Danger Danger
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High Voltage
 
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 Major Crimes

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Kauzi
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BeitragThema: Re: Major Crimes   Major Crimes - Seite 8 Icon_minitime1So März 10, 2024 10:43 pm

Es fühlte sich so irreal an, dass das hier seine neue Welt sein sollte. Dass er mit Fynn in sein Bett fallen konnte, eng umschlungen und ihm dann einfach die Augen zufielen. Glück war in der Vergangenheit nicht für ihn gewesen, jedenfalls nichts, was nicht in Pillen oder Spritzen war. Jetzt allerdings konnte er sich an den Merc anschmiegen und an seiner Brust einschlummern, als wenn es das Normalste auf der Welt war. Noch nie hatte Craven so ruhig geschlafen, kein Alptraum, der ihn plagte und kein unruhiges Aufzucken in den Tiefen der Nacht. Wenn es nach ihm gegangen wäre, hätte er bis in den tiefen Vormittag schlafen können. Die Wärme neben ihm lullte ihn immer wieder ein und bei jeder Bewegung, die er aus Fynns Richtung verspürte, drückte er sich im Halbschlaf nur noch enger an ihn und fesselte ihn ans Bett. Was hatten sie schon für Pflichten und Aufgaben, dass sie schon aufstehen mussten?
Als der Ältere langsam etwas hartnäckiger mit seinen Bemühungen wurde, ihn zu wecken, stieß Craven ein leises Brummeln aus.
„Das klingt nach viel zu viel Arbeit um die Uhrzeit“, knurrte er verschlafen, seine Stimme noch rau und holprig.
„Wir können auch einfach noch ein bisschen schlafen“, gähnte er und verzog unzufrieden das Gesicht, als sich die Körperwärme von ihm entfernte. Das war doch nicht richtig so! Aus Prinzip drehte er sich noch etwas tiefer in die Decke ein, bis ihm die Wärme urplötzlich entrissen wurde. Er stieß einen protestierenden Schrei aus, der sich schnell in ein Lachen auflöste.
„Du Arsch!“, protestierte er und sah Fynn dabei zu, wie er das Schlafzimmer verließ, um ihnen Frühstück zu machen. Das gab ihm noch ein paar Minuten, um wach zu werden und unter die Dusche zu springen. Zum Glück hatte er sich ja ein paar frische Klamotten eingepackt. Bevor er Fynn in die Küche folgte, nahm er – durchaus mit dem Anflug eines schlechten Gewissens – einen Zug Blue Glass. So gerne er es sich auch anders einreden wollte, er brauchte das Zeug. Noch war sein Vorrat gut gepolstert und er wollte keine Gedanken daran verschwenden, wie er irgendwann an mehr kommen sollte. Das waren Probleme für einen anderen Tag.
Seine Droge jetzt war der Geruch von Eiern und Speck, der aus der Küche zu ihm hinüberwehte und er ließ sich zu Fynn an den Tisch sinken.
„Ja, Kaffee. Du hast es gekocht, wie schlecht kann es schon sein?“, entgegnete er so lapidar wie möglich, damit es sich bloß nicht nach einem allzu ernst gemeinten Kompliment anhörte. Nachdem sie sich gestern emotional so aufgeraut hatten, war es ganz nett, heute alles etwas entspannter anzugehen. Normalerweise frühstückte Craven nicht, aber es roch alles so gut, dass er sich dabei erwischte, dass er bereits zwei Burritos verspeist hatte und die Überreste davon von seinem Teller pickte.
„Noch nie Zelten, ne. Können wir das kombinieren und…keine Ahnung, einfach den Kopf aus dem Zelt halten, wenn wir pennen? Ich stell es mir da draußen kalt vor“, sinnierte Craven und wippte mit dem Bein auf und ab. Ein nervöser Tick, seine Aufregung, die er nicht ganz in sich behalten konnte.
„Aber wir finden bestimmt was, um uns warm zu halten“, grinste er ihm entgegen. Mit etwas Abstand zu seinem Zusammenbruch gestern fühlte er sich schon etwas selbstsicherer und bei dem Gedanken an das, was sie tun könnten, zog ein Kribbeln erst durch seinen Bauch und dann durch seine Lenden.
„Sterne hab ich auch noch nie gesehen“, gestand er. Klar, in Filmen oder in der Werbung, aber Night City bestrahlte den Nachthimmel noch in weiter Ferne.
„Oh, der Quadra gehört mittlerweile übrigens mir, den können wir einfach nehmen“, bot er an. So schön es auch gewesen war, mit dem Bike durch die Straßen zu düsen, würde Campingausrüstung vermutlich nicht in einen Rucksack passen. Craven hatte nicht viel zum Zusammenpacken hier, aber Fynns Pullover wanderte in seinen Rucksack, während er seine überzählige Kleidung verstohlen in einem freien Fach von Fynns Schrank verstaute. Nur für den Fall, dass er länger hier war.
„Du hast was von Geisterstädten erzählt?“, fragte er ihn, während sie den Quadra beluden. Der Kofferraum war nicht so geräumig, aber alles, was hier nicht rein passte, konnten sie noch auf die Rückbank verfrachten.
„Fuck, was hält einen davon ab, sich da einfach einzunisten? Wenn die Häuser doch leer sind“, spann Craven vor sich hin. Normalerweise fuhr er den Quadra, aber dieses Mal wusste Fynn wohl besser, wo es hin ging und er ließ ihm den Vortritt, fläzte sich in den Beifahrersitz und hielt sich davon ab, seine Füße gleich auf der Konsole zu platzieren. Das erschien ihm wie etwas, was Fynn zu bemängeln gehabt hätte. Stattdessen drehte er das Radio etwas lauter und drehte sich zu Fynn hinüber, um ihn bei der Fahrt etwas zu unterhalten. Immerhin waren sie bestimmt noch ein oder zwei Stündchen unterwegs.
„Okay, hau raus. Dein erstes Mal, wie war das so? Erster Kuss, erstes Mal vögeln, ich will all die peinlichen Details. Wenn du dich noch dran erinnern kannst, versteht sich. Ist ja schon viele Jahrzehnte her“, grinste er ihm entgegen.

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BeitragThema: Re: Major Crimes   Major Crimes - Seite 8 Icon_minitime1Mo März 11, 2024 12:29 am

Zu wissen, dass solch ein Ausflug wahrlich das erste Mal für Craven war, stimmte den Älteren vorfreudig. Bereits jetzt wollte er sicherstellen, dass auch wirklich alles funktionierte und der andere einen guten ersten Eindruck bekommen konnte und Camping vielleicht sogar etwas werden würde, was sie regelmäßiger machen konnten.
Abgesehen davon war es wohl die einzige Art, wie man hier in der Nähe ein bisschen Natur genießen konnte, viel mit dem Camping, was man vor sehr vielen Jahren gemacht hatte, hatte es wahrscheinlich wenig zu tun, doch er selbst hatte nicht einmal diese Momente jemals mitbekommen.
„Dann wird’s mal höchste Zeit, dir ein paar Sterne zu zeigen.“, der Merc hoffte so sehr, dass es nicht bewölkt werden würde oder gar regnen sollte, dass sie nicht nur im Zelt hocken mussten. Dann wiederum…sicherlich würden sie sich nicht allzu sehr langweilen und andere Wege und Mittel finden, sich zu beschäftigen.
Fynn fühlte sich regelrecht wie ein Kleinkind, so aufgeregt und vorfreudig, wie er war, so sehr, dass er- im Vergleich zu Craven- nicht allzu viel vom Frühstück angerührt hatte, ehe er den Tisch abräumte und sich daran machte die Tasche mit Proviant zu füllen, der schnell und einfach war. Es waren meistens schon fertige und abgepackte Sachen, die sie nur unter einem Lagerfeuer aufwärmen mussten, er hatte noch ein wenig Instantkaffee und viele Flaschen Wasser und auch ein paar Biere mitgenommen, immerhin war ja nichts dabei.
„Glückwunsch zum neuen Eigentum! Und wahrscheinlich hast du Recht, der Quadra bietet mehr Platz als mein Bike.“, rief er dem jungen Mann hinterher, während er alles der Reihe nach herauskramte und vorbereitete. Es durfte nichts vergessen werden.
Der Ältere bedauerte es zwar, dass sie nicht mit dem Bike in die Badlands rausfuhren, doch sobald sie ein wenig die Umgebung gescannt hatten, würden sie sicherlich hier und da einen sicheren Unterschlupf finden, der sie nicht dazu zwang, all ihr Zeug mitzunehmen.
„Geisterstädte, ja. Davon gibt’s nicht zu wenige, meine alte Heimat ist auch mittlerweile nichts weiter, als verlassene, verrottete Gebäude, die für nichts mehr zu gebrauchen sind.“ Irgendwann hatte es einfach nichts mehr da draußen gegeben und alles, was noch Geld beschaffen konnte, starb nach und nach aus, mit ihnen auch die Möglichkeiten, ein komfortables Leben da draußen zu führen.
„Hauptsächlich, weil man komplett abgeschnitten von der Welt ist und…all der zwielichtige Scheiß. Man will nicht ins Kreuzfeuer geraten mit Nomaden, Raffens und all den Psychos.“, der Silberhaarige verstaute die letzten Sachen im Kofferraum, ehe er ihn zuknallte und den Rest auf die Rückbank warf.
Gerne hätte er eines der Häuser da draußen einfach auf Vordermann gebracht. Doch einige wenige Nächte da draußen war wahrscheinlich die sicherste Lösung, wenn man etwas die Freiheiten außerhalb der Stadt genießen wollte.
„Aber keine Sorge, ich kenne Orte, wo uns niemand stören kann!“, versicherte er dem Jüngeren breit lächelnd. Nicht, dass er noch glaubte, er würde sie an einen Ort führen, von dem sie nie wieder zurückkehren würden!
Dieses Mal stand es außer Frage, dass der Merc den Wagen fahren würde, es hätte zu lang gedauert, dem anderen zu erklären, wo er hinfahren würde. Vielleicht würde er sich überreden lassen das Steuer auf dem Rückweg abzugeben, doch jetzt hatte er es sich auf dem Fahrersitz bequem gemacht, ehe es auf die Straße rausging.
Aufmerksam lauschte er der Stimme seines Nebenmannes, bei den Fragen einmal kurz lachend. „Du sagst das so, als würdest du dich an alles erinnern, was du je erlebt hattest!“, gluckste der Silberhaarige, dachte jedoch einen Moment über all das nach.
„Erster Kuss war mit 14, Flaschendrehen auf einer Geburtstagsparty. Zu feucht, zu peinlich.
Mein erstes Mal war…fucking langweilig? Wobei, welches erste Mal meinst du, ich hatte so gesehen zwei davon.“, seine grauen Augen wanderten kurz zu Craven, ehe er fortfuhr.
„Einmal mit Stacy, wir waren vielleicht drei Monate zusammen. Gingen gemeinsam zur Schule und wohnten in derselben Nachbarschaft. Irgendwie bin ich in diese Beziehung reingeschliddert und dann bin ich wohl auch in sie reingeschliddert. Ich…hatte halt auch keine Ahnung, was ich da gemacht hab. Ich…sie war attraktiv und so aber nicht das Wahre. Danach hab ich es mit anderen Frauen versucht und häufig hatte mir was gefehlt. Mein zweites erstes Mal war ein Hookup mit einem Typen, hat sich als…fuck, wie hieß er nochmal? Linus? Ich glaube es war Linus. Ich war 18, er war…keine Ahnung, wahrscheinlich älter. Hatte kurze blonde Haare, war schmal gebaut, gepierct. Geraucht wie ein Schornstein! Hat mich mit zu sich genommen, meinen Schwanz gelutscht und ab da wusste ich, dass mich Kerle weitaus mehr interessieren.“ Beiläufig streckte Fynn seinen freien Arm aus, legte seine Hand um Cravens Oberschenkel. Er wollte ihm nahe sein, selbst jetzt, wo sie die breiten Straßen entlangfuhren und keine andere Chance hatten, sich näherzukommen.
„Für den Typen war das wahrscheinlich eine Enttäuschung vom Feinsten. Ich hatte so schnell abgespritzt, weil ich sowas noch nie erlebt habe. Wir haben gevögelt…er war nicht gekommen, ich dafür erneut zu schnell und zu hart. Fuck, ich hab wirklich versucht cool zu sein, so zu tun, als wäre das nichts Neues für mich. Ich war mir so sicher, dass er mich aus seiner Wohnung rausschmeißen würde. Aber wir hatten noch eine Weile Kontakt. War ganz nett, irgendwann hatte er mir nicht mehr geschrieben und war auch nicht mehr in der Bar, wo wir uns sonst getroffen hatten.“, der Ältere zuckte mit den Schultern. „Aber danach hatte ich selbst keine Zeit mehr gehabt, mich in Kontakt mit ihm zu setzen. Ich schwöre aber, ich hatte auch gute Male!“, ein dunkles Lachen verließ die schmalen Lippen.
„Ich wurde einmal von meinem Vorgesetzten erwischt, wie ich jemanden einen Blowjob gegeben habe. Wir hatten wenig Freizeit und die, die wir bekommen haben, wollten wir so gut es ging ausnutzen. Und was macht ein Achtzehnjähriger, der entdeckt hat, dass er auf Schwänze steht? Sucht sich willige Schwänze.“
Der Quadra fuhr in die Ausfahrt rein, ließ Heywood hinter sich und steuerte Santo Domingo an.
„Aber ich kann schlecht der Einzige hier sein, der in seiner Jugend peinliche Sachen erlebt hat.“, fordernd schielten die grauen Augen zum Dunkelhaarigen herüber.
Er wollte bewusst nicht das aufgreifen, was der junge Mann in den letzten sechs Jahre bei Mherzad erlebt hatte. Der Mann war wenigstens vorher nicht anwesend gewesen und er hoffte so sehr, dass er nicht ausversehen in Wunden stocherte, die verschlossen gehörten.
„Wahrscheinlich ist deine Generation nicht mehr so scheiße peinlich gewesen, was? Kids von heute wissen doch angeblich alles direkt besser.“

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BeitragThema: Re: Major Crimes   Major Crimes - Seite 8 Icon_minitime1Mo März 11, 2024 11:00 pm

Mit Fynn im Auto zu sitzen und über Banalitäten zu reden, fühlte sich so natürlich an. Außerdem wollte Craven alles an Wissen aufsaugen, was er über den Merc sammeln konnte. Über solche Dinge hatten sie sich vorher noch nie unterhalten und Craven wollte herauskitzeln, was ihn so bewegte.
„Häh, aber an sowas erinnert man sich doch wohl!“, protestierte er gespielt aufgebracht. So alt war der Merc jetzt auch wieder nicht, dass man schon an seinem Gedächtnis zweifeln musste. Waren solche ersten Male nicht die Dinge, die sich einbrannten? Jedenfalls waren das für Craven Events gewesen, die er auch in dreißig oder mehr Jahren nicht vergessen haben würde. Neugierig lauschte er den Erläuterungen des anderen. Also hatte er schon mal mit Erfahrungen mit Frauen gesammelt, da konnte Craven nicht mitreden. Für ihn war schon recht früh klar gewesen, dass Kerle sein Metier waren und mit der weiblichen Bevölkerung hatte er nie wirklich rumprobiert.
„Also waren twinky Kerle mit einem Suchtproblem schon immer dein Typ?“, bemerkte er mit einem süffisanten Grinsen und schenkte Fynn einen unschuldigen Blick. Sie ließen Heywood langsam hinter sich und Cravens Herz stand kurz still, als der andere wie beiläufig eine Hand auf seinem Oberschenkel platzierte. Craven beobachtete ihn verstohlen von der Seite, wie er lässig eine Hand am Lenkrad hatte und erzählte, als wenn er nicht gerade einen ziemlich heißen Move abgezogen hatte. Fuck, vermutlich wusste der Merc wirklich nicht, wie sehr er Craven mit solchen Aktionen den Kopf verdrehte.
„So, wie du ihn geblueballed hast, kann man Linus wohl nicht verübeln, dass er dich geghosted hat“, kommentierte Craven und genoss die schwere Hand auf seinem Oberschenkel. Sie waren sich wohl beide schon bewusst, dass die Zweisamkeit dieses Ausflugs genutzt werden würde, um noch ein paar weitere Meilensteine einer Beziehung zu überschreiten. Craven hatte das jedenfalls fest geplant. Jetzt, wo Fynn ihm grünes Licht für Schweinereien gegeben hatte, wollte er auch alles an ihm kennenlernen.
„Dann stimmt es also, was man über euch Militärtypen erzählt, huh? Kein Wunder, ich weiß auch nicht, was die Leute denken, was passiert, wenn man einen Haufen junger Männer zusammensteckt.“
Craven jedenfalls wusste, dass er sich seine Beschäftigung auch zwischen seinen Kameraden und Kollegen suchen würde, wenn er sonst nirgendwo hin kam. Mit einem sinnierenden Blick schaute er aus dem Beifahrerfenster. Das Innere von Night City hatten sie hinter sich gelassen, Richtung Santo Domingo wurden die Häuser niedriger und die Straßen breiter. Er konnte zu mindestens erahnen, wo die Fahrt sie hinführen würde.
„Mein erster Typ hieß Austin und wir hatten beide keine Ahnung, was wir tun. Ich mochte ihn nicht mal wirklich, aber der war nach mir der erste Typ, der sich in unserer Klasse geoutet hat und ich wollte mit irgendwem vögeln!“
Hormone waren wirklich kein Witz gewesen in der Pubertät. Rückblickend war es fast schon peinlich, wie man sich damals aufgeführt hatte.
„Alter, und nenn mich nicht Kid von heute, ich werde dieses Jahr siebenundzwanzig! Hab ich mich verschätzt und du bist eigentlich doch schon sechzig plus? Da schüttelts einen ja!“
Craven untermalte seine Worte, indem er sich wirklich schüttelte.
„Hab beim ersten Mal etwas übertrieben und Austin konnte ein paar Tage lang nicht zur Schule kommen, weil er jede freie Minute auf einem Eisbeutel sitzen musste. Ich bin kein guter Top“, seufzte er gespielt bedauernd.
„Aber zu mindestens bei mir ging es ganz gut bergauf nach den ersten Fehlversuchen, ich hab mir einen ziemlichen Namen an meiner Schule gemacht.“
Mit einem Grinsen leckte er sich über die Lippen.
„Wir hatten einen Lehrer, Mister Griswald, gerade Anfang dreißig, und ein paar Tage nach meinem achtzehnten Geburtstag hab ich meine Mathenote unter seinem Tisch aufpoliert. Also keine Sorge, du fällst wohl auch ganz in mein Beuteschema, Fynn.“
Craven lehnte sich zu ihm hinüber und gab ihm einen Kuss auf die Wange. Kurz danach war er fast schon bei Mherzad gelandet und das war ein Thema, über das er weder reden noch nachdenken wollte. Dafür war das alles gerade zu schön.
„Die richtig juicy Fragespiele wollen wir uns aber bestimmt für heute Abend aufbewahren, hm?“
Cravens Stimme schwankte zwischen lapidar und verrucht. Eigentlich konnte er es kaum erwarten, spicy Geschichten mit dem Merc auszutauschen, bis die Erregung sie übereinander herfallen ließ. In einem Zelt war ja wohl nicht viel Platz zum Ausweichen.

