Danger Danger
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High Voltage
 
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 Living on a guitar´s strings

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Kauzi
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BeitragThema: Re: Living on a guitar´s strings   Living on a guitar´s strings - Seite 6 Icon_minitime1Mo Jul 02, 2012 2:38 pm

In seiner Brust schienen tausend Schmetterlinge zu flattern, er war nervös, furchtbar aufgeregt, aber da war auch Vorfreude dabei, Erregung bei dem Gedanken, was Chris mit ihm anstellen würde. Er ließ den Hippie machen, immerhin hatte er in der Beziehung viel mehr Erfahrung als der Arzt, und er vertraute ihm voll und ganz. Er ließ sich von ihm herumdrehen, auch, wenn ihm der Gedanke, seinem Freund dabei nicht wirklich in die Augen sehen zu können für einen Moment stark missfiel. Aber er sagte nichts, wollte den Moment nicht verderben, und wohlmöglich war es besser so, denn so musste Chris nicht sehen, wie der Arzt das Gesicht schmerzerfüllt verzog, als er in ihn eindrang. Seine Hände krallten sich fest in die Laken und seine Zähne waren fest zusammengebissen, erst, als Chris sich schon etwas mehr bewegt hatte und der Schmerz langsam zu einem dumpfen Ziehen abgeflaut war, konnte er sich ein wenig entspannen, das Gefühl genießen, dass Chris in ihm war, und wahrlich, es fühlte sich viel besser an, als er es sich vorgestellt hätte. Bei jedem Kuss, den der Hippie seinen Rücken hinaufwandern ließ, fühlte er eine kleine Welle Gänsehaut über seinen Rücken laufen. Selbst, wenn es ihm noch immer so sehr wehgetan hätte wie zu Anfang hätte er Chris auf keinen Fall bedeutet aufzuhören. Er biss sich fest auf die Unterlippe, aber als der Jüngere schließlich noch tiefer in ihn eindrang, konnte er ein lustvolles Stöhnen nicht mehr zurückhalten. Der Sex war so anders als er ihn gewohnt war, und irgendwie intensiver, er hätte es vermutlich ewig bereut, wenn er nur aus einem mulmigen Gefühl heraus abgelehnt hätte. Je mehr und je schneller sich Chris bewegte, desto weniger wurde der Schmerz und desto stärker wurde die Lust, die er verspürte. Das waren Stellen, von denen er nie gedacht hätte, dass er dort so lustvoll empfinden konnte. Den Schmerz, als Chris ihm in die Schulter biss, spürte er kaum, nein, viel mehr steigerte es seine Lust nur noch mehr, und er drehte sich leicht um, um Chris´ Kuss entgegenzunehmen, schob ihm seine Zunge tief in den Hals und löste sich nur gezwungenermaßen von ihm. Er hätte seine Lächeln zu gern erwidert, aber er war viel zu erregt und im Akt gefangen, als dass er einen halbwegs vernünftigen Gesichtsausdruck zustande brachte. Dass der Hippie ihn in der Hitze sogar herumwirbelte, machte ihn irgendwie noch heißer, er hatte Chris noch nie so….nunja, dominant erlebt, und es war einfach ein umwerfendes Gefühl. Er schlang die Beine um seine Hüfte, die Arme um seinen Oberkörper, froh, dass er endlich die Gelegenheit hatte, sich an Chris festzukrallen anstatt an einem Bettlaken. Wobei sich seine Fingernägel so fest in seine Haut gruben, dass es dieses Mal wirklich blutete. Doch er wusste sonst einfach nicht wohin mit sich, vor Hitze und Erregung schien er beinahe den Verstand zu verlieren. Selbst, als er langsam zum Höhepunkt kam, angespornt von Chris´ heftigeren Stößen, wollte die Hitze und die Erregung nicht ganz weichen. Auch, wenn er noch nie solch einen Orgasmus erlebt hatte. Ein Zucken ging durch seinen ganzen Körper, er keuchte laut auf und presste die Augen zusammen. Die Hitze in seinem Körper blieb, und er klammerte sich auch immer noch an Chris fest, als dieser auf seiner Brust zusammensank. Noch immer wusste er kaum wohin mit sich. Dass der Sex am Anfang schmerzhaft gewesen war, schien wie aus seinem Gedächtnis gelöscht, und es fühlte sich sogar irgendwie falsch an, als der Hippie sich aus ihm zurückzog.
Keuchend brauchte er eine ganze Weile, um wieder zu Atem zu kommen, sein Herz raste weiterhin wie verrückt, aber er wollte Chris die Antwort geben, auf die er wartete.
„Nur zu Anfang, dann war es einfach…..“
Ethan gestikulierte sprachlos mit den Händen, er konnte gar nicht in Worte fassen, wie geil ihn dieser Sex gemacht hatte. Wenn er darüber nachdachte, erregte ihn die Vorstellung sogar noch mehr: dass alle in Chris so etwas Feminines sahen, und wie sehr Mann er im Bett dann doch war. Sein „erstes Mal“ hätte nicht besser laufen können, und Ethan spürte, dass er für den Moment noch längst nicht genug hatte. Wenn Chris immer so gut war, und das nicht nur das besondere Gefühl bei ihrem ersten Mal gewesen war – was der Arzt eigentlich bezweifelte-, dann würden sie demnächst lange Diskussionen führen müssen, wer denn jetzt den aktiven Part übernehmen musste.
„Gott, nimm mich jetzt gleich nochmal, Chris“, keuchte er, und griff nach der Flasche mit dem Gleitgel, die der Hippie beiseite geworfen hatte, und verteilte sie auf dessen Glied, das bei Ethans beherzten Handgriffen schnell wieder hart geworden war. Dabei gab er ihm einen langen, innigen Kuss, fuhr mit der Zunge über seine Lippen. Wenn es nach ihm ging, mussten sie das Bett die nächsten vier Tage nicht mehr verlassen. Er biss leicht in Chris´ Unterlippe, zog daran, während er seine Beine fordernd etwas spreizte und seinen Unterleib gegen den des Hippies drückte. Er wollte gar nicht viele Worte wechseln, er wollte einfach weiter mit seinem Freund Sex haben.
„Bitte, noch eine Runde“, presste er hervor, und fühlte sich dabei nicht einmal schlecht. Wenn er gewusst hätte, dass dieser Rollentausch ihm so eine große Freude bereitete, hätte er keinesfalls bis zu ihrem Urlaub gewartet. Seine Hände wanderten Chris Hüften entlang bis zu seinem Gesäß, packten kräftig zu und drückten den schmalen Leib noch etwas näher an sich heran, während er fordernd an Chris´ Ohr knabberte.

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BeitragThema: Re: Living on a guitar´s strings   Living on a guitar´s strings - Seite 6 Icon_minitime1Mo Jul 02, 2012 8:50 pm

Chris wurde hellhörig, als sein Freund endlich zu Wort kam, richtete sich leicht auf und starrte mit erwartendem Blick in sein Gesicht. Er konnte sich ein Lächeln nicht verkneifen, als der Ältere mit den Händen gestikulierte, anscheinend nach den richtigen Worten suchend.
War er wirklich so gut gewesen, konnte es Ethan wahrlich so gefallen haben, dass es nicht einmal Worte dafür gab? Der Gedanke hatte etwas Schönes in sich, der Blonde wollte schon immer mal in etwas so gut sein, dass es anderen vor Begeisterung anschließend die Sprache verschlug.
Der Hippie wollte ihm klar machen, dass es ihn freute, dass er sich auf dieses kleine Abenteuer eingelassen hatte und wollte ihn sogleich darum bitten mit ihm die Dusche zu teilen, doch plötzlich geschah alles viel zu schnell, sodass der junge Mann kaum noch mit seinen mitkam; in seinen Ohren dröhnten lediglich die darauf folgenden Worte seines Freundes, die seine Augenbrauen in die Höhe trieben und Überraschung in das Gesicht des Jüngeren zauberte.
Etwas neben der Spur, bemerkte Chris nur am Rande mit, wie der Größere erneut zwischen seinen Beinen fummelte und das nächste Kondom bereits übergezogen wurde, folgend von ein wenig Gleitgel. Die Bewegungen ließen erneut das Blut zwischen seine Lenden schießen, er hätte nie gedacht, dass er so schnell wieder erregt werden konnte, doch bei dem Anblick seines Mitbewohners konnte man einfach nicht anders.
Noch nie bekam er ihn so zu Gesicht, noch nie hatte er ihn so um etwas gebeten und diese flehenden Augen machten ihn nur noch schärfer, als er ohnehin schon war.
„Schon wieder?“, der Kleinere stöhnte theatralisch auf, grinste den Älteren jedoch breit an; dass es ihm so gefallen konnte, hätte sich der Blonde niemals träumen lassen und naja…so gut war er doch auch nicht, wenn Ethan das Vergnügen mit anderen Kerlen gehabt hätte…aber naja, das hatte er nicht und vielleicht war es auch gut so, sonst wäre Chris vielleicht doch eine kleine Enttäuschung gewesen.
„Gewöhn dich aber nicht zu sehr daran.“, hauchte er ihm leise ins Ohr, ließ seine Lippen hinunter wandern, küsste sanft den Hals des Arztes, arbeitete sich wieder hoch, presste diese gegen den warmen Mund des anderen, schob seine Zunge langsam zwischen die Zähne Ethans, während die Hände mit sanfter Gewalt die Oberschenkel seines Geliebten packten. Der schmale Körper schob sich in die Position, in der er wenige Minuten zuvor noch verharrt hatte, hob die Beine des Größeren leicht an und drang ein zweites Mal in ihn ein.
Wo einst die Angst war, den Ex- Soldaten zu verletzen, setzte nun schlichtweg die Lust und Begierde nach diesem Körper an, sodass der junge Chris weniger Wert darauf legte, vorsichtig an die Sache ranzugehen; stattdessen stieß er viel härter und schneller zu, selbst die Laute, die der Hippie von sich gab, waren viel lauter und vielleicht ein wenig, nun ja, animalischer.
Was Ethan anmachte, machte ihn nur noch um so wahnsinniger, sein Blut kochte förmlich in den Venen und für einen Moment glaubte der Blonde, dass sein Herz platzen würde, so stark wie es gegen die Rippen pochte, wie sein Puls gegen sein Trommelfell schlug und plötzlich alles um ihn herum ausblendete.
Seine Augen lagen auf den des Älteren, über welchen der Junge gebeugt war, ihn, sofern er nicht nach Atmen rang und ein Keuchen ausstieß, küssend, beißend, über den Hals leckend. Seine Hände umfassten die Handgelenke des Größeren, zwangen ihn förmlich dazu wie ausgeliefert unter ihm zu liegen, während sein Becken sich immer schneller bewegte. Er bemerkte nur am Rande, wie das Gestell des Bettes ächzende Laute von sich gab, sodass Chris nicht sagen konnte, ob es beim ersten Mal auch der Fall gewesen war.
Die Ekstase nahm seinen Körper völlig ein, erneut, die Haare klebten schweißnass in seinem Gesicht, er glaubte einige Tropfen auf den muskulösen Körper seines Freundes tropfen zu sehen.
Der Hippie wusste nicht, wo er die Kraft hernehmen konnte, wo der Sex davor schon an ihm genagt hatte und er nach Abschluss unglaubliche Erschöpfung zu spüren bekommen hatte, doch nun war sie verflogen, so, als ob vorher nie etwas geschehen war.
Noch nie hatte ihn jemand so angetrieben, noch nie fühlte es sich so gut an, noch nie empfand er so viel Liebe und Lust zugleich, dass er drohte zu platzen.
„Oh Gott, Ethan.“, keuchte die Stimme leise, er zog sanft mit den Zähnen an seinem Ohrläppchen, stütze seine Stirn auf dessen Schulter ab, laut schluckend.
Er wollte nicht, dass dieser Moment endete, auf einmal waren all die menschlichen Bedürfnisse so irrelevant geworden. Wer brauchte auch Essen und Trinken, wenn man Ethan hatte?!

