die Schulter schauend, und ihre Augen weiteten sich ungläubig, als das Gekrakel auf dem Zettel langsam einen Sinn ergab. Mit offenem Mund riss sie ihm den Zettel aus der Hand, gab ein leichtes Quietschen von sich.
„Ist das die Bezahlung für einen Auftritt?“, fragte sie atemlos, der Zettel zitterte leicht in ihrer Hand. Diese Summe war mehr als viermal so hoch wie das, was Gus ihnen in einem ganzen Monat bezahlen konnte, und wenn sie die Notiz richtig verstand, dann sollten sie ab jetzt einmal in der Woche hier spielen. Sie musste sich beinahe die Freudentränen verkneifen, von dieser Summe Geld konnten sie endlich Miete, Wasser und Strom bezahlen. Sie konnte endlich wieder vernünftig essen, ohne damit ihre letzten Reserven aufzugebrauchen und musste nicht mehr vor sich hin hungern wie ein Skelett. Und vielleicht konnte sie sich nun auch hin und wieder mal etwas Hübsches gönnen, neue Klamotten oder endlich mal abends saufen gehen, ohne sich nur bei anderen durchzuschnorren. Sie wusste kaum wohin mit sich, fuhr sich durch die kurzen Haare und schlang dann lachend ihre Arme um Kyles Torso, nachdem sie ihm den Zettel in die Hand gedrückt hatte. Ronny hatte währenddessen schon mit einem kurzen Freudentanz begonnen.
„Das kann doch nur ein Traum sein“, wisperte die Sängerin gedämpft in Kyles Shirt und krallte sich fest in den Stoff. Sicher, für Ben und Ronny war das auch ein Batzen Geld, aber sie hatten irgendwie nie so am Existenzminimum gelebt wie der Drummer und seine Freundin, und für sie bedeutete das vielleicht nicht ganz so viel wie für das Pärchen.


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BeitragThema: Re: Living on a guitar´s strings   Living on a guitar´s strings - Seite 8 Icon_minitime1Do Jul 26, 2012 1:33 am

Sicher, die junge Assistentin hatte wahrscheinlich alles, was das Männerherz begehrte, ordentliche Kurven und Rundungen und ein Gesicht, das man gerne anschaute und Kyle war sich ziemlicher sicher, dass sie nicht nur deswegen hier eingestellt wurde, weil sie unglaublich gut in diesem Job war, obwohl er hier niemanden etwas unterstellen wollte, aber eine graue Maus hätte sie wahrscheinlich genauso gut herumführen können.
Nein, im Endeffekt ging es doch immer um das, was das Auge sah, die äußeren Attribute verkauften sich besser, Menschen bekamen gleich ein angenehmeres Gefühl, auch wenn es in der Politik wiederum anders war- da waren die Unauffälligsten die, denen man eher das Vertrauen schenkte, als die, die unglaublich gut aussahen.
Dämliches Volk, zum Glück blieb der Drummer wenigstens der Oberflächlichkeit treu- würde so eine Schnitte Präsidentin werden, hätte sie seine Stimme und damit wahrscheinlich die allererste, die er jemals abgegeben hätte.
Doch eigentlich interessierte es ihn reichlich wenig, was die gute Natalie alles zu bieten hatte, klar, hatte er Vorlieben und vielleicht, nach ein paar Bierchen und vielen weiteren alkoholischen Mixturen hätte er sie vielleicht um den Finger wickeln können, doch mit diesen Geschichten war endgültig Schluss- Grimm hatte all das auch und sogar noch viel mehr und er liebte es, dass sie so viel kleiner war als er selbst, dass ihre Gestalt zierlich wirkte und dahinter sehr viel mehr Power steckte, als man auf dem ersten Blick sah und er wusste auch, dass sobald sie ordentlich viel Kohle verdienen konnten, sie auch nicht mehr so abgemagert wirken würde, alles andere musste nicht verändert werden, das wäre gar nicht mehr sie selbst gewesen, gar nicht mehr die Frau, in der er sich verliebt hatte und sie immer noch unsterblich liebte.
Nein, der Schwarzhaarige würde nicht im Traum daran denken eine andere anzufassen, dies war ihr Neuanfang und auch wenn die Höschen-auf-Bühne- Rate steigen würde, konnten ruhig die anderen beiden Bandmitglieder sich mit den weiblichen Groupies vergnügen.
Kyle war viel zu sehr in den Gedanken, als sie durch den Gang des Backstage Bereichs wanderten, Natalie deutete auf eine Tür, hinter der sich das Zimmer verbarg, das heute ihnen gehören durfte und dann kletterten sie schon eine kleine Treppe hinauf, zur Bühne, von der man den Blick auf den ganzen Club hatte, der so riesig erschien, dass der Musiker beinahe erschrak. Mit großen Augen starrte er auf die Scheinwerfer, die über ihnen baumelten, die Instrumente, die einsam herumlagen und nur darauf warteten, dass auf ihnen gespielt wurden.
„Dort sind die Tontechniker und die Leute vom Licht, ihr braucht euch nicht um sie zu kümmern, sie wissen, was sie zu tun haben.“, sie deutete mit ihren rot lackierten Fingern auf die Männer, die hier und da herumstanden oder an etwas werkelten. „Wir hatten einmal eine Band, die mit Pyrotechnik arbeitete, ich sag euch, dieser Club ist für alles geschaffen, aber nicht für sowas.“, sie lachte kurz auf, blieb für einen Moment schweigend stehen, ehe ihr Blick auf die silberne Armbanduhr wanderte. „Ach herrje, lasst uns schnell weiterziehen, folgt mir.“, und genau das taten die vier Musiker, immer noch ein wenig überrumpelt von all dem, was gerade geschah, unfähig die Gedanken sammeln zu können oder gar den Mund aufmachen zu können um auch nur ein Wort zu erwidern, doch die Frau kannte das anscheinend, sie waren ja auch nicht die ersten und im ersten Moment erging es wohl jedem Neuankömmling so.
Sie gingen erneut den langen Gang entlang und blieben sogleich vor der Türe stehen, auf die man vor gar nicht langer Zeit hingedeutet hatte. Natalie umfasste rasch die Türklinke, ließ die Band den Raum betreten, selbst an der Türschwelle stehenbleibend. „Hier könnt ihr euch fertig machen, ein wenig zur Ruhe kommen, euch schminken, auch wenn davon wohl nicht alle betroffen sind.“, ihre stahlblauen Augen fixierten das Gesicht von Grimm, ihr freundlich zuzwinkernd, ehe sie etwas auf ihrem Klemmbrett kritzelte, welches sie stets mit sich herumtrug, den Zettel Ben in die Hand reichend. „Hier stehen die weiteren wichtigen Informationen für euch, in einer Stunde beginnt euer Auftritt, bis dahin, viel Spaß und viel Glück.“, sie nickte ihnen lächelnd zu, ehe sie aus dem Raum huschte, die Tür hinter sich ziehend. Kyle starrte noch eine Weile auf den Fleck, wo die Assistentin bis gerade eben gestanden hatte, ehe er sich von der Freude seiner Geliebten anstecken ließ. Es tat beinahe schon weh, wie stark er die ganze Zeit über gegrinst hatte, doch nun wurde der Raum von seinem schillernden Lachen erfüllt. Er boxte Ronny freundschaftlich gegen den Bauch, schloss ihn schließlich zu einer Umarmung, ihm beiläufig die Haar verwuschelnd. „Heilige Scheiße, wir haben verboten viel Glück.“; stieß der Drummer lachend hinaus, er war so scharf auf diesen Auftritt gewesen, dass er am liebsten jetzt schon auf die Bühne gesprungen wäre, doch erst musste er seiner Freude den anderen offenbaren, die nicht anders drauf waren als er. Die Euphorie schoss ihnen einfach in den Kopf hinein.
Die dunkelbraunen Augen wanderten ebenfalls zu Ben, mit hochgezogenen Augenbrauen starrte er auf das weiße Blatt Papier, das sogleich zwischen die Finger der Sängerin wanderte. „Was? Zeig her!“; brummte die Stimme neugierig, er trat einen Schritt nach vorne zu Grimm. Dem hochgewachsenen Mann war gar nicht aufgefallen, dass sie einen Zettel bekommen hatten. Beinahe schon ungeduldig verlagerte der Drummer erst auf das eine, dann auf das andere Bein, bis auch er endlich die kleine Notiz in die Hände bekam, ließ den Blick kurz darüber wandern, ehe sich die Augen weiteten und sich der Mund öffnete, bereit etwas zu sagen, doch Kyle brachte keinen Satz zustande. Verdammte Scheiße, so seine Summe hatte er sich im Traum nicht ausmalen können, da war nicht einmal ein Komma dazwischen, nichts gemogeltes, was ihnen diesen wahrgewordenen Traum nehmen konnte. „Fickt die Hölle.“, presste der Dunkelhaarige hervor, seine Arme schlangen sich automatisch um die Hüfte seiner Freundin, als diese ihn zu einer Umarmung zog. Man konnte Kyle selten aus der Fassung bringen, doch diese Summe machte alles anders, sie drehte ihr Leben so stark herum, dass er wahrscheinlich, wenn er eine Memme gewesen wäre, vor Freude ebenfalls am liebsten losgeweint hätte, doch er beließ es lieber bei einem perplex dreinblickenden Blick, während er Grimms schmalen Leib doch etwas enger an sich zog. Endlich waren die Zeiten der miesen Laune vorbei, wo sie am Existenzminimum lebten und sich von Dreck ernähren mussten, in tausende von Decken einkuscheln mussten um nicht zu erfrieren und die Haare mit eiskalten Wasser reinigen mussten. Er musste nicht mehr sauer auf sich selbst sein, darauf, dass er der einzigen Person, die noch irgendwie zu ihm hielt, nichts bieten konnte. Jetzt würden sie besser leben können und wenn sie wirklich für jeden Auftritt so viel bekommen würden, könnten sie sich sogar eine bessere Wohnung leisten, in der sich keine Kakerlaken unter dem Kühlschrank wälzten, verdammt, das war eine neue Ära!
Kyle umfasste das Gesicht der Blondhaarigen, beuge sich leicht zu ihr herüber, sie stürmisch küssend, fordernd die Zunge zwischen die Zähne schiebend und das klackernde Geräusch genießen, wenn ihre Piercings aufeinanderstießen. Sie sollte sich auch so ein Teil stechen lassen, das wäre der ultimative Orgasmus für den Mund!
Der Drummer konnte sich nicht mehr lange halten, stimmte Ronnys Freudentanz mit ein, zog Grimm, ob sie nun wollte oder nicht, gleich mit sich und bald standen vier glückliche Gestalten im Raum herum und tanzten lachend umher, sprangen, umarmten und küssten sich voller Freude. So glücklich war keiner von ihnen gewesen, noch nie in ihren jungen Leben und bald bedienten sie sich auch schon an der Bar, natürlich wohlbedacht, dass sie es nur bei etwas Bier und einigen kleinen Gläsern Jack Daniels beließen, sie wollten anständig durchstarten, sie wollten die Menschen in ihren Bann ziehen und nicht mehr hergeben.
Während Ronny und Grimm ihr Make Up auffrischten, waren Ben und Kyle eigentlich mit ihrer Kleidung soweit zufrieden, auch wenn der Schwarzhaarige kurzerhand sein Shirt über den Kopf zog, achtlos neben sich auf die Couch schmeißend. Es war angenehmer ohne und auch wusste der Drummer, dass er es spätestens bei ihren Auftritten sich vom Leib reißen würde. Mit seiner breiten Hand fuhr er sich über das brustlange Haar, schob es ein wenig nach hinten, während die dunklen Augen seine ausgewaschene Jeans betrachtete. Sie hatte unzählige Löcher, doch dem jungen Mann gefiel es so, es sah gut aus und Herrgott nochmal, sie waren keine kuschelige Band, die irgendwie darauf zu achten hatte, wie sie aussah, solange sie sich selbst heiß fanden würden die anderen auch nicht abgeneigt von ihnen sein und wenn Kyle sich so seinen Körper anschaute, da wusste er ganz genau, dass kein Mensch abgeneigt wäre, ihn so zu sehen.
„Leute, noch fünf Minuten.“, murmelte die aufgeregte Stimme des Bassisten, der mit seinen knochigen Fingern auf die tickende Wanduhr deutete. Erstaunt starrte er dem Finger nach, ließ den Blick an den Zeigern geheftet. „Woa, schon?“, eine erstaunte Miene machte sich im kantigen Gesicht des Drummers breit, gerade erst hatten sie den Raum betreten und nun war schon eine Stunde so gut wie um? Rasch erhob sich der muskulöse Körper, die anderen taten es ihm nach, einen Kreis bildend, während die Arme auf den Schultern des jeweils anderen lagen. „Denkt dran, wir sind so weit gekommen, weil wir uns treu geblieben sind und genau das werden wir heute auch sein, egal, was kommen mag und jetzt gehen wir da raus und treten ihnen in ihre Ärsche mit gewaltigem Rock.“, rief die Stimme des Schwarzhaarigen entschlossen, sie wurde von einem Kriegsschrei bejaht, sie klopften sich alle noch einmal auf die Schulter, Kyle küsste seine Freundin innig, ihr ein breites Grinsen schenkend. „Das ist unser Moment.“, hauchte er ihr leise ins Ohr, schloss seine Hand in ihrer, den Raum verlassend.
Er hörte die Menge toben, die letzten Gitarrenklänge der anderen Band ausklingen. Sein Herz pochte heftig gegen seinen Hals, er musste die Zähne aufeinanderdrücken um ein weiteres breites Grinsen zu unterdrücken, jetzt hieß es ernst zu bleiben und alles zu geben, was sein Körper hergab. Er spürte ein unglaubliches Kribbeln in seinen Gliedern, als sie der kleinen Treppe immer näher kamen, als ihnen die anderen Bandmitglieder entgegenhuschten, ihnen stumm zunickend.
Sie hatten die Bühne nun ganz für sich alleine, es war ihr Auftritt, ihre Chance, ihr großer Aufstieg und Kyle würde einen Teufel tun und es jetzt irgendwie vermasseln!

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BeitragThema: Re: Living on a guitar´s strings   Living on a guitar´s strings - Seite 8 Icon_minitime1Fr Jul 27, 2012 2:42 am

Die Erkenntnis über ihre neuen Einkünfte hatte Grimm zusätzlich noch so heftig getroffen, dass ihr die ganze Situation sogar noch unwirklicher vorkam. Sollte das jetzt wirklich ihr regelmäßiger Verdienst sein? Einmal so eine Summe zu bekommen war schon phänomenal, aber regelmäßig? Das würde ihr ganzes Leben ändern, selbst, wenn es mit dem großen Durchbruch nicht so klappte, könnten sie von diesem Gehalt ein schönes Leben führen und müssten sich keine Sorgen mehr machen, dass sie schlichtweg verhungerten. Sie konnten sich vielleicht sogar eine andere Wohnung leisten, mit einem netteren Vermieter und ohne Ungeziefer in den Ecken. Allein die Vorstellung, dass, wenn sie es wirklich noch weiter hoch auf der Karriereleiter kletterten, selbst dieser Betrag dort auf dem Papier Peanuts sein würde….Nein, dieser Gedanke war noch viel zu groß, viel zu weit entfernt, und er hätte ihr Hirn wohl einfach so weggeblasen. Und momentan hätte sie nicht glücklicher über diese Wende des Schicksals sein können. Es schien einfach so merkwürdig, dass gerade sie die eine Band sein sollten, denen man das Glück auf einem silbernen Löffel servierte, aber Grimm würde einen Teufel tun und sich darüber beschweren. Viel lieber hüpfte und sprang sie mit ihren Bandkollegen durch den Raum und gönnte sich ein Bier mit ihnen. Natürlich, wenn man sie so ausgelassen herumhüpfen sah, dann musste man wohl einfach schmunzeln, und man konnte sofort sehen, dass sie noch neu in diesem Geschäft waren, zu mindestens wenn es um Erfolg ging. Aber sicher würde man ihnen vergeben, dass sie nun ausgelassen und völlig aus dem Häuschen waren, denn sie waren nun mal gerade erst in diese Erfolgsschiene hineingezogen worden. Vielleicht wurden sie irgendwann auch so abgebrüht und cool wie all die großen Nummern, und dann konnten sie mit Geld um sich werfen, aber noch war es nicht an der Zeit, noch durften sie sich über solche „kleinen“ Erfolge freuen.
Sie hatte sich eine Flasche Bier aus dem Kühlschrank genommen, sicher, übertreiben sollten sie es nicht, aber irgendwie mussten sie diesen Erfolg doch schonmal begießen. Sie setzte das Glas lachend an ihre Lippen, das war ihre Belohnung für all die Jahre, die sie jetzt schon im Dreck gelebt hatte, eigentlich, seit sie zuhause herausgeworfen worden war. Ob ihre Mutter wohl zu ihr angekrochen kommen würde, wenn sie auf einmal so viel Kohle verdiente? Von ihr würde sie jedenfalls keinen Cent zu sehen bekommen, sie hatte sie immerhin nie unterstützt in dem was sie tat, was ihr Traum war. Nein, ausgelacht hatte sie sie. Und wer lachte jetzt? Grimm lehnte sich zufrieden zurück, schielte zu Kyle hinüber, der sich sein Oberteil ausgezogen hatte und biss sich leicht auf die Unterlippe. Schade eigentlich, dass sie davon jetzt noch nichts hatte, aber nach ihrem Auftritt, da waren sie sicher so voller Adrenalin, dass sie ihre Liebeleien vom Nachmittag fortsetzen konnten, und dieses Mal konnte Ben sie mal kreuzweise, da hatte er absolut keinen Grund dazwischen zu platzen.
Während sie sich mit den anderen zusammen grinsend darüber Gedanken machte, was sie alles mit dem Geld anfangen würden, erneuerte sie ihr Makeup, immerhin waren die Sachen, die hier säuberlich auf dem Tisch vor ihr aufgereiht waren, tausendmal besser als alles, was sie sich je hatte leisten können. Kurz verschwand sie in dem Raum mit den Klamotten, kam mit strahlendem Gesicht und einem bauchfreien Top inklusive hautenger Lederhose wieder zurück. Klar, ihre anderen Klamotten hätten auch hingehauen, letztendlich war das Äußere ja nicht so wichtig, aber wenn sie schon einmal die Möglichkeit hatte, sich so herauszuputzen, dann wollte sie die auch nutzen.
Die eine Stunde ging vorbei, als wären es nur ein paar Minuten, und schon machte sie Ben darauf aufmerksam, dass sie gleich dran waren. Tief durchatmend legte sie ihre Arme auf Ronnys und Kyles Schultern, sah jedem noch einmal fest in die Augen. Wenn der Clubmanager an sie glaubte, und sie selbst an sie glaubten, was sollte dann schon noch schief gehen? Dennoch, sie konnte sich das so viel einreden wie sie wollte, auf dem Weg zur Bühne hin wurden ihre Knie immer weicher. Sie wusste, sobald sie das Mikro in der Hand hatte und lossingen konnte, würde die Anspannung von ihr abfallen, dann konnte sie all ihre Nervosität einfach davonschreien und singen. Aber die Minuten davor, die waren reine Folter. Umso fester drückte sie Kyles Hand, sah hin und wieder nervös zu ihm hinüber, ihm ein leichtes Lächeln. Wenn selbst der Drummer, der sonst immer so cool und abgebrüht war, die Zähne zusammenbeißen musste….Als die anderen Bandmitglieder begleitet von lautem Grölen und Klatschen die Bühne verließ und ihnen zunickte, konnte Grimm ihr Grinsen auch nicht mehr unterdrücken. Das würde einfach nur geil werden! Sie hörte dem Ansager kaum zu, der sie kurz vorstellte, und dann winkte sie ein Techniker auch schon hastig auf die Bühne. Vielleicht konnten sie sich irgendwann auch eine beeindruckende Licht- und Rauchshow leisten, wenn sie auftraten, aber für den Moment reichte es vollkommen, auf die Bühne zu gehen. Grimm genoss den Applaus, den sie bereits jetzt ernteten, und die Pfiffe, die sie ganz genau zu deuten wusste, zauberten ein breites Grinsen aufs Gesicht.
Die Masse der Leute konnte sie kaum erkennen, zu hell strahlten ihr die Scheinwerfer ins Gesicht, aber man konnte die schiere Zahl der Leute allein an der Geräuschkulisse erahnen, noch nie hatten sie vor so einer großen Zahl von Leuten gespielt, und es ließ ihr Herz einfach höher schlagen, während sich die anderen drei ihre Instrumente schnappten, klammerte sie sich fest an das Mirko, das ihr Sicherheit versprach, hob die Hand leicht zum Gruß. Sie fühlte sich irgendwie sehr verbunden mit all den Menschen dort unten, obwohl sie keinen so wirklich sehen konnte. Mit etwas trockener Kehle kündigte sie den ersten Song an, und im Hintergrund begannen die Instrumente zu spielen, setzen mit dreckigem, aber klarem Sound zum ersten Song an, und Grimm schloss genießend die Augen, und sie genoss das begeisterte Raunen, dass nach den ersten Noten und ihren ersten Versen vom Publikum kam. Für die war die Band Gunfire ja eben so neu wie für sie dieses Publikum.
Aber anscheinend schien ihnen zu gefallen, was sie hörten, denn nach jedem Lied wurde das Jubeln und Grölen nur noch etwas lauter. Die Sängerin selbst war viel zu eingenommen von ihrer Performance, sie spürte zwar, wie der Schweiß schnell überall an ihrem Körper klebte, aber das Adrenalin pumpte einfach viel zu stark durch ihren Körper, als dass sie Erschöpfung hätte verspüren können. Es war einfach unglaublich, ein so positives Feedback von solch einer Masse an Leuten zu bekommen. Dass ihre Musik wirklich gut zu sein schien, und Grimm liebte diesen Augenblick einfach, in dem sie ganz in ihrer Musik aufging. Da war das Publikum sonst beinahe eher nebensächlich gewesen, aber nicht heute, heute schien das Publikum jeden Song mitzutragen, und das, obwohl jede Note, jeder Takt neu für sie waren. Sie standen sicher fast eine Stunde auf der Bühne, weil man sie nicht gehen zu lassen schien. Und die Sängerin wollte auch gar nicht gehen, sie wollte weiter auf dieser Bühne herumspringen können, während ihres Gesangs immer wieder zu Ronny oder Ben hinübertänzelnd, sie lasziv antanzend. Kyle saß da hinter seinem Schlagzeug leider etwas ungünstig, aber er würde seine Portion ja nach ihrem Auftritt bekommen. Der Gedanke daran, wie geil sie diesen Auftritt nachher feiern würden, gab ihr noch einmal die Power, den Leuten die lautstark verlangte Zugabe zu geben. Ja, bald, wenn sie wieder vernünftig essen konnte, dann würde sie auch problemlos ein ganzes Konzert durchspielen können, aber jetzt war sie für einen kurzen Moment sogar ganz froh, als die Techniker ihnen bedeuteten, dass jetzt langsam Schluss war.
Andererseits war Grimm beinahe ein bisschen traurig, denn sie hätte diese geile Affäre zwischen der Band und dem Publikum noch gern ein bisschen fortgeführt. Die Endorphine, die ihr während der letzten Stunde über die nötige Power gegeben hatten, machten ihr jetzt die Beine ganz furchtbar wackelig, als sie von der Bühne abging, den Lärm des Publikums noch in den Ohren. Sie war kaum halb die Treppe hinuntergestolpert, als sie Kyle schon lachend um den Hals fiel, verschwitzter Körper hin oder her, und ihm einen langen Kuss aufdrückte, die Zunge fordernd an seinen Zähnen vorbeischiebend.
„Wie geil war das denn bitte?“, stieß sie atemlos aus, einen kleinen Hüpfer machend, während sie den Gang zu ihrem Bandraum hinuntergingen. Sie konnte ihr Grinsen einfach nicht unterdrücken, diese Gewissheit, dass das, was sie da abgeliefert hatten, den Leuten wirklich gut gefallen hatte.
„Die lieben uns, die finden uns total geil!“, stieß sie jauchzend aus, bevor sie die Tür zu ihrem Privatgemach aufstieß, sich sofort eine Falsche Whiskey aus der Bar schnappend und sie sogleich ansetzend, einen tiefen Schluck nehmend und sich dann lachend auf das Sofa schmeißend. Sie war froh, dass all das Haarspray ihr ihre Strähnen aus dem Gesicht hielt, denn ansonsten hätten sie jetzt genauso an ihrer Stirn geklebt wie bei den anderen Bandmitgliedern.
„Wehe, einer von euch hört auf zu feiern, bevor wir nicht die komplette Bar geplündert haben!“, rief sie laut aus, sich die Flasche bereits wieder an die Lippen setzend. Sie zweifelte nicht daran, dass sie die ganze Nacht hier durchmachen würden mit Alkohol und Sex, und genau darauf freute sie sich schon. Sie klopfte neben sich auf das Polster der Couch und bedeutete Kyle mit einem wissenden Lächeln, sich neben sie zu setzen. Diese Nacht würde für sie ganz sicher erst in den frühen Morgenstunden enden. Aber Himmel, das hatten sie sich auch einfach verdient!



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BeitragThema: Re: Living on a guitar´s strings   Living on a guitar´s strings - Seite 8 Icon_minitime1Sa Jul 28, 2012 2:06 am

Je weiter sie sich näherten, desto stärker spürte Kyle das Vibrieren unter seinen alten Stiefeln, wie es langsam seinen Körper hinaufkroch und die feinen Härchen sich langsam auf dem Rücken aufstellten.
Ihm war nach Schreien, Tanzen und Lachen zugleich, es war zum verrückt werden und als sie langsam die Treppen hinaufstiegen, die große, hell beleuchtete Bühne betraten, fühlte er es mit einem Male- er fühlte das Trommeln und Beben des Publikums, die laut in die Hände klatschten und das, obwohl sie die kleine Band wahrscheinlich noch nie in ihrem Leben gehört hatten, nicht wussten, womit sie es zu tun hatten. Und dennoch, die Vorband hatte gute Arbeit geleistet und sie würden ihnen den Rest geben, denn das Beste kam ja bekanntlich zum Schluss.
Ein Grinsen stahl sich auf die Lippen des Dunkelhaarigen, zwar konnten seine Augen die Menschenmasse unter ihnen nicht erkennen, doch er konnte es einfach nicht mehr verkneifen, die Euphorie stieg ihm einfach zu Kopfe und er musste sie mit jeder einzelnen Person unter ihnen teilen. Der Drummer hob lässig seine rechte Hand etwas an, warf sein langes Haar zurück, sich hinter das Schlagzeug setzend.
Jetzt war alles wie sonst, es waren nur noch er und sein Instrument, ihre kleine Affäre, die er nicht einmal für Grimm hätte aufgeben können und er wusste auch ganz genau, dass sie ihn nie dazu zwingen würde, denn von dieser Liebelei profitierten alle.
Behutsam fuhren die langen Finger über die Drumsticks, sie waren noch warm und so glatt, gerade neu und vielleicht einmal benutzt, vom Vorderdrummer. Das Schlagzeug sah viel neuer aus, es glänzte ihn im strahlenden Scheinwerferlicht an und machte Kyle nur noch deutlicher, dass dies eine viel größere Liga war, in der Gunfire nun spielen durfte und er hatte das Privileg gehabt, dieses Baby für eine gewisse Zeit benutzen zu können.
Die dunklen Augen wanderten zu Ben, Ronny und anschließend zu Grimm- er hatte kein Problem damit gehabt, dass er eher im Hintergrund stand, wusste doch, dass er einen wichtigen Beitrag leistete und irgendwo auch jeden Ton angab, wann sie beginnen sollten und wann das nächste Lied ansetzte, er hatte sich das Schlagzeug selbst ausgesucht, niemand zwang ihn dazu, ihm war bewusst, dass die Massen auch mit der Sängerin genug zu sehen hatten und auch die anderen beiden waren nett anzusehen und er- nun ja- er war so etwas wie letzte, leckere Praline, die man erst zu spät bemerkt und dann sich darum reißt, zumindest meistens.
Der Schwarzhaarige nickte den beiden Kerlen zu, schlug die Stöcke in einem Viertel- Takt aufeinander, ehe diese gegen die zahlreichen Trommeln anschlugen, gefolgt von den Sounds der Gitarre und dem gröhlenden Bass. Kyle hatte sich bereits in seiner Welt abgekapselt, bekam kaum noch das begeisterte Publikum mit, ihr Gestampfe wurde zu einer angenehmen Melodie, die ihn nur noch weiter antrieb und ihn dazu zwang, jeden Muskel seines Körpers zu bewegen, während die Hände sich schnell bewegten. Alles schien um ihn herum zu verschwimmen und zu verschmelzen, das Vibrieren hatte bereits jede noch so kleine Faser seines Daseins eingenommen, er spielte nicht mehr für sich und für sein Geld, das sie nach dem Auftritt bekommen würde und er spielte auch nicht für seine Freundin und ein weitaus besseres Leben mit einem Standard, den sie so nur im Fernsehen oder in irgendwelchem Magazinen zu sehen bekamen, nein, nun spielte er für jede arme Seele da draußen, für jeden Menschen, der mit seinen Augen zu ihnen hinaufstarrte, der sich dem dreckigen Rock hingab, den Gitarren- Riffs und der wunderbaren Stimme seiner Freundin, dessen Leiber genauso schwitzten, wie ihre es taten, die tanzend und klatschend sich nun ganz ihnen hingegeben hatten.
Kyles Körper war nassgeschwitzt, dass es die dunklen Strähnen herunter perlte und auf der nackten Brust aufschlug, welche ebenfalls durchtränkt von der salzigen Flüssigkeit benetzt war- der Drummer war bei jedem Gig in seinem Element, ließ sich durch nichts ablenken und trommelte so stark, als ob es um sein Leben ginge, doch diesmal waren die Bewegungen noch präziser, der Einsatz noch stärker und das, wo sie ihr heutiges Gehalt zumindest sicher hatten. Hier mussten sie wirklich nicht um ihr Leben spielen, hier war die Gage so hoch, dass wahrscheinlich nicht einmal all die Songs hätten durchgespielt werden müssen, doch Kyle wurde erfüllt vom Adrenalin und der Freude, dass ein Aufhören kaum noch in Frage kam. Die Bühne war ihr Zuhause, hier fühlten sich die im Leben gescheiterten Gestalten am wohlsten, hier konnten sie sie selbst sein, ohne, dass man sie verpönte oder ausstieß oder zumindest wie Ausgestoßene behandelte, da war es klar, dass sie nicht so schnell freiwillig das Feld räumen würden.
Doch sie waren bereits beim letzten Song angelangt, der Dunkelhaarige legte all seine Kraft auf die letzten Schläge, trat noch stärker gegen die Base- Drum bis die Stimme der Blondhaarigen verstummte und die letzten Melodien der Gitarre gespielt wurden, Kyle wischte sich den Schweiß von der Stirn, spürte wie das Herz in seiner Brust pochte, wie die Ader an seiner Stirn gefährlich pulsierte und das Blut kochend durch jede Vene schoss und dein Körper nur noch stärker aufheizte, als der Auftritt es ohnehin schon getan hatte. Der Drummer konnte es kaum glauben, das Publikum war noch stärker aus dem Häuschen und das nur, weil sie einige ihrer guten Songs spielten, weil sie das taten, was sie in all den Jahren immer getan hatten, doch auf einmal ergab das alles einen größeren Sinn, es erschien so viel wertvoller, die kleine Tatsache, dass ihr Talent andere bewegen konnte, in so vielen Hinsichten und dass sie nicht abgebrüht und typisch klangen wie all die anderen Rockbands, die heutzutage gegründet wurden.
Keuchend erhob sich der junge Mann von seinem kleinen Hocker, huschte zu den anderen nach vorne, grinsend die Arme hebend. In seinen Ohren dröhnten so viele Geräusche, er hörte junge Frauen kreischen, lachte leise auf und folgte sogleich den anderen weg von der Bühne, die kleine Treppe hinunter zum Backstagebereich; er wusste, dass für keinen hier die Party vorbei war, die Leute im Club würden noch ein bisschen Trinken, einige Platten würden aufgelegt werden und vielleicht wären hier und da ein paar Drogen um Umlauf, wie in jedem Schuppen eigentlich, und da war es natürlich nur logisch gewesen, würden sie genau das gleiche tun, den Vorrat in der Minibar in ihrem Aufenthaltsraum plündern und vielleicht sogar zu den anderen rüberwatscheln und hier und da guten Stoff bunkern können. Es erfüllte den Musiker mit einer noch größeren Freude, sodass er nicht anders konnte, als Grimm, sobald seine braunen Augen sie erblickten, in seine Arme zu schließen, sich mit ihr herumzudrehen, während die Lippen sich auf ihre pressten und sie etwas zu sich hochhob, ihr einen Moment den Boden unter den Füßen raubend. Dieser Moment war einfach so geil, dass er sich immer noch nicht erholen konnte, immer noch hob sich seine Brust in schnellen Takt auf und ab, das Herz heftig schlagend, als würde es gleich zerspringen.
Er hätte nie geglaubt, dass sie so scheiße gut bei den anderen Leuten ankommen würden, auf Anhieb und da erschienen die Hoffnungen des Managers auf einmal unglaublich logisch, als wäre das das Normalste auf der Welt, was man von ihnen denken würde. Kyle wusste, dass die nächsten Wochen genauso gut verlaufen würden, vielleicht sogar besser!
„Geil ist untertrieben, es war..fuck, es war unglaublich!“; stieß der Dunkelhaarige hervor, warf seinen Kopf leicht zurück, laut auflachend.
In ihrem Raum war es angenehm kühl und dennoch schwitzte der Drummer immer noch, aufgepumpt mit all den Gefühlen, die in seinem Kopf randalierten, sodass er nicht genau wusste, wie geil er sich wirklich gefühlt hatte!
Seine Hände fischten nach einem der Handtücher, die dort fein säuberlich herumlagen, wischte sich den Schweiß vom Gesicht, dann von dem Oberkörper, es anschließend achtlos in die Ecke schmeißend.
Nun zog er auch Ronny und Ben zu einer innigen Umarmung, stimmte ihrem Lachen bei, langte dabei wieder nach der Whiskeyflasche und einigen Flaschen Bier, die er nebenbei mit seinem Feuerzeug öffnete, jedem eine Flasche reichend. Kyle ließ sich auf die Couch mit einem dumpfen Geräusch fallen, schnappte sich eine von Ronny angebotene Zigarette, diese anschließend anzündend; sein Blick lag zufrieden auf seiner Freundin, welche er sogleich etwas enger an sich heranzog, ihr ein Lächeln schenkend. „Heute wird gefeiert, bis der Türsteher uns vor die Tür setzt! Scheiße und nächste Woche dürfen wir das wieder!“; Kyle konnte die nächste Woche gar nicht mehr erwarten, alleine der Gedanke daran, wieder auf der Bühne stehen zu können, versetzte ein Kribbeln in seinen Fingerspitzen, dass er am liebsten aufgesprungen wäre und durchgetanzt hätte, grundsätzlich schien sein Körper noch so viel Willenskraft zu haben, dass er für einen Moment glaubte, er könnte Bäume entwurzeln, mit einem Schlag, könnte mit diesen Muskeln so vieles mehr anstellen als ein bisschen Musik und Sex, er brauchte mehr.
Der junge Mann nahm einige große Schlücke aus der Bierflasche, leerte sie schneller als anfangs vorgenommen, anschließend heftig an der Zigarette ziehend und nun zu anderen hochprozentigen Dingen greifend. Seine Ohren lauschten den Gesprächen der anderen, davon, wie das Publikum war und darüber, welche Songs sie das nächste Mal spielen würden, Kyle nickte und grinste lediglich vor sich hin, er war nicht der Gesprächigste und eigentlich war es ihm auch egal, was sie spielten, sie konnten auch wieder neue Songs schreiben, die Hauptsache war, dass sie überhaupt spielen konnten. Gunfire wurde geliebt und alles andere spielte, zumindest für diesen Moment, absolut keine Rolle mehr.
Die dunkeln Augen wanderten hinüber zu Grimm, dessen Hintern nun von den langen Fingern des hochgewachsenen Mannes gepackt wurde, während er sie zu einem stürmischen Kuss zog, immer wieder fordernd die Zunge zwischen die Zähne ziehend, mit dieser abschließend über die feinen Lippen leckend, dann setzte er erneut die Flasche an, schluckte die klare, brennende Flüssigkeit hinunter, als wäre es Nichts, nach jedem Schluck erneut die Lippen seiner Geliebten suchend.
Er spürte das warme Gefühl in seinem Inneren aufkommen, wie der Vodka heiß die Kehle herunterlief beim Trinken und die heißen Küsse, die die beiden nebenbei austauschten, machten den ohnehin glücklichen Kyle noch gutlauniger. Hin und wieder wanderten seine Blicke zu den anderen beiden, wo sie schon mal hier waren, konnten sie sich auch einige Damen suchen. „Leute, wollen wir rüber, ein paar heiße Hühner für euch suchen?“, schlug der Drummer grinsend vor. Er wollte nicht, dass seine Freunde wieder außen vor waren und ihnen dabei zuschauen durften, wie sie sich die restlichen Kleider vom Leibe rissen oder ihre Finger sich auf Wandertour begaben und das allgemeine Gegrabsche stattfand, auch wenn Kyle definitiv nicht von seiner Freundin ablassen wollte, er hatte so viel Energie, er hätte ganz San Francisco mit Strom versorgen können!
„Wir können dann wieder, vielleicht mit ein wenig Stoff, hierher zurückkehren- die Bar hat noch so viel zu bieten!“

