Danger Danger
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High Voltage
 
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 Eichenherz

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BeitragThema: Re: Eichenherz   Eichenherz - Seite 16 Icon_minitime1Mi Dez 11, 2019 9:26 pm

Kaum hatte Mina zu Ende gesprochen und die Aufregung im Inneren der Wachfrau noch ein wenig stärker angetrieben, wurden sie bereits vom lauten Öffnen der Tür und den darauf folgenden schweren Schritten unterbrochen.
Hastig trat Selma einige Schritte zurück, hielt einen guten Abstand zwischen dem Gitter und ihr, während ihre Augen neugierig die Treppen hinauf spähten. Es war der Hauptmann, gefolgt von Arngrim. Sie wusste nicht, wie schwer es der Magierin fallen musste, ruhig und so neutral wie möglich zu werden, wenn die Freiheit gerade zum Greifen nah war und obendrein ihr Partner nur wenige Schritt entfernt von ihr geduldig wartete, sie entgegenzunehmen.
Bei den Worten des Hauptmannes nickte sie stumm und trat schnell an das Gitter heran, hielt die Fesseln in ihren Händen bereit und schloss routiniert die Schnallen um die anderen Handgelenke, während ihr Vorgesetzter weitersprach.
Sie musste nicht hinsehen, um zu wissen, dass hinter dem langen, dunklen Haar des Thorwalers wahrscheinlich eine Schläfe vor Zorn pochte. Sie selbst merkte, wie schwer ihr Magen auf einmal wurde und sie sich auf ihre Unterlippe biss, um ihre Gefühle zu unterdrücken.
Arngrim hingegen knirschte lediglich mit seinen Zähnen und blickte den älteren Mann ernst an. Gerne hätte er das Lächeln aus seinem Gesicht geschlagen, ihm seine Zähne mit seiner Faust rausgebrochen. Hielt er es für so ungemein komisch, dass er jemanden auspeitschen musste? Natürlich, anders handhabte man seine Gefangenen wohl nicht in Gefängnissen! Wenigstens musste sich Mina so etwas nicht mehr antun und er würde dafür sorgen, dass nie wieder auch nur eine Seele ihr so wehtat!
„Das wird dann wohl meine Sorge sein. Wir haben im Norden unsere Methoden und abgesehen davon, muss ich mit dem Gefangenen auf der Reise weder reden noch ihn ansehen- dafür haben wir ja unseren Geleitschutz und eine separate Kutsche. Sollte er also krumme Dinge versuchen, vertraue ich auf Eure fähigste Soldatin.“ er lächelte, knapp und kurz.
Niemand wollte allzu lange in diesem dunklen und klammen Kerker verweilen und der Thorwaler merkte, dass die Zeit langsam drängte, insbesondere, als die andere junge Frau begann auffällig zu husten und sich zu räuspern, jedes Mal, wenn ein etwas seltsames Geräusch aus ihrer unmittelbaren Nähe zu kommen schien.

Draußen warteten bereits zwei Kutschen, vor einer erwartete sie Elena. Beide waren mit zwei Thorwalern aus ihrer Bande besetzt, welche sogleich die Türen öffneten, oder zumindest die, die für das vermeintliche Jarlpaar gedacht war.
„Nun, ich bedanke mich bei Euch und eurer Mitarbeit. Ich werde höchstpersönlich in Nostria ein gutes Wort für Euch einlegen!“, er schüttelte die Hand des Hauptmannes, drückte ein wenig fester zu, in der Hoffnung, dass es unangenehm für den Herren war, ehe sie getrennte Wege gingen.
Mina und Selma wurden in die Kutsche vor ihnen bugsiert, während Elena und Arngrim hinter ihnen ritten.
Es war beinahe eine Qual nicht direkt Mina die Ketten abzunehmen und sie von dem schrecklichen Eisen um ihren Hals zu befreien, doch noch waren sie nicht in Sicherheit, noch mussten sie eine kleine Strecke hinter sich legen, bis sie Nordvest endgültig verlassen und kein Hof weit und breit mehr zu sehen war, der sie bei ihrer Flucht erwischen konnte.
Nervös rutschte der Blondschopf in seinem Sitz hin und her und ließ den Blick häufiger aus dem Fenster schweifen. „Bei Swafnir, die Warterei ist ja dieses Mal so viel schlimmer als die Tage davor!“ Er wollte doch endlich nur Mina wieder in seinen Armen halten und bei ihr sein, sie hatte ihm so schrecklich gefehlt, dass er es nicht einmal in Worte fassen konnte, wenn es jemand von ihm verlang hätte.

Selma hingegen hatte die Chance gehabt, die Magierin von den Ketten zu befreien und versuchte sogar den Schlüssen am Halsband, welcher jedoch leider nicht zu passen schien, sodass sie dies schnell aufgab. Auf ihren Lippen war das Lächeln wie eingemeißelt. Noch nie hatte sie so ein Gefühl im Bauch gehabt, es war unbeschreiblich und schwerelos. Doch aufrichtig und vor Freude lachen konnte die Dunkelhaarige erst, als sie die letzten Häuser ihres Heimatdorfs in der Ferne verschwinden sah. Ein glockenhelles Lachen war es, das über ihre Lippen glitt und die kleine Kutsche zu erfüllen schien. Fühlte sich so das kriminelle Leben an? Sie hatte noch nie ein Gesetz gebrochen und nun hatte sie das größte Kapitalverbrechen begannen, was ein Nostrianer begehen konnte, und das Seltsame war, dass es sie keineswegs kümmerte. Zum ersten Mal in ihrem Leben war sie nicht geplagt von Schuld, Pflicht und dem inneren brodelnden Hass. Kein Wunder, dass sie sich so schwerelos fühlte.
„Mina…wir sind frei…wir haben dieses Drecksloch für immer verlassen, wir-“, Selma hielt für einen Moment inne, als ein wehleidiges Maunzen aus ihrem Korb erklang und öffnete entschuldigend den Deckel, um ein getigertes Wesen hinausklettern zu lassen, welches sich direkt auf ihrem Schoß platzierte und begann, mit den Krallen schnurrend ihre Hose zu zerstören. „Ich hab dich fast vergessen…tut mir leid.“, sie strich sanft über das weiche Fell, ehe ihr Blick zur Andergasterin wanderte. „Meine Katze, Mona…ich konnte sie nicht zurücklassen, sie ist meine einzige Familie und treuer als jeder Mensch, den ich kenne…naja, fast, jetzt kenn ich mindestens einen treuen Menschen.“

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BeitragThema: Re: Eichenherz   Eichenherz - Seite 16 Icon_minitime1Do Dez 12, 2019 8:38 pm

Auf dem Weg aus dem Gefängnis bemühte Mina sich so gut es ging, den Blick gen Boden zu halten. Ein Blick zu Arngrim hätte sie nur verraten und ein Blick zu Pernstein sie in Schwierigkeiten gebracht. Sollte er doch glauben, dass er sie gebrochen hatte und sie ihn deswegen nicht ansehen mochte. Selbst der kurze Weg zur Kutsche war anstrengend für Mina und sie war froh, als man sie in das verriegelte Ding einsperrte und sie sich setzen konnte. Ihre Ausrüstung schleppte einer von Arngrims Gefolgsleuten in einer kleinen Truhe hinter ihnen her. Selbst mit dem Eisenhalsband konnte Mina spüren, wie ihr Zauberstab förmlich nach ihr schrie. Bald würde sie ihn endlich wieder in den Händen halten und die astrale Magie würde wieder durch sie strömen. So, wie es sich gehörte. Während Arngrim und der Hauptmann noch kurz Förmlichkeiten austauschten, stieg die Aufregung in Mina ins Unermessliche. Ihre Tarnung mussten sie wahren, bis auch die letzten Gehöfte Nordvests hinter ihnen lagen. So hatte Arngrim es ihr zu mindestens eingetrichtert und der Blick der Magierin war an die vergitterten Fenster geklebt, sobald sie die Mauern der Garnison hinter sich gelassen hatte. Sie hätte selbst nicht geglaubt, wie erfrischend es war, endlich wieder die Luft draußen zu schmecken statt der abgestandenen Kerkerluft, sodass sie tief ein und ausatmete. Selma hatte ihr zum Glück direkt die Handfesseln abgenommen und Mina rieb sich dankbar die Handgelenke. Die junge Wachfrau schien beinahe begeisterter über den Ausbruch als sie selbst, doch das lag wohl einfach daran, dass Mina von der ganzen Situation noch viel zu überwältigt war. Der Enthusiasmus ihrer Freundin brachte allerdings ein Lächeln auf ihr Gesicht.
„Kannst du dir vorstellen, dass du erst gar nicht mitkommen wolltest? Und jetzt sieh dich an!“, lachte Mina mit Selma gemeinsam und gab ihr einen vorsichtigen Knuff auf den Oberarm, als die andere sich plötzlich unterbrach und einen Weidenkorb hervorkramte. Die Magierin runzelte die Stirn bei den Geräuschen, die sie wahrnahm. Hatte die Gefangenschaft sie nun vollkommen ruiniert, dass sie schon Geräusche in den Schatten hörte? Aber als Selma den Deckel des Korbes entfernte, huschte blitzschnell eine getigerte Katze aus dem Korb. Ein überraschter Laut entfloh Minas Lippen, bevor er zu einem glucksenden Lachen wurde.
„Hast du sie etwa aus dem Kerker mitgeschmuggelt?“
Vorsichtig streckte Mina ihr die Hand entgegen und wartete, bis die Katze sich an ihren Geruch gewöhnt hatte, dann strich sie sanft über das kleine Köpfchen. Sie konnte verstehen, wieso Selma das Tier mitgenommen hatte, immerhin war sie so niemals allein, egal, wo ihr neuer Weg sie hinführte.
„Ich bin nicht gut darin, Komplimente anzunehmen, frag nur Arngrim“, entgegnete sie mit roter Nase und konzentrierte sich ganz darauf, Mona zu streicheln.
„Du bist diejenige, die hier wahre Wunder vollbracht hat, wenn du nicht gewesen wärest-„
Ihre Worte wurden unterbrochen, als die Kutsche plötzlich mit einem Ruck anhielt. Hatte man sie angehalten? Vereitelte etwa doch etwas ihren Plan? Angespannt blieb Mina sitzen, lauschte auf die Schritte, die schnell näher kamen. Aus dem Fenster hatte sie seit einigen Minuten schon keinen Blick mehr geworfen, dann hätte sie wohl auch gemerkt, dass seit geraumer Zeit kein Bauernhof mehr in Sicht gewesen war. Als sich die Tür der Kutsche öffnete, war es kein nostrianischer Soldat oder ein Kopfgeldjäger, der sich ihr in den Weg stellte und ihr erneut die Freiheit rauben wollte. Es war Arngrim und Mina sprang mit einem Satz auf, ignorierte den Schmerz, der in ihrem Rücken klingelte und warf sich dem Hünen um den Hals, ihr Gesicht an seine Schulter gepresst. Alles an ihm wirkte so vertraut, sein Geruch, das Gefühl seiner Nähe, sein Atem an ihrem Nacken. Am liebsten wollte sie ihn nie wieder loslassen. Die Wochen, die sie getrennt gewesen waren, fühlten sich an wie Monate, doch sie schmolzen langsam von Minas Schultern, während sie sich an Arngrim festhielt. Sie hatte sich so sehr verändert in ihrer Gefangenschaft, rein äußerlich, das wurde ihr bewusst, als sie Arngrims Finger zucken spürte, als sie über das Brandmal strichen. Heiße Tränen wallten in ihrem Augenwinkel auf und ihr Griff in Arngrims Kleidung verkrampfte sich.
„Ich sollte nicht ohne Schal hier herumlaufen“, murmelte sie leise gegen seine Brust. Sie wollte sich gar nicht regen, lieber blieb sie auf ewig so in dieser Umarmung, bis der Moment wirklich erschien.

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BeitragThema: Re: Eichenherz   Eichenherz - Seite 16 Icon_minitime1Mo Dez 16, 2019 9:20 pm

Arngrim konnte den Moment kaum erwarten, wo sie endlich niemand erspähen konnte und kein Grund mehr bestand, in getrennten Kutschen zu reisen. Ungeduldig starrten seine Augen hinaus, blickte grimmig auf die Bauernhöfe, welche immer seltener ihre Wege zu kreuzen schienen. Seine Finger kribbelten regelrecht, Elena musste wirklich genervt von seiner Ungeduld sein, die ihn seit den frühen Morgenstunden gepackt hatte. Doch wer konnte es ihm verübeln? So viele Wochen waren verstrichen, so viele Tage musste er ohne Mina sein und nun war sie nur noch wenige Schritt von ihm entfernt und endlich befreit von den Klauen der nostrischen Obrigkeit. Ab jetzt brauchten sie sich nicht mehr darum zu sorgen, dass jemand verfrachtet oder hingerichtet werden würde und der Thorwaler würde es nie wieder zulassen, dass man sie noch einmal trennte und dass die Magierin noch einmal so zu Schaden kam.
Sie waren diesen Weg nun häufiger entweder zu Pferd oder gar zu Fuß gereist, mittlerweile kannte er die wenigen Markierungen am Wegesrand, einige zugeschneite Waldflächen, die verrieten, dass sie schon bald nahe des neuen Lagers waren, welches die Elster mit ihrer Bande aufgestellt hatte. Er hatte ihnen fleißig dabei mitgeholfen, schließlich war es irgendwo auch seine Verschuldung, dass sie ihr schönes Örtchen verlassen mussten. Doch es hatte ihn erstaunt wie gut und schnell sie etwas finden konnten, was mindestens genauso heimisch und praktisch für alle Beteiligten war. Es würde bestimmt Mina gefallen, in den Wäldern eine Weile zu bleiben, bis alle Wunden verheilt waren und sie zu neuen Kräften kam.
„Wir sind da!“, platzte es aus dem Seemann hervor, als er einen umgefallenen Baum erkannte, welcher ihnen als eine wunderbare Markierung galt. Sie würden die restliche Strecke zu Fuß ablegen, während Kutsche und Pferde einen Umweg machen müssten, um unbemerkt und ohne seltsame Spuren ebenfalls das Ziel zu erreichen.
Kaum hielten sie an, war Arngrim schon aus der Kusche gesprungen und stampfte schnellen Schrittes zu der anderen vor ihnen. Ohne sich großartig anzukündigen riss er die Tür aus und starrte mit einem breiten Lächeln ins Innere.
Wenn Mina nicht hinausgetreten wäre, wäre er wohl hineingekrabbelt, doch nun hatte es nicht einmal einen Atemzug gedauert, da war die Dunkelhaarige bereits an seiner Seite, die Arme um seinen Körper gelegt.
So frei sie in Armen halten zu können war so verdammt lange her und der Thorwaler hatte sich nach dieser Berührung mehr denn je gesehnt. Mit einem erleichterten Seufzer schloss er seine Augen und griff nach ihrer Taille, damit ihr Rücken nicht zu Schaden kam durch seine Berührungen.
Zu gerne wollte er etwas sagen, doch die Worte blieben in seiner Kehle stecken, beinahe so, als ob kein Wort seine Gefühle beschreiben konnte. Nichts konnte erklären, wie sehr die Magierin ihm gefehlt hatte und wie froh er war, sie in Freiheit sehen zu können, ihren Geruch einzuatmen und einfach nur wieder bei ihr zu sein.
Umsichtig fuhr er mit seiner Hand über ihren Nacken, hielt jedoch erschrocken inne, als er die Kerben auf der Haut verspürte, etwas, was sie vorher noch nicht hatte.
Was bei Swafnirs Fluke hatten sie ihr alles dort angetan?
Seine grünen Augen wanderten kurz zur geöffneten Kutsche, blickten ins Innere, wo Selma sich nicht wagte, auch nur eine Bewegung zu machen. Ob sie Angst hatte? Arngrim konnte ihr wohl schlecht die Schuld an dem Grauen geben, welches Mina widerfahren war, doch wahrscheinlich konnte sie nicht einschätzen, wie stark die Emotionen gerade am Überschwappen waren.
„Hier brauchst du erstmal nichts mehr zu verbergen…wir sind jetzt sicher, du bist jetzt sicher.“, umsichtig fuhr er mit den rauen Fingern durch das dunkle Haar und wischte mit der anderen Hand die Tränen von Minas Wange, sie sanft anlächelnd. „Du bist endlich bei mir…und das wird sich nie wieder ändern, ab heute wird uns keine Seele jemals wieder trennen können, das schwöre ich bei meinem Leben!“ Entschlossen nahm der Blondschopf das schmale Gesicht in seine Hände und beugte sich langsam herunter, um Mina zu küssen. Am liebsten hätte er nie wieder von seinen Lippen abgelassen, doch sie konnten wohl auch nicht ewig hier stehen bleiben, nicht, wenn die Wahrscheinlichkeit noch gegeben war, dass andere Reisende diesen Weg benutzten und mitbekamen, was hier vor sich ging.
„Wir gehen die letzte Strecke zu Fuß, zu unserem Unterschlupf. Dort wirst du versorgt und das Ding kommt endlich ab und jemand kann sich um eure Verletzungen kümmern. Kommt, wir wollen nicht noch erwischt werden!“ Widerwillig löste sich Arngrim von Mina, half Selma mit ihrem Hab und Gut schnell die Kutsche zu verlassen, während Elena bereits auf sie wartete.
Kaum hatten sie sich auf den Weg gemacht, ritten die anderen schnell davon und sie tauchten zwischen den dichten, kahlen Bäumen unter. Vorsichtig umgingen sie umgefallene Bäume und Wurzeln, um nicht zu stolpern und während Selma ihre Katze fest in ihren Armen hielt, nahm Arngrim Minas Hand und drückte sie etwas fester, wollte er doch keinen Moment damit verschwenden, von ihr abzulassen.
Immer wieder wanderten die grünen Augen zur schmaleren Gestalt, die Sehnsucht immer noch in seinem Gesicht eingemeißelt. Er wollte schnell am Lager sein, wollte einfach nur am Feuer sitzen und Mina halten, wollte ihr sagen, wie sehr er sie liebte und wie schrecklich sie ihm gefehlt hatte, auch, wenn sie all dies wahrscheinlich wusste.