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BeitragThema: Re: Living on a guitar´s strings   Living on a guitar´s strings - Seite 6 Icon_minitime1Di Jul 03, 2012 6:26 pm

Das zweite Mal übertraf das erste Mal –auch, wenn Ethan das kaum für möglich gehalten hätte- um Längen. Obwohl Chris dieses Mal weniger vorsichtig vorging wie zuvor und seine Stöße viel härter waren, verspürte der Arzt kaum noch Schmerz und konnte den Sex so in vollen Zügen genießen. Wie Chris so seine Handgelenke fest aufs Bett drückte, das machte ihn sogar noch schärfer, auch, wenn seine Hände sich dann nur zu Fäusten ballen konnten, anstatt sich fest in Chris´ Rücken zu krallen. Ethan war heilfroh, dass sie hier so abgeschieden war, und niemand durch die dünnen Wände ihr lautes Stöhnen und Keuchen hören konnte. Seine Beine klammerten sich umso fester um Chris´ Unterleib, auch, wenn ihm die Hitze ihrer beider Körper beinahe unerträglich erschien. Schweiß rann über seine Brust und seine Stirn, die Hitze war kaum auszuhalten, und doch ein Teil der ganzen ekstatischen Erfahrung. Er erwiderte Chris´ wilde Küsse ebenso stürmisch, biss in seine Unterlippe, biss ihm in die Schulter und machte hin und wieder spielerische Versuche, seine Arme loszureißen, nur, damit Chris sie wieder hinunterdrücken konnte. Dass er wahrlich beim Sex seinen Namen rief, dass war ebenso merkwürdig wie genial, denn Ethan konnte sich gar nicht vorstellen, dass er für Chris so ein wundervolles Erlebnis war. Natürlich, er konnte sehen, wie heftig der Hippie reagierte, aber ganz wahrhaben wollte Ethan es immer noch nicht. Er war schließlich schrecklich ungeübt, gerade erst entjungfert sozusagen, und Chris hatte sicherlich schon bessere gehabt. Aber es war dennoch absolut geil zu sehen, wie sehr der Hippie in Ekstase schwebte. Seine Hände hatten etwas locker gelassen, und so gruben sich Ethans Hände endlich in die durchgeschwitzte Haarmähne seines Freundes, verkrallten sich regelrecht darin, Chris wüst zu einem langen Kuss ziehend. Er spürte, dass er dem Orgasmus nah war, seine Hände glitten hinunter zu den Pobacken des Hippies, packten fest zu und halfen ihm noch einmal zusätzlich bei den letzten Stößen, bis er endlich zitternd zusammen mit Chris zum Höhepunkt kam. Keuchend ließ er den Kopf zurücksinken, so sehr er auch gewollt hätte, so sehr hatte ihn noch nie irgendein Konditionstraining bei der Army ausgelaugt, und noch eine Runde hätte er vermutlich nicht geschafft.
Er strich Chris, der ebenso schwer atmend auf ihm lag, über den Rücken, küsste sacht seine Haare, schmeckte das Salz auf seiner Haut.
„Das war unbeschreiblich schön“, wisperte Ethan und rollte sich ein wenig zur Seite, sodass sie wenigstens ein paar Zentimeter kühlenden Abstand zueinander bekamen und er dem Hippie besser in die grünen Augen blicken konnte. Er schloss kurz die Augen, kam wieder zu Atem, beruhigte seine zittrigen Muskeln.
„Der Rest unseres Lebens wird einfach genial werden“, grinste er. Jetzt, wo die Ekstase des Momentes langsam von ihm abfiel, fand er den Schweiß, der überall an seinem Körper klebte, irgendwie störend, und er wollte sich sauber fühlen. Langsam erhob er sich, Chris dabei auf seine Arme nehmend, sodass er die Arme um seinen Nacken und die Beine um seine Hüfte schlingen konnte.
„Ich finde, wir brauchen dringend eine Abkühlung“, summte er. Von dem großen Schlafzimmerfenstern aus konnte man direkt auf den See schauen, es gab sogar eine kleine Terrasse, die man über eine Glastür erreichen konnte, mitsamt Steg. Obwohl sie gerade erst aus dem Wasser gekommen waren, erschien Ethan das die ideale Abkühlung zu sein. Er schubste die Tür mit dem Fuß offen, grinste Chris dann breit an.
„Wir gehen schwimmen“, grinste er, bevor er mit voller Geschwindigkeit den Steg entlangrannte und sich in einer hohen Wasserfontäne in das kühle Wasser des Sees stürzte und Chris gleich mit. Er tauchte prustend und lachend wieder auf, er freute sich schon darauf, den Abend mit Chris in gemütlicher Zweisamkeit zu verbringen. Vor allem hatte er nach all der Aktion einen Bärenhunger.
„Du musst mir gleich was Deftiges zu essen kochen“, knurrte der Arzt leicht, während er sich eng an Chris schmiegte.

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BeitragThema: Re: Living on a guitar´s strings   Living on a guitar´s strings - Seite 6 Icon_minitime1Di Jul 03, 2012 9:28 pm

Ein weiterer Höhepunkt in so kurzer Zeit, noch intensiver und noch verzehrender, Chris hätte sich in seinen Träumen nicht vorstellen können, dass es eines Tages so um sein Liebesleben stehen könnte.
Man konnte glatt meinen, dass Ethan gar nicht heterosexuell war, sondern der schwulste Kerl, den er sich je hätte angeln können, zumindest erkannte der junge Mann keinen Unterschied.
Sein Körper zuckte noch einige Male unkontrolliert, als der Leib vor Erschöpfung auf seinen Geliebten sank, keuchend, triefend vor Schweiß.
Ein zufriedenes Lächeln stahl sich auf das Gesicht des Jüngeren, da sollte ihm einer nochmal sagen, dass Männer länger brauchten, bis sie wieder zulegen konnten, alles nur blöde Gerüchte, doch das war in der verklemmten Gesellschaft nicht anders zu erwarten gewesen, obwohl der Sex schon lange nicht mehr als ein heiliges, eheliches Bündnis betrachtet wurde, prüde Gedanken waren selten anzutreffen, Chris konnte sich keine bessere Zeit vorstellen- eine Zeit, in der so vieles endlich im Umschwung war!
„Freut mich…“, keuchte der Blonde immer noch lächelnd als Antwort, wischte sich einige Schweißperlen von der Stirn.
Es war unangenehm wie der Körper am Laken des Bettes klebte, eine Dusche wäre das Beste gegen dieses Gefühl und dann, dann konnten sie nichts tun. Sein Blick wanderte langsam hinaus zum Fenster, es dämmerte bereits, der Blonde wollte gar nicht wissen wie spät es wirklich war, wahrscheinlich waren sie viel zu lange im Bett miteinander beschäftigt gewesen als angenommen, doch wenn etwas so toll war, vergaß man gerne sein Zeitgefühl und die Welt um sich herum und Dinge, die sich über Stunden hinziehen konnten, erschienen fast wie wenige Minuten- viel zu schnell vorbei. Chris seufzte leise, musste bei Ethans Worten leicht schmunzeln. „Das schönste Leben, das jemand je haben kann.“, schnurrte er, ließ die grünen Augen ein weiteres Mal zu seinem Freund wandern, seine Hand fuhr unter das Kinn des Älteren, welchen er sogleich sanft küsste. Er war genau nass und schwitzig und vor allem..schmutzig wie Chris selbst. Er wollte schon bei dem Anblick des zerzausten jungen Mannes kichern, doch wusste der Hippie, dass seine äußere Erscheinung wohl nicht besser sein musste, erstaunlich wie stark man sich gegenseitig verbeulen konnte, wenn man miteinander schlief. Bissspuren, Blutergüsse und blutende Kratzer, die gefährlich rot schimmerten, als hätte man einen Kampf hinter sich, doch der Blonde liebte es, denn dies waren nur Beweise der gegenseitige Liebe, die genau so schmerzte und gleichzeitig gut tat. Bewusste Gewalt sah anders aus und keiner wusste darüber besser Bescheid als die beiden Gestalten, die just in diesem Moment im Bett lagen und warteten, bis ihr Herz wieder im normalen Rhythmus schlug und der Körper wieder ruhen konnte.
Faszinierend wie schnell Chris alles vergessen hatte, was geschehen war, wie seine Angst vor vermeidlichen Verletzungen und unerwiderter Liebe einfach so verpufft waren. Er konnte Ethan dafür nie genug danken, dass er von Anfang an für ihn da war und immer so liebevoll mit ihm umging, ihm nicht einmal einen Wunsch ausschlug! Eigentlich stand er ihm sein Leben lang in der Schuld, denn es gab nichts, was er ihm im Gegenzug für ihn hätte tun können, zumindest nichts Gleichwertiges.
Gedankenverloren bekam der Kleinere zu Anfang gar nicht mit, was sein Mitbewohner eigentlich vor hatte, erschreckte sich, als sein Körper plötzlich vom Bett weggezogen wurde und klammerte sich rasch mit Armen und Beinen an Ethan fest. „Abkühlung?“, eigentlich dachte er an eine warme Dusche oder ein angenehmes Bad aber mit diesem Gedanken war er wohl alleine, da der Arzt andere Pläne zu haben schien. Chris wollte nicht so schnell in das wahrscheinlich noch kältere Wasser hinein und als ob es irgendwas brächte, krallten sich die schmalen Finger noch stärker an den Größeren, kniff die Augen so fest er nur konnte, als sie, das Haus hinter sich gelassen, vor dem See standen. Kalte Luft peitschte gegen seine Haut, der Blonde stieß ein panisches Kreischen aus bevor sich die Wangen wie die eines Kugelfischs aufblähten und das friedlich stille Wasser von den beiden aufprallenden Körpern gestört wurde. Der Hippie ließ unter Wasser von Ethan ab, paddelte mit Armen und Beinen schnell wieder an die Wasseroberfläche, tief Luft holend, anschließend mitlachend.
Sein viel zu warmer Körper war ihm dankbar über das kühle Nass, welches die Haut benetzte, sein Haar klebte nicht mehr so eklig im Gesicht, auch wenn der plötzliche Temperaturwechsel den Jüngeren ein wenig frösteln ließ. Chris legte erneut die Arme um den Hals des Größeren, lächelte ihn breit an, seinen Worten lauschend. „Hah!“, stieß der Blonde ungläubig aus. „Also wenn hier jemand an der Reihe ist zu kochen, dann wohl du, noch trage ich keine Schürze, Herzchen.“, fügte er neckisch hinzu, Ethan die Zunge ausstreckend.
Der Sex hatte ihn zu sehr ausgelaugt, er hatte nicht mehr die Kraft oder gar die Lust dazu gehabt, sich für eine Stunde noch an den Herd zu stellen, obwohl er während Ethans Abwesenheit schon vieles dazu gelernt hatte. Aber dennoch, es war nicht Chris‘ Ding und er hatte nicht einmal wirklich Hunger, irgendwie ging das alles sehr stark unter- er wollte nur noch einige Minuten sich im See treiben lassen und dann ins Bett gehen, welches sie wahrscheinlich neu beziehen durften, es sei denn Ethan hätte nichts dagegen, Laken zu benutzen, welche viele Körperflüssigkeiten in sich gespeichert hatten.
Der Blonde malte einige Muster mit den Fingern auf Ethans Nacken, während seine Beine ihn mit langsamen Bewegungen oben hielten. „Wir können uns auch was holen oder so, nicht weit von hier ist ein Dorf.“, warf der Junge nach einer Weile ein, schaute seinen Freund mit großen, grün schimmernden Augen an, küsste sanft sein Kinn. „Ich meine, Kochen wird sowieso überbewertet.“

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BeitragThema: Re: Living on a guitar´s strings   Living on a guitar´s strings - Seite 6 Icon_minitime1Di Jul 03, 2012 10:20 pm