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BeitragThema: Re: Major Crimes   Major Crimes - Seite 8 Icon_minitime1Mo März 11, 2024 11:37 pm

„Fuck, wenn du nur wüsstest…zu viel maskuline Energie, zu viel sexuelle Frustration.“ Fynn hätte wahrscheinlich Stunden mit den Erzählungen füllen können, was er erlebt hatte und was er selbst angestellt hatte während seiner Ausbildung. Man musste sich irgendwie abreagieren, irgendwie Ruhe finden und vor allem seine Gelüste befriedigen, wenn schon alles andere nicht möglich war.
Danach war es eine andere Sache, danach waren sie eh nur Angestellte mit beschissenen Arbeitszeiten, was wiederum auch dazu führen konnte, dass man während der Arbeit sich mit ganz anderen Dingen beschäftigt gehalten hatte.
Doch diese Details waren für ein anderes Mal bestimmt, jetzt lauschte der Merc lieber der Stimme des Dunkelhaarigen.
Es hatte ihn so sehr interessiert zu wissen, wie er so als Teenager war und was er so angestellt hatte in der Zeit. Bereits so früh sich seiner Sexualität bewusst zu sein, bewunderte der Ältere durchaus, hatte es bei ihm doch lächerlich lange gedauert, bis er sich selbst gefunden hatte.
„Was, doch so alt schon? Wusste nicht, dass du bald ergraust, wie ich!“, lachte Fynn, jedoch schnell den nächsten Worten lauschend, sich nebenbei eine mentale Notiz machend, dass er sich informieren sollte, wann dieser siebenundzwanzigjährige Geburtstag stattfinden sollte.
„Das erste Mal andersherum war für mich auch nicht besser. Hatte mich krankgemeldet. Übung macht den Meister, Craven, es gibt nichts, was man nicht lernen kann!“, mit einem vielsagenden Blick, gefolgt von einem amüsierten Grinsen, blickte er kurz in seine Richtung, den Griff auf seinem Oberschenkel ein wenig verstärkend.
„Solange ich dir kein Mathe beibringen muss…“, der Ältere genoss den Kuss auf seiner Wange, der schnell seine anderen Gedanken schnell aus seinem Gehirn scheuchte. Er wollte nicht zu lange darüber nachdenken, wie seltsam es für einen Lehrer war, sich auf einen Schüler einzulassen und dann auch noch direkt eine Transaktion daraus zu machen. Sicherlich hatte es dem jungen Mann auch nicht unbedingt geholfen, abgesehen von seiner Note vielleicht. Doch er war kein Therapeut und konnte ohnehin dies, was in der Vergangenheit passiert war, nicht ändern. Dafür konnte er sicherstellen, dass sie niemals solch eine Dynamik entwickeln würden! Nur, weil der Altersunterschied groß war, sollte sich Craven niemals so fühlen, als wäre das kein gleichberechtigtes Miteinander!
Bei den nächsten Worten hob er eine Augenbraue, schielte ihn belustigt an. „Juicy Fragespiele also? Na, da bin ich aber sehr gespannt, was ich zu erwarten habe.“
Kurz bekam Fynn es mit der Sorge zu tun, dass er vielleicht nicht einmal etwas besonders Spannendes dem anderen entgegenbringen konnte, dass er vielleicht wirklich der langweilige alte Typ war, der nichts vorzuweisen hatte, was auch nur ansatzweise aufregend war. Dann wiederum konnte er wohl schlecht wissen, was für Craven alles langweilig war und was nicht.
Nichts, worüber er sich den Kopf zu sehr zerbrechen würde.
Sie hatten die restliche Fahrt mit weiteren absolut belanglosen Gesprächsthemen gefüllt, welches Getränk aus dem Automaten das Beste war, welcher Alkohol der Beste war und niemals würde sich der Silberhaarige seine Meinung nehmen, dass nichts auf der Welt gegen Tequila ankommen konnte.
Irgendwann ließen sie die letzten Gebäude von Night City hinter sich, fuhren an einigen Trailerparks vorbei, welche außerhalb, zwischen Hügeln und ausgetrockneten Gewächs lagen, bis eine lange, staubige Straße sie in das Nichts führten.
Hier waren sie außerhalb von Night City’s Gesetzen, in der Einöde, die den Nomaden, Kriminellen und anderen Freigeistern gehörte, die mit dem Trubel der Megastadt nichts zu tun haben wollten.
„Komm, ich zeig dir eine der Geisterstädte, nicht weit weg von hier.“, der Ältere bog in eine Seitenstraße ab, fuhr an Kakteen und verlassenen Autos vorbei, bis bereits am Horizont nur noch die Stangen eines Schildes zu sehen war, die den Namen des Städtchens einst hielten.
Die Gebäude konnte man bereits erkennen, eine Tankstelle, die seit Jahrzenten nicht benutzt wurde.
Der Merc nahm seinen Fuß vom Gaspedal, rollte langsam zur Seite, ehe der Quadra zum Stillstand kam und der Motor verstummte. „Komm, wir machen Sightseeing!“, fast schon aufgeregt stieg er aus dem Wagen aus, darauf wartend, dass Craven ihm folgte.
Die Sonne stand weit oben am Himmelszelt, welcher nur von wenigen, fluffigen Wolken unterbrochen wurde. Es war gerade mal Mittag und sie hatten noch so viel Zeit für so viele Dinge.
„Das war mein altes Zuhause.“, fügte er lächelnd hinzu. Fynn wusste nicht, wieso er ausgerechnet diesen Ort ansteuern wollte, vielleicht, weil er einfach wusste, was hier war, vielleicht, weil hier verdammt selten Leute hinkamen und sie sich hier problemlos aufhalten konnten. Vielleicht waren es noch die Reste des Überschusses an gestrigen Emotionen. „Ein Kaff, kannst hier sogar das Ende sehen. Weiter hinten waren Fabriken und Farmen, bis sie alle nach und nach geschlossen wurden.“

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BeitragThema: Re: Major Crimes   Major Crimes - Seite 8 Icon_minitime1Di März 12, 2024 10:25 pm

Craven genoss die kleinen Andeutungen, die sie sich zuwarfen, die sie einander sicher wissen ließen, dass heute oder morgen Abend vielleicht noch etwas mehr passieren würde. Normalerweise hätte Craven bei dem Gedanken daran kaum erwarten können, dass es dunkel wurde, aber mit Fynn freute er sich auch auf all die Momente davor und danach. Keinesfalls wollte er irgendetwas hier von überspringen. Nicht die Autofahrt, nicht die belanglosen Unterhaltungen. Sie hatten in kürzester Zeit schon so viel zutiefst Emotionales ausgetauscht, dass es ganz gut war, über ihren Lieblingsdrink zu palavern. Verstohlen musste Craven seinen Inhaler ein oder zwei Mal herauskramen und wenigstens einen kurzen Hit nehmen. Es war nicht so, dass er die Zeit mit dem Merc sonst nicht genießen konnte, aber das ungeduldige Kribbeln in seiner Brust verlangte einfach danach. So konnte er sich dann danach wenigstens voll und ganz dem Merc widmen. Der Ältere ließ ihn zum Glück gewähren, ihm schien bewusst zu sein, dass keine Moralpredigt hier etwas gebracht hätte.
„Du bist schon so alt und weise, du hast sicherlich schon viele versaute Dinge angestellt und erledigt und denen wollen wir etwas auf den Zahn fühlen, nicht wahr?“
Craven schenkte ihm ein breites Grinsen. Er hatte auf jeden Fall schon verdammt viel ausprobiert und das auch schon vor Mherzad, bevor sein Leben irgendwie eine unabwendbare Wendung genommen hatte. Über all das hätte Craven sich Gedanken machen können, wenn nicht gerade die letzten Häuser gewichen wären und sie sich in den Badlands befanden. Er musste wirklich kurz schlucken.
„Das ist alles so groß und weit, fuuuck“, hauchte er und klebte für einen Moment schier an der Scheibe. Klar, er hatte Bilder und Filme gesehen, er wusste theoretisch, wie es außerhalb der Stadt aussah, aber selbst hier zu sein war etwas vollkommen anderes. Er hatte sich noch nie so frei gefühlt. Fynn gönnte ihm seinen Moment des Staunens und kurze Zeit später steuerten sie eine der abgewrackten Häuseransammlungen an. Es tat ganz gut, sich nach fast zwei Stunden Autofahrt die Beine zu vertreten und Craven ging ein paar Schritte auf und ab und erleichterte seine Blase an einem verdorrten Strauch, bevor er Fynn wieder beiwohnte. Craven stieß ein überraschtes Lachen aus, als der Merc ihm offenbarte, dass das hier seine alte Heimat war.
„Aus so einem Kaff kommst du? Du hast recht, da hinten isses schon wieder zu Ende.“
Craven sah sich um. Mittlerweile waren die Ruinen der Häuser übersät mit Graffiti. Nicht einmal die Raffen schienen hier etwas für sich entdeckt zu haben.
„Hier kann man ja gar keinem aus dem Weg gehen, wenn man mal keinen Bock hat. Kein Wunder, dass du so aufdringlich bist“, witzelte er und hakte sich bei Fynn ein. Gerne ließ er sich ein bisschen herumführen und lauschte Fynn dabei, wie er in Erinnerungen schwelgte. Es schien ihm wichtig zu sein, das hier mit ihm zu teilen, sodass Craven sich seine Kommentare zwar nicht vollkommen verkniff, sie aber ein wenig abmilderte, sodass Fynn sich nicht beleidigt fühlen musste.
Sie hatten sich sicherlich zwei bis drei Stunden hier aufgehalten, bevor sie wieder ins Auto stiegen und weiterfuhren. Fynn hatte die Fenster heruntergelassen und Craven genoss es, die Nase in den Fahrtwind zu halten und die Sonne auf der Nase zu spüren. Sie hatten an einem ranzigen Diner gehalten, dass irgendwie allein dadurch besser wurde, dass es Teil dieses Trips war, und hatten viel zu fettiges Essen verschlungen. Sie hatten sich ein bisschen was eingepackt und waren dann zu einem Windpark aufgebrochen, in dessen Nähe sie laut dem Merc ihre Zelte aufschlagen konnten und Craven hatte unter der Anleitung des Älteren dabei geholfen, ihr kleines Nachtlager aufzurichten. Diese Gegend hatte anscheinend nicht viel für die Raffen zu bieten und während die Sonne langsam hinterm Horizont versank, wurde es immer stiller um sie herum. Nach einer guten Stunde Arbeit stand ihr Zelt und ihre Schlafsäcke waren für den Abend noch um ein Feuer drapiert. Es war fairerweise eher für die Atmosphäre da. Der Merc hatte einen transportablen Heizpilz mitgenommen, damit die Nacht in der Wüste auszuhalten war. Jetzt hockten sie nah am Feuer, die warme Heizluft im Rücken, und hatten zwei Bier geköpft.
„Hier raus zu kommen, war eine saugute Idee“, entgegnete er Fynn nach einem Tiefen Schluck Bier und lächelte ihm ehrlich entgegen. Mittlerweile war er recht nah an ihn herangerückt und lehnte sich zufrieden an den Größeren an. Trotz all der Vorkehrungen kroch die Kälte von allen Seiten an sie heran und wieso nicht ausnutzen, dass der Alkohol sie beide etwas lockerer machte?
„Okay, ich hab dir spicy Fragen versprochen!“
Craven setzte sich so hin, dass er den anderen genau betrachten konnte. Mal schauen, wie viel Fynn wirklich schon erlebt hatte.
„Du kennst die Regeln, trinken, wenn du das Gesagte noch nie gemacht hast. Ich fang an.“
Craven hob seine Flasche an.
„Ich hab noch nie einen Dreier gehabt“, begann er und hielt die Flasche überraschenderweise in seinem Schoß.
„Die Gelegenheit war irgendwie nie da und meine vergangenen Partner wollten alle nicht teilen. Aber irgendwie hätte ich schon mal Bock. Wenn sich die Gelegenheit ergibt.“
Interessiert blickte er zu Fynn hinüber, erwartete seine Antwort, seine nächste Frage, und schließlich auch nur, dass der Funke und die Inspiration irgendwann überspringen würden. Er hatte verstohlen beim Einkaufen das nötige Zeugs wie Gleitmittel in den Wagen bugsiert und die unausgesprochene Erwartung stand im Raum, dass es heute direkt zu mehr kommen könnte, das war ihnen wohl beiden bewusst.

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BeitragThema: Re: Major Crimes   Major Crimes - Seite 8 Icon_minitime1Di März 12, 2024 11:05 pm

Fynn war seit Jahren nicht mehr hierher zurückgekehrt. Früher war es ein Ritual gewesen, dass er wenigstens einmal im Jahr rausfuhr, dem alten Haus einen Besuch abstattete, wo er einst seine Kindheit und Jugend verbracht hatte. Doch irgendwann wurden die Trips immer seltener, bis sie ganz aufhörten und er nur noch für seinen Job lebte.
Umso aufgeregter war er, dem anderen dieses Örtchen zu zeigen, ein wenig in der Vergangenheit zu schwelgen und mit ihm Erinnerungen zu teilen, die hinter jeder Hausfassade steckte.
Trotz des überschaubaren Örtchens, hatten sie einige Stunden hier verbringen können, während die Sonne warm auf ihre Häupter schien.
Hier draußen fühlte sich einfach alles so anders an, die Luft war hier sogar um Einiges besser als in Night City, dass er am liebsten hier noch so viel länger bleiben wollte, als sie es ursprünglich vorhatten.
Hier und da waren immer noch einige Etablissements, die geöffnet hatten, neben Tankstellen und sogar einem Mechaniker, konnte man sich in einem Motel niederlassen und dazwischen fand sich sogar noch ein intaktes Diner, wo sich neben Lokalen auch viele Durchreisende befanden.
Satt mussten sie immerhin werden, auch, wenn Fynn natürlich vorgesorgt hatte und auch nicht zu wenig an Proviant mitgeschleppt hatte, sollte der Hunger groß sein und die Möglichkeiten rar, dass sie irgendwo etwas auffinden konnten.
Der Merc genoss jede Sekunde, von der labbrigen Pommes bis hin zum absolut viel zu fettigen Burger mit Mystery- Meat. Mit dem Bike wäre es wahrscheinlich ein noch befreienderes Gefühl gewesen, durch die Wüste zu fahren, doch mit heruntergelassenen Fenstern, kam man dem zumindest etwas näher ran.
Vielleicht sollte er Craven auch ein Bike zulegen, dass sie in der Zukunft solche Ausflüge auf den Zweirädern machen konnten. Dann wiederum hätte er es sehr bedauert, wenn der Jüngere sich nicht eng an ihn schmieg und sich festhielt..
„Da hinten können wir gut campen, da kommt nie irgendwer hin.“, sein Finger deutete auf die Ansammlung an Windrädern, viele von ihnen hatten seit Jahren den Geist aufgegeben, einige drehten sich noch träge, bis auch sie nicht mehr in der Lage waren, die Turbinen zu rostig und die Technik zu veraltet war, dass hier noch viel passieren konnte.
Der Ältere hatte das alles bereits mehrfach getan, ein Feuer zu machen dauerte nicht lange, das Zelt aufzustellen war ebenfalls kein Problem und nur zu gerne erklärte er dem Dunkelhaarigen, was er zu tun hatte und wie all dies funktionierte. Es hatte ihn nicht überrascht, dass der junge Mann all dies noch nie in seinem Leben getan hatte, er bedauerte nur, dass es so lange gedauert hatte, dass er diese Erfahrung machen konnte.
Als endlich alles fertig war, reichte er seinem Nebenmann zufrieden ein Bier, lehnte sich ein wenig zurück, während das Feuer vor ihnen knisterte und die Flammen leise aufstiegen. Sobald die Sonne hinter dem Horizont verschwunden war, wurde es in der Wüste deutlich kälter und auch, wenn Fynn vorgesorgt hatte, kroch die Kälte dennoch langsam unter ihre Kleidung.
Sein Arm hatte sich locker um die schmale Schulter des Jüngeren gelegt, seufzte bei seinen Worten zufrieden auf. „Manchmal stecke ich voller guter Ideen.“, erwiderte er breit lächelnd und nahm ebenfalls einen großen Schluck seines Biers.
Wenn es nach ihm gegangen wäre, hätten sie auch einfach ruhig hier sitzen können, eng aneinander gekuschelt, die Stille genießend.
Doch Craven hatte durchaus eine Sache bereits angekündigt und versprochen, sodass er sich bei den Worten neugierig aufrichtete und den anderen für einen Moment musterte. „Du tust so, als hätte ich noch nie ein Trinkspiel gespielt! Aber bitte, schieß los.“ Interessiert wartete der Merc auf die erste Frage und als diese kam, musste er lachen.
„Gehst ja direkt in die Vollen!“, schmunzelnd beobachtete er den Jüngeren, als dieser den Flaschenhals nicht an die Lippen ansetzte, dafür jedoch weitersprach. „Interesse an einem Dreier also? Ich sollte besser mitschreiben.“ Fynn hob amüsiert eine Augenbraue, ehe er- wahrscheinlich wider Cravens Erwartung- an der Flasche nippte.
„In meinem ersten Ausbildungsjahr hatten wir scheiße wenig Freizeit, es war Drill vom Feinsten. Wenn wir Freizeit hatten, waren wir zu erschöpft, um auch nur aufzustehen. Hatte meinen ersten Urlaub bekommen, bin mit einigen Jungs ausgegangen, sind von Bar zu Bar gezogen, haben einige verloren, andere gewonnen. Robert, mein Kumpel damals, wollte bei einem anderen Kumpel weitertrinken. Hatte vergessen mir zu sagen, dass sein Kumpel gleichzeitig sein Partner war…ich bin ehrlich, sie brauchten mich nicht mal zu überreden, ich wollte wissen, wie es so war und nach der ganzen Scheiße in der Ausbildung hab ich es mehr als verdient von zwei Kerlen bearbeitet zu werden. Es war…ganz gut, wir waren sturzbesoffen und viel zu geil aufeinander, vielleicht war es in Wahrheit auch eine reine Shitshow.“, lachend hielt der Ältere inne. „Ich hatte eine kurze Phase, wo ich Gruppensex sehr mochte, also kannst mich ja jederzeit anhauen für deinen Wunschdreier.“ Fynn zwinkerte seinem Gegenüber zu.
Der Gedanke irgendeine dritte Partei dazuzuholen war zwar aufregend, doch das war eine Sache, über die sie jetzt noch nicht nachdenken sollten, nicht bevor sie sich nicht besser kennengelernt hatten, auf allen Ebenen.
Cravens Frage hatte den Älteren jedoch ein wenig aufgekratzt. Nun musste er nachdenken, was er ihn erfragen konnte, was konnte diese Frage wohl toppen? Er dachte nicht einmal darüber nach, wie er den anderen in die Pfanne hauen konnte, wie er etwas erfragen sollte, was ihn nicht betraf, als die dunkle Stimme erneut zu sprechen begann.
„Ich hab es noch nie in öffentlichen Plätzen getrieben.“, verstohlen schielte er zum Dunkelhaarigen, während er langsam erneut den Flaschenhals an die Lippen ansetzte.
„Öffentliches Klo, es war nur ein Blowjob, also nichts Wildes, doch irgendwie…hatte es etwas, dieses Gefühl, dass jederzeit jemand mitbekommen könnte, was vor sich ging.“ Fuck, sein Körper begann so hart zu kribbeln und der Merc wusste, dass es nicht die paar Schlücke Bier waren, die dafür verantwortlich waren.