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BeitragThema: Re: Eichenherz   Eichenherz - Seite 16 Icon_minitime1Mi Dez 18, 2019 7:15 pm

Langsam schien die Anspannung der vergangenen Tage von Mina zu abzufallen wie die schweren Eisenketten von ihren Handgelenken es erst vor kurzer Zeit getan hatten. Obwohl ihre gemeinsame Zeit mit Arngrim ja vergleichsweise kurz gewesen war, hatte sich die Zeit getrennt von ihm angefühlt wie eine Ewigkeit und jetzt, da sie wieder bei ihm war, fühlte sie sich einfach komplett. All die Wunden, die man ihr zugefügt hatte, würden heilen. Was zählte war nur, dass sie endlich wieder bei Arngrim war. Seine Worte und Berührungen gaben ihr Kraft, und als er sich zu ihr hinunter lehnte, um sie zu küssen, schloss sie mit Erleichterung die Augen, schmeckte das Salz auf seinen Lippen. Dieses Mal war es wohl nicht nur das Meer, sondern auch Tränen. Worte wollte ihr gar nicht einfallen, um zu beschreiben, wie es in ihrem Inneren aussah. Lieber genoss sie die vertraute Berührung und ließ sich von Arngrim wieder in die normale Realität zurückholen.
„Ich hab schon fast vergessen, wie es sich anfühlt, wenn man Magie wirken kann“, ächzte sie und zwang sich zu einem Lächeln. Ihr Körper mochte noch immer schwach sein, aber der Thorwaler sollte wenigstens das Gefühl bekommen, dass Mina auf dem Weg der Besserung war, jetzt, da sie wieder zusammen waren.
„Unterschlupf? Wen hast du denn bloß alles kennengelernt, während ich im Gefängnis war?“, fragte sie erstaunt. Wenn man sich den ausgeklügelten Plan ansah, mit dem er sie hier rausgeholt hatte und wie viele Leute er für seine Scharade hatte engagieren können, musste er eine Menge Leute hinter sich vereint haben. Das konnte auch nur Arngrim schaffen, sie selbst hatte einfach nicht das nötige Charisma. Sie war stolz auf ihn, wer wusste, wo sie ohne ihn gelandet wäre. Etwas besorgt wandte sie sich zu Selma um, die die ganze Zeit noch nichts gesagt hatte und sich augenscheinlich nicht mal rührte. Vielleicht wollte sie den innigen Moment auch einfach nicht stören. Sanft winkte Mina sie zu sich heran. Arngrim hatte seine Emotionen gut unter Kontrolle und Mina war erleichtert, dass er in der ehemaligen Wachfrau die Verbündete erkannte, die sie auch tatsächlich war und sie sich gemeinsam in die Büsche schlagen konnten.
Schnell hatte Mina die Hoffnung gepackt, dass der Weg nicht weit sein mochte. Obwohl sie sich an Arngrim festhielt und sich hin und wieder von ihm stützen ließ, was der Weg eine Strapaze. Immer wieder wanderte der Blick der braunen Augen zwischen ihren Gefährten hin und her, doch sie biss tapfer die Zähne zusammen. Es war sicherlich nicht mehr weit, dann würde sie sehen, welche Fremden so mutig ihren Kopf für sie hingehalten hatten. Dann würde sie endlich ruhen können und in Sicherheit sein vor der nostrischen Obrigkeit. Die letzten Schritte waren dennoch eine Überwindung und sie klammerte sich an Arngrim, als sie sich endlich durch eine Felsspalte gezwängt hatten und auf einer gut verborgenen Lichtung standen. Die Magierin staunte nicht schlecht über all die Menschen, die sich zwischen Zelten her bewegten. Sie sah ein großes Lagerfeuer mit einem köchelnden Topf, angebundene Pferde, Musikanten und Schwertkampfübungen.
„Wie zur Hölle hast du das alles hier gefunden? Selma, siehst du das, wir können endlich zusammen trainieren!“
Ihre Stimme war aufgeregt, für einen Augenblick war die Anstrengung fast wie vergessen, während sie all die Eindrücke in sich aufsog. Dann schienen die Bewohner des Lagers langsam zu erkennen, dass sich Besuch genähert hatte. Eine Handvoll löste sich von der Gruppe und kam auf sie zu.
„Arngrim, bei den Göttern, du hast es wirklich geschafft! Wen hast du da noch mitgebracht? Ach, bring die beiden erstmal zum Zelt dort hinüber, damit wir sie versorgen können!“
Ohne innezuhalten scheuchte man sie in Richtung eines abseitsstehenden Wohnzeltes. Als man die dicke Zeltplane hinter ihnen geschlossen hatte, wurde es ruhiger um sie herum und Mina stieg der schwere Geruch von Kräutern in die Nase.
„Wenn ihr mir endlich dieses Ding abnehmt, kann ich auch für mich selbst sorgen“, brachte Mina etwas schüchtern hervor, doch die ältere Frau, die das Zelt offenbar bewohnte und sich um die Kranken kümmerte, bedeutete ihr erst einmal, sich hinzusetzen.
„Lasst euch doch erst mal ansehen ihr beiden.“
Alle außer Arngrim waren angewiesen, das Zelt zu verlassen, auch, wenn sie neugierig zu sein schienen, wer die beiden Neuankömmlinge denn nun waren. Zuerst wurde Selma inspiziert und die Frau schüttelte traurig den Kopf.
„Was für eine Unart, dich so zuzurichten. Deine Nase ist ein wenig krumm, wenn du möchtest, kann ich sie dir richten?“
Bei Selma war es etwas einfacher, die Wunden konkreten Verletzungen zuzuordnen, Mina hingegen begann langsam, sich aus ihrer Kleidung zu schälen, Arngrim dabei um Hilfe bittend. Ihr Oberkörper war von Selma noch fachmännisch bandagiert und sie hatte Angst, Arngrim das wahre Ausmaß ihrer Verletzungen zu offenbaren, sodass sie froh darüber war, dass man sich erst einmal um Selmas Wohlergehen kümmerte.
„Arngrim, meinst du, du kannst das Halsband fort bekommen, während wir warten?“, fragte sie leise und blickte ihn flehentlich an. Vielleicht würde ihn das ebenfalls ablenken.

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BeitragThema: Re: Eichenherz   Eichenherz - Seite 16 Icon_minitime1Do Dez 19, 2019 9:53 pm

Arngrim musste schmunzeln. In den letzten Tagen hatte er verdammt viele Leute kennengelernt und auch ins Herz geschlossen, doch all das hatte er eigentlich nur einer Person zu verdanken, welche voranging. Und gleich würde Mina die anderen kennenlernen.
Stets versuchte er, ihr zu helfen und eine Stütze zu sein, er wusste zwar, dass die Magierin alles andere als hilflos war und wahrscheinlich sogar jetzt noch genügend Kraft in den Knochen hatte, dass sie sich auf den Beinen halten konnte, doch jetzt war ohnehin keine Zeit für falschen Stolz und unnötiger Demonstration von Kräften, das wussten wohl beide. Dafür waren sie zu erleichtert und froh darüber, endlich wieder vereint zu sein. Außerdem waren sie fast schon da. Ein Feuer brannte im Lager, ferne Stimmen wurden vom Wind in ihre Richtung geweht und schon bald roch es nach gutem Eintopf und die Wärme kroch langsam unter ihre dicke Kleidung.
Es fühlte sich heimisch an das große Lager wieder zu betreten, beinahe so, als ob sie schon ewig ein Teil dieser Bande waren. Die freudigen Gesichter, die sie alle willkommen hießen, waren dem Seemann mittlerweile sehr vertraut und er strahlte jeden einzelnen von ihnen glücklich an.
„Gefunden habe ich sie alle durch Elena, sie ist diejenige, die mich zu ihnen gebracht hat.“, erwiderte er mit leiser Stimme, den Blick auf die Dunkelhaarige gerichtet.
Dass sie und Selma schier überwältig von diesem beinahe kleinen Dorf waren, konnte er absolut verstehen, erging es ihm doch nicht anders. Ein wenig überfordert schien die Nostrianerin jedoch zu sein, welche sich ein bisschen mehr an ihr Haustier klammerte, das sich offenbar nicht allzu sehr daran stören ließ. Vielleicht war die Katze ebenfalls irritiert und bewegte sich deswegen kaum in den Armen ihres Besitzers.
„Ohne euch wären die beiden niemals hierhergekommen, ich hab das nur dank eurer Hilfe geschafft!“ Arngrim wollte nicht den gesamten Lob und die Lorbeeren für sich einsacken, schließlich hatten sie ihn mit so vielen Dingen versorgt und selbstlos diese Aktion mit ihm geplant, dass er gar nicht wusste, wie er dies jemals zurückzahlen konnte.
Doch nun war keine Zeit für solch einen Austausch, denn das Wohlergehen von Mina und der fremden jungen Frau war viel wichtiger, sodass er sich gar nicht allzu lange aufhielt und schnellen Schrittes ebenfalls zum großen Zelt stampfte.
Nervös schauten sich die braunen Augen Selmas zu, während der Thorwaler den Blick auf die ältere Frau richtete und sie sanft anlächelte. Als Mina sich setzte, blieb er weiterhin an ihrer Seite und beobachtete kurz, wie die andere begutachtet wurde. Die Blutergüsse in ihrem Gesicht hatten mittlerweile einen grünlich- gelben Ton angenommen, der sie kränklich wirken ließ, noch dazu diverse Schwellungen…so hatte Arngrim auch eine kurze Zeit lang ausgesehen, als die Wunden, die die Kopfgeldjäger ihnen zugefügt hatte, verheilten.
„K-krumm? Ist sie gebrochen? Ich meine…könnt Ihr so etwas richten? Also, wenn das keine Umstände macht, sonst kümmert Euch doch besser um Mina, sie hat es schlimmer erwischt als mich…“, schüchtern blickten die großen Augen der Wachfrau hinunter und sie ließ vorsichtig ihre Katze hinunter, welche neugierig begann das Zelt zu untersuchen. Die ältere Frau winkte ihre besorgten Worte nur ab und begann sogleich sich um alle Blessuren und Probleme zu kümmern, während Arngrim der Magierin dabei half, sich aus der Kleidung zu schälen. Die Bandagen hatten beinahe ihren gesamten Oberkörper eingenommen und es graute dem Thorwaler davor zu sehen, was sich darunter befand. Es war wohl gut, dass sie so weit von Nordvest nun entfernt waren, dass er nicht zurück zum Hauptmann stampfen und ihm all das zurückgeben konnte, was er seiner Geliebten angetan hatte.
Er spürte, wie er bei den Gedanken begann mit den Zähnen zu knirschen und war froh, dass die Stimme der anderen ihn aus seinen Gedanken riss. „Oh..natürlich! Ich glaube zwar, dass einige hier bessere Werkzeuge für sowas haben aber…“, er kramte einen kleinen Dolch aus seiner inneren Manteltasche und begann vorsichtig am Schloss herumzupulen. „Wir sollten es nicht zur Gewohnheit werden lassen, dass ich solche Dinger von deinem Hals schaffe.“, murmelte seine Stimme leise, während er konzentriert das Schloss zerstörte und mit einem leisen Klackern der Mechanismus aufgab und er das Stück Eisen von ihrem Hals lösen konnte.
Arngrim merkte nicht, wie zornig er das Band zu Boden schmiss und blickte sogleich entschuldigend zu den anderen Frauen, die wohl besorgt waren, dass er vielleicht die Katze erwischt hätte.
„So, endlich frei!“ Seine Lippen formten ein sanftes Lächeln und er fuhr sanft über die nun freien Stellen an ihrem Hals. Sie war wirklich lange an dieses Eisen gefesselt, es musste wahrlich eine Erlösung sein, nicht mehr dieses Gewicht auf sich lasten zu haben. „Und du kannst bald wieder so viel zaubern wie du möchtest!“
„Das mit dem Zaubern lassen wir aber erst einmal sein!“, die Heilerin klopfte dem Thorwaler fordernd auf die Schulter, woraufhin er zur Seite trat, damit sie Mina besser betrachten konnte. „So lange die Magie eingeschränkt zu haben und bei deinem Zustand glaube ich nicht, dass noch mehr Erschöpfung durch ein paar Zauber wirklich vonnöten sind. Selma hat gesagt, du hast ein paar tiefe Peitschwunden auf dem Rücken…wie wäre es, wenn wir uns das mal besser anschauen und vernünftig heilen!“, mit vorsichtigen Griffen half sie der Dunkelhaarigen dabei, sie von den Bandagen zu befreien, ehe sie mit einem fachmännischen Blick sich die Wunden anblickte, die sich vor ihr offenbart hatten. Arngrim musste schlucken, alles in ihm begann bei den vielen Wunden, die ihren Rücken übersäht hatten, zu brodeln bis zu einem Punkt, wo ihm vor lauter Wut und all den anderen Emotionen, die in ihm brodelten, beinahe die Tränen kamen.
„Das….es tut mir leid, ich hatte nicht viel zur Verfügung, ich hab mein Bestes getan aber..ich bin kein Medicus, ich weiß nicht, ob ich Dinge schlimmer gemacht hab oder…“, Selma biss sich auf ihre Unterlippe und wagte es nicht den Blick des Thorwalers zu erwidern, der sie fragend anblickte, als sie die Stimme erhob.
„Na, na. Du hast alles richtig gemacht, Selma, sei nicht zu hart zu dir. Jetzt seid ihr ja hier und zum Glück habe ich ein paar heilende Mittel in meinem Zelt und ich bin mir sicher, dass Peraine auf unserer Seite ist. Erst mal bekommst du was gegen die Schmerzen!“
Kaum hatte sie zu Ende gesprochen, begann sie schon zu werkeln, brachte alle möglichen Salben und Tinkturen, frische Bandagen und schenkte etwas in einen Becher ein, den sie Mina in die Hände drückte. „Trink das, dann solltest du dich etwas besser fühlen.“ Danach begann sie, sich um die Wunden zu pflegen. Selma hatte neugierig zugeschaut und half so gut sie nur konnte, saugte jede kleine Information in sich auf, die ausgesprochen wurde, während Arngirm sich neben der Magierin platzierte und sich ihre Hand nahm, stumm immer wieder ihren Handrücken küssend oder mit den Fingern spielend. Er konnte nicht viel sagen, er wollte nichts schlimmer machen, doch er wollte für seine Geliebte da sein, selbst, wenn es nur sanfte Zärtlichkeiten waren, um sie selbst auf andere Gedanken zu bringen und von dem Schmerz abzulenken, der durch ihren Rücken zuckte.

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BeitragThema: Re: Eichenherz   Eichenherz - Seite 16 Icon_minitime1So Dez 22, 2019 7:41 pm

Das Gefühl, als sich das Eisen endlich von ihrem Hals löste und zu Boden fiel, war unbeschreiblich. Auf einen Schlag merkte Mina, wie die astrale Energie, die so lange geschlummert hatte, wieder durch ihren Körper strömte und jede Faser erfüllte. Momentan mochte sie vergleichsweise schwach sein, doch nach all den Tagen und Wochen, die Mina ohne sie hatte auskommen müssen, fühlte sie sich wie in Sternenlicht gebadet, als könnte sie den stärksten Zauber weben, den sie in ihrem Repertoire hatte. Die Zauberworte für einen Balsam lagen ihr schon auf den Lippen, als die Heilerin sie unterbrach. Vermutlich hatte sie recht, vermutlich war es besser, wenn sie sich noch ein paar Nächte gab, um wieder zu Kräften zu kommen. Bei der Erinnerung an das letzte Mal, als Arngrim sie so von einem Eisenband befreit hatte, musste sie schmunzeln.
„Solange du mich noch aus ihnen raus bekommst….haben sie doch schon einiges angestoßen, oder nicht?“
Ihr Nacken und Hals fühlten sich auch plötzlich so leicht an und eine Gänsehaut ließ die Härchen auf ihren Armen aufrecht stehen, als Arngrim sanft über ihre Haut fuhr. Die Realität, dass sie endlich wieder jede Nacht Seite an Seite mit dem Thorwaler einschlafen konnte, schlich sich langsam in ihr Bewusstsein und einzig ihre Erschöpfung und ihre Würde hielten sie davon ab, hier und jetzt in Freudentränen auszubrechen. Es fühlte sich nach all den Wochen der Strapazen einfach nicht so an, als wäre Sicherheit und Geborgenheit wirklich noch eine Option in ihrem Leben.
„Selma, ohne dich wäre ich gar nicht hier. Sei nicht so hart zu dir selbst, bitte!“
Die Magierin blickte ihre Freundin eindringlich an. Sie hatte so viel geopfert, um jetzt hier zu sein, dass sie eigentlich strahlen müsste vor Stolz, statt sich verlegen hier zu verstecken. Sie war bereits so gespannt, dieses Lager mit Selma zu erkunden und ihr endlich ihre Fähigkeiten vorzuführen, frei zu sein und nicht mehr in Angst leben zu müssen. Aber erst einmal musste sie wieder zu Kräften kommen, um sich mit ihrer Magie einem furchtbar langen Heilungsprozess entziehen zu können. Ihre Augen folgten Mona durch das Zelt, während die Heilerin sie von ihren Bandagen befreite. Es schmerzte, so vorsichtig die Frau auch sein mochte, aber Mina biss die Zähne zusammen und versuchte stattdessen, sich auf Arngrims sanfte Berührungen zu konzentrieren. Hin und wieder konnte sie es aber nicht vermeiden, dass sie seine Hand zu fest drückte, ihre Fingernägel in seinen Handrücken grub, aber nach einer guten halben Stunde, in der ihr der Schweiß vom Gesicht rann vor Anstrengung, war sie endlich versorgt. Das Gebräu, was man ihr zu trinken gegeben hatte, hatte ihre Schmerzen wenigstens etwas gelindert und sie fühlte sich stärker als noch vor einigen Stunden, als sie Nordvest verlassen hatten. Wann der Hauptmann wohl bemerkte, dass man sie an der Nase herumgeführt hatte? Laut Arngrim war dies ebenfalls in ihrem Plan einkalkuliert. Die Nostrianer so lange hinauszuhalten, bis es vollkommen unmöglich war, sie wiederzufinden. Aber in diesem Lager fühlte sie sich sowieso merkwürdig sicher.
Während die Heilerin sich um Selma kümmerte, hatte Mina sich hingelegt, den Kopf auf Arngrims Schoß gebettet. Ihre Hand schlackerte über den Rand des Lagers und Mona rieb ihr Köpfchen immer wieder dagegen, bis die Magierin schließlich aufgab und sie zwischen den Ohren kraulte. Selmas Wunden wurden ebenfalls fachmännisch versorgt. Ein kurzes unangenehmes Knacken deutete an, dass ihre Nase gerichtet worden war, aber die Heilerin hatte Vorkehrungen getroffen, damit Selma davon nichts mitbekam. Auch ihre Wunden am Torso wurden so gut gepflegt, wie es nur möglich war und Mina sah mit Erleichterung, dass ihr die Salben gut zu tun schienen und sie mit großem Interesse jeden Schritt der Frau beobachtete. Sie würde eine wundervolle Heilerin oder gar Perainegeweihte abgeben, egal, wofür sie sich auch entschied. Gut und gerne fast zwei Stunden hatten sie sich im Zelt der Heilerin aufgehalten, dann schienen alle entsprechend versorgt. Es war nicht einmal mehr nötig, sie zu stützen, vor allem, weil kurz bevor sie das Zelt verlassen wollten ein junger Mann schüchtern in das Zelt lugte und sie fragend anblickte. Als sie sah, was er in der Hand hielt, setzte Mina sich sofort auf. Ihre Rüstung, ihr Schwert und ihr Stab. Fast schon andächtig nahm Mina sie entgegen und strich über die Schwertscheide. Endlich fühlte sie sich wieder komplett. Wie um zu üben zog sie das Schwert aus der Scheide und ließ es im Licht funkeln.
„Ich kann es kaum erwarten, endlich wieder meine Waffen führen zu können“, hauchte sie andächtig.
„Versprecht mir ein Übungsduell, ihr beide!“
Sie steckte das Schwert wieder weg und erhob sich auf ihren Stab gestützt.
„Du musst mir so viel erzählen, Arngrim, wer sind all diese Leute, wieso haben sie dir…wieso haben sie mir geholfen? Ich meine, all das hier, das ist doch verrückt!“
Hilflos deutete Mina mit den Händen um sich und starrte Arngrim aus großen Augen an.