Die Abkühlung hatte Ethan äußerst gut getan, er fühlte sich endlich nicht mehr so erhitzt und irgendwie etwas schmutzig wie zuvor, auch, wenn sein Rücken und seine Schulter teils unangenehm pochte. Aber das war wohl alles nichts, was man mit etwas Schlaf und Ruhe nicht wieder kurieren konnte. Auch Chris konnte er ansehen, dass er erschöpft war, und so war es nur logisch, dass er ebenfalls keine große Lust hatte etwas zu kochen. Aber etwas zu essen brauchte der Arzt wirklich, sonst würde er hier elendig verhungern. Er hatte den ganzen Tag gearbeitet, hatte dann Stunden im Auto gesessen und schlussendlich auch noch zweimal mit seinem Partner heftigen Sex gehabt, da war es nun kein Wunder, wenn er nicht mit leerem Magen ins Bett gehen wollte.
„Nicht mal für mich?“, flehte der Ältere mit Hundeblick, doch der Vorschlag des Hippies, sich einfach etwas zu holen, war ebenso gut. Hauptsache, es war etwas zu essen, da war ihm der Koch eigentlich egal.
„Gut, dann hol ich uns gleich was.“
Er paddelte noch einige Minuten im Wasser, die Hände um Chris´ Hüften gelegt und zärtliche Küsse mit ihm austauschend, bis er schließlich langsam zum Ufer zurückschwamm. Es war eine Wohltat, in saubere, trockene Klamotten zu schlüpfen, er fühlte sich in dem etwas ausgewaschenem Shirt und den Jeanshosen einfach pudelwohl und er hätte sich gleich auf die Couch legen können, wäre da nicht noch die Sache mit dem Essen gewesen. Und das Bett musste auch frisch bezogen werden, so sah es zum Schlafen nicht besonders einladend aus.
„Willst du das Bett neu beziehen, dann fahr ich eben ins Dorf?“, fragte Ethan und deutete das Nicken des Hippies mal als Ja. Er hatte auf dem Weg hierher die Straßenschilder beobachtet, und eigentlich war der Weg wirklich nicht schwer. Die ganze Fahrt über hingen seine Gedanken zwar durchgängig bei dem Hippie, aber er schaffte es dennoch, sich nicht zu verfahren. Er huschte auch noch schnell in den einzigen Supermarkt im Dorf, damit sie morgen nicht mit leeren Händen beim Frühstück standen.
Es war einfach ein wunderschöner Gedanke, dass Chris jetzt jeden Tag zuhause auf ihn warten würde, dass sie alles miteinander teilen konnten, dass ihr Sex so gut war und das alles einfach völlig perfekt zu funktionieren schien. Dass so ein einzigartiger, durchgeknallter Kerl wie Chris überhaupt an ihm interessiert war. Ihm wurde ganz warm ums Herz bei dem Gedanken, dass er im Ferienhaus saß und wartete.
Bei der kleinen Pizzeria, die als einzige noch geöffnet zu sein schien, bestellte er eine große Pizza für sich und Nudeln inklusive einem großen Salat für Chris, dann schaffte er alles schnell wieder in den Bulli. Er erntete einige schiefe Blicke, anscheinend sah er nicht so aus, als würde ihm das Gefährt gehören. Auf dem Rückweg drückte er ein wenig mehr aufs Gaspedal, sich einredend, dass das Essen der Grund war, aber eigentlich war es der Wunsch, schnell in die Zweisamkeit mit dem Hippie zurückzukehren. Unter so vielen Menschen zu sein, die sein wahres Ich nicht kannten war irgendwie ein komisches Gefühl gewesen.
Er hatte sich kaum durch die Haustür geschoben, als sein Blick schon nach Chris suchte. Er konnte ihn irgendwo werkeln hören, konnte aber nicht sagen wo.
„Hast du in der Küche gedeckt, Chris? Oder sollen wir einfach auf der Couch essen?“, rief er in die Leere der Wohnung hinein. Als er Am Schlafzimmer vorbeikam, schlug ihm der unverwechselbar angenehme Geruch frischer Wäsche entgegen, den Ethan tief einatmete, bevor er die Einkäufe und das Essen in der Küche abstellte.

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BeitragThema: Re: Living on a guitar´s strings   Living on a guitar´s strings - Seite 6 Icon_minitime1Mi Jul 04, 2012 7:26 pm

„Na also!“, der Hippie schaute seinen Freund triumphierend an, als dieser einwilligte sich außerhalb irgendwas zu Essen zu holen.
Vielleicht wäre er noch etwas länger im Wasser geblieben, doch nach einer Weile des Herumschwimmens fühlte sich der Körper des Blonden nicht mehr so warm an wie vorher, ehe glich er einem Eisblock, sodass er rasch Ethan aus dem See folgte, die Arme schützend um seine Brust schlingend. Mit hochgezogenen Schultern tapste er langsam ins Haus hinein, hinterließ dabei nasse Fußabdrücke auf dem Fußboden, aber wen interessierten schon solche kleinen Dinge, sie würden sowieso bis morgen früh trocknen, ehe wirklich jemand ernsthaft daran ausrutschen konnte.
Zum Glück war dieses Haus so gut ausgestattet, dass sich Chris ruhig ein neues, frisches Handtuch genehmigen konnte anstatt das Alte, welches achtlos auf dem Boden neben dem Bett liegen gelassen worden war, getrost auch da verstauben lassen konnte, es war sowieso noch feucht und eklig und wahrscheinlich bei Weitem nicht so kuschelig. Gedankenverloren trocknete sich der Hippie das nasse Haar, folgte mit seinen Augen jeder Bewegung seines Geliebten, wie er sich anzog und anschließend sich auf den Weg machte. „Verfahr dich nicht.“, murmelte er noch lächelnd und dann war Ethan auch schon aus dem Hause.
Chris hätte sich am liebsten faul auf die Couch gelegt und irgendeinen blöden Film geschaut und vielleicht ein wenig geschlafen, Hunger verspürte er immer noch kaum auch wenn der Magen klagende und sterbende Laute von sich gab, welche er gekonnt ignorierte und sich stattdessen aus der herumstehenden Tasche einige Kleidungsstücke herausfischte, ein paar Boxershorts und ein viel zu großes, ärmelloses Shirt würden es schon tun, auch wenn es seiner Meinung schon beinahe zu viel Stoff war, dafür, dass er die restlichen abendlichen Stunden nur noch mit Essen und Nichtstun verbringen wurde, zusätzlich hätte es Ethan wahrscheinlich nicht einmal gestört, würde er hier nackt herumlaufen aber das waren andere Sorgen, jetzt musste erst einmal das Bett von all den Rückständen ihrer Liebesbekenntnisse gereinigt werden und dann konnte er es sich nochmal überlegen, ob er seine Kleider anbehalten würde oder nicht.
Chris war alles andere als die gemachte Hausfrau, selbst eine kleine Sache wie das Bett neu beziehen entpuppte sich als ein kriegerischer Akt zwischen ihm und den weißen Laken, die plötzlich so endlos lang schienen. Aber vielleicht lag es auch einfach an diesem gigantischen Bett, dass es viel länger dauerte und an seinen Kräften nagte, zu Hause hatte der Blonde Probleme, wobei er sich selbst da unglaublich ungeschickt anstellte, jedes Mal.
„Uff.“, keuchte der junge Mann, als endlich auch das letzte Kissen im neuen Glanze erstrahlte, mittlerweile hatte der Hippie überall das Licht angemacht, damit es einladender aussah und man generell irgendetwas sehen konnte. Es war beinahe nichts mehr zu sehen, davon, dass er und Ethan hier Sex hatten, nur die Tube Gleitgel, die auf dem Nachtschränkchen herumlag, war ein klitzekleiner Hinweis. Zufrieden über sein ‚Werk‘ lächelnd tänzelte Chris mit einem schmutzigen Berg an Bettwäsche aus dem Schlafzimmer hinaus, ließ unterwegs gerne das eine oder andere Kissenbezug fallen, es mit den Füßen krallend und wieder hochhebend, als auch endlich die Haustür aufging und ein ihm nur zu bekanntes Gesicht das Häuschen betrat. „Ethan!“, stieß der Blonde melodisch zur Begrüßung aus, blieb einen Moment stehen, ehe er erneut den Flur entlang schlenderte, akrobatisch wie eh und eh eine Holztür öffnend, die direkt zum Keller führte. Mit der Nase knipste der Kleinere den Lichtschalter an, eine kleine Glühbirne inmitten des Raumes begann sofort zu leuchten, große Schatten von irgendwelchen Gegenständen bildeten sich an den kahlen Steinwänden. Irgendwie gruselig, wenn man sich die ganzen Geistergeschichten in den Kopf rief, doch der junge Chris mochte Keller, er mochte diesen feucht- muffigen Geruch und irgendwie war hier alles viel ruhiger…es sei denn die Waschmaschine lief, doch diese wollte er um alles in der Welt nicht anschmeißen, weswegen er das Zeug in einen naheliegenden Wäschekorb schmiss, sich kurz umschauend, ehe seine Ohren die Stimme seines Mitbewohners vernahmen. Schnell eilte der Hippie die hölzernen Treppen hinauf, machte im Vorbeigehen das Licht aus, die Türe hinter sich zuknallend.
„Auf der Couch essen ist viel besser!“, rief er dem Älteren entgegen. Gedeckt hatte er bestimmt nicht, das würde ja wieder heißen, dass sie Geschirr waschen müssten und das war mit Abstand das Letzte, was der Blonde heute noch tun wollte. Chris sprang Ethan entgegen, legte wie gewohnt die Arme um den Hals des größeren, ihn lächelnd musternd. „Die Küche ist nicht so gemütlich und toll.“, er küsste den Arzt flüchtig, ließ anschließend von ihm ab, sich in Richtung Küche bewegend. „Ai, du hast an mich gedacht!“, Chris warf einen flüchtigen Blick auf das Essen, erkannte, dass neben der Pizza auch etwas Anti- Fleischiges dabei war. Schnell schnappte der Jüngere sich eine Gabel aus dem Besteckfach, tänzelte samt Essen ins Wohnzimmer und schmiss sich sogleich auf die große Couch, den Fernseher anmachend während erdas Essen auf dem Beistelltisch ausbreitete. Jetzt, wo der Blonde sich das alles so ansah bekam er schon leichten Hunger und sein Magen würde ihm wahrscheinlich auch danken, wobei Ethan beinahe schon zu sehr an ihn gedacht hatte, denn so viel würde der Hippie wahrscheinlich nicht auf einmal verdrücken können. Chris wartete noch geduldig bis sein Mitbewohner sich auch endlich zu ihm Gesellte, ehe die langen Finger nach den Nudeln griffen. „Mhm, Pasta!“, er leckte sich leicht über die Lippen, schaufelte sich die italienische Spezialität in den Mund während die grünen Augen auf den Bildschirm starrten. „Und, wie ist es im Dörfchen so? Immer noch öde?“, fragte er mit vollem Mund, schaute kurz zu Ethan, beobachtete ihn dabei aus dem Augenwinkel wie er seine Pizza aß. „Wahrscheinlich sind es sogar die gleichen Leute- meine Güte, wir müssen morgen mal dahin fahren, ich will ihnen hallo sagen!“
Sie würden sich bestimmt noch an Chris erinnern, wer tat das nicht?! Der Blonde stellte seine Nudeln wieder zurück auf den Tisch, machte sich nun an das Grünzeug her, was sowieso viel gesünder für den Kleineren war, er wollte sich ja nicht gleich wieder gehen lassen, nur weil er jetzt in einer festen Beziehung war, wobei…er würde wahrscheinlich nie wirklich unglaublich zunehmen können, dafür hüpfte der Freigeist viel zu viel herum.
Sein Kopf lehnte sich müde an Ethans Schulter, mit der Gabel gedankenverloren im Salat herumstochernd. Er dachte darüber nach wie frei sie hier eigentlich sein konnten, dass wahrscheinlich nicht mal die ganzen Bewohner im Dorf sie verhauen würden, sie kannten Chris doch eigentlich und wussten bestimmt schon seit Jahren über das Bescheid, was seine Eltern immer noch zu leugnen versuchten, und waren dennoch freundlich zu ihm, vielleicht waren die beiden hier ja wirklich besser aufgehoben.
„Weißt du, wenn das in San Francisco nichts wird, können wir wirklich hier wohnen.“

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BeitragThema: Re: Living on a guitar´s strings   Living on a guitar´s strings - Seite 6 Icon_minitime1Mi Jul 04, 2012 8:21 pm