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BeitragThema: Re: Living on a guitar´s strings   Living on a guitar´s strings - Seite 8 Icon_minitime1Sa Jul 28, 2012 11:28 pm

Grimm merkte schnell, wie die typischen Symptome von absolutem Besoffensein einsetzen, während sie die Whiskeyflasche nicht mehr aus der Hand gab, es war auch so genug für alle da, und die Jungs hatten sich allesamt bereits ein Bier geholt. Sie waren alle so euphorisch, und während die Welt um die Sängerin herum irgendwie immer bunter und lauter wurde und sich bereits ein klein wenig drehte, drang langsam der Gedanke zu ihr durch, dass der Manager recht haben könnte, dass sie wirklich eine große Nummer werden könnten. Denn die Leute hatten sie bejubelt, sie hatten so gut es ging mitgregrölt, und das, obwohl sie sie vorher nicht gekannt hatten. Und sie hatten gepfiffen und alles an ihnen ziemlich geil gefunden, wie vielen Bands passierte das schon bei ihrem ersten Auftritt? Diese Erkenntnis würde sie jedenfalls heute mehr als genügend begießen, und lachend beteiligte sie sich an den wilden Spekulationen ihrer Bandmitglieder, was sie alles anstellen konnten, wenn sie erst mal berühmte Rockstars waren, die sich alles erlauben konnten. Sie konnten Hotelzimmer zerlegen, sich in jeder Bar des Landes abschießen, und Ben und Ronny freuten sich schon über die Vorstellung, dass die Groupies ihnen scharenweise zu Füßen liegen würden. Da konnte Grimm ja beinahe ein wenig neidisch werden, und sie hoffte inständig, dass auch Kyle dieser Versuchung widerstehen konnte. Natürlich, nie hatte es in der Vergangenheit ein großes Drama um diese Seitensprünge gegeben, aber dennoch hatte die Sängerin es immer als verletzend empfunden und gehofft, dass die nächste Affäre meilenweit entfernt blieb.
Aber das war nun letztendlich auch egal, in ihrem Zustand war Grimm eh nicht danach, sich großartig einen Kopf über irgendetwas zu zerbrechen. Sie hatte sich den Spaß verdient, so gut hatte sie sich schon lange nicht mehr gefühlt, und das lag sicher nicht nur an dem Alkohol. Sie erwiderte Kyles Gegrabsche und seine heißen Küsse nur umso stürmischer, sich immer wieder eng an ihn schmiegend, leise kichernd, wenn er ihr wieder an den Hintern fasste, am liebsten wäre sie gleich mit ihm um eine Ecke verschwunden, oder hätte es am besten gleich direkt hier mit ihm getrieben, aber der Drummer hatte schon recht, vermutlich war es fairer, sich für die anderen beiden auch eben ein williges, halb besoffenes Mädel zu suchen. Sie sollte immerhin auch ihren Spaß haben, und ihnen sollte der Abend nicht verdorben werden, weil sie mal wieder nicht zum Schuss kamen. Außerdem war die Nacht noch jung, sie konnten sich ja gerne einmal vorne im Club blicken lassen, vielleicht konnten sie noch ein paar Komplimente einheimsen, sich mit ein paar potenziellen Fans unterhalten….Immerhin wollte Grimm auch von ein paar Leuten persönlich hören, wie es ihnen denn gefallen hatte, ob es ihnen gefallen hatte, Grimm wollte alles wissen! Und außerdem klang es auch einmal wieder nach einer Menge Spaß, sich ein bisschen Gras oder Kokain zu besorgen, und richtig zu feiern. Jetzt hatten sie für den feinen Stoff immerhin wieder Geld! Und die Getränke waren ja eh umsonst, das saß also drin. Nächste Woche würden sie immerhin noch einmal so viel Kohle bekommen, und das, obwohl sie nie im Leben das ganze Geld in den paar Tagen aufgebrauchen konnten. Gut, sie könnten schon, aber die Sängerin würde darauf achten, dass das nicht passierte.
„Au ja, das ist n guter Plan, kommt schon Jungs, ich bins Leid, dass ihr immer nur uns beim vögeln zuschaut“, rief sie lachend aus und erhob sich etwas wankend, aber nach ein paar Sekunden schien der Fußboden wieder aufzuhören, sich zu bewegen, und sie eilte zu dem Gitarristen hinüber, ihn am Handgelenk packend und grinsend aufziehend. Eine feste Freundin hatte von ihnen beiden lange schon keiner mehr gehabt, aber darauf waren sie heute Abend auch wohl kaum aus. Sie sollten einfach nur ein bisschen Sex bekommen, um all die Endorphine loszuwerden, die durch ihren Blutkreislauf wimmelten.
Der Lärm, der ihnen von vorne entgegenschlug, war herrlich, das laute Geschnatter von so vielen Menschen, vermischt mit der Rockmusik, die nun mittlerweile von der Platte kam und über große Boxen in den Club geleitet wurde. Die Lichter flackerten bunt in allen möglichen Farben, und über dem mittlerweile schon etwas klebrigen Boden lag eine feine Decke aus künstlichem Nebel. Die meisten Leute tanzten wild umher oder standen mit Getränken in der Hand beisammen, sich lautstark unterhaltend. Hin und wieder konnte Grimm wen mit nem Joint im Mundwinkel sehen,oder auch wen, der sich an einem Tisch einen Streifen durch die Nase zog, irgendwer versorgte die Kneipengäste hier also auf jeden Fall mit Drogen, so schwer konnte der also nicht zu finden sein. Sicher, der Club selbst verkaufte natürlich nur Alkohol, aber was wäre das denn schon für ein Rockschuppen, in dem Kokain und Co verboten waren? Dafür war das immerhin ein Rockclub und keine Schickimickiabsteige. Es dauerte nicht lange, bis die ersten Leute sie wiedererkannten, einige deuteten nur auf sie und vertieften sich dann in irgendwelche Gespräche mit ihren Begleitungen, aber ein paar kamen auch herüber, gratulierten ihnen zu ihrem Auftritt, beteuerten, wie geil sie die Riffs, die Drums, die Texte, einfach alles gefunden hatten. In nüchternerem Zustand hätte Grimm vermutlich vor Stolz gar nicht gewusst, was sie sagen sollte, aber sie hatte sich so viel Mut und Zuversicht angetrunken, dass sie sich bei jedem überschwänglich bedankte und sich ausgiebig über die Musik unterhielten. Von einem Kerl erfuhren sie zu mindesten, von wem sie Stoff bekommen konnten, und so drängten sich die vier schließlich weiter durch Gemenge, bis sie vor besagtem Kerl standen und ihm einige Päckchen von dem weißen Wunderzeug abgekauft hatten. Grimm ließ die drei durchsichtigen Tüten schnell in ihrer Hosentasche verschwinden, irgendwie schien es auch Ben und Ronny grad ganz recht zu sein, dass sie sich mit dem Kokain wieder in ihren Privatraum verzogen, auch, wenn sie noch keinen Groupie abgeschleppt hatten, aber Grimm hatte sie schon mit einigen hübschen Weibern quatschen sehen, sodass sie sich sicher war, dass keiner der beiden heute leer ausgehen würde. Es gab an ihnen ja immerhin nichts auszusetzen, klar, Ronny hatte zum Beispiel nicht so viele Muskeln wie Kyle, aber er sah trotzdem gut aus, und Himmel, Grimm konnte bestätigen, dass er sein Handwerk verstand.
Lachend und plappernd ließen sich alle vier wieder auf der Couchgarnitur nieder, Grimm schmiss die Tütchen auf den gläsernen Tisch, mit überraschend viel Präzision vier Lines bildend. Auf dem Weg zurück hatte sie sich von der Bar ein paar Dollarscheine in die Hand drücken lassen und drehte einen davon jetzt zu einem schmalen Röllchen zusammen. Immer wieder ein Phänomen, wie sie so etwas schaffte, obwohl sie schon ziemlich betrunken war. Aber andererseits hatte sie glaub ich bis jetzt selten in nüchternem Zustand gekokst, also war das wohl alles eine Sache der Übung. Sie war zwar kein Junkie, und wohl auch noch nicht das, was man als Junkie bezeichnen konnte, aber sie hatte dennoch schon reichlich Erfahrungen mit dem weißen Stoff gesammelt, und zog ihn problemlos durch die Nase, bei den anderen sah es nicht anders aus. Sie musste kaum ein paar Minuten warten, als die Wirkung des Kokains zu ihr durchschlug, das war immerhin gutes Zeugs, nicht dieser gestreckte Müll, der ihr leider schon allzu oft untergekommen war. Sie hatten noch genug von dem hellen Pulver übrig, um noch ein Dutzend Lines zu ziehen, aber jetzt meldete sich erstmal wieder Ben zu Wort.
„Leute, jetzt bin ich wieder ohne einen geilen Groupie hier gelandet, wo wir doch jetzt Stoff haben, hat das absoluten Vorrang!“, stieß er mit gespieltem Ernst aus, und griff Kyle und Ronny am Arm, sie fordernd mitziehend. Grimm winkte dankend ab, und auch Ronny ließ sich wieder neben ihr in die Polster sinken. Sie spürte, wie ihr Puls schneller jagte, wie sich eine unglaubliche Energie in ihr breitzumachen schien, und ihr war beinahe ein wenig schwindelig von all den Sinneseindrücken auf sie einprasselten. Jetzt draußen in den Club zu gehen, würde ihr Hirn vermutlich sprengen.
„Geht ihr nur was Heißes für Ben suchen, wir passen hier solange auf den Stoff auf.“
Die beiden sollten sich beeilen, Grimm war gerade unglaublich scharf, das Kokain hatte das nur noch mehr angetrieben, und sie wollte jetzt endlich ordentlich durchgenommen werden, egal, ob die anderen beiden wen hatten oder nicht. Grinsend drehte sie sich zu Ronny um, der neben ihr auf der Couch saß, ihm leicht in die Seite pieksend.
„Und was machen wir zwei Hübschen jetzt, während die beiden auf Brautschau sind?“, säuselte Grimm kichernd, ihr war gerade alles egal, alles erschien urkomisch und abgedreht zugleich, und ihr Kopf schwirrte ihr auf eine sehr angenehme Art und Weise und es erschien ihr nicht mal falsch, sich so eng an den Gitarristen zu schmiegen, und auf einmal hockte sie auch schon auf seinem Schoß, ihn keck anblickend. Es ging alles irgendwie schnell, als würden zwischendurch immer mal wieder Sekunden fehlen.
„Ich schwöre, wenn Kyle sich noch mehr Zeit lässt, dann mach ichs mir selbst, ich bin gerade so furchtbar rattig, das glaubst du nicht!“, stieß sie genervt aus, konnte dann aber ein Kichern wieder nicht unterdrücken. Es hätte ihr vermutlich bei klarem Verstand nichts ausgemacht, so vor Ronny zu reden, und immerhin war sie auch schonmal mit ihm im Bett gewesen, das war ergo alles nichts Neues für ihn.

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BeitragThema: Re: Living on a guitar´s strings   Living on a guitar´s strings - Seite 8 Icon_minitime1So Jul 29, 2012 1:49 am

Noch ging es Kyle gut, der Alkohol schlug nur in geringen Maßen an und das war ziemlich lobenswert gewesen, allerdings musste man auch beachten, dass eine Kante, die er nun einmal war, auch nicht so schnell betrunken zu bekommen war, umso glücklicher machte es den Dunkelhaarigen, als sie endlich ihre kleinen Räumlichkeiten verließen um sich auf die Suche nach einigen wilden Hühnern und guten Drogen zu begeben.
Und danach konnten er und Grimm es ja noch ordentlich krachen lassen, bei dem Gedanken wanderten seine Augen zu Grimm, sie verschwörerisch anlächelnd. Ohja und wie sie es krachen lassen würden, ein bisschen Gras und etwas Einfluss vom weißen Wunderpulver wäre die Sängerin rolliger als eine Katze und Kyle liebte diesen Zustand an ihr einfach viel zu sehr, er machte sie noch heißer, als sie ohnehin schon war und ihn auf einer ganz besonderen Art und Weise unglaublich geil, doch jetzt wurde er von etwas anderem abgelenkt, sodass der Drummer seine Augen von der Blondine abwenden musste, den Club und die Menschen anstarrend. Die Bar war das Erste, was die dunkelbraunen Glubscher erblickten, gefolgt von schauspielerisch begabten, leicht bekleideten Damen, die sich mit ihrem Rudel zu ihnen hingesellten. Ihre großen Augen starrten auf Kyles Körper, wanderten langsam hinauf zu seinem Gesicht, ihm gekonnt schüchtern zulächelnd. Er bemerkte, dass auch andere sich an seinen Bandmitgliedern vergriffen hatten und hochlobende Kommentare aus ihren vollen Mündern drangen, sie waren so begeistert von ihnen, ihre Musik und ihr Auftreten, so etwas hätten sie selten in diesen Schuppen gesehen, dem Dunkelhaarigen gefiel es, wie sie angehimmelt wurden, wie sie einen bleibenden Eindruck bei einigen hinterlassen hatten und vielleicht sogar weitaus mehr, vielleicht würden einige ja heute Nacht an sie denken, sich vorstellen, wie sie mit ihren Fingern über die zarte Haut strichen und nicht ihr Freund, mit dem sie hier erschienen waren, falls es denn so war.
Doch Kyle ließ sich nicht lange von den potentiellen Fans belagern, bedankte sich lediglich mit einem breiten Grinsen und eilte schnellen Schrittes zur Bar. Er brauchte Hochprozentigen, guten Hochprozentigen und ordentlichen Stoff, von dem einem nicht so schnell schlecht wurde, weil irgendein dummer Dealer herumgepfuscht hatte und sein Zeugs mit Mehl oder anderem Dreck streckte, der sich einfach nicht mit dem Gemisch im Körper vertrug, doch bevor es überhaupt zum neuen Dealer des Vertrauens ging, schnappte sich der Musiker im Vorbeigehen eine weitere Flasche Whiskey, die vom Barkeeper anscheinend für einen Augenblick auf dem Tresen abgestellt wurde, setzte sie an seine blassen Lippen an, goss sich das Zeug in den Rachen, als wäre es Nichts. Etwas von der bräunlich schimmernden Flüssigkeit floss zwischen seine Mundwinkel, hinunter zum Hals. Lachend wischte der Schwarzhaarige den Restalkohol aus dem Gesicht, suchte Anschluss zu seiner kleinen Bandtruppe und landete sogleich zwischen Ben und Ronny, vor ihnen Grimm, die mit einem jungen Kerl sprach, ihm einige Scheinchen in die Finger drückte und sogleich in Plastiktüte verschlossenes Wunderpülverchen als Gegenleistung erhielt. Bei dem Gedanken, dass der Stoff sich bald in seinem Körper breitmachen würde, musste Kyle ein weiteres Mal laut auflachen. Die dunklen Augen glänzten wie das eines kleines Kindes, der zu Weihnachten genau das bekommen hatte, was er sich schon lange gewünscht hatte und, nun ja, eigentlich war es beinahe wie Weihnachten, denn sie hatten schon lange kein Koks mehr gekauft und wenn, dann schnorrten sie sich bei anderen durch, die selbst nicht genug Geld hatten, um es für gute Drogen ausgeben zu können, doch diesmal hatten die vier Freunde endlich genug Kohle, sie hatten es verdient, sich endlich wieder etwas gönnen zu können, ihren Erfolg zu zelebrieren, wie es keiner sonst vor ihnen getan hatte.
Ohja, seine Mutter sollte staunen, wenn sie irgendwann ihre Glotze anmachen würde und ihren Sohn sehen würde, doch wahrscheinlich würde so ihr Hass ihrem eigenen Fleisch und Blut gegenüber noch stärker werden, geblendet von Neid und der Uneinsicht, doch das interessierte den Drummer alles reichlich wenig.
Jetzt war nur noch der Stoff und die Flasche Jack’s wichtig, die er immer noch in den Fingern hielt und motiviert daran nuckelte, als wäre es sein Hauptnahrungsmittel, als würde er ohne das Zeug sofort zu Boden fallen und sterben.
Es hätte Kyle wohl nichts ausgemacht, wenn sie sich in irgendeine freie Ecke des Clubs verzogen hätten und sich dort das Zeugs durch die Nase schoben, jedoch war es in ihrem eigenen Raum viel entspannter und besser und die Weiber konnten warten, mit dem Kokain würden sie noch besser durchstarten können und weil ohnehin jedes Mädel, das auch nur etwas zu bieten hatte, williger als eine Crackhure war, würden die beiden Kerle auch schneller zum Schuss kommen, als sie Ficken sagen konnten, das wusste der Schwarzhaarige nur zu gut.
Mit einem Lächeln im Gesicht ließ sich der junge Mann abermals auf die Couch fallen, schaute seiner Freundin dabei zu, wie sie fein säuberlich Linien aus weißem Pulver auf dem Tisch bereitete, stellte die mittlerweile zur Hälfte geleerte Flasche auf dem Boden ab, sich leicht herüberbeugend. Der Drummer bemerkte langsam das Einsetzen des Alkohols, wie es ihm in den Kopf schoss und eine angenehme Ruhe sich im Inneren ausbreitete, zwar konnte er noch alles erkennen, doch erschienen Wortfetzen oder irgendwelche Laute plötzlich viel amüsanter zu klingen.
Sein Blick wanderte zu Ben, Ronny und dann zu Grimm, welche sich bereits über den Stoff hermachten, Kyle selbst war weniger der Freund von Bahnen und mehr von den Röhrchen, die man direkt an die Nase ansetzte, doch für diese Momente war der Musiker ebenfalls gewappnet gewesen, schnappte sich einen herumliegenden Dollarschein, der sogleich zwecks entfremdet wurde und er rasch das Kokain durch die Nase zog. Es kribbelte unglaublich und er glaubte für einen Moment niesen zu müssen, schniefend entfernte der Dunkelhaarige vermeidliche Reste, die vielleicht neben der Nase übrig geblieben waren, blickte auf den Tisch, auf dem noch etwas Pulver verteilt war, wischte es mit dem Daumen weg, sogleich mit der Zunge darüberfahrend. Kyle schüttelte sein Gesicht ein wenig, der Geschmack war seltsam und unangenehm zugleich, aber auch urkomisch, sodass er sich einen Moment nicht halten konnte vor Gelächter. Erst, als Bens Worte in seinen Ohren erklangen, verstummte das kehlige Lachen, er starrte seinen Freund etwas leer an, sich anschließend von der Couch erhebend. „Ja, Kumpel- du wirst heute ordentlich ein paar Weiber knallen!“; raunte seine Stimme, den Bassisten angrinsend. Er legte seinen Arm um die Schulter des kleineren Mannes, blickte kurz zu Grimm. „Wie, ihr wollt hier bleiben? Na, mehr Drinks für mich, komm, Kumpel.“, mit diesen Worten stampfte der Drummer mit seinem dunkelhaarigen Freund davon, schlossen die Tür hinter sich zu, mit wackeligen Schritten zur Bar begebend. Sie lachten und sangen ein paar Lieder, bis sie endlich im belebten Club landeten, hinüber zur Bar sausten und sogleich den ersten Treffer bei einigen Weibern landeten, die sich allesamt für den Bassisten interessierten, weil Kyle ihnen ausdrücklich sagte, dass die einzige Liebesbeziehung, die er hier haben würde, die zwischen ihm und dem Alkohol war, sich dabei genüsslich eine Haschzigarette rauchend, die er eher unabsichtlich ergattert hatte, von einem Mann, den er begierig anstarrte, so sehr, dass es ihm wahrscheinlich Angst gemacht hatte und er ihm einfach die Kippe überließ. Kyle war das egal, er vergaß gerne, dass sein Körper und seine Körpergroße für andere ein Grund war, um das Weite zu suchen, dabei war er nicht einmal ein typischer Schläger.
Und während sich der hoch gewachsene Mann Gedanken über seine Bedrohlichkeit machte, fühlte sich ein anderer hochgewachsener Kerl wie im Wunderland. Er hatte gar keine große Lust jetzt auf Weiberjagd zu gehen und wenn er eine Freundin hätte haben wollen, hätte er schon längst eine gehabt, nein, Ronny genoss die Zeit mit seiner Bandkollegin, er mochte die kleinen Momente, die sie miteinander verbrachten, ohne, dass Ben und Kyle sie dabei störten, nicht, dass er sie nicht liebte, Herrgott, Ben lebte mit ihm und Kyle, nun, Kyle war ein gewöhnungsbedürftiger Mensch gewesen und ab und an ziemlich anstrengend, aber so unglaublich loyal und offenherzig, dass man ihn gar nicht hassen konnte. Er hatte Charme und alles und er hatte Grimm. Hin und wieder hasste er es, wenn er die beiden gemeinsam sah, wenn er hörte, wie sie eine Tür weiter miteinander vögelten, denn ganz abschreiben kann man eine Ex- Beziehung wohl nie so ganz, jedoch hatte der Gitarrist auch nie einem von ihnen dies vorgeworfen, weil es nichts zum vorwerfen gab und weil das, was die beiden einst miteinander gehabt hatten, schon etliche Jahre zurücklag und nun eine wunderbare Freundschaft erblüht worden war.
Ronny grinste Grimm breit an, fühlte sich von all dem Alkohol und den Drogen unglaublich benebelt und immer noch saß das Adrenalin vom Auftritt fest in seinen Gliedern fest, dass alleine schon das Herumsitzen wie eine Qual für sich war. „Wir können alles tun, was wir wollen. Wir haben noch so viel Stoff und die Bar wirkt viel zu voll.“, summte seine Stimme melodisch als Antwort auf die Frage der Blondhaarigen, ihr leicht zuzwinkernd, während seine Hände nach einer Flasche Was-auch-immer-es-war-importiert langten und sogleich ein Schluck daraus genehmigt wurde. Ronny verzog angewidert das Gesicht, stieß einen ächzenden Laut aus, anschließend leise lachend. Es schmeckte ekelhaft und war viel zu stark für den langen Mann, doch er würde es noch leeren, irgendwann in dieser Nacht, denn Alkohol war Alkohol und der Musiker war alles andere als zimperlich.
Ein angenehmes Kribbeln durchfuhr seinen Körper als die Blicke der beiden im Raum sitzenden sich für einen Moment trafen, er spürte wie die Hitze langsam aufstieg und wie er ohne es kontrollieren zu können einen Arm um Grimms Schulter legte, sie etwas enger an sich ziehend. Vielleicht hätte er doch mit den beiden Kerlen gehen sollen und sich sein eigenes Mädchen suchen sollen, denn er spürte wie das Blut brodelte und dieses kleine Verlangen da war, der Sängerin auf der Stelle die Kleider vom Leibe zu reißen, ganz gleich, ob sie je miteinander zusammen gewesen waren oder sie vergeben war, es war ihm schon ein wenig peinlich es zuzugeben, doch hier spielte in erster Linie das Fleisch eine Rolle, die Frau an sich und nicht die Person, die er neben sich hatte.
Seine Augen leuchteten bei den nächsten Worten seiner Ex- Freundin auf, er spürte wie der Körper sich etwas aufstellte und die Härchen auf seinen Armen sich aufstellten. Natürlich, Drogen waren keine gute Sache für Grimm, ihr Verhalten wurde dadurch anders, es bot sich schlichtweg an, genau dieses Verhalten auszunutzen.
Ronny lachte laut auf, wandte seinen Körper nun ganz der jungen Dame zu, sie mit sanften Augen anblickend. Wenn er selbst nicht so verdammt auf Drogen gewesen wäre, die ihn glauben ließen, dass alles möglich war, ja, dass sie sogar sich in diesem Moment in einer anderen Dimension befanden, wo kein Kyle sie jemals erwischen könnte, dann hätte er diese Situation niemals als eine Art Chance gesehen, als super Gelegenheit angesehen, das zu tun, was er schon lange tun wollte.
„Aber wozu warten und es selbst machen, wenn du doch…mich hast.“, schnurrte die Stimme des Rotschopfes verführerisch, strich mit seinem Zeigefinger sanft über die Wange der Blondhaarigen, umfasste anschließend sanft ihr Kinn, sie zu einem innigen Kuss an sich ziehend. Er schob fordernd die Zunge zwischen ihre hübschen Zähne, wanderte mit seiner Hand unter das Oberteil, unter den BH, ihre Brust mit den langen Fingern massierend. Er war so scharf, dass unnötiges, weiteres Vorspiel unwichtig erschien und wenn sich seine Augen so den Blick der Sängerin anschauten, dann erging es ihr wohl nicht anders, auch sie wollte es, sie wollte es sofort, ohne Vorschieberei, sie waren ja auch keine verdammten Teenager mehr!
Ronny rutschte ganz von der Couch weg, fummelte an Grimms Reißverschluss herum, die Hose anschließend achtlos von den Beinen ziehend, gefolgt von der Unterwäsche während sie mit ihren geschickten Fingern ihm aus seiner heraushalf. Mehr Hilfe brauchte der Gitarrist tatsächlich nicht, sein Glied wurde bereits von den Gedanken, die vorher in seinen Gedanken herumgeschwebt hatten, so hart, dass keine weiteren Handgriffe von Nöten waren. Schnell beugte sich Ronny über die zierliche Gestalt, die auf der Couch lag, herüber, schob ihr Top leicht nach oben, führ mit den Lippen sanft über jede Stelle ihres Oberkörpers, während er fordernd ihre Beine sprezte, die Hände immer noch auf den Oberschenkeln lassend, sie etwas fester massierend. Es fühlte sich genauso an wie damals, als ob sie in den Jahren schlichtweg in einer Art Schlaf gelegen hatten und nun der Moment des Erwachens gekommen war. Ronny konnte es kaum noch abwarten, presste sein Becken lustvoll gegen das seiner Ex- Freundin, umfasste anschließend sein Glied, langsam in die Blondhaarige eindringend.
Der Raum wurde von einem Keuchen erfüllt, als er in ihr drin war, sich zu Grimm herüberbeugte, sie am Hals küssend, während sich seine Hüften vor und zurück bewegten. Sie war so warm, so wunderschön, so geil, dass der Rothaarige Gänsehaut bekam, dass in seinem Kopf die Farben sich zu einem Gemisch verwandelten und anschließend explodierten, so intensiv, dass es beinahe wie ein Traum erschien. „Oh Gott…“, keuchte seine Stimme lustvoll, gefolgt vom lauten Stöhnen, welche ebenso laut aus dem Munde der Sängerin entwichen und sich so geil anfühlten, dass Ronny noch härter zustoßen musste, das Becken noch schneller bewegte und mit jeder dieser Bewegungen das Gefühl bekam, lebendiger zu sein.
Stürmische Küsse wurden verteilt, der Musiker ließ nur dann von Grimm ab, wenn er einen weiteren Schwall der Lust verspürte, der ihn dazu zwang Laute von sich zu geben, die er wahrscheinlich hätte dämpfen müssen. Aber auf der anderen Seite- wieso sollte er? Er war viel zu stoned und betrunken, als dass ihn die Welt um sie herum kümmerte, als dass er realisierte, wen er da eigentlich auf der Couch vögelte und welche Auswirkungen es eventuell auf ihn und auf sie und auf alle anderen haben würde.
Auswirkungen, die ihm nicht einmal dann bewusst wurden, als die Türklinke von einer Person umfasst wurde und die Tür laut aufflog. Ein Lachen, ein weibliches Kichern und die Stimme, die ihm zu bekannt vorkam störten nun ihren Sex. „Grimm, ich bin geil, ich will dich hier!“, lallte die dunkle Stimme des Drummers lachend, der mit Ben und einer hübschen Dame im Schlepptau den Aufenthaltsraum betrat, doch das Lachen verstummte, doch Ronny wusste nicht, ob es in seinem Kopf geschehen war oder nicht, denn erst als eine prankenartige Hand sich in seiner Schulter vergrub und ihn mit Gewalt von Grimm loszog, bemerkte der Rothaarige, dass Kyle tatsächlich aufgetaucht war, sich vor ihm aufbäumte mit der Faust stumm in sein Gesicht schlug, so fest, dass er wusste, dass die Nase für einige Wochen hinüber war.