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BeitragThema: Re: Major Crimes   Major Crimes - Seite 8 Icon_minitime1Mi März 13, 2024 6:26 pm

Gerne wäre Craven vollkommen cool geblieben. Immerhin wusste er, dass er einige schmutzige Storys zum Teilen hatte. Wenn die dann halt auch Mherzad involvierten, sei´s drum. Es ließ sich nicht verhindern und er musste den Fixer ja nicht im Detail beschreiben. Das Gute war der Sex gewesen, nicht er. Er selbst wusste, was er tat, hatte ein gutes Gespür dafür, was andere in Wallung brachte und er wollte endlich auch bei Fynn aus den Vollen schöpfen können. Aber so zaghaft wie der Merc bisher gewesen war, wollte er ihm lieber überlassen, den Ton anzugeben, statt ihn direkt wieder zu überrumpeln. Gestern hatte das immerhin auch sehr gut funktioniert.
Da der andere bisher eher zurückhaltend gewesen war, hatte Craven schon die Vermutung aufgestellt, dass er bis jetzt vielleicht eher etwas vanilla unterwegs gewesen war. Als er aber plötzlich die Flasche zum Trinken ansetzte, starrte Craven ihn mit einem überraschten, aber breiten Grinsen an.
„Ernsthaft jetzt?!“, stieß er lachend aus und lauschte den Ausführungen des anderen. Man konnte ja meinen, dass er in seiner Ausbildung nichts anderes gemacht hatte, als rumzuvögeln! Da konnte man ja beinahe neidisch werden. Dann musste er wohl doch seine Einstellung dem Älteren gegenüber wieder korrigieren.
„Fuck, ich hätte auch zu Militech gehen sollen“, scherzte er und lehnte sich etwas enger in Fynns Schulter. Es wirkte so normal und vertraut über sowas miteinander zu reden und die Hitze, die langsam seinen Körper einnahm, war wohlig und erregend zugleich.
„Ich glaube, du musst mir mal ein Bild von dir mit zwanzig zeigen, vielleicht ergeben all die Stories dann ein bisschen mehr Sinn“, sinnierte er unschuldig. Nicht, dass er einen jungen Fynn brauchte. Er mochte ihn genau so, wie er jetzt war, gut gealtert und das Leben ins Gesicht geschrieben. Neugierig war er trotzdem.
„Gut zu wissen, dass mir die Option offen steht, aber erst mal arbeiten wir an meinem Wunschzweier“, zwinkerte er ihm zu. Sich gegenseitig hochzuhypen und die Erregung in seinem Inneren zu genießen, hatte auch etwas für sich. Ein Zustand, den sie nie wieder zurückbekommen würden, wenn sie einmal den letzten Schritt gegangen waren. Nicht, dass Craven sich Sorgen machte, dass Sex mit Fynn seinen Erwartungen nicht gerecht werden würde. Aber das hier gerade war auch besonders und vermutlich viel zu schnell vergangen.
Dieses Mal konnte Craven ebenfalls die Flasche an die Lippen setzen und einen langen Schluck nehmen.
„Okay, in der Schule hab ich ein paar Mal Typen hinter der Sporthalle oder auf der Toilette einen geblasen“, fing er an und zählte die Finger an seiner rechten Hand ab.
„Einmal in der Halbzeit von irgendeinem Footballspiel unter der Tribüne, weil der Typ vom Spiel so gehyped war, dass er es gar nicht erwarten konnte…“
Nachdenklich wackelte Craven mit den Fingern seiner Hand.
„Und Gott, frag mich nicht, wie oft ich in Mherzads Club in seiner Booth nicht nur auf seinem Schoß, sondern direkt auf seinem Schwanz gesessen hab.“
Craven winkte lapidar ab und legte großen Wert darauf, so lapidar wie möglich zu klingen. Das hier war nur eine Story über vergangenen Sex wie so vieles anderes auch, was er Fynn gerade erzählte. Er wollte keine große Nummer daraus machen und hoffte auch, dass der Merc sich daran nicht aufhängen würde.
„Okay, irgendwie muss ich dich ja mal erwischen“, sinnierte er und schwang seine Beine über Fynns, setzte sich halb in seinen Schoß und ließ nachdenklich seine Bierflasche kreisen.
„Ich hab noch nie mit jemandem Sex gehabt, während deren Partner im Raum war.“
Craven ließ sich Zeit, bevor er genüsslich einen Schluck von seinem Bier nahm.
„Hab den Kerl im Club getroffen und eigentlich nur gedacht, dass ich mit ihm einen kurzen One Night Stand rausschlage. Bin mit zu ihm nach Hause und da hat sein Freund auf ihn gewartet. Ich dachte, das wär´s jetzt mit meinem One Night Stand, aber sein Typ wollte zugucken. Wenn er weniger heiß gewesen wäre, hätte ich vielleicht Nein gesagt, aber so hab ich mich doch tatsächlich vor seinen Augen von seinem Herzblatt durchvögeln lassen.“
Das musste jetzt aber eine Geschichte sein, die Fynn so schnell nicht toppen konnte! Die Hitze in seinem Inneren war immer weiter angestiegen und wenn er nicht den viel zu große Pullover des anderen übergezogen hätte, hätte Fynn vermutlich langsam einen Ständer entstehen sehen können. Craven musste sein Bein nur leicht zur Seite kippen, um zu spüren, dass es Fynn ähnlich ging.

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BeitragThema: Re: Major Crimes   Major Crimes - Seite 8 Icon_minitime1Mi März 13, 2024 10:59 pm

„Was, glaubst du etwa nicht, dass ich ein heißer Typ damals war? Irgendwo habe ich noch alte Bilder, kannst ein bisschen staunen.“, erwiderte der Ältere lachend. Er hatte noch in Night City eine Garage, von der er sich jedoch nicht mehr sicher war, ob diese nicht bereits von irgendwelchen Kleinkriminellen geplündert wurde. Sie beinhaltete hauptsächlich das alte Hab und Gut seiner Eltern, Erinnerungsstücke, die er nicht wegwerfen wollte, die jedoch auch nicht in der Wohnung haben konnte, weil es zu viel war. Irgendwo waren noch alte Photoalben und Bilderrahmen, die er gerne dem Jüngeren zeigen wollte.
Aber das war für ein anderes Mal.
Abgesehen davon wollte er lieber mehr wilde Geschichten aus der Vergangenheit seines Nebenmannes hören, als sich darüber Gedanken zu machen. Ein wenig neidisch war der Merc gewesen, dass Craven so viel häufiger an öffentlichen Plätzen die ein oder andere spaßige Erfahrung machen konnte, dass dazu auch Mherzad gehörte, versuchte er jedoch so gut es ging auszublenden, sich vorzustellen, dass es ein anderer Kerl war, mit dem der Dunkelhaarige etwas am Laufen hatte. Es machte es zumindest so viel einfacher, es abzunicken und interessiert an den Stories zu sein. Der Fixer würde diesen Moment nicht ruinieren, das hatte sich Fynn fest vorgenommen.
„Verdammt, dann bist du wohl ein Meister darin, möglichst unauffällig zu sein. Wärst du mal ein paar Jährchen eher geboren, hätte ich dich während meiner Sauftours auf meinen Schoß gezogen!“ Es war nicht einmal gelogen, der Jüngere war durch und durch sein Typ, die meisten vor ihm hatten ähnliche Staturen, ähnliche Haare. Aber die wenigsten hatten einen ähnlichen Charakter, wenn überhaupt.
„Versuch’s doch, ich hab eine Menge erlebt!“, er funkelte den anderen herausfordernd aus seinen grauen Augen heraus an, schlang seinen Arm um die schmale Taille, als dieser regelrecht auf seinem Schoß saß.
Er hatte sich schon auf so Einiges eingestellt, noch waren diverse Erfahrungen in seiner Trickkiste gefangen, die nach und nach freigelassen werden konnten. Doch der junge Mann hatte mit der nächsten Aussage geschafft, dass der Merc gespielt sein Gesicht verzog und sich keinen Schluck Bier genehmigen durfte.
„Ach, scheiße, dann musst du mit sowas ankommen? Das Vergnügen eine Audienz zu bekommen, hatte ich wohl noch nicht.“ Allerdings ließ er sich nur zu gerne von seinem Kopfkino treiben, wie es wohl war, den jungen Mann dabei zu beobachten, wie er von seinem eigenen Partner gevögelt wurde. Auch, wenn ihm schnell klar wurde, dass er sich eigentlich nur gerne vorstellte, wie er anstelle der anderen Kerle über ihm und in ihm war, keine Beobachter oder anderen umstände waren dafür vonnöten gewesen.
Dieser Austausch von heißen Geschichten machte ihn immer kribbeliger, dass seine Hose immer unbequemer im Schritt wurde und der Stoff sich immer stärker begann zu spannen. Fuck, lange konnten sie dieses Spielchen nicht mehr treiben. Fynn musste nur das hübsche Gesicht des anderen mustern und konnte dieselbe Erregung in den goldenen Augen erkennen, die langsam seinen Körper beanspruchte.
„Du machst es aber nicht einfach…“, raunte die dunkle Stimme leise, während er ihn enger zu sich heranzog. „Aber ich hab noch eine Sache! Ich habe noch nie unter freiem Sternenhimmel jemanden einen geblasen….“ Sein Blick war fragend und lusterfüllt zugleich, während er beiläufig seine Flasche abstellte, Cravens im nächsten Moment ebenfalls schnappend und beiseitestellend, dass es nicht störte.
„Kam noch nie dazu aber…das lässt sich schnell ändern.“ Schmunzelnd legten sich seine Finger sachte um die Wange des Jüngeren, schoben sein Gesicht mit sanfter Gewalt näher zu sich heran. Wenn er schon so aufgeheizt war, wie sollte es dann dem Dunkelhaarigen gerade ergehen? Er hätte nur kurz über seinen Schritt fahren müssen, um zu wissen, dass er auch langsam hart wurde und es kaum erwarten konnte.
Doch bevor sie ihre Schwänze rausholten und sich gegenseitig zum Höhepunkt trieben, hatte Fynn diesen Wunsch die sanften Lippen des anderen endlich kosten zu können. Jemanden zu küssen war ein verdammt riesiger Schritt für den Merc, normalerweise war es ihm fast schon zu intim, zu verwundbar, doch in Cravens Nähe fielen ihm diese Gefühle so viel leichter, dass er sich langsam ihm entgegenlehnte, seine Lippen zu einem Kuss vorbereiteten….nur, um das Zurückschrecken zu erkennen und schnell wieder Abstand zu suchen.
Fuck. Das war so dumm.
„Oh. Shit, sorry, ich…sorry.“, Fynn räusperte sich peinlich berührt, konnte sich selbst gerade in den Arsch beißen die Situation so falsch eingeschätzt zu haben. „Hatte nicht gelogen mit dem eingerostet sein…normalerweise erkenne ich Signale und so.“

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BeitragThema: Re: Major Crimes   Major Crimes - Seite 8 Icon_minitime1Do März 14, 2024 10:14 pm

Wenigstens ein Punkt, der an ihn ging! Craven grinste zufrieden, als Fynn die Flasche sinken ließ. Er war vielleicht abenteuerlich gewesen, aber wenigstens einige Dinge waren selbst von ihm noch unerforscht geblieben. Vielleicht konnten sie ja gemeinsam etwas von ihren Bucketlists runterstreichen. Craven war bereits dabei, sich die nächste Frage zu überlegen. Jetzt hatte er Blut geleckt und wollte wenigstens noch ein oder zwei Zugeständnisse aus Fynn herauskitzeln und dabei die Spannung genießen, die beinahe greifbar zwischen ihnen in der Luft zu liegen schien. Allerdings war der Merc immer noch für weitere Überraschungen gut. Craven verpasste nicht einen Augenaufschlag, bis er verstanden hatte, was der andere ihm sagen wollte. Wie er ihn näher an sich herangezogen hatte, sendete Schauer über Cravens Rücken. Sie wussten beide, dass sie einander auch körperlich näher kommen wollten hier draußen, sie hatten es nicht aussprechen müssen. Jetzt waren die Worte des Mercs ausgesprochen und seine Andeutung lag schwer und so verlockend in der Luft.
„Gib mir noch ne halbe Stunde, dann kann ich darauf trinken“, schnurrte er ihm leise entgegen und wandte seinen Oberkörper zu ihm herum. Der erste Blowjob war immer noch eine so erregende Erinnerung, dass Craven sich schon öfter dabei ertappt hatte, dass seine Gedanken zu diesem Moment zurück drifteten, wenn er sich selbst einen runterholte. Die Hoffnung, das endlich wiederholen zu können, machte so viel mit ihm. Ob Fynn wusste, wie verrückt er ihn machte? Aber Craven war sich sicher, dass es andersherum genau so war. Umso heftiger pochte sein Herz, als der andere eine Hand an seine Wange legte. War es wirklich so weit? Natürlich, Craven war lang genug auf der Welt, um einen Kuss kommen zu sehen. Wie ein Teenie fühlte er sich wieder, als sein Magen auf einmal einen Satz in seine Kniekehlen machte. Alles an ihm wollte diesen Kuss, wollte Fynn endlich zeigen, wie sehr er ihn wollte, dass er trotz all den Spitzen zwischen ihnen nicht vor Zärtlichkeit und Nähe zurückschreckte, und auf einmal zuckte er vor ihm davon.
Am liebsten hätte Craven sich selbst geohrfeigt. Fynn ließ so schnell von ihm ab und wirkte fast schon niedergeschlagen. Es war der gleiche Reflex gewesen, der ihn immer von Mherzad hatte zurückschrecken lassen, wenn er ihm einen Kuss geben wollte. Reines Unterbewusstsein, und doch war seine Stimme zutiefst verzweifelt, als er ein panisches „Nein!“ ausstieß.
Die goldenen Augen waren glasig, als er zu Fynn aufsah.
„Nein, sorry, fuck, ich….“
Der Junkie vergrub hilflos die Finger zwischen seinen langen Strähnen. Wieso war es so schwer, sich zu artikulieren? Mherzads fester Griff, sein ungewollter Geschmack auf seinen Lippen, das alles schien gerade so viel lauter in seinem Kopf als jedes Wort, das er sich selbst ausdenken konnte.
„I-Ich will dich küssen, Fynn, fuck, wirklich!“
Selbst jetzt ließ der Gedanke an einen Kuss seinen Magen Schlangenlinien machen. Jedes Bisschen Übermut, seine großspurige Art, schien Craven vollkommen zu verlassen, als er versuchte, auf sich selbst klar zu kommen. Ängstlich, dass Fynn jeden Moment wegziehen würde – wenn vielleicht auch nur aus den besten Intentionen heraus – griff er nach seiner freien Hand und hielt sie fest.
„Ich…Ich hab lange niemanden mehr geküsst, den ich küssen wollte, ich…Ach fuck!“
Die Emotionen, die Craven nirgendwo lassen konnten, die Scham, die er empfand, das alles war zu viel und er wandte den Kopf beschämt ab, grub die Nägel tief in seine Handinnenfläche. Jetzt war es an ihm, die Hand des anderen nervös zu kneten.
„Sorry, ich will das hier nicht kaputt machen“, presste er hervor und starrte weiter auf seine Hand, unfähig, dem Blick des anderen zu begegnen.