Ethan hatte schon fast nicht damit gerechnet, dass Chris gedeckt hatte, obwohl er sich in letzter Zeit etwas mehr Mühe gab, zu kochen und ein wenig Haushalt zu erledigen, blieb er doch im Endeffekt ein wenig unordentlich. Der Arzt konnte sich nicht wirklich darüber aufregen, er konnte es schließlich auch selbst aufräumen, aber bestimmt würde irgendwann mal der Tag kommen, an dem sie wegen solcher Kleinigkeiten in Streit verfallen würden, wenn er mal wieder einen besonders langen Arbeitstag hatte. Aber dieses Wochenende sollte das sicher nicht passieren. Auch, wenn Ethan bei seinem kurzen Blick ins Schlafzimmer schon mindestens eine Sache auffiel, die er gleich aufräumen musste, aber jetzt war erst einmal Essenszeit.
Der Arzt erwiderte den Begrüßungskuss des Hippies kurz, strich ihm über die mittlerweile recht trockenen Haare. Dann setzte er jedoch eine leicht beleidigte Miene auf.
„Also hör mal, warum sollte ich denn nicht an dich denken? Ich denk immer an dich“, grummelte er leicht. Immerhin war Chris´ Abneigung gegen Fleisch schon da gewesen, seit sie zusammengezogen waren, und für Ethan war es nie wirklich ein Problem gewesen, keine allzu große Umstellung, er wusste einfach, was er kochen durfte und was nicht, und seit sie zusammen waren, versuchte er noch öfter, den Hippie mit vegetarischen Gerichten zu verwöhnen. Er schnappte sich nur schnell Besteck aus einer der zahlreichen Schubladen, gesellte sich dann zu Chris aufs Sofa. Selbst die Couchgarnitur wirkte irgendwie sehr luxuriös, alles hier war so viel größer und edler als ihre kleine Wohnung zuhause in San Francisco. Selbst der Fernseher, auf dem nun wieder irgendein Spielfilm lief, war um einiges größer als ihr Gerät zuhause. Ethan vergaß immer wieder, wie viel Kohle Chris´ Familie eigentlich hatte. Es war irgendwie ein merkwürdiges Gefühl, dass er, obwohl er hart arbeitete und keinen schlecht bezahlten Beruf hatte, wohl nie so viel besitzen würde wie Chris´ Familie. Und das, obwohl der Sohnemann selbst nicht arbeitete und den ganzen Tag mit faulenzen oder Hippieaktivitäten verbrachte.
Für Ethan war es aufgrund des niedrigen Couchtisches eine kleine Herausforderung zu essen, und so achtelte er die Pizza schließlich einfach und nahm sie auf die Hand, Chris hin und wieder aus dem Augenwinkel dabei beobachtend, wie er das Essen in sich hineinschaufelte. Er hatte wohl doch auch mehr Hunger, als er hatte zugeben wollen. Der Arzt grinste leicht, sicher war Chris mit seiner Familie früher oft hier gewesen, und wie konnte man solch eine Gestalt wie ihn schon so schnell vergessen?
„Es war nicht allzu viel los, und die wenigen Leute haben den Bulli schon etwas schräg angeschaut“, lachte er bei der Erinnerung daran. Vielleicht war es auch nur die Kombination von dem Fahrzeug und dem stattlichen Arzt gewesen, er wusste es nicht genau.
„Wir können morgen gerne mal das Dorf besuchen, die Leute wirkten ja ganz nett“, fügte der Arzt hinzu. Und keiner von ihnen würde ihn kennen, fügte er in Gedanken hinzu, aber das sprach er nicht laut aus. Er wusste ja, dass Chris der Gedanke nicht gefiel, ihre Beziehung zu verheimlichen. Und Ethan war sich noch nicht ganz sicher, wie freizügig er sich hier geben konnte.
„Ich meine, sie hätten sogar ein kleines Kino, wir könnten sogar ins Kino gehen!“, schlug der Arzt freudig vor. Einerseits wäre es ebenso schön, den ganzen Tag mit dem Hippie im Bett zu verbringen, aber andererseits war es sicher auch nicht zu verübeln, sich in der Dunkelheit des Kinos ein wenig zu vergnügen. Allzu voll war das kleine Lichttheater bestimmt nie.
Ethan stellte seinen Teller beiseite, er hatte mittlerweile alles verputzt und schielte hoffnungsvoll zu Chris´ halbgegessener Pasta herüber. Er legte seinen Arm um Chris´ Hüfte, fuhr sanft mit den Fingern darüber und ließ sich seinen Vorschlag durch den Kopf gehen.
„Das Haus ist wirklich ein Traum, das muss man deiner Familie lassen“, sinnierte Ethan, ließ den Blick durch das geräumige Wohnzimmer schweifen. Seine Eltern hatten immer zur unteren Mittelschicht gehört. Er hatte nicht schlecht gelebt, aber ganz sicher nicht in solch einem Prunk.
„Bleibt leider nur das Problem, dass wir nicht von Luft und Liebe leben können“, seufzte er. Er hatte nicht das Gefühl, dass im Dorf reger Bedarf an Ärzten herrschte. Und er wollte seinen Beruf eigentlich nicht komplett aufgeben, dafür hatte er schon zu viel dafür gegeben. Es war etwas, das ihn ausmachte.

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BeitragThema: Re: Living on a guitar´s strings   Living on a guitar´s strings - Seite 6 Icon_minitime1Do Jul 05, 2012 1:25 am

„Sie waren immer so unglaublich freundlich.“, Chris lächelte abwesend, kaute auf seinem Salatblatt herum während die Gedanken über alte Zeiten kreisten, damals, als irgendwie alles normal zu sein schien. Sicher wusste er seit so vieler Zeit, dass alles in seiner Familie nicht normal war- das Geld, das sie besaßen, hatte eine unbrauchbar hohe Summe und die ewige Distanz und die Kälte, die sowohl Mutter als auch Vater ausstrahlten und der Glaube, dass Prestige und die Gedanken anderer über sie wichtiger sind als das Wohlergehen des eigene Sohnes, welchen sie wahrscheinlich nicht einmal wirklich geliebt hatten, weil er nun einmal nicht wie die anderen Jungs waren. Vielleicht wäre es sogar besser gewesen, wenn der Hippie ein verwöhntes Einzelkind gewesen wäre. Doch diese finsteren Gedanken waren stets verflogen gewesen, wenn sie im Sommer hierher fuhren, sie waren irgendwie eine richtige Familie. Klar, konnte immer noch keiner von ihnen kochen, weswegen man oft wo anders hinging oder sich etwas nach Haus bestellte und damals stand hier noch kein Fernseher, weil sie die Zeit nicht damit nutzen wollten.
Der Blonde mochte die Zeiten, auch wenn sie immer zu kurz waren, weil sein Vater irgendwo hin musste und sie frühzeitig zurückfahren durften und als er mit sechszehn abgehauen war, war es endgültig vorbei mit den Urlaubstagen, sie wollten ihn auch gar nicht mehr dabei haben.
Leise seufzend stellte der junge Mann seinen Salat beiseite, ließ die grünen Augen erneut zu Ethan wandern. Er sollte weniger über die Zeit damals denken, was er verpasst hatte, konnte er wenigstens mit Ethan nachholen, welcher ihm diese besondere Art von Liebe gab, die er sich immer gewünscht hatte und dann waren da noch seine Hippiefreunde, die sich bis zu seinem zwanzigsten Lebensjahr um ihn gekümmert hatten, Chris brauchte also keine Eltern, jetzt sowieso nicht, wo er doch schon vierundzwanzig war.
"Aaah, ja, lass uns morgen ins Kino gehen!", warf er etwas zu spät ein, grinste seinen Freund breit an..bei dem Gedanken wie sie im dunklen Kino zusammen sitzen würden und irgendeine Schnulze die Leinwand vor ihnen ausfüllte...das war toll und unglaublich romantisch zugleich. Wenn man es so betrachtete wäre dies dann ihr richtiges erstes Date!
„Hmm.“, summte er anschließend leise, als der Ältere das Haus erwähnte. „Meine Mom hat das eingerichtet, sie wollte es gemütlich und dennoch schön haben. Früher sah es hier ein wenig anders aus, aber ich glaube oben ist noch alles gleich.“, plapperte der Blonde, legte seine Arme um die Hüfte des Älteren, schmieg sich näher an den warmen Körper heran. „Du kannst übrigens die Nudeln ruhig essen.“, fügte die Stimme des Kleineren hinzu, leise lachend.
Sein Hunger war gestillt und das Gefühl der Vollkommenheit machte sich im Leib des Hippies breit; es war ein Gefühl, das er unglaublich gern hatte. Der Tag war ein voller Erfolg, man glaubte es kaum aber sie haben wirklich so viel gemacht und das in diesen paar Stunden und Chris war sich mehr als nur sicher, dass die nächsten Tage nicht anders ausfallen werden- mit sehr viel Beschäftigung.
Ein Leben hier wäre bestimmt toll, vielleicht, wenn Ethan wirklich so viel Langeweile hätte, würde er sogar hier irgendwo einen Job finden. Aber er hatte Recht, auch wenn der Hippie es sich sehr gut vorstellen konnte, auch ohne Essen auszukommen (wenn es nicht da war, wollte er es gar nicht) und all diese blöden Ding wie Strom und Miete waren egal, das Haus war bezahlt und Strom zahlte seine Familie.
Doch das wäre kein selbstständiges Leben. Der junge Mann seufzte schwer. „Jaa, stimmt. Aber der Gedanke ist toll, ohne Angst herumzulaufen, weil hier keiner ist, der einem etwas antun kann.“, weder radikale Konservative noch gemeine Kriminelle mit Messern und Handfeuerwaffen. Das Einzige, was hier mit einer Waffe anzutreffen war, war vielleicht die örtliche Polizei und die ganzen Landsleute, die ihr Grundstück verteidigen wollten und was sollten Ethan und Chris schon auf einem fremden Grundstück?!
Ein lautes Gähnen entwich seiner Kehle, sodass die Augen leicht tränten- Chris war müde und unglaublich ausgelaugt von all den Dingen, die sie gemacht haben, obwohl er nicht, wie sein Geliebter, den Morgen über sogar noch arbeiten war. Er würde ja gerne irgendwo arbeiten, doch der Hippie wusste nicht was, alles war so einengend und strikt, dass es ihn jedes Mal aufs Neue abschreckte.
Der Blonde hatte sogar das Studium abgebrochen, obwohl dort wiederum genügend Individuen herumirrten, die ihm sehr geähnelt hatten.
„Lass uns ins Bett gehen.“, murmelte der Kleinere verschlafen, schaltete den Fernseher aus. Seine Hände wanderten zu den Handgelenken des Größeren und zog ihn mit sanfter Gewalt mit sich hinaus, weg von der Couch, raus aus dem Wohnzimmer und nach kurzem Herumtapsen hinein ins Schlafzimmer. Der Hippie machte im Vorbeigehen das immer noch eingeschaltete Licht aus, sich anschließend mit Ethan im Schlepptau ins Bett fallen lassend. Endlich ließ er von dem Arzt ab, streifte sich sein Shirt ab und kletterte rasch unter die kuschelig warme Bettdecke, sich sofort an Ethan klammernd, welchen er sanft anlächelte.
Es war das Paradies, sein Himmel, Chris wollte ewig leben, denn kein Jenseits dieser Welt konnte diese schönen Momente, die er mit seinem Mitbewohner hatte, ersetzen, oder irgendwie besser gestalten. Doch zum Glück hatten sie so viele Jahre noch vor sich, so viele Stunden, die nur ihnen gehörten.
„Lass uns für immer zusammen bleiben…“, wisperte die Stimme schlaftrunken während der Kopf in der Armbeuge des Älteren Platz fand. Er wollte es wirklich, der Blonde wollte wirklich jeden Moment mit Ethan teilen können, egal wie lächerlich er auch war. Denn so wirkten diese Momente besonders und einzigartig, viel einzigartiger als Chris es sich jemals vorstellen konnte.