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BeitragThema: Re: Living on a guitar´s strings   Living on a guitar´s strings - Seite 8 Icon_minitime1So Jul 29, 2012 2:55 am

Eigentlich hatte Grimm Ronny nicht provozieren wollen, sie hätte ihm nie solche Signale gegeben, wenn sie nicht so stoned gewesen wäre, und im Endeffekt hatte sie nicht einmal wirklich beabsichtigt, dass der Gitarrist jetzt so scharf auf die wurde. Aber was hatte sie erwartet, wenn sie sich so an ihn drückte und versaute Sache sagte? Er war immerhin auch kein Stückchen klarer im Kopf als sie selbst, er hatte genau so viel gesoffen und gekifft, und Grimm wusste, dass Gefühle, die man füreinander gehegt hatte nie ganz verschwanden, vor allem nicht, wenn man sich nicht an jemand neuen band, und Ronny hatte nunmal nie eine wirklich feste Beziehung gehabt, seit er sich von ihr getrennt hatte. Grimm hatte nur hin und wieder an den guten Sex zurückgedacht, den sie gehabt hatten, hatte aber sonst nie Anstalten gemacht, irgendwelche Hoffnungen zu schüren, denn sie gehörte eigentlich fest zu Kyle. Und eigentlich setzte sich auch kurz ein mieses Gefühl ein, als Ronny sie zärtlich berührte und schließlich sogar seine Lippen auf die ihren presste. Sie wusste, das wäre der Moment gewesen, in dem sie ihn von sich hätte fortschubsen müssen, aber seine Hände an ihrer Brust fühlten sich für einen Moment viel zu gut an, und sie stieß ein leichtes Seufzen aus. Eigentlich war es doch auch egal, Kyle musste sie ja nicht erwischen, und es ging ihr gerade einfach nur um den Sex, denn nichts fühlte sich gerade besser an als Ronnys Lippen auf ihren, und so verlor sie für einen Moment jegliche Skrupel. Niemals hätte sie in klarem Zustand daran gedacht, Kyle in irgendeiner Art und Weise zu betrügen, immerhin wusste sie, wie schmerzlich das war, auch, wenn das hier absolut nichts mit Liebe zu tun hatte, nicht einmal jetzt würde sie auch nur eine Sekunde daran verschwenden, sich eine Beziehung mit dem Gitarristen vorzustellen. Sie wollte einfach nur eine schnelle Nummer schieben, denn ihr Blut war so sehr in Wallung von Alkohol, Drogen und Erregung, dass sie sonst vermutlich einfach geplatzt wäre.
„Wie großzügig von dir, dich anzubieten“, schnurrte sie leise und war überrascht, dass sie sich doch wirklich beide aus ihren Klamotten herausbekamen, denn eigentlich war sie unruhig und fahrig, aber Ronny zerrte sie dann doch aus ihren engen Klamotten, und sie streckte sich bereitwillig unter ihm auf der Couch, im ersten Moment war das Leder kalt auf ihrer nackten Haut, aber sie wärmte es schnell auf. Sie musste grinsen, als sie Ronnys Steifen sah, es war immer wieder ein gutes Gefühl zu wissen, dass sie so heiß war, dass man nicht einmal mehr ein Vorspiel brauchte, und sie hätte auch gar keines haben wollen. Einfach nur ein kurzer, unschuldiger Fick, dann konnten sie weiter auf die beiden anderen warten und alle waren zufrieden. Die Möglichkeit, dass Ben und Kyle irgendwie früher wieder hier auftauchen könnten, die gab es in ihrem benebelten Hirn überhaupt nicht, das jegliche Logik abgeschaltet hatte.
Und schon war er langsam in sie eingedrungen, schon konnten sie loslegen, und Grimm stöhne laut auf. Bei der Geräuschkulisse im Club hatte sie absolut keine Lust, sich irgendwie zurückzuhalten, ihre Nägel gruben sich in den Rücken des Gitarristen, sie stieß hohe, spitze Laute aus, wie eine Katze beinahe. Es ging ihr im ersten Moment nicht einmal unbedingt schnell genug, und so bewegte sie ihre Hüfte selbst noch zusätzlich.
„Fester, Ronny…“, keuchte sie, und sogleich verstärkte der schlaksige Mann seine Bemühungen und Grimm keuchte lustvoll auf. Ja, Kyle war zwar kaum zu toppen, aber Ronny machte seinen Job auch schon ganz gut, und zur Belohnung ließ sie seine Lippen über seinen ganzen Körper wandern, leckte ihn den Schweiß von den Lippen und schob ihre Zunge immer wieder zwischen seine Zähne. Es war irgendwie ein altbekanntes Gefühl, in all den Jahren, die sie nicht mehr zusammengewesen waren, hatte sich bei ihm kaum etwas verändert, und Grimm war ernsthaft froh darüber. Die Drogen ließen sie jegliche Zurückhaltung vergessen, generell schien sie so viel Power in ihrem Körper zu haben, dass sie stundenlang so hätte weitermachen können, aber so weit kam sie erst gar nicht.
Ihre Ohren hatten die Stimmen draußen vor der Tür schon wahrgenommen, aber die Info irgendwie nicht weitergeleitet, und so steckte Grimm gerade mitten in einem kehligen, lustvollen Stöhnen, als der Drummer mit Ben und Anhang im Schlepptau das aufgeheizte Zimmer betrat. Nur sehr sehr langsam drang durch ihren völlig verkoksten Kopf die Erkenntnis, was sie hier gerade eigentlich tat, und mit wem sie es tat, aber da hatte man Ronny schon von ihr weggezerrt, und sie suchte panisch nach ihrem Höschen, damit sie nicht völlig nackt hier herumstand, denn vielleicht hätte das Kyle noch wütender gemacht. Sie konnte schon an seiner ruhigen Art merken, wie verdammt zornig er sein musste, und sicher waren Drogen und Alkohol nicht die besten Beruhigungsmittel. Sie wollte irgendwie eingreifen, aber da hörte sie schon ein ekelhaftes Geräusch und Ronny stolperte zurück, hielt sich das blutende Gesicht. Grimm kreischte leicht auf, ihr völlig benebelter Zustand schien auf einen Schlag wie weggeblasen zu sein und sie fragte sie wirklich, wie in Dreiteufelsnamen sie hatte denken können, dass Sex mit Ronny eine gute Idee war. Panische Angst flackerte durch ihren Brustkorb, und sie hielt Kyles Oberarm flehend fest, sie wollte nicht, dass er Ronny zu Brei schlug, und dazu war er ganz sicher fähig, doch schon im nächsten Moment hatte dieser sich wieder aufgerappelt, strich sich das Blut aus dem Gesicht, das aus seiner Nase rann, und ging zum Gegenangriff über. Eigentlich hatte er kaum eine Chance, immerhin hatte der Drummer ganz schöne Muskeln, und auch, wenn er sich selten prügelte, wusste er wie es ging. Dagegen hatte der schlakisge Gitarrist schon kaum eine Chance. Drogen und Alkohol machten ihn so übermütig, dass er jeglichen gesunden Menschenverstand links liegen ließ, als er Kyle nach hinten stieß, gleich mit der Faust folgend und ihm ebenfalls mitten ins Gesicht schlagend. Grimm stieß einen erschrickten Schrei aus, presste eine Hand vor den Mund. Ihre eigene Dummheit und Unüberlegtheit führte jetzt dazu, dass die beiden Freunde sich prügelten, und das nicht zu wenig. Sie hatte sich noch nie so mies gefühlt, denn nicht einmal etwas tun konnte sie, man stieß sie einfach beiseite.
„Hört auf damit, ihr bringt euch noch gegenseitig um!“, stieß sie mit schriller Stimme aus, doch die beiden reagierten in keinster Weise auf sie. Mittlerweile lag Ronny auf dem Boden, Kyle hockte über ihm und hörte einfach nicht auf, auf den Gitarristen einzuprügeln. Hilflos drehte sie sich zu Ben um, dessen Begleitung sich eiligst aus dem Staub gemacht hatte, und der noch immer reichlich verwirrt aussah.
„Tu doch was, die bringen sich noch um!“, stieß sich panisch aus, und zum Glück schien diese Situation auch den Bassisten so weit aufgerappelt zu haben, dass er zu Kyle hinübereilte, und ihn unter höchster Kraftanstrengung von Ronny wegzerrte, ihn im Schwitzkasten zurückhielt, doch lange würde er ihn sicher nicht so halten können. Grimm hingegen nutzte die Chance, baute sich so gut sie nur konnte vor Kyle auf. Sie wollte tunlichst den Eindruck vermeiden, sie würde hier nur Ronny schützen wollen, denn dann würde der Drummer wohlmöglich noch zorniger.
„Bitte Kyle, hör sofort auf damit, ihr seid Bandkollegen, ihr seid Freunde!“, stieß sie verzweifelt aus, auch, wenn das gerade ganz und gar nicht danach aussah. Sie streckte ihre Hände abwehrend aus, Kyle ein wenig zurückschieben, auch, wenn sie die ganze Zeit Angst hatte, er konnte sie schlichtweg wegstoßen und nichts mehr von ihr wissen wollen.
„Es….Es tut mir so leid, wir waren beide besoffen und stoned, sonst wäre es nie zu dieser Situation gekommen, bitte glaub mir!“,
Sie konnte ihre Tränen mittlerweile nicht mehr zurückhalten und starrte heftig schluchzend auf Kyles Oberkörper. Bei all den Seitensprüngen, die er in den vergangenen Jahren schon alle getätigt hatte, hätte er eigentlich nichts sagen dürfen, aber Grimm wusste, dass dies etwas anderes war. Das hier war genau vor seiner Nase passiert, mit seinem Bandkollegen. Einem Freund, dem er vertraut hatte, und Grimm fragte sich, auf wen er wütender war. Sie hatte sich noch nie so schuldig und hinterhältig gefühlt, es war grauenvoll und trug nur dazu bei, dass die Sängerin noch heftiger schluchzte und zwischen den beiden Streithähnen stand, nicht wusste, wohin mit sich. Was sollte aus ihrer Band werden, wenn sie sich nun so heftig stritten? Das wollte sie sich nicht einmal weiter ausmalen, und sie schüttelte energisch den Kopf.
„Bitte, Kyle, das war keine böse Absicht, du weißt wie ich bin, wenn ich so viel intus hab, das musst du mir glauben“, stieß sie atemlos aus und merkte, wie Ben sichtlich Probleme bekamen, ihn weiter festzuhalten.


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BeitragThema: Re: Living on a guitar´s strings   Living on a guitar´s strings - Seite 8 Icon_minitime1So Jul 29, 2012 3:36 pm

Es rauschte in Kyles Kopf, die übermäßige gute Laune, das niemals aufhören wollende Grinsen, all das war binnen wenigen Sekunden aus seinem Gesicht gewichen und übrig blieb der Zorn auf seinen Bandkollegen, seinen guten Freund, auf seine Familie, von der er immer so sicher gewesen war, dass niemand von ihnen jemals auch nur einen anderen in der Art verarschen würde. Ihm war bewusst, dass sie alle Scheiße im Leben gebaut hatten und dass sich diese Eigenschaft niemals verändern würde, doch nun war es anscheinend schon so weit gekommen, dass so etwas wie Respekt vor den eigenen Freunden verloren gegangen war, dass man jetzt nur noch die Tür verlassen musste und schon machten sie sich übereinander her.
Der Drummer blieb stumm, musste lediglich zufrieden lächeln als seine dunklen Augen das Blut im Gesicht des Gitarristen sahen, als er das wohltuende Knacksen der Nase in den Ohren vernahm, wohlwissend, dass dieser kleine Schlag mehr in sich hatte als gedacht. Selbst als Grimm plötzlich an seiner Seite stand, auf ihn einredete und ihre Hände seine Haut umfassten, hatte er immer noch nicht das Verlangen auch nur ein Wort mit ihr zu wechseln, schüttelte sie lediglich angenervt von ihr weg, sie sollte sich nicht um diese rote Pest sorgen, eher sollte die Sängerin sich mehr Gedanken um ihr eigenes Wohlergehen machen, denn in diesem Zustand, in dieser Wut und dem Anstieg des Hasses gegenüber den beiden, wollte der Dunkelhaarige am liebsten beiden an die Gurgel springen, doch eine Frau zu schlagen war erbärmlich und er würde ihr nie auf diese Art wehtun können, nicht einmal dann, wenn sie noch so viel vor seinen Augen rumgevögelt hätte oder gar schlimmere Dinge geschehen wären, nein, so ein Mensch war er nicht.
„Hah!“, stieß der Drummer anschließend lachend aus, als Ronny sich wieder sammelte und mit einem Kampfgeschrei auf ihn losging, sodass der junge Mann einen Schritt zurückstolpern musste. Er konnte nicht behaupten, dass es nicht wehtat, als die schmale Faust des anderen sein Gesicht traf, schmeckte doch das Blut in seinem Mund, spürte mit seiner Zunge die aufgerissene Wange, die er während des Aufpralls mit seinen Zähnen zerbiss. Kyle hielt für einen Moment inne, blinzelte anschließend den Musiker verschwörerisch an. Er hatte keine Chance gegen ihn, egal wie viel Übermut er auch hatte, egal wie stark er sich in diesem Moment gefühlt hatte, er konnte noch so viel Kraft aufwenden, Kyle würde ihm dennoch sämtliche Knochen brechen können, drauf geschissen, ob sie eine Band waren oder nicht, ob ihre Zukunft davon abhing, dass sie miteinander auskommen mussten, das war eines der Dinge, die den mit Muskeln bepackten Mann momentan alles andere als interessierten und der Alkohol und die vielen Drogen, die er in der Zwischenzeit im Club selbst noch konsumiert hatten, ließen auch keine anderen Gedanken zu, verschlossen jegliche Türen, die ein wenig Vernunft in sein Gehirn einbringen konnten.
„War das alles?!“, höhnte seine Stimme belustigt, in seinem Gesicht bildete sich ein breites Grinsen, er spuckte Ronny sein Blut vor die Füße, stieß ihn anschließend mit den Händen nach hinten, schlug mit seiner Faust auf seinen Bauch, in sein Gesicht, stürzte sich zornig auf den langen Körper, bis dieser mit einem dumpfen Geräusch auf dem Boden landete. Kyle hasste es eigentlich, wenn er sich prügeln musste, doch wenn er einmal angefangen hatte, konnte ihn nichts mehr aufhalten. Wie ein wildes Tier packte er den Jüngeren an seinem Shirt, zog ihn etwas zu sich rauf, seine Versuche, sich irgendwie zu wehren und auf ihn einzuprügeln, ignorierend, denn wirklich Schmerzen hatte der Drummer davon nicht bekommen. „Du hast dir den Falschen ausgesucht, hörst du? Du hättest jede vögeln können aber du nimmst Grimm und damit nimmst du dir die Chance eine andere Frau jemals anfassen zu können.“, seine Stimme war klar und ruhig, als er in das blutende Gesicht des Mannes starrte, ihn anlächelnd. „Ich werde dir alles brechen, Ronny.“, mit diesen Worten formten seine Finger sich erneut zu einer Faust, so stark, dass die Nägel sich in das Fleisch des Musikers bohrten und er schlug ein weiteres Mal auf die ohnehin zerstörte Nase des Gitarristen, immer und immer wieder traf seine Faust das hübsche Gesicht des jungen Mannes, Haut platzte sich unter den Schlägen auf und das Blut klebte dunkelrot auf seiner eigenen Haut. Hin und wieder versuchte sich Ronny von dem Schrank von Mann zu befreien, immer wieder schlugen seine eigenen Hände gegen seine Magengrube, er hatte es sogar ab und an geschafft Kyles Gesicht zu treffen, ihn selbst zum Bluten zu bringen, doch der Drummer hatte Blut gerochen und wie ein Raubtier wurde er davon nur noch stärker angetrieben, so sehr, dass es ihm schon gefiel, wie er seinen Freund zerschlug.
Seine Ohren hörten gar nicht mehr auf das, was die anderen sagten, er hörte nicht das Kreischen seiner Freundin, die vielleicht nicht wie versteinert dastand wie Ben es tat, der schlichtweg nicht wusste, was er tun sollte, der nicht einmal wirklich mitbekommen hatte, dass seine Begleitung das Weite gesucht hatte und sogar die Tür für die vier Gestalten hinter sich geschlossen hatte, aber wie sollte er auch wissen, was er tun sollte, Kyle war so stark und so unberechenbar, dass jeder Eingriff ebenfalls mit Schmerz verbunden werden konnte.
Und dennoch, der Schwarzhaarige spürte die warmen Hände des Bassisten, der ihn mit all seiner Kraft von Ronny wegzog und festzuhalten versuchte. Kyle stieß ein wütendes Knurren aus, versuchte sich mit jedem Muskel seines Körpers aus den Griffen des jungen Mannes zu befreien. Sie waren noch nicht fertig, er war noch nicht fertig, Ben musste es doch verstehen, er hätte nicht anders gehandelt, verdammte Scheiße kein anderer Mann hätte sich anders in dieser Situation benommen, wenn man seinen Freund mit seiner Freundin ficken sah, hemmungslos, so, als ob alles andere egal war. Er konnte immer noch das Stöhnen hören, immer noch blitzten die Bilder auf, von Grimm, wie sie unter Ronny lag und ihr Gesicht, ihr Gesicht so zu sehen unter einem anderen Mann trieb die Wut nur noch weiter an, sodass sein Körper regelrecht bebte. „Es ist mir scheißegal, hörst du? Mich interessieren deine Scheißworte nicht!“, brüllte der Drummer seiner Geliebten zornig entgegen, unfähig sich beruhigen zu können.
Natürlich hatte er oft genug Sex mit anderen Frauen gehabt im ebenfalls betrunkenen und benebelten Zustand, doch waren es nie Frauen, die die Blondhaarige kannte, mit denen sie auch nur etwas zu tun hatte und niemals hätte er es mit jemanden getrieben, von dem er wusste, dass er sie noch öfter sehen müsste. Hätten sie irgendwann eine weitere Frau in der Band gehabt, hätte er sie ebenfalls nie angerührt! Doch nun war es egal, nun erschien das alles so wertlos zu sein, dass er sich für einen Moment fragte wieso er Grimm überhaupt irgendetwas versprach, wenn sie sich gleich daran machte, genau das Gleiche abzuziehen. War sie nun etwa an der Reihe gewesen?!
Als Kyle erneut die Stimme seiner Freundin vernahm, musste er laut loslachen, konnte dem Argument der Drogen schlichtweg keinen Glauben schenken, er konnte Grimm keinen Glauben schenken, wenn sie schon genau das tat, was sie eigentlich von anderen nicht mehr sehen wollte, wenn sie ihre eigenen Prinzipien verriet. Lächerlich, es war lächerlich, genauso lächerlich wie die Griffe Bens, auch wenn er erstaunt war, dass der Kleinere tatsächlich so viel Kraft aufbringen konnte.
In der Zwischenzeit hatte sich Ronny wieder vom Boden erhoben, sein Gesicht war schmerzverzerrt und er ließ den Blick zum einen der Spiegel wandern, wurde beinahe ohnmächtig bei dem Anblick, der sich seinen Augen dort darbot und dennoch leuchteten diese wutentbrannt auf, aber er hielt inne, wahrscheinlich nur, weil die Sängerin sich zwischen die beiden gestellt hatte.
Mit einem weiteren Knurren stieß Kyle endlich den dunkelhaarigen Bassisten von sich weg, der einige Schirtte zurückstolperte und gegen die Wand prallte, sein Blick lag panisch auf Grimm, aus Angst, dass er nun auf sie losgehen würde, so unberechenbar wie der Mann in diesem Moment zu sein schien, doch er schreckte lediglich seinen Hals ein wenig zur Seite, sodass es gefährlich laut knackte, ballte ein weiteres Mal seine Hände zu Fäusten. Er hätte sie einfach beiseiteschieben können, doch er hatte Angst, dass er sie im Eifer der Wut viel zu stark anpacken würde, dass er ihr vielleicht doch mehr wehtun könnte als gewünscht und wenn er sich Ronny so ansah, wie er kaum auf den eigenen Füßen stehen konnte, wie blutig sein Gesicht war und wie er sich schmerzverzerrt die Arme schützend vor dem Bauch schlang, dann war seine Arbeit beinahe getan, auch wenn der Drummer zu gerne mehr getan hätte, er wollte das Brechen von Knochen hören, er wollte ihn einfach nur Leiden sehen, damit er wusste, wie stark es gerade in Inneren des jungen Mannes schmerzte, ein Schmerz, den er so noch nie in seinem Leben verspürt hatte.
Die dunklen Augen des Musikers huschten von den beiden Personen hin und her, sein Atmen ging unregelmäßig und laut. „Fickt euch…“, keuchte seine Stimme leise. Für einen kurzen Moment war es ruhig im Raum, sodass man die Musik aus dem Club hören konnte, wie der Bass in den Wänden dröhnte, der Drummer hob seine Augenbrauen, ein Lächeln stahl sich auf sein Gesicht. „Oh, ich vergaß. Das habt ihr ja schon!“; die letzten Worte waren laut und voller Zorn, ehe der Körper sich herumdrehte, ihnen den Rücken zukehrte. Seine Hand griff nach dem Shirt des Bassisten. „Du kommst mit, wir suchen Weiber!“, knurrte seine Stimme, den wehrlosen Ben mit sich schleifend und die Tür in einem lauten Knall hinter sich schließend, dass er für einen Moment glaubte, sie würde kaputt gehen.
Er wollte die beiden keinen Moment länger ertragen, er wollte Grimm nicht mehr ansehen, er wollte sie nicht hören und er wollte schon gar nicht sich in irgendeiner Form mit ihnen vertragen. Sie konnten eine Band sein aber Freunde, nein, damit war aus. Kyle hatte nicht einmal den Wunsch gehabt, seine Freundin anzuschreien, ihr irgendetwas vorzuwerfen oder zu sagen, wie sehr sie ihn damit verletzt hatte, dass es jeder hätte sein können, jeder noch so geile Schwanz, solange dieser Schwanz nicht jemanden gehört hätte, den er selbst kannte und liebte, den er jedes Mal umarmte und mit dem er die Zeit genoss. Aber Worte waren unwichtig, denn beide wussten ganz genau, was der Drummer in diesem Augenblick fühlte und genau dieses widerliche Gefühl musste er ertränken, in Alkohol, so viel Alkohol. „Wir machen einen drauf, hörst du. Scheiß auf diese Säcke, scheiß auf alle, denken wir nicht mehr daran und lassen es uns gut gehen.“, er formte ein gespieltes Lächeln mit den schmalen Lippen, klopfte auf die Schulter des Kleineren, der dieses nur zaghaft erwiderte. Kyle wusste, dass er ihm wahrscheinlich jetzt so vieles sagen wollte, er wollte wahrscheinlich auch sein Mitleid verkünden und wenn er nicht für den Mann mitgefühlt hätte, wäre er wahrscheinlich jetzt wieder zurückgekehrt, jetzt, wo der Drummer ihn nicht mehr mit sich schleifte und von seiner Klamotte abließ. Doch er war bei ihm, nickte nur stumm auf seine Worte hin. Sie waren Kerle, sie mussten sich nicht mit Gefühlen auseinandersetzen, indem sie darüber sprachen, es reichte vollkommen aus, wenn der andere einfach für ihn da war und mit ihm so viel trank, bis einer getragen werden musste und das wäre wohl in diesem Falle Ben und Kyle würde so viel Trinken, er würde noch mehr in sein Rachen schütten, so viel, dass er nicht nach Hause zurückkehren könnte, dass er irgendwo draußen die Nacht verbringen würde und es war auch irgendwo der einzige Platz, der ihm einladender vorkam, als alles andere auf dieser Welt. Naja und vielleicht würde er eine Frau abschleppen oder auch mehrere- jetzt war alles egal, so egal, dass er sich nicht mehr darüber Gedanken machen wollte, was er seiner Freundin versprochen hatte, wieso sollte er dieses Versprechen auch einhalten, er sah keinen Grund darin, er sah gar nichts mehr.

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BeitragThema: Re: Living on a guitar´s strings   Living on a guitar´s strings - Seite 8 Icon_minitime1So Jul 29, 2012 4:58 pm

Noch nie in all den Jahren hatte Grimm den Drummer wegen irgendetwas so erlebt, so völlig außer sich, dass es ihm selbst egal war, ob er einem Freund alle Knochen brach. Dass er das sogar wollte. Dass Ben nicht ebenfalls einen Schlag abbekam und nur gegen die Wand gestoßen wurde, das war vermutlich reines Glück. Für einen Moment hatte die Sängerin sogar wirklich Angst, er würde sie schlagen, aus lauter Wut und Verzweiflung, und sie presste fest die Augen zusammen, ihre Beine zitterten, aber er blieb nur stehen, und seine zornigen Worte taten ihr beinahe noch mehr weh als jeder Schlag ins Gesicht. Sie hatte immer versucht, eine gute Freundin zu sein, sie hatte sich nie beschwert, wenn ihnen wieder Wasser oder Strom fehlten, sie hatte sich immer recht schnell wieder einbekommen, wenn Kyle mal wieder mit so ein paar Crackhuren die Nacht verbracht hatte. Sie hatte immerhin ihren Traum mit ihm geteilt. Und jetzt schien das plötzlich alles belanglos zu sein, denn der Drummer ließ mit keinem seiner Worte auch nur irgendeinen Hoffnungsschimmer aufkommen, dass er ihnen vergeben konnte, und die Sängerin packte die zornige Wut.
„Wenn du jetzt gehst brauchst du nicht glauben, dass ich morgen noch in unserer Wohnung auf dich warten werde!“, schrie sie ihm verzweifelt hinterher, aber da fiel die Tür auch schon laut wieder ins Schloss, und die beiden waren in den Club verschwunden. Die Sängerin selbst würde einen Teufel tun und sich jetzt noch einmal unter die Leute mischen. Es erschien ihr, als hätten Kyles wütende Worte jegliche Lebensmotivation aus ihr herausgesogen, sie fühlte sich einfach noch leer und kalt. So euphorisch sie auch noch vor einer halben Stunde gewesen war, umso tiefer war nun der Fall. Sie wagte es zum ersten Mal den Kopf zu Ronny zu drehen, ihr Magen hätte sich beinahe umgedreht, als sie sein blutüberströmtes, völlig zerbeultes Gesicht sah, welches schmerzverzogen zu ihr hinüberblickte. Sie wusste, dass sie an der ganzen Misere genauso gut Schuld hatte wie er, aber für einen Moment konzentrierte sich ihre vollkommen, verzweifelte Enttäuschung auf den eh schon lädierten Gitarristen.
„Wie konntest du das tun?“, schrie sie ihn schrill an, ihn mit einem Schwall an Schimpfwörtern übergießend, bis sie sich schließlich auf der Couch zusammenkauerte und gegen ihren Knie weinte. Sie wusste überhaupt nicht, was sie jetzt tun sollte, hierbleiben wollte sie jedenfalls nicht, sonst rannte sie wohlmöglich Kyle noch einmal über den Weg. Allein der Gedanke daran, dass er jetzt aus lauter Wut und Rache irgendeinen Groupie knallen würde, dass er aus all diesen dunklen Gefühlen heraus sogar mehr darin sehen würde als nur Sex, schnitt ihr so tief ins Herz, dass sie sich kaum rühren konnte. Sie wusste doch genau, wie mies sich das anfühlte, und trotzdem hatte sie Kyle es genauso vergolten, wie ein unreifer Teenager, der es nicht besser wusste. Und auch, wenn es ohne Drogen und Alkohol nie so weit gekommen wäre, war das keine Ausrede, denn es war trotzdem passiert.
Grimm wusste nicht, wie lange sie so weinend auf der Couch gehockt hatte, für sie hatte es sich angefühlt wie Stunden, aber vermutlich waren es kaum mehr als fünfzehn Minuten gewesen. Auf Ronny hatte sie die ganze Zeit nicht geachtet, sie wusste überhaupt nicht mehr, wie sie sich ihm gegenüber verhalten sollte, aber eines war klar, er brauchte jetzt professionelle Hilfe, das konnte sie nicht mit ein wenig Alkohol und ein paar Pflastern wieder richten, und sie wollte nicht auch noch an Ronnys Leiden schuld sein.
„Komm, wir bringen dich ins Krankenhaus“, murmelte sie schniefend, während sie wieder in ihre eigenen Klamotten schlüpfte, die Sachen vom Club auf der Lehne der Couch liegen lassend. Als sie sich erhob, dachte sie kurz darüber nach, wenigstens eine Nachricht hier zu lassen, aber wer wusste schon, ob Ben und Kyle überhaupt noch einmal herkamen, oder ob sie nicht gleich mit ihren Weibern mitgingen. Ihre Augen waren immer noch verquollen auf dem Weg zum nächsten Krankenhaus, in der Straßenbahn schenkte man ihnen kaum Beachtung, wen interessierte schon ein Verletzter, wenn er so aussah? Sicher hatte er es verdient, sicher war er nur in irgendeine rebellische Prügelei geraten, vielleicht einen Bandenangelegenheit, und niemand wollte mit so etwas zu tun haben. Aber es war Grimm auch gleich, sie schafften es auch so ohne Probleme bis zur Notaufnahme, und Grimm war es auch lieber so, sie hätte eh mit niemandem reden können, ohne erneut in Tränen auszubrechen. Gestern noch schien ihre Zukunft gesichert und so rosig, und jetzt schon hätte sie sich am liebsten eine Kugel gegeben. Zum Glück konnte Ronny noch einigermaßen alleine gehen, sodass sie ihm nur hin und wieder stützend eine Hand an den Rücken legen musste, ihn schließlich in den hell beleuchteten Eingangsbereich des Krankenhauses schiebend, wo ihr schon ein Pfleger entgegenkam. Auf seine Frage hin, was denn passiert sei, brachte sie nur ein genuscheltes „Schlägerei“ zustande, dann hockte sie auch schon stumpf auf einem der hässlichen Plastikstühle im Warteraum, auf einen Statusbericht hoffend. Ein Mann hatte sie gefragt, ob sie Anzeige gegen den Täter erstatten wollte, ob sie ihn beschreiben konnte, aber Grimm schüttelte nur heftig den Kopf. Selbst, wenn sie einen Moment lang nichts lieber getan hätte, als Kyle eine reinzuwürgen, sie konnte es einfach nicht. Man wollte Ronny über Nacht hierbehalten, nur zur Beobachtung, seine Nase mussten sie richten und ein paar Platzwunden mussten genäht werden, aber Grimm wollte nicht die ganze Nacht bei ihm bleiben. Sie wollte ihn eigentlich gar nicht mehr sehen. Sie gab den Ärzten nur ihre Adresse, damit man sie im Zweifelsfall erreichen konnte, dann stand sie schon wieder einsam in der Dunkelheit vor dem Krankenhaus. Sie hatte keine Ahnung, wo sie hinwollte, eigentlich sträubte sich alles in ihr dagegen, in ihre Wohnung zurückzugehen, aus Angst, sie könnte dort Kyle mit irgendeiner Schnalle antreffen, aber wo sollte sie sonst hin? Zurück in den Club wohl kaum.
Der Weg zurück erschien ihr tausendmal länger als der Hinweg, vermutlich lag es daran, dass ihr zu allem Überfluss auch noch unglaublich kalt war. Wenn Kyle jetzt an ihrer Seite gewesen wäre, er hätte ihr seine Jacke gegeben, oder schützend einen Arm um sie gelegt, aber vermutlich würde das nie wieder passieren. Der Gedanke traf Grimm so hart, dass sie erneut bitterlich zu weinen anfingen musste. Sie hatte die Arme schützend um ihren Oberkörper gelegt, leise mit den Zähnen klappernd. Hin und wieder warfen ihr vorbeitorkelnde Betrunkene Beschimpfungen an den Kopf, oder starrten sie lüstern an, aber die Sängerin war viel zu sehr in ihrer eigenen Welt gefangen, um das mitzubekommen. Zu guter Letzt musste ihr ihr Körper wohl auch noch beweisen, dass Kummer und Sorgen allein sie auch nicht wieder nüchtern machten, und als sie gerade einmal nicht auf den Weg achtete, stolperte sie und fiel der Länge nach hin, viel zu langsam, um sich noch mit den Händen abzufangen. Asphalt schrammte über ihre Knie und Arme, schrammten sie blutig auf, und auch ihr Gesicht schlug auf der Straße auf, sodass sie vermutlich morgen ebenfalls ein blaues Auge und eine zermackte Nase haben würde. Der Schmerz und das Blut, das sich in ihre Kleidung sog, holten sie hart in die Realität zurück, im Endeffekt wusste sie nicht einmal mehr, wie sie es bis zu ihrer Wohnung geschafft hatte. Und sie wollte eigentlich auch nicht lange hier bleiben, hier erinnerte sie alles viel zu sehr an Kyle. Sie stolperte nur einmal ins Badezimmer, sich mehr schlecht als recht ein Pflaster über die lädierte Nase klebend, gegen all die Schürfwunden konnte sie jetzt eh nichts unternehmen außer vorsichtig zu sein. Auch, wenn sie vom ganzen Weinen schon völlig müde und erschöpft war, zwang sie sich, die wenigen Sachen, die sie besaß, in einen großen Rucksack zu stopfen, da war es immerhin einmal ein Segen, dass sie kaum etwas besaß. Sie hielt es hier nicht aus, sie fühlte sich Kyle gegenüber viel zu schuldig, um ihm noch einmal in die Augen sehen zu können. Ihr Rucksack war trotz ihrer wenigen Habe schon schwer genug, und sie ließ ihn kurz auf dem Bett stehen, während sie nach Dee Dee suchte, und wieder war es ihr ein Rätsel, warum sie auf einmal auf der Couch aufwachte, aber ihr Körper musste wohl einfach gestreikt haben, und sie hatte sich im Wohnzimmer in den Schlaf geweint. Ein Blick auf die Uhr in der Küche sagte ihr, dass es mittlerweile schon später Morgen war, und panisch erhob sie sich, was ihr ihre aufgeschrammten Gliedmaßen nicht gerade dankten. Vielleicht würde der Drummer bald nach durchgezechter Nacht nach Hause kommen, und dann wollte sie nicht mehr hier sein. Dee Dee hatte zum Glück auf dem Couchtisch gehockt, Grimm hatte Angst, dass Kyle ihm etwas antat, wenn sie ihn hier ließ, und so stopfte sie das Tier unverzüglich in ihre Kapuze, wo es ruhig weiterschlief. Sie sah sich nur kurz im Spiegel an, das reichte ihr schon, sie sah aus, als hätte sie sich ebenfalls geprügelt, und ihre Augen waren rot und verquollen vom ganzen Weinen. Sie hatte sich noch nie in ihrem ganzen Leben so elend gefühlt. Glaubte sie zu mindestens, aber als sie von draußen Schritte hörte, verharrte sie wie erstarrt im Hausflur, wie gebannt auf die Tür starrend, vielleicht war es ja nur ihr Vermieter oder irgendwer anders, aber da drehte sich schon der Schlüssel im Schloss, und ein recht angetrunken aussehender Kyle stand im Türrahmen. Grimm musste schwer schlucken, ihre Finger legten sich noch etwas fester um die Träger des Rucksacks. Sie hatte eigentlich gehofft, ungesehen verschwinden zu können, aber nun stand der Drummer auch noch im Türrahmen, und Grimm wich augenblicklich einen Schritt zurück.
„I-Ich war gerade auf dem Weg nach draußen, es…..es ist wohl besser, wenn ich erstmal auszieh´“, stammelte die Sängerin vor sich hin, und spürte, wie ihr Tränen erneut die Stimme abschnürten. Sie blickte starr zu Boden, konnte einen Blick in Kyles Augen nicht ertragen.
„Ich komm solange irgendwo anders unter.“
Sie wussten beide, dass das gelogen war, und dass sie die nächsten Nächte auf unbestimmte Zeit auf der Straße verbringen würde. Wo sollte sie sonst auch hin, zu Ronny und Ben konnte sie auf keinen Fall gehen. Es kostete sie eine Menge Überwindung sich an dem Drummer vorbeizuschieben, bis sie es war, die im Türrahmen stand, und sie war froh, dass sie mit dem Rücken zu ihr stand und er die Tränen nicht sah, die wieder in Strömen über ihre Wangen flossen.
„Ich weiß, dass das nichts wieder gut macht, aber es tut mir so furchtbar Leid“, schluchzte sie, und die schmalen Schultern zitterten unkontrolliert.
„Du hast wen Besseres verdient als so eine Heuchlerin wie mich.“
Der nächste Gedanke bohrte sich wie eine Scherbe tief in ihre Brust und überschattete sogar den pochenden Schmerz ihrer zerschrammten Arme und ihres arg mitgenommenen Gesichts.
„Bestimmt hast du das gestern Abend auch schon“, wisperte sie, und es war kein Vorwurf an Kyle, sondern einfach nur die bittere Wahrheit, denn der Drummer war doch eine gute Partie, er konnte genug Weiber haben, die ihn sicher niemals betrügen würden, und vermutlich hatte er das auch schon. Schniefend wischte sie sich die Tränen aus dem Gesicht, auch, wenn es eigentlich zwecklos war, denn sie konnte immer noch nicht zu weinen aufhören.