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BeitragThema: Re: Eichenherz   Eichenherz - Seite 16 Icon_minitime1Mo Dez 23, 2019 8:18 pm

Geduldig wartete der Thorwaler, bis beide Frauen versorgt waren und hoffte, dass seine Anwesenheit den Schmerz von Mina ein wenig wegnahm. Es war nicht einfach, ruhig daneben zu stehen, er fühlte sich hilflos dabei, dass er keine dieser Wunden mit einem Fingerschnipsen beseitigen konnte und sie sich wieder gut fühlte, doch keine Magie und keine Heilfähigkeiten hatte er besessen und so blieb ihm schlussendlich nichts anderes übrig, als der älteren Heilerin zu vertrauen.
Gedankenverloren spielte er mit den dunklen Strähnen, als die Magierin ihren Kopf auf seinen Schoß gebettet hatte. Sie waren wieder ein kleines Stück länger geworden und er fragte sich, wann sie wohl zu lang für ihr Wohlbefinden waren und sie nach einer Schere griff. Arngrim selbst war es gleich, welche Frisur die Dunkelhaarige auch tragen möchte, für ihn war sie immer schön und würde dies auch immer bleiben.
Hin und wieder wanderten seine Augen hinunter auf den Boden, wenn die getigerte Katze an seinen Beinen vorbeistreifte, oder sich in der Nähe ihrer Besitzerin hinsetzte und sie dabei beobachtete, wie man ihre Wunden verheilte. Hatte man Selma so zugerichtet, weil sie Mina geholfen hatte? Er hätte nie gedacht, dass eigene Kammeraden zu so etwas fähig waren. Sicher, einige Prügeleien waren in seiner Otta und auch in seiner Familie keine Seltenheit, doch schlug man sich nie ins Gesicht mit der Intention den anderen möglichst lange darunter leiden zu lassen, so boshaft war keiner von ihnen. Abgesehen davon konnte man diese Form von Gewalt kaum mit den Käbbeleien unter Freunden vergleichen. Es war wohl schlussendlich ein guter Beschluss gewesen, sie mitzunehmen und von diesem Ort zu befreien.
Dem Seemann war gar nicht aufgefallen wie lange sie bereits in dem Zelt waren und wie lange die Heilprozeduren tatsächlich gedauert hatten, als die ältere Frau begann all ihre Tinkturen und Werkzeuge mit der Hilfe der Wachfrau einzuräumen. „Mina, deine Wunden werden wir jeden Abend neu einreiben, so lange, bis du dir selbst aushelfen kannst, das hilft dir beim Schlafen und beschleunigt die Heilung und Selma, du solltest dich wohl besser auch schonen, wir möchten nicht, deine Rippen müssen verheilen und das liegt nur in deiner Hand!“, sie blickte beide jungen Frauen ernst an, ehe sie sich wieder ihrem Arbeitsplatz widmete, genau in dem Moment, wo ein junger Mann hineinlugte und der Magierin ihre Ausrüstung brachte. Arngrim lächelte seine Geliebte breit an, nickte bei ihrer Aufforderung, wie auch Selma.
„Wird auch langsam mal wieder Zeit, wir können ohnehin nicht eingerostet weiterziehen!“, der Thorwaler grinste breit und trat langsam mit den anderen beiden aus dem Zelt hinaus.
Mittlerweile hatte sich wieder jeder seinen eigenen Dingen gewidmet- einige trainierten, reparierten Rüstungen, versorgten die Tiere, oder ließen den Tag lediglich ausklingen. Fragend schauten sich die grünen Augen nach Elena um, doch diese war wahrscheinlich beschäftigt, zumindest konnte er sie nirgendwo finden.
Bei Minas Worten musste er leise lachen. Es war durchaus verrückt und er konnte es eigentlich selbst kaum glauben.
„Komm, wir holen uns was zu Essen und dann erzähl ich euch, wie ich all die Leute getroffen habe.“, er lotste die beiden zu einem prasselnden Feuer, wo bereits das Essen verteilt wurde. Den Traviageweihten kannte er mittlerweile ganz gut, hatten sie viele Geschichten ausgetauscht, vor allem über seinen Bruder konnte der Blondschopf viel erzählen.
Nachdem alle versorgt mit deftigem Eintopf waren und auf einem dicken umgefallenen Baum Platz genommen hatte, erhob Arngrim erneut das Wort.
„Als man dich abgeschoben hatte….ich wusste nicht, was ich tun sollte, ich hab dem Paar eine Axt gestohlen und bin dem Weg gefolgt. Wahrscheinlich wäre ich bei dir in der Zelle gelandet, wenn Elena mich nicht aufgegabelt hätte. Sie…weißt du, diese Bande, sie hilft denen, die in der Not sind, Leuten mit einem guten Herzen und du hast ein gutes Herz und, naja, du warst in der Not. Wir waren in der Not!“, er blickte sich einen kurzen Moment lang um. „Elena hat die Leute zusammengetrommelt, um ein bisschen Gerechtigkeit zu verteilen, sie nehmen von denen, die zu viel haben und geben es an jene, die zu wenig haben. Sie…sie haben unsere Ausrüstung zurück gestohlen, zumindest die Waffen und alles für unsere Weiterreise haben Elena und ich zusammengeklaubt.“, mit Stolz deutete er auf Minas Schwert, dann auf seinen Säbel. „Aber vor allem haben wir versucht einen Plan zu entwickeln. Wir haben meine Haare gefärbt und den Bart und ich hoffe, dass die Farbe bald weg ist, ich vermisse mein altes Ich ein wenig.“ Der Thorwaler lächelte schief, legte seine Schale beiseite und begann intuitiv sein Haar in einen langen Zopf zu flechten. „Ich weiß gar nicht, wie ich allen hier genug danken kann, dass sie mich aufgenommen haben, mir geholfen haben und wirklich besorgt um dein Wohlergehen waren. Jeder hier hat dich bereits ins Herz geschlossen, ohne dich vorher gesehen zu haben und…du hast mir wirklich so unendlich gefehlt, Mina. Jede Nacht fühlte sich so falsch an, weil du nicht an meiner Seite warst, weil du dich nicht in der Sicherheit wiegen konntest, in der ich die ganze Zeit war. Ich wünschte, ich hätte dich so viel eher befreien können, noch bevor man dir solche grauenvollen Dinge angetan hatte.“, seine grünen Augen blickten wehleidig zur Dunkelhaarigen. „Doch so werden sie dich nie wieder fangen können und…ich bin froh, dass du nicht ganz allein warst und einen Freund an deiner Seite hattest.“ Arngrim nickte der Nostrianerin dankend zu, welche schüchtern lächelte, ehe sie weiter in ihrem Eintopf heurmstocherte.
„Wir können hier erst einmal so lange bleiben, wie wir möchten. Ich möchte den anderen ein wenig helfen, als Gegenleistung und ich möchte, dass du so gut es geht zu Kräften kommst. Wir verdienen es, die Reise ruhiger angehen zu lassen, nach all dem, was wir überstehen mussten.“

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BeitragThema: Re: Eichenherz   Eichenherz - Seite 16 Icon_minitime1Mo Dez 30, 2019 12:50 am

Die Tage in Elenas Lager vergingen beinahe wie im Flug und langsam aber sicher renkte sich alles wieder zum Alten ein. Arngrims Haare waren als erstes wieder normal. Der dunkle Nusston war nach und nach aus seinen Haaren gewichen und seine flachsblonde Mähne zurückgekehrt. Endlich erkannte Mina ihren Freund wieder! Die meiste Zeit verbrachte die Magierin selbst entweder in dem Zelt, was man ihnen bereitgestellt hatte, oder in der Unterkunft der Heilerin, wo man ihre Wunden reinigte und sie mit Kräutertinkturen wieder aufpäppelte. Des nachts spürte Mina, wie ihre astrale Energie langsam zu ihr zurückkehrte und ihr gesamter Leib die Energie durstig in sich aufnahm. Sie fühlte sich wie eine vertrocknete Pflanze, die man endlich mit Wasser goss, aber noch hielt sie ihre Magie brav zurück. Helwine, die Kräuterfrau, hatte ihr dazu geraten und Mina wollte ihre Genesung nicht aufs Spiel setzen. Der Zeitpunkt, an dem sie Narbenbildung hätte verhindern können, war sowieso schon lang verstrichen.
Was sie allerdings störte, waren die Nächte. Schlaf zu finden war dank der Kräuter möglich, aber immer noch mit Schmerzen verbunden, und eng an Arngrim geschmiegt zu schlafen, war einfach zu schmerzhaft, sobald sich einer von ihnen im Schlummer regte. Dabei sehnte Mina sich so sehr nach seiner Nähe. Aber seine Hand hielt sie jede Nacht fest und meistens hatte sie wenigstens ihren Kopf an seine Brust gelehnt. Man hatte glücklicherweise ein Wohnzelt mitsamt eines riesigen Betts für sie bereitgestellt, sodass Mina auch quer darin lang machen könnte, wenn sie gewollt hätte. Aber dann waren da auch noch die Alpträume. Oft hatte sie das Gefühl, dass sie erstickte, sah sie die Gesichter ihrer Peiniger, sogar Arngrim, der sich von ihr abwandte. Kaum eine Nacht verging, in der sie nicht nachts schweißgebadet erwachte, oft mit Tränen in den Augen. Wieso konnten die Geister der vergangenen Wochen sie nicht einfach in Ruhe lassen?! Es war nicht fair, sie war doch frei…
Warum Elena und ihre Bande ihnen so hilfsbereit entgegentraten, hatte Mina immer noch nicht genau verstanden. Alle hier behandelten sie wie langjährige Freunde, vor allem über sie selbst schien Arngrim schon viel berichtet zu haben, sodass sie immer wieder auf begeisterte Banditen traf, die sie kennenlernen wollten, sie über vergangene Abenteuer oder gar ihre Fähigkeiten mit dem Schwert oder der Magie ausfragten. Sicherlich meinten sie es alle nur gut mit ihr, doch Mina erwischte sich häufiger dabei, wie sie verlegen vor sich hin stammelte und keine packende Geschichte zustande bekam. Wenigstens wich Arngrim kaum von ihrer Seite und konnte sie ablösen und ihre Geschichten für sie erzählen. In zwei Tagen sollte außerdem ein großes Fest stattfinden, um die gelungene Befreiungsaktion zu feiern und Mina fürchtete, dass ihr dann nur noch mehr Aufmerksamkeit zuteil werden würde.
Außerdem drückte ihr eine ganz andere Sache aufs Gemüt. Jedes Mal, wenn sie Selma sah – und das war oft, da sich die Nostrianerin noch eng an sie hielt und viel im Heilerzelt zu finden war -, wurde sie daran erinnert, dass sie Arngrims Vertrauen hintergangen hatte. Erst jetzt, da der ganze Horror vorbei war, wurde ihr das richtig bewusst, und sie merkte auch, dass Selma diesen Druck spürte. Mit Arngrim hatte sie noch kaum ein Wort gewechselt und sie starrte ihn ständig ängstlich an. Irgendwie musste das ein Ende nehmen, doch Mina zerfraß das schlechte Gewissen nun innerlich fast Tag um Tag. Es fiel ihr sogar schwer, sich mit Arngrim in einem Raum aufzuhalten. Sie wollte bei ihm sein, aber stattdessen drängte sich ihr immer mehr die Realität auf, dass sie ihn betrogen hatte. Was, wenn er sie nun gar nicht mehr wollen würde? Die Gedanken trieben sie, verkrallten sich wie ein Tier in ihrer Brust. Als es nach Tagen nun endlich so weit sein sollte, dass sie sich mit einem Balsam ganz von der Bürde der Wunden befreite, war ihr Kopf voll von wirbelnden schwarzen Gedanken. Heute Abend war die Feier und Mina konnte nicht einmal im Traum daran denken, sich selbst zu feiern. Im Schneidersitz hockte sie in ihrem Zelt auf dem Bett und versuchte, die astrale Energie in sich zu bündeln. Sie mochte seit Wochen keinen Zauber mehr gewirkt haben, aber solche Sprüche wie der Balsam kannte sie zu genau, um sie so leicht zu vergessen. Nicht einmal Arngrim hatte sie für den Zauber selbst ins Zelt lassen wollen, sie brauchte vollste Konzentration und der Anblick des Hünen förderte das gerade nicht besonders. Warm floss die Magie durch ihren Körper. Es würde ein paar Minuten dauern, bis der Balsam zu wirken begann, aber langsam spürte Mina, wie die steten Schmerzen an ihrem Rücken abklangen. Ihren Oberkörper hatte sie frei gemacht und sie hörte unruhige Schritte vor ihrem Zelt. Arngrim, der auf und ab ging.
„Du kannst rein kommen“, rief sie ihm mit heiserer Stimme zu, als der Zauber seine Wirkung vollkommen entfaltet zu haben schien. Sich ohne Schmerzen regen zu können, war ihr mittlerweile beinahe schon fremd, sodass ihre Bewegungen immer noch vorsichtig und langsam waren.
„Sieht man noch viel?“, fragte sie hoffnungsvoll. Die zahlreichen Striemen auf ihrem Rücken waren immer noch als blasse Narben zu sehen, etwas, was wohl nur mächtige Alchemie hätte heilen können. Mina spürte, wie Arngrim sanft ihren Rücken berührte und zuckte unter der Berührung zusammen, allerdings weniger vor Schmerz, sondern mehr wegen des schlechten Gewissens.
„A-Arngrim, ich…“
Die Worte wollten nicht über ihre Lippen kommen und nur langsam drehte sie sich zu dem Thorwaler um, die Wolldecke vor ihren Oberkörper gedrückt.
„Im Kerker ist was passiert, etwas, was nicht hätte passieren sollen. Ich war betrunken u-und ich wusste nicht, ob ich den Kerker jemals verlassen würde, i-ich….“
Ihre Entschuldigung klang jetzt schon erbärmlich und die Magierin biss sich auf die Unterlippe, nervös nach Worten suchend, die ihr das alles hier erleichtern würden.
„Selma und ich, wir haben eine Nacht zusammen verbracht.“
Sie hielt den Blick gesenkt, wenn Wut und Enttäuschung die Miene des anderen verzerrten, war sie nicht bereit, sie zu sehen.
„I-Ich empfinde nichts weiter für sie, aber ich…ich schäme mich so, du hast all das getan, um mich zu befreien und ich habe dich betrogen.“
Reuevoll vergrub sie das Gesicht in den Händen und spürte die heißen Tränen aufwallen, die sich an ihren Fingern vorbei quetschten und auf ihre Knie tropften.
„Es tut mir so leid, das musst du mir glauben!“

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BeitragThema: Re: Eichenherz   Eichenherz - Seite 16 Icon_minitime1So Jan 05, 2020 4:18 pm

Es war gut, dass sie sich dazu entschieden hatten, bei Elena und ihren Leuten zu bleiben. Arngrim wollte, dass Minas Wunden endgültig verheilten, dass sie sich wieder gut fühlte und bereit war, die restliche Strecke zu ihr nach Hause hinter sich zu bringen. Abgesehen davon war das Lager sehr angenehm und fühlte sich beinahe schon heimisch an. Nie hätte der Thorwaler es sich träumen lassen, dass er sich im tiefsten Winter in einem Wald so wohlfühlen konnte und jetzt erledigte er beinahe routiniert kleine Aufgaben hier und da, einfach, um sich für all ihre Hilfe zu revanchieren, ohne der er niemals die Angerasterin zurückbekommen hätte.
Endlich waren die Nächte wieder angenehmer und er konnte guten Gewissens seine Augen schließen und traumlos schlafen. Natürlich vermisste er es, die Dunkelhaarige in seinen Armen zu halten, sie an sich zu pressen, denn noch waren ihre Verletzungen zu schmerzhaft, als dass er sich traute sie auch nur kurz zu umarmen. Sie hatte ihm so unglaublich gefehlt, dass es beinahe schon körperlich wehtat, wenn er nur ihre Hand fest umschließen konnte, doch Arngrim machte das Beste aus der Situation, fand andere Wege, nach ihrer Nähe zu suchen und alleine schon ihre Anwesenheit war gut genug, schließlich war sie nun hier und nicht in einem dunklen Kerker, gefangen hinter dicken Eisengittern. Dieses Kapitel konnten sie nun endgültig hinter sich lassen, in der Hoffnung, dass so etwas nie wieder geschah.
Jedoch schien die gesamte Situation sich nicht komplett aufgelöst zu haben. Häufig wurde der Seemann mitten in der Nacht wach, nur um Mina aufrecht im Bett sitzen zu sehen oder sie nur im Schlaf wimmern zu hören. Offenbar schienen all diese schrecklichen Eindrücke noch nicht ganz verflogen zu sein und raubten ihr den Schlaf. Häufig genug versuchte er ihr gut zuzureden, strich behutsam über ihr Haar und versicherte ihr, dass so etwas nie wieder passieren würde. Leider konnte er auch nicht mehr machen und fühlte sich häufig genug hilflos. Wenigstens schienen die Heilmittel langsam Fortschritt zu machen und die Leute um sie herum waren allesamt ungemein angetan von der jungen Magierin, von der er bereits so viel erzählt hatte. Viele bewunderten ihren Mut und waren interessiert an ihr und ihren Erzählungen, welche jedoch Arngrim selbst häufig genug übernahm, wenn er merkte, dass es Mina etwas unangenehm wurde so lange im Mittelpunkt zu stehen.
Wer jedoch absolut nicht im Mittelpunkt stehen wollte, war die nostrische Wachfrau, welche jeden freundlichen Blicken, die der Thorwaler in ihre Richtung warf, beinahe schon panisch auswich. Worte hatten sie keine gewechselt und wenn, dann war sie häufiger im Heilerzelt verschwunden, um sich versorgen zu lassen oder beim Versorgen zu helfen. Immerhin schien die Magierin ihre Bezugsperson zu sein, doch die Furcht und Panik in ihrem Gesicht, die sie häufig genug ausstrahlte, wenn sich ihre Blicke trafen, bereiteten ihm Sorgen.
Hatte sie etwa Angst vor ihm? Dabei hatte er ihr doch noch nie etwas getan? Und dann schien auch noch Mina sich nach einigen Tagen nach und nach zu verändern. Es war nicht schwer zu merken, dass sie sich nicht sonderlich wohlfühlte, wenn sie zu zweit in ihrem Zelt waren, generell, wenn niemand anderes in ihrer Nähe war. Vielleicht bildete es sich der Thorwaler aber auch nur ein, vielleicht waren beide einfach nur so eingenommen von den schmerzenden Verletzungen und mussten ihre Gefangenschaft und all das, was dort passiert war, nach und nach verarbeiten. Arngrim wollte zumindest ungerne Probleme ansprechen, wo vielleicht gar keine waren. Die Sorgen beiseite zu schieben war jedoch auch schier unmöglich gewesen, es lag einfach nicht in seiner Natur, all dies mit einem Schulterzucken von sich zu streifen und so zu tun, als wäre alles in Ordnung! Und dann war da noch die Feier, die die anderen auf die Beine gestellt hatten!
Der Seemann hatte so gut es ging mitgeholfen, doch nach feiern war ihm noch nicht zumute, nicht, wenn seine Geliebte alles andere als glücklich war.
Mina hatte ihn eigentlich noch nie fortgeschickt, wenn sie zauberte, doch dieses Mal musste er draußen warten. Vielleicht brauchte sie einfach mehr Ruhe? Immerhin war es schon länger her, seit sie unbeschwert ihre Zauber wirken konnte und jede weitere Person in einem Raum würde sie nur dabei stören. Der Seemann wusste nicht wirklich, was ihre Gründe waren, hinterfragen konnte er es jedoch auch nicht. Stattdessen starrte er ungeduldig die Zeltwand ab und lief irgendwann auf und ab, unwissend, ob man ihn reinbitten oder sie selbst hinauskommen würde.
Es fühlte sich beinahe wie eine halbe Ewigkeit an, als endlich ihre Stimme erklang und ihm erlaubte, das Wohnzelt zu betreten. Hastig zog er die Plane beiseite und betrat den geräumigen Raum, der von Innen kaum einem Zelt glich mit dem großen Bett und den Truhen und Tischen, die hier und da die Fläche füllten. Besorgt musterte er den Rücken seiner Gegenüber, trat langsam an den schmalen Körper heran. Es waren keine rot glimmernden Striemen, die ihre Bahnen auf ihrer Haut zogen, nun glichen sie eher Seidenfaden, die man stattdessen platziert hatte, einige sichtbarer als die anderen.
„Nicht allzu viel.“, erwiderte die dunkle Stimme sanft und er strich behutsam über die einst schmerzenden Stellen, zog seine Hand jedoch hastig zurück, als die Magierin plötzlich zusammenzuckte.
Ein unwohles Gefühl machte sich in ihm breit und er blickte sie aus entschuldigenden Augen heraus an. „Tut mir leid…hast du immer noch Schmerzen?“ Sorgenfalten legten sich auf die Stirn des Thorwalers, als er das Gesicht der anderen betrachtete.
Doch anstatt zu nicken oder irgendwie anders auf seine Frage einzugehen, formte ihr Mund ganz andere Worte, die Arngrim nicht ganz zuordnen konnte. Irritiert starrte er seine Geliebte an, unwissend, worauf sie hinauswollte. „Im Kerker waren sicherlich viele Dinge passiert, die niemals hätten passieren sollen! Zum einen, dass du gar nicht erst dort hättest sein dürfen!“, warf der Blondschopf leise ein. Er konnte sich die Verzweiflung wahrscheinlich nicht in dem Ausmaß vorstellen, die Mina in den Tagen verspürt hatte, als sie gefangen war, die Ungewissheit, wie viel Zeit man noch hatte und ob man je wieder freikommen würde. Was also war es, was ihr solch ein schlechtes Gefühl verschaffte? Es fiel ihm wahrlich schwer, das eine mit dem anderen zu verknüpfen und sein Kopf war nicht in der Lage das zu erschließen, was Mina ihm gerade versuchte zu beichten. „Natürlich hast du das, sie war dir doch zugeteilt worden…daran ist doch nichts…“, schnell hielt der Thorwaler inne, verstand langsam bei den folgenden Worten, dem gesenkten Blick und den aufkommenden Tränen im androgynen Gesicht, was sie wirklich mit eine Nacht verbracht meinte.
Arngrim öffnete seinen Mund, schloss diesen jedoch wieder schnell, als ihm bewusst wurde, dass er nicht wirklich wusste, was er sagen konnte. Er war noch nie in solch einer Situation gewesen, er wusste nicht, ob Mina ihm mit dieser Tat wahrlich das Herz gebrochen hatte oder nicht. Aber…wenn es sein Herz gebrochen hätte, dann wäre das wahrscheinlich schon längst spürbar gewesen?
Nachdenklich wanderten seine Augen zur Seite, er wollte nicht hier stehen und nichts tun oder gar sagen, jedoch wollte er auch nicht so tun, als wäre nichts gewesen. „Ich…sowas ist mir noch nie passiert, ich…ich kann mir nicht vorstellen, dass du mich damit bewusst verletzen wolltest und…“ Behutsam strich er über Minas Haar, ehe er endlich seine Arme um ihren Körper schlingen und sie näher an sich heranziehen konnte. Sie endlich in den Armen halten zu können, das war das Einzige, was er wirklich die ganze Zeit tun wollte, nicht einmal das, was sie gebeichtet hatte, löste so viele Emotionen in ihm hervor und beruhigte ihn gleichzeitig, wie eine innige Umarmung.
„Schlussendlich bist du doch bei mir, nicht wahr? Mit mir in einem Zelt, hast meine Hand gehalten und bist bei mir geblieben. Alles andere kümmert mich nicht. Betrunkene Fehler passieren, Swafnir kann bestätigen, dass ich davon etliche gemacht habe!“, seine Lippen formten ein schiefes Lächeln.
„Warst du deswegen in den letzten Tagen so seltsam?“ Arngrim ließ, wenn auch widerwillig, von ihr ab, suchte die nussbraunen Augen. Sanft strich er die Tränen von ihren Wangen, nahm ihr schmales Gesicht in seine Hände und lächelte sie dabei sanft an. „Ich bin dir nicht böse, Mina, vertrau mir. Ich bin auch nicht Selma böse und ich möchte nicht, dass ihr panische Angst vor mir und meinem Urteil habt. Ich bin nur froh, dich endlich wieder bei mir zu haben, ich brauche nichts anderes und wenn es dich besser schlafen lässt, dann verzeihe ich dir diesen kleinen Fehler auch und bitte…stoße dich nur nicht so sehr von mir ab, wie in den letzten Tagen, denn das war schmerzhafter als dieses Geständnis. Ich liebe dich zu sehr, als dass ich je wieder auf deine Nähe verzichten könnte.“