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BeitragThema: Re: Living on a guitar´s strings   Living on a guitar´s strings - Seite 6 Icon_minitime1Sa Jul 07, 2012 8:47 pm

Zufrieden machte sich Ethan über die Nudeln her, die Chris ihm freundlicherweise noch angeboten hatte, er war nunmal auch eine ganze Ecke größer und schwerer als der schlanke Hippie, da brauchte immerhin auch mehr Nahrung. Und Chris war sicher nicht von viel essen so dünn geblieben. Er musste sich diesen Italiener auf jeden Fall merken, so leckere Nudeln hatte er schon seit langem nicht mehr gegessen, und das, obwohl sie vollkommen vegetarisch waren und keinen Brocken Fleisch enthielten. Der Fernseher dudelte im Hintergrund weiter vor sich hin, eigentlich hätten sie ihn auch ausstellen können, da keiner von ihnen wirklich auf den Film achtete, aber hier mussten sie den Strom ja nicht bezahlen, weshalb es den Arzt nicht so sehr störte. Der Arzt musste zugeben, der Gedanke hier zu leben war wirklich äußerst verlockend. Außer seinem Job hielt ihn nichts in San Francisco, es war zwar eine interessante Stadt, aber seit dem Überfall auf sie hatte jede Seitenstraße einen schalen Beigeschmack. Und Chris schien sich dort auch nicht mehr so wohl zu fühlen wie zuvor.
„Vielleicht finde ich ja im Dorf etwas zu arbeiten, wer weiß“, murmelte er. Es machte zu mindestens Spaß, sich darüber Gedanken zu machen, es auch nur für einige Sekunden in Erwägung zu ziehen. Wobei er sich etwas sorgenvoll fragte, was dann aus Chris´ Freunden werden würde. Zwei Stunden Fahrt waren immerhin kein Pappenstiel, und er wusste ja, wie sehr der Hippie an seiner kleinen Gruppe hing. Er wollte auf keinen Fall, dass er sie irgendwann so vermisste, dass ihm die Anwesenheit des Arztes irgendwann auf die Nerven gehen könnte. Immerhin konnte Chris mit ihm wohl nicht auf Demos gehen, und Gras rauchen schon mal gar nicht. Allein bei dem Gedanken rümpfte Ethan leicht die Nase.
Er war so sehr in seine Gedanken versunken gewesen, dass er weder gemerkt hatte, wie weit der Film vorangeschritten war, noch, wie Chris langsam aber sicher in seinem Schoß eingenickt war. Obwohl er ihm immer wieder gedankenverloren über die Haare gestrichen hatte. Erst die Stimme des Blonden riss ihn aus seinen Gedanken. Er ließ sich selbst bereits ein wenig verschlafen mitziehen, dabei ausgiebig gähnend. Er warf kurz einen tadelnden Blick auf das nasse Handtuch, das Chris einfach auf den Boden geworfen hatte, aber er war viel zu müde, um sich darüber jetzt noch groß aufzuregen. Er entledigte sich schnell seiner Jeans, Chris hatte ihm gar nichts zu seinem Vorschlag bezüglich des Kinos geantwortet, aber vielleicht war er da auch einfach schon zu müde gewesen, Ethan würde ihn morgen einfach noch einmal fragen. Er zog sich die warme Decke beinahe bis zum Kinn, auch, wenn der Hippie, der sich sofort wieder nah ihn legte, ihn wohl genug gewärmt hätte. Zufrieden schloss er die Augen, seine Arme um seinen Freund legend.
„Für immer und ewig“, brachte er noch murmelnd hervor, bevor er schon eingeschlafen war. Er schlief allerdings weder gut noch lang. Schon seit Ewigkeiten war er schon nicht mehr von Alpträumen geplagt worden, die ihm die schrecklichen Bilder aus seiner Kriegszeit vor Augen führten, all die Toten, das Leid, die grässlichen Wunden….Und warum es gerade diese Nacht wiederkehren musste, das wusste der Arzt beim besten Willen nicht. Nachdem er sich die meiste Zeit schwer herumgewälzt hatte, war er schließlich ruckartig und völlig schweißüberströmt wach geworden. Chris hatte er mit seinen hektischen Bewegungen zum Glück nicht geweckt. Zitternd und schwer atmend wand der Soldat sich aus seiner Umarmung, leise aus dem Zimmer heraustappend. So konnte er sicher nicht wieder einschlafen, und bevor er Chris auch noch weckte, zog er sich lieber etwas zurück. Müde ließ er sich im Wohnzimmer auf das Sofa fallen, vergrub das Gesicht in seinen Händen und versuchte zitternd, wieder zu Atem zu kommen. Sein Shirt klebte unangenehm an seinem Oberkörper. Er atmete tief aus, sich leicht zurücklehnend. Er wollte diesen Urlaub nicht von soclh schrecklichen Erinnerungen beeinflusst sein lassen, aber es war schwer, sie abzuschütteln. Beinahe steigen Ethan die Tränen in die Augen bei dem Gedanken an die schreckliche Zeit, die er im Krieg verbracht hatte. Er wollte nicht, dass Chris ihn so sah, so verletzt, so….schwach.

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BeitragThema: Re: Living on a guitar´s strings   Living on a guitar´s strings - Seite 6 Icon_minitime1Sa Jul 07, 2012 11:23 pm

Chris musste bei den letzten Worten lächeln, es war ein zufriedenes und unglaublich glückliches Lächeln, denn so etwas aus Ethans Mund zu hören war mit Abstand eines der schönsten Dinge, die man hören wollte.
Der Hippie schmieg sich noch enger an den Älteren heran, fühlte wie seine Wärme auf ihn überging und ein wohliges müdes Gefühl sich breitmachte, sodass er schneller einschlief als anfangs gedacht. Eigentlich war Schlaf eine unglaubliche Zeitverschwendung, es war die Zeit, wo sie eigentlich alleine waren, egal ob sich ihre Arme um den Körper des anderen geschlungen hatten, sie konnten nicht ihre Träume teilen, diese Momente gemeinsam verbringen und Chris wollte keine Sekunde vergeuden, die ihn irgendwie von dem Arzt wegbrachte, doch wenigstens war er immer noch bei ihm, sein Brust hob sich jedes Mal beim Atmen, seine Haut war auf den Fingerkuppen des Blondhaarigen zu spüren und kein Schlaf der Welt konnte ihm den Geruch wegnehmen, den Ethan- Geruch.
Beeinflusst von all dieser bedingungslosen Liebe, die durch die Adern des Kleineren floss, schlief er erstaunlich gut, teilweise sogar besser als zu Hause. Vielleicht war es das große Bett oder die unglaublich gute Matratze, die dazu beigetragen hatte oder vielleicht auch die Tatsache, dass diese Beziehung vielleicht für eine sehr lange Zeit halten konnte, wenn selbst Ethan daran glaubte, dass sie für eine Ewigkeit gemeinsam ihr Leben verbringen könnten. Chris bekam nicht einmal mit, dass es seinem Freund anders erging, ließ sich vom unruhigen Schlaf des anderen nicht wecken, selbst nicht dann, als er plötzlich nicht mehr neben ihm lag und das Schlafzimmer mitten in der Nacht verließ, zog lediglich das Kissen enger an sich, damit wenigstens etwas da war, an das er sich kuscheln konnte.
Doch mit Ethans Abwesenheit, wurde auch das Reich der Träume getrübt- es fröstelte den schmalen Leib, die sonstige Wärme war auf einmal nicht mehr da, nur noch eine kalte Stelle malte sich neben ihm aus und dies bekam der Hippie erst dann richtig mit, als die Hände in die Leere packten, da, wo einst sein Geliebter lag, war auf einmal das Nichts, kalt und verlassen.
Chris riss automatisch seine Augen auf, blinzelte einige Male verschlafen, als er realisierte, dass das Schlafzimmer nur ihm gehörte. Der schmale Körper richtete sich ein wenig auf, er ließ den Blick langsam quer über den ganzen Raum wandern- kein Ethan. „Eth?“ murmelte seine Stimme verschlafen in den Raum, doch eine Antwort kam vergebens. Vielleicht war er aufs Klo gegangen? Die Hände strichen kurz über die Stelle neben ihm- sie war so kalt, als ob nie jemand weiteres in dem Bett gelegen hätte und dies machte dem Kleinen nur noch mehr Sorgen. Er verzog sein Gesicht, tausende von Gedanken schossen in seinen Kopf- vielleicht hatte er es satt so nah an ihm geklebt zu sein, vielleicht wollte er wirklich aufs Klo und ist irgendwo gestolpert, über ein Kissenbezug, dass der Blonde vielleicht am Abend irgendwo hatte fallen lassen oder jemand war eingebrochen und er- Chris sprang förmlich aus dem Bett heraus, als ob ihn etwas gestochen hätte, tapste mit den nackten Füßen langsam und vorsichtig aus dem Schlafzimmer hinaus. „Ethan?“, wisperte die Stimme unsicher, wollte nicht laut das Haus zusammenschreien, aus Angst, dass vielleicht wirklich jemand hier war. Chris wusste eigentlich gar nicht was er gerade da tat, was sollte er schon tun, wenn jemand eingebrochen wäre und wer zum Teufel hätte einbrechen sollen? Vielleicht irgendwelche Landstreicher?
Bei dem Gedanken drehte sich alles in seinem Magen herum, ihm wurde beinahe schlecht, als er tatsächlich eine Gestalt im Wohnzimmer auf der Couch erblickte, am liebsten hätte er laut losgekreischt, doch dann erkannten seine Augen, dass das Wesen, welches da saß, sein verschollener Ethan war.
Erleichtert atmete der Blonde die Luft aus, welche er vorher angsterfüllt angehalten hatte. „Ethan, was machst du hier?“, der Jüngere behielt immer noch seinen Flüsterton bei, unwissend warum, vielleicht weil er ihn nicht aufschrecken wollte mit seinem plötzlichen erscheinen. Langsam ging er auf den Arzt zu, setzte sich neben ihm. Es war zwar dunkel, doch er konnte das Gesicht seines Freundes ganz gut erkennen und dieses sah alles andere als glücklich aus. Das feine Lächeln schwand aus seinem Gesicht, mit geweiteten grünen Augen musterte Chris seinen Mitbewohner. Er sah so fertig aus, als ob er gerade irgendwas Schreckliches erlebt hätte. Der Hippie legte seine Hand auf Ethans Rücken, strich behutsam über die Wirbelsäule. „Meine Güte, was ist passiert?“ Du siehst so aus als hättest du einen Geist gesehen! Die Worte wollte er nur ungerne aussprechen, so banal es klang, aber der Langhaarige hatte tatsächlich eine leichte Angst auch nur daran zu denken, dass ein Geist irgendwo herumschwirren könnte und Ethan sah nicht aus wie einer, der so etwas glaubte. Es war etwas anderes. „Hast du etwa schlecht geschlafen?“, seine Hand wanderte nun hinauf zum dunklen Haar des Geliebten, während die andere sanft über die Wange des Älteren strich. Es bereitete ihm Sorgen ihn so zu sehen, er wollte nicht, dass es Ethan nicht gut ging, er wollte etwas tun, damit alles wieder gut war, dieser Urlaub sollte perfekt werden, sorglos, schließlich verdiente Ethan mehr als jemand anderes solch einen problemlosen Urlaub.

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BeitragThema: Re: Living on a guitar´s strings   Living on a guitar´s strings - Seite 6 Icon_minitime1Mo Jul 09, 2012 8:42 pm

Er schrak leicht zusammen, als er Schritte hörte und hinter sich eine Präsenz spürte, sein aufgewühlter Verstand wollte ihm im ersten Moment sogar weiß machen, er könnte es mit einer Gefahr zu tun haben, aber schnell realisierte er, dass es sich nur um Chris handelte. Wobei ihn das nicht wirklich aufatmen ließ, er wollte eigentlich nicht, dass Chris ihn so sah. Er musste damit alleine fertig werden, das war seine Schuld, seine Sünden, das verdiente er für all das, was er im Krieg getan hatte. Wer würden den Opfern sonst noch gedenken, wie würde ihnen genüge getan, wenn nicht so? Und dennoch, er wollte vor Chris nicht schwach sein, er wollte immerhin, dass der Hippie das Gefühl hatte, dass Ethan ihn beschützen konnte. Und dass er sich nicht bereits unter Erinnerungen krümmte.
„Geh einfach wieder schlafen, Chris“, murmelte er, jedoch erfolglos. Der Jüngere setzte sich trotzdem neben ihm auf die Couch. Betreten starrte der ehemalige Soldat zu Boden, er schämte sich dafür, dass er jetzt so hier saß, unfähig, das Zittern in seinen Knochen vollständig abzuschütteln. Er zuckte leicht zusammen, als sich die Hand des Hippies auf seinen Rücken legte, entspannte sich dann jedoch langsam ein wenig. Zu mindestens war er nicht mehr so völlig verkrampft wie zuvor.
„Es…Ach, das ist nichts Neues“, murmelte er und seine Hand krallte sich in den Stoff seiner Shorts. Das war es wirklich nicht. Er hatte monatelang unter Alpträumen gelitten, nachdem er endlich aus Korea zurückgekommen war. Da waren die gelegentlichen Rückfälle wie der heute Nacht eigentlich ein Nichts gegen. Dennoch, sie waren mehr als genug, um den gestandenen Mann in Schweiß ausbrechen zu lassen. Chris konnte das nicht einmal nachvollziehen, niemand konnte das, der nicht selbst im Krieg gewesen war. Diese Angst, die ihn urplötzlich überkommen hatte, dieses Gefühl, er wäre immer noch dort, jede Sekunde könnte seine letzte sein, das Leid, für das er jeden Morgen aufstehen durfte, das seinen ganzen Alltag bestimmte, als sei es etwas selbstverständliches….Diese Beklemmung, diese Furcht war plötzlich in ihm niedergeschlagen, und dazu hatten sich auch noch die grausigen Bilder von schweren Wunden und Verletzungen gesellt. Das war einfach zu viel auf einmal gewesen. Selbst, nachdem er jetzt schon so oft tief durchgeatmet hatte, wollte das Gefühl der Bedrückung nicht ganz verschwinden. Er musste dem Drang widerstehen, Chris´ Hand beiseite zu schieben, weil ihm jegliche Berührung gerade unangenehm erschien, aber er widerstand dem Drang, wollte den Hippie immerhin nicht verletzen.
„Ich hab nur schlecht geträumt, der Krieg sitzt mir wohl immer noch in den Knochen. Ich glaub, der wird nie verschwinden“, murmelte er leise, Chris immer noch nicht ansehend. Es fühlte sich irgendwie komisch an, dass er dieses Mal derjenige war, der Trost brauchte. Sonst war es meist eher der Hippie gewesen, der sentimental war. Nicht schwach, nein, das war der Jüngere ganz sicher nicht, aber er trug alle seine Emotionen direkt nach außen, etwas, das Ethan hingegen zutiefst unangenehm war. Vermutlich wäre es vor jemand anderem außer Chris noch unerträglicher gewesen, sich so zu zeigen.
„Tut mir Leid, dass ich dich geweckt habe, du kannst ruhig wieder schlafen gehen, ich brauch einfach nur noch eine Weile, um mich zu sammeln, glaub ich.“
Dabei wusste er genau, er konnte selbst bis zum Morgengrauen hier sitzen und versuchen, sich zu beruhigen. Sobald er die Augen schloss, waren die Bilder wieder da. Das war bis jetzt immer so gewesen. Der Arzt hoffte zwar, dass Chris einfach wieder schlafen gehen würde, aber andererseits war er sich sehr sicher, dass der junge Mann das nicht tun würde. Er griff nach seiner Hand, drückte sie leicht.
„Damit muss ich nun mal leben können“, wisperte er noch mit einem traurigen Lächeln, und wagte es, Chris das erste Mal von der Seite her anzusehen.