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BeitragThema: Re: Major Crimes   Major Crimes - Seite 8 Icon_minitime1Do März 14, 2024 11:08 pm

Die Situation verwirrte den Älteren zutiefst. Die Körpersprache des Jüngeren konnte nicht deutlicher sein, als er zurückzuckte und den Kuss verweigerte. Doch das schien auch nicht korrekt zu sein?
Noch konnte er nicht ganz verstehen, was es zu bedeuten hatte, allerdings war es unschwer zu erkennen, dass es Craven stärker mitnahm.
Fynn wollte ihm sagen, dass es in Ordnung war, dass er sich nicht dafür zu entschuldigen brauchte, dass er den Moment absolut beschissen eingeschätzt hatte und mit seinem Versuch eine Grenze überschritten hatte. Er wollte den anderen nicht zu etwas zwingen, was er nicht wollte. Die Enttäuschung, dass er Mist gebaut hatte, war aktuell ohnehin so viel größer, als die Tatsache, dass der andere nicht diese Form von Kontakt wollte.
Oder doch wollte, jedoch etwas anderes das Problem war?
So verständnisvoll wie möglich blickte er in die goldenen Augen, zumindest so lange der Dunkelhaarige es zuließ und seinen Blick nicht abwandte. „Hey, es ist okay, ehrlich, du musst dich nicht rechtfertigen.“. Mit seiner freien Hand fuhr er immer wieder behutsam über seinen Rücken, in der Hoffnung, dass es ihn ein wenig beruhigte.
„Ich verstehe das, das ist…ne ziemlich große Sache. Ich küsse normalerweise so gut wie gar keinen.“, murmelte die dunkle Stimme, in der Hoffnung, dass es dem anderen etwas innere Ruhe gab. Außerdem konnte er sich schon denken, wer diesen Akt ihm wahrscheinlich versaut hatte. Trotzdem konnte er verstehen, dass solche Dinge nun einmal besonders waren, und man sollte sie mit Vorsicht behandeln.
Es tat dem Merc einfach so leid, Craven im Glauben zu lassen, dass er etwas versaut hatte, dass er sich deswegen schämen musste.
Umso umsichtiger umfasste er das Kinn des Jüngeren, forderte ihn mit sanfter Gewalt auf, ihn anzublicken.
Ein verständnisvolles Lächeln umspielte die kantigen Züge, während er ihn aus warmen Augen heraus anblickte. „Als ob du irgendwas kaputt machen kannst! Scheiße, deswegen ist der Abend ganz sicherlich nicht gelaufen!“, sachte fuhr er mit seinem Daumen über die schmale Wange seines Gegenübers, ihm- statt auf die Lippen- einen Kuss auf die Stirn schenkend. Das hatte er immerhin gestern ebenfalls machen können, ohne sich Sorgen zu machen.
„Wir sind verkorkst, aber wenigstens sind wir es zusammen.“, ein leises, kehliges Lachen unterbrach das Knistern des Lagerfeuers.
Eigentlich war das hier der beste Ort und er beste Moment, um noch mehr voneinander zu lernen, nicht nur die Schweinereien, sondern auch wo die Grenzen bei dem Jüngeren lagen. Und er würde einen Teufel tun, ihn jemals wieder in eine unangenehme Position zu drängen.
„Wenn du mich küssen willst...dann machen wir ‘nen Deal. Wenn dir danach ist, mach einfach. Und sobald du keine Lust mehr hast die Arbeit allein zu machen, können wir sie uns teilen? Was sagst du dazu?“, fragend musterte er das hübsche Gesicht des anderen.
Fuck, er hatte sich echt so sehr in diesen Idioten verschossen, dass er gar nicht anders konnte, als seine Arme erneut um Cravens hageren Körper zu schlingen und ihn näher an seine Brust zu ziehen, ihn so lange wie möglich in seinen Armen haltend.
„Außerdem sollten wir statt der halben Stunde eine Stunde daraus machen. Damit ich auch darauf trinken kann, dann sind wir auch gleichauf…“, brummte der Merc glucksend in sein dunkles Haar.
Die Nacht war immerhin noch jung und Fynn war nicht bereit von Craven abzulassen.

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BeitragThema: Re: Major Crimes   Major Crimes - Seite 8 Icon_minitime1Fr März 15, 2024 6:51 pm

Craven hasste es, sich so lächerlich und emotional verwundbar zu zeigen. Gut fühlte er sich damit selbst Fynn gegenüber nicht, aber der Merc reagierte so sanft und verständnisvoll, dass Craven gar nicht anders konnte als sich sicher zu sein, dass seine jede Schwäche bei ihm sicher war.
„Und mich würdest du küssen wollen? Du hast nen schlechten Geschmack“, presste er hervor, ein etwas misslungener Versuch an einem Witz und das Lächeln, was er dem anderen schenkte, wirkte so verhauen und miserabel, dass es schon wieder zum Schmunzeln war. Trotz all der Bestätigung, die Fynn ihm entgegenbrachte, konnte er tief in seinem Inneren nicht verhindern, dass er sich am liebsten in den Arsch beißen wollte, dass er einen solchen Moment ruiniert hatte. Wenn er doch schon nur selten Küsse verteilte, hätte Craven ihn umso lieber erwidert. Aber dieser Moment war vorbei und es brachte wohl wenig, ihm hinterherzuhängen. Vielleicht würde wirklich irgendwann der Tag kommen, an dem Craven solche Zärtlichkeiten ohne dunkles Kopfkino zulassen konnte.
Für einen kurzen Moment verkrampfte sich der Körper unmerklich, als Fynn seine Hand um sein Kinn legte und seinen Kopf in seine Richtung wandte. Eine weitere Geste, die Mherzad für ihn mit schlechten Erinnerungen überhäuft hatte. Aber es tat ganz gut, in die warmen grauen Augen des Mercs zu schauen und kein Bisschen Ablehnung darin zu erkennen. Er schien wirklich zu meinen, was er sagte.
Der Kuss auf die Stirn ließ ein angenehmes Kribbeln durch seinen Körper fahren. Vielleicht war der Abend ja wirklich nicht ruiniert, vielleicht konnten sie das Ganze noch retten. Das hier war nicht das Ende des Abends, nur ein kleiner Rumpler.
„Du willst diesen Blowjob echt, huh?“, fragte er mit einem Grinsen, das schon deutlich selbstsicherer war als das letzte.
„Machen wir so“, entgegnete er jetzt ernster als zuvor. Es war so ungewohnt, dass jemand ihm den nötigen Raum ließ, bei Mherzad musste er immer nur funktionieren, das hatten die letzten Wochen deutlich gezeigt.
„Du wirst den Kuss nicht kommen sehen“, raunte er ominös und ließ sich dann an die Brust des anderen ziehen. Erleichtert entspannte sich der dürre Leib wieder ein wenig und lauschte auf den Herzschlag des andern. Pochte es ein wenig schneller als sonst? Craven ließ die Ruhe dieses Moments über sich hinweg waschen und seine Arme schlossen sich etwas fester als zuvor um Fynn. Seine leise geraunten Worte in seinem Ohr stellten seine Nackenhaare wieder auf. Jetzt, da sie einander wieder so nah waren, war die Anziehung zwischen ihnen sofort wieder da. Als wäre sie nie weg gewesen. Craven wusste nicht einmal mehr, wie lange es her war, dass ihm jemand anderes einen geblasen hatte. Bei dem Gedanken daran kribbelte sein ganzer Körper und die Erregung, die ihm Moment der Nervosität verflogen war, war flammte mit neuer Intensität in seinem Schritt auf.
„Aber du musst dich hinten anstellen“, raunte Craven und löste sich von Fynn, um ihn mit sanfter Gewalt auf sein Lager zu dirigieren. So aufgeregt er war, wieder einmal selbst der Empfänger eines Blowjobs zu werden, so sehr hatte er auch auf den Moment gewartet, endlich wieder an Fynns Schwanz lutschen zu können. Er wusste, dass er verdammt gut darin war und er hatte es vermisst, den anderen keuchen zu hören.
Wortlos übernahm er die Führung, öffnete die Hose des anderen und legte seine Hände auf seine Knie. Kurz richtete er den Blick zum Himmel, als wollte er sichergehen, dass die Sterne auch wirklich am Firmament waren, dann drückte er die Beine des anderen auseinander und legte seine Finger um die sich anbahnende Erregung. Verdammt, wenn Fynn nur wüsste, wie sehr ihn sein dunkles Keuchen anturnte! Es brauchte nicht viele Handbewegungen, um ihn hart werden zu lassen. Craven nahm sich Zeit damit, fuhr betont langsam den Schaft auf und ab und als er es selbst auch fast nicht mehr aushalten konnte, beugte er sich kniend über Fynns Schritt. Sie hatten nicht den vollkommen Luxus hier draußen, also musste etwas Spucke als Gleitmittel herhalten. Craven wirkte fast schon routiniert, als er die langen dunklen Haare in einem wirren Zopf hochband und dann langsam seine Lippen über Fynns Erregung stülpte. Fuck, er hatte fast vergessen, wie gut er schmeckte! Es dauerte nicht lange, bis Craven sich ganz in seinen eigenen Bewegungen verloren hatte, jeden Zentimeter von Fynns Schwanz kostete und seine Hände über seinen Bauch und unter seine Kleidung wanderten.

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BeitragThema: Re: Major Crimes   Major Crimes - Seite 8 Icon_minitime1Sa März 16, 2024 1:10 am

Es tat verdammt gut zu sehen und zu hören, wie das Selbstbewusstsein langsam wieder in den schmalen Körper zurückkehrte und er sogar in der Lage war, wieder einen seiner dummen Sprüche über die Lippen zu bringen.
„Kaum es kann erwarten…“, brummte der Ältere breit lächelnd und merkte, wie warm ihm auf einmal in der Brust wurde. Es war aufregend, wenn man nicht wusste, wann der andere mit einem Kuss um die Ecke kommen würde, und es machte ihm absolut nichts aus, wenn er keine Kontrolle darüber hatte. Und irgendwann würden sie sich über solche Dinge gar keine Gedanken mehr machen, dem war er sich mehr als nur sicher.
Abgesehen davon hatte Craven in einer Sache recht- er wollte diesen Blowjob wirklich! Zu lang war es her, zu sehr hatte sich alles in ihm danach gesehnt, noch einmal die zarten Lippen zu spüren, wie sie seinen Schwanz bereiteten. Und dieses Mal würde er sich revanchieren.
Fynn hatte in seinen Jahren nicht zu selten jemandem einen geblasen, schlecht war er bestimmt nicht darin, dennoch war es sehr lange her und vielleicht konnten die Bewegungen und Techniken des anderen ihn ein wenig inspirieren, dass er es nickend hinnahm, erst später dran sein zu können.
„Ausnahmsweise, wenn du nicht vorher schon abspritzt, weil mein Schwanz so geil ist.“, lachend ließ er sich vom Jüngeren auf die Schlafsäcke bugsieren, lehnte sich zurück, dabei jede seiner Bewegungen beobachtend.
Sein Herz pochte so schnell vor Aufregung, dass der Merc für einen Moment glaubte, es würde einfach aus der Brust springen, doch er versuchte sich nichts davon anmerken zu lassen, blickte den anderen nur aus neugierigen Augen an, hielt kurz die Luft an, als er begann seine Erregung zu massieren.
Schnell kroch die Lust in jede Pore seines Körpers und er keuchte unweigerlich auf. Fuck, sie hatten erst begonnen und es machte ihn jetzt schon regelrecht wahnsinnig. Wie gut, dass sie hier so laut und wild sein konnten, ohne, dass es jemand mitbekommen würde. Nicht, dass Fynn jemand war, den es interessierte, ob jemand anderes sie belauschen würde oder nicht.
„Fuuck.“, stieß der Silberhaarige atemlos aus, als Cravens Lippen sich um seinen Schwanz stülpten, seine Zunge entlang seines Schaftes fuhr. Es war verboten, wie gut er das konnte, wie jede Regung besser als die andere war.
Ein dunkles Stöhnen glitt über die schmalen Lippen, als er den Kopf in den Nacken legte, für einen Moment die Augen schließend. Fynn hatte diesen Moment zu sehr vermisst, zu häufig daran gedacht und nun war er endlich hier, fühlte sich beinahe surreal an.
Seine Finger hatten sich um den dunklen Schopf gelegt, vergruben sich in den Strähnen, jedoch wollte er nicht an ihm ziehen, oder ihn mit Gewalt in seinen Schritt pressen, stattdessen hielt er sich lediglich haltsuchend an ihm fest, während er sein Keuchen gar nicht mehr unterdrücken konnte.
Der Ältere spürte seinen Höhepunkt immer schneller kommen, spürte, wie sein gesamter Körper kaum noch zu kontrollieren war und noch ehe er etwas sagen oder machen konnte, hatte er sich bereits in Cravens Mund ergossen, schoss pulsierend seinen Samen in den Rachen, während er wortwörtlich nichts anderes sah als Sterne.
Fuck, das waren die besten Blowjobs, die er in all den Jahren bekommen hatte, bei Weitem. Doch diese Worte wollte er sich aufheben, für einen besonderen Moment.
„Fuck, Craven….“, keuchte der Ältere, die grauen Augen auf den Dunkelhaarigen gerichtet, als er sich langsam aus seinem Mund zurückzog. Jetzt wollte er sich erst recht dankbar zeigen. Außerdem wollte er es auch, es war nicht nur eine Transaktion, es war ehrliches Verlangen.
Mit einem breiten Lächeln richtete sich der muskulöse Körper ein wenig auf, zog Craven auf seinen Schoß, ihn für einen Moment betrachtend. „Jetzt bin aber ich dran.“
Seine Hände hatten sich um die schmale Taille gelegt und mit einer fließenden Bewegung ihn herumgewirbelt, mit ihm die Plätze getauscht, dass er es sich auf den Schlafsäcken gemütlich machen konnte.
Der Merc wollte ihn noch vorwarnen, doch gleichzeitig wollte er nicht den Moment mit seinen Unsicherheiten ruinieren. Bestimmt würde es schon gut werden!
Schnell schüttelte er jegliche Nervosität ab, fuhr mit seinen Fingern über die deutliche Beule, die sich auf seiner Hose abzeichnete, ehe diese in seine Kniekehlen rutschte und er sich schnell im Schritt des anderen platzierte.
Er hatte Craven schon mehrfach entkleidet gesehen, hatte sein Prachtstück gestern noch mit der Hand bearbeitet, doch nun so nah zu sein, ihn ganz begutachten zu können…es ließ ihn beinahe wieder hart werden!
Langsam massierte er die Erektion, ließ sich jedoch nicht allzu viel Zeit und fuhr sogleich mit seiner Zunge entlang des Schaftes. Oh, allein diese kleine Geste hatte ihm so sehr gefehlt.
Wie konnte er jemals seiner Sexualität unsicher gewesen sein?!
Mit einem vielsagenden Grinsen blickte er noch einmal zu Craven hinauf, ehe er begann seine Lippen um seine Erregung zu legen. Während seine Hand ihn weiterhin massierte, bearbeiteten seine Luppen samt Zunge die Spitze, ehe er begann, ihn ganz zu schlucken, mit langsamen Bewegungen seinen Kopf im Schritt auf- und abzubewegen. Wie berauschend so ein Blowjob doch sein konnte, wie schön die lusterfüllten Klänge des Jüngeren waren.
Fynn wollte am liebsten nichts anderes diese Nacht mehr tun.

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BeitragThema: Re: Major Crimes   Major Crimes - Seite 8 Icon_minitime1So März 17, 2024 1:38 am

Craven konnte sich ganz und gar verlieren in den Bewegungen. Ganz sicher genoss er den Blowjob fast genauso sehr wie Fynn, dessen dunkles Stöhnen wie Musik in seinen Ohren war. Er wusste, dass er gut war in dem, was er tat, aber die Bestätigung dafür zu hören, war umso schöner. Die ganze Nacht hätte er so weitermachen können, Fynns Geschmack in seinem Mund und die schwere Hand auf seinem Haarschopf. Jetzt, wo sie langsam all die ersten Male zwischen ihnen einläuteten, konnte der Jüngere es gar nicht erwarten, all dies zur Routine zu machen. Langsam begann er, an der Erregung zu saugen, ließ seine Zunge noch bestimmter über die warme Haut fahren. Fuck, all die faulen Abende auf der Couch, die sie haben konnten! Er zwischen Fynns Beinen, während der Film immer mehr an Bedeutung verlor…Eigentlich wollte Craven seine Gedanken gar nicht wandern lassen, dieser Moment war gut genug, ohne, dass man sich woanders hin flüchten musste. Vermutlich Gewohnheit.
Das leichte Zucken zwischen seinen Lippen war ihm Ankündigung genug, aber er wollte schlucken, was der andere in seinen Mund spritzte und als der andere fertig war, nahm er sich bewusst Zeit, mit der Zunge noch einmal über die ganze Länge seines Glieds zu fahren. Cravens Gesicht hatte Farbe bekommen, Schweißperlen glänzten auf seiner Haut, aber es war geziert von einem zufriedenen Grinsen. Er ließ sich von Fynn in seinen Schoß ziehen, während er wieder zu Atem kam. Er hatte sich absichtlich nicht selbst nachgeholfen, immerhin wäre es einfach gewesen, sich bei solch einem Blowjob selbst einen runterzuholen, aber er wollte noch etwas für den Merc lassen.
„Tob dich aus“, raunte er ihm heiser zu und ließ sich in die Schlafsäcke und Kissen drücken. Auf einmal kribbelte alles in ihm nicht nur vor Erregung, sondern auch vor Aufregung.
Der Anblick des Mercs zwischen seinen Beinen wirkte so irreal, wollte er ihm wirklich einen blasen? Dieser absolut heiße Typ wollte ihm einen Blowjob geben und nicht nur einen bekommen? Aber all die Zweifel und all die Unsicherheit waren vergessen, als Fynn loslegte und seinen Schwanz schließlich endlich schluckte.
Zittrig verließ der Atem seine Lungen und Sterne tanzten vor seinen Augen. Es fühlte sich so verdammt gut an, wie hatte Fynn jemals glauben können, dass er eingerostet war?! Ganz genau schien er zu wissen, was zu tun war, und allein der Gedanke, wie der Merc zwischen seinen Beinen hing, waren genug, um Craven fast direkt zum Orgasmus zu bringen. Er biss sich auf die Unterlippe, musste diesen Moment noch herauszögern. Das hier konnte noch nicht vorbei sein. Eine Hand krallte sich fast schon hilfesuchend in die Ballonseide des Schlafsacks, während die andere sich in den hellen Strähnen vergrub. Er wollte seine Bewegungen nicht leiten, Fynn machte das schon von allein sehr gut. Hier draußen hatte Craven die pure Freiheit, so laut zu sein wie er wollte, und so ließ er sein Keuchen und Stöhnen frei heraus. Auch, um Fynn wissen zu lassen, wie verrückt er ihn gerade gemacht. Wie hatte er all die Jahre auf so etwas verzichten können? Es war so heiß, jemanden zwischen seinen Schenkeln zu haben!
Sein Orgasmus kam immer näher, aber Craven hatte nicht mehr die Hirnkapazität, um von ihm wegzuziehen. Als er sich ergoss, drückte sich Fynn anscheinend nur noch bestimmter in seinen Schritt und Craven kam in seinem Mund zum Orgasmus. Nach der ersten Welle der Lust stieß er ein erschöpftes Lachen aus und fuhr sich mit beiden Händen über das verschwitzte Gesicht, strich die wirren Strähnen aus seiner Stirn. Fynn schien einen Moment zu brauchen, um sich zu sammeln und Cravens Hand streckte sich suchend nach den zwei Bierflaschen aus.
„Dann dürfen wir beide trinken“, stieß er schließlich schwer atmend aus und wartete darauf, dass Fynn sich wieder zu ihm gesellte, kurz mit ihm anstieß und sie die beiden Flaschen leerten. Achtlos ließ er sie neben sich auf den Boden fallen und ließ sich an Fynns Brust sinken. Noch immer konnte er sein Herz heftig pochen hören, wohlwissend, dass es in seinem eigenen Brustkorb nicht besser klang.
„Ganz ehrlich, wenn du eingerostet so bist, hätte ich dich in deiner Primetime eh nicht überstanden“, witzelte er und nahm die Gelegenheit wahr, sich nah an den anderen anzuschmiegen.
„War ne gute Idee, hier raus zu kommen“, murmelte er gegen seine Brust und schob seine Hände unter sein Shirt. Es tat gut, seinen verschwitzten Oberkörper zu spüren, die Hitze, die von ihm ausging.
„Glaub übrigens nicht, dass ich in meinen eigenen Schlafsack gehe“, presste er gegen seine Brust hervor und drückte sich noch etwas fester an ihn, strampelte seine Beine in den warmen Stoff und genoss die Zweisamkeit.