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BeitragThema: Re: Living on a guitar´s strings   Living on a guitar´s strings - Seite 8 Icon_minitime1So Jul 29, 2012 6:37 pm

Die restliche Nacht gehörte wohl zu einer der ätzendsten seines Lebens, dabei fing alles so geil an, der Auftritt war großartig und alle liebten sie und sie waren so unglaublich glücklich, weil endlich alles genauso verlief, wie es laufen sollte und dann so eine Scheiße. Wütend knallte der Dunkelhaarige mit der Faust auf den Tresen, einige Leute schraken laut auf, blickten den Mann mit großen Augen an, unfähig etwas zu sagen bei dem Anblick des Bluts auf seinen Händen, auf dem Gesicht und auf dem nackten Oberkörper, Blut, das hauptsächlich nichts seins war, doch er würde einen Teufel tun und sich davon reinigen, es war nicht einmal wirklich wichtig, das Wichtigste, nämlich das Desinfizieren der Platzwunden im Gesicht und das Reinigen des Inneren seiner Wange, hatte der Drummer bereits hinter sich gebracht und leerte nun ein Glas nach dem anderen, sich irgendwann die Flasche schnappend und sich selbst einschenkend.
Lange trank Ben mit ihm, so lange, bis er sich knutschend mit einer jungen Frau verzog, wahrscheinlich eine Nummer schieben wollend und Kyle konnte es ihm nicht verübeln, er hatte es verdient und er wollte ihn nicht mit seiner schlechten Laune, mit der Wut und all den anderen widerwertigen Gefühlen von irgendwas aufhalten, es war nicht sein Krieg, er musste nicht mit reingezogen werden, auch wenn der junge Mann selbst wusste, dass der Bassist schon längst drin war, denn hier ging es nicht nur um einen großen Streit in einer kleinen Beziehung, hier war die ganze Band daran beteiligt und genau das machte es noch ätzender als ohnehin.
Kyle verzog angewidert das Gesicht, bei dem Gedanken daran, was Grimm und Ronny jetzt noch tun würden, wurde ihm schlecht, sodass er heftig seinen Kopf schüttelte, versuchend all diese Gedanken einfach wegzuschütteln. Er wollte sich rächen, er wollte sich auch irgendein Weib schnappen um unglaublich wütenden Sex zu haben, Sex, der in ihm wahrscheinlich nicht einmal all diese Gefühle in ihm regen könnten, die er sonst bei seiner Freundin gespürt hatte. Vielleicht gingen ja sogar zwei Weiber, aber nein, auch wenn ihm immer noch lüsterne Blicke zugeworfen wurden und einige auch versuchten sich neben ihm zu setzen und ein Gespräch zu beginnen, Kyle war nicht danach, er wollte heute niemanden bei sich haben, er wollte niemanden anfassen und schon gar nicht eine Frau, weswegen er ihre Blicke nicht erwiderte, sie immer wieder mit einer lässigen Handbewegung wegschickte und sich lieber dem Freund Alkohol zuwandte, der Einzige, der ihn verstand.
Je weiter die Morgenstunden voranschritten, umso betrunkener war der Drummer, so betrunken, dass er irgendwann nicht einmal die Gesichter um ihn herum erkannte, dass er den Boden unter seinen Füßen nicht mehr spüren oder gar sehen konnte und dass er tatsächlich vom Türsteher die Hilfe annehmen musste, hinausgetragen zu werden. Er wollte ihm ein Taxi rufen, damit unterwegs nicht geschah, doch Kyle winkte ab, lallte immer wieder ein nein, sodass der Mann schulternzuckend von Dannen zog und ihm noch viel Glück auf der Heimreise suchte.
Glück, das war wohl das, was der Drummer gar nicht gebrauchen konnte, er wollte kein Glück haben, er wollte nicht, dass seine Beine ihn nach Hause trugen, dass er Grimm in die Augen blicken musste, dass er bei ihr sein musste, nein, das konnte er nicht ertragen, es wäre zu viel gewesen.
Mit torkelnden Schritten ließ der Dunkelhaarige den Club hinter sich, der sich nun der Schließung neigte. Sein Blick wanderte hinauf zum Himmel, der immer heller wurde, die nächtlichen Sterne beiseiteschob und die strahlende Sonne langsam der Welt offenbarte und begann das dunkle San Francisco in Licht zu tauchen. Kyle streifte den Stoff der dunklen Kunstlederjacke über die nackte Haut, wenigstens waren die Leute so freundlich gewesen, sie ihm hinterherzuschmeißen, denn er wollte keinen Schritt mehr in ihren Aufenthaltsraum wagen, wobei es auch nicht nötig gewesen war, der Alkohol ließ das Kältegefühl nicht zu, eigentlich war dem Drummer auch unglaublich warm, so warm, dass sogar einige Schweißperlen seine Stirn hinunter perlten.
Der Drummer musste sich an der Wand eines Hauses abstützen, alles drehte sich in seinem Kopf und mit jedem Schritt, den der junge Mann machte, wurde alles noch verschwommener und seltsamer, dass ihm schlichtweg schlecht wurde. Kyle keuchte leise vor sich hin, wischte sich den kalten Schweiß von der Stirn, einige Male heftig blinzelnd. Er hatte noch nie in seinem Leben so viel getrunken, versucht die Wut und die Trauer so stark in Alkohol zu ertränken, dass er am Ende nichts mehr fühlte, doch nun schien es noch schlimmer zu sein, dass er glaubte, sein Herz würde in wenigen Sekunden zerreißen. Wie sollte das nur weitergehen? Wie sollte er bitte sein Leben weiterführen, wenn er den einzigen Menschen, den er so geliebt hatte und immer noch liebte, nicht anschauen konnte, wenn alleine schon bei dem Gedanken an ihren Namen ein Kopfkino der ganz großen Klasse in seinem Kopf abgespielt wurde, so realistisch, dass der muskulöse Körper sich hinunter beugen musste und Kyle sich laut übergab. Ein erstickter Schrei entwich seiner Kehle, als er den Restalkohol und das chinesische Essen, was immer noch in seinem Magen herumlag, auf den schmutzigen Asphalt kotzte. Er hätte sich am liebsten auf die Straße gelegt und sich überfahren lassen, denn mit einem Schlag schien der Dunkelhaarige schlichtweg alles zu hassen, weil ihn nichts mehr vom Gegenteil überzeugen konnte und verdammte Scheiße, wenn alles beschissen war, wieso hielt er sich überhaupt noch am Leben?! Angewidert wischte der Drummer sich den Mund mit dem Ärmel ab, starrte eine Weile lang auf sein Erbrochenes ehe er einen wackeligen Schritt vor dem anderen setzte, unwissend, wo er überhaupt hin wollte. Selbst als er sich, seinen Kopf an die Scheibe geklatscht, in der Straßenbahn wiederfand, wusste er immer noch nicht, was er eigentlich tun sollte und wo er hin wollte, er wusste nicht einmal wie lange er mit der Bahn herumgefahren war, es fehlten ihm schlichtweg einige Stunden, was dem Braunäugigen erst klar wurde, als sein Blick erneut hinaus wanderte und die Dunkelheit gänzlich vertrieben worden war und die Sonne klarer denn je am Himmel schien und damit einen der besten Herbsttage überhaupt prophezeite. Natürlich, ausgerechnet heute, wo man dieses Wetter nicht brauchte, weil man ohnehin nichts tun wollte oder würde, weil man ohnehin sich so dreckig fühlte, dass jegliche Gute-Laune-Stimmung nur noch alles mieser machte, als es ohnehin schon war.
Die Straßenbahn war wohl einst leer, nur einige Penner saßen schlummernd auf ihren Sitzen und diverse Betrunkene teilten dasselbe Leid wie Kyle, denn auch sie starrten gepeinigt in die Leere, hin und wieder einschlummernd. Doch nun füllten sich die Plätze immer mehr mit Arbeitern, jungen Müttern und ihren Kinderwagen, Teenagern und alten Rentnern mit lediger, sonnengebräunter Haut und sie alle betrachteten den immer noch angetrunkenen Kyle abschätziger denn je. Er hätte vorher aussteigen müssen, er hätte sich in einer Gasse verkriechen sollen, denn da waren diese Pisser von Volk nicht anzutreffen, da waren nur er und das Ungeziefer seine Freunde, die einzigen Wesen, die ihm so glichen.
Mit einer unzufriedenen Miene stieg der hoch gewachsene Mann anschließend an einer Haltestelle aus, atmete die frische Luft tief in sich ein, die für einen Moment so unendlich gut tat. Seine Gedanken kreisten immer noch um die Sängerin, ob sie lange um ihn geweint hatte oder darum, dass sie erwischt worden war und ob sie zu Ronny gegangen war um ihn zu verpflegen oder gar ins Krankenhaus? Kyle konnte nicht leugnen, dass er seinem Freund viel Schmerz zugefügt haben musste und im Nachhinein fühlte er sich unglaublich schlecht, dass er auch nur für eine Sekunde dieses Machtspiel genossen hatte und dass er ihn wirklich beinahe zu Tode prügeln wollte, jedoch tat es ihm nicht Leid, dass er ihn geschlagen hatte, denn jede Wunde war verdient, jeder vergossene Tropfen Blut war das Mindeste, was er ihm schuldete. Und Grimm- Kyle schlug sich mit der flachen Hand heftig gegen den Kopf, er wollte nicht mehr an sie denken, an ihren Namen und daran, dass sie wohlmöglich in der Wohnung saß und sich die Augen ausheulte.
Seine Beine hatten nun besseren Halt als zu Anfang, sodass der Drummer ohne Probleme die Straßen entlangwandern konnte, eine Zigarette nach der anderen rauchend, die ihn zum ersten Mal nicht zufriedenstellen konnten.
Und dann landete er dennoch in seinem Wohnblock, starrte mit verzogenem Gesicht hinauf zum Fenster, dass seiner und Grimms Wohnung gehörte. Am liebsten hätte er sich wieder umgedreht und wäre irgendwo anders hingegangen, ganz egal wo dies auch sein mochte, doch es machte wahrscheinlich keinen Sinn sich noch länger davor zu drücken, vielleicht könnte er einige Sachen nehmen für eine oder gar zwei Wochen zu einem Kumpel ziehen, vielleicht wäre weitaus besser gewesen?
Langsam trottete Kyle die Treppen hinauf, lauschte in der Ruhe seinem eigenen Atem. Es war erstaunlich, dass hier noch keiner Lärm gemacht hatte oder andere Menschen ihm entgegenkamen, denn es war bereits viel später als erwartet und dennoch, kein Lebenszeichen war weit und breit zu sehen und irgendwie fand der Drummer es auch gut so.
Vor der Haustüre blieb der Dunkelhaarige stehen, hielt für einen Moment inne, die Luft scharf zwischen den Zähnen einatmend, ehe er den Schlüssel aus der Jackentasche zückte, langsam die Haustüre öffnend. Er hatte sich vorgenommen einfach zu schweigen, sollte die Blondhaarige da sein, würde er ihr nichts sagen, denn alles wurde bereits gesagt und vielleicht war sie auch schon weg, vielleicht hatte sie ihn endgültig verlassen und vielleicht war es auch besser so.
Kyle hob langsam den Blick und erschrak sogleich als er direkt in die grauen Augen seiner Freundin starrte, die augenblicklich von ihm zurückwich. Mit halbgeöffnetem Mund starrte er die junge Dame an, musterte sie unauffällig, bemerkte ihre rot glühenden, aufgequollenen Augen und auch, dass sie sich entweder ebenfalls geprügelt hatte oder ordentlich auf die Fresse geflogen war.
Der Drummer blieb Schweigend im Türrahmen stehen und lauschte den Worten seiner Freundin, ihren Rucksack erst jetzt bemerkend, nachdem sie ihr Vorhaben geäußert hatte. Seine Augenbrauen hoben sich ein wenig, bildeten Falten auf der sonst matten Stirn. Er wollte ihr einen höhnischen Kommentar entgegenzischen, dass sie gerne Ronny schöne Grüße von ihm ausrichten sollte, wenn sie zu ihm ginge, doch er verkniff sich diese Worte, denn eigentlich war es beinahe unwahrscheinlich, dass sie zum Gitarristen abhauen würde und andere Menschen waren nicht unbedingt Leute, bei denen sie unterkommen könnte, es war dumm dies zu behaupten und es war noch dümmer aus der Wohnung abzuhauen, wo sie doch eine hatte und wo sie doch die nächsten Tage für die Auftritte gut aussehen sollte.
Es tat ihm weh, sie so zu sehen, doch die Wut überspielte das Gefühl nur zu gut. Vielleicht tat es ihr ja wirklich leid und wahrscheinlich kam es wirklich aus ganzem Herzen, doch Kyle berührte es nicht, für ihn erschien es beinahe wertlos, dass sie diese Worte überhaupt ausgesprochen hatte. „Ich verdiene gar nichts.“, murmelte seine Stimme tonlos; vorher war er es gewesen, der Angst hatte, er wäre zu schlecht für sie und dass sie einen besseren Menschen als ihn verdient hatte und jetzt war es plötzlich anders herum, dass er für einen Moment beinahe verwirrt war, dass die Stimme, die dies gesagt hatte, nicht die seinige war.
„Und ich habe niemanden gevögelt, wenn du das meinst. Ich habe keinen Menschen angerührt, das war mein Versprechen an dich und ich meinte es auch so.“, er drehte seinen Körper herüber, starrte Grimms Rücken für eine Weile an, ehe sich seine Hand in ihrer Schulter vergrub, sie herumwirbelnd, sodass er sie ansehen konnte. „Und du wirst nirgendwohin gehen, es ist deine Wohnung, nicht meine. Und wenn jemand gehen sollte, dann ich.“, fügte er anschließend hinzu, das Gesicht seiner Geliebten anstarrend. „Und jetzt komm wieder hinein.“, seine Stimme gewann etwas bestimmendes, darauf wartend, dass seine Freundin wieder mit ihm die Wohnung betrat. Er wusste nicht, wie das weitergehen sollte, wirklich nicht, aber er wusste, dass er nicht wollte, dass Grimm irgendwo auf einer Parkbank oder unter einer Brücke schlief, das könnte er nicht ertragen und das verdiente sie auch nicht, denn so wütend er auch auf sie war, er liebte die Frau immer noch mit jeder Faser seines Körpers, auch wenn er genau dies am liebsten abgelegt hätte, denn kein Mensch konnte ihn so schrecklich aufwühlen, wie sie es tat, keiner konnte so starke Gefühle hervorrufen, so stark, dass er sie nicht kontrollieren konnte. „Wir können nicht voneinander wegrennen, nicht jetzt.“
Kyle spürte, wie der restliche Alkohol langsam abgebaut wurde, dass sein Kopf wieder normal denken konnte und auch wenn ihm immer noch so unglaublich übel war, wirkte der Tag beinahe wieder normal, zumindest so lange, bis er sich im Spiegel anschauen würde und die Spuren von zu viel Getrinke und der Prügelei erkennen würde, denn auch wenn es nicht schmerzte, hatte Ronny doch einiges auf seinem Gesicht vollbracht.
Der Drummer trat einige Schritte beiseite, so, dass Grimm wieder die Wohnung betreten konnte, die Tür hinter sich zuschließend. Wenigstens war sie zur Vernunft gekommen, auch wenn er immer noch ihre Tränen sehen konnte, die nicht zu versieben drohten. Tat es ihr etwa wirklich so sehr leid?! Kyle konnte es nicht wirklich glauben.
Der Dunkelhaarige schritt an der Sängerin vorbei, die Jacke ausziehend und achtlos auf die Couch werfend, auch wenn die Wohnung immer noch kalt war, störte ihn der Stoff in diesem Moment ungemein. Der Kopf drehte sich langsam wieder zur Blondhaarigen, unwissend, wie er ihr alles vermitteln sollte, was in seinem Kopf schoss. „Du hast einen ersten Fehler begangen und ein Fehler ist Nichts zudem, was ich getan habe, doch ich habe auch keine deiner besten Freunde geknallt. Ronny ist mein Freund, er ist jemand, dem ich vertraue, für den ich alles getan hätte, verdammte Scheiße nochmal, konntest du nicht irgendeinen anderen Pisser vögeln, irgendeinen geilen Kerl von der anderen Band, was weiß ich! Ich weiß nicht mehr, wie ich spielen soll, Grimm, ich weiß nicht, wie ich noch als Drummer etwas machen kann, wenn die eigene Familie..“, Kyle hielt inne, ballte zornig seine Hände zu Fäusten, den Blick auf seine Füße richtend, ihm war so unglaublich heiß und kalt zugleich, die Wut wurde noch stärker als Tränen heiß auf seinem Gesicht brennen spürte, die er rasch mit seinem Handrücken wegwischte. Er war kein verdammtes Mädchen und das war zur Hölle nochmal nicht seine Art, doch es holte ihn langsam ein, er konnte sich nicht mehr vor der ganzen Scheiße in seiner Brust wehren, er konnte den Schmerz nicht länger unterdrücken und so tun, als wäre er niemals da gewesen.
Er wollte Grimm nicht verlassen, er konnte das nicht, doch er konnte sich auch nicht mehr vorstellen, dass sie, er und Ronny je wieder in einem Raum gemeinsam sein konnten. Vielleicht brauchte er wirklich noch Zeit, er wollte die Band nicht verlassen, doch vielleicht ging es hierbei nicht nur darum, was er wollte, sondern auch darum, was das Beste für die anderen war und es wäre wohl weniger gesund, würde der Drummer vom heutigen Tage nur noch Hass für einen von ihnen empfinden, denn dies zerstörte das Miteinander und damit auch die Musik.

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BeitragThema: Re: Living on a guitar´s strings   Living on a guitar´s strings - Seite 8 Icon_minitime1So Jul 29, 2012 9:04 pm

Das Zittern, das konnte sie einfach nicht unterdrücken, vielleicht war es auch ein Zeichen ihrer Müdigkeit, denn auch, wenn sie ein paar Stunden geschlafen hatte, fühlte sie sich immer noch wie gerädert. Der Mix aus Drogen und Alkohol schien zwar gestern wie auf einen Schlag verraucht zu sein, doch aus ihrem Blutkreislauf war das Gemisch noch lange nicht fort, und sie merkte, wie es sie träge werden ließ. Kyle mochte zwar nicht mehr so rasend sein wie gestern Abend, er war aber auch alles andere als ruhig, sie merkte, wie er sie anstarrte, wie er das Gesicht verzog….Vermutlich war er nur noch angewidert von ihr, vermutlich musste er sich jedes Mal, wenn er sie ansah, an den Moment denken, in dem er sie ertappt hatte. Grimm wusste ja auch nicht, wie sie ihm noch in die Augen sehen sollte, und so ließ sie es ganz bleiben, starrte nur auf ihre Füße und auf ihre Knie, die Strumpfhose klebte an den offenen Wunden und sicher war es keine gute Idee, das nun so zu lassen, aber sie hatte ganz sicher wichtigere Dinge zu tun, als sich um ihre Beine zu kümmern. Sie fühlte sich umso mieser, als Kyle ihr offenbarte, dass er zu mindestens heute Nacht nicht noch einmal aus Wut jemand fremden gevögelt hatte. Eigentlich sollte sie erleichtert sein, hatte sie sich doch schon solche Horrorszenarien ausgemalt, aber so war sie die einzige, die sich heute Nacht verdammt beschissen verhalten hatte, und wurmte sie umso mehr. Sie war nie diejenige gewesen, die sich solchen Vorwürfen hatte stellen müssen, und generell hatte es bei Kyles Fehltritten nie so einen ausgewachsenen Streit gegeben. Einen Streit, der nicht nur ihre Beziehung zum Thema hatte, sondern auch die Zukunft ihrer ganzen Band.
Sie schrak zusammen, als sich die Hand des Drummers auf ihre Schulter legte, wollte sich beinahe schon aus dem Griff windend, zur Flucht bereit, denn nachdem er Ronny so zusammengeschlagen hatte wusste Grimm gar nichts mehr. Sie wusste nicht, ob er tatsächlich auch Hand an sie legen würde, aus lauter gerechtfertigter Wut und Verzweiflung, und sie gab einen kurzen kläglichen Laut von sich, als er sie herumdrehte, die Augen fest zusammengedrückt, als befürchtete sie das Schlimmste. Beinahe schämte sie sich dafür, dass sie das gedacht hatte, aber sie hatte Kyle noch nie so erlebt wie gestern Abend, woher sollte sie wissen, wie weit er in so einer Situation gehen würde. Aber er schien sich doch ein wenig wieder eingekriegt zu haben, ein wenig ruhiger war seine Stimme geworden, ob sein Gesicht sich auch etwas entspannt hatte, das konnte sie nicht sagen, denn noch immer konnte sie ihm nicht in die Augen blicken.
„Warum solltest du denn gehen, du bist ja nicht fremdgegangen“, murmelte sie, auch wenn er recht hatte, es war eigentlich ihre Wohnung, aber was machte das für einen Unterschied? Sie hatten sie immerhin immer zusammen bezahlt, sie wohnten hier beide genau gleichwertig, und da sie diejenige gewesen war, die für diese Misere verantwortlich gewesen war, war es für sie selbstverständlich gewesen, dass sie sich eine Alternative suchte. Denn wie sie jetzt noch mit Kyle unter einem Dach leben sollte, wo sie ihm doch nicht einmal in die Augen sehen konnte, das war ihr schleierhaft. Sie wusste nicht, wie sie das Ganze lösen sollte, denn das Unheil war angerichtet, und mehr, als ihm immer wieder zu beteuern, dass es nur ein Ausrutscher gewesen war, konnte sie irgendwo auch nicht tun. Sie zögerte einen Moment, aber wenn sie jetzt gegangen wäre, dann wäre wohl alles endgültig aus gewesen, und Grimm wollte sich an jede noch so winzige Chance festklammern. Sie konnte sich ein Leben ohne die Band oder gar ohne Kyle gar nicht mehr vorstellen, vermutlich wäre sie da wirklich lieber auf der Straße verreckt, als zu versuchen, sich irgendwas anderes aufzubauen. Sie konnte einfach nicht mehr nachvollziehen, welcher Teufel sie geritten hatte, dass sie all dies nicht bedacht hatte. Himmel, eigentlich hatte sie Kyle niemals betrügen wollen, mit absolut niemandem, und doch war es irgendwie dazu gekommen, als sie absolut nicht mehr sie selbst gewesen war.
„Was du mit Ronny angestellt hast, hat mir einfach Angst gemacht“, hauchte sie, und allein bei dem Gedanken an die glühende Wut, diesen Spaß an den Schmerzen des Gitarristen, das hatte sie einfach fertig gemacht, damit konnte sie nicht umgehen. Wie man so zornig sein konnte, das konnte sie einfach nicht nachvollziehen. Zwar trat sie wieder in die Wohnung, aber sie entfernte sich kaum drei Schritte von der Wohnungstür, als machte sie sich bereit, jeder Zeit abhauen zu können, falls Kyle doch noch einmal austickte, falls sie vielleicht irgendetwas Falsches sagte. Sie hätte nie gedacht, dass sie vor ihrem eigenen Freund jemals so zittern würde. War er überhaupt noch ihr Freund? Oder sah er ihre Beziehung schon längst als beendet an? Der Gedanke schnürte ihr die Kehle zu und trug noch dazu bei, dass die Tränen einfach nicht aufhörten zu fließen, dabei hatte sie eigentlich das Gefühl, dass sie keine einzige Träne mehr in ihrem Körper haben dürfte. Sie ließ den Rucksack, der schwer auf ihre Schulter drückte, neben sich auf den Boden fallend, Kyle ein paar Schritte Richtung Wohnzimmer folgend wie ein Hund, den man getreten hatte, aber als er sich wieder herumdrehte, verharrte sie sofort wie vom Blitz getroffen. Sie musste sich zusammenreißen, um nicht sogar einen Schritt zurückzuweichen, weil sie einfach das Gefühl hatte, dass sie überhaupt nicht das Recht hatte, sich auch nur in seiner Nähe aufzuhalten.
Nicht, dass seine Worte, wieso er so verdammt verletzt war, sie nicht schon genug getroffen hatten, nein, nun weinte Kyle auch noch, er wischte sich die verräterischen Spuren zwar schnell wieder fort, aber Grimm hatte gesehen, dass sie da gewesen waren, und allein der Gedanke, dass ein Kerl wie Kyle so enttäuscht sein konnte, dass er weinen musste, war für Grimm wie ein Schlag mitten ins Gesicht war. Sie hatte nie bestritten, dass sie an allem Schuld war, hatte sich keinen Ausflucht gesucht, aber auch alle Entschuldigungen waren nichts, waren wie Schall und Rauch, und jetzt sagte Kyle auch noch, dass es für ihn unmöglich erschien, auch noch mit ihnen in einer Band zu spielen? Es war einfach zu viel für Grimm, sie wollte, dass jemand sie in die Arme schloss und sie tröstete, sie wollte, dass zwischen ihr und Kyle alles wieder gut war, aber das würde so schnell nicht passieren. Wenn es überhaupt jemals wieder passieren würde.
„Ich weiß doch, dass Ronny der letzte war, mit dem ich das hätte tun dürfen, aber ich war nicht bei Sinnen, warum kannst du mir das nicht glauben?“, fragte sie verzweifelt schluchzend, obwohl er gerade einige Tränen vergossen hatte, wirkte sein Gesicht immer noch steinern, abweisend und kalt.
„Ich…Ich wollte doch….Es ging doch nicht darum, dass es Ronny war, denkst du, ich würde jetzt mit ihm eine Beziehung anfangen wollen? Das war genau die gleiche beschissene Situation, in der du auch schon so oft gesteckt hast!“
Ihre Stimme überschlug sich, und sie drückte sich hastig an Kyle vorbei, ins Wohnzimmer huschend und sich auf der Couch verkrampft zusammenrollend, die Arme um die Knie geschlungen und ihr schmerzendes Gesicht gegen ihre Arme drückend. Sie wusste nicht, was sie noch sagen sollte, vermutlich war Kyle nur noch wütender als zuvor, und sie konnte es ihm nicht verübeln.
„Ich kann dir nur sagen, dass es mir Leid tut, und dass ich das alles so nicht wollte, aber ich….ich kann es doch auch nicht wieder rückgängig machen!“, stieß sie verzweifelt aus, und drehte sich nun zum ersten Mal zu Kyles um, ihm in sein kaltes Gesicht schauend.
„Ich will doch auch nur das Beste für die Band, ich will das Beste für dich“, schluchzte sie, dabei war sie für ihn nicht das Beste, sie hatte ihn so sehr verletzt, ohne groß darüber nachzudenken, ihre Mutter hatte recht gehabt, sie war einfach nur eine rücksichtslose Schlampe.
„Ich will doch nur, dass alles wieder gut ist“, schluchzte sie und war kurz davor, wieder aus der Wohnung zu stürmen. Sie fühlte sich so dreckig und schäbig in Kyles Nähe, dass es sie beinahe zerriss. Wie sollte es denn nun bloß weitergehen, wie?