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BeitragThema: Re: Living on a guitar´s strings   Living on a guitar´s strings - Seite 6 Icon_minitime1Di Jul 10, 2012 1:16 am

Chris hatte mit vielem gerechnet, was den Älteren aufgewühlt hätte können, aber daran dachte er ehrlich gesagt nicht. Er vergaß gerne mal die Tatsache, dass sein Freund damals in den Krieg gezogen war und dass er Teil der Sache war, die er zu der Zeit auf diesem Kontinent mit Protesten versuchte zu verhindern. Es fühlte sich seltsam an, wenn man so daran dachte, es war keine schöne Zeit und für Ethan musste sie ja beinahe unerträglich sein. Ob er sich je in die Situation einfinden könnte, war fraglich, aber wenn es um Dinge ging, die an einem ewig nagen würden, da kannte sich der Kleinere wenigstens ein wenig aus. Der Blonde bemerkte, dass seine Berührungen anscheinend unpassend waren und wahrscheinlich wollte der Dunkelhaarige auch am liebsten allein sein, doch er sollte nicht vor seinen Probleme wegrennen, er sollte sich nicht wegen seiner Gefühle schämen. „Ethan…“, wisperte die Stimme leise, im Kopf suchte er passende Worte zusammen, die er ihm präsentieren wollte, doch keine Worte konnten irgendwie das alles besser machen. Die Finger strichen noch einmal sanft über den Rücken, ehe der Jüngere sie zurückzog, an seine Brust, während die grünen Augen weiterhin das Gesicht des Anderen besorgt musterten. Er wollte nicht, dass er so niedergeschlagen dasaß und ihn nicht anschaute, das tat ihm in der Seele weh und es war noch schmerzvoller bei dem Gedanken, dass er ihn vielleicht nie ganz trösten könnte, dass er die ganzen Erinnerungen nicht beseitigen konnte, egal, wie oft er ihm verkünden würde, dass Ethan nichts dafür konnte, dass es nicht seine Schuld, sondern die Schuld der Regierung war, selbst wenn er selbst niemals verstehen könnte wie man Leben anderer auslöschen könnte, egal wie viel Zwang auf den Menschen ausgeübt wurde, doch das war sein verquertes Denken.
Chris öffnete den Mund und schloss diesen sogleich, als sein Mitbewohner erneut das Wort ergriff, lauschte der Stimme, immer noch in der Hoffnung, er würde ihn endlich ansehen. Doch Ethan war nicht so ein Mensch, er musste immer gefasst und nüchtern sein, dabei konnte er alles sein, er musste sich bei Chris nicht verstellen oder so tun als ob- das waren lächerliche Dinge, die vielleicht irgendwelche Frauen oder fremde Menschen erwarteten, doch der Hippie wollte die Menschlichkeit in allen ihren Facetten in Ethans Gesicht erkennen. „Wenn du allein sein möchtest, dann werde ich dich auch in Ruhe lassen…aber vielleicht…ist es besser bei dir zu bleiben.“, sagte er anschließend leicht heiser, hielt für einen Moment die Luft an, unwissend, ob der Ältere das wollte oder nicht. Er wollte ihm nicht auf die Nerven gehen und er wollte ihm natürlich auch seinen Freiraum geben, keine Frage, doch dies war eine andere Sache, es war etwas, was den Arzt für sehr lange Zeit begleiten würde, also war es auch ein Teil von Chris, weil Ethan ein Teil von ihm geworden war und sie würden sich dieses Leid teilen, ob sie wollten oder nicht.
„Wir müssen alle mit furchtbaren Dingen leben.“, seine Stimme war leicht bitter, auch er schenkte seinem Freund ein leichtes Lächeln, der ihn endlich anschaute. Sein Leid war zwar ein Nichts im Gegensatz zu dem, was der junge Ethan erlebt hatte, was er gesehen hatte, doch Chris wusste ganz genau, dass es nie schwinden wird, dass er vielleicht auch eines Nachts, eingeholt von schlechten Träumen, erwachen würde und vielleicht für lange Zeit keinen anfassen könnte- wer wusste das schon, doch solange er sich an all die guten Dinge und vor allem an die Liebe zum Arzt festklammerte, würde es vielleicht noch eine Weile dauern.
Der Blonde zog seine andere Hand unter das Kinn des Größeren, schob es etwas weiter zu ihm herüber, damit er ihn besser anschauen konnte, ermutigend anlächelnd. „Nichts, was ich je erlebt habe, wird mit dem, was du gesehen, gehört und gefühlt hast, vergleichbar sein, weswegen ich niemals das fühlen kann, was du gerade fühlst, doch du bist nicht mehr allein, verstehst du? Alles, was in dir vorgeht, geht auch in mir vor. Und alles, was dich aufwühlt, wühlt auch mich auf. Und das ist gut so, denn zusammen stehen wir das besser durch, als wenn du dich vor mir versteckst und versuchst es alleine auszubaden.“, sein Blick war ernst, die Augen starrten entschlossen in die Verschiedenfarbigen seines Geliebten. Es war natürlich, dass kein Mensch sich in seinem schwächsten Moment gerne anderen präsentierte, es war ja nicht so, dass Chris es selbst liebte, wenn seine Gefühle in einem Chaos untergingen und er nicht mehr fröhlich sein konnte, doch wusste der Hippie, dass er es wenigstens in Ethans Gegenwart sein konnte, dass er alles bei ihm sein konnte, weil hier keiner urteilte und so urteilte Chris selbst auch nicht über Ethan. Er zeigte doch erst Stärke dadurch, dass er hier auf der Couch saß, atmete und ihm sagte, was ihn in den Träumen geplagt hatte!
„Also werde ich einen Teufel tun und dich jetzt, ausgerechnet jetzt, alleine lassen und egal wie lange du nicht schlafen kannst, ich werde auch nicht schlafen. Wir sind jetzt zusammen und wir teilen unser Leben miteinander und das bedeutet, dass nicht nur du für mich da sein musst, sondern auch ich für dich! Du verdienst es nicht, dass man dich hier sitzen lässt, damit du dich noch verlorener fühlst, dafür liebe ich dich zu sehr, als dass ich jetzt wieder ins Bett gehe, dich im Stich lasse.“, die Finger ließen langsam vom Kinn ab, fielen in den Schoß des Blondhaarigen.
Vielleicht konnte er das alles nicht aus dem Kopf des Ex- Soldaten verbannen und er würde auch nicht kontrollieren können, wann es ihn einholen würde und wann nicht; eigentlich könnte er ihn nur daran erinnern, dass er noch so viel vor sich haben würde und dass doch all diese guten Momente viel wichtiger waren, dass man sich diese jedes Mal in Erinnerung rufen sollte, wenn man merkte, dass es bergab ging, weil diese guten Momente es verdienten, weil sie es wirklich wert waren, dass man an sie dachte und dass man ihnen Aufmerksamkeit schenkte.
Und dann waren noch sie- sie und ihr gemeinsames Dasein und nichts war zuckersüße als jede Sekunde zusammen verbringen zu können, nichts war schöner als der Andere und das Wissen, die Zuversicht, dass man der Einzige war, den man wollte.
Chris drückte Ethans Hand, die immer noch in seiner lag, noch etwas fester zu, der Blick haftete immer noch an seinem Gesicht. „Und wenn du möchtest, werde ich jetzt schweigen, wenn du Ruhe brauchst, bekommst du sie, aber nicht durch meine Abwesenheit.“

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BeitragThema: Re: Living on a guitar´s strings   Living on a guitar´s strings - Seite 6 Icon_minitime1Di Jul 10, 2012 6:34 pm

Ethan hörte ihm zu, hörte jedes Wort, das so bestimmt über Chris´ Lippen kam. Es rührte ihn beinahe zu Tränen. Natürlich hatten die meisten Leute bis jetzt Verständnis für seine Alpträume gezeigt, seine Familie hatte ihn unterstützt, aber von niemandem bedeutete ihm der Zuspruch so viel wie von dem Hippie. Er wusste genau, dass der Krieg eigentlich ein Thema war, über das ihre Meinungen so weit auseinander gingen, wie es nur irgend möglich war. Und dennoch war darüber noch nie Streit entbrannt. Und auch jetzt nicht, nein, Chris war anders, er war irgendwie noch verständnisvoller als alle anderen. Natürlich hatte er recht, er wusste nicht genau, wie sich seine Alpträume und Angstzustände anfühlten, aber er sah ja sehr wohl, wie es Ethan gerade ging, das war ein Zustand, den er verstehen und erleben konnte.
„All die Leute können noch so sehr behaupten, du wärest nicht erwachsen genug und wärest unvernünftig, aber da haben sie Unrecht“, murmelte der Arzt. Chris war vermutlich der einfühlsamste Mensch, den er kannte, und nur, weil er lange Haare hatte und sich hin und wieder mit seinen Freunden zu Sitzstreiks traf, war er nicht weniger erwachsen als viele andere Spießer da draußen, die Chris und seine Freunde nur belächelten und sich arrogant über sie stellten. Dabei wurde Ethan just in diesem Moment bewusst, wie ernst und anständig ihre Beziehung eigentlich war. Das war kein Fehler, und sollte er jemals mit sich hadern, dann würde er an diesen Augenblick zurückdenken. Keine Frau würde ihm jemals dieses tiefe Verständnis und diese Liebe entgegenbringen können wie Chris, da war er sich hundertprozentig sicher.
Er hielt den Blick in Chris´ strahlend grüne Augen gerichtet, es fiel ihm auf einmal nicht mehr ganz so schwer ihn anzusehen und ihn zu berühren, wo der Hippie ihm doch fast ebenso sehr sein Herz ausgeschüttet hatte, wie der Soldat seine Gefühle geteilt hatte. Chris würde ihn sicher niemals für schwach halten. Solche Gedankengänge gab es bei ihm einfach nicht, und Ethan fühlte sich mies, dass er ihm das überhaupt unterstellt hatte. Chris hatte heute ja schon mehrmals bewiesen, dass er viel mehr Mann war, als die Gesellschaft es ihm zutraute. Vermutlich würden sie das auch nie erfahren, aber Ethan wusste es, Chris hatte es ihm so deutlich gesagt, dass er beinahe zu Tränen gerührt war. Er schluckte leicht, biss sich auf die Unterlippe, wie immer, wenn er nicht genau wusste wohin mit sich. Wobei – das war nicht wahr, er wusste ganz genau, wo er hingehörte: an Chris´ Seite, und irgendwie hatten all die warmen Gefühle ihn beinahe überrannt, hatten die Angst und die Beklemmtheit ein wenig in den Hintergrund gedrängt, die er verspürt hatte. Vielleicht musste er doch nicht den Rest der Nacht wach bleiben, vielleicht konnte er doch noch wieder Schlaf finden mit dem Hippie an seiner Seite. Die Dankbarkeit, die er für ihn empfand, konnte er kaum in Worte fassen, und ohne noch weiter darüber nachzudenken, schlang er die Arme um den schmalen Leib seines Freundes, zog sich eng an ihn heran, den Kopf an seine Schulter lehnend. Er sog seinen Geruch ein, alles an ihm, die tröstende Wärme, die ihm Sicherheit verschaffte.
„Du bist der beste Freund, den man sich wünschen kann“, schniefte er an seiner Schulter, einige Tränen unterdrückend, die ihm doch wirklich gerade in die Augen stiegen. Er konnte sich nicht erinnern, wann er das letzte Mal geweint hatte, vor allem nicht in Anwesenheit anderer, und vielleicht war es Chris ja entgangen, dass seine Stimme rau und brüchig klang.
„Tut mir Leid, ich schick dich nie wieder weg. Und du darfst so lange süße Sachen zu mir sagen, bis seine Zunge taub wird.“
Er krallte sich etwas mehr an ihm fest, er würde alles für den Hippie aufgeben, sogar seinen Job, damit sie zusammen glücklich werden konnten. Was war schon ein Beruf im Vergleich zu der Beziehung, die sie hatten? Arzt sein konnte er noch sein ganzes Leben. Aber für Chris da sein, mit ihm das Leben genießen, das konnte er jetzt am besten. Vermutlich hatte der Hippie ihn jetzt auch noch ein wenig mit seinem Rebellentum angesteckt. Er nahm sein Gesicht sacht zwischen seine Hände, und vermutlich konnte Chris spätestens jetzt die ganz feinen Tränenspuren sehen, die er sich hastig fort wischte. Er gab ihm einen sanften, innigen Kuss, fuhr ihm dabei mit einer Hand leicht durch die Haare.
„Ich danke dir, Chris, was würde ich nur ohne dich machen?“, fragte er wispernd, lehnte seine Stirn an die des Freundes.
„Wir sollten wieder zurück ins Bett gehen, ich glaube, ich kann jetzt auch schlafen“, sagte er mit einem leichten Lächeln.