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BeitragThema: Re: Eichenherz   Eichenherz - Seite 16 Icon_minitime1Do Jan 09, 2020 7:19 pm

Mit steigender Angst beobachtete Mina die Gesichtsregungen des Thorwalers, doch vermochte sie nicht, sie zu lesen. Es war kein blanker Zorn, den sie darauf sah und auch kein gebrochenes Herz. Glaubte sie zu mindestens. Aber was wusste Mina schon? Immerhin hatte sie zum ersten Mal in ihrem Leben wirklich geliebt, als sie Arngrim kennengelernt hatte. Die Stille um sie herum hielt so lange an, dass die Nerven der Magierin zum Zerreißen gespannt waren. Fast schon wollte sie aufspringen, irgendwie selbst die Stille brechen. Alles schien besser als dieses Nichtssagen, dieser abgewandte Blick…
„Das wollte ich nicht, nein!“, stieß sie verzweifelt aus. Ihre Aktionen waren unüberlegt und egoistisch gewesen, aber ganz sicher nicht, um Arngrim bewusst zu verletzen. Vielleicht hätte Mina sich noch weiter rechtfertigen müssen, aber was gab es für Rechtfertigungen für ihr Verhalten? Kurz war sie davor, vollkommen den Verstand zu verlieren, als sie die breiten Arme des anderen um sich spürte. Sie konnte gar nicht anders, als sich in Arngrims Nähe wohlzufühlen, sich enger an seine breite Brust zu schmiegen, egal, ob sie diese Zuneigung verdient hatte oder nicht. Wieder bei dem Seemann sein zu können ohne Schmerzen, das war ein Gefühl, was in Mina schon fast erloschen war. Doch nun flackerte es auf wie ein wildes Feuer und Mina grub ihre Finger in den Stoff seiner Kleidung.
„Aber betrunken zur Mutter statt zur Tochter ins Bett zu kriechen ist etwas anderes als die Liebe deines Lebens zu betrügen!“, schluchzte Mina gegen seine Brust. Wie konnte er so einfach über ihre Fehler hinwegsehen? In seiner Stimmte war nichts außer sanfter Milde, als hätte sie einen unwichtigen Fauxpas begangen. Auf seine Frage hin nickte sie langsam.
„Es ist so viel geschehen und ich weiß gar nicht, wohin mit all diesen…“
Ihre Worte verließen sie und Mina war froh, dass Arngrims sachte Bewegungen sie unterbrachen. Aus wässrigen Augen sah sie zu ihm auf. Noch vor einem halben Jahr hätte sie sich niemandem gegenüber so verletzlich gezeigt. Was für ein einsames Leben es gewesen war.
„Ich dachte, ich würde sterben in diesem Kerker, Arngrim“, hauchte sie und biss sich auf die zitternde Unterlippe.
„Ich dachte, dass ich sterbe, unwichtig und klein und dass ich dich nie wiedersehe, dass sich nie wieder jemand um mich schert.“
Minas Stimme war unruhig und ihre Hände suchten nach Arngrims. Seine Nähe gab ihr Mut und einen Hauch von Normalität zurück. Am liebsten hätte sie den ganzen Tag einfach damit verbracht, mit dem Thorwaler eng umschlungen Zärtlichkeiten auszutauschen, hatte sich so nach ihm gesehnt.
„Selma hat mich als einzige wie einen Menschen behandelt. Aber sie…sie ist nicht du.“
Es fiel Mina nicht leicht, diese Worte zu artikulieren, doch wann sollte sie sie hervorbringen, wenn nicht jetzt?
„Willst du wissen, was alles geschehen ist?“, fragte sie langsam. Vielleicht würde es ihr ja auch helfen, sich die Untaten von der Seele zu reden. Mina rückte näher an den Thorwaler heran, sich in die Mulde seines Körpers lehnend und ihren Kopf unter sein Kinn drückend. Obwohl sie halbnackt war, fror sie nicht, dafür pochte ihr Herz viel zu aufgeregt Blut durch ihren Leib.

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BeitragThema: Re: Eichenherz   Eichenherz - Seite 16 Icon_minitime1Mo Jan 13, 2020 12:24 am

Arngrim war bewusst, dass diese Situation keine wohl überlegte sein konnte, dafür schien es sie zu sehr mitzunehmen. Und sie so leiden zu sehen brach dem Thorwaler regelrecht das Herz. Erst litt sie an ihren körperlichen Wunden und nun schien ihre Seele ebenfalls zu schmerzen, doch Narben sollte sie keine davon tragen, wenn er es vermeiden konnte.
„Es ist viel zu viel geschehen…“, erwiderte er mit leiser Stimme. Viele Momente, wo sie getrennt waren, waren so unsicher und erfüllt mit Angst und Sorgen und auch von der geringen Chance, dass sie sich vielleicht wirklich nie wiedergesehen hätten. Der Seemann konnte die Worte der Magierin durchaus verstehen, auch, wenn er nicht einmal ansatzweise erahnen konnte, wie es war in einem Kerker zu sitzen und zu fürchten, dass jeder Moment der vermeintlich Letzte war. Schließlich hatte er sich noch nie in solch einer Lage wiedergefunden.
„Solche Gedanken musst du nie wieder denken, ich verspreche dir, dass ich nie wieder von deiner Seite weichen werde!“ Arngrim wollte daran festhalten, dass sie gemeinsam Gefangenschaften und vielleicht sogar dem Tod so gut es ging ausweichen konnten. Sie waren jung und erfahren, hatten genug durchgemacht, um zu wissen, wem sie trauen konnten und wem sie besser aus dem Weg gehen sollten. Und auf dem Wege zu dieser Lektion hatten sie sogar Freunde und helfende Seelen gefunden, die nur Gutes im Sinne hatten.
„Ich kann deine Angst verstehen, Mina…Angst führt dazu, dass man sich für etwas entscheidet, woran man sonst vielleicht gar nicht denken würde. Angst und ein benebelter Zustand sind wahrscheinlich eine schlimme Kombination.“ Ganz gleich ob es die Mutter einer jungen Frau war, mit der man eigentlich eine Liebesnacht verbringen wollte, oder der ‚Betrug‘ einer Person, die man liebte, weil man glaubte, es wären die letzten Tage auf Dere, weil man glaubte, man würde nie wieder die Freiheit erlangen und die geliebte Person wiedersehen konnten, irgendwo waren all dies lediglich Fehler, aus denen man gelernt hatte. Und Arngrim konnte Minas Fehler sogar noch eher verstehen, als all die, die er in seinem Leben begonnen und teilweise bereut hatte.
Erneut schlang der Blondschopf seine Arme um den schmalen Leib, strich behutsam über den entblößten Rücken. Noch war es wohl zu spät für dämliche Scherze, so ersparte Arngrim sich einen Wortwitz, den er in seinem Kopf ausgedacht hatte. Stattdessen konzentrierte er sich lieber, all die Nähe und Wärme zu seiner Geliebten zu genießen.
Auf ihre Frage ihn hob er jedoch fragend seine Augenbraue, ließ kurz von ihr ab, um sie zu mustern. „Möchtest du denn mir erzählen, was geschehen ist? Wenn du etwas Zeit brauchst, um selbst alles zu verarbeiten, möchte ich dich nicht auffordern, mir auch noch alles zu berichten.“, besorgt musterte er die junge Frau, ehe er sich auf das Bett setzte, mit seiner Hand auf den Platz neben sich klopfte. „Aber ich hatte nie die Chance gehabt wirklich mit dir zu reden, dich zu fragen, wie es dir wirklich geht und was vorgefallen war. Das Fest ist noch lange hin und….ich möchte ohnehin gerade lieber bei dir sein, als irgendwo anders.“

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BeitragThema: Re: Eichenherz   Eichenherz - Seite 16 Icon_minitime1Mo Jan 13, 2020 8:12 pm

Zwar hatte Mina Arngrim gar keine andere Reaktion unterstellen wollen, doch dass er sie wirklich so verständnisvoll und sachte mit ihr umging, trieb ihr beinahe die Tränen in die Augen. Was hatte sie doch bloß für ein einsames Leben geführt, bevor sie Arngrim kennengelernt hatte. Und dennoch, ein wenig erschöpft hatte es sie auch, solch ein Gespräch zu führen, jedenfalls emotional. Arngrims Nähe war ihr also willkommener denn je. Seine Finger, die über ihren Rücken fuhren, ohne Schmerzen dabei zu verursachen, waren eine Wohltat und Mina lehnte sich noch etwas näher an ihn. Wie lange war es her, dass sie ganz ohne Furcht die Nähe des Thorwalers genießen konnte? Vor dem Hintergrund der letzten Wochen fühlte es sich wie Äonen an.
„Ich werde so etwas nie wieder tun, versprochen“, brummte sie leise gegen seinen Oberkörper. Ihr eigenes Angebot ließ sie nun innehalten. Wollte sie wirklich über das reden, was geschehen war, jetzt und in diesem Moment? Es war nicht so, dass sie vor Arngrim ein Geheimnis aus der Zeit machen wollte. Wenn jemand in ihrem Leben all diese dunklen Taten erfahren durfte, dann er. Aber etwas in ihr sträubte sich, drückte ihr regelrecht die Kehle zu, als sie darüber reden wollte. Die Erfahrungen waren frisch, doch für den Moment nicht mehr als ein grauenhafter Alptraum. Wollte sie die Bilder wirklich wieder erwecken, jetzt, wo sie gerade in Sicherheit war? Wo die Wärme der Decken und Arngrims Geruch sie einlullten? Dem Seefahrer schien es ähnlich zu gehen und Mina schüttelte nach einer kurzen Bedenkzeit den Kopf.
„Eigentlich nicht, nein, jedenfalls nicht im Moment. Ich will nicht schon wieder darüber nachdenken müssen.“
Ihre Stimme klang rau, unterdrückte durchaus ein paar Tränen. Sie wollte nicht an all das denken müssen. Ein großes Fest erschien ihr viel zu laut und unpersönlich, um ihre Sorgen zu vergessen. Lieber wollte sie mit Arngrim hier bleiben, seine Nähe genießen, wie sie es schon so lange nicht mehr getan hatte. Seine Haut auf ihrer zu spüren, seine sachten Berührungen, seine rauchige Stimme, all das weckte Verlangen in ihr, die in den Zeiten der Angst einfach erdrückt worden waren.
„Wenn das Fest noch lange hin ist, möchte ich die Zeit noch anders vertreiben, Arngrim“, entgegnete sie mit leiser Stimme und blickte beinahe flehentlich zu ihm auf. Vorsichtig legten ihre Hände sich um sein Gesicht und sie zog sich zu einem innigen Kuss zu ihm hinauf. Allein seine Lippen zu schmecken entlockte Mina ein tiefes, zufriedenes Seufzen. Lechzte ihr Körper nicht nach Zuneigung, seit so langer Zeit?
„Ich will einfach nur vergessen, Arngrim, nur für eine Weile.“
Ihre Stimme war drängend, ungeduldig, als sie die Schnüre an seiner Hose lockerte und ihre Finger unter den Stoff gleiten ließ. Ihre Berührungen würden sicherlich ausreichen, sie kannte doch Arngrim, der nie eine Gelegenheit ausließ, um ihr nahe zu sein. Der nackte Oberkörper drückte sich gegen ihn, sodass man selbst Minas winzige Brüste durch den Stoff seines Hemdes zu spüren waren. All die Tage, in denen man sie behandelt hatte wie ein rohes Ei, als wäre sie eine zarte Blume, die es zu schützen galt. Für einen Moment wollte sie sich wieder fühlen wie die starke Kämpferin, die man nicht mit Samthandschuhen anfassen musste, weil ihr Schreckliches wiederfahren war. Unter ihren Fingern spürte sie Arngrims Erektion pochen. Kannte sie den Thorwaler also doch gut genug, immerhin musste er sich nach all der Einsamkeit wohl ebenfalls nach ihr sehnen. Ihr eigener Körper pochte mit hitziger Erregung. Mittlerweile war Arngrim unter ihrem Gewicht aufs Bett gesunken, doch so wollte die Magierin ihn nicht haben, zog ihn bestimmt über sich und blickte tief in die grünen Augen.
„Behandel mich nicht anders als sonst, bitte, ich möchte einfach nicht nachdenken müssen. So wie früher…“

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BeitragThema: Re: Eichenherz   Eichenherz - Seite 16 Icon_minitime1Di Jan 14, 2020 8:14 pm

Arngrim hatte sich schon gedacht, dass sie erschöpft nach solch einer Beichte war, die sicherlich schwer auf ihren Schultern bis zu diesem Augenblick lasten musste. Er nahm es ihr nicht übel, wenn sie ihre Zweisamkeit gerade nicht dafür nutzen wollte, um all das, was ihr widerfahren war, zu erzählen. Es hatte seine Zeit und er wollte Mina keineswegs drängen, die Wunden waren doch erst so frisch verheilt und sie wieder aufreißen zu müssen, hätte ihr sicherlich nicht gutgetan.
Verständnisvoll nickte der Blondschopf, lächelte die Dunkelhaarige sanft an. „Das eilt nicht.“, erwiderte er knapp, jedoch ehrlich, ihr sanft durch das Haar streichend. Sie hatten noch viel Zeit, niemand wartete auf sie und sie konnten die Stunden in Ruhe verbringen, so, wie sie es schon lange nicht mehr konnten. Ein angenehmes Kribbeln breitete sich im breiten Körper des Seemannes aus, zu lang war es her, dass sie unbeschwert zusammen sein konnten und es erinnerte ihn an die Nacht, wo sie sich zum ersten Mal näher gekommen war, es war dasselbe Gefühl von Aufregung, Ruhe und Verliebtheit, die sein Inneres ausstrahlte, wenn er die brauen Augen seiner Gegenüber erblickte.
Bei ihren nächsten Worten hob er jedoch eine Augenbraue. War es tatsächlich dieses Mal Mina, die weitergehen wollte und aus dem zärtlichen Beisammensein mehr machen wollte? Noch ehe etwas erwidern konnte, spürte der Thorwaler bereits die zarten Lippen auf seinen und lehnte sich genüsslich dem innigen Kuss entgegen, so, als hätte er seit einem Jahrhundert ihren Mund nicht mehr geküsst. Auch er stieß ein zufriedenes Seufzen aus und blinzelte Mina liebevoll an.
Es waren so viele Wochen vergangen, in welchen sie nicht in der Lage waren, sich so nahe sein können, so viele Wochen, wo Arngrim sich nach diesen Berührungen gesehnt hatte, dass es absolut keinen Grund gab, sich gegen die Berührungen der anderen aufzulehnen. Stattdessen lehnte er sich zurück, seufze schwer auf, als sich ihre Finger auf seinem Glied wiederfanden. Wie konnten sie nur so lange ohne einander vernünftig überleben? Jetzt plötzlich fühlte es sich so an, als ob sie niemals voneinander getrennt waren, das vertraute Gefühl der Erregung, die in seinem Herzen pochte, die Wärme, die von Mina ausging, die sich so eng gegen seinen Körper presste, dass es nicht einmal lange dauerte, bis diese Erregung sichtbar und pulsierend zwischen seinen Beinen zu erkennen war.
Genüsslich ließ der Blondschopf sich auf das weiche Bett zurückfallen, den Körper seiner Geliebten fest umschlungen, die jedoch im nächsten Augenblick ihn von der Matratze zog und er sich über ihren Körper gelehnt wiederfand. Sein Herz hämmerte bereits jetzt gegen seine Brust, obwohl noch nicht einmal etwas geschehen war, doch die Aufregung ließ ihn kaum vernünftig atmen.
„Nicht so wie früher…so wie immer.“ Er erwiderte ihren Blick, ehe er sich zu einem stürmischen Kuss zu ihr herunterbeugte. Fordernd schob er seine Zunge zwischen ihren Lippen, nahm ihren Geschmack auf, ihren Geruch. Minas gesamter Körper versetzte ihn regelrecht in einen Rauschzustand, trieb die Hitze unter seiner Haut an, sodass er schnell das Leinenhemd über den Kopf zog und zu Boden warf.
Arngrim beugte sich erneut über den schmalen Körper der Magierin, liebkoste jede Faser ihres Körpers mit sachten Küssen, während seine rauen Hände zu ihren Hüften hinunterwanderten und auch das letzte störende Kleidungsstück begann auszuziehen, bis kein bisschen Stoff ihn daran störte, die Haut der anderen auf seiner zu spüren.
Doch der Seemann wollte diesen Moment nicht so schnell vorbeiziehen lassen. Er hatte sich nach Mina gesehnt, danach sie küssen, zu schmecken und sie zu berühren, er wollte sich Zeit nehmen, wollte ihren Körper erforschen wie bei ihrem ersten Mal und ihr gleichzeitig den Wunsch erfüllen, um wenigstens für diesen Augenblick alles andere vergessen zu lassen.
Seine grünen Augen musterten die junge Frau, als er sich kurz aufrichtete, als hätte er beinahe vergessen, wie die Dunkelhaarige entkleidet aussah. „Ich habe dich so sehr vermisst, Mina…“, hauchte er ihr sanft entgegen, kostete abermals ihre Lippen und bahnte sich seinen Weg langsam den langen Hals hinunter, an den Schlüsselbeinen vorbei, um ihren Brüsten die gleiche Aufmerksamkeit zu schenken, welche sie sonst auch immer bekommen hatten. Mit zarten Küssen und sanften Bissen liebkoste er abwechselnd ihren schönen Busen und ließ dabei seine Hand zwischen ihre Beine gleiten.
Sie hatten so lange schon nicht miteinander geschlafen, es wäre fahrlässig gewesen, wenn er nicht vorher sicherstellte, dass Mina wirklich erregt genug war, dass er ihr keine allzu schlimmen Schmerzen bereitete, darüber hinaus war er ohnehin noch nicht fertig damit, jede noch so kleine Stelle ihres Körpers zu erforschen und zu berühren.
Sachte strich der Thorwaler über ihre Scham, genoss die Wärme, das gewohnte, erregende Gefühl, das es in ihm hervorrief und vor allem in Mina, welche sich bei den ersten Berührungen bereits unter ihm zu winden schien. Erst dann drang er erst mit einem, dann mit dem zweiten Finger in sie ein, massierte sie in einem angemessenen Tempo, während seine Lippen immer wieder ihren Oberkörper benetzten und er die Wärme regelreicht in sich aufnahm. Er wusste, dass das Vorspiel nicht ewig so weitergehen sollte, er wusste jedoch auch, dass, nur, weil sie sich so sehr danach gesehnt hatten, wieder vereint zu sein, sie nicht nachlässig werden sollten. Doch nun von der Magierin abzulassen und sich um Vorsichtsmaßnamen zu kümmern, war schier unmöglich. Lieber krümmte er seine Finger noch ein wenig mehr und sorgte dafür, dass Minas Lust immer stärker anschwoll.