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BeitragThema: Re: Living on a guitar´s strings   Living on a guitar´s strings - Seite 8 Icon_minitime1So Jul 29, 2012 10:35 pm

Kyle war aufgefallen, wie seine Freundin jedes Mal zurückschrak oder sogar sich von ihm entfernte, sobald er sich auch nur einen Zentimeter von der Stelle bewegte. Traute sie ihm wirklich so viel zu, dass er eine Frau, mit der er zusätzlich noch zusammen war, schlagen würde, hatte sie wirklich jegliches Vertrauen ihm gegenüber verloren? Es verwirrte den jungen Mann und er musste sich fragen, ob sie überhaupt noch zusammen sein könnten, wenn sich einer von ihnen nicht mehr traute sich dem anderen zu nähern, wenn man bei jeder Bewegung zuckte und jede Berührung mit etwas Schlimmen verband.
Es war zum Verzweifeln und dann sprach Grimm tatsächlich das aus, was ihr Körper bereits seit längerem verriet. Der Drummer öffnete seinen Mund, schloss diesen jedoch wieder, unwissend, was er antworten sollte, unwissend wie er ihr klar machen sollte, dass man vor ihm keine Angst haben sollte, er war schließlich kein Monster oder sah sie ihn vielleicht mittlerweile als solchen an?
Kyle war doch selbst davon überrascht gewesen, dass er so sehr um einen Menschen kämpfen würde, dass er für einen anderen so viel Kraft anwenden konnte, denn es war nicht seine Art und irgendwo auch Vergeudung seiner Muskeln und der Stärke, die in ihnen lebte. Ein schweres Seufzen entwich der Kehle des jungen Mannes, der sich müde die Augen rieb, dabei hin und wieder Grimm anblickend.
„Wenn du es weißt, warum hast du dann nicht- ach verdammt noch mal, du hattest eine Wahl, jeder hat eine Wahl und er wusste doch ganz genau wie du auf Drogen bist, er hat es ausgenutz und du hast es zugelassen!“, erwiderte der Dunkelhaarige bestimmend, zog seine linke Augenbraue etwas hoch, als die nächsten Worte in seinen Ohren erklangen.
„Nein..“, murmelte Kyle leise. „Nein, in so einer Situation habe ich noch nie gesteckt, ich hätte niemals jemanden angerührt, den ich kenne, den ich jeden Tag sehe und von dem ich weiß, dass du sie auch kennst.“, seine Augen schauten Grimm hinterher, wie sie sich auf die Couch fallen ließ, wie sie in Tränen ausbrach und ihrem Schmerz Luft machte. Kyle konnte das nicht so einfach, der Drummer war nicht fähig sich hinzusetzen und loszuweinen, obwohl ihm die Tränen gekommen waren und obwohl er einen nächsten Schwall unterdrücken musste. Ein unglaublich großer Kloß hatte sich im Hals des Größeren gebildet, sodass er schwer schlucken musste.
Er wusste doch selbst nicht, was er eigentlich von seiner Freundin erwartet hatte; Entschuldigungen waren ihm egal und er glaubte ihr auch, dass es ihr leid tat und dass sie in erster Linie nicht mit Ronny selbst, sondern mit irgendwem schlafen wollte, auch wenn es die Situation nicht viel besser machte und wenn der Musiker so überlegte, dann war die Wut viel größer auf den Gitarristen gewesen, denn dieser wusste ganz genau, wie Grimm drauf war, wenn sie zugedröhnt und betrunken war und egal wie betrunken er selbst gewesen sein mochte, er hätte es verhindern können. Verdammt, wenn er so auf einen Fick aus war, warum war er nicht mit ihnen mitgegangen, warum waren nicht die beiden losgezogen während Kyle und seine Freundin ruhig eine Nummer hätten schieben können. All das war verdächtig und er war sich ziemlich sicher, dass für einen von ihnen es nicht nur ein blöder Zufall war und genau das machte ihn so zornig, enttäuschte ihn so unglaublich, dass er nicht wusste, wohin mit sich selbst.
Kyle wollte nicht, dass Grimm so sehr weinte, er ertrug diesen Anblick nicht, doch er war unfähig sich ihr zu nähern, er konnte sie einfach nicht in die Arme nehmen und ihr einreden, dass alles gut werden würde, wo er selbst davon kaum überzeugt war. Unfähig etwas zu sagen oder gar etwas zu tun, blieb der Dunkelhaarige auf seinem Fleckchen stehen, starrte in die Leere, lauschte den Wortens einer Freunde, ihrem Schluchzen, spürte wie sein Inneres immer stärker schmerzte, wie irgendwas langsam zerbrach und sich die Überreste in sein Fleisch bohrten, so tief hinein, dass man das Gefühl bekam, der Schmerz würde nie verschwinden und vielleicht stimmte es ja auch.
Natürlich hatte die Sängerin Recht, man konnte die Zeit nicht zurückdrehen und man konnte auch nicht mehr tun, als sich zu entschuldigen und Reue für das zu zeigen, was man getan hatte, mehr war nicht möglich, mehr stand nicht in der Macht eines normalen Menschen, und immerhin war es immer noch Grimms erster Fehler, ihr erster fataler Fehler, den sie je in dieser Beziehung vollbracht hatte und vielleicht war es auch nicht Kyles Recht sich so aufzuführen, doch er wollte sie nicht anlügen, er wollte nicht so tun, als wäre alles wieder okay gewesen, denn so würde alles nur noch schlimmer werden, besser war es, wenn man sofort alle Karten auf den Tisch legte und die Wahrheit aussprach, auch wenn sie schmerzte und man sie nicht übers Herz bringen wollte.
Kyle fühlte sich elend, zum einen wollte er, dass sie ihn verstand, dass sie verstand, dass er wahrscheinlich nicht einmal etwas gesagt hätte, wenn es jemand anderes gewesen wäre und dass es mit anzusehen ein vollkommen anderes Gefühl in ihm hinterließ, als wenn man lediglich gehört bekommt, dass der Mensch, den man liebte, einen anderen gevögelt hatte, doch zum Anderen wollte der Drummer auch nicht, dass sie das Gefühl bekam sie alleine wäre Schuld an all dem und er wollte sie nicht noch mehr zum Weinen bringen und vor allem wollte er nicht, dass sie das Gefühl bekam, sie könnte ihm nicht mehr zu nahe kommen, er wollte kein furchtbarer Schläger sein, er wollte nicht in einem anderen Licht gesehen werden, weil er bei Ronny die Beherrschung verloren hatte.
„Es war alles gut, wir hatten alles, verstehst du…alles. Der Gig, unser Sex, mein Versprechen. Ich wollte einen Neuanfang, ich wollte endlich raus aus dieser Scheiße und ein geiles Leben beginnen, mit dir, mit den anderen. Wir hatten das Beste erreicht.“, seine Stimme war leise, ein trauriger Blick lag auf dem Gesicht des Schwarzhaarigen, der nun einige Schritte zur Couch machte, unwissend, was er jetzt tun sollte.
Er setzte sich auf die Sofalehne, schaute seine Freundin nicht an. Vielleicht war es ja besser für sie, wenn jetzt einen Schlussstrich zogen, anstatt sich irgendwie noch an etwas zu klammern, was vielleicht nicht da war, denn wenn Grimm nicht mehr den Kyle sah, mit dem sie anfangs zusammen gekommen war, wieso sollte sie dann noch mit einer anderen Version glücklich werden und wie sollte er überhaupt noch irgendwas tun können, wenn anscheinend alle um ihn herum ihn für einen schrecklichen, unberechenbaren Kerl hielten, so, als wäre er regelmäßig auf irgendwelchen Anabolika. Der Drummer schüttelte heftig den Kopf, so durfte das nicht enden, sie hatten so etwas nach all den Jahren nicht verdient, sie durften sich nicht wegen dieser Sache aus den Augen verlieren. „Vielleicht ist es ja besser, wenn ich aus der Band aussteige, Drummer gibt es wie Sand am Meer.“, die braunen Augen wanderten endlich zu seiner Freundin, in ihr tränenverschmiertes Gesicht schauend. Es drückte in seiner Brust unglaublich schwer, noch nie fühlte er sich so elend, widerlich und hilflos zugleich, dass es ihn schlichtweg zur Verzweiflung brachte. Sein Körper rutschte etwas näher der Blondhaarigen, behutsam seine Arme um ihre Schultern legend, den Leib an sich zu einer Umarmung ziehend. Egal, wie schlecht er sich auch fühlte und egal wie sehr es ihn schmerzte ihren Körper so nah bei seinem zu haben, im vollsten Wissen, dass die Spuren der vergangenen Nacht mit Ronny immer noch an ihr klebten, doch er konnte sie auch nicht einfach dort liegen sehen, allein gelassen und ohne einen Menschen, der sie wenigstens für diesen einen Moment hielt. Er tätschelte ihren Kopf, strich über die feinen Strähnen des blonden Haars, hin die Ferne starrend. „Was sollt ihr mit jemanden, vor dem ihr euch fürchtet, was sollst du mit jemanden, vor dem du schlichtweg Angst hast, selbst jetzt hast du es, nicht wahr?“, eine Spur von Verzweiflung machte sich im Gesicht des Schwarzhaarigen breit als seine Augen ihren Kopf betrachteten und ihre warmen Tränen auf der nackten Haut spürte. „Ich liebe dich, Grimm, immer noch, ich kann gar nicht anders. Du könntest mich auf der Stelle erstechen, ich würde dich immer noch lieben.“, fuhr er mit unruhiger Stimme fort. Der Drummer wusste, dass jedes Wort von ihm der Wahrheit entsprach und verdammt, selbst jetzt, wo er ihre Nähe kaum noch ertragen konnte, liebte er sie immer noch mit jeder Faser seines Körpers und konnte sich schlichtweg nicht vorstellen, sein Leben ohne sie weiterzuführen, aber die Angst, dass vielleicht genau dies passieren würde, saß fest in ihm drin, verankerte sich in seinem Gehirn so stark, dass es an seiner Schläfe pochte.
„Aber dich dort mit Ronny zu sehen, dein Gesicht zu sehen, deine Stimme zu hören- kein Messer der Welt würde jemals so verdammt scheiße wehtun. Ich will einfach nicht, dass du eines Tages in deinem Rauschzustand bemerkst, dass es jemand besseren da draußen gibt und ich weiß, den gibt es. Und verstehe, wenn ich Ronny nicht mehr ansehen kann. Es gibt einfach Dinge, die tut man seinem Freund nicht an.“, Kyle umfasste das Gesicht der Jüngeren, zog sie ein wenig zu sich hinauf, damit er in ihre Augen blicken konnte, in ihre glühenden Augen. „Und ich glaube dir jedes Wort, weil ich weiß, dass du mich nicht belügen wirst, aber sag mir nur bitte eins, hast du mehr als sonst empfunden, wenn auch nur ein ganz kleines Bisschen?“

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BeitragThema: Re: Living on a guitar´s strings   Living on a guitar´s strings - Seite 8 Icon_minitime1Mo Jul 30, 2012 12:57 am

Ihre Tränen brannten in dem aufgeschürften Gesicht, aber sie konnte sie einfach nicht aufhören, dabei wollte sie doch stark sein. Sie wollte nicht so ein unfähiges Weib sein, dass ihre Probleme nicht lösen konnte und stattdessen Krokodilstränen vergoss, um sich das Mitleid anderer zu erschleichen. Aber die Sängerin weinte nicht, weil sie hoffte, Kyle damit erweichen zu können. Sie weinte, weil sie einfach nicht anders konnte, weil sie all die Angst und Enttäuschung irgendwo loswerden musste, und sie war niemand, der viel herumschrie und Randale machte, vor allem nicht, wenn sie sich so elend fühlte. Kyles Worte machten es auch nicht besser, sie wusste doch, was sie alles aufs Spiel gesetzt hatte, jetzt wusste sie es zu mindestens. Warum sie es gestern Abend nicht gewusst hatte, das war ihr immer noch schleierhaft. Sie fragte sich, ob der Drummer das nun wirklich alles schon zur Vergangenheit zählte, ihre Band, ihren Erfolg, ihre Beziehung. Sie wollte ihn nicht verlieren, allein der Gedanke, dass sie diese kleine Bruchbude bald alleine bewohnen könnte, ohne jemanden, der mit ihr zusammen das eiskalte Wasser und die Kakerlaken unter dem Kühlschrank teilte, das machte sie schon fertig und sie hatte das Gefühl, ihr Herz wollte in ihrer Brust platzen. Noch nie hatte sie so intensiven körperlichen Schmerz verspürt, wenn es doch eigentlich um etwas Seelisches ging.
„Das können wir doch immer noch“, wimmerte sie ihren Knien entgegen, Kyles Worte klangen bereits so endgültig. Als wäre das alles, Glück, Geld, Ruhm, Freundschaft….Als wäre das alles für immer verloren. Sie hatte zwar nicht mehr mit Ronny gesprochen, aber bestimmt war er nicht lange sauer auf den Drummer, sie kannten sich doch schon so lange, und so waren sie doch einigermaßen quitt, oder nicht? Sie konnten sich doch alle wieder zusammenraufen, sie mussten einfach.
Dieses Mal zuckte Grimm nicht zusammen, als sie Kyles Schritte näher kommen hörte, seine Stimme war ruhiger gewesen, auch, wenn ihr die Traurigkeit darin beinahe das Herz zerrissen hätte. Aber er war zu mindestens nicht mehr so furchtbar wütend. So wütend, wie sie ihn noch nie erlebt hatte, das war einfach nicht Kyle gewesen, genauso wenig wie Ronny und sie selbst an diesem Abend bei Sinnen gewesen waren. Aber letztlich konnte keiner mehr etwas daran ändern, und Grimm konnte nur hoffen, dass sie das, was sie alle zusammen gehabt hatten, irgendwie wieder zusammenflicken konnten, um wenigstens so ähnlich wie vorher weiterzumachen.
Umso mehr schockierte sie der Vorschlag Kyles, und sie starrten ihn kurz aus großen, verweinten Augen an. Ihre Stimme wollte ihr kaum noch gehorchen, sie musste sich eigentlich wirklich ein wenig zusammenreißen, sonst war ihre Stimme bald wohlmöglich noch weg, aber wie konnte sie zurückhalten, was sie so aufs Äußerste durchschüttelte?
„Es gibt Gunfire aber nicht ohne dich, wir brauchen nicht irgendeinen Drummer!“, stieß sie aus, Kyle konnte das doch nicht wirklich in Erwägung ziehen! Sie hatten es bis in den Uptown Nightclub geschafft, weil sie vier zusammen einfach gut waren, und das würde sich sofort ändern, wenn sie irgendein Bandmitglied einfach austauschten. Wobei….Es hatte sich ja auch so schon alles geändert, wer wusste, ob ihr kleines Quartett noch lange weiterbestand, oder ob Ronny sich im Krankenhaus schon längst überlegt hatte, auszusteigen und die Band für immer zu verlassen. Allein der Gedanke daran, dass alles schon längst entschieden sein könnte, ließ sie zusammenzucken und sie kehrte in ihre verkrampfte Haltung zurück, die ihr einzig und allein Schutz zu geben schien.
Im ersten Moment hatte sie gar nicht bemerkt, dass Kyle sich ihr genähert hatte, weshalb sie kurz scharf einatmete, als sie etwas an ihrer Schulter spürte, aber für den Augenblick war sie einfach viel zu erleichtert, hatte sie doch immerhin gedacht, Kyle wollte sie gar nicht mehr anrühren, dass er viel zu angeekelt von ihr war, wo Ronny sie doch so angefasst hatte, wie es eigentlich ihm hätte vorbehalten sein sollen. Grimm hatte befürchtet, dass der Drummer sie abstoßend fand, und umso fester krallten sich ihre Arme nun um einen Oberkörper, so groß war die Angst, dass er sich doch wieder anders überlegte und sich wieder von ihr entfernte. Aufhören zu weinen konnte sie dennoch nicht, und so drückte sie ihr Gesicht an die harten Muskeln und versuchte sich ein wenig wieder zu beruhigen, während Kyles Hand über ihre Haare strich. Auf seine Frage hin schüttelte sie heftig den Kopf an seiner Brust, ja, gestern Abend hatte sie Angst vor ihm gehabt, wer hätte das da nicht, und vorhin, als er sie wieder in die Wohnung bugsiert hatte und so wütend dreingeschaut hatte, da hatte sie sich ebenfalls unwohl gefühlt, aber diese Angst war jetzt vergangen.
„Wie könnte ich vor jemandem Angst haben, der mich so im Arm hält?“, schniefte sie leise gegen seine Brust, sie hielt ihn nicht für ein Monster, und sie war sich auch sicher, dass das weder Ben noch Ronny taten. Vielleicht war das ja sogar die einzig angemessene Reaktion für einen Hitzkopf wie Kyle gewesen, und der Gitarrist würde wohl auch nicht mehr als einen Tag im Krankenhaus bleiben. Das war alles nichts ungewöhnliches, in ihrem Rockerdasein war das ja nicht die erste Prügelei. Grimm hätte dem Drummer gerne etwas von der Ruhe zurückgegeben, die sich langsam in ihr breit machte und die Schluchzer wenigstens ein bisschen herunterschraubte, sodass sie etwas zu Atem kommen konnte.
Jedoch nur, bis der Drummer weitersprach, denn dann konnte Grimm sich einfach nicht mehr zusammenreißen. Kyle war nie besonders emotional gewesen, und das war immer in Ordnung gewesen, die Sängerin konnte auf blumige Liebesgeständnisse und ähnliches ganz gut verzichten, aber gerade jetzt aus seinem Mund zu hören, wie sehr er sie liebte, das war einfach zu viel für sie, und ihre Fingernägel gruben sich leicht in seinen Rücken, so fest hielt sie ihn umklammert. Oft waren diese Rockerbeziehungen ja nichts Ernstes, und gerade bei ihnen beiden hatten sicher viele gedacht, dass es nicht lange halten würde. Und doch strotzten sie bis jetzt jeder Prognose, jeglichem bösen Gerede. Und dass Kyle sie immer noch wollte nach dem gestrigen Abend, dass es letztlich nichts an ihren Gefühlen zueinander geändert hatte, das war einfach das schönste Gefühl, dass sie jemals haben könnte.
„I-Ich liebe dich doch auch, dass ich dir so sehr wehgetan habe, das quält mich jetzt genauso sehr, wie es dir wehtut, glaub mir bitte“, brachte sie unruhig hervor, ihre Zähne schlugen klappernd aufeinander, so sehr ließ sie die ganze Situation zittern. Auch, wenn das Ende der Freundschaft zwischen Ronny und Kyle in diesem Gespräch besiegelt zu werden schien, natürlich konnte sie verstehen, weshalb der Drummer ihn am liebsten wohl nie wieder gesehen hätte, aber vielleicht mussten sie sich auch nur einmal aussprechen, vielleicht war das so, aber wenn nicht, dann sollte das hier nicht ausdiskutiert werden, hier und jetzt war wenn überhaupt der Zeitpunkt, um ihre Beziehung zu retten, denn das wollte Grimm mehr als alles andere.
„Ich kann das verstehen“, murmelte sie dennoch etwas traurig, bevor Kyle sie mit sanfter Gewalt dazu zwang, ihn anzusehen. Ja, seine Augen waren auch leicht gerötet, ihn nahm das alles hier genauso mit wie die Sängerin, und sie hätte niemals gedacht, dass Kyle wirklich weinen könnte, das erschien ihr irgendwie gegen jedes Naturgesetz zu verstoßen.
Über seine Frage brauchte sie nicht einmal eine Sekunde nachzudenken, ohne ihn anzulügen, denn wo er ihr gerade schon sein Herz ausgeschüttet hatte, da musste sie nun auch absolut ehrlich zu ihm sein, und sie war froh, dass sie energisch den Kopf schütteln konnte.
„Nein, auch kein ganz kleines bisschen! Es war nur Sex, nichts ist mit dem zu vergleichen, was ich mit dir hab. Niemand gibt mir dieses Gefühl so wie du. Du bist mein Leben“, brachte sie mit starker Stimme hervor, ihre Tränen waren schon fast ganz versiegt. Vielleicht gab es ja doch noch einen Hoffnungsschimmer für sie alle, vielleicht war ihre Beziehung doch mehr wert, als dass man sie durch so einen Seitensprung zerstören konnte.
„Und bitte hör auf so zu tun, als wärest du nur irgendeine Art Übergangsfreund, bis ich was Besseres gefunden habe, kein Kerl ist so gut für mich wie du.“
Es erschien ihr einfach unglaublich, dass Kyle doch so ein großes Herz haben konnte, und sie drückte sich nur noch enger an ihn, ihm mit den Lippen einen leichten Kuss zwischen die Schlüsselbeine drückend.
„Ich will dich nicht verlieren“, murmelte sie und drückte Gesicht nur noch enger an ihn

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BeitragThema: Re: Living on a guitar´s strings   Living on a guitar´s strings - Seite 8 Icon_minitime1Mo Jul 30, 2012 4:10 pm

Kyle musste etwas lächeln bei den protestierenden Worten seiner Worte. Sicher, sie waren eine Band, sie haben sie gemeinsam gegründet und wahrscheinlich hätte er selbst ebenfalls erhebliche Probleme bekommen, sollte auch nur ein Mitglied ausgetauscht werden, denn es wären nun einmal fremde Menschen gewesen, Menschen, die nicht so viel Herzblut in die Musik hineingesteckt hatten, wie die vier Gestalten. Aber das alles lag noch in den Sternen. „Vielleicht…vielleicht bekommen wir das mit der Band ja doch hin.“, murmelte der Dunkelhaarige leise vor sich hin, zog den schmalen Körper der Sängerin noch etwas näher an sich.
Er wusste wirklich nicht, ob er jemals wieder mit dem Gitarristen sprechen würde, ob sie je wieder solche Freunde werden könnten wie damals, ganz gleich was zwischen ihm und Grimm vorgefallen war, doch wenn der Drummer ehrlich war, dann glaubte er nicht wirklich daran.
Eigentlich ein wenig unfair, denn Ronny war nicht der Einzige gewesen, der an diesem Zwischenfall verwickelt war, Grimm trug genauso viel Schuld in sich wie der junge Mann und dennoch hielt Kyle eher zu der dünnen Blondine, als zu dem Rotschopf. Da war es wohl ihr Glück, dass sie seine Freundin war und dass er sie weitaus mehr liebte als all die anderen, denn dies brachte ihr den Vorteil, dass er keine schlechten Gedanken gegen sie hegte und dass er sich von ihr entfernte, so weit es ihm nur möglich war.
Es war wirklich erstaunlich wie lange ihre Beziehung bis jetzt gehalten hatte und wie viel Verständnis in ihre Liebe hineingeflossen war, wie viel sie sich gegenseitig verziehen und das nur, weil sie ein Leben ohne des anderen nicht mehr ertragen konnten, weil sie sich so sehr aneinander gewöhnt hatten, dass ein anderer Mensch an ihrer Seite beinahe lächerlich erschien, denn keiner hatte das, was sie hatten, keiner konnte sie irgendwie überbieten. Sicher, es gab bessere Menschen, es gab Kerle, die würden alles für Grimm tun, sie würden es nicht wagen auch nur einen Fehler zu bewegen und Kyle wusste, dass auch genug Frauen da draußen waren, die nicht aufgrund ihrer Geilheit mit einem der besten Freunde ihres Geliebten vögeln würden, es gab Menschen da draußen, sie waren besser und hatten viel moralischere Vorstellung von der Liebe und dem Leben, doch was brachte es ihnen, was sollten sie mit engelsgleichen Wesen, mit all den guten Leuten, wenn sie doch selbst kein Deut besser waren, wenn vielleicht genau das Schlechte die beiden erst zusammenhielt, weil sie wussten, dass keiner von ihnen in irgendeiner Form anders war.
Auch wenn Kyle eigentlich nur auf den Tag wartete, wo der Blondhaarigen bewusst wurde, dass der Drummer sie vielleicht weiter in den Abgrund zog und dass vielleicht selbst Ronny sie viel besser behandelte, dass ein anderer Mensch ihr all das geben konnte, was ihr Herz auch verlangte.
Der Dunkelhaarige blickte erleichtert ins Nichts, als Grimm ihm bestätigte, dass keine anderen Gefühle gestern Nacht im Spiel waren, nicht einmal für einen kleinen Moment. Es machte ihn etwas glücklicher zu wissen, dass ihr kleines Herz immer noch ihm gehörte und dass der Gitarrist es nicht geschafft hatte, mehr in ihr aufzuwühlen, sodass es vielleicht gar keinen Sinn mehr ergab, mit Kyle weiter zusammen zu sein.
Der Drummer lächelte sie schwach an, blickte mit leicht geröteten Augen in ihr Gesicht, mit den Fingern sanft die Tränen aus ihren Wangen wischend. Er konnte nicht lange wütend auf sie sein, sie hatte seine Wut nicht verdient und wenn sie ihn so anschaute, war es ihm beinahe unmöglich schlecht über sie zu denken und er wollte sich am liebsten selbst schlagen, dafür, dass er für einen Moment wirklich daran gedacht hatte, ihrer Beziehung ein Ende bereiten zu müssen, dass er sie nicht einmal mehr um sich herum haben wollte. Nein, das waren lächerliche Gedanken, hervorgerufen durch den übermäßigen Alkohol und den Drogen, die seine Intentionen nur noch verstärkten und ihn blind für alles andere machten, ihn vergessen ließ, dass Grimm es wert war, dass man jede Möglichkeit nutzen musste, um weiterhin mit ihr zusammen sein zu können, dass man Dinge, die zerbrochen waren, versuchen musste zu reparieren. Sie lebten vielleicht in einer Wegwerf- Gesellschaft, doch Kyle wollte sich nicht so stark herabsinken und alles fallen lassen, wenn es gerade nicht gut ging, und davor weglaufen, aus Angst und Feigheit.
„Ich will dich doch auch nicht verlieren, das ist das Letzte, was ich will. Du bist der einzige Mensch, der mir das Gefühl gibt, etwas wert zu sein.“; erwiderte der Schwarzhaarige nach einer Weile, in ihre Augen blickend. Sie war wirklich die erste Frau, ach was, der erste Mensch gewesen, der zu ihm hielt, egal, was er auch angerichtet haben sollte, ganz gleich was für ein Mensch er war und wie seine Einstellung der Welt und den anderen gegenüber auch sein mochte, sie nahm das alles hin und erinnerte ihn jeden Tag daran, dass er gut genug für einen Menschen sein konnte, dass sein Handeln zu ihm gehörte und dass all seine Fehler verziehen werden konnten, weil es niemanden da draußen gab, der von diesen befreit war und genau dieses Gefühl war das Beste, was man haben konnte. Selbst jetzt war sie immer noch bei ihm und fühlte sich schuldig und das, wo Kyle selbst ihr viel mehr in seinem Leben angetan hatte, unwissend und dumm wie er war. Er verdiente sie wirklich nicht, aber er brauchte sie, vielleicht sogar mehr als Grimm ihn gebraucht hatte.
„Ich kann mir nicht mehr vorstellen mit einem anderen Menschen zu leben und auch wenn ich mich immer noch wie Scheiße fühle, ist es noch widerwertiger, wenn ich nicht bei dir sein kann und wenn wegen so einem Dreck streiten.“, murmelte er ihr leise entgegen, drückte seine Lippen sanft auf ihren Kopf, ihr Gesicht wieder leicht anhebend, sodass der Drummer sie anschauen konnte. Ein sanftes Lächeln legte sich auf die blassen Lippen des Musikers, welche er sogleich auf die seiner Freundin legte, sie sanft küssend. Er hatte diese Küsse diese Nacht vermisst, ihre Körpernähe und einfach diesen Moment, wo sie gemeinsam auf der Couch sitzen konnten, so als ob nichts passiert wäre. „Wir werden das alles wieder hinbekommen, wir müssen einfach.“, denn sie hatten keine andere Wahl, denn hier lag zusätzlich ihre Band auf dem Spiel, ausgerechnet jetzt, wo sie endlich kurz vor ihrem endgültigen Aufstieg standen, wo sich langsam aber sicher eine kleine Fangemeinde bildete und ihre Musik vielleicht bald durch die Reihen von San Francisco gesungen, gesummt oder gar gepfiffen werden würde. Sie konnten jetzt nicht einfach alles auf den Nagel hängen, sie mussten sich zusammenreißen und Kyle wollte es auch, er wollte niemanden im Stich lassen, er wollte nicht einmal Ronny im Stich lassen, selbst wenn er nichts mehr mit ihm zu tun haben wollte, denn sie müssten wenigstens nicht häufig miteinander reden und das war auch gut so.
„Vergessen wir einfach unsere Fehler und fangen von vorne an. Wir ziehen aus dieser Dreckswohnung aus und leben endlich so, wie wir es verdient haben. Aber lass uns vorher duschen gehen, kaltes Wasser soll gut zur Ernüchterung sein.“, Kyle lächelte seine Geliebte schief an. Er meinte es wirklich ernst, mit der Sache, dass sie jetzt einfach all den Scheiß hinter sich lassen sollten, er wäre sogar so weit gegangen und würde mit der Sängerin in eine andere Stadt ziehen, doch dies war unmöglich, jetzt zumindest noch, denn jetzt hatten sie die Chance, jetzt, mit ihrem Erfolg, konnten sie sich einen Neuanfang leisten und damit vielleicht auch die Überreste ihrer Beziehung retten können, denn manchmal bewirkten solche kleinen Dinge weitaus mehr als man anfangs denken würde.
Der Körper des jungen Mannes erhob sich langsam von der Couch, zog seine Freundin mit sanfter Gewalt mit sich mit. „Heute noch machen wir uns auf die Suche.“, mit diesen Worten huschte er, mit Grimm im Schlepptau, hinein in das Badezimmer. Die morgendliche Sonne hatte die Räume ein wenig aufgewärmt, sodass es den Drummer nicht unglaublich fröstelte, als die nackten Füße die Fließen berührten.
Kyle war froh, dass seine trüben Gedanken fortgewischt waren und dass sie einander nicht aufgeben wollten, egal wie verletzt und hoffnungslos sie auch waren, und es konnte gut möglich sein, dass sie noch für sehr lange Zeit ein Paar bleiben konnten, vielleicht sogar bis zum Ende ihrer Existenz. Der Gedanke beflügelte den jungen Mann ein wenig, sodass das Anschmeißen der kalten Dusche beinahe schon angenehm war. „Vielleicht ist das heute unsere letzte kalte Dusche.“, schnurrte der junge Mann lächelnd, seine Hose ausziehend und achtlos samt Boxershorts in die Ecke schmeißend. Schade eigentlich, solche kalten Momente brachte die beiden immer noch enger zusammen, damit sie nicht gänzlich erfroren, aber man konnte im wohlig warmen Wasser wohl genauso stark am anderen kleben.