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BeitragThema: Re: Living on a guitar´s strings   Living on a guitar´s strings - Seite 6 Icon_minitime1Di Jul 10, 2012 10:52 pm

Er war froh, dass Ethan ihn verstand und vor allem, dass er ihn nicht zurückwies und darauf beharrte, alleine zu sein.
Ein feines Lächeln bildete sich auf den blassen Lippen des Jüngeren, als sein Freund ihn in seine Arme schloss, sanft schlang er seine Arme um den anderen Körper, strich immer wieder behutsam über den Rücken. Es war ein schönes Gefühl, dass Chris tatsächlich für etwas gut war und dass Ethan genau das Gleiche dachte, dass sie in einer Beziehung leben konnte, die viel mehr war als eine kleine Liebschaft, ein bisschen Geturtel und Geklebe, geleitet von irgendwelchen Trieben und einsamen Hoffnungen und Wünschen, die der Andere irgendwie zu erfüllen schien- nein, das ging viel tiefer und wenn sich der Hippie so überlegte, wie oft er es damals bedauerte, dass Ethan nicht in seiner Liga spielte und kein anderer Mensch sein Herz für sich gewinnen konnte in dieser leidvollen Zeit, war dies vielleicht der größte Erfolg seines jungen Lebens, die beste Errungenschaft und ganz bestimmt auch ein Hauch von Schicksal, denn besonders bei solchen Dingen existierte kein Zufall.
Sein Herz ging auf, als die Worte seines Geliebten in sein Ohr drangen, er hatte bemerkt, dass das, was er zuvor gesagt hatte, den Arzt aufgewühlt hatte und vielleicht auch emotional ein wenig die raue Schale gebrochen zu haben schienen. Er musste abermals lächeln, es war zuckersüß und rührend zugleich, dass Ethan endlich einsah, dass er sich in seiner Gegenwart nicht zu verstellen brauchte und ganz er selbst sein konnte. „Ach, mein Herz…“, seufzte er leise, ließ seine Lippen sanft über die Schulter des Älteren gleiten, sog seine wohlige Wärme ein weiteres Mal in sich ein. Der Blonde war froh, dass er wach geworden war, dass er nicht bis zum Morgengrauen tief und fest geschlafen hatte, denn wer wusste schon, wie stark die schlechten Träume den armen Ethan weiter aufgewühlt hätten, vielleicht wäre er selbst am Morgen immer noch niedergeschlagen gewesen und vor allem würde er dann hier alleine sitzen, ohne jemanden, der ihm ein wenig Sorgen abnehmen konnte, der ihn nicht trösten konnte. Es tat weh diese Option auch nur in Erwägung gezogen zu haben, Chris war nie dankbarer der Tatsache gewesen, dass er ohne seinen Ethan gar nicht mehr schlafen konnte, dass seine Anwesenheit plötzlich so selbstverständlich und wichtig geworden war.
„Keine Sorge, ich werde einfach nie nachgeben und bei dir bleiben und so viel reden, bis deine Ohren es nicht mehr ertragen können.“, fügte die Stimme des Kleineren nach einer Weile hinzu, leise kichernd. Als ob er sich je hätte verscheuchen lassen, dafür hatte er einen viel zu starken Willen, da halfen nicht einmal Schreie, Beleidigungen oder Gegenstände, die man nach ihm warf- wenn er bleiben wollte, dann blieb er auch! Chris blinzelte den Älteren glücklich an, bemerkte die kleinen Spuren von Tränen im Gesicht, die in der Dunkelheit leicht glänzten. Er wollte sie wegwischen, doch Ethan kam ihm zuvor und zog ihn ebenso rasch zu einem Kuss, den der Kleinere nur zu gerne erwiderte, sich etwas enger an den Arzt schmiegend. Der Hippie war glücklich darüber, dass es ihm anscheinend etwas besser ging, dass er nicht mehr wie ein Häufchen Elend dasaß und niedergeschlagen dreinblickte, denn er mochte diesen Anblick wirklich nur selten sehen.
„Was würde ich nur ohne dich tun?!“, erwiderte er auf Ethans Frage, formte seine Lippen zu einem weiteren Lächeln, strich sanft über die Wange des Dunkelhaarigen, diese anschließend sanft küssend.
Sie brauchten sich gegenseitig und so lange die beiden auch für den anderen da waren, würde ihnen schon nichts passieren und kein schlimmer Traum der Welt, keine schrecklichen Erlebnisse, würden sie aus der Bahn werfen können.
„Dann lass uns versuchen zu schlafen…“, murmelte er leise, nahm die Hände des Größeren, ihn sanft mit sich ziehend. Sie tapsten langsam zurück ins Schlafzimmer, hinein in das große Bett, wo sich Chris eng an Ethans Körper schmieg, kurz zu ihm hoch schauend. „Gute Nacht, mein Herz, mögen deine Träume viel schöner und farbenfroher sein.“, der schmale Leib zog sich etwas hinauf, legte seine Lippen auf die seines Freundes, ihn innig küssend, ehe der Kopf wieder auf Ethans Brust sank, dem Herz lauschend, welches regelmäßig pochte und mit seinem Rhythmus den Blondhaarigen schläfrig machte und anschließend seine Augen zufielen.
Er wusste nicht, ob Ethan genauso schnell eingeschlafen war und ob seine Träume etwas besser wurden oder er vielleicht gar nichts träumte, aber als der Hippie am Morgen wach wurde, lag er immer noch neben ihm, die Arme fest um ihn geschlungen, also konnte er nicht wieder für einige Stunden verschwunden gewesen sein. Gähnend schaute der Blonde langsam zu ihm rauf, in Hoffnung, dass der Arzt ebenfalls wach war und Chris wurde tatsächlich nicht enttäuscht. Als sich ihre Blicke trafen musste er lächelnd. „Guten Morgen…“, murmelte er immer noch leicht verschlafen, rieb sich die Augen und zog sich sogleich etwas hinauf, um auf einer Augenhöhe mit seinem Freund zu sein, dem er sogleich einen Guten- Morgen- Kuss auf die Lippen drückte und rasch von ihm abließ, schließlich waren die Zähnchen immer noch nicht geputzt. „Gut geschlafen.“, fügte er anschließend hinzu, gefolgt von einem weiteren Gähnen.
Sie blieben noch eine Weile im Bett, kuschelnd und in den Gedanken versunken bis die morgendliche Faulheit ausgeklungen war und Chris sich mühselig aus dem viel zu weichen Bett bewegte, sein Geliebter dicht auf den Fersen. Nach der typischen allmorgendlichen Prozedur von Zähne putzen, Haare kämmen und regelrechte Aggressionen bekommen aufgrund von bösartigen Knoten, die sich in den Strähnen gebildet hatten und einigen Küssen auf Ethans Mund, der so süß schmeckte, dass er gar nicht von ihm loslassen wollte, selbst das Essen, was beide gemeinsam in der geräumigen Küche angerichtet hatten, war nicht so verführerisch lecker.
„Hmmm.“, mit verschränkten Armen stand der Hippie vor dem geöffneten Kühlschrank, in dem einfach viel zu viel Platz war, nicht wie in dem kleinen, den sie daheim hatten, wo man sich auch noch Bücken musste, wenn man hineinschauen oder etwas herausholen wollte. Vielleicht hätte er seinem Freund gestern sagen sollen, dass er auch für die restlichen Tage gleich miteinkaufen sollte, aber zum Glück war das Dörfchen ja nicht so weit weg. „Ich glaube wir werden mit den paar Eiern und dem Toast nicht weitkommen für die nächsten Tage.“, fuhr der junge Mann anschließend vor, ließ seinen Blick zu Ethan wandern. „Ich brech mal kurz auf und sag auf dem Weg auch den Leuten hallo.“, Chris warf dem Älteren ein Lächeln zu, knallte anschließend den Kühlschrank mit voller Wucht, beim Vorbeigehen ein weiteres Mal die Lippen des Arztes kostend. „Ach du bist einfach zu süß!“, kicherte die Stimme gut gelaunt und schon verließ der Langhaarige das Häuschen, ließ seinen Geliebten für eine Weile allein, sodass dieser gar nicht anders konnte, als auf ihn zu warten, da nicht einmal der Bus da war um zu fliehen oder irgendwas anderes zu machen.
Und natürlich trödelte der Freigeist, wie denn auch sonst, wenn so viele bekannte Gesichter da waren und alle mit so viel Interesse ihn und den Wagen anstarrten und ihm Fragen stellten, ob er mit einem anderen hier wäre („Wir haben den schon gestern Abend hier gesehen, mit einem anderen Mann- mein Güte, der hatte Muskeln und war so schön, ist das dein Freund?“, fragte eine ältere Dame und wirkte erstaunt und begeistert zugleich, als der junge Mann schwärmend von Ethan erzählte).
Und während Chris sich mit Dorfbewohnern und der Abneigung an der Fleischtheke beschäftigte, brummte ein anderer Wagen, kaum anders aussehend, als der, mit dem der Blonde abgereist war, nur in Orange und mit viel mehr Menschen, vor der Türe des einsamen Häuschens. Lachende und schwatzende Geschöpfe watschelten aus dem Kleinbus. „Wieso wohnen wir eigentlich nicht alle hier, das ist so geil!“, murmelte einer voller Begeisterung, als er zu den Gemäuern hochschaute, zuckte jedoch rasch zusammen, als ein anderer mit voller Wucht gegen seinen Hinterkopf knallte. „Weil das hier der Inbegriff des Kapitalismus ist, du Dummkopf- willst du im Haus eines Menschen leben, dem das Geld und die Macht wichtiger ist, als die Bereitschaft armen Menschen zu helfen?!“, zischte ein anderer wütend, fuhr sich mit der anderen Hand durch das naturrote Haar. „Selbst Chris ist hier nur wegen…keine Ahnung warum er hier ist, weil er und sein Freund nach der ganzen Scheiße irgendwie allein sein wollten oder so, mehr steckt da nicht dahinter!“
Sie waren insgesamt zu viert, bei weitem nicht alle von der Gruppe, in der der junge Chris so fest integriert war, dass man sich manchmal wirklich fragte, warum er nicht bei ihnen lebte, welche nun vor der großen Haustüre standen und die Klingel betätigten. Robert, der Einzige, der mit dem Hippie seit der Schule befreundet war, Charlie, mit dem Gesicht eines Teenagers und feinen Sommersprossen auf den Körperstellen, die entblößt waren, Sunny (der eigentlich Gilbert hieß, aber wer wollte schon so heißen?!), ein langer, hagerer Mann mit einem Dreitagebart und den wahrscheinlich längsten, rabenschwarzen Haaren aus der gesamten Gruppe und einer stetigen Zigarette zwischen den Mundwinkeln, und Marcus, der am liebsten für immer hier geblieben wäre und auch der Einzige war, dessen Haare auf der rechten Seite kurz geschoren waren, bis auf einer langen Strähne vor dem Ohr, zusätzlich zierte sich auf seinem Gesicht ein kleiner Kinnbart, warteten breit lächelnd, dass ihnen Einlass gewährt wurde und als die Türe sich endlich öffnete, und überraschender Weise Ethan ihnen in ihre Gesichter blickte, grinsten sie immer noch genau so breit, wie zu Anfang. Wahrscheinlich erwarteten sie einen unglaublich begeisterten Hippie, der sie alle nacheinander in eine innige Umarmung zog, aber der Dunkelhaarige tat es auch, mittlerweile gehörte er zur Familie und wie Chris immer von ihm berichtete, musste er ein unglaublich guter Freund sein und wenn er ihm vertraute, taten sie es auch, wenn auch mit bitterem Nachgeschmack, wenn sie daran dachten, dass er Soldat war, doch dieser war eindeutig nicht vorhanden gewesen, als jeder nacheinander den Arzt in seine Arme schloss, ihn flüchtig auf den Mund küssend. Charlie und Robby mussten sich regelreicht hinaufziehen, um irgendwie an sein Gesicht zu kommen, während Sunny sogar wenige Zentimeter größer war als Ethan und Marcus nur ein klein wenig kleiner war. „Entschuldige unseren plötzlichen Besuch, wir haben euch einfach alle so vermisst!“, sagte Robert ehrlich, als sie alle zum Wohnzimmer schlenderten, wo sie sich zufällig irgendwohin platzierten, wo Platz war. „Woaaa, siehst du, voll geil hier!“, platze es aus Marcus heraus, als die großen braunen Augen sich überall umschauten, doch er schloss den Mund wieder schnell, als er einige wütende Blicke erntete und setzte sich mit leicht gesenktem Blick auf einen Sessel, mit dem restlichen, unrasierten Haar herumspielend. „Wo ist denn Chris hin?“, fragte anschließend der Schwarzhaarige, den Blick fragend auf den Arzt gerichtet. Da waren sie hier und nur einer war anzutreffen aber der Wagen war in der Einfahrt auch gar nicht da- war er etwa zurückgefahren?
Vier Gestalten starrten nun den armen Ethan an, warteten auf eine Antwort, damit sie entweder beruhigt oder beunruhigt und danach fortfahren konnten.