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BeitragThema: Re: Eichenherz   Eichenherz - Seite 16 Icon_minitime1Mi Jan 15, 2020 8:20 pm

Arngrim wusste einfach immer, was er sagen und tun musste, um in ihr ein Gefühl von Sicherheit und Zuhause zu verursachen. Nachdem sie jahrelang ihr Leben für ein Land aufgegeben hatte, dass ihr wahres Ich nicht respektierte, war es als hätte sie in ihm eine neue Heimat gefunden. Obwohl seine Hände rau waren, fühlten sie sich gut auf ihrer Haut an. Für einen kurzen Moment nur nagte die Angst an ihr, dass ihr gepeinigter Körper dem Thorwaler vielleicht nicht mehr so gut gefallen würde. Immerhin hatte sie sich verändert, Narben hatten sie entstellt, ungesund sah sie immer noch aus und ihr Haar war viel zu lang und zottelig geworden. Doch all das kümmerte Arngrim nicht. Die Magierin sah es in den Augen, die verliebt zu ihr hinabsahen und noch immer mehr von ihr sehen wollten. Wie er ihr sie sacht, aber voller Leidenschaft aus den Resten ihrer Kleidung half, sodass endlich nichts mehr voneinander trennte und Mina die warme Haut des anderen auf ihrer spürte.
Obwohl ihre Nacht mit Selma noch nicht in allzu weiter Ferne lag, reagierte ihr Körper so gierig, als hätte sie seit Monaten niemand mehr so innig berührt. Eine pochende Hitze wanderte durch ihren gesamten Körper, während Arngrims Lippen langsam aber sich die schlechten Erinnerungen von ihr fortzuküssen schienen. Kein Leid und kein Schmerz hatten mehr Platz in dieser Welt, in der es nur sie beide gab und das Zelt, in dem sie sich befanden. Jegliche anderen Geräusche hatte Mina ausgeblendet, während sich all ihre Sinne auf Arngrim fokussierten.
Ihre Hände wanderten über seine breite Brust, hatten sie ihr Werk zwischen seinen Beinen immerhin getan. Pochend hatte sie seine Erregung gespürt, wie sie sich gegen seine Leinenhose drückte und ihre eigene Scham, wie sie vor Hitze zu verglühen schien. Immer wieder drückte sich ihr Gesicht gegen Arngrims Halsbeuge, wenn er sich über sie beugte und atmete seinen Geruch ein. Salzig wie das Meer und holzig wie der Wald, in dessen Schatten Mina groß geworden war, so stieg ihr sein Geruch in die Nase.
„Ich dich auch, Arngrim…“, presste sie gegen seinen Hals hervor und schloss die Augen, um die aufkommenden Emotionen irgendwie unter Kontrolle zu halten. Ihre Finger hatten sich in seinen langen Strähnen vergraben.
„Ich werde nie wieder zu lassen, dass sie uns trennen.“
Ihre Stimme war ein leises Flüstern, kaum hörbar selbst für Arngrim, der trotz all der Lust, die in ihm aufgewallt war, nichts zu überstürzen schien. Ein lautes Keuchen entwich Minas Kehle, als Arngrim mit seinen Fingern in sie eindrang und der schlanke Körper beugte sich dem Thorwaler noch mehr entgegen. So eng rieben sich die beiden erhitzten Leiber aneinander, sie hätten eins sein können. Arngrim wusste ganz genau was er tat und Minas hungriger Körper wurde immer angespannter, ihr Blut pochte immer schneller durch ihre Venen. Sie selbst hatte davon abgesehen, Arngrims Glied weiter zu massieren, es lag bereits so hart in ihrer Hand, dass sie Angst hatte, sich den wahren Höhepunkt vorzeitig zu nehmen. Dabei sehnte sich ihr Körper so sehr danach, endlich wieder vollkommen mit Arngrim vereint zu sein. Sie wusste selbst, dass wohl keiner von ihnen einen Gedanken an Rahjalieb verschwendet hatte, war es doch solch eine Nebensächlichkeit, doch Mina war nicht bereit, für ihre Unvernunft diesen Moment zu unterbrechen. Sie erahnte ähnliche Bedenken, als sie Arngrims Blick bei einer erneuten Welle der Lust erspähte, aber sie schüttelte bestimmt den Kopf. Während eine Hand Arngrims mit sanfter Bestimmtheit von sich zog, hatte sich die andere in seinen Nacken gelegt und zog ihn etwas näher an ihre Lippen.
„Darüber können wir uns später Gedanken machen“, hauchte sie leise und wusste genau, dass Arngrim in dieser Hinsicht noch weniger Zurückhaltung hatte als sie selbst. Und wenn ihn im Höhepunkt doch der Zweifel packte, wusste Mina doch, dass sie ihn nur eng genug an sich drücken musste und er der Versuchung nicht widerstehen konnte, sich in ihr zu ergießen.
Auch jetzt reichte es, dass sie sein Glied zwischen ihre Beine führte und sie mit einem letzten Ruck endlich wieder vereint waren. Dass sie länger voneinander getrennt gewesen waren, war allerdings trotz Arngrims Vorarbeit spürbar. Ein leises Ächzen wollte ihren Lippen entfliehen, doch der Schmerz war süß und Mina wollte ganz darin vergehen, sodass sie von irgendwelchen Geräuschen absah, die den Thorwaler dazu verleiten würden, langsamer vorzugehen. Stattdessen presste sie ihr Becken seinen Stößen entgegen, ihn geradezu darum anbettelnd, dass er den Schmerz der letzten Wochen ersetzte, ihr für eine Weile den Verstand raubte und sie sich beide in Verlangen verlieren mochten.

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BeitragThema: Re: Eichenherz   Eichenherz - Seite 16 Icon_minitime1Do Jan 16, 2020 12:40 am

Mina erschwerte es ihm um Einiges, sich auf ihren Beischlaf vorzubereiten. Normalerweise hatte einer von ihnen an so etwas gedacht oder- wenn ein unerwarteter Moment der Ekstase sie übermannte- etwas in greifbarer Nähe gehabt, um kleine Fehler zu vermeiden. Arngrims Rucksack war jedoch nun viel zu weit weg und kein Tiegel mit hilfreicher Salbe konnte er sich schnell schnappen.
Fragend schielten die grünen Augen zur Magierin, hielt kurz mit seinen Bewegungen inne. Doch anstatt ihn aufstehen zu lassen, zog sie ihn noch enger zu sich heran. Ihre Worte ließen ihn schmunzeln. In einer anderen Situation hätte er vielleicht sogar an ihren Verstand appelliert oder hätte sich trotzdem erhoben, doch dies war keiner der üblichen Momente, das Verlangen nach seiner Geliebten war zu groß, sodass die Vernunft schnell beiseitegeschoben wurde.
Abgesehen davon konnte er kaum noch etwas tun und sagen, da hatte sich die Hand der anderen bereits erneut um seine Erregung gelegt und half ihm dabei langsam in sie einzudringen. Protestieren wollte der Seemann ganz sicherlich nicht, viel zu sehr hatte er den Moment vermisst, endlich wieder in ihr zu sein, ihre Haut auf seiner zu spüren. Die Wärme hatte ihn nun komplett umgeben und das langsame Eindringen fühlte sich beinahe wie ein Traum war. Arngrim konnte nicht sagen, ob es normal war, so heftig zu reagieren, nach den Wochen, wo sie absolut keinen Kontakt zueinander hatten, schließlich hatte er noch nie so viele Gefühle einer Person gegenüber gehabt. Doch eigentlich war es auch so egal, sie brauchten sich vor niemanden zu rechtfertigen und nichts an dieser Sehnsucht fühlte sich seltsam oder gar falsch an. Oh nein, stattdessen kroch die vertraute Lust und Liebe sein Herz hinauf, so, als wären sie niemals voneinander getrennt gewesen. Und das sollte auch nie wieder passieren.
Langsam bewegte er sein Becken, stieß ein lustvolles Keuchen aus. Er wusste, dass Mina sich mit einem vorsichtigen Tempo nicht zufriedengeben würde, dafür presste sich ihr Körper zu stark gegen seinen, dafür blickte sie ihn zu fordernd an, doch wusste er auch, dass es nie eine gute Sache war, direkt loszulegen. Erst, als seine Stöße einfacher waren und der Körper der Magierin sich ganz an seine Größe angepasst zu haben schien, begann er, sich bestimmter zu bewegen.
Seine Lippen liebkosten ihren Nacken, suchten immer wieder ihren weichen Mund, küsste sie so innig und stürmisch, wie er nur konnte, ehe ein dunkles Stöhnen seine Kehle verließ.
Verdammt, er konnte das auf ewig machen!
Sein Körper presste sich gegen den schmalen, spürte die Brüste auf seiner Haut, ihren heißen Atem, die Strähnen, die ihn kitzelten. Der Blondschopf liebte jeden noch so kleinen Augenblick, jede Schweißperle, die über Minas Stirn ihre Bahnen zog und jeden Laut, den sie entweder über ihre Lippen gleiten ließ. Arngrim selbst wollte keinen Laut auch nur ansatzweise unterdrücken, ihm war es gleich wie viele Leute außerhalb ihres Zeltes waren und wie viele vielleicht hören konnten, was hier geschah. Es spielte keine Rolle, nur Mina war wichtig, Mina und dieser Moment, in welchem sie ineinander geschlungen vor Lust beinahe zu verglühen schienen.
Der Seemann fühlte sich allmählich immer sicherer, sein Unterleib mit schnelleren Bewegungen gegen Minas zu pressen, ihren Körper beinahe von seinen Stößen zu schütteln. Doch es stellte ihn nicht zufrieden, immer wieder auch nur etwas Abstand von ihr zu haben. Jedes Mal, wenn ihr Leib sich von seinen Bewegungen anders regte, konnte er ihre Haut nicht auf seiner spüren.
In einer Welle aus Lust und der Tatsache, dass sie ihm so schrecklich gefehlt hatte, dass er so lange nicht einmal ihre Hand halten konnte, schlang er seine Arme um ihre Taille, zog sie in eine innige Umarmung, während er sich selbst aufrichtete, sie kniend auf seinen Schoß absetzte, jedoch keine Anstalten machte, mit seinen bestimmten und schnellen Stößen aufzuhören, jedes Mal tief in sie einzudringen und die Hitze ihn beinahe verbrennen zu lassen.
Stöhnend presste er sein Gesicht in ihre Halsbeuge, ehe er lustvoll ihre Lippen kostete, ihre Zunge mit seiner berührte und gänzlich ihren Geschmack in sich aufnahm. „Ich…liebe dich…“, hauchte er ihr leise entgegen und zog sie noch enger an sich heran, erregt in ihre braunen Augen blickend.
Arngrim wollte diesen Moment nicht mehr loslassen, wollte am liebsten den ganzen Tag damit verbringen bei und in ihr zu sein, jede freie Minute damit verbringen all das nachzuholen, worauf sie so lange verzichten mussten. Bei Swafnir, sie hatten es verdammt nochmal verdient!

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BeitragThema: Re: Eichenherz   Eichenherz - Seite 16 Icon_minitime1Do Jan 16, 2020 6:59 pm

So sehr Mina es sich auch mit jeder Faser ihres Körpers wünschte, wenigstens für den Anfang war Arngrim der vernünftigere von ihnen beiden und ließ es langsam angehen, damit sich ihr Körper an seine Größe gewöhnen konnte. Vermutlich war es auch besser so. Mina merkte den leichten, stechenden Schmerz, als Arngrim in sie eindrang erst nach einer ganzen Weile von zurückhaltenden Vorstößen schien sich ihr Körper mit der schieren Größe des anderen abgefunden zu haben. Dennoch genoss sie jede Sekunde des süßen Schmerzes, denn keine Qual konnte so groß sein, dass sie die Magierin von dem Thorwaler fernhielt. Scham und Angst hatte sie in der Vergangenheit gelassen, dieser traurigen Erinnerung, in der Arngrim noch nicht Teil ihrer Welt gewesen war. Früher hätte Mina vielleicht Sorge gehabt, dass die anderen Leute im Lager sie durch die Zeltplane hören könnten, doch in diesem Moment war es ihr vollkommen egal. Ihre Laute wurden eh immer wieder abgeschnitten von stürmischen Küssen oder sie presste ihre Lustbekundungen gegen Arngrims Nacken hervor. Ihr Partner hingegen hielt sich weniger zurück, doch das war ja nichts Neues. Ihre Hände fuhren erst liebkosend über den Rücken des Thorwalers, doch je intensiver seine Stöße wurden, desto schwieriger fiel es Mina auch, sich zurückzuhalten. Tief grub sie ihre Nägel in den breiten Rücken Arngrims, der allerdings keinen Protest verlauten ließ. Erst, als der Hüne sich plötzlich erhob und die Magierin auf seinen Schoß hob, war es mit dem steten Zerkratzen von Arngrims Rücken vorbei.
Mina japste überrascht auf, als diese Position Arngrim anscheinend die Möglichkeit gab, noch tiefer in sie einzudringen. Die Lust würde ihr noch den Verstand rauben! Schon jetzt merkte sie, dass ihr Höhepunkt nahe war. Dabei wollte sie gar nicht, dass diese Zweisamkeit jemals endete. Nach all den Strapazen, die sie durchlebt hatte, hätte sie vermutlich ganze Tage damit verbringen können, mit Arngrim zu schlafen, all das nachzuholen, was sie so schmerzlich vermisst hatte. Ein warmes Lächeln huschte bei Arngrims Worten über ihr Gesicht.
„Ich dich auch, Arngrim“, murmelte sie ihm keuchend entgegen, bevor sie seine Lippen suchte und ihre Hände um sein Gesicht legte. Bei jedem Stoß drückte sich ihr Körper enger gegen Arngrims, bis sie das Gefühl hatte, ganz in der Mulde seines Körpers verschwunden zu sein. Sie konnte spüren, wie Arngrims Hände hin und wieder über ihren Rücken wanderten, wie anders es sich anfühlte, wo feine Narben ihren Rücken zerklüfteten, doch es war kein Schmerz, den sie fühlte, und Arngrim schien sie immer noch berühren zu wollen. Die heftigen Stöße zeigten allerdings früher ihre Wirkung als erwartet. Die Augen fest geschlossen bog sich Mina nach hinten, ihre Hände auf Arngrims Oberschenkel gestützt und kam zitternd zum Höhepunkt. Schwer atmend legte sie die Arme um Arngrims Brust und zog sich eng an ihn, auf seinen rasenden Herzschlag hörend. Der Thorwaler hatte innegehalten und Mina blickte zu ihm auf, etwas verwirrt von der eher ungewöhnlichen Situation, dass sie nicht gemeinsam zum Höhepunkt gekommen waren.
„Was ist los, mach weiter“, entgegnete sie ihm und fuhr mit ihren Fingern über seine Bauchmuskeln. Es war etwas ungewohnt, dass Arngrim sich noch so lange in ihr bewegte, aber Mina war noch erregt genug, dass es nicht unangenehm für sie war. Viel mehr gefiel ihr das Gefühl, wie Arngrim sich weiter in ihr bewegte. Sie spürte seinen aufkommenden Höhepunkt als leichtes Pulsieren in sich und Vorfreude ließ Schmetterlinge in ihrem Bauch aufflattern. Sie drückte sich noch tiefer in Arngrims Schoß und lehnte den Kopf an die Brust des Thorwalers, als er in ihr auch endlich zum Höhepunkt kam. Dass sie solange nicht mehr miteinander geschlafen hatten, machte sich auch darin bemerkbar, dass Arngrims Erguss ungewohnt heftig in sie schoss und in einer Menge, dass Mina es atemlos zwischen ihren gespreizten Beinen hervorlaufen spürte. Das Gefühl allein entlockte auch Mina einen zweiten Orgasmus und sie sank erschöpft gegen die Brust des Größeren, um ihren Atem wieder zu sammeln.
„Bleib noch in mir“, murmelte sie leise, als sich Arngrim zu regen begann und Mina änderte ich Position leicht, sodass sie ihre Beine um die Hüfte des Thorwalers schlingen konnte. Sie wollte sich einfach nicht von ihm trennen, wollte mit ihm verbunden bleiben, bis sie einfach in die nächste Runde übergehen konnten.
„Lass uns den ganzen Tag nichts anderes tun, Arngrim“, keuchte sie und ließ sich etwas nach hinten sinken.
„Wenn du so weitermachst, habe ich am Ende des Tages alles vergessen außer dich.“
Ihre Stimmte war ein dunkles Knurren und ihre Worte nur darauf gezielt, den Thorwaler schnellstmöglich in Wallung zu bringen. Außerdem waren sie irgendwo wahr, denn im Moment hatte außer Lust und Verlangen nichts anderes einen Platz in Minas Kopf.

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BeitragThema: Re: Eichenherz   Eichenherz - Seite 16 Icon_minitime1Sa Jan 18, 2020 2:21 am

Den heißen Körper der Magierin so nah auf seiner Haut zu spüren trieben nur noch mehr Schweißperlen auf sein Gesicht. Es war beinahe so, als ob jede Berührung ihn innerlich zum Kochen, ja regelrecht zu Verbrennen brachte, doch Arngrim genoss jede freie Sekunde davon.
Seine Augen schlossen sich genüsslich bei einer weiteren Welle der Lust, die ihn bei einem heftigen Stoß übermannte, entließ ein dunkles Stöhnen, während seine Hände sich an den schmalen Rücken klammerten.
immer wieder fuhren seine Finger sanft über die Narben, die Minas Haut benetzten, Narben, die er bis zum heutigen Tage noch nicht ertasten konnte. Es war nichts Abstoßendes an ihnen, sie fühlten sich nicht unangenehm an und machten Mina nicht weniger anziehend. Mehr noch war er froh, endlich all das Neue an ihr zu erkunden und ertasten zu können, ihr dabei deutlich machend, dass er jede noch so kleine Veränderung immer noch an ihr liebte, mehr als alles andere auf Dere. Und das sollte was heißen von einem Mann, der den Beinamen ‚Seeherz‘ bekommen hatte.
Dabei war ihm die See gerade ferner denn je.
Der Seemann spürte, wie er langsam die Kontrolle über seinen eigenen Körper verlor, wie er voller Ekstase sein Unterleib immer schneller und schneller bewegte, jedes Mal aufs Neue das Gefühl genießend, wenn er erneut in die Dunkelhaarige eindrang und die Hitze gänzlich aufsog. Zu seiner Überraschung war es Mina gewesen, die als Erste zum Höhepunkt kam. Ihre plötzlichen Regungen, wie sich ihr Leib anspannte und vor Lust zu zittern begann…es war ein wunderschöner Anblick, der den Blondschopf mit Stolz erfüllte, schließlich hatte nur er das Recht gehabt, ihr solch einen Orgasmus zu verschaffen und kein anderer.
Hastig drückte er seine Geliebte näher an sich heran, während seine Stöße langsamer wurden und er schlussendlich aufhörte. Vielleicht gab es andere Wege, durch die er fertig wurde, ohne, dass es für sie unangenehm wurde. Allein die Tatsache, dass er seine Arbeit gut geleistet hatte, war allerdings gut genug für ihn.
Schnell atmend blickte Arngrim die Magierin verliebt an, lächelte zufrieden, bei ihren Worten jedoch seine Augenbrauen hebend, im nächsten Moment breit grinsend. „Dein Wunsch ist mir Befehl!“, erwiderte er dunkel und presste sogleich sein Becken fordernd gegen ihren Unterleib.
So sehr er es auch vermisst hatte, seinen Orgasmus mit Mina teilen zu können, erstaunte es ihn, dass es sie absolut nicht zu stören schien, dass er sich noch in ihr bewegte. Vielleicht konnte er noch einen weiteren Höhepunkt entlocken?
Der Thorwaler strengte sich zumindest an, benetzte weiterhin ihre Lippen mit stürmischen Küssen und achtete darauf, bedacht sein Tempo beizubehalten, bis auch er allmählich spürte, wie das Ende erreicht wurde. Arngrim wollte nicht aufhören, hatte ihm all das doch so sehr gefehlt, doch mit einem letzten Stoß und einem dunklen Stöhnen schien sich dieser wunderbare Moment in diesem Erguss zu sammeln. Er hätte sich rechtzeitig zurückziehen sollen, um keinen Fehler zu begehen, doch sein Verstand war gänzlich benebelt und Mina liebte es doch so sehr, wenn er in ihr kam. Und wie konnte er diesen Wunsch nicht erfüllen?
Der Orgasmus hielt lange, erstaunlich lange, bis seine Muskeln sich endlich voller Erschöpfung entspannten und er keuchend seinen Kopf auf den seiner Geliebten legte. „Das war erstaunlich…“, seine Worte waren mehr ein atemloses Wispern, während er gedankenverloren über Minas Rücken strich. Ihm war schrecklich heiß, doch er wollte sich zumindest wieder auf das Bett legen, Mina gleich mit sich ziehen, doch diese schien ganz andere Pläne mit ihm zu haben.
Kaum wollte Arngrim sich aus ihr zurückziehen, hatten sich die langen Beine bereits um seine Hüfte geschlungen und die fordernde Stimme hallte in seinen Ohren wider.
Er konnte wohl nicht leugnen, dass es ein anderes, jedoch gutes Gefühl war, immer noch in der Dunkelhaarigen zu sein, abgesehen davon ließ die Erregung nur langsam zwischen seinen Lenden nach, dass es sich nicht einmal unangenehm anfühlen konnte.
„Du hast ja wirklich große Pläne mit mir, Mina!“ Seine Lippen formten ein breites Lächeln. Er beugte sich langsam über den schmalen Leib, ihren Worten lauschend, die allein schon erregend genug waren, dass er wirklich weitermachen konnte. „Ich nehme diese Herausforderung zu gerne an…lass uns heute alles vergessen!“ Fordernd presste der Thorwaler seinen Mund auf die zarten Lippen, schob seine Zunge zwischen ihre Zähne, im nächsten Moment mit seinen eigenen an Minas Unterlippe ziehend.
Seine Hand wanderte zwischen ihre Beine und er begann die Magierin sanft zu massieren. Alleine ihre Regungen und noch so kleine Bewegungen reichten vollkommen dafür aus, dass sein Glied erneut begann härter zu werden. Welch ein seltsames Gefühl es doch war, zu spüren, wie sich eine Erektion anbahnte, während er noch in Mina war. Ob es ihr gefiel?
Was ihr auf jeden Fall zu gefallen schien, waren die geschickten Finger, die ebenfalls dafür sorgten, dass erneut die Erregung den schmalen Leib übermannte. Es sollte für einen Menschen eigentlich nicht möglich sein nach einem Beischlaf sich direkt in den nächsten zu stürzen! Arngrim hatte sich vielleicht in seiner Vergangenheit schon so manche Abende nur damit befasst befriedigt zu werden und zu befriedigen, doch so schnell hatte es noch niemand geschafft ihn heiß zu machen und seinen Körper nach mehr hungern zu lassen.
Immer wieder benetzte er seine Geliebte mit Küssen dort, wo er sie erreichen konnte, nahm sich sogar die Freiheit und biss sanft in ihr Fleisch, nicht zu fest, schließlich wollte er ihr absolut nicht wehtun.
All diese Zärtlichkeiten, die Regungen der anderen und ihr erregter Anblick reichten absolut aus, dass Arngrims Glied erneut in voller Härte erregt darauf wartete die nächste Runde einzuleiten.
Überrascht blickte er hinunter, nur um im nächsten Moment seine Geliebte breit anzugrinsend. Das ging wahrlich schneller, als erwartet! Allerdings hatte der Thorwaler etwas anderes im Sinn. Seine Arme schlangen sich eng um die Hüfte der Dunkelhaarigen, zogen sie in eine feste Umarmung, während er sich einfach auf die Matratze sinken ließ, Mina auf ihn liegend. Fordernd blickte er in die braunen Augen, stieß mit seinem Unterleib fordernd gegen ihr Becken. „Scheiß auf die Feier, das ist besser als alles andere auf der Welt.“