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BeitragThema: Re: Major Crimes   Major Crimes - Seite 8 Icon_minitime1So März 17, 2024 2:19 pm

Es war so verdammt lange her, dass Fynn solch einen Moment erlebt hatte. Jede Sekunde, die sie gemeinsam verbracht hatte, jede Regung, jeden Laut, den er aus Craven entlocken konnte, erfüllte ihn mit so viel Zufriedenheit und Freude, dass es schwer war all diese Gefühle in Worte zu fassen. Außerdem wollte er auch nicht übertreiben und dem anderen die Ohren zusülzen, wie glücklich es ihn machte, dass er offenbar noch nicht alles an Können verlernt zu haben schien.
Zu wissen, dass es ihm gefiel, was er mit ihm anstellte, gab ihm genug Selbstbewusstsein, dass er sich vielleicht sogar bald an mehr herantrauen würde.
Doch das alles hatte noch Zeit, Fynn wollte auch nicht direkt übertreiben und ihren kleinen Trip zu einer Sex- Orgie machen, auch, wenn nicht viel dagegen sprach. Doch irgendwo genoss er einfach diese ruhige Zweisamkeit, wie sie sich langsam aneinander herantasteten und so vieles voneinander erfuhren und lernten. Es fühlte sich einfach richtig an.
Der Jüngere hatte seine Versprechung eingehalten, kaum hatten sie sich im Zelt ausgebreitet, wurde der Abstand zwischen ihnen auf ein Minimum reduziert und der Silberhaarige fand sich nicht allein in seinem Schlafsack. Bedauern sah jedoch anders aus, stattdessen genoss er den schmalen Körper so nah bei sich, wie er sich mit all seinen Gliedmaßen an ihn klammerte und er zufrieden seine Arme um ihn schlang, das Gesicht im dunklen Haar vergraben. Außerdem war es wohl nicht verkehrt, wenn man sich näher aneinander kuschelte bei den kalten Temperaturen, die nachts in der Wüste vorherrschten.
Es war beinahe surreal, wie schön der Trip war, wie sehr sich alles im Merc danach gesehnt hatte, fernab von den Neonlichtern, dem stetigen Summen der Stadt einfach nur allein mit Craven zu sein, als würde nichts anderes auf der Welt existieren, keine Jobs, kein Fixer, dessen Klauen sich zu fest um den Hals des Dunkelhaarigen gelegt hatten.
Er wusste, dass dieser innere Frieden schon bald wieder ein Ende nehmen würden, spätestens, wenn sie wieder ihr Lager aufräumen und mit dem Quadra zurück auf die breite Straße fahren würden.
Vorher jedoch musste Fynn feststellen, dass die Nähe zum anderen und ihr nächtliches Intermezzo einige feuchte Träume mit sich gebracht hatten und gegen Morgen bleibende Spuren hinterließen.
Der Dunkelhaarige war so verdammt nah an ihm dran, dass es unmöglich war seine Morgenlatte zu verstecken. Es war, als wäre er wieder zwanzig gewesen, der Körper voller Hormone, das Gehirn erfüllt von allem, was ihn sexuell befriedigen könnte. Fuck, war das wirklich eine Form einer Midlife Crisis?
Craven schien es allerdings nicht anders zu ergehen, als der schmale Körper sich langsam regte und ihm bewusst wurde, dass wohl beide besonders schmutzige Träume hinter sich gelassen hatten.
Jetzt, wo die ersten Hürden hinter sich gebracht wurden, musste es ihnen wenigstens nicht peinlich sein und nachdem sie sich mit der Hand einander befriedigt hatten, konnten sie nach einem lang gezogenen Frühstück langsam wieder zurückkehren.
Fynn hatte sich die Zeit genommen und Banks um einen Gefallen gebeten, gehofft, dass sie mal ein genaueres Auge auf Cravens Gear warf, dass sie frühzeitig wussten, was dieser Chip in seinem Kopf noch alles anrichten konnte und ob Mherzad mit seinen Drohungen wirklich recht hatte.
Er vertraute ihr und hoffte, dass dieses Vertrauen kein böser Fehler war. Doch eigentlich hatten sie eine gute Bindung zueinander gehabt, man konnte von einer engen Freundschaft fast schon reden.
Der Merc hatte den Jüngeren dieses Mal ans Steuer gelassen, teilte ihm hier und da mit, wo er am besten abbiegen sollte, während er die Privilegien eines Beifahrers für einen Moment genoss.
Sie hatten erneut über extrem viele Banalitäten gesprochen und wenn seine grauen Augen irgendwas komplett seltsames auf ihrer Fahrt erblicken konnte, deutete er in die Richtung und kommentierte, wie es Craven ähnlich war.
Es war ein amüsantes Hin und Her und er konnte nicht anders, als jede Sekunde zu zelebrieren. Er liebte es zu sehr, wenn sie sich mit dämlichen Sprüchen auf die Nerven gingen und das Triezen fast kein Ende nahm. Bei keinem war er je in der Lage so unbeschwert sich zu verhalten.
„Banks hat geschrieben. Wir können heute noch zu ihr reinfahren, wenn wir wollen. Sie hat wohl diese Woche frei.“, raunte die dunkle Stimme, während sein Blick auf dem Handydisplay lag.
„Wollen wir direkt reinfahren? Danach spendiere ich dir was Schönes zu essen.“, seine Lippen formten ein schiefes Lächeln, während er den jungen Mann begutachtete. Er wollte gerne schnell Gewissheit haben und vielleicht könnten sie diesen verfluchten Dollchip auch einfach schnell ditchen, dass der Fixer gar nicht mehr auf falsche Gedanken kam.

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BeitragThema: Re: Major Crimes   Major Crimes - Seite 8 Icon_minitime1So März 17, 2024 2:50 pm

Dieser Trip würde so schnell nicht mehr aus Cravens Erinnerungen und seinen Träumen verschwinden, dessen war er sich sicher. Nachdem der erste Damm gebrochen war, waren kleine Hand- und Blowjobs direkt eine Selbstverständlichkeit geworden und Craven genoss das Aufwachen, die Innigkeit nach einer Nacht voller feuchter Träume. Es war echt, als wenn er wieder fucking sechzehn wäre. Wie sich dann erst Fynn fühlen musste, für den seine Pubertät Jahrhunderte her war! Fast schon wollte Craven gar nicht mehr in die Stadt zurückkehren, aber dieses Wochenende konnte wohl nur etwas Besonderes bleiben, wenn es irgendwann endete.
Der Weg zurück war einfacher, immerhin konnte man Night City nicht verfehlen, außerdem ließ Fynn es sich nicht nehmen, ihn hier und da zu navigieren, auch, wenn er nur Beifahrer war. Noch nie hatte Craven das Gaspedal des Wagens so lange und so tief durchdrücken können, und er genoss diese neue Freiheit. Das hier konnte und durfte nicht das letzte Wochenende in den Badlands gewesen sein, darauf würde er den Merc festnageln. Vielleicht war er ja der geborene Nomad! Hin und wieder gab er dem Merc einen Boxer auf den Arm, wenn er ihn wieder mit irgendeinem halbtoten Kaktus verglich, aber auch verbal hatte Craven kein Problem damit, zu countern. Immerhin waren sie hier quasi in der Wüste, hier waren viele Dinge, die genauso staubig und verkrustet waren wie Fynn.
Sie hatten es fast bis an die Grenze der Stadt zurückgeschafft, als die Themen wieder etwas ernster wurden. Craven bemühte sich, auch das wie gewohnt auf die leichte Schulter zu nehmen, aber seine Angst war groß, dass Banks nicht das herausfinden würde, was sie hören wollten. Dass der Dollchip doch mehr konnte, als sie hofften. Aber wenn Fynn diese Strippen für ihn zog, musste er sie verdammt nochmal nutzen.
„Okay, dann lass uns zu ihr fahren I guess.“
Das schiefe Lächeln vermittelte nicht ganz das Selbstbewusstsein, das er gerne gehabt hätte, aber er ließ Fynn die Koordinaten ins Navi hauen und fuhr zum Apartment der Netrunnerin in Heywood. Obwohl sie schon länger für Mherzad arbeitete, hatte Craven ihr nie wirklich Beachtung geschenkt – wie auch andersherum -, doch Fynn schien ziemlich gut mit ihr auszukommen. Ihre Wohnung jedenfalls war der Traum eines jeden Netrunners. Überall flackerten Bildschirme, ein highend Chair stand in der Mitte ihres Büros und Craven konnte sich gar nicht satt sehen an all den Gadgets, die sie besaß. Er versuchte, seine Aufregung herunterzuspielen, während er sich Banks gegenüber auf einen Stuhl fallen ließ und sein Biomon in eine ihrer zahlreichen Konsolen einstöpselte.
„Aber keine peinlichen Krankendaten raussuchen“, mahnte er grinsend. Ein kurzer Blick zu Fynn, mit dem er sich absichern wollte, der ihm irgendwie halt geben sollte. Nach dem Wochenende der Zweisamkeit war es komisch, plötzlich nicht mehr wie ein Oktopus an dem Merc kleben zu können.
„Okay, gute Neuigkeit, der Chip ist ein Standard Issue Dollchip. Kein verstecktes ICE, nichts, was ich nicht überschreiben könnte. Ich kann ihn jetzt deaktivieren, wenn du willst.“
Ein Moment des Zögerns, dann ein zaghaftes Nicken. Fuck, es war so schwer, sich gegen den Fixer zu stellen, selbst, wenn er meilenweit entfernt war und von dieser ganzen Aktion nichts mitbekam.
„Gebt mir zwei Minuten“, murmelte Banks, während ihre Finger über die Tastatur glitten. Diagramme flackerten über ihren Bildschirm, Zahlen und Daten, ein Fullbodyscan des Junkies.
„Wusste nicht, dass du so viel Chrom hast, Craven.“
Der Körper des Jüngeren verkrampfte sich unmerklich. Es war nicht so, dass er Fynn über diesen Punkt bisher angelogen hatte, aber was ihm Mherzad schon vor Jahren hatte einbauen lassen, um seine Nerven und Organe besser gegen die Drogencocktails zu schützen, die er ihm regelmäßig einflößte, hätte auch ein Geheimnis bleiben dürfen.
„Das ist guter Shit, aber schon vor Jahren verbaut, wusste nicht, dass Mherzad schon mal versucht hat, dich fürs Netrunnen einzusetzen. Gutes Zeugs gegen einen Brainfry. Ich hoffe, du willst nicht, dass ich das auch abstelle, das könnte etwas länger dauern.“
Craven war kleiner in seinem Stuhl geworden, hoffte einfach, dass der Moment bald vorbeigehen würde. Neben ihm blinkte das anatomische Modell freudig auf dem Bildschirm, entlang seiner Nervenbahnen, seines Gehirns und der Organe waren die Implants zu sehen. Verstohlen blickte Craven zu Fynn hinüber und sein Herz sank in seine Kniekehlen, als er den anderen die Monitore genau studieren sah.
„Was, bist du neidisch, dass du nicht der einzige mit preem Ausstattung bist?“, fragte er in dem Versuch, die Stimmung etwas zu lockern.

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BeitragThema: Re: Major Crimes   Major Crimes - Seite 8 Icon_minitime1So März 17, 2024 3:33 pm

Fynn wusste, dass es eine unangenehmere Sache war. Nicht unbedingt etwas, was man nach einem erfolgreichen Trip direkt wieder aufgreifen wollte, aber viel Zeit sollten sie sich nicht lassen. Wer wusste, wann der Fixer die Geduld verlieren würde und Craven wieder einberufen wollte. Und wer wusste schon, was er noch alles auf den Chip gepackt hatte?
Sie mussten es schnell klären, für all ihr Seelenfrieden.
Nickend gab er die Koordinate ein, die sie zu Banks‘ Wohnung führen sollte. Er war selbst einige Male bei ihr gewesen, auf ein Feierabendbier oder einfach nur, um nicht allein zu sein. Sicherlich eine Bude, die dem Jüngeren gefallen würde, jetzt, wo er seine Nische gefunden hatte und sich mehr mit Netrunning beschäftigte.
Ein wenig flau wurde dem Merc im Magen, als sie vor dem Gebäudekomplex parkten, in welchem die Netrunnerin lebte. Er hatte Sorgen, dass sie vielleicht wirklich etwas Besorgniserregendes finden könnten im Chip, dass es vielleicht sogar kompliziert werden würde, ihn auszuschalten und dabei keine bleibende Schäden zu hinterlassen. Doch dann wiederum war die gute Frau mehr als nur fähig in ihrem Bereich und er legte jegliches Vertrauen in ihre Skills, dass sie es schon hinbekommen würde.
Ein freundschaftlicher Handschlag gefolgt von einer kurzen Umarmung später, hatten sie sich auch direkt um das Wesentliche gekümmert.
Der Ältere hatte sich nah bei Craven gehalten, während seine Augen ahnungslos auf die Bildschirme starrten, Nummern und Buchstaben aufblitzen sah, irgendwelche Codes, die ihm absolut nichts sagten. Er kannte sich mit diesen Dingen nicht allzu gut aus, konnte nur die Basics rauslesen, wenn überhaupt.
„Wieso? Sollte ich nicht lieber über irgendwelchen Genitalherpes Bescheid wissen?“, leise lachend schielten die grauen Augen zum jungen Mann, kurz über das dunkle Haar fahrend, ehe er wieder verstummte und Banks ihrer Arbeit in Ruhe nachgehen ließ.
Als ihre Worte endlich die Stille unterbrachen, konnte Fynn spüren, wie die Nervosität endlich aus seinem Körper wich und eine große Erleichterung sich stattdessen breitmachte. Fuck, das war so gut zu hören! Dann hatte Mherzad wirklich nichts weiteres als Bullshit von sich gegeben, etwas, was ihn absolut nicht wunderte, jedoch umso zorniger machte.
Sein Blick haftete auf Craven, lächelte ihn an, als er Banks das Go gab, den Chip zu deaktivieren. Er wusste, dass der Fixer in den sechs Jahren Manipulation vom Feinsten an ihm betrieben hatte, hatte nicht zu selten erlebt, wie stark er an diesem Mann noch zu hängen schien. Diese Form von Gegenwehr war ein verdammt großer Schritt und er war verdammt stolz auf den Jüngeren, dass er ihn gegangen war.
Eine Sorge weniger, die sie nun hatten.
Immer wieder huschten die Augen vom Bildschirm zu anderen, kam nicht drumherum sich ebenfalls seinen Bodyscan genauer anzuschauen.
Das war wenigstens etwas, was er etwas besser verstand, musste er sich regelmäßig einer Untersuchung unterziehen bei Militech, damit seine Implants auch immer einwandfrei funktionierten.
„Hmmm…“, nachdenklich verschränkte der Silberhaarige seine Arme vor der Brust, war ebenfalls überrascht über das, was sich vor ihnen präsentierte.
Craven hatte ihm nie verraten, dass er so viel Cyberware hatte. Abgesehen von seiner Monowire, war ihm nicht bekannt, dass er noch mehr verbaut zu haben schien. Fuck, wofür war das alles gut?
Fynn hatte sich zu sehr auf die einzelnen Teile konzentriert, die im Bildschirm aufleuchteten, dass er den Worten der anderen zwei allzu viel Beachtung schenkte, ließ sich bei Cravens Stimme jedoch kurz aus den Gedanken reißen.
„Neidisch nicht, nein. Nur verwundert…“, murmelte die dunkle Stimme und trat ein wenig näher an den Bildschirm heran.
„Sind die Implants denn sauber? Keine versteckten Probleme?“ Mit ernster Miene blickte er zu Banks herüber, darauf wartend, dass sie ihm auch diese Sorgen nehmen konnte.
„Wenn sie gut sind, gibt es keinen Grund sie auszuschalten, oder?“ Nun schaute er wieder zum Dunkelhaarigen.
Fragen brannten auf seiner Zunge, Überlegungen, die sein Gehirn geformt hatte beim genaueren Betrachten. Doch er wollte sie nicht jetzt äußern, nicht vor Banks, wollte den Jüngeren nicht vor die Wand stellen. Sobald sie alleine waren, würde er noch die Zeit dafür haben.
Die Netrunnerin machte noch einige Checks und nachdem Craven ebenfalls zugestimmt hatte, die Implants so zu behalten, wie sie waren, konnte er vom Stuhl krabbeln.
„Banks, du hast verdammt nochmal einen Gut bei mir!“ Fynn war unendlich dankbar für die Frau, sie war wahrlich ein Lebensretter und das wusste sie wahrscheinlich auch. Sie hatten noch ein gemeinsames Treffen ausgemacht, eines, wo der junge Mann ruhig mitkommen konnte, die vielsagenden Blicke, die seine Freundin ihnen zuwarf, sprachen ohnehin Bände, beinahe, als ob sie bereits schon seit Ewigkeiten wusste, dass zwischen den beiden irgendwas lief.
Sie haten sich von ihr nochmal verabschiedet und kaum waren sie in den Aufzug gestiegen, drehte sich der Größere zu Craven herum. „Die Implants waren nie fürs Netrunning vorgesehen, oder?“ Seine Stimme war weder vorwurfsvoll noch wütend. Es war nicht so, als ob sie irgendwas daran ändern konnten. Doch Fynn wollte einfach nur bescheid wissen, wollte nicht, dass solche unausgesprochenen Geheimnisse in der Luft lagen. „Ich will nur Bescheid wissen, womit wir es hier zu tun haben, mehr nicht.“