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BeitragThema: Re: Living on a guitar´s strings   Living on a guitar´s strings - Seite 8 Icon_minitime1Mo Jul 30, 2012 7:52 pm

Die Ruhe, welche langsam den Platz der unglaublichen Wut und Verzweiflung einnahm, tat ihr gut, und sie schaffte es, ein paar Mal tief durchzuatmen und die Tränen, die ihr noch in der Kehle steckten weitestgehend hinunterzuschlucken. Sie hatte nun seit gestern Abend weiß Gott genug Tränen vergossen, und mittlerweile fühlten sich ihre Augen trocken und brennend an, und sicher sah sie im Moment einfach furchtbar aus mit ihrem völlig vermackten Gesicht und den strubbeligen Haaren. Und trotzdem beteuerte Kyle ihr umso mehr seine Liebe, dass er ohne sie nicht sein wollte, vielleicht nicht einmal sein konnte. Dass jemand sie für so wichtig hielt, dass sie wirklich einen so hohen Platz im Leben des Drummers einnahm, das war ein unglaublich schönes Gefühl, und irgendwie auch so unglaubwürdig, denn wer war sie schon, dass sie eine solche Zuneigung verdient hatte? Auch nur eine verlorene Seele, die genauso ihre Fehler hatte, und sie auch beging, da unterschied sie sich kein bisschen von Kyle. Sie hatte genauso gut ihre Macken, weshalb es ihr umso merkwürdiger erschien, dass er ständig davon redete, dass sie mehr verdient hätte. Wer war sie denn schon, auch nur eine heruntergekommene Rockerbraut in dieser schäbigen Wohnung, die von Glück reden konnte, dass sie so einen liebevollen Freund wie den Drummer gefunden hatte, der sie eigentlich nie wie Dreck behandelte, denn Grimm kannte genug Frauen, die in solchen grauenvollen Beziehungen feststeckten. Und sie würden ihr Schicksal auch nie selbst in die Hand nehmen, ganz im Gegensatz zu Grimm.
„Ach, all die Idioten sind doch selbst Schuld, wenn sie nicht erkennen, was für ein toller Kerl du bist“, murmelte sie, ihr Gesicht weiterhin an seine Brust gepresst. Sie wollte gar nicht mehr von ihm ablassen, aus Angst, die Vergebung könnte doch nur viel zu flüchtig sein, und der wunderbare Moment könnte vorbei sein, wenn sie jetzt von ihm abließ. Und immerhin erging es ihr auch nicht anders, denn die meisten Menschen hielten sie ja auch nur für so eine rebellische Göre, die nichts auf dem Kasten hatte, die keine vernünftige Schulbildung hatte und sich die Zeit mit ominöser Musik vertrieb. Klar, sie hätte in ihrem Milieu massenweise Kerle finden können, aber wie viele davon hätten sie denn auch wirklich wie eine wirkliche Beziehung behandelt und nicht wie eine Trophäe, die man herumscheuchen konnte? Sicherlich gab es da nicht viele, und auch, wenn die meisten Menschen meinen mussten, dass Kyle unglaublich ungehobelt und grobschlächtig war, so entsprach das doch einfach nicht der Wahrheit, denn unter seiner rauen Schale war er mindestens genauso verletzlich wie sie selbst, das wurde ihr bei seinen Worten langsam klar.
„Du musst auch mit niemand anderem leben, ich bleib bei dir, versprochen“, sagte sie mit fester Stimme, allein der Gedanke daran, dass sie mit Kyle alt werden konnte, verbreitete ein so wohliges, angenehmes Gefühl in ihr, wie es sonst nichts konnte, nicht einmal die Musik. Mit einem anderen Kerl zusammen zu sein….Für einen kurzen Fick vielleicht –auch, wenn Grimm ganz sicher nicht plante, so etwas öfter zu tun-, aber ganz sicher nicht für mehr.
Dass der Drummer sie nun schon wieder küsste, machte sie unglaublich froh, ihr fiel ein dicker Stein vom Herzen, hatte sie doch befürchtet, er könnte sich ihr eine Weile lang nicht mehr so nähern. Aber anscheinend konnte er es genauso wenig ohne die Lippen des anderen aushalten wie sie selbst, und sie schloss erleichtert die Augen, den Moment genießend und mit ihren Händen sacht über Kyles Rücken streichend. Sie wusste, dass jetzt nicht von einem Augenblick auf den nächsten alles wieder gut sein würde, aber zu mindestens war sie sich sicher, dass sie ihre Beziehung nicht beenden mussten, dass sie weiter das Leben miteinander teilen konnte, und das mit der Band, das würden sie auch wieder hinbiegen, daran wollte, nein, musste sie einfach glauben.
„Wir haben ja noch eine Woche Zeit bis zum nächsten Auftritt“, ergänzte sie zuversichtlich, Kyle fest in die Augen blickend. Die Musik war für sie alle immer mit die wichtigste Sache in ihrer aller Leben gewesen, so schnell würden sie das sicher nicht aufgeben, Grimm vertraute darauf, dass Ronny und Kyle sich zusammenraufen konnten, ihr hatte er doch immerhin auch vergeben können.
Überrascht hob sie die Augenbrauen an, sie hatte natürlich auch aus dieser Wohnung fortgewollt, jetzt, wo sie es sich leisten konnten, doch sie war davon ausgegangen, dass sich das noch eine Weile hinziehen würde. Aber wenn sie ehrlich war, dann wollte sie so früh wie möglich aus diesem Drecksloch verschwinden. Eine Wohnung für ein junges Pärchen würde man immer finden, immerhin waren sie hier in San Francisco, diese Stadt war riesig und bot für jeden eine zweite Chance. Vielleicht schafften sie es, noch diese Woche umzuziehen, das wäre doch wirklich ein Segen! Sie brauchte ja nichts großes, ein Liebesnest für sich und Kyle, Hauptsache, sie hatten immer Wasser und Strom und mussten sich das Haus mit niemandem außer ihrer Ratte teilen.
„Ja, eine neue Wohnung klingt gut, dann wohnen wir vielleicht auch endlich nur noch zu zweit“, antwortete sie mit einem leichten Grinsen. Auch duschen erschien ihr wie eine hervorragende Idee, und danach konnten sie sich die Zeitung der beiden Nerds von gegenüber klauen und nach Wohnungsangeboten suchen. Es gab meistens eine ganze Doppelseite voll mit Wohnungen, und sie hatten heute eh nichts Besseres zu tun, also konnten sie ruhig schonmal ein paar Möglichkeiten abklappern. Sie ließ sich protestlos von Kyle mit ins Badezimmer ziehen, eine Dusche war vermutlich das Beste, was ihr jetzt passieren konnte, denn immer noch klebte viel zu viel Schmutz der vergangenen Nacht an ihrem Körper, da vermochte sie nicht einmal das kalte Wasser wirklich abzuschrecken. Und ihr war heute einfach nicht danach, sich die Dusche ihrer Nachbarn zu erschleichen. Sie zog eilig ihre Klamotten aus, wobei die Strumpfhose heute etwas länger dauerte, denn der Stoff hatte sich wie befürchtet an den Schürfwunden festgesetzt und sie musste wohl oder übel etwas der bereits verheilenden Haut wieder mit abziehen. Jaulend verzog sie das Gesicht, es war ihr noch nie passiert, dass sie sich im betrunkenen Zustand so auf die Fresse gelegt hatte, und sie würde auch in Zukunft aufpassen, dass das nie wieder passierte. Der Anblick des nackten Kyles allerdings lenkte sie viel zu schnell wieder von ihren Schmerzen ab, und sie musste sich ein leichtes Grinsen verkneifen. Doch, Kyle hatte sehr viel mehr zu bieten als Ronny, und das in allen Hinsichten. Sie zog den Drummer mit sich in die enge Duschkabine, bereute ihren Enthusiasmus jedoch sofort wieder, als das eiskalte Wasser auf sie hinunterprasselte. Im Sommer war das hin und wieder eine willkommene Abkühlung, aber jetzt war es einfach nur arschkalt. Mit einem atemlosen Japsen drückte sie sich so eng an den Drummer, wie sie nur konnte, sich dabei leicht auf die Zehenspitzen stellend, als könne sie so der Kälte entkommen.
„Ach du heilige, ich hatte die Dusche nicht SO kalt in Erinnerung“, bibberte sie, es war jedoch irgendwo ein gutes Gefühl, wie der Schmutz und der Schweiß von ihr abgewaschen wurde, auch, wenn das Wasser in ihren offenen Wunden brannte und sie immer mal wieder leicht das Gesicht verzog. Aber bestimmt ging es Kyles zermacktem Gesicht auch nicht viel besser.
„Wir sind im Moment schon zwei ganz schön zerrupfte Vögel“, murmelte sie leise, und ihre Finger malten unsichtbare Muster auf der breiten Brust. Sie hatten durch all den Streit und Stress überhaupt keine Möglichkeit bekommen, den geilen Sex zu haben, den sie sich versprochen hatten, geschweige denn das Kyle da weitergemacht hatte, wo sie vor dem Gig aufgehört hatten. Jetzt war Kyles Körper wieder so nah bei ihr, und der Gedanke, dass Ronny der letzte war, mit dem sie geschlafen hatte, plagte ihr Gemüt viel zu sehr, um das auf sich sitzen zu lassen. Das mussten sie doch schnell ändern können.
„Weißt du, abgesehen davon, dass Ronny ein ziemlicher Schwächling ist, kann er auch damit nicht mithalten“, säuselte sie in Kyles Ohr, und ließ ihre Hand in seinen Schritt wandern, fest zupackend. Sie spekulierte ein wenig auf wütenden Sex, denn auch, wenn der Streit größtenteils beigelegt war, gab es sicher noch immer unterschwellige Wut im Bauch, und die konnte man bei ein paar wilden Minuten unter der Dusche sicher gut loswerden. Ihre Lippen drückten sich etwas fordernder als zuvor auf seine, seine Hand ließ sie an seinem Glied ruhen, nur für den Fall, dass Kyle vielleicht doch noch einen Rückzieher machen wollte, weil ihn das alles doch noch zu sehr belastete, und Grimm hätte das auch akzeptiert und verstanden, aber natürlich hoffte sie darauf, dass sie nun nicht Tage oder gar Wochen warten mussten, bis sie sich einander wieder körperlich nähern konnten

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BeitragThema: Re: Living on a guitar´s strings   Living on a guitar´s strings - Seite 8 Icon_minitime1Di Jul 31, 2012 5:43 pm

Bei dem nackten Anblick seiner Freundin musste der Dunkelhaarige leicht schmunzeln, er konnte es den Kerlen eigentlich gar nicht verübeln, dass sie so sehr auf sie abfuhren, dass sie neidisch auf ihn waren, weil er das große Glück genießen konnte, mit ihr zusammen zu sein.
Kyle ließ sich nur zu gerne von Grimm in die Dusche ziehen, tapste langsam hinein, die Augen weit aufreißend, als die kalten Wassertropfen seine nackte Haut trafen. Wie Eiswürfel fühlte es sich an, so, als ob die Leitungen direkt durch einen Kühlschrank gingen und die ohnehin ekelhafte Kälte noch schlimmer machte. So sehr er diesen Momenten auch soeben hinterher getrauert hatte, umso mehr bereute er diesen dämlichen Gedankengang und verfluchte diese Wohnung nur noch stärker. Dieses ewige Frieren, die ständigen Nächte ohne Strom und Gas- der Drummer war so froh darüber, dass sie bald ein Ende nehmen würden und dass ein viel angenehmeres Leben auf das Paar wartete, sodass er es kaum erwarten konnte, endlich in der Zeitung zu blättern und nach einer kleinen, gemütlichen Wohnung zu suchen, in der sich Grimm und seine Wenigkeit breit machen konnten, vielleicht sogar mit weniger ätzenden Nachbarn, wobei diese dem Dunkelhaarigen nun wirklich scheißegal waren, schließlich musste er nicht in ihrem Bett schlafen oder ihren Fernseher einschalten, nein, was hinter fremden Haustüren lebte, interessierte ihn jedes Mal aufs Neue reichlich wenig.
„Genieße diese Scheiße noch ein wenig, gleich wärmen wir uns auf.“, murmelte der junge Mann breit grinsend, schlang seine Arme um die schmale Taille seiner Geliebten, ihren Körper enger an seinen pressend, wenn schon kein Tropfen warmes Wasser fließen wollte, mussten sie sich eben ihre eigene Wärme erschaffen und so lange ineinander verschlungen dastehen bis ihre Körper sich an die Temperatur gewöhnt hatten, was bei dem Drummer eigentlich nicht allzu lange gedauert hatte, jedoch war das Verlangen, Grimm so nah bei sich zu haben, viel größer gewesen als alles andere.
Sein Blick wanderte kurz hinunter, sah wie das Wasser sie von ihrem getrockneten Blut reinigte und es in den Abfluss gesogen wurde, Kyle war froh endlich die restlichen Spuren von der nächtlichen Prügelei los zu werden, Ronnys Blut von sich bekommen zu können, auch wenn die kleinen Wunden wohl noch eine Weile zu sehen sein würden, wie sein blau angelaufenes Auge, doch das war egal, er war noch sehr gut davongekommen als der Gitarrist, bei dem man wahrscheinlich länger warten müsste, bis alles einigermaßen verheilt war und das Gesicht wieder so aussah, dass man einen Ronny darin erkennen können.
Die Worte seiner Freundin rissen den Älteren aus den Gedanken. „So gleichen wir uns wenigstens aus.“, raunte seine Stimme, gefolgt von einem leisen, kehligen Lachen, das in der Brust vibrierte. Seine Hand strich sanft über die Wange der Blondhaarigen, schenkte ihr ein schiefes Lächeln. Auch sie hatte Spuren von diesem ganzen Mist davongetragen, zwar nicht auf dem selben Wege, wie es bei den beiden Kerlen der Fall war, jedoch würde wohl jeder Außenstehende keinen Unfall mit Alkoholrausch und Asphalt in ihren Wunden sehen und wenn Kyle so darüber nachdachte, müsste es für die Leute da draußen wirklich so aussehen, als ob sie im Eifer einer Beziehungskrise sich gegenseitig geschlagen hätten, würden sie so nebenbeinander herlaufen.
Aber was kümmerte ihn schon die Meinung anderer, sie hatten genauso viel Dreck am Stecken, da brauchten sie nicht über das Unglück anderer zu spekulieren!
Kyle verzog leicht das Gesicht, als Grimm erneut von Ronny sprach, selbst wenn sie ihm nur das bestätigte, was er ohnehin schon wusste- dass er schlichtweg mehr zu bieten hatte als all die anderen und in diesem Falle mehr als der Rotschopf. Musste wohl einen Grund darüber geben, dass er immer noch keine Frau abgeschleppt hatte und bei ihm lange bekannten Damen auf den Rauschzustand wartete, damit er auch endlich zum Zug kommen konnte, für alles andere hatte er wohl doch zu wenig Eier in der Hose.
„Es ist unmöglich mich bei dieser Sache zu schlagen.“, murmelte die Stimme, seine linke Augenbraue leicht nach oben ziehend. Es gab nur wenige Kerle auf dieser Welt, die wenigstens auch wirklich alles hatten, bei denen durch den Vorteil einer Sache eine andere zu kurz gekommen war- Kyle gehörte zu dieser kleinen Ausnahme von Mann, bei dem saß wahrscheinlich alles perfekt und es passte zu ihm und vielleicht dachte der Schwarzhaarige viel zu oberflächlich, doch ein perfekter Schulabschluss und ein super College hätten ihn wahrscheinlich weniger nach vorne gebracht, sie hätten nur einen ätzenden Anzugträger aus ihm gemacht, einen, dessen Schrank bis zum Anschlag mit Tweed gefüllt wäre und diese Menschen sahen meist so schrecklich aus, wie ihre wunderbaren Nerds, die es auch irgendwie nicht weiter als diese Absteige von Wohnblock geschafft hatten.
Als die braunen Augen Grimms Hand zwischen seinen Beinen fand, musste er breit grinsen, es fühlte sich gut an, so wie immer eigentlich und dennoch wusste der Drummer nicht, ob er einfach so jetzt mit ihr Sex haben konnte, ob sie gleich wieder so loslegen konnten wie immer, als wäre nie etwas geschehen.
„Grimm, vielleicht ist es ja noch…“, er hielt für einen Moment inne, wurde mitten im Satz unterbrochen, als sich die Lippen der Sängerin auf seine legten, fordernd. Sie wollte ihn wirklich, da konnte der Sex von Ronny gar nicht so gut gewesen sein, wenn sie jetzt schon wieder an ihrem Freund klebte und ein wenig mehr als nur innige Umarmungen von ihm wünschte. Der Drummer wusste, dass sie wahrscheinlich nicht sauer werden würde, würde er das nicht können, jedoch wusste er selbst nicht, ob er das wirklich nicht wollte- was war schon dabei, ob sie es vor sich herschoben oder jetzt gleich endlich das taten, was schon längst fällig war, es spielte keine Rolle und irgendwie machte die Hand seiner Geliebten auf seinem Glied ihn schon geil.
„Ach was soll’s!“, Kyle zuckte lediglich mit seinen Schultern, vergrub seine Hand im Nacken seiner Freundin, zog sie noch enger an sich heran. Seine Lippen suchten ihre, sie stürmisch küssend und dabei die Zunge fordernd zwischen die Zähne schiebend. Der Dunkelhaarige konnte gar nicht daran denken, jetzt aufzuhören, alleine schon um seiner Freundin beweisen zu können, dass sie sich ganz und gar nicht ihm täuschte, er wollte es ihr noch prägender in Erinnerung schaffen, auf dass sie nie wieder mit einem anderen Kerl schlafen wollte als mit ihm, denn wenn sie seit drei Jahren immer noch genauso geil aufeinander waren, wenn nicht sogar geiler, dann würden die restlichen Jahre alles noch besser gestalten als ohnehin.
Kyle beugte sich leicht herüber, fuhr mit seiner Zunge den langen Hals entlang, nebenbei ihre Brust massierend, die Kälte des Wassers war beinahe gar nicht mehr zu spüren, so heftig floss das Blut durch die Venen des jungen Mannes, so heiß war Grimms Haut unter seinen Fingern gewesen, dass er glaubte, die Tropfen, die auf sie herunter rieselten, würden auf der Stelle verdampfen, sobald sie Kontakt zu ihnen hatten.
Mit einigen geschickten Handgriffen der Sängerin und der generellen Erregtheit des Dunkelhaarigen, bemerkte er schnell, wie sein Glied sich verhärtete, wie die Lust in sein Kopf stieg und er seine Freundin fordernd anblickte, sein Becken etwas enger gegen ihr Unterleib pressend. „Und ich wette mit dir, er könnte das hier nicht..“, hauchte der Drummer schief lächelnd, grabschte nach Grimms Hintern, sie mit einem Satz hochgebend, während ihre Arme sich um seinen Hals schlang. Mit sanfter Gewalt presste er ihren Rücken gegen die geflieste Wand der Duschkabine, fuhr mit den Lippen über ihr Schlüsselbein, den Hals entlang, rauf zu den sanften, feuchten Lippen, welche er innig zu einem Kuss zog. Die Blondhaarige war wirklich sein Leben, denn sie war die Einzige, die sein Verlangen nach ihr so stark hervorrufen konnte, ganz gleich, ob immer noch Wut in seinem Bauch ihr gegenüber schlummerte und ganz gleich ob er sich vorgenommen hatte, es für einen Moment sein zu lassen, und es war nicht nur die typische Lust, es war noch viel mehr und auch wenn Kyle nicht der säuselige Schmuseidiot war, so spürte er auch irgendwie die innige Liebe zu ihr aufkommen, wenn seine dunklen Augen ihr Gesicht anschauten oder seine Hände ihre zarte Haut berührten.
Seine Augen blickten lüstern in das Grau seiner Geliebten, der Drummer platzierte seine Hände auf den Oberschenkeln der Sängern, deren Beine sich haltsuchend um seinen Körper geschlungen hatten, langsam in sie eindringend, leise keuchend. Es war ein seltsames Gefühl, zu wissen, dass Ronny vorher in diese private Gegend eingedrungen war, die doch eigentlich für ihn bestimmt war, zumindest glaubte der Schwarzhaarige dies gerne, doch dieser Gedanke animierte ihn nur noch dazu, etwas fester zuzustoßen, er wollte, dass sie den Moment vergaß, diesen kleinen, dreckigen Schwanz des Gitarristen vergaß und nur noch an ihn dachte, daran, was er alles konnte und was er ihr zu bieten hatte, dass er der Einzige war, der ihr ein Stöhnen entlocken konnte. Erneut bewegte der Drummer sein Becken etwas schneller und härter, vergrub keuchend sein Gesicht im Nacken der Kleineren, mit seinen Zähnen leicht zubeißend. Kyle wusste nicht, ob Grimm es lieber langsamer gewollt hätte, doch selbst wenn sie es gewollt hätte, konnte der Drummer jetzt nicht aufhören, es hatte ihn einfach alles viel zu geil gemacht, die Ekstase schwoll in seiner Brust nur noch stärker an und raubte ihm jegliche Sinne, während er seine Hüften immer heftiger bewegte, die Nägel in das Fleisch seiner Geliebten rammend während lautes Stöhnen aus seiner Kehle entwich, Grimm wild küssend. Dies war wahrhaftiger Versöhnungssex.

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BeitragThema: Re: Living on a guitar´s strings   Living on a guitar´s strings - Seite 8 Icon_minitime1Di Jul 31, 2012 11:28 pm

Im ersten Moment schien es, als könne sich Kyle wie befürchtet auf sie einlassen. Grimm spürte kurz einen Kloß im Hals, natürlich hätte sie akzeptiert, wenn Kyle nicht sofort wieder mit ihr schlafen konnte, was hätte es auch schon für einen Sinn gehabt, ihn zu irgendetwas zu drängen. Aber dennoch, ihre Beziehung war immer voll mit gutem Sex gewesen, und das wollte die Sängerin einfach nicht missen. Und das Beste daran war ja, dass der Sex nur Bonus war, denn Grimm war sich sicher, das war nicht alles, was sie zusammenhielt. Sie waren einfach ein gutes Gespann, auch, wenn sie sich beide schon oft genug weh getan hatten. Aber zeigte nicht gerade, dass sie auch schwere Zeiten überstanden hatten, dass ihre Beziehung mehr wert war? Grimm gab sich zu mindestens gerne dieser Illusion hin, denn sie wusste einfach, dass sie nicht irgendetwas hatten, sie hatten etwas Besonderes, so kitschig das auch klang. Denn beide hätten sie sicherlich die Möglichkeit gehabt, sie eine Vielzahl an Verehrern zu angeln, wenn ihnen danach war. Auch, wenn Grimm in ihr Äußeres nicht einmal viel Arbeit investieren musste. Sie machte kaum Sport, war einfach von Natur aus klein und schmal, und die schlechte Ernährung hatte leider auch viel dazu beigetragen. Aber Grimm wusste, selbst mit ein paar Kilos mehr auf den Rippen war sie noch immer weit davon entfernt irgendwie pummelig zu sein, nein, viel mehr würde sie dann endlich dieses hagere verlieren, das ihr selbst nicht wirklich gefiel. Generell würde eine neue Wohnung so viel Gutes mit sich bringen, vielleicht war das endlich etwas, das sie auch als Zuhause bezeichnen konnte, keine Absteige, in die sie nicht gern zurückkehrte. Wenn es möglich wäre, würde sie sofort von hier ausziehen. Sie seufzte leicht bei dem Gedanken, hatte sich völlig verloren und wurde umso angenehmer wieder aus ihrem Gedankenstrudel gerissen, als Kyle sie zu einem innigen Kuss zog, seine Hand in ihrem Nacken fühlte sich gut an, so verdammt männlich und Sicherheit gewährend, dass sie kurz die Augen schloss. Nein, selbst so ein dummer Seitensprung konnte nichts an ihrer Liebe ändern, sie machten es manchmal nur besser, weil man sich dann die Liebe wieder beweisen wollte. Und letztlich gab es für keinen von ihnen einen anderen, das wussten sie einfach, denn bei niemand anderem wäre der Sex so erfüllend.
„Ich hatte schon befürchtet du kneifst“, schnurrte sie mit einem Grinsen, bevor sie ihm die Zunge fordernd wieder zwischen die Zähne schob. Das kalte Wasser schien völlig vergessen zu sein, viel zu nah war sie dem Körper ihres Freundes, und viel zu sehr prickelte die Vorfreude in ihr, als dass sie sich jetzt auf solche Belanglosigkeiten hätte konzentrieren können. Ihre Hand hatte nicht einmal wirklich viel zu tun, Kyles Glied wurde ziemlich schnell steif, und Grimm verbuchte das als Sieg für sich, dass er sie ganz sicher nicht abstoßend fand, nur weil Ronny an ihr drangewesen war.
Sie stieß ein heiseres, hohes Lachen aus, als Kyle sie einfach so anhob, dass er so stark war machte sie einfach an, das konnte halt nicht jeder Kerl, und obwohl sie diese Stellung nun schon häufiger ausgereizt hatten, war es doch irgendwie besser, als es nur im Stehen zu tun, und Grimm wurde es nie Leid, dass Kyle sie so einfach tragen konnte. Allein, dass er sie leicht gegen die Wand presste, machte sie schon furchtbar geil und sie keuchte leicht auf, Kyles Kuss grinsend erwidernd und beinahe noch mehr Einsatz hineinlegend als zuvor, ihre Lippen bewegten sich gierig, und ihre Zunge drückte sich eng an die ihres Freundes.
„Niemand kann das so gut wie du“, grinste sie ihn an, und drückte ihr Becken eng gegen seinen Unterkörper, sich mit ihren Beinen gut festhaltend, aber Kyle hielt sie sowieso gut fest, und so gruben sich ihre Hände nur umso fester in seine Haare, als er in sie eindrang, sie keuchte leicht auf. Jeglicher Gedanke an Ronny war wie fortgewischt, als der Drummer anfing zuzustoßen, nichts war mit dem Sex zu vergleichen, den Kyle ihr bieten konnte, und heute legte er sich nur umso mehr ins Zeug, dass es Grimm fast wahnsinnig machte. Nicht einmal das exzessive Gestöhne schien ihrer Lust noch irgendwie gerecht zu werden, und dann auch noch Kyles Zähne an ihrem Hals…..Sie legte den Kopf fordernd in den Nacken, die Augen fest zusammengepresst. Sie hatte beinahe Angst, dass sie dem Drummer ganze Haarbüschel ausreißen würde, so fest gruben sich ihre Finger in die dunklen Strähnen. Sie hatte sich also nicht verkalkuliert, ob es nun Wut war oder einfach nur das Bestreben ihr zu zeigen, wie viel besser als Ronny er war, Grimm wusste es nicht, und es war ihr auch egal. Jedenfalls hatte sie lange nicht mehr so geilen Sex mit Kyle gehabt.
„Himmel, ich werd noch wahnsinnig“, keuchte sie und lehnte ihren Kopf an Kyles Schulter an, während ihr Körper mit jeder Bewegung noch etwas enger an die Badwand gedrückt wurde. Sie hätte ihr Becken selbst bewegt, aber ihr blieb kaum Platz in der Enge sich zu bewegen, und außerdem schüttelte sie der Sex viel zu sehr durch. Ihre Zähne wanderten zu Kyles Ohr, zogen leicht daran, während ihre Finger über seinen Rücken kratzten, der Schweiß rann ihr zwar in Strömen über die blasse Haut, aber das war das Gute daran, dass sie sich in der Dusche befanden. Außerdem kühlte das kalte Wasser sei ein wenig ab, denn sonst wäre sie wohlmöglich einfach überhitzt. Sie drückte ihre Beine noch etwas enger um Kyles Hüfte, in Zukunft sollte er der einzige sein, der zwischen ihre Beine kam, das schwor sie sich hoch und heilig. Ihre Hände ließen kurz von Kyle ab, nur, damit dieser sie sogleich gegen die Fliesen drücken konnte, und die Sängerin grinste ihn lustvoll an. Sie liebte es einfach, dass er so stark und dominant war, andersherum hätte sie es sich überhaupt nicht gewünscht. Sie war beinahe froh, als sie zum Orgasmus kam, denn lange hätte sie sich mit ihren Beinen sicher nicht mehr festklammern können. Außerdem schien ihr Kopf schier zu explodieren von all der Lust, die durch ihren Körper zuckte. Sie hatte mit Sicherheit noch nie so laut aufgestöhnt wie jetzt, und sie musste ihre Arme um Kyles Hals legen, um Halt zu haben, denn der Rest ihres Körpers bebte so stark, dass sie ihn kaum noch unter Kontrolle hatte, und sonst wäre sie wohlmöglich unsanft auf dem Boden gelandet. Sie lehnte ihren Kopf an seine Schulter, dann leicht seinen Nacken küssen, die Wunden, die Ronnys verzweifelte Schläge hinterlassen hatte. Sie wollte jetzt nicht über den Gitarristen sprechen, egal, wie viel besser Kyle auch gewesen war, das war ihr Moment, und sie wollte ihn nicht mit einer schalen Erinnerung verderben.
„Du hast dich mal wieder selbst übertroffen, mein Lieber“, keuchte sie leise, immer noch völlig atemlos. So langsam begann das Wasser auf ihrer aufgehitzten Haut wieder kalt zu werden, aber Grimm hatte eh noch keine Lust, von dem Drummer abzulassen. Irgendwie war es schon ein geiles Gefühl, wie er immer noch in ihr drin war, keineswegs unangenehm, und so verharrte sie in der Position noch ein wenig, genießend die Augen schließend. Gleich würde sie sich wieder einen seiner Pullover klauen, damit sie den ganzen Tag seinen Geruch in der Nase haben konnte.
„Eigentlich schuldest du mir noch was von gestern Nachmittag“, grinste sie, und strich sacht über sein Gesicht.
„Aber ich lass dich ausnahmsweise mal so davonkommen“, fügte sie hinzu, und lehnte ihren Kopf an seine Brust. Es war einfach perfekt so, und sie wollte nichts an diesem Augenblick tauschen, nicht einmal die alte, ranzige Dusche oder das eiskalte Wasser.
„Ich liebe dich“, summte sie leise gegen seine Brust, ohne ihn anzusehen, die Arme um seinen Oberkörper geschlungen, auf seinen Herzschlag lauschend, und es machte sie glücklich, dass der selbst nach drei Jahren ganz kurz schneller wurde, weshalb Grimm sich nur noch enger an ihn herandrückte. Kein einziger deprimierender Gedanke sollte diesen Augenblick stören, gleich würden sie in Manier der Neureichen losziehen und eine tolle Wohnung für sie beide finden, in der sie sich endlich nicht mehr fühlen mussten wie ein paar Penner, die zufällig ein Dach über dem Kopf hatten.

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BeitragThema: Re: Living on a guitar´s strings   Living on a guitar´s strings - Seite 8 Icon_minitime1Mi Aug 01, 2012 1:21 am