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BeitragThema: Re: Eichenherz   Eichenherz - Seite 16 Icon_minitime1So Jan 19, 2020 7:39 pm

Jede andere Antwort von Arngrim hätte Mina auch überrascht, war er doch derjenige, der gar nicht die Finger von ihr lassen konnte. Doch in diesem Moment sah es auch bei der Magierin nicht anders aus. Die zärtlichen Berührungen, die sie austauschten, brachten anscheinend das Blut schneller in Wallung, als sie gedacht hätte. Nur zu gern erwiderte Mina die fordernden Küsse, legte ihre Lippen auf Arngrims Hals und seine Wangen und genoss die innige Nähe. Ihre Finger wanderten über seinen Körper, ertasteten die harten Muskeln, seine Schlüsselbeine, alles, was ihr so vertraut geworden war, seit sie sich das erste Mal in der Scheune einen Schritt weiter getraut hatten. Gerade noch war sie damit beschäftigt, seine Lippen zu kosten, als sich Arngrims Hand zwischen ihren Beinen wiederfand und ihre Scham berührte. Sie stieß ein lustvolles Keuchen aus und spreizte ihre Schenkel automatisch ein wenig. Ihrem Partner wäre sie ja ebenfalls zur Hand gegangen, doch befand er sich ja immer noch in ihr. Anscheinend waren ihre lustvollen Bewegungen auf seinem Glied, ihre Berührungen und Küsse jedoch genug, um auch Arngrim wieder in Wallung zu bringen. Es war ungewohnt, wie sein Glied in ihr hart wurde, doch ihr gefiel, was sie spürte. Hitze schwoll in ihrem Körper an und eher unbewusst drückte ihr Unterleib sich ihm entgegen. Noch vor geraumer Zeit hatte Mina solche Schwierigkeiten damit gehabt, sich ihre eigene Lust einzugestehen und damit umzugehen und nun war sie hier mit Arngrim, völlig ungehemmt. Es war schon merkwürdig, was er für Begehren aus ihr herauskitzelte, dass ihr sonst so kühler Verstand plötzlich danach sehnte, dass der Thorwaler sie einfach den ganzen Tag lang in die Laken presste, dass er wieder und wieder mit ihr schlief, bis Mina gar nichts anderes brauchte als seinen Schwanz. Dass er es da nicht einmal mehr nötig hatte, sich zwischen den Akten aus ihr zurückzuziehen, passte gut in ihre Fantasie und Mina legte genüsslich den Kopf in den Nacken, während Arngrims Glied in ihr immer härter wurde. Ihre Wangen waren dunkelrot und ihr Körper allein von dem Vorspiel schon so erregt, dass es gut war, dass Arngrim die Sache antrieb.
Eine leise Stimme in Mina erinnerte sie daran, dass es nur fair war, wenn sie der Feier beiwohnten, doch ihr benebelter Kopf wollte gerade nicht vernünftig sein und so oder so hatten sie noch Stunden, bis es losging und sie sich in Gesellschaft zeigen mussten. Solange konnten sie sich wohl gegenseitig noch in den Wahnsinn treiben.
„Wir haben noch viele Stunden bis zur Feier, keine Sorge“, schnurrte ihre Stimme leise, während sie ihre Hände auf Arngrims Brust abstützte. Mittlerweile kannte sie ihren Partner gut genug, um zu wissen, was eine starke Frau mit ihm anstellte und dass er es mochte, wenn sie den Ton angab. Das fiel Mina auch nicht mehr so schwer wie zu Anfang und sie begann mit bestimmten Bewegungen auf seiner Erektion auf und ab zu gleiten, sodass Arngrim immer tiefer in sie eindringen konnte. Mina spürte die Hände auf ihren Hüften, die ihr dabei nachhalfen und griff nach ihnen, sie bestimmt an ihre Brüste legend. Immerhin wusste sie, dass der Thorwaler sie ebenso gerne berührte wie eine vollbusige Dame und in ihrer Ekstase gefiel es Mina, wenn er sie etwas unsanfter berührte. Eine Weile lang ließ sie ihre Hände auf Arngrims, leitete seine Bewegungen auf ihren Brüsten, bis sie vor Lust schier zu zerplatzen drohte. Ihr Höhepunkt war nah und an der Art, wie Arngrims Glied in ihr zu pulsieren schien, konnte sie spüren, dass es ihrem Partner ähnlich ging. Mina ließ ihre Hüften kreisen, schmiegte ihren Körper eng an Arngrims, als sie seine Lippen suchte und diese enge Nähe schien das letzte, was sie beide gebraucht hatten, um dieses Mal gemeinsam zum Höhepunkt zu kommen. Der Mund der Magierin war in wohliger Ekstase aufgesperrt, als sie den warmen Erguss in sich schießen spürte. Ihre rechte Hand hatte sich in Arngrims gelegt und ihr Griff schloss sich eng um seine Finger, als sie das wohlige Gefühl genoss. Dafür, dass Schwangerschaft ihr nicht hätte ferner liegen können, genoss sie die Fantasie viel zu sehr, dass Arngrim bis zum letzten Tropfen in ihr blieb.
„Auch, wenn dir die Bitte vielleicht komisch vorkommen mag in dieser Situation…“
Minas Stimme war atemlos, aber nah und rau an dem Ohr des anderen.
„Nimmst du mich bei der nächsten Runde etwas rücksichtloser durch?“
Sie merkte selbst, wie ihre eigenen Worte ihr die Röte ins Gesicht trieben, aber bei Arngrim konnte sie diese Wünsche doch unverblümt äußern.
„Ich bin mir auch ganz sicher“, entgegnete sie bei seinem fragenden Blick und starrte ihm flehend entgegen. Sie hatte genug Zeit damit verbracht, sich in der Welt zu behaupten, wenigstens im Bett wollte sie einmal untergeordnet werden. Nur um zu sehen, ob es ihr wirklich gefiel.

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BeitragThema: Re: Eichenherz   Eichenherz - Seite 16 Icon_minitime1Mo Jan 20, 2020 3:20 am

Ob sie nun bis in die Nacht hinein nichts anderes taten, als sich in den Federn zu wälzen oder sich doch dazu entscheiden würden die Feier aufzusuchen, war in diesem Moment nicht seine Sorge. Sie würden sich schon früher oder später für das richtige entscheiden.
Jetzt jedoch blickten die grünen Augen erwartungsvoll die Magierin an. Er wollte, dass sie den Ton angab, sich so bewegte, wie sie es wollte nicht Rücksicht darauf nahm, was dem Thorwaler gefallen würde. Darüber hinaus wusste Mina wahrscheinlich mittlerweile eine Sache, und zwar, dass sie ihn mit allem erregen konnte, was sie tat. Und dass er es gerne genoss das Ruder jemand anderem zu übergeben. Kontrolle beim Liebesspiel zu haben war durchaus angenehm und er liebte es, all das zu tun, was seine Geliebte regelrecht in den Wahnsinn trieb, doch ihr völlig ausgeliefert sein zu können…das erregte ihn besonders, dass er es kaum erwarten konnte, dass ihr Becken sich bewegte.
Und als es endlich soweit war, spürte er die Lust seine Kehle hinaufkriechen in Form eines dunklen, langen Stöhnens. Seine Hände legten sich auf ihre Hüften, halfen ihr bei den Bewegungen ein wenig nach, während seine halb geschlossenen Augen immer wieder einen Blick auf die schmale Gestalt erhaschten. Wie sie auf seinem Schoß saß, sich regte und ihre Muskeln sich hier und da anspannten, es war solch ein schöner Anblick, Arngrim wusste gar nicht, ob eine andere Frau mit ihren Regungen es jemals schaffen könnte, ihn so stark zu erregen. Mina war es wahrscheinlich nicht einmal bewusst, wie heiß sie den Seemann mit ihrer Existent machte, dass allein ein Anblick auf ihr entkleidetes Antlitz genug für ihn war, um das Blut in Wallung bringen zu lassen.
Arngrim lächelte schief, als die Dunkelhaarige seine Hände auf ihre Brüste platzierte und ließ es sich nicht nehmen, sie immer wieder zu massieren, mit den Fingern über ihre Brustwarzen zu wandern und das Gefühl ganz zu genießen. Er liebte sie, wie auch alles andere an ihr.
Mit jedem tiefen Eindringen, kam der Höhepunkt immer schneller und er merkte, dass es seiner Geliebten nicht anders erging, wie sie sich nun zu ihm hinunterlehnte und er ihre Nähe, ihre weichen Lippen genießen konnte, ihm dieser enge Körperkontakt schlussendlich den Rest gab und er spürte, wie sein Glied sich pulsierend in Mina ergoss. Der Orgasmus kam schnell und es war schön zu sehen, dass es nicht lange gedauert hatte, bis sie ihren Rhythmus zurückerlangt hatten und gemeinsam den Höhepunkt in ihrer Schönheit auskosten konnten.
Schweiß perlte seine Stirn hinunter, während er erschöpft und keuchend die braunen Augen suchten. Sie waren so fahrlässig geworden, riskierten so vieles für diesen Beischlaf, doch Arngrim kam es nicht in den Sinn zu protestieren, mittlerweile war sein Verstand ganz eingenommen von der innigen Liebe und dem Verlangen nach der Magierin, das nicht einmal jetzt abgeklungen war.
Und schon gar nicht bei den Worten, die Mina kurz nach ihrem Akt über die Lippen brachte, ihre Lippen ganz nah an seinem Ohr, dass sich feine Gänsehaut auf seinem Körper bildete.
„Soll ich…härter vorgehen?“, fragend suchte er den Blick der Magierin, bei dem Rotschimmer um ihre Wangen schmunzelnd. Selbst jetzt, wo sie nackt, schweißnass und verschmutzt mit so vielen Körperflüssigkeiten waren, gab es immer noch etwas, was ihr die Röte ins Gesicht trieb. Doch sie traute sich zu sagen, was sie wollte und Arngrim wollte keinen ihrer Wünsche ausschlagen. „Wenn es zu viel wird, erdulde es nicht…ich will, dass es Spaß macht.“, hauchte die dunkle Stimme des Thorwalers ihr leise entgegen, gefolgt von einem innigen Kuss, in welchem er sie näher an sich heranzog.
Noch hatte er sich nicht aus ihr herausgezogen und irgendwie glaubte er, dass es nicht einmal nötig war, auch, wenn er absolut nicht wusste, ob es möglich war, dass sie so schnell erneut bereit waren. Vor allem, ob er so schnell wieder bereit war. Wie häufig und schnell konnten Männer hintereinander mit jemanden schlafen? Ob ein Medicus es wusste?
Nun, er wollte es zumindest gerne auf die Probe stellen, sodass er sich gar nicht lange Zeit ließ.
Diese Wochen der Einsamkeit musste wahrlich an ihnen genagt haben, dass sie so hungrig nach mehr waren, dass sie gar nicht mehr rational denken konnte und Arngrim gerade auch nichts anderes wollte, als Mina bis zur Ohnmacht zu vögeln. Ob die Sterne heute besonders im Zeichen der Rahja lagen? Oder hatte Levtan bereits seine Finger im Spiel? Vielleicht eine Mischung aus beiden, es würde zumindest diese beinahe schon unmenschliche Lust erklären.
Arngrim wirbelte mit einem Ruck den schmalen Leib herum, drückte sie fester auf die Laken und begann ihre Brüste zu liebkosen, biss dieses Mal fester in ihr Fleisch hinein, in die kleinen Brustwarzen, die sich nun zwischen seinen Zähnen befanden. Härterer Sex war nichts neues für den Thorwaler, er hatte schon einige weniger zarte Momente mit anderen genießen können, doch meistens spielten auch keine weiteren Gefühle eine Rolle als einfach der Wunsch nach hartem Durchnehmen. Konnte man dies bei jemanden auch so anstellen, den man liebte? Es gab zumindest eine Chance, dass es beiden sehr gefallen würde.
Routiniert leitete der Blondschopf das Vorspiel ein, alleine schon, um selbst schnell auf Hochtouren zu kommen Seine Lippen hatten wild und stürmisch die anderen geküsst und als sein Glied sich erneut zu einer beachtlichen Erektion verwandelt hatte, hörte er auf ihre zarte Haut zu berühren und umfasste stattdessen mit festem Griff ihre Handgelenkte, sie auf die Matratze pressend. Sein Becken begann sich zu bewegen, erst langsam, beschleunigte das Tempo jedoch binnen eines kurzen Augenschlags.
Mit heftigen Stößen schüttelte er die Magierin regelrecht durch, so schnell und hart, dass er glaubte, das Bett würde unter ihrem Gewicht einkrachen. Ächzend gab das Holz bei jeder Bewegung nach, wackelte, als hätte ein Beben das Lager erschüttert und er wollte gar nicht wissen, welch einen Krach sie hier in dem Zelt machten.
Um Selbstbeherrschung war es schon längst geschehen, wenn es nicht das knarzende Bett war, dann zumindest ihre Geräusche, die sie von sich gaben.
Arngrim war heiß, seine Haut glänzte schweißnass im fahlen Licht, welches ihre Behausung erhellte, doch Minas Körper war ebenso benetzt von der körperlichen Aktivität, die sie trieben.
Der Thorwaler beugte sich hinunter zu einem lusterfüllten Kuss, schob dabei grob seine Zunge an ihren Zähnen vorbei, sie noch fester in die Matratze drückend.
Irgendwann ließ er von ihren Händen ab, wanderte zu ihren Brüsten, sie im Rhythmus seiner schnellen Stöße massierend, um dann anschließend sich zu ihren Oberschenkeln hinunterwagend. Er spreizte ihre Beine noch ein wenig stärker, hob ihre Beine schlussendlich an, um noch besser immer wieder in sie eindringen zu können, sein Unterleib heftiger gegen ihr Becken zu drücken. Er wusste, dass er alles mit dem schmalen Körper tun konnte, wenn er es wirklich wollte. Der Blondschopf hatte genug Kraft in seinen Knochen.
So schnell, wie er begann, schnell zuzustoßen, so plötzlich hörte er auch abrupt auf. Er wusste, dass sie dem Höhepunkt nahe waren, doch er wollte ihn nicht so erleben. Stattdessen zog er Mina an sich heran, zog sie mit sich, als er sich vom Bett erhob und sie mit sich hochhob. „Das haben wir schon lange nicht mehr gemacht!“, raunte seine Stimme, froh darüber, dass ihre Beine sich um seinen Körper schlangen, im vollsten Wissen darüber, was gleich geschehen würde. Arngrim brauchte keine Stütze dieses Mal, keinen Baum und auch keine Wand. Die pure Lust schien ihm Kräfte gegeben haben, von denen er selbst kaum was geahnt hatte und so vergrub er seine Hände im Fleisch seiner Geliebten, stieß mit schnellen Bewegungen zu, bewegte dabei ihren Körper seinen Stößen entgegen. Erst vergrub er seine Zähne in ihrer Schulter, dann suchte er ihre Lippen, gefolgt von einem lusterfüllten Stöhnen.
Arngrim verlor regelrecht den Verstand, noch nie hatte ihn etwas so stark angetrieben, noch nie hatte die Ekstase so viel von ihm abverlangt, doch er konnte nicht aufhören, konnte sich nicht davon abhalten immer schneller und stärker in die Magierin einzudringen, die wahrscheinlich mittlerweile eine Gehirnerschütterung erlitten hatte, so stark, wie ihr Leib durchgeschüttelt wurde. Doch schien sie sich nicht dagegen zu wehren. Vielleicht konnten sie nächste Runde sogar noch etwas Neues ausprobieren? Es war blanker Wahnsinn jetzt bereits an die nächste Runde zu denken, waren ihre Kehlen doch wahrscheinlich mittlerweile trocken und ihre Leiber wund und erschöpft. Doch Arngrim wollte nicht aufhören, wollte sich nicht der Erschöpfung hingeben, nicht jetzt.