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BeitragThema: Re: Major Crimes   Major Crimes - Seite 8 Icon_minitime1So März 17, 2024 3:56 pm

Erleichterung wusch über Craven, jedenfalls für den Moment, als Fynn das Thema vorerst fallen ließ. Er mochte ein gutes Verhältnis zu Banks haben, aber Craven kannte sie nicht gut genug, als dass er seine problematische Vergangenheit auch noch vor ihr auspacken wollte. Eigentlich sollte er einfach nur erleichtert sein, dass das mit dem Chip endlich erledigt war. Zwar raunten in ihm immer noch irgendwo Zweifel, ob das wirklich die richtige Entscheidung gewesen war, aber im Beisein von Fynn war es einfacher, die giftigen Stimmen auszuschalten. Der Chip hatte ihm nervlich wie körperlich nicht gut getan und zu wissen, dass Mherzad ihn schon mal nicht mehr aus seinem eigenen Kopf aussperren konnte, war ein befreiendes Gefühl. Blieb nur die große Frage, wie er das dem Fixer ebenfalls verklickern sollte. Vermutlich würde er sich noch einmal auf Fynns Einfluss verlassen müssen. Wenn er mit dem Merc zusammen vor den Fixer trat, würde er es doch sicherlich nicht wagen, ihn übers Ohr zu hauen oder weiterhin so schlecht zu behandeln. Und dass ihre sexuelle Partnerschaft ein Ende finden musste, war auch klar. Was auch immer diese Sache mit Fynn noch werden würde, es würde nicht parallel zu seinen Ficks mit dem Fixer laufen.
„Ne, wenn sie gut fürs Netrunning sind, dann behalt sie ruhig drin“, entgegnete er abwesend, sich im nächsten Moment schon direkt auf die Zunge beißend. Fuck, das würde Fynn sicherlich nicht überzeugen, dass die Implants nur ein weiteres harmloses Geschenk von Mherzad gewesen waren. Aber wozu ihn auch weiterhin belügen? Craven wollte Fynn nicht belügen, nicht, nachdem er gesehen hatte, wie viel Gutes die Wahrheit bewirken konnte. Aber diese Wahrheit war so schwer zu ertragen….
Körperlich fühlte er sich nicht anders, als er von Banks´ Netrunningchair rutschte, aber die Gewissheit, dass Mherzad ein Stück Kontrolle über ihn entrissen worden war, tat gut. Craven bedankte sich bei ihr, wenn auch nicht so herzlich wie Fynn, und war dann schon wieder zu beschäftigt damit, sich irgendeine gute Erklärung zurechtzulegen, dass er den vielsagenden Blick der älteren Frau nicht einmal bemerkte. Craven folgte Fynn geistesabwesend in den Aufzug und die Türen hatten sich kaum hinter ihnen geschlossen, als sich der Merc schon zu ihm umdrehte. Craven spürte einen Kloß im Hals, als er in die grauen Augen des anderen blickte.
„Ich wusste bis gerade eben nicht mal, dass sie fürs Netrunning gut sind, aber das ist doch mal fucking Glück!“
Sein eigener Versuch, seine Laune hochzuhypen, verlief mäßig. Aber er wusste, dass Fynn es vermutlich wirklich nur gut meinte und er hatte sich immerhin selbst geschworen, dass er ehrlicher zu ihm sein wollte. Dann war hier und jetzt wohl der Moment, um anzufangen. Mit einem Seufzen drehte er sich zum Aufzugpanel um und presste den Nothalt. Hier hatten sie wenigstens ihre Ruhe und Craven keine Möglichkeit vor sich zu fliehen.
„Es wird dir aber nicht gefallen“, murmelte er und lehnte sich an die kalte metallische Wand, die Arme vor der Brust verschränkt.
„Ist schon ein paar Jahre her, hab´s damals ein bisschen zu sehr übertrieben mit den Drogen. Spritze scheiße gesetzt, es sah nicht so geil aus. Und damit das nicht nochmal passiert, wenn Mherzad mich auf einen Bender mitnimmt, hat er mir die Cyberware verpasst. Für die Drogen. Damit ich mehr vertrage.“
Ach fuck, mit jedem Wort, was seine Lippen verließ, klang es immer schlimmer und dabei war er noch nicht mal fertig.
„Ich bin…sein Versuchskaninchen. Für interessante neue Kombis, für den heißen Shit. Es ist fucking amazing, was ich alles nehmen kann.“
Für einen kurzen Moment klang seine Stimme fast schon aufgeregt, freudig, aber er fing sich schnell genug wieder.
„Hat mir in der Vergangenheit bestimmt schon ein paar Mal den Arsch gerettet und ohne die Implants wäre ich bestimmt nicht mehr so fit“, führte er weiter aus und kniff sich dabei unterbewusst und nervös in den Handrücken, bis der Schmerz ihn von seiner Nervosität ablenkte.
„Ich will aufhören, okay? Es…ich will das nicht mehr, aber alleine kann ich ihm sicher nicht Nein sagen. Wenn du mitkommst, dann ist es vielleicht alles halb so wild, wir können direkt morgen gehen! Hilf…hilf mir einfach, das zu Ende zu bringen, okay?“

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BeitragThema: Re: Major Crimes   Major Crimes - Seite 8 Icon_minitime1So März 17, 2024 4:26 pm

Fynn versuchte so gut es ging sich mental darauf vorzubereiten, was der andere ihm gleich mitteilen würde. Es konnte definitiv nichts Gutes sein, da war er sich mehr als nur sicher.
Bei dem Versuch den Umstand ein wenig aufzulockern, hob der Ältere nur kritisch eine Augenbraue, darauf wartend, dass Craven endlich mit der Sprache rausrückte.
„Sei es drum, schieß los.“, brummte er auffordernd. Er hatte sich schon damit abgefunden, dass die Information alles andere als erfreulich sein würde, jetzt ging es nur noch darum diese Informationen auch zu bekommen.
Trotz Vorbereitung konnte der Merc jedoch nicht anders, als den jungen Mann mit großen Augen anzublicken, über das, was er gerade von sich gab. Scheiße, es war fast schon schlimmer als alles, was er sich ausgemalt hatte. Oder vielleicht fühlte es sich auch schlimmer an, weil die Vermutungen bestätigt wurden. Es war zumindest kein angenehmes Gefühl und er gab sich alle Mühe, nicht sein Gesicht zu verziehen. Weniger, weil er angewidert vom Dunkelhaarigen war, dass er offenbar so hart mit den Drogen übertrieben hatte, dass sowas nötig war. Es war mehr die absolut widerliche Art und Weise, wie Mherzad mit solch einem Zwischenfall umgegangen war.
„Fuuuuck.“, war das Einzige, was gerade über seine Lippen kam. Es war schwierig die richtigen Worte zu finden, ohne, dass sie beschissen klangen und Craven das Gefühl bekommen würde, dass er ihn verurteilte. Er tat es nicht, er…fühlte sich nur auf einer seltsamen Art so endlos beschissen?
Und es wurde auch nicht besser.
„Er benutzt dich für irgendwelche Drogencocktails?!“ Was war nur falsch mit dem Fixer gelaufen? Wie konnte man so eine andere Person benutzen?! Für einen kurzen Moment bekam er Flashbacks, als seine Einheit neue Performance- Drugs ausprobieren mussten und keine Wahl hatten, diesen Scheiß zu verneinen.
Langsam ergab es jedoch Sinn, dass Craven noch nicht flatlined war, dass sein System ihn irgendwie immer zurück auf die Beine brachte. Ob es das jedoch besser machte, konnte er gerade nicht sagen. Einerseits war der Ältere froh, dass sein Körper die nötigen Tools hatte, um ihn am Leben zu erhalten. Auf der anderen jedoch wirkte das alles so bizarr und irgendwo war es perfide, dass man einen Menschen für übermäßigen Drogenkonsum ausgestattet hatte.
„Shit, Craven. Das…ist fucking viel Information zu verarbeiten.“, gestand der Silberhaarige, dabei den anderen musternd.
Der Aufzug stand mittlerweile still, doch noch war keiner von ihnen in der Lage, ihn zu verlassen.
Vorsichtig nahm Fynn die Hand des Jüngeren, damit er aufhörte seine eigenen Hände zu bearbeiten, sie fest drückend.
„Gut, dass du nicht allein bist.“, ein bestimmtes Lächeln legte sich um die schmalen Lippen. „Du hattest recht, mir gefällt das alles absolut gar nicht. Aber wenn der Shit etwas Gutes an sich hat, kann man wenigstens auch was Gutes aus der ganzen Sache machen.“, langsam trat er aus dem Metallkasten raus, Cravens Hand immer noch haltend.
„Ich komme mit, wir regeln die Scheiße. Wir…suchen uns neue Fixer, machen neue Gigs, Mherzad kann sich andere Leute für seine Geschäfte suchen.“ Wenn die anderen Dinge, die der Mann abgezogen hatte, nicht genug war, war diese Offenbarung nun die Kirsche auf dem Scheißehaufen, der Mherzad repräsentierte. Keine Eddies der Welt würden Fynn dazu bringen, weiter für ihn zu arbeiten. Er hatte Standards und er hatte Respekt für sich und vor allem auch für Craven.
Mit langsamen Schritten gingen sie auf den Quadra zu, ehe der Ältere wieder im Beifahrersitz Platz nahm, noch einmal die grauen Augen zu Craven richtend.
„Ich…du hast heute verdammt guten Shit geleistet, weißt du das? Und wir bekommen den Rest auch noch geklärt, versprochen.“ Jetzt, wo sie wieder unter sich waren, fuhr er sachte über das dunkle Haar, schnappte sich in einer fließenden Bewegung Cravens Hand und drückte ihm einen kurzen Kuss auf den Handrücken. „Wusstest du eigentlich, dass ich in meinem dritten Ausbildungsjahr 24/7 auch unter Drogen stand? Wir waren auch sowas wie die Versuchskaninchen- Unit und es kam was Neues raus, was unsere Performance auf ein Maximum steigern sollte. Absolute Konzentration, Körper konnte noch über sein Limit arbeiten. Man war regelrecht eine Maschine. Nach einer Weile wurde es echt beschissen. Sie…haben unser Biosystem immer gewiped, damit wir länger funktionieren konnten.“ Er dachte für einen Moment nach. „Das wurde nach einigen Monaten allerdings als gescheitert erklärt- zu viele litten unter Cyberpsychosis und sind einfach daran verreckt, weil das Herz nicht mehr standhalten konnte. Ich weiß jetzt zumindest, dass sowas dir nicht passieren kann aber Scheiße, es soll auch niemals so weit kommen.“

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BeitragThema: Re: Major Crimes   Major Crimes - Seite 8 Icon_minitime1So März 17, 2024 5:15 pm

Craven wusste nicht genau, was er erwartet hatte, irgendwie hatte er trotzdem ein unwohles Gefühl gehabt, dass er sich Ärger einhandeln würde, aber das Zwicken in seiner Magengrube war mehr Gewohnheit als in der Realität begründet. Er wusste auch, dass das alles objektiv scheiße war, aber Fynn hatte gefragt!
„Du wolltest das wissen“, protestierte er und merkte, dass er sich in die Ecke gedrängt fühlte, bis er es schaffte, sich von seinen üblichen Verhaltensmustern loszueisen, als er die Sorge auf Fynns Gesicht sah. Fynns raue Hände hatten sich um seine gelegt und Craven war dankbar für die Ablenkung, für den Grund, seine Haut nicht weiter aufzukratzen und zu -knibbeln.
„Ich hätte echt nicht gedacht, dass ich irgendwann von ihm wegkomme“, gestand er fast flüsternd, etwas sicherer, jetzt, da er sich im Inneren des Wagens befand und sie wieder in ihrer eigenen kleinen Bubble waren. Er wusste, dass es genug andere Fixer gab, die Gigs zu verteilen hatten, denen er jetzt, wo er die Skills hatte, sogar etwas bieten konnte. Sicherlich war Fynn ein größerer Erfolgsfaktor, aber in dieser Hinsicht kannte Craven keinen Neid. Es reichte ihm, wenn er seinen Teil leisten konnte. Das Lob fühlte sich dennoch gut an und ließ nicht nur sein Herz leicht aufflattern, sondern auch ein angenehmes Kribbeln in seinen Lenden aufflackern. Definitiv etwas, was er auf seine mentale Liste von Dingen setzte, die er mit Fynn ausprobieren musste, wenn sie endlich den letzten Schritt Intimität begingen und Sex hatten. Natürlich musste Fynn diesen Moment auch noch mit einem Handkuss krönen. Craven stieß ein leises Prusten aus, um die ehrliche emotionale Wirkung dieser Geste etwas herunterzuspielen.
„Ich fühl mich wie eine Jungfrau in Nöten, wenn du das machst“, entgegnete er ihm und konnte doch nicht verstecken, dass seine Wangen leicht erröteten. Was seine Worte wohl umso wahrer machte. Außerdem konzentrierte sich das Gewicht der Unterhaltung wieder mehr in Richtung Fynn und so drehte er seinen Körper im Fahrersitz zu Fynn um und sorgte mit einem Flick eines Knopfes dafür, dass sich die Scheiben verblendeten und ihnen so viel Privatsphäre gaben, wie der Wagen hergab. Craven widerstand der niedrig hängenden Frucht, Witze zu reißen. Er wollte die ganze Situation ernst nehmen und was Fynn ihm hier berichtete, war nichts zum Späße machen. Das hagere Gesicht verdunkelte sich.
„24/7? Ein ganzes Jahr lang?! Und du stehst hier noch? Fuck, Fynn….“
Wenn Craven sich überlegte, wie tot er nach seinen Bendern immer war….Jetzt war es an ihm, seine Hände aus dem rauen Griff zu wenden und stattdessen seine Finger zwischen die des anderen zu schieben und ihm Halt und Ruhe zu spenden.
„Das klingt nicht mal nach der Art von Drogen, die Spaß machen.“
Craven löste eine Hand aus dem Griff und legte sie sachte auf Fynns Brust, spürte seinen Herzschlag, der wenigstens von den Drogen unberührt regelmäßig zu schlagen schien. Egal also, ob man Corpo war oder am unteren Ende der Nahrungskette wie er selbst, irgendwie fand man immer den Weg zu Suchtmitteln.
„Ich will nur, dass du….“
Craven setzte an und schielte kurz zu dem Merc hinauf, abschätzend, wo er gerade emotional war. So ernst miteinander zu reden, fiel Craven nach wie vor schwer.
„Ich will nur, dass du weißt, dass ich dich nicht verurteile. Oder jemals werde. Wenn du irgendwann Potenzmittel brauchst, um mit mir mitzuhalten.“
Cravens Gesichtsausdruck blieb für einen Moment ernst, betreten, dann brach ein Lachen aus ihm heraus und er drückte sich gegen die Brust des anderen. Er verharrte eine Weile so und nutzte dann die passende Haltung, bei der er dem anderen nicht ins Gesicht sehen musste.
„Ich bin mit zwanzig angefangen, jeder hat das damals gemacht im Thartaros und ich hab den besten Shit von Mherzad bekommen. Hab sogar geglaubt, dass er sich ernsthafte Sorgen um mich machen würde, dass ich OD. Früher hat er immer irgendwen gehabt, der mich nach den Wochenenden nach Hause gefahren und ein Auge auf mich geworfen hat.“
Der Griff seiner Finger an Fynns Rücken im Stoff seiner Kleidung verstärkte sich.
„Ich weiß nicht, was sich geändert hat“, wisperte er gegen Fynns Brust. Wenn sie sich gerade Shit erzählten, der sie verwundbar machte….
„Es ist nicht so, dass ich….dass ich ihn liebe oder so.“
Das Wort fühlte sich so falsch in seinem Mund an.
„Aber ich konnte bis jetzt immer zu ihm zurück. Fuck Fynn, ich bin so oft zu ihm zurückgekrochen, jedes Mal, wenn du meine dummen Flirtversuche abgelehnt hast. Wie ein Hund-„
Seine Stimme brach und er brauchte einen Moment, um sie wiederzufinden.
„Bin ich wirklich so ein Idiot? Ein Teil von mir will ihn selbst jetzt.“
Er ließ die Worte sinken und fragte sich, ob es der richtige Moment gewesen war, so etwas zu sagen. Ob Fynn der Richtige war, sich so etwas anzuhören? Aber wem sollte er es sonst erzählen? Die Scham dieses Geständnisses drückte auf Craven herunter und er wartete jeden Moment darauf, dass der Merc ihn von sich schieben würde.
„Was ist falsch mit mir?“

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BeitragThema: Re: Major Crimes   Major Crimes - Seite 8 Icon_minitime1So März 17, 2024 6:05 pm