Andere Laute hatte er von seiner Freundin gar nicht erwartet, es wäre wahrscheinlich sogar enttäuschend gewesen, hätte sie sich in irgendeiner Form gezügelt. Doch nein, Kyle machte seinen Job gut und das nicht nur für sein eigenes Wohlbefinden.
Diese ganzen Streitigkeiten hatten wirklich eine gute Seite und das war der ausgesprochen geile Sex, der viel aufgeladener und schneller als ohnehin schon war- beide waren keine Freunde des liebevollen Blümchensex und wenn es etwas rauer zugehen konnte, so rau, wie ihre Musik, dann war dies genau perfekt für das Paar, aber jetzt wirkte es beinahe schon dreckig und das unter einer Dusche.
Kyle konnte sich laut stöhnen hören, als er stärker vorstieß, spürte wie der Bass seiner Stimme in der Brust vibrierte und zum Beben brachte, die Enge und wie Grimm zwischen ihm und der Wand gepresst war, machten ihn noch geiler, wenn dies überhaupt noch möglich war und die Tatsache, dass es für ihn hier um mehr als nur einen guten Fick ging, spornte ihn nur noch dazu an, schnelle kreisende Bewegungen zu machen, dabei achtend, dass es seine Freundin um den Verstand brachte, so sehr, wie es bei ihm allmählich der Fall war, denn die Kontrolle über den eigenen Körper wurde immer schwieriger, sodass der Drummer bald nicht mehr Herr seiner Sinne war und sich von der Lust leiten ließ.
Die Worte seiner Freundin zauberten ein breites Grinsen auf dem kantigen Gesicht des Dunkelhaarigen. „Lass den Wahnsinn raus.“, hauchte er ihr leise entgegen, küsste die Blondhaarige innig, dabei seine Zunge tief in ihren Rachen schiebend. Seine Zähne zogen zum Abschluss leicht an der Unterlippe, fuhren mit der Zunge über ihr Piercing, ehe ein weiteres lautes Stöhnen aus seiner Kehle wich. Die Hitze in seinem Körper nahm ihn viel zu stark ein, sodass der Drummer das Gefühl hatte, dass nicht einmal das eiskalte Wasser über ihnen ihn irgendwie abkühlen konnte, er wollte gar nicht wissen wie es wäre, würden sie jetzt wo anders sein, in ihrem Bett oder im Wohnzimmer, wo sie nicht die Chance auf eine zusätzliche Abkühlung hatten.
Kyle ließ langsam von den Schenkeln seiner Geliebten ab, im vollsten Wissen, dass sie genug Halt hatte, vergrub eine Hand in ihrem Nacken die andere wanderte sanft über ihre Hüftknochen, den flachen Bauch, hinauf zur rechten Brust der Sängerin, in welcher sich die langen Finger vergruben, sie sanft massierten, während seine Hüften sich in regelmäßiger Schneller bewegten. Der Musiker liebte den Körper seiner Freundin, es gab keine Stelle, die ihm nicht bekannt war, kein Muttermal und kein Härchen auf ihrem Körper, er kannte jeden Zentimeter der Sängerin und er liebte jede Kleinigkeit daran, es gab gar kein Zurück für den Drummer, denn wenn man erst an einen Menschen so sehr gewöhnt war, dann wäre es unmöglich gewesen, jemanden auch nur annähernd so zu lieben wie er Grimm nun einmal liebte und egal, ob es da draußen Frauen mit größeren Brüsten und einem größeren Arsch gab, Kyle würde keine von ihnen so sehr wollen, keine so anfassen und bei keiner würde er sich so wohl fühlen, so unglaublich geil.
„Heiliger...“, keuchte der Dunkelhaarige, gefolgt von einem lauten Stöhnen, presste den Körper noch enger an den seiner Geliebten, ihren Oberkörper mit den breiten Armen umschlingend. Er spürte wie er langsam zum Höhepunkt kam, wie die Lust ihren höchsten Punkt erreichte, doch noch wollte der Drummer diesem Moment ein Ende setzen, hielt sich für einen Augenblick zurück, bewegte sein Unterleib im schnellen Tempo vor und zurück, immer schneller, erstaunt darüber, dass dies überhaupt noch möglich war, so lange, bis Grimm selbst endlich ihren Orgasmus erreichte und Kyle ihr gleich darauf folgte. Seine Muskeln spannten sich heftig zusammen, die Nägel des Schwarzhaarigen vergruben sich tief in die Haut der Sängerin, hinterließen rot schimmernde Striemen. Kyle presste die Augen fest zusammen, stöhnte noch einmal laut auf, bis er endlich in Grimm zum Erguss kam.
Sein Körper bebte für einen Moment unkontrolliert, ehe sich die Muskeln entspannten und der Drummer erschöpft seine Stirn gegen die kalte Fliesenwand presste, keuchend nach Luft schnappend. Dieser Moment gehörte eindeutig zu den geilsten Ficks, die die beiden je gehabt hatten und Kyle hoffte nur zu sehr, dass der Sex zwischen ihr und Ronny nicht in dieser Liste stand und spätestens nach diesen vergnüglichen Minuten aus ihrem Kopf wie fortgewischt worden war, denn man konnte es nicht leugnen, solche Laute gaben sie nicht jedes Mal, wenn sie miteinander schliefen, von sich.
Der Drummer verharrte für einen Moment in seiner Position, zog sein Glied noch nicht aus seiner Freundin zurück, welche anscheinend auch kein Problem damit zu haben schien.
Als ihre Worte in seinen Ohren erklangen, musste er leise in sich hineinlachen. Seine Brust hob sich leicht und bewegte den Körper der Kleineren etwas mit. „Profis verstehen ihr Handwerk.“, raunte der Dunkelhaarige schief lächelnd, die Augen zu Grimm schweifend.
Ihm war immer noch so unglaublich warm und diesmal dauerte es etwas länger, bis Kyles Brustkorb sich langsam hob und senkte und das Herz zwischen den Rippen nicht mehr laut gegen seinen Hals pochte. Er mochte ein großer Mann gewesen sein mit Stärke und Ausdauer, doch wenn man seit über vierundzwanzig Stunden nicht geschlafen hatte, dann erschöpften diese kleinen Liebeleien einen doch viel schneller als man es sich gewünscht hätte. Außerdem mussten sie wieder mal was essen, jetzt, wo der Restalkohol ganz aus seinem Körper gewichen war und Grimm es wohl in der Hinsicht nicht anders erging. „Na, wenn das nicht zufriedenstellend genug für jetzt war, dann weiß ich auch nicht!“, erwiderte der Drummer lachend. „Eigentlich schuldest du mir noch etwas.“, er stupste seine Freundin sanft auf die Nase, dieser anschließend einen sanften Kuss drückend.
Kyle bekam allmählich das Gefühl, dass wenn er weiter so in der Position verharren würde, es vielleicht zu einer zweiten Runde kommen würde, doch danach wäre er wahrscheinlich gar nicht mehr für den restlichen Tag zu gebrauchen und zusätzlich wurde das Wasser langsam aber sicher unglaublich unangenehm.
Der Drummer schob sein Becken leicht nach hinten, zog sich aus seiner Freundin zurück, dabei die Beine der Sängerin umfassend und sie langsam von sich absetzend, doch ganz wollte der Drummer sie dann doch nicht von sich loseisen, umschloss ihren Körper mit seinen Armen, sie sanft an sich drückend.
Ein zufriedenes Lächeln bildete sich auf seinem Gesicht, sie hatten sich oft genug ihre Liebe verkündet, ohne auch nur kitschig zu sein oder die Worte von irgendwelchen berühmten Dichtern zu zitieren, und dennoch war es immer wieder ein erwärmendes Gefühl, wenn der junge Mann diese Worte aus dem Munde der Blondhaarigen hörte. „Ich liebe dich viel mehr.“, wisperte seine Stimme sanft, Kyle vergrub sein Gesicht im kurzen Haar seiner Geliebten, drückte seine Lippen auf ihren Kopf. Er schob sanft seine Finger unter das Kinn der Jüngeren, hob den Kopf etwas an, sodass er in ihr Gesicht schauen konnte, in ihre grauen Augen, ihr sanft einen Kuss auf die Lippen drückend, dabei den Körper noch enger an sich schmiegend.
Der Schwarzhaarige wollte gar nicht von Grimm loslassen, erst, als seine Lungen nach Luft flehten, ließ er die Lippen langsam von ihren ab, grinsend, er hatte beinahe vergessen, dass sie sich immer noch unter der Dusche befanden und dass sie wahrscheinlich gleich blau anlaufen würden, würden sie noch länger dieses kalte Wasser über sich ergehen lassen. „Komm.“, murmelte der Drummer, umfasste das Handgelenk der Kleineren, die Dusche ausstellend und anschließend hinauseilend. Kyle warf rasch ein Handtuch erst um Grimms dann um seinen eigenen Körper, die kalten Tropfen schnell wegreibend, sich das Haar so gut es nur ging abtrocknend. Manchmal war er wirklich neidisch auf die Haarpracht seiner Freundin, sie musste nicht so lange wie er mit nassem Haar herumlaufen und eigentlich wusste der Drummer, dass er sie jederzeit hätte abschneiden können, er hätte wie andere Männer eine Kurzhaarfrisur tragen können, vielleicht sogar abrasiert, so kurz, dass es überhaupt keinen Sinn mehr ergab, dass man überhaupt noch Haare hatte. Aber nein, Kyle blieb sich seinen langen Haaren treu, immerhin reichten sie ihm bereits bis zur Brust und irgendwas anderes passte auch gar nicht zu dem muskulösen Mann.
Der Musiker ließ das Handtuch im Bad liegen, tapste schnellen Schrittes nackt über die Wohnung, bis er endlich ihr Schlafzimmer erreicht hatte, Grimm folgte ihm auf diesem Wege und tat genau das Gleiche- sich irgendwas überzuziehen. Viele saubere Klamotten hatte Kyle gar nicht mehr zur Verfügung, sie müssten wirklich irgendwann einen Wasch- Salon besuchen, alles roch nach Kneipen, Schweiß und ab und an sogar nach sexuellen Abenteuern.
Gedankenverloren schloss der Dunkelhaarige den Nietengürtel seiner Jeanshose, zog das erstbeste Shirt, das er aus dem Schrank gefischt hatte, über den Kopf. Die Ärmel waren etwas eng und generell schien es eines seiner wirklich uralten T- Shirts gewesen zu sein, wo er vielleicht noch als ‚schlaksig‘ durchgehen konnte.
Die dunklen Augen wanderten zu Grimm, welche sich erneut einen Pullover vom Drummer geklaut hatte. „Mein Gott, wegen dir hab ich einen furchtbaren Mangel an sauberen Klamotten!“, lachte der Ältere laut auf, legte einen Arm um die Schulter der Sängerin, langsam mit ihr ihre Schlafräume verlassend. „Lass uns was essen gehen und im Vorbeigehen eine Zeitung klauen.“, sein Magen hatte wirklich seit sie aus der Dusche gestiegen waren, komische Geräusche von sich gegeben, die beinahe so klangen, als würde er langsam verrecken und jetzt, wo sie anständig viel Geld hatten, konnten sie auch wieder normales Essen zu sich nehmen, keine versifften, widerlichen Burgerbuden mehr für sie, nein, diesmal hatte es sie in ein kleines Diner verschlagen, es war zwar immer noch kein Nobelrestaurant aber das Essen sah gut aus und über den gratis Kaffee freute sich jeder Musiker mit Schlafmangel. Gedankenverloren schlürfte der Drummer aus seiner das schwarze, flüssige Gold, während die braunen Augen auf den Immobilienanzeigen der Zeitung lagen, dabei jede kleine Anzeige betrachtend während Grimm neben ihm saß, ebenfalls nach einer anständigen Wohnung Ausschau haltend.
„Bingo!“, der lange Zeigefinger klopfte auf eine Anzeige, die Einzige, die sie sich leisten konnten, ohne Angst davor haben zu müssen, sich von Staubflusen ernähren zu müssen, die zusätzlich nicht in der abartigen Ecke lag, die sie momentan bewohnten und es war kein extrem teures Appartement in einen der großen gläsernen Hochhäuser, die sich im Stadtkern räkelten, denn dafür reichte ihr Budget bei Weitem nicht aus.
Kyle müsste sich später bei der alten Oma bedanken, denn diesmal waren es nicht die Nerds gewesen, die man ausrauben konnte, die lernten so langsam dazu und wussten, dass es zwei in der Nachbarschaft gab, denen man nicht trauen durfte.
„Drei Zimmer, es liegt in einer normalen Gegend und da gibt es echt alles und die wollen sie sofort los werden.“, seine Stimme überschlug sich beinahe vor Begeisterung, seine Augen wanderten hinüber zu seiner Freundin, dabei gierig einige Fritten in seinen Mund schlingend. „Lass uns gleich dahingehen, ist nicht weit von hier.“, mit diesen Worten schmiss er die Zeitung laut knallend auf den Tisch, sodass sich einige erschrocken zu ihnen herumdrehten, lachte laut auf, Grimm anschließend zu einem stürmischen Kuss an sich ziehend. „Hoffen wir, dass kein anderer sie vor uns will!“
Kyle schlang sein Essen beinahe wie eine Schlange in sich hinein, er hatte noch nie in seinem Leben so viel in sich reingeschaufelt und so viele Tassen mit Kaffe geleert, doch er konnte gar nicht anders, die Vorfreude auf eine neue Wohnung und die Tatsache, dass sie sich jetzt sogar dieses Essen leisten konnten, beflügelten den muskulösen Mann so sehr, dass er seine Freundin am liebsten den Weg zur Wohnung getragen hätte.
Seine Hand lag ruhend in der der Blondhaarigen, als sie das Diner verließen und an einigen Blocks vorbeiwanderten, bis sie endlich vor dem großen Wohnhaus standen. Es kribbelte in Kyles Körper ein wenig. In der Zeitung stand nur die Adresse und keine Telefonnummer, sodass sich die beiden nicht rechtzeitig ankündigen konnten, doch die spontanen Besucher waren doch immer die Besten und wenn er sich den Umzugswagen vor der Haustüre ansah, dann mussten die Vormieter ja wirklich noch dagewesen sein, vielleicht sogar mit Vermieter selbst. Kyle atmete noch einmal die kühle Luft ein, es war ein schöner Tag, trotz der Kälte, die der Herbst mit sich brachte, aber siebzehn Grad waren auch alles andere als angenehm, ließ den Blick zu seiner Geliebten wandern. „Dann wollen wir mal.“

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BeitragThema: Re: Living on a guitar´s strings   Living on a guitar´s strings - Seite 8 Icon_minitime1Mi Aug 01, 2012 12:09 pm

Obgleich sie noch Stunden so eng umschlungen mit Kyle in der Dusche hätte verbringen können, wurde das Wasser langsam wirklich zur Qual, und selbst die Körperwärme ihres Freundes konnte da nicht mehr viel helfen, sodass sie schon leicht zu zittern angefangen war. Umso lieber ließ sie sich von dem Drummer aus der Dusche ziehen, sich leicht schüttelnd. Selbst das unbeheizte Badezimmer war nicht so eisig wie das Duschwasser. Was wäre es schön, wenn Duschen bald keine Tortur mehr wäre, zu der man sich durchringen musste, sondern wirklich etwas, das man gerne tat. Das raue Frotteehandtuch war nicht gerade angenehm auf ihrer empfindlichen Haut, aber zu mindestens trocknete es sie in Sekundenschnelle, und ihre Haare wurden eh von allein sehr schnell trocken, das war nunmal der Vorteil an kurzen Haaren, etwas, das Grimm eigentlich gar nicht missen wollte. Sie mochte es, dass vieles an ihrem Äußeren so pflegeleicht war, denn so versiert war sie auf diesen ganzen Stylingkram nun wirklich nicht, sie war nun einmal keine typische Lady, so wie Natalie es gewesen war. Aber solange Kyle das ausreichte, würde sie sich nicht in Unkosten stürzen, um Schminke und ähnliches Zeugs zu besorgen. Auch, wenn sie jetzt vermutlich sogar das Geld dafür hatte.
Sie ließ sich noch etwas länger in dem Handtuch eingehüllt, da sie im Gegensatz zu Kyle doch sehr viel schneller fror und folgte ihm ins Schlafzimmer, zog sich aus ihrem eigenen Schrank nur Unterwäsche und eine zerrissene Jeans an, wandte sich dann sofort dem Schrank ihres Freundes zu, denn sie hatte gar keine Lust, sich in eines ihrer engen Oberteile zu zwängen, warf Kyle nur ein verschmitztes Grinsen zu, während sie ihre Nase tief in den Stoff des viel zu großen Kleidungsstücks drückte. Es roch nach Waschpulver, aber darunter roch es auch noch Kyles Deo und seinem typisch Körpergeruch, und sie wollte gerne den ganzen Tag über so riechen.
„Du kannst im Austausch dazu gerne ein Top von mir haben“, lachte sie, sie wusste, dass es den Drummer sowieso nicht wirklich störte, und wenn sie so eine kleine Beziehungssache schon mal genießen konnte, dann wollte sie das auch tun. Sie selbst hätte auch eben zum Supermarkt huschen können, um ihnen etwas leckeres zu essen zu kochen, aber irgendwo essen zu gehen, wo das Fett nicht schon fünf Meter vor dem Dinner in die Haare wanderte, das war auch ein schönes Erlebnis. Vor allem, dass sie sich dieses Essen leisten konnten, dass es so gut wie gar nicht an ihrem Budget kratzte, das war einfach ein geiles Gefühl. Selbst der Salat hier schien wirklich frisch zu sein, und schmeckte nicht nach Frittenfett, und damit Kyle sie nicht wieder tadelte, klaute sie ihm auch einige von seinen Pommes, denn an Fleisch würde sie sich einfach nicht wagen, nein, dazu war sie schon viel zu lange Vegetarier, mittlerweile hatte sie sogar eine Abneigung gegen dieses Nahrungsmittel entwickelt, obwohl sie es ursprünglich nur aus moralischen Grundsätzen gemieden hatte. Aber das war immerhin auch einer der Gründe, weshalb sie so schlank war, Kyle sollte sich also nicht beschweren!
Sie räkelte sich lang, ließ den Blick auf ihre abgewetzten Chucks schweifen, die Dinger waren nicht günstig gewesen, original sogar, und das sah man ihnen auch an, denn Grimm weigerte sich schlichtweg, die abgetretenen Dinger in den Müll zu schmeißen, und sie hatten schon zahlreiche Löcher, die Grimm immer wieder mit Sicherheitsnadeln geflickt hatte. Ihr Blick schweifte zu der Zeitung, die dieses Mal nicht aus dem Briefkasten der Nerds stammte, sie lernten anscheinend langsam dazu und hatten sie früh reingeholt. Aber seis drum, ob sie die nun der alten, spießigen Oma von nebenan oder den Idioten von gegenüber geklaut hatten, das war egal. Bald würden sie eh nicht mehr ihre Nachbarn sein. Dann waren sie auf solche Leute gar nicht mehr angewiesen. Sie knabberte geistesabwesend an einem Salatblatt, während die grauen Augen über die Spalten der Zeitung huschten, die Wohnungen aussortierend, die entweder zu teuer, oder mindestens genauso schäbig wie ihre jetzige waren, bis Kyle schließlich einen triumphierenden Laut ausstießen. Ihre Augen wanderten zu der Anzeige, auf der sein Finger lag, lasen schnell hinüber und ein Lächeln bildete sich auf ihrem Gesicht. Ja, das klang wirklich nach einer Wohnung, in der man leben konnte. Wobei…
„Zwei Schlafzimmer? Das brauchen wir aber nicht“, lachte sie auf. Sie konnten aus dem zweiten unnützen Raum vielleicht etwas anderes machen, sowas wie einen Bandraum, sodass Ronny und Ben auch endlich mal zu ihnen kommen konnten, ohne Angst haben zu müssen, dass sie von Kakerlaken überfallen wurden. Grimm beobachtete Kyle eigentlich mehr, als dass sie selbst aß, wenn er so reinhaute, war das umso mehr ein Zeichen dafür, dass er gute Laune hatte, und die Sängerin war froh, dass der Kummer und die Wut des gestrigen Abends fast vollständig verraucht zu sein schienen.
Zufrieden griff sie Kyles große Hand, mit ihm aus dem Dinner schlendernd, wenn das ein Vorgeschmack auf ihr baldiges Leben gewesen war, dann wollte sie sich nicht beschweren. Sie hatte keine hohen Ansprüche, und wenn das alles so klappte, wie sie es sich vorstellten, dann würde Grimm bald rundum glücklich sein. Sie war den ganzen Weg über so aufgekratzt,dass sie kaum stillhalten konnte, immer wieder ungeduldig an Kyles Hand zerrte oder in ein leichtes, wiegendes Hüpfen verfiel. Dass sie die Leute wie immer schräg anschauten, dieses Mal vielleicht auch wegen der Schrammen in ihrer beider Gesichter, das scherte sie nicht, dafür hatte sie viel zu gute Laune.
Vor dem hohen Blockhaus blieben sie schließlich stehen, Grimm überprüfte noch einmal die Adresse, aber allein der Umzugswagen vor der Tür war schon Indiz genug. Da wollten die Vormieter die Wohnung aber wirklich fix loswerden, wenn sie noch nicht einmal selbst richtig ausgezogen waren. Sie lugte kurz in den Wagen hinein, er war hauptsächlich mit Kartons und kleineren persönlichen Gegenständen vollbeladen, Möbel sah sie keine. Vielleicht konnten sie die sogar behalten, das wäre ja umso besser! Die Sängerin hoffte nur inständig, dass sie nicht völlig ungelegen kamen, aber wenn keine Telefonnummer in der Anzeige angegeben war, mussten die sie wohl mit unangekündigtem Besuch rechnen. Sie drückte Kyles Hand noch einmal fest, nickte ihm mit einem festen Blick zu, sie würden das schon hinbekommen, auch, wenn sie sicherlich schon mal besser ausgesehen hatten, aber bestimmt wohnten hier nicht die totalen Spießer. Sie hakte sich bei dem Drummer ein, drückte sich eng an seinen Körper heran, denn der schien ihr einzig etwas Sicherheit zu geben, als sie nervös die Klingel zu der dazugehörigen Wohnung drückte. Ein paar Sekunden später ertönte ein dumpfes Surren, und sie konnten die Haustür aufdrücken. Es gab zwar einen Aufzug, aber Grimm wollte lieber die Treppe gehen, um all die überschüssige, aufgeregte Energie loszuwerden.
„Wie sauber es hier ist“, wisperte sie beinahe etwas verlegen zu Kyle, während sie die Treppen nach oben weiterschritten, in der Tat, hier lagen keine gebrauchten Spritzen oder gar verbrauchte Junkies in der Ecke, hier war alles auf eine –nicht übertrieben wirkende Art- sauber. Ihr Herz klopfte etwas schneller, als sie endlich auf dem richtigen Flur angelangt waren, und sie die offene Tür bemerkte, in der ein schlanker, blondhaariger Mann stand. Grimm brauchte ihn nicht lange unauffällig zu mustern, dass das hier ein waschechter Hippie war, das schrien ihr nicht nur die langen Haare, sondern irgendwie alles entgegen. Immerhin, hier wohnten schonmal nicht wie befürchtet irgendwelche Spießer. Wobei der andere Kerl, der jetzt hinter dem Blonden aufgetaucht war, eigentlich ganz normal aussah, er hatte eine ähnliche Statur wie Kyle und kurze dunkle Haare. Irgendwie schrie alles an ihm Militär. In der Tat ein merkwürdiges Paar, und Grimm fragte sich wirklich kurz, ob sie damit nicht genau richtig lag. Es gab nicht viele Schwule hier in San Francisco, jedenfalls keine bekennenden, und Grimm wusste auch, warum. Sie selbst hatte damit kein Problem, wo die Liebe hinfiel…..Der ältere grüßte sie allerdings nur kurz und verschwand dann wieder in der Wohnung, vermutlich um weiter einzupacken, und überließ sie dem Hippie. Die Sängerin lächelte ihn leicht an, streckte ihm die Hand entgegen.
„Wir sind hier wegen der Anzeige in der Zeitung, die Wohnung ist doch hoffentlich noch zu haben?“, fragte sie hoffnungsvoll, und starrte hartnäckig in die grünen Augen ihres Gegenübers, der kaum viel größer als sie selbst war.

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BeitragThema: Re: Living on a guitar´s strings   Living on a guitar´s strings - Seite 8 Icon_minitime1Mi Aug 01, 2012 10:52 pm

Sicherlich waren zwei Schlafzimmer etwas unnötig für das junge Paar gewesen, sie brauchten keine eigenen Zimmer, schliefen sie ohnehin im selben Bett und lagerten ihre Klamotten auch nirgendwo anders ab, eigentlich waren sie sogar sehr platzsparend gewesen, doch jetzt, wo der Erfolg zum Greifen nah war, wusste man ja nie, ob sich die eigene Garderobe noch erweitern würde und sie eventuell noch mehr Platz gebrauchen könnten, wobei ein Extraraum immer ganz gut war. Kyle konnte das breite Grinsen nicht unterdrücken, als sie das Mehrfamilienhaus betraten, Grimm noch etwas enger an sich ziehend. Er war unglaublich aufgeregt und neugierig darauf, was sie gleich erwarten würde und auch, wenn keiner von ihnen in seiner Höchstleistung erschienen war und zusätzlich kleine Wunden von einer wilden Nacht mit sich trug, war der Drummer dennoch guter Dinge und voller Hoffnungen, dass dies wirklich ihre neue Wohnung werden würde und ihr erstes gemeinsames Zuhause, in dem sie sich wohl fühlen konnten und in das sie gerne zurückkehrten nach anstrengenden Abenden oder Partys mit viel zu viel Alkoholauswahl, er hatte sich wirklich für ihn und seine Geliebte so einen Ort gewünscht, weil sie so etwas verdienten, weil sie nicht schlechter als andere Menschen waren, die in Saus und Braus lebten und gar nicht wussten, was es bedeutete, wenn man sich über die kleinsten Dinge der Welt freute, wie die Musiker es taten.
Die dunklen Augen blickten erstaunt in die Ecken, auch er erkannte keine getrocknete Kotze, Zigarettenstummel samt zerdrückten Packungen, schlafenden Pennern oder irgendwelches Besteck eines Junkies, welches er dort achtlos hatte liegen lassen oder wahrscheinlich unabsichtlich vergessen hatte. Alles wirkte viel..anständiger, es roch auch wie in einem typischen Treppenhaus, nach Farbe, Aufzug und verschiedenem Essen, das in den Häusern gekocht worden war. Kyle war kein Mensch, der unbedingt die kleine Idylle brauchte und der es unglaublich steril und friedvoll haben wollte, doch dieser Ort war eine unglaublich willkommene Abwechslung und es war wohl nichts dabei, wenn man all die widerliche Scheiße aus ihrem Wohnblock am liebsten hinter sich lassen wollte, keiner wollte gerne und freiwillig im Dreck und Elend leben. „Ob hier irgendwer regelmäßig putzt?“, erwiderte der Dunkelhaarige die Aussage der Sängerin, dabei die Treppen betrachtend.
Für einen Moment bekam der Drummer das Gefühl, dass sie vielleicht doch ein wenig Unglück mit den ehemaligen Bewohnern haben würden, vielleicht waren das alles Anstandsbürger, die Rockstars, die sie nun einmal waren, nicht gerne sahen und ihnen vielleicht auch nicht vertrauten, aus Angst sie würden das Haus anzünden oder Ähnliches, viele Menschen da draußen hatten genügend Vorurteile ihnen gegenüber und wenn man sich nicht ein wenig mit ihnen befasste, glaubte man gerne dem Ranz, der auf der Straße erzählt wurde. Kyle verzog für einen Moment das Gesicht, hoffend, dass sie hier auf weniger ätzende Menschen treffen würden, die sie nicht abschätzig anschauten und sofort eine Absage erteilten.
Er spürte wie seine Hände leicht schwitzig wurden als er mit den dunklen Augen die offen stehende Türe betrachtete, der Schwarzhaarige hielt für einen Moment die Luft an und atmete sie erleichtert wieder aus, als sein Blick sich im strahlend lächelnden Hippie verfing. Schon wieder eines von diesem Hippiepack, war der Trend etwa immer noch so aktuell?! Kyle tat es beinahe schon leid, dass sein erster Gedanke beinahe schon genervt ausfiel, war es doch eigentlich ein ganz freundliches Pack, hatten immer etwas Gras, wenn man sie fragte und sie wollten nie Geld dafür, sie zockten einen nie so sehr ab wie all die zwielichtigen Gestalten in den dunklen Gassen, keiner konnte davon mehr Lieder singen als der Drummer persönlich.
Das blonde Haar des jungen Mannes war länger als seines, strahlte in einem goldigen Blond, wahrhaftig ein Strahlemann für sich, sodass der Musiker gar nicht anders konnte, als ihn schief anzulächeln. Das dunkle Braun wanderte weiter, blickte in das Gesicht eines anderen Kerls, er hätte beinahe ein lautes ‚HAH!‘ ausgestoßen als er den anderen musterte- erwartete der Drummer doch eigentlich mindestens einen weiteren Hippie, der vielleicht kaum anders wirkte, als der, der vor ihnen stand uns seinen Blick lächelnd zum muskulösen Typen wandern ließ. Kyle war immer noch etwas schrankartiger aber sie ähnelten sich sehr vielen Hinsichten und wenn er sich ihre Blicke austauschen sah, konnte er beinahe erahnen, dass dies nicht nur irgendwelche verschiedenartige Mitbewohner war, denn wäre dies eine gewöhnliche Wohngemeinschaft gewesen, würden wohl kaum beide zeitgleich ausziehen und sich so anschauen, der junge Mann kannte sich zumindest in dieser kleinen Sache aus.
Der Drummer nickte dem Größeren lediglich zu, wandte sich dann ganz dem Hippie zu, seine Freundin sprechen lassend, ebenfalls die Hand ausstreckend, welche vom Blondhaarigen kurz nach Grimms Begrüßung energisch geschüttelt wurde.
„Ach, das ist so toll, ich hab nie geglaubt, dass Leute sich echt so schnell melden!“, summte die Stimme des kleinen Mannes melodisch. „Also keine Sorge, ihr seid die ersten. Ich bin übrigens Chris und der Große, der gerade wieder einpacken gegangen ist, ist mein Freund Ethan, kommt ruhig rein, draußen ist es doch viel zu kalt!“, Chris grüne Augen musterten die beiden Gestalten unauffällig, bemerkte unausweichlich, dass sie etwas mitgenommen aussahen und wohl nicht zu der Sorte von Mensch gehörten, die engstirnig oder intolerant war, sonst hätte er vielleicht gar nicht erwähnt, dass der Dunkelhaarige sein Freund war und sie wären wohl nie weiter als bis zur Haustüre gekommen! Kyle selbst hatte kein Problem mit irgendwelchen Homos, nicht viele präsentierten ihre Sexualität mit Stolz, doch mittlerweile wurden sie alle Zeuge davon, wie sich diese Zeit änderte und wie das Schwulsein langsam aber sicher sich weiter in der Öffentlichkeit verbreitete als sonst, vor allem in der Musik und das war wahrscheinlich auch die einzige Branche in dieser Welt, wo man nicht deswegen rausgeschmissen werden konnte, als irgendein Büroangestellter wäre man wohl eher arbeitslos geworden, was den Drummer umso stolzer darauf machte, dass er den Weg des Musikerseins eingeschlagen hatte und fest davon ausging, sein Leben mit ihrer Band finanzieren zu können und im Moment lag er sogar verdammt richtig!
Dankend trat der Dunkelhaarige in den kleinen Flur der Wohnung hinein, dicht gefolgt von seiner Freundin, die Tür hinter sich schließend. „Wir sind Kyle und Grimm, freut uns auch.“, murmelte der Drummer nebenbei, die warme Luft, die ihnen entgegenkam genießend. Hier wurde wirklich geheizt und das auch noch ziemlich gut, sodass es Kyle beinahe schon etwas zu warm war und er seine Lederjacke langsam vom Körper abstreifte, der Hippie diese rasch zwischen seinen Fingern vergrub und an einem alten Kleiderständer aufhängte. Also dafür, dass Hippies so unglaublich verpeilt und chaotisch waren, war dieser doch etwas anders, vielleicht sogar ein bisschen zu freundlich als man es erwartete aber Himmel, schlecht gingen es den beiden dadurch nicht.
Die dunkelbraunen Augen wanderten kurz über den langen Flur, in dem sich kaum noch irgendwelche persönlichen Habseligkeiten der beiden befanden, nur ein Schuhschrank stand noch einsam herum, wahrscheinlich leer geräumt.
Sie hielten sich gar nicht lange auf, da bedeutete die Hand des Blondhaarigen schon, ihm zu folgen, in das Wohnzimmer, wo er mit ausgebreiteten Armen sich vor Grimm und Kyle stellte, breit lächelnd. „Unser Wohnzimmer ist wirklich groß, naja, nicht so groß wie das, wo wir jetzt wohnen werden, aber irgendwie ist die ganze Welt ein riesiges Wohnzimmer.“, gedankenverloren schauten die grünen Augen an dem Pärchen vorbei, den Kopf leicht schüttelnd, leise lachend. „Aber ich schweife ab. Hier könnt ihr eigentlich alles machen, guter Sex ist auch möglich, die Nachbarn hören nicht viel, die Wände sind gut.“, er klopfte demonstrativ gegen die tapezierte Wand, den Drummer verträumt anlächelnd. „Auch wenn wir leider nicht die Möglichkeit hatten, es zumindest hier auszuprobieren.“, seine Augen wanderten leicht traurig zu Ethan, welcher in einer Ecke ihre Habseligkeiten in einen kleinen Karton einpackte, kicherte leise hinein, als er den leichten Rotschimmer um seine Nase erblickte, vor Fremden über sowas zu reden war vielleicht auch nicht die beste Art um sich sympathisch zu machen aber er wollte lieber mit offenen Karten spielen und sämtliche Vorzüge der Wohnung aufzählen, die ihm aufgefallen waren.
„Ach, die Möbel lassen wir übrigens hier, ihr könnt, wenn ihr die Wohnung wirklich haben wollt, gerne alles haben, auch den ollen Fernseher.“, fügte Chris beiläufig mit einem lässigen Schulternzucken hinzu, was Kyles Augen beinahe zum herausfallen brachten. Alleine schon die Couch im Wohnzimmer war viel großer und schöner als ihre alte, zwar immer noch nicht das modernste und teuerste Stück aber für die beiden wohl Luxus pur. Grinsend suchte er den Blick seiner Freundin, so komisch dieser Hippie auch gewesen sein mochte und so seltsam es sich auch angefühlt hatte, wenn er von Sex mit ihm und seinem Freund sprach, umso mehr gefiel dem Drummer die Offenheit des jungen Mannes und die Tatsache, dass sie alles haben durften, machte ihn zu einem noch angenehmeren Gesellen als sonst.
Und schon wanderten Chris‘ lange Beine wieder aus dem Wohnzimmer hinaus, die Blondhaarige und ihr Freund wie kleine Enten direkt hinter ihm, hinein in die Küche. Sie war geräumig, nicht sonderlich groß, einige Blümchenmuster zierten sich auf dem Kühlschrank und auf den Trockentüchern, sodass der Drummer leicht schmunzeln musste. Überall waren kleine Elemente des Friedenskämpfers gewesen. „Gasherd, großes Kühlschrank, ausreichend Geschirr und das Spülbecken ist auch groß, auch wenn ich persönlich spülen hasse, ihr könnt mir bestimmt da zustimmen, dass das blöd und nervig ist.“, murmelte Hippie, bei dem heftigen Nicken des Drummers leicht lachend. So unterschiedlich sie auch sein mochten, waren da immer noch diese klitzekleinen Gemeinsamkeiten, die die beiden Subkulturen miteinander teilten.
Der Rundgang ging weiter zu den beiden Schlafzimmern, die so unglaublich leer standen, das sah aus wie das Schlafzimmer, das man so in den Möbelmärkten sah, nicht zugestellt, in dezenten Farben gehalten, während das andere mit bunten Vorhängen, ausgestellten Lavalampen, einem bunt bemalten Schrank und einem King Size Bett prahlte. Kyle brauchte gar nicht lange zu überlegen, er wollte dieses Zimmer als ihr Schlafzimmer haben, alleine des Bettes wegen und den Rest konnte man ja immer noch umbemalen, wobei das andere für alle Zwecke dieser Welt genutzt werden.
Vor allem das Badezimmer mit sowohl Wanne als auch Dusche hatte es dem Drummer unglaublich angetan, in seinem Kopf hatte er sich bereits alles ausgemalt, wie sie hier einziehen würden und dieser Wohnung weniger Blumen aber mehr Rock geben würden, wie sie Abends in der Wanne hockten und die Zeit vergaßen, dabei vor sich hinqualmend. Nichts hier war unglaublich klein oder riesig, alles stand an seinem Platz, wirkte richtig und bei weitem besser und schöner als ihre Bruchbude, mit warmen Zimmern, großen Fenstern und fließend warmen Wasser, wie der Hippie ihnen bestätigt, wahrscheinlich wissend, dass sie nach so etwas Ausschau hielten. „Und Partys sind auch okay- wenn ihr die Fenster gut öffnet, riechen die Nachbarn im Flur nicht mal Zeug, das man eigentlich nicht haben durfte.“, fügte Chris mit gedämpfter Stimme hinzu, als sie sich wieder im Flur widerfanden. Er hätte ihnen wahrscheinlich noch mehr Romane erzählen können, über die Wohnung und die Welt. „Also!“, der Blonde stemmte seine Hände in die Hüfte, die Musiker auffordernd anblickend. „Ihr seid niedlich, ich würde euch die Wohnung geben und ich glaub mein Ethan findet das auch okay, oder?“, er streckte seinen Kopf etwas aus, nach seinem Freund Ausschau haltend. „Ihr müsst nur diesen blöden bürokratischen Mist ausfüllen, der bei uns herumliegt und uns sagen, wie das Einkommen so ist, die Miete ist eigentlich okay und das sage ich.“, lachte der Grünäugige, sich die Haare vom Gesicht streichend. „Aber wollt ihr die Wohnung eigentlich?“
Kyle hätte am liebsten sofort den Mietvertrag unterschrieben und ganz oft bejaht, dass diese Wohnung verdammte Scheiße nochmal sowas wie von ihre war, doch es lag nicht nur in seiner Hand, sodass er den Blick hinunter zu seiner Geliebten wandern ließ, sie breit angrinsend. Ob sie genauso angetan von all dem hier war, wusste er gar nicht, bei der Besichtigung achtete der Drummer selbst viel zu stark auf alles um ihn herum und lauschte den vielen Worten des Hippies, der bis jetzt gar nicht von ihnen erwartet hatte, dass sie auch nur etwas sagten, was hätten sie auch sagen sollen, Kyle konnte seinen Mund meist nicht schließen vor Staunen, darüber, dass nirgends Dreck und Ungeziefer herumlag und keine Ratte zwischen ihre Füße herumhuschte. Mehr brauchte er eigentlich gar nicht um glücklich zu sein. Der Auszug der beiden schrägen Vögel war wohl das Beste, was dem Rockerpaar passieren konnte!