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BeitragThema: Re: Eichenherz   Eichenherz - Seite 16 Icon_minitime1Mo Jan 20, 2020 7:33 pm

Wenn Mina jemandem vertrauen konnte, dann wohl Arngrim. Ihm konnte sie jeden Wunsch äußern und wusste, dass er sie nicht dafür verurteilen würde. Viel eher schien er stolz auf sie zu sein, dass sie sich nicht mehr peinlich berührt vor ihr versteckte, sondern ihm offenbarte, was ihr wirklich gefiel, wenn auch mit leichter Schamesröte im Gesicht. Mina nickte verständnisvoll, immerhin musste sie nichts tun, worauf sie keine Lust hatte, und dieses kleine Zeichen schien Arngrim schon genug, um erneutes Vorspiel zu initiieren. Ein wohliger Schauer ging bereits jetzt über ihren ganzen Körper, als der Thorwaler sich über ihr aufbäumte und ihren Körper mit gröberen Berührungen als zuvor verwöhnte. Ihr Leib zuckte zusammen, als sie seine Zähne an ihren Brustwarzen spürte, allerdings nicht ohne einen darauffolgenden ekstatischen Schub. Hätte sie sich doch nur schon viel eher getraut, diese Fantasien mit Arngrim zu teilen, vielleicht wären sie dann in ihren Erkundungen schon etwas weiter. In ihr spürte sie Arngrims Erektion anschwellen und stieß ein genussvolles Stöhnen aus. Wie lang hatte er sich jetzt schon nicht mehr aus ihr zurückgezogen? Ein vernebelter Teil von Minas lusterfüllten Gedanken wünschte sich, dass es auf ewig so sein könnte, nur Arngrims Schwanz in ihr als der einzige Sinn ihrer Existenz. Gerade wollte sie ihre Hände um Arngrims Nacken legen und seine heftigen Küsse erwidern, als die starken Arme des anderen sie unbarmherzig auf das Lager drückten. Mina japste überrascht auf, doch ihr Körper wusste ganz genau, dass sie nichts anderes wollte und wölbte sich dem massigen Leib des Seemannes entgegen, begrüßte mit ungewohnt lautem Stöhnen seine ersten Stöße.
Arngrim ließ sich nicht viel Zeit, um sich aufzuwärmen, wozu auch, taten sie doch jetzt schon seit einer geraumen Weile nichts anderes als vögeln. Und dennoch war Mina überrascht, wie schnell und tief der andere in sie eindrang. Die sonst so ruhige Magierin konnte nicht anders, als mit Überraschung zu hören, wie lusterfülltes Stöhnen und Keuchen aus ihrer Kehle kletterte. Fast instinktiv und weil sie nicht wusste wohin mit all der Lust, stemmte sich ihr Körper immer wieder gegen Arngrims festen Griff, doch gegen seine rohe Kraft war sie machtlos, eine Erkenntnis, die ihren Körper nur noch erhitzter machte. Wenn der Thorwaler wollte, konnte er alles mit ihr anstellen, konnte sie so lange und so hart hier auf dem Bett nehmen, bis sie vollkommen den Verstand verloren hatte, immer wieder in ihr kommen, wie es ihm gefiel….Die Gedanken machten Mina beinahe rasend und es kostete sie viel Selbstbeherrschung, um nicht jetzt schon zum Orgasmus zu kommen. Als wenn Arngrim ihre Gedanken gelesen hätte, hielt er allerdings plötzlich in seinen Bewegungen inne und Mina starrte beinahe empört zu ihm hinauf. Lange wollte er sie allerdings nicht auf die Folter spannen, als er sie im nächsten Moment auf seine Hüfte setzte und sich mit ihr erhob. Schon reflexartig schlang Mina die Beine um seine Leibesmitte und hielt sich mit ihren Armen an Arngrims Nacken fest. Problemlos hielt der Hüne sie selbst ohne eine Stütze in seinen Armen und schüttelte sie mit seinen Stößen so sehr durch, dass Mina froh war, dass Arngrim sich mit Händen und Zähnen an ihrem Körper verkrallte. Jetzt, wo sie wenigstens wieder ihre Arme bewegen konnte, klammerte sie sich an Arngrim fest, zahlte ihm seine grobe Behandlung wenigstens mit ein paar Striemen auf dem Rücken zurück, griff nach seinem wohlgeformten Hinterteil und spürte seinen verschwitzten Leib auf ihrem. In ihrem Herzen wusste Mina bereits, dass dies nicht ihre letzte Runde sein würde, Rahja und Levthan zugleich schienen Besitz von ihr ergriffen zu haben und keine Erschöpfung der Welt konnte sie davon abhalten, sich Arngrim weiter hinzugeben.
Ein letzter Stoß, dann schoss es wieder heiß in sie und die Magierin machte ihrer Erregung in einem Orgasmus lautstark Luft. Die linke Hand hatte sie um Arngrims Nacken gelegt, die rechte legte sich um seinen Schaft und massierte ihn leicht als hoffte sie darauf, auch noch den letzten Tropfen aus ihm herauszukitzeln. Schwer atmend ließ Arngrim sich aufs Bett zurückfallen und Mina wimmerte in lustvoller Wonne auf, als das Glied des Thorwalers dabei noch tiefer in sie gestoßen wurde.
„Das war…unglaublich“, keuchte sie schwer atmend und ordnete ihre Gedanken, so gut es ging. Ihr war die Erkenntnis gekommen, dass es weniger die Härte des Beischlafs war, die ihr besondere Erregung entlockte, sondern das Gefühl, hilflos und ausgeliefert zu sein, dass Arngrim sie – in Ermangelung eines besseren Wortes – benutzte. Nur für den Moment wollte sie nicht seine große Liebe sein, sondern ein austauschbares Objekt der Befriedigung. Allein diese Gedanken in ihrem Kopf zu formulieren sandte Stromstöße durch ihren Leib. Sie allerdings in Worte zu fassen….Sanft fassten ihre Finger um Arngrims Gesicht, küssten ihn innig, während sich ihr entblößter Leib an seinem rieb. Gierig schob sie ihre Zunge zwischen seinen Lippen hindurch und schmeckte das Salz auf seiner Haut. Nicht ohne Kalkül ließ sie ihre Hüften kreisen, auf dass der Thorwaler schnell wieder von Lust beflügelt war, hielt dann jedoch nachdenklich inne.
„Ich glaub, ich weiß, was ich will, Arngrim, aber es auszusprechen, ist furchtbar schwer“, murmelte sie etwas verlegen und blickte tief in die grünen Augen. Dann hellte sich ihr Blick auf.
„Aber vielleicht muss ich es dir nicht sagen, vielleicht kann ich es dir auch zeigen!“, stieß sie aufgeregt aus und legte ihre Fingerspitzen an seine Schläfen. Nach solch einer Anstrengung zu zaubern war nicht leicht, doch ihr Verlangen schien ihre astrale Energie nur so zum Sprühen zu bringen. Sie hatte den Blick in die Gedanken schon mal auf Arngrim angewendet, aber dieses Mal wollte sie den Zauber offener weben, wollte, dass der Thorwaler auch in ihre Gedanken blicken konnte, auf dass er sah, was sie wirklich von ihm wollte und vielleicht würde dieser Liebessinn ihr auch ein wenig Einblick in die Begehren ihres Partners geben. Ihre astrale Energie wob ihre Gedanken zusammen und Mina bemühte sich, ihre Wünsche klar zu denken. Wie sie von Arngrim von hinten genommen werden wollte, wie sie sich wie sein Eigentum fühlen wollte, benutzt und mit groben Händen in jede Position geschoben, die Arngrim gefiel, dass er sie kleinreden mochte, als wäre sie sein Spielzeug. All das hätte sie unmöglich in Worte fassen können und sie hoffte zutiefst, dass ihre innigsten Wünsche ihren Gegenüber nicht abschrecken, sondern zu neuen Höchstleistungen anspornen würden. So, wie sie mit ihrer magischen Verbindung hoffentlich ihre Regungen ebenso an Arngrims Wünsche anpassen konnte.
„I-Ist das in Ordnung für dich?“, fragte die Magierin zögerlich und blickte den Hünen aus haselnussbraunen Augen fragend an.

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BeitragThema: Re: Eichenherz   Eichenherz - Seite 16 Icon_minitime1Di Jan 21, 2020 3:07 pm

Der Höhepunkt kam schnell und hart, dass es viel Anstrengung kostete, auf den Beinen zu bleiben und dabei den anderen Körper zu tragen. Doch Arngrim wusste, dass er in der Lage war, dies zu tun, schließlich hatte er diese Position selbst ausgesucht und umgesetzt, im vollsten Wissen, dass er all dies stemmen konnte.
Stöhnend stieß er ein letztes Mal fest zu, presste sein Becken so stark er konnte gegen seine Geliebte und spürte abermals den erlösenden Erguss, der sich in der Magierin breitmachte. Mittlerweile konnte er sich ihren Orgasmus gar nicht mehr anders vorstellen, es war solch ein vertrautes und wunderbares Gefühl, erfüllend und erregend zugleich.
Sein Körper bebte regelrecht von den Nachwirkungen des Aktes und schnell sank der Thorwaler erschöpft zurück auf ihr Bett, Mina dabei fest im Griff. Der Gedanke, sich nun vielleicht endlich aus ihr zurückzuziehen, kam ihm gar nicht erst in den Sinn, dabei konnte er sich nicht mehr vorstellen, dass noch weitere Höhepunkte das Innere der Magierin aushalten konnte. Doch dies sollte nicht seine Sorge sein, stattdessen lächelte er sie verträumt an, zustimmend nickend. „Es war Wahnsinn.“, erwiderte er leise. Seit sie begonnen hatten miteinander zu schlafen, war es nichts weiter als blanker Wahnsinn, den sich Arngrim mit offenen Armen hingab. Und er würde es immer und immer wieder tun.
Nur zu gerne erwiderte er Minas Kuss, schlang dabei seine Arme noch enger um den schweißnassen Leib, zufrieden aufseufzend, als sie offenbar bereits die nächste Runde einleiten wollte. Keine Götter konnten ihn dazu bringen, sie davon abzuhalten ihn erneut mit ihren Hüften und ihren Küssen zu erregen, stattdessen gab er sich dem Geschmack und dem Gefühl gänzlich hin, nur, um einen Augenblick später fragend das androgyne Gesicht zu betrachten, als sie plötzlich innehielt und ihre Lippen von seinen abließen. War es vielleicht doch langsam an der Zeit, zum Schluss zu kommen?
„Oh…du kannst versuchen es umzuformulieren oder so? Ich möchte wissen, wie ich dich zufriedenstellen kann!“ Arngrim erwiderte den Blick der Magierin, neugierig und interessiert. Was gab es auf Dere, was er tun konnte, um all ihre Lust und Begierde aus ihr herauskitzeln zu können? Er konnte sich in diesem Moment nichts vorstellen, was zu seiner Geliebten vielleicht passen konnte, schließlich erinnerte er sich daran, dass sie vor ihrer Begegnung mit keiner Seele experimentiert hatte. Doch er wollte alles mit ihr probieren, ganz gleich, was es war, was sie nicht in Worte fassen konnte.
Als ihre Stimme kurzer Zeit später erklang, musste er bei dem Einfall schmunzeln. „Bitte, du kannst mir alles zeigen!“ Erst dachte der Seemann, sie würde an ihm regelrecht demonstrieren, was sie verlangte. Dass Mina jedoch damit ihren Zauber meinte, war ihm natürlich nicht in den Sinn gekommen.
Einmal hatte sie ihn an ihm benutzt und hatte nicht einmal geglaubt, dass seine Fantasie nicht echt war. Nun…mittlerweile konnte sie sich absolut sicher sein, dass nichts von seinen Gedanken auch nur erlogen war, sonst würden sie nicht hier liegen und ihre Begierde miteinander teilen.
Aufgeregt wartete er darauf, was gleich geschah und wie die Magie an ihm dieses Mal funktionieren würde. Er hatte noch nie die Gedanken einer Person lesen können, wie denn auch, ohne magisches Verständnis? Doch so war es eine neue Erfahrung, die ihn kurz überrascht die Augen weiten ließ, als sich in seinem Kopf plötzlich die Gedanken seiner Gegenüber abspielten und er klar erkennen konnte, wonach ihr Inneres offenbar zu lechzen schien.
Es überraschte den Thorwaler durchaus, er hatte nicht erwartet, dass die Dunkelhaarige ausgerechnet solch eine Fantasie auslebte, eine, wo sie beinahe schon aufs Niederste reduziert und benutzt wurde. Wollte sie wirklich, dass Arngrim so grob mit ihr umging? Nicht häufig hatten seine Partner solche Wünsche ihm gegenüber geäußert, doch es hatte etwas Verruchtes und beinahe schon Verbotenes an sich. Keiner von ihnen verhielt auch nur ansatzweise so im Alltag anderen, oder gar, sich selbst gegenüber. Aber während des Aktes erschien es so reizvoll und anders zu sein, dass er beinahe verstehen konnte, wieso die Magierin dies von ihm wollte.
„Wieso sollte es nicht in Ordnung sein? Wir vertrauen einander und wollen uns glücklich machen…ich will alles mit dir tun, Mina!“ Und diese Worte meinte er auch wirklich so.
Er vertraute ihr, dass sie etwas sagen und sich bemerkbar machen würde, sollte die Umsetzung doch nicht ihren Erwartungen entsprechen. Häufig genug träumte man von ungemein versauten Dingen, die zum Schluss doch nicht so erfüllend waren wie erhofft. Und da beide es so hart noch nicht miteinander getrieben hatten, hoffte Arngrim einfach darauf, dass es gutlaufen würde.
Ein wenig flau war dem Thorwaler dennoch im Magen. Nicht, weil er es unangenehm empfand, es war nur schwierig diese Barriere zu durchbrechen, wo er Mina grob und regelrecht lieblos behandeln sollte. Wer hätte gedacht, dass es ausgerechnet für ihn eine Herausforderung werden würde?
Der Seemann wusste sich jedoch zu helfen und ehe sie ihre vierte Runde einleiten konnten, bleib ihm vorerst nichts anderes übrig, als den schmalen Leib von sich zu schieben und sich aus ihr zurückzuziehen. Er sah die Empörung in den Augen der Magierin, doch sie brauchte sich nicht zu sorgen.
Minas Gedanken und die vorherigen fordernden Bewegungen hatten gute Arbeit geleistet und irgendwo glaubte der Blondschopf, dass ein Hauch von Zauberei oder göttliches Wirken ebenfalls dafür sorgte, dass sein Glied innerhalb solch kurzer Zeit erneut in voller Härte darauf wartete, sich und seine Geliebte mit einem weiteren Orgasmus zu beglücken. Und etwas sagte ihm, dass seine Gegenüber nicht weniger erregt in dem Moment war.
Nachdenklich musterte er den Körper, ihre Muskeln, die sich unter der hellen Haut abzeichneten, schweißbenetzt glänzten. Sie wollte, dass er diesen Körper benutzte, wie es ihm beliebte und er wusste, dass er seinen Verstand gänzlich beiseiteschieben musste, um dies wirklich tun zu können.
Sein Körper richtete sich auf, bäumte sich vor der Dunkelhaarigen auf, sie verschwörerisch anlächelnd. Anschließend wirbelte er sie mit einem Ruck herum, sodass sie ihn nicht anschauen konnte, drückte sie mit einer Hand hinunter, während er mit der anderen über den Rücken strich, anschließend einen kleinen Klaps auf ihr Hinterteil gab. Fordernd drang er mit seinen Fingern in sie ein. Kaum hatte ein Stöhnen nach den nächsten die zarten Lippen der Magierin verlassen, platzierte sich der Seemann vor ihr, zog ihren Unterkörper näher an sich heran und glitt sogleich mit seiner Erektion tief in sie ein.
Man sollte meinen, er hätte sich langsam an dieses Gefühl gewöhnt, doch jedes Mal war es ein neues, erregendes Erlebnis, was durch seinen Körper zuckte, wenn er sich wieder in seiner Geliebten befand. Es raubte ihm schier den Verstand.
Mit harten Stößen drückte er sein Becken gegen Minas Unterleib, eine Hand zwischen ihren Beinen, die andere vergraben in ihrem dunklen Haar. Es war bedauerlich, dass sie keinen langen Zopf trug, an welchem er ziehen konnte, doch die Strähnen waren über Zeit länger geworden, lang genug, dass er sie zwischen seinen Fingern zu einem Zopf formen konnten, an welchem er fest ziehen konnte, dass sich ihr Kopf ihm entgegenstreckte.
Arngrim beugte sich über den schmalen Leib, schob grob seine Zunge in ihr Rachen und stieß noch heftiger zu, als beim letzten Male.
Es war ein anderes Gefühl an der Magierin so grob zu zerren, sie so an sich zu pressen oder von sich zu stoßen, wie es ihm beliebte, ja sogar seine Finger um ihren Hals zu legen.
Irgendwann zerrte er sie mit sich, erhob sich vom Bett, immer noch in ihr, zog sie bis zum Bettrand, sie auf ihre Beine zwingend.
Seine Finger hatten sich um ihre Hüften gelegt und bewegten ihren Körper seinen Stößen entgegen, wenn er nicht gerade ihren Rücken hinunterdrückte, oder fest nach ihren Oberarmen griff, um sie näher an sich heranzuziehen. Langsam wichen seine Hemmungen von ihm und der Thorwaler versuchte zu vergessen, wen er gerade vor sich hatte. Abgesehen davon war es doch irgendwo ein Ausdruck der Liebe, wenn man seiner Geliebten das gab, was sie wollte?
„Gefällt dir das?“, knurrte seine Stimme dunkel, schlang seine Arme um ihren Oberkörper und schob sie dieses Mal mit gröberer Gewalt vom Bett, dass sie nun mit ihm neben dem Bett stand. Seine Finger vergruben sich fest in ihren kleinen Brüsten, seine Zähne in ihrem Nacken. Er konnte ihren heißen Atem spüren, konnte spüren wie ihr Körper bebte.

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BeitragThema: Re: Eichenherz   Eichenherz - Seite 16 Icon_minitime1Di Jan 21, 2020 6:53 pm

Ihr Herz klopfte unglaublich schnell in ihrer Brust, als sie Arngrim erwartungsvoll anblickte. Jetzt abgewiesen zu werden, wäre ein schwerer Schlag gewesen, aber sie wusste, dass Arngrim sich darüber im Klaren war. Immerhin hatte sie die Verbindung zwischen ihnen immer noch aufrecht erhalten. Allerdings versuchte sie, nicht zu sehr in Arngrims Gedanken herumzustochern, immerhin hatte er sie nicht darum gebeten und sie wollte ihm ihre Kräfte nicht aufzwingen. Aufgeregt lauschte Mina seinen Worten und nickte nur. Sie hatte das Gefühl, dass jedes ungeschickte Wort aus ihrem Mund die Stimmung nur zerstört hätte, die zwischen ihnen aufbrodelte. Stattdessen beobachtete sie Arngrim lieber dabei, wie er sich regte – und einfach aus ihr zurückzog. Wehmut erfüllte sie, als sie den anderen nicht mehr in sich spürte. Für einen Moment war die wunderschöne Illusion ihres lusterfüllten Tages beinahe dahin, doch sie musste dem Thorwaler einfach vertrauen, dass er wusste, was er tat. Dass er vielleicht sogar schon in eine Rolle schlüpfte, in der ihre eigenen Wünsche beim Sex nicht wichtig waren, weil sie sowieso nur Arngrims Spielzeug war. Vorstellbar wäre das alles gewesen, jedenfalls, wenn sie von den rein körperlichen Kapazitäten ausgingen.
Ihre Augen folgten gebannt dem Hünen und sie erwiderte sein Lächeln, nickte ihm so selbstsicher zu, wie sie konnte, wo sie doch schon allein der Anblick des anderen so entfachte. Dann jedoch schien Arngrim endlich mit dem zu beginnen, was sie sich gewünscht hatte. Kurz hatten Zweifel in ihr existiert, ob sie nach all den Wochen in Gefangenschaft wirklich wollte, dass ihr noch jemand zusätzlich Fesseln anlegte, aber sie brauchte nur zu spüren, wie ihr Partner sie so grob in die Kissen drückte und ihren Körper mit unsanften Berührungen bedachte, als wäre das Vorspiel nicht für ihre, sondern seine eigene Belustigung gedacht. Allein der Gedanke entlockte Mina tiefe Seufzer, ließ sie voller Wonne aufstöhnen. Sie konnte es gar nicht erwarten, dass Arngrim endlich in sie eindrang, hatte das Gefühl fast schon vermisst, und als es endlich so weit war, stieß er sofort so weit in sie vor, dass der Magierin ein lautes Jaulen entwich. Wie er sie dabei behandelte, grob an ihren Haaren zog und sie einfach so rückte, wie er wollte…Hin und wieder startete Mina spielerische Versuche, sich zu wehren, nur, um von Arngrims schierer Kraft in die Schranken gewiesen zu werden, wenn er sie an sich heranzog oder mit einem besonders harten Stoß in sie strafte. So kurz ihre Haare immer noch sein mochten, Arngrim zog sie trotzdem daran zu sich heran und der stechende Schmerz an ihrer Kopfhaut wurde mit rauen Küssen belohnt.
Nach einer Weile hatte Arngrim sie mit sich an den Rand des Bettes gezerrt und sich selbst erhoben und schob und drückte sie so, wie er sie gerade haben wollte. Wenn Mina selbst geschickter mit Worten gewesen wäre, hätte sie die ganze Situation mit Worten vielleicht noch etwas aufpeppen können, hätte das Szenario, das sie in ihrem Kopf gesponnen hatte, noch weiter nach außen getragen, doch so mussten Arngrims grobe Berührungen reichen. Sie war seins, ganz und gar, ein Etwas, in das er seinen Schwanz wieder und wieder rammen konnte, bis er zum Orgasmus kam und seinen Geräuschen nach zu urteilen machte Mina ihre Sache gut. Jedes Mal, wenn sie dachte, sie hätte sich gerade an seine rauen Bewegungen gewöhnt, fiel ihm etwas Neues ein und nun hatte er sie einfach aufgezogen, auf Beine, die so wackelig waren, dass es gut war, dass Arngrim ihr gar keine Chance gab, ohne ihn zu stehen, viel zu sehr hatte er sich in ihr verbissen und vergriffen. Schmerz und Lust konnte Mina schon lange nicht mehr voneinander trennen, diese beiden Gefühlsregungen waren ganz ineinander über gegangen und ihr ganzer Leib zitterte vor Lust. Bei Selma hatte sie sich ähnlich besitzergreifen gefühlt wie der Thorwaler nun und Mina hoffte innig, dass Arngrim die gleiche urtümliche Lust trieb wie sie damals, als sie gar nicht von dem anderen Körper hatte ablassen wollen, weil er nur ihr gehören sollte.
„Ja…“, keuchte sie auf seine Frage hin atemlos und regte sich mit Absicht so in seinem Griff, dass er ihr neuen süßen Schmerz zufügte.
„Aber wichtiger ist doch, ob ich dir gefalle…“
Mina nahm all ihren Mut zusammen.
„Dir und deinem Schwanz, Arngrim, dir gehöre ich doch.“
Die Worte jagten ihr selbst einen angenehmen Schauer über den Rücken. Der harte Sex hatte sie erschöpft, ihr ganzer Leib bebte, doch noch war der erlösende Orgasmus nicht gekommen und die Magierin wollte noch gar nicht, dass bereits Schluss war.
„Bitte, belohnte mich…Komm in mir und ich lese dir jeden Wunsch von den Lippen ab“, flüsterte sie mit rauer Stimme und merkte, wie Arngrim sich noch etwas fester an ihr vergriff. Sie jankte auf, hob der andere sie doch beinahe von den Füßen, solch eine Leichtigkeit war sie in seinen Armen. Für einen Moment meinte sie, Bilder vor ihrem inneren Auge aufflackern zu sehen, die nicht ihre eigenen Gedanken waren, drückte Arngrims Hände mit ihren eigenen noch bestimmter an ihre Brüste und hoffte, dass Arngrims eigene Fantasien einen kraftvollen Orgasmus bewirken würde, sie lechzte nur so danach, dass er sie mit seinem Samen ganz erfüllte.