Bis jetzt hatte es keinen Grund gegeben über all das zu reden, eigentlich hatte Fynn auch nicht geglaubt, dass es eine Relevant haben könnte. Immerhin war es so lange her und seitdem hatte er keine einzige Droge da draußen auch nur aus Neugierde heraus angerührt, aus Angst, was es mit ihm tun würde. Abgesehen davon ging es auch ganz gut ohne.
„So schnell wollten sie uns dann auch nicht loswerden. Haben gute Arbeit geleistet, dass es mich nicht komplett abgefuckt hat.“ Allerdings hatte Craven wohl recht, es war nicht einmal etwas, was man als spaßig empfinden konnte. Irgendwann hatte man einfach keine Kontrolle mehr über sich selbst und fühlte sich wie ein high functioning Zombie und dieses Gefühl wollte er um alles auf der Welt nie wieder verspüren. „Ich glaube das Zeug gibt es zum Glück nicht mehr. Offiziell zumindest wurde die Produktion eingestellt, jetzt gibt’s auch angeblich besseren Kram.“
Die Hand des Jüngeren gab ihm ein angenehmes Gefühl, es hatte etwas von Geborgenheit, auch, wenn er sich nicht sonderlich grauenvoll fühlte. Vielleicht bedauerte es ein wenig, dass er so vieles mit sich hatte machen lassen. Doch vielleicht hatten diese Erfahrungen ihm auch einen Vorteil verpasst, dass er den Dunkelhaarigen ein wenig besser verstehen konnte, besser durchschauen konnte, wieso er in einigen Situationen so verhalten hatte und wie es zu seiner aktuellen Ausgangslage gekommen war.
Bei den nächsten Worten musste der Silberhaarige jedoch laut auflachen. „Fuck, bevor das passiert, verpasse ich mir die neuste Version von Mr. Stud.“, scherzte der Merc, amüsiert den Kopf schüttelnd.
Kaum hatte sich Craven an seine Brust gelehnt, fuhr er mit seinen Fingern über den schmalen Rücken, vergrub kurz seine Nase im dunklen Haar, seinen Duft aufnehmend, als wäre es das Beste, was er jemals gerochen hatte, und vielleicht war dem auch wirklich so.
Die Stille, die kurz über sie gekommen war, gab ihm Zeit ein wenig nachzudenken, zu überlegen, was sie eigentlich aktiv tun konnten und wie er Craven vor dem Fixer schützen konnte, wenn dieser erneut mit krummen Dingen ankam.
Und beinahe, als hätte Fynn Mherzad beschworen, hatte der Jüngere begonnen zu sprechen, hatte ihm auch gleichzeitig Fragen beantwortet, die er sich schon seit einer Weile gestellt hatte, jedoch noch nicht in der Lage war, diese auszusprechen.
„Hmmm, als Supplier sitzt er gut an der Quelle.“, murmelte die dunkle Stimme nachdenklich. Natürlich hatte jeder mit Drogen angefangen, man war jung und es war bis heute der heißeste Shit, den man tun konnte. Es war eher abnormal, wenn man sich nicht diesem Strom hingab und nicht regelmäßig irgendwas einwarf oder inhalierte. Er konnte es Craven nicht einmal verübeln, dass er sich von Mherzad hatte einlullen lassen, wenn er ihm seinen regelmäßigen Fix gab.
„Hast du irgendwie…noch andere Dinge am Laufen gehabt? Vielleicht ist Mherzad eifersüchtig?“, schlug der Ältere fragend vor. Er hatte keine Ahnung, was jemanden so verändern konnte, irgendwo hatte der Merc gedacht, dass ihre Beziehung immer eine war, wo der junge Mann achtlos vom Fixer verletzt und dann rausgeschmissen wurde. Dass es mal eine Zeit geben sollte, wo dies nicht der Fall war, war beinahe schwer zu glauben….
Fynn ließ den anderen weiterreden, lauschte aufmerksam den Worten und konnte nicht anders, als bei dem Geständnis ein unangenehmes Stechen in der Brust zu verspüren. Er war kein eifersüchtiger Mensch und er konnte auch nicht erwarten, dass Craven von heute auf morgen clean von allem war, was Mherzad involvierte. Angenehm war es dennoch nicht. Doch der Silberhaarige versuchte so gut es ging diese Gefühle zu ignorieren und sich lieber ganz auf den Jüngeren zu konzentrieren. Konnte Craven überhaupt etwas dafür, dass er immer noch so empfand?
Außerdem fühlte er sich schuldig, dass sein Verhalten ihn irgendwie noch stärker in die Arme des Wahnsinnigen getrieben hatte.
„Shit, hätte ich das gewusst, hätte ich mich nicht wie ein Feigling verhalten…außerdem bist du kein Idiot!“ Sein Blick wanderte zu ihm herunter, schob ihn sachte von seiner Brust, dass sie einander ansehen konnten. Er wusste, dass es schwierig war in diesen emotional aufgeladenen Momenten einander anzuschauen, doch sie mussten es verdammt nochmal lernen.
„Nichts ist falsch mit dir. Fuck, dein Gehirn war noch nicht mal ganz ausgereift, als du dich auf Mherzad eingelassen hast. Kein Wunder, dass er sich hier eingebrannt hat.“, sein Finger stupste seinen Kopf an, ehe er durch die dunklen Haare fuhr.
„Das nennt sich Konditionieren. Glaub mir, ich habe so viele grüne Hüpfer ausgebildet, es ist zu einfach sie so zu formen, wie man sie gerade braucht. Er hat nichts anderes mit dir gemacht, durch den Stoff und dein Chrom hat er dich doch nur noch mehr an sich gebunden. Du warst zur falschen Zeit am falschen Ort und für ihn war es genau richtig…“ Es war so unangenehm das zu sagen, doch leider war genau dies der Fall.
Verständnisvoll blickte er Craven an, zog ihn ein wenig enger an sich heran. „Die Illusion von Sicherheit hat lang genug gehalten und jetzt hat er einfach den fucking Verstand verloren und zeigt, was er wirklich ist- ein Riesenarsch. Außerdem ist es nur ein Teil von dir, der noch immer sich ihm verbunden fühlt, das ist ein Fortschritt!“ Fynn meinte seine Worte ernst, es war ein guter Schritt in die richtige Richtung. „Craven, du verdienst ehrlich was Besseres. Damit will ich nicht sagen, dass ich das Bessere bin aber…ja doch, irgendwie schon.“ Ein Glucksen wanderte über seine Lippen, gefolgt von einem sanften Kuss auf Cravens Haupt. Eine Geste, die er langsam wirklich begann zu genießen. Eine Form von Zuneigung, die keine Grenzen überschritt und dennoch deutlich machte, wie viel ihm der junge Mann bedeutete.

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BeitragThema: Re: Major Crimes   Major Crimes - Seite 8 Icon_minitime1So März 17, 2024 6:36 pm

Vielleicht war eine Perspektive von außerhalb genau das, was Craven gebraucht hätte. Nicht, dass es seine komplexen Gefühle für den Fixer auslöschen würde, aber vielleicht half Fynn ihm dabei, es besser zu verstehen. Damit er sich besser davon lösen konnte. Irgendwann.
„Also ein Idiot bin ich schon irgendwie“, erwiderte er mit einem Lächeln und ließ sich von der Brust des Mercs ziehen. Es war so fucking schwer, ihm in die Augen zu sehen, aber Craven zwang sich dazu, zwang sich die Ehrlichkeit und Nähe auf, bis es sich nicht mehr komisch anfühlte. Die Worte des Mercs waren schwer zu hören, so wahr sie auch sein mochten. Niemand wollte von sich selbst glauben, dass er wie Knete in den Händen eines anderen war, ein unerfahrener Grünschnabel. Aber tief in sich drin wusste er, dass Fynn Recht hatte. So sehr er auch wollte, dass es nicht so war.
„Mherzad ist so ein Arsch“, murmelte er und noch immer fiel es ihm schwer, hundert Prozent in diese Worte zu legen. Aber die Nähe zu Fynn gab ihm die Hoffnung, dass das irgendwann kommen würde.
„Glaub mir, vor sechs Jahren hab ich mich wie der selbstbestimmteste und geilste Gonk in Night City gefühlt.“
Normalerweise redete Fynn selten so schlecht über Leute, aber es war irgendwie amüsant, ihn so zu hören. Selbst, wenn die Situation eigentlich so gar nicht zum Schmunzeln war. Es hatte etwas Befreiendes, wenn der Merc Mherzad als Riesenarsch bezeichnete. Die sanften Berührungen beruhigten sein klopfendes Herz und Craven legte mit einem Grinsen die Hände um Fynns Gesicht. Für einen kurzen Moment dachte er, dass er sich gerade vielleicht hinreißen lassen könnte, dass er soweit war, doch dann landete sein Kuss doch nur auf Fynns Wange. Besser als nichts. Es würde kommen.
„Frage ist, ob du mich verdient hast“, entgegnete er kokett und ließ sein Grinsen die angespannte Lage zerreißen.
„Ich glaub, ich muss das alles ein bisschen sacken lassen. Und ich brauch ne fucking Dusche“, ächzte er. So geil die Badlands auch gewesen waren, Körperhygiene war dort etwas zu kurz gekommen. So schwer es auch war, sich von Fynn zu trennen, war es an der Zeit, dass sie ein wenig Ruhe bekamen in ihren eigenen vier Wänden. Nachdem er Fynn zuhause abgesetzt hatte, schlug er den Weg nach Watson ein. Es fühlte sich so eigenartig an, auf einmal wieder allein mit sich und seinen Gedanken zu sein. Als wäre letzte Woche nicht nur ein paar Tage, sondern Welten entfernt. Als wäre ein vollkommen anderer Craven vor ein paar Tagen aus dieser Wohnung verschwunden und nie wieder zurückgekommen. All den schweren Geständnissen zum Trotz überwog die Euphorie. Gott, das mit Fynn und ihm würde so geil werden! Immer noch schwer zu fassen, dass das sein neues Leben sein würde. Noch allerdings waren nicht alle Verbindungen zu seinem alten Leben getrennt und so schwer es ihm auch fiel, musste er irgendwann mal wieder auf sein Handy schauen, das er für das Wochenende bewusst nicht in die Hand genommen hatte. Mherzad hatte ihn seit gestern mit Nachrichten bombardiert. Craven wollte sie eigentlich gar nicht alle lesen und tat es dann doch am Morgen des nächsten Tages. Die Emotionen des Fixers schienen zwischen Sorge und Frustration geschwankt zu haben und Craven erwischte sich dabei, wie er seine Antwort versöhnlicher verfasste, als er es vorgehabt hatte.
Mir geht’s langsam besser, ich komm morgen mal vorbei, dann können wir reden!
Vor der Antwort hatte er zu viel Angst gehabt, deswegen hatte er den Chat mit dem Fixer erst einmal für eine Weile ignoriert. Eine ungewohnte Welle an Energie hatte ihn heute früh gepackt und er wollte es nutzen, um seine Wohnung auf Vordermann zu bringen. Vielleicht stattete er Fynn heute Abend einen Überraschungsbesuch ab. Es war echt peinlich, wie sehr er sich danach sehnte, jede freie Minute mit ihm zu verbringen.
Als es am frühen Nachmittag an seiner Tür klopfte, war Craven davon überzeugt gewesen, dass Fynn eine ähnliche Ungeduld gepackt hatte wie ihn. Ohne groß darüber nachzudenken, hatte er die Tür geöffnet und sein Herz blieb für einen Moment stehen, als er die schlanke Gestalt des Fixers erblickte. In all den Jahren war er noch nie hier aufgetaucht, immer war Craven zu ihm gekommen. Während er sich den ganzen Vormittag überlegt hatte, wie er dem Fixer seine Meinung sagen konnte, brachte er jetzt kaum ein Wort über die Lippen.
„Was machst du hier?“, brachte er schließlich entgeistert hervor. Er hatte noch keine Anstalten gemacht, den Fixer in seine Wohnung zu lassen.
„Ich war gerade auf dem Sprung, ich….können wir morgen reden?“, fragte er in dem verzweifelten Versuch, den anderen loszuwerden. Was, wenn er rausfand, dass er seinen Chip deaktiviert hatte? Dass er ihn angelogen hatte?

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BeitragThema: Re: Major Crimes   Major Crimes - Seite 8 Icon_minitime1So März 17, 2024 7:20 pm

In all den sechs Jahren hatte sich Craven noch nie so verhalten. Verdammt, Mherzad konnte wahrscheinlich an einer Hand abzählen wie häufig er sich krankgemeldet hatte oder sich für einen längeren Zeitraum nicht bei ihm gemeldet hatte. Nicht mal nach ihren Bendern ließ er ihn einfach so sitzen, ohne regelmäßig zu schreiben, wie es ihm erging und was er machte.
Im Normalfall war er es, der seine Nachrichten für eine Weile unbeantwortet ließ!
Langsam fühlte sich der Langhaarige bloßgestellt, merkte, wie er langsam die Kontrolle über den Junkie verlieren zu schien. War wirklich der Merc an der ganzen Sache schuld? Konnte ein dahergelaufener Typ wahrlich so viel herumdrehen und ihre Harmonie einfach über einen Haufen werfen? Was hatte sich Craven auch eingebildet, sich in jemand anderen zu vergucken?! Also ob er mit dem Fixer nicht ohnehin alles hatte, was er brauchte- Drogen, Sex, Geld und Sicherheit! Er hatte verdammt nochmal Einfluss und all dies wollte diese undankbare Made einfach so hinschmeißen für jemand Fremden?!
Von gute Besserungswünschen, bis hin zu besorgten Texts, die schnell in Frustration und Wut umgestiegen waren, nur um dann wieder fast schon zu liebevollen Nachrichten zu wechseln, Mherzad hatte das Handy des anderen wahrscheinlich in den letzten Tagen komplett zugemüllt. Und Craven hatte keine einzige gelesen.
Einen wütenden Zug später aus seinem Inhalator, begann der Ältere erneut zu tippen. „Craven. Wenn du noch krank bist, schicke ich meinen Doc zu mir, das kann nicht gut sein ☹“ War seine letzte Nachricht, ehe er das Smartphone auf seine Couch schmiss und den jungen Mann unter seinem Schreibtisch noch enger in seinen Schritt presste, dass er den Schwanz auch ganz schluckte und sich bloß nicht beschwerte, dass er ihm gerade die Luft abschnitt.
Fuck, sein Verhalten wurde sogar ihnen gegenüber immer rücksichtsloser, doch verzweifelte Junkies ließen eine Menge mit sich anstellen, bevor es ihnen zu viel wurde. Aber sie alle waren nun einmal nicht der Junkie, den er so viele Jahre über an seiner Seite hatte, der wirklich alles mit sich machen ließ und sich jederzeit bei ihm bedankt hatte.
Die Betonung lag wohl auf hatte, denn seit dem letzten Zwischenfall konnte er sich nicht einmal mehr darauf verlassen.
Der Dollchip mochte Abhilfe verschaffen, doch dasselbe war es zum Ende hin auch nicht, doch wenn man so viele Eddies und so viel Zeit in jemanden reingesteckt hatte, der es eigentlich nicht verdient hatte, ließ man sich auch mit dem weniger zufriedenstellenden Ergebnis beglücken…
Und während er stumm sich im Mund des Twinks ergoss, bekam er die zündende Idee, den besagten Chip einfach zu aktivieren. Mherzad hatte durchgehend Zugang zu ihm, ob nun im Büro oder daheim, ob der andere nun bei ihm war oder nicht. Wenn er ihn aktivierte und ihn aufforderte, seinen undankbaren Arsch hierher zu bewegen, sollte das ein Leichtes sein!
Barsch schmiss er den Besucher aus seinem Büro, ehe er seinen Computer durchforstete und mit einem triumphalen Lächeln den Chip aktivierte….nur, um merken, wie das Lächeln schnell verrutschte.
Der Dollchip war deaktiviert, reagierte auf keine seiner Befehle. Kurz kam ihm der Gedanke, dass Craven vielleicht flatlined war, erstickt an seiner eigenen Kotze oder ähnliches. Was anderes konnte es nicht sein, er war nicht in der Lage den Chip allein zu deaktivieren und der Merc hatte keine Ahnung von sowas. Er hätte sich unmöglich irgendwo Hilfe von außerhalb geholt..oder?
Diese Gedanken hatten ihn einen ganzen Tag lang beschäftigt, immer wieder checkte er, ob der Chip immer noch deaktiviert war, ließ sich von einem seiner Netrunner jedoch mehrfach bestätigen, dass es kein Glitch an ihrem Ende war.
Nach einer schlaflosen Nacht und einem kaputten Computer, den er vor lauter Anspannung gegen die Wand gezimmert hatte, hatte er genug.
Seine blauen Augen blickten noch einmal auf das Display, nur um zu sehen, dass Craven endlich geantwortet hatte. Offenbar schien er noch am Leben zu sein und kurz hatte Mherzad sich gewünscht, dass es nicht der Fall war, denn das hätte zumindest bedeutet, dass er nicht einfach so betrogen wurde.
Anstatt das Thartaros aufzusuchen, ließ er sich von seinem Fahrer zum Megabuilding fahren, in dem der Junkie hauste.
Angewidert stieg er über eine Kotzlache, die genau vor dem Aufzug war, zweimal gegen die Tür des jungen Mannes klopfend.
Die Körperhaltung und der Ausdruck im schmalen Gesicht, das war alles nicht das, was der Fixer erwartet hatte, wenn sie sich wieder gegenübertreten würde.
Anstatt auf seine Worte zu antworten und auf eine Einladung zu warten, trat der lange Körper am Junkie vorbei, trat in die kleine Wohnung.
Kritisch ließ er seinen Blick kreisen, ehe er seine Sonnenbrille absetzte und in der Jackentasche verstaute.
„Hab gedacht ich erstatte dir mal einen Besuch. Hab mir wirklich Sorgen gemacht, wie es dir geht, nachdem du mich für Tage geghostet hast.“, erwiderte der Ältere melodisch, den anderen bewusst traurig anblickend. „Dachte, du würdest dich freuen, anstatt mich einfach so…abzuwimmeln.“ Die stechend blauen Augen fixierten die des Dunkelhaarigen.
Mit langen Schritten bewegte er sich auf die Couch zu, setzte sich auf die abgewetzten Polster, die Beine überschlagen.
„Dafür, dass du so krank warst, hast du aber wirklich fleißig deine Wohnung auf Vordermann gebracht. Bin richtig stolz auf dich, so viel Disziplin! Da bekomme ich fast das Gefühl, dass unser Merc verdammt gut abgefärbt hat. Wenn man darüber nachdenkt, dass er sich am selben Tag nicht mehr bei mir hat blicken lassen, wo du dich bei mir abgemeldet hat.“, betont locker und drohend zugleich waren die schnurrenden Worte gewesen, als er seinen Kopf zur Seite neigte, um den Junkie besser beobachten zu können. Seine Lippen formten ein breites Grinsen und präsentierten seine scharfen Zähne.
„Weißt du, ich hab mir ehrlich Sorgen gemacht, Craven. Ich hab kurz gedacht, dass du mir flatlined wärst, als du nicht auf meine Nachrichten reagiert hast und als ich nach dem Dollchip geschaut habe, war er plötzlich deaktiviert. Du wüsstest nicht, wie das passieren könnte? Immerhin scheinst du noch gesund und lebendig zu sein! Du als neuer Netrunner kannst einem unwissenden Mann doch aufklären! Komm, wieso so scheu?“, immer noch grinsend klopfte er auf den Platz neben sich, fordernd Craven anblickend, dass er sich zu ihm setzen sollte. „Das war keine lieb gemeinte Frage, falls du es als solche aufgenommen hat, beweg deinen Hintern zu mir.“