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BeitragThema: Re: Living on a guitar´s strings   Living on a guitar´s strings - Seite 8 Icon_minitime1Do Aug 02, 2012 9:48 am

Es fiel Grimm unglaublich schwer, all dem zu folgen, was der Hippie so sprudelnd von sich gab, es war einfach alles so viel auf einmal, und teilweise auch zu durcheinander, denn nicht alles, was er ihnen erzählte, war nur über die Wohnung, und Grimm schaute immer wieder etwas verdattert zu Kyle, denn sie wusste nicht wirklich, wie sie auf Sexgeschichten der beiden reagieren sollte. Nicht, dass sie prüde gewesen wäre, aber Chris´ Freund schien mit seiner Offenherzigkeit doch nicht ganz so einverstanden zu sein und wurde leicht rot im Gesicht, was der Sängerin doch ein leichtes Grinsen entlockte. Ja, die beiden waren vermutlich auch eine Marke für sich, und wenn so ein schräges Paar hier hatte wohnen können, dann würden sie hier sicherlich auch reinpassen, so anspruchsvoll konnten die Nachbarn da eigentlich nicht sein. Sie genoss die wohlige Wärme, die hier herrschte, sie war es kaum noch gewohnt, in einer Wohnung nicht zu frieren, generell kannte sie diesen Luxus hier nicht. Selbst bei ihrer Mutter früher waren die Verhältnisse eher wie in ihrer alten Bude gewesen, ähnlich dreckig und versifft, und da hatte sie die Junkies nicht nur vor ihrer Tür gehabt, sondern auch dahinter. Diese Wohnung wäre das erste Zuhause, das erste Mal, dass sie nicht unter menschenunwürdigen Situationen leben musste.
Und je mehr ihnen Chris von der Wohnung zeigte, desto sicherer war sie sich, dass das hier einfach genau das Richtige für sie und Kyle war. Die Wohnung war nicht riesig –was hätten sie auch schon mit einem Penthouse gewollt?-, aber sie war auch nicht so eng, dass sie sich quetschen mussten, was bei ihrer jetzigen Wohnung häufig der Fall war, und das, obwohl sie beide nicht einmal viel besaßen, was Platz hätte wegnehmen können.
Sie konnte sich sie beide einfach in jedem Raum perfekt vorstellen, sie konnten auf der gemütlichen Couch auf den kleinen Fernseher starren, der im Vergleich zu ihrem wirklich riesig war, und es gab sogar einen Balkon, auf den man sich abends zum Paffen setzen konnte, und von dem aus man eine wirkliche gute Aussicht hatte. Die Küche war so sauber und hygienisch, dass Grimm hier auch ohne Angst vor schlimmeren Infektionen selbst würde kochen können, sie konnten zusammen essen, vielleicht sogar mal Sex auf der Anrichte haben, und bei dem Gedanken musste die Sängerin leicht grinsen. Sicherlich war vieles hier noch eher im blümchenhaften Hippiestil eingerichtet, aber wenn sie die Wohnung bekamen, konnten sie allem einen Touch geben, der mehr ihrem rockigen Lebensstil entsprach. Ohne dabei natürlich alles zu versiffen, Grimm würde sich selbst so sehr in den Arsch treten, um diese Wohnung sauber zu halten. Ein bisschen Haushalt konnte immerhin selbst sie erledigen.
Das Badezimmer hatte sogar eine Badewanne, was noch mehr Wellness für sie beide versprach, hier klebte auch kein Schimmel zwischen den Fugen, und Grimm war sich auch hundertprozentig sicher, dass das Wasser hier nur dann kalt war, wenn man das auch so haben wollte. Selbst in der Wanne klebten einige bunte Prilblumen, der ganze Ort trug einfach sehr stark die Prägung des Hippies, und das einzige, was von seinem Mitbewohner auszugehen schien, war die unumstrittene Ordnung und Sauberkeit in jeder Ecke, selbst wie er die Kisten einpackte, wirkte äußerst minutiös, und Grimm war sich sicher, es hätte anders ausgesehen, hätte Chris die Kartons gepackt. In der Tat ließen sie äußerst viel hier, und Grimm wurde ganz kribbelig bei dem Gedanken, dass sie all das hier behalten könnten, all diese wunderbar gepflegten Möbel, die gerade so gebraucht waren, dass sie weder alt wirkten, noch man das Bedürfnis hatte, sie total pfleglich zu behandeln. Sie passten einfach perfekt in diese Wohnung, ihre alten Möbel hätten sie gar nicht mit hier herein nehmen können, sie waren viel zu alt und hässlich für diese schöne Wohnung, und hätten vermutlich noch irgendwelche Krankheiten oder Ungeziefer mitgeschleppt.
Das Schlafzimmer war eh das Beste, mit einem leichten Grinsen starrte sie zu Kyle hinauf, sie teilten sich zwar jetzt auch schon ein Bett, aber das war eigentlich gar nicht für zwei Personen ausgelegt, und auch, wenn die Enge, in die man gezwungen wurde, etwas positives hatte, so erschien si ein wunderbar großes Bett ihr doch schon attraktiver. Diese Wohnung hatte einfach alles, was sie sich nur wünschen konnte, sie konnte schon ganz genau sehen, wie sie in dieser Wohnung leben konnten, und sie drückte die Hand des Drummers ein wenig fester, denn auch er schien völlig eingenommen von der Wohnung und dem, was der Hippie ihnen so erzählte. Es war eigentlich ganz gut zu wissen, dass er ihnen auch noch andere Dinge erzählte, wie man hier trotzdem mal eine kiffen konnte, ohne gleich Stress zu bekommen, solche Menschen kannten ihre Probleme und Macken nunmal besser als das gewöhnliche Spießbürgertum.
„Gut zu wissen“, lachte sie leicht auf, der Hippie war schon ein ganz lustiger Geselle, da war es fast schade, dass er wegzog, denn Grimm hätte sich vielleicht noch ganz gut mit ihm anfreunden können. Aber dann wäre natürlich auch diese wunderbare Wohnung nicht frei geworden. Und als Chris ihnen dann auch noch offenbarte, dass sie von ihm aus die Wohnung haben könnten, schlug ihr ihr Herz bis zum Hals, sie spürte einen dicken Kloß, und dass ihr plötzlich ganz heiß und kalt wurde. Aus dem Wohnzimmer kam ebenfalls ein zustimmendes Geräusch, und mit leuchtenden Augen starrte sie zu Kyle. Sie konnte in seinem Blick sehen, dass er diese Wohnung ebenso sehr wollte wie sie, dass dies ihr zukünftiges Heim werden sollte, und Grimm konnte im ersten Moment nur völlig eingenommen nicken, bevor sie überhaupt ein Wort herausbekam.
„Wir wollen diese Wohnung unbedingt, sie ist einfach der Hammer!“, stieß sie aus, leicht auf der Stelle wippend, um all die Energie loszuwerden, die sich in ihrem Körper angesammelt hatte.
„Am liebsten würde ich heute schon hier einziehen!“, fügte sie lachend hinzu, und schaute umso verdutzter, als auf einmal der zweite Kerl hinter Chris auftauchte.
„Im Prinzip könntet ihr das sogar, der Vermieter ist sicher auch nicht böse darum, wenn er sofort einen Nachmieter hat“, sagte er mit einem leichten Lächeln, als er die Gesichter der beiden sah, die sich sofort aufhellten.
„Ernsthaft, das wäre einfach genial!“, brachte Grimm mit bebender Stimme hervor und drückte Kyles Hand so fest, dass sie sogar ein wenig Angst hatte ihm wehzutun, aber sie konnte einfach nicht anders.
„Klar, wir sind in ein paar Stunden eh hier raus, und da ihr ja keine neuen Möbel braucht….“
Er zuckte leicht mit den Schultern, breitete die Arme leicht aus, bevor er sie um die Hüften des Hippies legte. So viel wie er schon geplaudert hatte, schien es ihm jetzt auch egal zu sein, ob die beiden sie zusammen sahen.
„Kommt ganz drauf an, wie lange ihr zum Umziehen braucht.“
Grimm hatte das Gefühl, dass sie gar nicht mehr aufhören konnte zu grinsen, es war beinahe fast noch schlimmer als vor ihrem Auftritt im Club. Es war eigentlich ziemlich gut, dass sie gerade jetzt dort ein festes Engagement bekommen hatten, sonst wäre das mit dem Vertrag vielleicht sogar kompliziert geworden, aber so mussten sie eigentlich nur ihr weniges Zeug, das sie besaßen, hier rüberschleppen, sicher konnte ihnen irgendein Kumpel ein Auto leihen, damit sie nicht fünfmal laufen mussten, aber was mussten sie schon groß herholen außer ihren Klamotten, Bettzeug und Geschirr? Alles andere hatten sie ja hier. Grimm konnte einfach gar nicht anders, als dem Hippie um den Hals zu fallen vor Freude, sie musste ein paar Freudentränen hinunterschlucken, das war die erste vernünftige Wohnung, in der sie je leben würde, und sie war so wunderschön.
„Wenn das so ist, dann schnell her mit dem Vertrag, damit wir unsere Sachen rüberholen können“, schniefte sie glücklich und ließ schließlich wieder von dem Hippie ab, dann gleich Kyle in die Arme schließend, der sie sogar leicht hochhob.
„Willst du schon die ersten Sachen holen, während ich hier den Kram unterschreibe?“, fragte sie hibbelig, sie konnte einfach noch nicht ganz fassen, dass das hier alles Wirklichkeit sein sollte, nach all den Jahren, die ihr Leben wirklich beschissen gewesen war, schien nun das ganze Glück alles auf einen Schlag zu kommen. Selbst nach der gestrigen Nacht konnte Kyle jetzt einfach nur noch mit der Band weitermachen, allein schon, damit sie weiterhin in dieser tollen Bude leben konnten, denn so eine Möglichkeit bekamen sie sicher nicht so schnell wieder.

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BeitragThema: Re: Living on a guitar´s strings   Living on a guitar´s strings - Seite 8 Icon_minitime1Do Aug 02, 2012 6:46 pm

Es war erstaunlich, gestern noch träumten sie davon endlich aus ihrem Drecksloch rauskommen zu können und nun standen sie tatsächlich in ihrer zukünftigen, geräumigen Wohnung, in welche sie nicht einmal Möbel hineinschleppen oder gar renovieren mussten, weil schlichtweg alles schon vorhanden war.
Kyle mochte Hippies und Homos noch nie so sehr wie in diesem Moment, jeder andere hätte ihnen nicht so viel gegeben oder sich gar auf die beiden eingelassen aber die schienen schwer in Ordnung zu sein und die Tatsache, dass seine Freundin genauso von der Wohnung angetan wie der Dunkelhaarige, machte das alles viel toller und stimmte den jungen Mann unglaublich glücklich.
Mit großen Augen schaute er das Pärchen an, lauschte ihren Worten, dabei noch breiter grinsend, als vom direkten Einzug die Rede war. Er wollte nicht unangebracht grob erscheinen und die beiden sofort aus der Wohnung scheuchen, immerhin war es immer noch ihre gewesen und sie konnten sich eigentlich so viel Zeit nehmen, wie sie wollten, doch da dieses Angebot von ihnen aus kam, fühlte sich der Drummer nicht einmal wirklich schlecht, als er zustimmend nickte, die Chance ergriff.
Immer wieder wanderte sein Blick zu Grimm, erwiderte ihren festen Händedruck genauso energisch.
„Wow, das ist echt super, Leute.“, stieß der Dunkelhaarige nach einer Weile aus, seine Stimme hatte sich bei den wenigen Worten beinahe überschlagen, so schrecklich aufgeregt und euphorisch fühlte sich der Musiker in diesem Augenblick, als ob ihnen die ganze Welt gehören könnte, als ob sie einige Stunden zuvor nie wütend aufeinander gewesen waren, als ob Grimm nie mit Ronny geschlafen hätte. Kyle liebte es, dass alles endlich wieder so lief, wie es auch laufen musste und ihre Gage vom Club erlaubte es ihnen auch, eine neue Bleibe für sich finden zu können, ohne Angst zu haben, dass sie vielleicht nächsten Monat zu wenig für ihre Auftritte bekommen würden oder gar überhaupt von irgendwelchen alten Schuppen gebucht werden würden, nein, jetzt mussten sie nicht jeden Abend das Telefon anstarren und darauf hoffen, dass sich bald jemand melden würde um ihnen einen Job zu geben oder dass es an der Türe klingelte und entweder Ben oder Ronny sie aus ihrer Bude herausholten und sie wortwörtlich um ihr Leben spielten.
Generell schienen alle zufrieden mit der Situation zu sein, der Hippie selbst grinste wahrscheinlich genauso unentwegt, wie die beiden Rocker es taten, fiel beinahe um, als die ebenfalls blonde Sängerin ihm um den Hals fiel und obendrein noch etwas größer war als der junge Mann selbst. Generell waren die kleinen Parallelen zwischen den beiden erstaunlich gewesen, so als hätte man die Paralleluniversum- Grimm gerade vor sich stehen, nur leider war dies hier ein Kerl. Sein Blick wanderte zum Dunkelhaarigen, ihm zum Dank die Hand ausstreckend, welche sogleich fest geschüttelt wurde, selbst die Ähnlichkeit zu ihm war verblüffend, ob die beiden auch so wären, wenn sie einen vernünftigeren Weg eingeschlagen hätten? Wobei, man konnte den Hippie nicht wirklich als vernünftig bezeichnen.
Kyle schlang seine Arme behutsam um die Blondhaarige, als sich diese wieder zu ihm wandte, nahm ihr für einen Moment den Boden unter den Füßen weg, ihr einen sanften Kuss auf die Stirn drückend. Die Hände lagen noch eine Weile an ihrer Taille, er nickte gedankenverloren auf ihre Worte hin, schaute mit den dunklen Augen noch einmal zu den Noch- Mietern, dann wieder zu seiner Geliebten. „In Ordnung.“, summte seine Stimme zufrieden, die Kleinere zum Abschluss flüchtig auf den Mund küssend und sich bei dem Pärchen verabschiedend. „Danke nochmal, ihr rettet uns echt das Leben und viel Spaß noch.“, rief der Drummer ihnen noch hinterher, ehe er mit den langen Fingern nach seiner alten Jacke schnappte und die Wohnung schnellen Schrittes verließ.
Ein Schwall kalter Luft trat ihm entgegen, als er die Türe hinter sich schloss und sich alleine im leeren Treppenhaus wiederfand, doch die Kälte konnte ihn kreuzweise, er war viel zu aufgedreht und guter Laune, als dass ihn der beißende Herbst irgendwie mieslaunig stimmen konnte, absolut gar nichts konnte ihm diesen Tag verderben, schließlich hatten sie jetzt endlich eine geile, warme Wohnung und konnten jegliche Scheiße endgültig hinter sich lassen und wenn der Schwarzhaarige so darüber nachdachte, war dies auch tatsächlich die erste gemeinsame Wohnung von ihm und Grimm, denn in die jetzige war der Drummer lediglich eingezogen, weil in seiner noch versifferten Ein-Zimmer-Wohnung die Decke eingebrochen war und er die vierte Monatsmiete nicht funktionierenden Aufzug aber dies alles war Vergangenheit, sie würden nie wieder wie Gammler leben können und alleine dieses Gefühl ließ ihn all das Pech, welches sie so lange verfolgt hatte, vergessen.
Unterwegs hatte der Drummer noch bei einem Kumpel vorbeigeschaut und seinen alten Combi ausgeliehen, der eigentlich der Mutter des Kerls gehörte, aber solange sie nicht da war, war alles egal.
Das Einpacken hatte gar nicht lange gedauert, Kyle schmiss einfach alles in eine riesige Reisetasche hinein, viele Klamotten besaßen sie schließlich nicht, packte in die restlichen Taschen ihre anderen Habseligkeiten hinein, alles, was in den Schränken oder auf dem Boden überall verteilt herumlag, bis nur noch die uralte Möbel und jede Menge Müll in Form von alten Pizzaschachteln, leeren Flaschen und jeder Menge leerer Kondompackungen aus der Zeit, wo Grimm noch kein Geld für die Pille ausgeben wollte, die zwar immer noch teuer war, jedoch viel praktischer als dieses lästige Gummi.
Der Dunkelhaarige war kein besonders guter Einpacker und eigentlich schmiss er einfach nur alles chaotisch hinein, um es in den alten Wagen befördern zu können, mit dem er sogleich in die neue Wohnung fuhr. Sie würden sich später beim Vermieter melden und ihm sagen, dass er sie kreuzweise konnte und seine Scheißwohnung gerne wiederhaben konnte, jetzt war alles andere viel wichtiger gewesen.
Kyle sah das Pärchen nicht mehr, als er erschienen war, waren sie und der Wagen vor der Haustür endlich wieder weg, vielleicht würden sie sich ja nie wieder im Leben sehen, schade eigentlich, denn bis jetzt war niemand so großzügig zu ihnen gewesen, nicht einmal ihre eigenen Familien und die, die waren wahrlich fremde, die all ihr Hab und Gut daließen und sie so freudig in diesem neuen Heim willkommen hießen. Der Drummer fragte sich, ob sie im Lotto gewonnen hätten, denn wer würde bei einem Auszug schon alles, bis auf Klamotten und persönliche Gegenstände einfach anderen überlassen? Reich sahen sie zumindest nicht aus und wenn sie das gewesen wären, würden sie niemals hier eine Wohnung beziehen aber eigentlich war es auch egal, sie sahen zu glücklich aus, also mussten sie wohl einen viel besseren Ort gefunden haben, was Kyle gar nicht verstehen konnte, denn dies erschien schon wie der beste Ort aller Zeiten, zumindest für Menschen wie sie.
Der Schwarzhaarige konnte seine Freude nicht mehr zügeln, als er mit all ihren Sachen durch die Haustüre trat, sie achtlos ins Wohnzimmer schmiss und sogleich seine Freundin in die Arme schloss, sie in der Luft herumwirbelnd, dabei ein lautes Lachen ausstoßend. „Wir sind die Glückspilze von San Francisco!“, lachte der Drummer, die dunklen Augen über das Zimmer schweifend, ehe er seine Geliebte zu einem innigen Kuss an sich zog. Er brauchte sich nicht einmal wirklich einzuleben, denn von der ersten Sekunde an fühlte sich der Drummer hier unglaublich wohl und konnte sich sehr gut vorstellen hier für eine sehr, sehr lange Zeit hausen zu können. Und damit es auch wie ihre Wohnung aussah, verteilten sie ihre Sachen überall in der Wohnung herum, sie hatten sogar extra Platz für ihre ganzen Alkoholflaschen, die Kyle in der alten Wohnung noch gefunden hatte. Die vielen bunten Farben und Blümchen waren bald Geschichte, die schrillen Vorhänge wurden mit dunkleren ersetzt und kleine Friedensposter mit Bildern von Rockbands ersetzt, der Schrank nach einiger Zeit übermalt, sodass nur die Küche, der bunte Teppich im Schlafzimmer und die blubbernden Lavalampen an die Vormieter erinnerten, doch der Musiker mochte diese kleinen Teile, sie sahen immer gut aus.
Besonders glücklich stimmte ihn die Tatsache, dass seine Schallplattensammlung endlich einen Platz ergattern konnte, ohne, dass sie herumflogen und chaotisch in jedem Raum verteilt waren, das hatten sie nämlich nicht verdient.
Grinsend lehnte sich der Drummer an den Türrahmen an, beobachtete mit verschränken Armen wie seine Freundin noch die restlichen Sachen im Wohnzimmer einräumte, das mittlerweile tatsächlich nach ihnen aussah. „Dafür, dass wir so wenig Sachen haben, sind wir schon ganz schön lange dabei, die Wohnung einzuräumen.“, murmelte die Stimme mit einem Hauch von Belustigung. Es war wirklich erstaunlich wie lange man sich mit Kleinigkeiten aufhalten konnte, Kyle selbst war noch nie so sehr vom Einräumen seiner Kleidung in den Schrank fasziniert gewesen wie in den Tagen, die sie hier bereits verbracht hatten, selbst das Beziehen des riesigen Bettes war beinahe schon wie Weihnachten und Grimm legte sich wirklich ins Zeug, sie machte aus so vielem hier wahrlich ein Reich, das nur ihnen gehörte, wobei sie das zweite Schlafzimmer noch nicht ganz angerührt hatten, unwissend, was sie damit tun sollten und ob es nicht vielleicht einfach so bleiben sollte, denn für einen Proberaum reichten beide Zimmer nicht wirklich aus, sein Schlagzeug würde schon eine Menge einnehmen.
Mit langsamen Schritten tapste der junge Mann langsam auf die Sängerin zu, legte sanft die Hände auf ihre schmalen Schultern, sie zu sich herumdrehend. „Ich finde wir sollten unser neues Zuhause endlich einweihen.“, schnurrte die Stimme, die Blondhaarige verschwörerisch anblinzelnd. Zwei Tage lang hatten sie sich nur damit befasst, alles so umzuschieben und umzudekorieren und einzuräumen wie es ihnen am besten passte, kauften sich endlich anständige Lebensmittel und hatten sogar das allererste Mal gekocht, aber die nächtliche Erschöpfung holte das Paar immer wieder ein, sodass sie sich oft müde ins Bett fallen ließen und bis zum Morgen durchschliefen, dabei konnte Kyle es gar nicht mehr erwarten die, wie der Hippie ihnen berichtet hatte, schalldichten Wände auf die Probe zu stellen und all diese vielen Räume auf einer ganz anderen Weise zu inspizieren. Jetzt erschien doch alles so, wie es sein sollte, da konnte man sich auch endlich um die wichtigeren Dinge kümmern. Fordernd legten sich die schmalen Lippen auf die seiner Freundin, die Zunge sanft zwischen die Zähne schiebend, während die Hände hinunter zu ihrer Taille wanderten, sich unter ihr Shirt vergruben, dieses leicht hochziehend. Das Nacktsein würde hier nicht einmal unangenehm werden, schließlich war es so wohlig warm, dass man eigentlich den ganzen Tag ohne Bekleidung verbringen konnte.
Mit der Hilfe seiner Geliebten landete das Oberteil schnell auf dem Fußboden, gefolgt vom BH der Sängerin. Ein breites Grinsen stahl sich auf das kantige Gesicht des Langhaarigen, es war wohl das erste Mal seit langem, dass Grimm viel gesünder wirkte und sogar etwas mehr an Farbe gewann, die zusätzlichen Scheine und die Tatsache, dass alles gerade gut verlief, taten der jungen Dame gut und das machte Kyle nur noch umso glücklicher. „Wohnzimmer oder Küche?“, hauchte der Drummer ihr sanft in das Ohr, fuhr mit seinen Finger über ihre Brüste, die Zähne in ihrem Hals vergrabend. Sie hatten nun so viel Zeit, jetzt, wo endlich alles fertig war und bis zum nächsten Auftritt dauerte es auch noch eine Weile, zwar hatten die beiden keine Ahnung was mit Ronny war und ob er inzwischen wieder zu Haus war, aber sie würden sich wohl bei den beiden anderen Mitgliedern baldigst melden müssen, sie mussten ihnen die Nachricht über ihre Wohnung verkünden, eine Einweihungsparty feiern und für den nächsten Gig proben und auch wenn Kyle wenig Lust hatte sich dem Gitarristen zu stellen, waren dies nun einmal Verpflichtungen, die sie alle einzuhalten hatten und vor allem jetzt war es wichtiger als zuvor, dass ihre Band blieb, damit sie weiterhin hier leben konnten.
„Du darfst heute entscheiden.“, fügte der Drummer nach einer kurzen Weile in seinem tiefen Bass hinzu, streifte sein eigenes Shirt anschließend ab, Grimm wieder zu sich ziehend, mit der Zunge über ihren Hals fahrend, über die weichen Lippen der Sängerin leckend, eh er sie zwischen diese leicht hineinschob. Einweihungssex war der beste, vor allem, weil man ihn so selten praktizieren konnte, eigentlich war es sogar ihre erste kleine Einweihung gewesen und die musste ausgiebig zelebriert werden.

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BeitragThema: Re: Living on a guitar´s strings   Living on a guitar´s strings - Seite 8 Icon_minitime1Fr Aug 03, 2012 8:46 pm

Die zwei Tage, in denen sie jetzt in die neue Wohnung eingezogen waren, waren herumgegangen wie im Flug. Eigentlich hatten sie nicht viel von ihrem eigenen Zeugs einräumen müssen, einzig die Klamotten gehörten in die Schränke, und ein wenig von ihren persönlichen Gegenständen mussten auch überall verteilt werden. Aber Grimm wollte aus dieser Wohnung auch etwas machen, was ihnen gehörte, klar, sie war dankbar dafür, dass sie so gut wie nichts hatten kaufen müssen, aber sie wollte nicht nur das Gefühl haben, in den Hinterlassenschaften der Vormieter zu wohnen. Und Blümchen passten nun mal ganz und gar nicht zu ihnen. Wobei es schon ganz schön war, dass die Sachen nicht so ranzig und abgespackt waren wie in der alten Wohnung, auch, wenn das vielleicht besser zu schmutzigem Rock passte, aber die Sängerin würde sich hüten und hier solch eine Unordnung aufkommen lassen wie in ihrer alten Bude. Von der sie im Übrigen nie wieder etwas sehen oder hören wollte. Besonders das Schlafzimmer hatte es ihr angetan, schon in der ersten Nacht hatte sie nicht das Gefühl, in einem fremden Bett zu liegen, sondern wirklich zuhause zu sein. Außerdem hatte sie noch nie so fest geschlafen wie in diesem Bett. Sicher hatte das auch viel mit den anstrengenden Tagen zu tun, denn entweder rannte sie hier in der Wohnung umher und richtete irgendetwas ein, oder sie genoss das Gefühl, einkaufen gehen zu können und vernünftig Lebensmittel kaufen zu können und sogar hin und wieder etwas in den Wagen zu werfen, was sie vielleicht gar nicht wirklich brauchten, sich jetzt aber wirklich leisten konnten. Sie hätte nie gedacht, dass das so ein erfüllendes Gefühl sein könnte. Aber dennoch, all dieses Einrichten und Einkaufen, das schlauchte doch ganz schön, und so war Grimm eigentlich abends immer froh, wenn sie einfach ins Bett fallen konnte und auf der riesigen Matratze einschlafen konnte, ganz nah an Kyle gekuschelt, dem die neue Wohnung auch einfach gut zu tun schien. Vielleicht fanden sie ja dann bezüglich ihm und Ronny doch noch eine Einigung, jetzt, wo sich das Ganze etwas beruhigt hatte, wo gerade alles so gut lief. Und sie mussten das mit der Band weiterführen, denn sollten sie nicht mehr im Uptown Nightclub auftreten, dann konnten sie sich diese schöne Wohnung sicher nicht mehr leisten. Aber heute war nicht der Tag, um das anzuschneiden, sie würde morgen mal bei Ben vorbeischauen und ihn fragen, wie es Ronny ging, und dann mussten sie Termine ausmachen, denn sicherlich war es nie verkehrt, vor dem Gig etwas zu üben, und sie hatte noch einen unfertigen neuen Song, den sie komplettieren und ihn dann zum Besten geben konnten. Wenn sie nämlich immer nur das Gleiche spielten, würde es dem Publikum ja auch irgendwann langweilig werden.
Aber das alles war nicht heute wichtig, heute waren ganz andere Dinge wichtig, und o war die Sängerin umso glücklicher, als Kyle genau das vorschlug, was sie eigentlich schon seit ihrem Umzug vorhatte. Sie war sich sicher, dass sie mittlerweile auch wieder sehr viel längeren und besseren Sex garantieren konnte, denn die Müdigkeit, die sie aufgrund der schlechten Ernährung immerzu verspürt hatte, war schon nach drei Tagen des vernünftigen Essens größtenteils wieder verschwunden.
„Ich dachte schon, du fragst nie“, kicherte sie leicht, schlang ihre Arme um seine Hüfte, sich an ihn heranschmiegend, während seine Hände bereits unter ihr Shirt wanderten. Eigentlich war es fast schon ein wenig lang her, dass sie das letzte Mal miteinander geschlafen hatten, jedenfalls für ihre Verhältnisse, und umso schärfer war die junge Frau jetzt auch auf ihren Freund. Ihre Hände wanderten zu seinem Hintern, krallten sich ein wenig fest, ihn angrinsend, bevor ihre Hände ebenfalls unter sein Shirt wanderten, jedenfalls so lang, bis sie von ihm ablassen musste, um ihr eigenes Shirt über den Kopf zu ziehen. Hier musste man nicht einmal frieren, wenn man sich nackt auszog! Wobei sie trotzdem Kyles Nähe suchen würde, um sich noch zusätzlich zu wärmen. Ihre Lippen wanderten über seinen Oberkörper, als er endlich ebenfalls aus der lästigen Kleidung schlüpfte, stieß ein leises Seufzen aus, als er ihr sacht in den Hals biss. Sie ließ sich ein wenig Zeit mit ihrer Entscheidung, das Wohnzimmer war ihr fast ein wenig zu langweilig, auf der Couch hatten sie immerhin in der alten Wohnung schon oft genug Sex gehabt, was hingegen in ihrer alten Küche kaum möglich gewesen war. Grimm hatte immer Angst gehabt, sich diverse Krankheiten einzufangen, weil die Küche nämlich wirklich ekelhaft gewesen war, niemand wollte da wirklich Sex haben. Und im Wohnzimmer gab es eigentlich nur die Couch, in der Küche gab es Anrichten, und Schränke, gegen die man sich drücken lassen konnte.
„Ich glaub, ich bin für die Küche“, summte sie, das Handgelenk des Drummers ergreifend und ihn mit sich in die Küche ziehend, ihn sogleich gegen die Küchenfront drückend und ihm fordernd die Zunge in den Hals steckend, während ihre Finger am Reißverschluss seiner Hose herumfummelten. Sie hatte zum Glück nur einen kurzen Rock und hohe Strümpfe an, sodass sie dieses Mal keine Angst haben mussten, eine weitere ihrer Strumpfhosen für schnellen und wilden Sex zu opfern. Heute würde sie auf jeden Fall mal etwas dreckigeren Sex aus ihm herauskitzeln, denn auch, wenn sie Kyle immer noch gerne anschaute, manchmal gefiel es ihr auch ganz gut, wenn er einen auf starken Mann machte und ihr dabei nicht ins Gesicht sehen konnte. Außerdem war es viel interessanter, auch mal unterschiedliche Stellungen auszuprobieren, damit es nicht langweilig wurde, und dass ihr Sex irgendwann mal langweilig wurde, das wollte die Sängerin auf jeden Fall vermeiden.
„Hier haben wir viel mehr Auswahl, die Anrichte, den Küchentisch…“
Sie grinste ihn verschwörerisch an, so über den Esstisch gebeugt….Allein die Vorstellung machte sie ganz wuschig, und sie zog Kyle mit einem Ruck die enge Jeans herunter, ließ ihre Lippen dann über seinen Unterleib wandern, mit den Zähnen leicht am Bund der Boxershorts ziehend, bevor diese auch auf den Boden fielen, und einfach beiseitegeschoben wurden. Eigentlich konnte der Drummer wirklich von Glück reden, dass, obwohl sie immer noch einen bei ihm gut hatte, er schon wieder derjenige war, der jetzt einen geblasen bekam, aber es war letztlich auch egal. Sie hatten ja kein Punktesystem, in dem sie sich immer ausgleichen mussten.
Die ersten paar Bewegungen führte sie zwar noch mit der Hand aus, ihre Finger fest um sein Glied schließend, aber sobald es nach einigen schnellen Auf- und Abbewegungen hart geworden war, legte sie ihre Lippen darum, fuhr mit ihrer Zunge über den Schaft, bevor sie ihren Mund ganz darum legte, und mit leichten Kopfbewegungen begann. Ihr war heute irgendwie danach, sich ein wenig dominieren zu lassen, und so wanderten ihre Finger von seinen Oberschenkeln zu seinen Händen, legten sie leicht auf ihren Hinterkopf, ihm einen kurzen Blick zuwerfend. Sie waren mittlerweile schon so lange zusammen, dass jeder ganz genau wusste, wonach dem anderen gerade war, und wenn es nunmal ein merkwürdiges kleines Rollenspiel war, dann spielte man mit, denn vielleicht war es doch ganz spannend. Sie hatten ja auch den ganzen Abend Zeit, und Grimm war aufgrund ihrer zweitägigen Abstinenz so heiß, dass sie von Kyle ganz sicher mehr als nur eine Runde verlangen würde. Es war also nicht so schlimm, wenn sie ihm jetzt schon einen Orgasmus entlocken konnte, und sie ließ ihre Zunge nur umso heftiger die Bewegungen ihrer Lippen mittragen, genoss es, wie sich Kyle Hände in ihren Haaren verkrallten und ihren Kopf ein wenig grob mitbewegten, manchmal brauchte sie das einfach, so sehr, wie sie diese traditionellen Rollenklischees sonst auf verachtete. Beim Sex war ihr das völlig gleichgültig.
„Heute aber mal die harte Tour“, schnurrte sie, als sie sich eine kurze Atempause gönnte, ihre Hände fest an Kyles Hintern gedrückt, sie vergrub die Nägel in seiner Haut, zum einen, um den Drummer ein wenig mehr aus der Reserve zu locken, zum anderen, weil sie sich selbst kaum noch halten konnte. Sie war gespannt, wie viel diese Wände wirklich zurückhielten, oder ob der Hippie einfach nur immer sehr seichten Sex gehabt hatte. Kyle und sie würden das jedenfalls heute gebührend auf die Probe stellen, das hatte Grimm sich geschworen.

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