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BeitragThema: Re: Eichenherz   Eichenherz - Seite 16 Icon_minitime1Mi Jan 22, 2020 1:09 am

Arngrim musste zufrieden grinsen. Es stimmte ihn zufrieden zu wissen, dass sie Gefallen daran hatte, wie grob er sie durchnahm, wie achtlos er mit ihr umging und sie trotzdem noch genug Lust zu verspüren schien und es nicht bereute, ihm ihre Wünsche offenbart zu haben.
„Du bist mein…“, hauchte der Thorwaler ihr leise ins Ohr und vergrub sogleich seine Zähne an ihrem Ohrläppchen.
Demonstrativ stieß er immer fester gegen ihr Becken, drückte sie noch enger an sich heran, bis sie regelrecht eins sein konnten. Er konnte ihre heiße Haut auf seiner spüren, jede Regung und jedes Zucken. Und als ob das alles ihn nicht bereits genug anspornte, erregte die Stimme der Magierin ihn noch um einiges mehr. Dass Mina solche Worte in den Mund nehmen würde, das hatte der Seemann sich nicht träumen lassen. War es vielleicht irgendwo auch sein Verdienst? Selbst, wenn dem nicht so war, redete er es sich in diesem Augenblick zumindest gerne ein.
Er wollte sie belohnen, mit dem, was sie an ihrem Liebesspiel so ungemein zu lieben schien und strengte sich ein weiteres Mal extra an. Sein Körper arbeitete auf Höchstleistung, als immer heftiger und schneller seine Erektion in Mina presste, sie dazu zwang sich tief zu Bücken, dass sie sich wieder auf dem Bett abstützen konnte.
Gerne wollte Arngrim ihr Angebot annehmen, sich jeden Wunsch von ihr lesen lassen, doch der einzige Wunsch, der sich gerade in seinem benebelten Kopf abspielte, war es, sie in den Wahnsinn zu vögeln und dabei selbst seinen Verstand zu verlieren. Und sie waren beide wohl auf dem besten Wege dahin.
Laut stöhnend spürte der Blondschopf, wie der Orgasmus von seinem Körper Besitz ergriff, wie seine Muskeln sich krampfhaft anspannten und er zum letzten Mal sein Becken eng gegen seine Geliebte presste. Er presste seine Augen fest aufeinander, spürte, wie sein Glied sich zuckend in der anderen ergoss und sie abermals mit seinem Samen erfüllte und wohlmöglich kaum noch Platz fand.
Der Seemann beugte sich laut keuchend über die Magierin, drückte sich eng an ihren Rücken, dabei seinen Kopf an ihrer Schulter abstützend.
Arngrim spürte, wie seine Beine wackelig vor Erschöpfung wurden, wie all seine Muskeln sich anfühlten, als wäre er stundenlang schnell und ununterbrochen gerannt. Sein geflochtener Zopf hatte sich mittlerweile regelrecht aufgelöst und die Strähnen klebten nass auf seiner Stirn, seinem Nacken. Langsam, dieses Mal sanft, schob er Mina wieder vernünftig auf das Bett. Er wusste nicht, ob sie noch weitermachen konnten, ob ein Mensch zu so etwas wirklich in der Lage war. Doch nach solch heftigen Sex merkte er selbst, wie sehr er sich einfach nur nach Minas Nähe sehnte, sodass er sich- wahrscheinlich zu Minas Missgunst- langsam zuckend aus ihr zurückzog und sich auf das Bett legte.
Die Dunkelhaarige hatte ihm immer noch den Rücken zugekehrt und er schlang seine Arme um ihre Taille, sie nah an sich heranziehen. Langsam schob er ein Bein zwischen ihre, küsste ihre Wange, bis sie zu ihm aufblickte und er lange und liebevoll ihre Lippen kosten durfte.
Sie strahlte immer noch solch eine magische Aura aus und jedes Mal, wenn er sich besonders eng an sie schmieg, konnte er einige Bilder vor seinem inneren Auge aufblitzen sehen, Ausschnitte von Gedanken, die nicht seine waren. Waren sie immer noch durch den Zauber miteinander verbunden?
„Du hast gesagt du liest mir jeden Wunsch von den Lippen ab?“, fragte er neugierig, fuhr dabei beiläufig sanft mit seinen Fingern über ihre Haut, ehe er ihre Hand nahm und sie auf seine Wange legte. „Ich möchte, dass du diesen Wunsch siehst…“ Arngrim holte tief Luft, schloss kurz nachdenklich seine Augen, ehe er sie wieder öffnete und konzentriert das dachte, was sein Herz zusätzlich begehrte.
Der Thorwaler hoffte sehr, dass sie nichts davon als seinen innigsten Wunsch aufnahm, dass er bis jetzt noch nicht genug bekam, denn bei Swafnir, er bekam mehr als genug von und mit ihr und er wollte sie und all das, was sie bis jetzt getrieben hatten, gegen nichts anderes eintauschen. Doch so, wie Mina ihre Fantasien gesponnen hatte, wollte er dies auch wagen.
Er hatte versucht langsam seine Geliebte heranzutasten, begann mit einer kleineren Spinnerei, in welcher er sich vorstellte, wie Mina sich immer weiter zu seinem Glied herantastete und anschließend ihren Kopf vor seinem Schritt platzierte und ihr zarter Mund seine Erregung berührten und diese anschließend umschlossen.
Arngrim leitete diese Fantasie schnell weiter, in welcher er sich unter der Magierin wiederfand, welche fordernd seine Beine spreizte und sogleich langsam mit einem Glied in ihn eindrang, eines, welches um ihren Unterleib geschnallt war und ihr die Möglichkeit gab, all das mit ihm anzustellen, wozu sonst er das Privileg hatte. Nun hatte sie die volle Kontrolle in seinem Kopf, drang tief in ihn ein und brachte ihn mit ihren Stößen um den Verstand, bis er vor lauter Erregung sich seinem Orgasmus hingab.
Als die Gedanken endeten, nahm er wieder vorsichtig ihre Hand, verschränkte sie in seiner eigenen. Der Thorwaler konnte spüren, wie ihm plötzlich ganz heiß im Gesicht wurde und beinahe schon schüchtern suchte er den Blick seiner Geliebten. „Manchmal….möchte ich auch einfach nur dein Liebesobjekt sein, Mina…“

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BeitragThema: Re: Eichenherz   Eichenherz - Seite 16 Icon_minitime1Mi Jan 22, 2020 7:14 pm

Dass dieser Nachmittag wirklich so ausgeartet war, war für Mina immer noch etwas unbegreiflich, vermutlich hätte sie niemand wiedererkannt, die sonst so schüchterne und wortkarge Magierin. Sicherlich wäre Lanvolo stolz auf sie gewesen, wie sie ihre Fantasien auslebte und sogar neue Dinge ausprobierte, die sie einiges an Überwindung kosteten. Immerhin schien ihr Wunsch auch bei Arngrim Anklang zu finden, sie war sich sicher, dass er sich nicht solche Mühe geben würde, wenn ihn das ganze Szenario nicht auch aufheizen würde. Für einen kurzen Moment drangen seine Gedanken mit der gleichen Intensität in sie ein wie sein Schwanz und wenn es auch keine konkrete Fantasie war wie bei ihr, so war Arngrims Bedürfnis danach, ihr sogar den Verstand auszuvögeln, genug, um Mina wonnig aufkeuchen zu lassen. Arngrim hätte das gekonnt, da war sie sich sicher. Seine immer heftiger werdenden Bewegungen, wie er sie noch einmal über das Bett beugte, damit er auch noch das letzte bisschen in ihr ausfüllen konnte…Mina konnte gar nicht anders, als ihre Finger haltsuchend im verschwitzten Bettzeug zu verkrallen und die Augen zusammenzupressen, als sie Arngrims Erguss in sich schießen spürte, bis die warme Flüssigkeit an den Innenseiten ihrer Schenkel hinuntertropfte. Sie musste auf jeden Fall später die Heilerin aufsuchen, es war gar nicht möglich, dass Arngrim sie so mit seinem Samen vollpumpte und nichts daraus werden sollte, Arngrim hatte ihr ja erzählt, wie groß und kinderreich seine Familie war.
Schwer atmend versuchte Mina, ihre Fassung wiederzugewinnen. Nachdem die Lust sie so sehr geschüttelt hatte, fühlte sie sich schwach und sehnte sich nur danach, ihre dunkle Fantasie mit Nähe und Zärtlichkeit zu ersetzen. Auf dem Bett zusammengerollt kam sie langsam wieder zu Atem und hörte, wie der Hüne sich vorsichtig neben sie legte und sie an seinen aufgeheizten Körper heranzog. Unwillkürlich erwiderte sie seine sachten Berührungen, hielt sich an seinem Arm um ihrer Taille fest und drückte ihren Haarschopf unter sein Kinn. Vermutlich hätte sie auch einfach so einschlafen können, wo ihrer beider Lust endlich befriedigt schien, doch die Neugierde packte sie immer noch und sie wollte wissen, was Arngrim ihr offenbarte. Sicherlich musste der Thorwaler viel wildere Träume haben als sie selbst!
Seine Küsse ließen sie aus ihrem wohlig schläfrigen Zustand aufblicken und sie drehte sich in seinen Armen ihm zu, während sie seine salzigen Lippen kostete. Ihr Herz klopfte aufgeregt, als Arngrim die Gelegenheit tatsächlich wahrnehmen wollte. Ihre Hand strich über seine bärtige Wange, spürte seine Wärme, bevor Bilder vor ihrem inneren Auge aufflackerten, die nicht ihre eigenen Gedanken waren. Dass sie einander schon genug waren, hatten sie sich wohl mit diesem Nachmittag mehr als nur bewiesen, aber Mina wusste selbst, dass sicherlich noch Raum nach oben herrschte bei ihr und wollte sich herantasten an Arngrims Begierde.
Was er ihr zuerst zeigte, überraschte Mina nicht sonderlich, war es doch nichts besonders Außergewöhnliches. Nur hatte sie sich bisher noch nicht getraut, Arngrim mit ihrem Mund zu befriedigen. Immerhin war sein Glied groß und Mina hatte Angst gehabt, etwas falsch zu machen. Allerdings war dies wohl durchaus etwas, was sie lernen konnte, wenn Arngrim tatsächlich danach verlangte. Ein weiterer Gedanke, der ihr dieses Szenario durchaus schmackhaft machte, zuckte durch ihren Kopf, aber Arngrim schien mit seinen Fantasien noch nicht fertig zu sein. Das nächste, was er ihr zeigte, ließ Minas Augen groß werden. Als riesige Überraschung kam es eigentlich nicht, immerhin wusste sie ja, dass er auch schon mit Männern geschlafen hatte, aber sich selbst dabei zu sehen, wie sie Arngrim vögelte, das war ein merkwürdiger Anblick. Allerdings auch einer, der ein leichtes, aufgeregtes Prickeln tief in ihrem Magen hervorrief. Während die Bilder langsam verebbten, schaute sie Arngrim aus großen Augen an.
„So etwas möchtest du wirklich?“, fragte sie leise, aber nicht vorwurfsvoll.
„Bei Levthan, kann man sich so einen Penis wirklich einfach kaufen?“, stieß sie unverblümt hervor und ihre fassungslose Stimme brachte sie beide zum Lachen.
„I-Ich meine, wir können das sehr gerne ausprobieren, Arngrim. Ich dachte immer nur, wenn du mit Männern schläfst, dann bist du derjenige, der, naja, der sie vögelt.“
Ihre Stimme war immer leiser geworden, bis sie schließlich ihr Gesicht verlegen in seine Halsbeuge drückte.
„Was das andere betrifft…“
Sie legte ihre Lippen sacht auf seinen Hals, drückte ihr Knie langsam zwischen seine Beine.
„Ist vielleicht gar nicht so dumm, dann kannst du ohne Probleme in mir kommen. Das sollten wir auf jeden Fall ausgiebig üben“, wisperte sie leise und sah von ihren Küssen mit unverhohlener Lust auf.
„Vielleicht gleich beim Baden? Du hast dir ordentlich Mühe gegeben, mich schmutzig zu machen.“
Ihre strenge Stimme war nur gespielt, eigentlich genoss sie doch das Gefühl.

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BeitragThema: Re: Eichenherz   Eichenherz - Seite 16 Icon_minitime1Do Jan 23, 2020 1:48 am

Der Thorwaler musste laut lachen. Er war froh, dass Mina nicht abgeschreckt oder komplett abgetan zu sein schien, doch ihre Überraschung war diesen Moment viel zu ulkig, als dass er eine vernünftige Antwort erwidern konnte.
Er drückte die Magierin in eine noch engere Umarmung, drückte leise lachend seine Lippen auf ihr Haar, ehe ihr eigenes Gelächter langsam abebbte und sie weiterzusprechen begann.
„Naja…manchmal ist ein bisschen Abwechslung nicht verkehrt. Du weißt, wie sehr ich starke Frauen liebe und Lanvolo hat mir gesagt, dass es Mittel gibt, um das mit mir anstellen zu können, was ich mit dir anstellen kann!“, er lächelte breit, beinahe schon aufgeregt.
Gerne hätte Arngrim den nächsten Rahjatempel aufgesucht, schließlich meinte sein ehemaliger almadanischer Geliebter, dass sie so etwas sicherlich bei sich hätten und vielleicht sogar an besonders liebende Paare verkaufen würden oder zumindest gegen eine großzügige Spende ihnen eines überlassen könnten. Allein die Tatsache, dass Mina wirklich eingewilligt hatte, so etwas auszuprobieren, löste ein Gefühl der Freude und gleichzeitig Erleichterung aus.
Auch, wenn sie einander vertrauten und füreinander wahrscheinlich alles tun würde, war es doch nicht so selbstverständlich, dass sie all ihre Vorlieben im Bett gleichermaßen teilen würden oder zumindest gleichermaßen bereit waren, diese auszuprobieren. Hoffentlich würde es ihr in Zukunft gefallen!
„Oooh!“, presste der Seemann überrascht hervor, als sich das Bein der Dunkelhaarigen so fordernd zwischen seine schon. „Du lässt ja heute nichts anbrennen, wo hast du das nur her?“ Schmunzelnd suchte er die dunklen Augen, vergrub spielerisch seine Finger in ihrer Pobacke. „Das war alles Teil meines Plans, dass du hinterher lang und ausgiebig mit mir badest…“, raunte seine Stimme. „Ein Entschuldigung für die Verschmutzung bekommst du nicht so schnell von mir, außerdem-“, Arngrim blickte auf seinen eigenen Körper hinunter, auf die Laken, welche unordentlich, zerknittert und wahrlich beschmutzt unter ihnen lagen. „Sehe ich nicht besser aus…ganz abgesehen vom Bett!“, er lachte laut auf. „Wir sollten wirklich baden.“
Langsam erhob sich der muskulöse Körper, wenn auch widerwillig und streckte seine Hand nach seiner Geliebten aus, damit sie ihm beiwohnte.
Diese kleine Gemeinschaft im Wald war wahrlich besser ausgestattet, als so manche Tavernen und es erstaunte den Blondschopf immer noch, mit wie viel Fürsorge und Freundlichkeit sie ihnen gegenübertraten. Nicht nur, dass sie ihnen ein riesiges Wohnzelt zur Verfügung gestellt hatten, was wahrscheinlich noch mindestens fünf weitere Leute hätte unterbringen können, nein sie hatten sogar das Luxus eines geräumigen Bettes, einer großen Truhe mit Kleidern und einem kleinen Waschbereich, in welchem ein großer Waschzuber stand, randvoll mit frischem Wasser.
Der Thorwaler legte ächzend ein paar Äste und Holzscheite unter den Zuber und entfachte ein Feuer, welches das Wasser erwärmen sollte, wenn auch eher langsam. Sein Blick wanderte eher unzufrieden zur Magierin. „Hast du noch etwas Kraft, um das Heizen zu beschleunigen?“ Arngrim war niemand, der Minas Magie für jede Kleinigkeit ausnutzen wollte oder gar jedes Mal danach fragte, dass sie für ihn etwas zauberte. Doch die Ungeduld hatte ihn gepackt, obendrein fühlte sich sein Körper nicht mehr so heiß und aufgeladen an, dass er die fröstelnde Kälte des Winters nicht zu spüren bekam. „Mein Hintern wird kalt!“
Mina schien wohl ebenfalls nicht lange warten oder gar im kalten Wasser baden wollen und er konnte beobachten, wie sie ihre Hand ins Wasser eintauchte und leise vor sich hinmurmelnd das Wasser zum Dampfen brachte.
Die wohlige Wärme konnte er selbst neben dem Zuber spüren, verschwendete keine Zeit und kletterte ins Wasser. Die Magierin folge ihm schnell hinterher und kaum hatte sie sich zu ihm gesetzt, zog er sie zwischen seine Beine und legte die Arme um ihre Leibesmitte. Arngrim wollte keine freie Minute von ihr Ablassen, sein Wunsch bei ihr zu sein war immer noch viel zu groß und der Trennungsschmerz noch nicht ganz beseitigt.
„Ich hätte nie gedacht, dass ein Bad so guttun könnte, es ist so schön warm.“, summte seine Stimme zufrieden. „Deine Magie ist fantastisch…wie alles andere auch.“, sachte benetzte der Seemann ihren Rücken mit liebevollen Küssen. „So schmutzig wie wir sind, müssen wir wahrscheinlich länger baden als sonst. Ich bin auch noch gar nicht bereit, das Zelt zu verlassen…“, brummte der Thorwaler gegen ihren Rücken, sich erschöpft anlehnend. In seinem Kopf spielten sich die letzten Momente ihres Zusammenseins ab, wirkten so fantastisch, wie aus einem schmutzigen Roman eines sehr liebestollen Mannes, der wahrscheinlich seit Längerem niemanden mehr berührt hatte oder gar sich selbst. Nur, dass es in ihrem Falle Realität war und sie irgendwo stolz auf ihre Ausdauer sein konnten.
Es war beinahe wie zusätzliches Nachholen ihres Krafttrainings.
„Wir haben echt lange gevögelt…ich kann es immer noch nicht fassen! Noch nie hatte irgendwer da draußen so etwas mit mir angestellt und dann auch noch so schnell hintereinander…Der Wahnsinn!“

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