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BeitragThema: Re: Major Crimes   Major Crimes - Seite 8 Icon_minitime1So März 17, 2024 7:46 pm

Craven wollte glauben, dass er in seiner eigenen Wohnung sicher vor dem Fixer war, dass die unsichtbare Linie seiner Türschwelle ihn schützen würde, aber da hatte sich Mherzad schon kommentarlos an ihm vorbei in die Wohnung geschoben. Es fühlte sich so falsch an, wie er einfach in sein Heim eintrat, ohne Einladung, als wenn ihm selbst dieser Ort hier gehörte.
„Ich hab fast nur geschlafen, hab kaum aufs Handy geschaut“, nuschelte Craven und wandte den Blick ab. Draußen im Hausflur herrschte gähnende Leere. Selbst wenn, in dieser Gegend würde niemand seinen Arsch für jemand anderen hergeben. Mit dem Gefühl, als wenn er eine Käfigtür von innen schloss, ließ er die Tür zu gleiten. Ohne die getönten Gläser zwischen ihnen stach der Blick der blauen Augen wie Dolche in seine Seele. Es war eindeutig, das hinter der ruhigen Fassade des anderen Zorn schlummerte, doch wenn er wieder vor ihm kuschte, hätte er den Dollchip auch gar nicht deaktivieren müssen.
„Ich…Ich hab dich nur nicht erwartet, das ist alles.“
Das Lächeln auf seinen Lippen erstarb so schnell, wie es gekommen war. Selbst hier saß der Fixer auf seiner Couch, als wenn ihm alles hier gehören würde, von den Möbeln bis zu dem Bewohner der Wohnung. Er mochte das alles hier mit Mherzads Geld bezahlt haben, aber mehr auch nicht.
Wie konnte er es wagen, hierher zu kommen? Und dann meldete sich ein kleines verzweifeltes Stimmchen in seinem Hinterkopf, das sich fragte, wieso er nicht noch einen Tag länger hätte geduldig sein können? Die Worte, die von den schmalen Lippen flossen, waren wie ein Schlag in die Magengrube. Mherzad wusste alles und spielte nur noch ein wenig mit ihm.
„Du wolltest doch immer, dass ich mich nützlicher mache“, entgegnete Craven kalt, aber nicht, ohne dass seine Stimme bröckelte. Defensiv hatte er die Arme vor der Brust verschränkt. Nicht einen Schritt trat er auf die Couch zu. Wenn er in der Reichweite des Fixers war, war alles zu spät. Dessen war sich Craven ganz bewusst. Sobald er wieder seine Hände an ihn legte, würde er wieder nichts tun können.
„Was, wenn ich bei Fynn war?“, presste er schließlich zwischen knirschenden Zähnen hervor. Mherzad wusste sowieso alles, wieso mussten sie also dieses Katz und Maus Spiel spielen, um den Fixer noch etwas zu entertainen? Der Chip war deaktiviert, er konnte dieses Ass nicht noch einmal spielen. Aber dann erinnerte sich Craven an sein gebrochenes Handgelenk und an all die Blessuren und ihm wurde schmerzlich bewusst, dass der Dollchip nicht das einzige war, was Mherzad gegen ihn in der Hand hatte.
„Den Chip hab ich deaktiviert, Mherzad. Du hattest lange genug deinen Spaß damit. Ich…Ich kündige, mir reichts.“
Banks musste nicht mehr in die Angelegenheit reingezogen werden als nötig. Die goldenen Augen erwiderten so gut er konnte den stechenden Blick. An seinem linken Handgelenk öffnete sich mit einem leisen hydraulischen Geräusch das Fach, in dem das Monowire lag, und Craven zog das stählerne Band langsam hervor, wickelte es ein, zweimal um seine Knöchel, bis es straff gespannt war.
„Verschwinde aus meiner Wohnung. Das ist auch keine Bitte.“
Hätte das Adrenalin doch auch seine Angst davon spülen können. Es fühlte sich so falsch und so richtig zugleich an, was er hier tat. Hauptsächlich war es fucking angsteinflößend. Aber wenn er jetzt wieder kuschte, wie sollte er sich jemals von dem Fixer lösen können? Allein der Gedanke, neben ihm Platz zu nehmen, ließ kalten Schweiß seinen Nacken hinunter rinnen.
„Du hast eine Schlange an neuen Junkies vor deinem Büro stehen, such dir einen davon aus und mach dessen Leben miserable, aber wir beiden sind durch, ab sofort.“

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BeitragThema: Re: Major Crimes   Major Crimes - Seite 8 Icon_minitime1So März 17, 2024 11:08 pm

Die kleinen Lügen auf den Lippen des Junkies. So etwas hatte er sich noch nie in seinem Leben getraut, zumindest nicht auf solch einer Art und Weise. Doch Mherzad ließ sich von seinen Worten noch entertainen, verkniff sich ein Lachen.
In Wahrheit wusste er nicht einmal, ob der Merc Zeit mit ihm verbracht hatte, doch offensichtlich schien er damit einen besonderen Nerv getroffen zu haben. Immer noch konnte er nicht verstehen, was er an ihm fand und wieso er ihm so stark hinterherging, wo dieser Mann doch nichts für ihn übrighatte als ein bisschen Mitleid und schlechtes Gewissen, dass er offenbar ganz unten in der Nahrungskette kroch.
Der Fixer hob skeptisch eine Augenbraue. „Warst du denn bei ihm? Möchtest du der Enttäuschung Luft machen, dass er dich mal wieder nicht an sich ranlassen wollte? Weil niemand da draußen mit einem Junkie, der du nun einmal bist, was anfangen kann?!“, Mherzad wollte, dass die Worte stachen und wehtaten, dass Craven bewusst war, dass er so wertvoll wie der Müll vor seiner Haustür war.
Langsam wurde er der Scherze überdrüssig, diese defensive Art, die ihm der Junkie gerade entgegenbrachte, stand ihm so gar nicht und es sollte endlich ein Ende nehmen. Er suchte nach der Angst in den goldenen Augen, wartete darauf, dass er seinen Schwanz einzog und sich entschuldigte.
Und erneut wurde der Ältere mit einer Enttäuschung begrüßt. Er spürte bei jedem Wort, was die Lippen des anderen verließ, seine Wut immer weiter aufkochen. Es war schwer zu glauben, dass er fähig genug war den Chip selbstständig zu deaktivieren, wahrscheinlich hatte er die Beine breitgemacht für einen anderen Netrunner. Und wie konnte er es wagen, sich an seinem Eigentum zu bedienen und so zu tun, als hätte er die Kontrolle über die Gear, die ihm so freundlich gegeben wurde?
„Du kündigst?!“, der Fixer begann laut zu lachen. Das glaubte Craven doch selbst nicht! Was war er schon ohne ihn?
„Du kannst nicht kündigen, du hast es nicht in dir zu kündigen, du bist ein schwacher, kleiner Junkie und du brauchst mich! Das sollte dir doch langsam bewusst sein.“, erwiderte er voller Belustigung und Spott. Welcher Idiot hatte diesem Nichtsnutz nur solche dummen Flausen in den Kopf gesetzt? Nach sechs Jahren wollte er ihn verlassen, ganz sicherlich nicht!
„Oh, jetzt drohst du mir damit?!“, seine Finger deuteten auf die Monowire.
Langsam erhob sich die lange Gestalt, streckte sich in einer fast schon zu ruhiger Manier, ehe er langsam an den Junkie herantrat.
Mit jedem Schritt verdunkelte sich sein amüsierter Blick jedoch und als nur noch wenig Abstand zwischen ihm und dem anderen war, zog er die Augenbrauen zornig zusammen.
Seine Finger hatten sich nach dem Junkie ausgestreckt, packten ihn am Hals, ihn mit seiner Kraft gegen die Wand zimmernd.
Der Fixer merkte, wie der Dunkelhaarige versuchte sich zu wehren, hatte sogar seine andere Hand mit der Wire verletzt, dass er zischend seinen Arm wegzuckte und das Blut auf der bleichen Hand erkannte.
„Wir sind erst durch, wenn ich es sage, hast du mich verstanden?! Was, glaubst du, dass du auf einmal mir sagen kannst, was ich zu tun und lassen habe…ich habe dir schonmal gesagt, dass du nichts zu melden hast!“, die kalten Augen bohrten sich hasserfüllt in das Gesicht des Jüngeren, als er ihn mit beiden Händen packte und in den Raum warf.
„Du kleine Made. Du gehörst mir, all das gehört mir. Und wieso? Weil du ohne mich nicht einmal in einem vollgepissten Karton leben könntest! Ich habe dich finanziert, ich habe dir alles gegeben und das ist dein Dank? Ganz sicherlich nicht!“
Mherzad sah rot, sein Gehirn zerfressen von Wut und Eifersucht. Er hasste, was aus Craven geworden war, er wollte ihn so nicht, doch die Genugtuung wollte er ihm nicht geben, nicht, solange er lebte.
Ein fröhliches Leben mit dem Merc sollte er sich nur in seinen Träumen ausmalen.
„Eher setze ich dich und das alles in Brand. Ich kann mit dir machen, was ich will! Du solltest mittlerweile wissen, wo du dran bist und welche Privilegien dir nicht zustehen. Wenn ich mit dir fertig bin, wirst du schon sehen, was du davon hast!“, seine Stimme war laut, zornig, während er auf den Junkie zuging, sein Bein auf den Rücken drücke, damit Craven nicht einfach wegkriechen oder gar aufstehen konnte.
„Bleib auf dem Boden, da gehörst du verdammt nochmal hin!“, zischte der Fixer ihm entgegen, beugte sich zu ihm herunter. Es sollte ihm eine Lehre sein, er hatte sich das schließlich selbst zuzuschreiben.
„Du bist selbst schuld an all dem, vergiss das nicht.“ Mit diesen Worten beugte er sich über den jungen Mann, wirbelte ihn auf den Rücken, dass er in das erbärmliche Gesicht blicken konnte, während er grob an seiner Kleidung zerrte und ihn von dem schützenden Stoff befreite.
„Dein Merc hat dich kaputt gemacht. Vielleicht sollte ich ihm später zeigen, was ich mit Leuten anstelle, die mein Eigentum zerstören.“ Das Grinsen war diabolisch. Er konnte ihn vielleicht nicht so einfach festhalten und auf den Boden pinnen, wie er es mit Craven gerade machte, doch andere Asse würde er schon aus dem Ärmel schütteln können.
Achtlos schob Mherzad sein Knie zwischen die Beine des Dunkelhaarigen, schob sie auseinander, während er seinen Cyberdick entblößte und ohne Vorwarnungen in ihn eindrang.
Immer noch hielt er ihn fest, verhinderte es, dass er auch nur ein wenig sich bewegen konnte. „Du bist verdammte Scheiße nochmal selbst schuld.“, waren die letzten Worte, die er über seine Lippen brachte, ehe er die Zähne in Cravens Nacken vergrub, fest zubiss, mit der Intention, dass er sich auf ewig an diesen Moment erinnern würde. Daran, dass sich niemand einfach so gegen Mherzad stellte und ohne Konsequenzen davonkam. Sollte Fynn diese Male sehen und immer wissen, wer sie gemacht hatte, wem dieses Stück Dreck gehörte.

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BeitragThema: Re: Major Crimes   Major Crimes - Seite 8 Icon_minitime1Mo März 18, 2024 7:10 pm

Irgendein Teil von Craven hatte geglaubt, dass er sich nur firm genug widersetzen musste, um endlich frei zu sein. All den vorherigen Malen zum Trotz, wo Mherzad ihm schon deutlich gemacht hatte, dass es keine Grenze gab zu seinem Wahnsinn. Er wollte nicht wieder schwach werden, seine goldenen Augen blieben hart und unerbittlich auf Mherzads kalte blaue Iris gerichtet.
„Ich hab es sehr wohl in mir zu kündigen, ich brauch dich nicht!“, zischte er ihm entgegen. Es war einfacher, ihm zu widersprechen, wo er so weit entfernt von ihm auf der Couch saß, aber sein Herz sackte ihm in die Kniekehlen, als der andere sich plötzlich erhob und auf ihn zustapfte. Craven riss das Monowire nach oben, aber wurde prompt daran erinnert, wie viel unsichtbare Cyberware tatsächlich in dem drahtigen Körper des Fixers verbaut war, als er ihn erbarmungslos am Hals packte und ihn gegen die Wand drückte. Ein röchelnder Aufschrei verließ Cravens Lippen und in dem Gerangel hatte sein Monowire sogar Blut geleckt, allerdings hatte es wenig getan, um den Fixer tatsächlich von ihm zu lösen. Angsterfüllt starrte er zu ihm auf. Würde er hier und jetzt sterben? Oh Gott, er war nicht bereit zu gehen.
„Ich gehör dir nicht!“, presste er verzweifelt hervor, bevor der Fixer ihn von der Hand zog und mit Wucht zu Boden stieß. Es gelang Craven nicht, sich rechtzeitig abzufangen, und seine Hüfte traf in einer Explosion aus heißem Schmerz auf die Ecke seines Couchtischs. Ächzend blieb Craven für ein paar Sekunden zu lang liegen, versuchte, seinen Atem wiederzufinden, als sich ein schwerer Stiefel oder ein Knie sich in sein Kreuz drückte. In seinen Ohren schwoll ein hohes Klingeln immer lauter an und die Worte des Fixers kamen für einen Moment wie durch Watte.
„Mherzad, bitte, ich kann dich auszahlen oder so“, wechselte er die Strategie, aber seine Worte drangen nicht durch die Wut des anderen Mannes. Noch immer war Craven benommen, konnte er sich nur halbherzig wehren, als Mherzad ihn herumdrehte und sich an seiner Kleidung zu schaffen machte. Die ganze Zeit hatte Craven gedacht, dass ihn der Fixer nur ordentlich verprügeln wollte, aber als ihm bewusst wurde, was er eigentlich vorhatte, kam wieder Leben in den dürren Leib. Bisher waren Mherzads Gewaltausbrüche – und es musste welche gegeben haben, sonst wäre das mit seinem Handgelenk nicht passiert – immer nur dann aufgetreten, wenn Craven völlig neben der Spur gewesen war. Das Ganze jetzt zu erleben, während er bei vollem Bewusstsein war? Es war entsetzlich. Der andere gab ihm keine Gelegenheit, sich unter ihm weg zu winden und ehe Craven sich versah, hatte er seine Arme schon mit solch einer Kraft auf den Boden gedrückt, dass sie dort auch hätten einbetoniert sein können.
„Lass Fynn da raus!“, jaulte er gepeinigt auf. Der Merc hatte ihn nicht kaputt gemacht, nein, er war der erste gewesen, der sich die Mühe gemacht hatte, die Scherben einzusammeln und den Junkie zu etwas Menschenähnlichem zusammenzusetzen. Hätte Mherzad seine Hände etwas weiter oberhalb gepackt, hätte er ihm sein gerade heilendes Handgelenk vermutlich direkt wieder gebrochen. Seine Beine waren zwar frei, aber es dauerte nicht lange, bis er auch hier nicht mehr strampeln konnte, als Mherzad sich problemlos zwischen seine Schenkel schob und in ihn vorstieß. Sein Schrei erstickter in seiner Kehle. Er war es gewohnt, dass Mherzad beim Sex wenig Rücksicht auf ihn nahm, aber der Schmerz, der durch sein Becken schoss, war mit den vergangenen unachtsamen Malen kaum zu vergleichen. War er wirklich Schuld an allem? Hätte er doch einfach sein verficktes Mundwerk gehalten. Warum hatte er so kurz vorm Ausstieg nicht still sein können? Immer noch versuchte er sich unter Mherzad weg zu winden in einem Moment der Unachtsamkeit, aber der Fixer gab ihm keine Öffnung, die er hätte nutzen können. Stattdessen drehte seine Gewalt nur zu neuen Höhen auf.
Craven spürte ihn zubeißen mit seinen scharfen Haifischzähnen und ein lauter Schrei voll Schmerz entrang sich seinen Lungen, als der Fixer sich in seinem Hals verbiss. Craven wusste gar nicht, auf welchen Schmerz er sich zuerst konzentrieren sollte, sein Körper versuchte verzweifelt, auf all die Qual klarzukommen. Da war er, ein kleines Moment der Unachtsamkeit, als sich Mherzad zwischen seinen Beinen zurecht rückte und Craven konnte einen Arm befreien und zerrte an den langen Haaren des Fixers, um ihn von seinem Hals zu lösen. Es war ein furchtbares Gefühl, wie sich die scharfen Zähne aus seinem Fleisch zogen, nicht vollkommen, sodass sie gefährlich nah über seine Kehle rissen, allerdings nicht tief genug, um den Junkie ganz dem Tod zu weihen.
Die Freiheit währte nur kurz, als sich die Zähne erneut in seinen Hals bohrten, dieses Mal an der anderen Seite seines Halses und ein weiterer Schrei über Cravens Lippen kroch. Er spürte warmes Blut seinen Nacken hinunter rinnen, in die dunklen Haare, die sich bereits wie eine Blutlache unter seinem Kopf ausgebreitet hatten.
„Jack, bitte“, flehte er zwischen schmerzerfülltem Keuchen, während er grob immer wieder in ihn eindrang, immer neue Bissspuren auf seinem Hals verursachte und seine Unterarme immer fester zerquetschte.
„Bitte bring mich nicht um“, schluchzte er voller Angst, während Tränen über sein Gesicht rannen. Er wollte nicht sterben, zum ersten Mal hatte er etwas, wofür es sich zu leben lohnte.

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