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BeitragThema: Re: Living on a guitar´s strings   Living on a guitar´s strings - Seite 6 Icon_minitime1Mi Jul 11, 2012 1:56 pm

Ethan war einfach nur froh, dass er den Rest der Nacht über nichts mehr träumte. Keine Bilder von leidverzerrten Mienen, nur noch wohlige Schwärze und die Sicherheit, dass Chris neben ihm lag und bei ihm sein würde, falls er doch wieder in düstere Träume verfiel. Aber er musste sich keine Sorgen machen, er hatte lang nicht mehr so gut geschlafen. Vielleicht hätte er sogar noch viel länger geschlafen, aber mittlerweile schien er so auf den Schlafrythmus des Hippies eingepegelt zu sein, dass er ebenfalls wach wurde, als dieser nicht mehr schlief. Aber so konnten sie ja trotzdem noch einige Zeit zu zweit im Bett verbringen, ein wenig kuscheln und all das genießen, was einem als Paar nun mal so für Privilegien zustanden. Am liebsten wäre Ethan gar nicht mehr aus dem Bett aufgestanden, es zwang sie immerhin nichts dazu, aber vermutlich war es wirklich besser, zu mindestens etwas zu frühstücken. Und Ethan machte Chris immerhin gerne Frühstück, das war für ihn ja kein Umstand. Auch, wenn er ihm keinen Frühstücksspeck braten konnte, Spiegeleier und Toast waren auch in Ordnung. Allerdings sah der Kühlschrank nach ihrem Essen wirklich sehr geplündert aus, weshalb es wohl keine schlechte Idee war, dass einer von ihnen einkaufen fuhr. Mit einem entschuldigenden Lächeln nickte er Chris zu, er wäre eigentlich auch mit in die Stadt gefahren, aber Chris war irgendwie viel zu schnell weg, und so konnte Ethan in der freien Zeit wenigstens etwas Ordnung schaffen: die Küche aufräumen, das Badezimmer putzen und die nassen Handtücher und anderen Klamotten aufsuchen, die der Hippie innerhalb von einem Tag schon überall im Haus verteilt hatte. Jetzt war der Arzt sogar ein bisschen froh darüber, denn sonst hätte er jetzt nichts zu tun gehabt, und alleine schwimmen gehen wollte er nicht. Es war schon eine ganze Weile her, dass Chris losgefahren war, aber er hatte ja gestern schon gesagt, dass er einige alte Bekannte aus dem Dorf einmal wiedersehen wollte, also dachte Ethan sich weiter nichts dabei. Sie hatten es immerhin nicht eilig, solange er überhaupt irgendwann wiederkam. Auch, wenn der ehemalige Soldat nach einer halben Stunde schon etwas ratlos war, was er jetzt eigentlich machen sollte. Es gab im Haus immerhin nicht allzu viel zu tun, und er hatte jetzt auch wenig Lust, sich zwangsweise mit putzen zu beschäftigen, da gab es doch sicher bessere Dinge. Also platzierte er sich einfach auf der Couch und machte den Fernseher an, irgendwas lief ja immer, auch, wenn es nicht immer sonderlich interessant war. Chris würde sich sicher nicht allzu lang Zeit lassen.
Umso überraschter war Ethan, als er draußen schon nach kurzer Zeit einen Bulli vorfahren hörte. Seine Augenbrauen zogen sich noch etwas mehr zusammen, als er Stimmen hörte. Hatte der Hippie irgendwen aus dem Dorf mitgebracht? Noch dazu, warum klingelte er, immerhin hatte er den Schlüssel zum Haus doch? Aber Ethan musste nur einen kurzen Blick aus dem Fenster werfen, um zu sehen, dass das nicht ihr Bulli war, der dort vor der Tür stand. Er war ihrem zwar ähnlich, aber es war nicht das Vehikel, mit dem Chris vor kurzem losgefahren war. Er kannte aber eigentlich nur einen, der noch so eine Kiste fuhr, und als er schließlich die Haustür öffnete, wusste er, dass er recht gehabt hatte.
Vier von Chris´ Hippiefreunden, wobei er nur Robby schon etwas näher kannte. Die anderen hatte er alle schon einmal gesehen, und vage konnte er sich an einige Namen erinnern, aber wenn sie sich in einer größeren Gruppe trafen, war das selten bei ihnen in der Wohnung der Fall gewesen, und mitgenommen hatte Chris ihn ja noch nicht zu irgendwelchen Treffen, und so kannte der Arzt die meisten nur vom Hörensagen. Dennoch lächelten sie ihn alle breit an, als würden sie ihn schon seit Ewigkeiten kennen. Völlig überrumpelt starrte Ethan sie groß an, eigentlich hatte er nicht damit gerechnet, dass sie innerhalb der vier Tage jemand unangemeldet besuchen würde, aber da kannte er die Hippies wohl schlecht. Nicht, dass er vorgehabt hätte sie wegzuschicken, dieses Mal störte ihn ihr Auftauchen eigentlich nicht, im Gegensatz zum letzten Mal, als Robby bei ihnen aufgeschlagen war. Etwas erleichtert bemerkte Ethan, dass dieser ihm den Vorfall nicht mehr übel zu nehmen schien. Perplex ließ er sich von allen begrüßen, es war ihm etwas unangenehm, dass sie ihm doch tatsächlich alle einen leichten Kuss gaben, aber zum Glück waren sie allesamt schon ins Haus gewuselt, bevor sie Ethans roten Kopf bemerken konnten. Er fragte sich, wie die verpeilten Blumenkinder überhaupt hierher gefunden hatten. Sie schienen das Haus ja immerhin noch nicht zu kennen, so wie einige von ihnen staunten. Verwirrt blinzelte der Arzt Robert an.
„Aber wir sind doch erst seit einem Tag weg.“
Das war für die familienähnliche Bande der Hippies allerdings wohl schon eine zu lange Spanne. Ethan beschloss, sich damit abzufinden, sie waren halt so. Dennoch war es nun wirklich etwas unglücklich, dass sie gerade jetzt kamen, wo Chris in der Stadt und nicht zu erreichen war. Er hätte mit den vieren vermutlich eher etwas anzufangen gewusst als Ethan, der nun etwas perplex im Türrahmen stand, während sein Wohnzimmer von den langhaarigen Männern besetzt wurde.
„Tut mir Leid, Chris ist gerade erst einkaufen gefahren, er wollte noch ein paar alte Bekannte drüben im Dorf besuchen“, sagte Ethan entschuldigend. Er konnte die vier schlecht wieder wegschicken, immerhin waren sie fast zwei Stunden hierher gefahren und sicher würde Chris bald wiederkommen, bis dahin konnte der ehemalige Soldat sie doch bestimmt irgendwie beschäftigen, auch, wenn ihm die Situation ein klein wenig unangenehm war. Immerhin waren die meisten hier für ihn so etwas wie Fremde.
„Aber ihr könnt ja hier auf ihn warten, er kommt sicher bald zurück“, fügte er deshalb eilig hinzu und entspannte seine Körperhaltung ein wenig.
„Kann ich euch was zu trinken anbieten?“, fragte er schließlich hastig, sich an seine Gastgeberpflichten erinnernd. Viel hatten sie freilich nicht hier, aber Chris würde gleich sicher etwas vom Einkaufen mitbringen. Und sonst würde Ethan halt nochmal fahren, aber er hasste es für gewöhnlich, ein schlechter Gastgeber zu sein. Zum Glück hatten sie wenigstens ein bisschen Auswahl hier, und als Ethan schließlich Gläser und Getränke ins Wohnzimmer gebracht hatte, ließ er sich seufzend auf einem der wenigen noch freien Sessel nieder. Etwas unsicher äugte er in die Runde, nicht genau wissend, worüber er sich mit den vieren unterhalten sollte. Sein Blick huschte immer wieder zu Robby hinüber, dem einzigen aus der Truppe, den er näher kannte.
„Habt ihr denn problemlos hier hingefunden?“, fragte er, weil es ihn wirklich interessierte, wie sie hergefunden hatten. Da hätte Chris ihnen doch beinahe schon eine Wegbeschreibung geben müssen, oder nicht?

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BeitragThema: Re: Living on a guitar´s strings   Living on a guitar´s strings - Seite 6 Icon_minitime1Mi Jul 11, 2012 5:54 pm

So seltsam es für Ethan war, umso normaler erschien es für die vier Gestalten, dass sie nun Löcher in die Wände starrend hier im Wohnzimmer herumhockten und darauf warteten, dass Chris wieder nach Haus kam, außerdem waren sie ja nicht alleine.
„Achsoooo, dann warten wir einfach.“, summte die des Jungen mit den Sommersprossen gut gelaunt, dem Gastgeber ein Lächelnd schenkend. Natürlich würden sie warten, selbst wenn sie heraus gescheucht werden würden, würden sie zumindest im Wagen warten oder einfach vor der Haustüre, sie waren gut in sowas.
Ein kurzes Schweigen umgab den großen Raum, der mit einem Schlag viel bunter und belebter zu sein schien, mit all den Freigeistern, die mit verträumten Blicken die Garnitur betrachteten und hin und wieder einige vielsagende Blicke austauschten. „Ach, mach dir wegen uns jetzt keine Umstände, Ethan.“, Robert winkte mit seiner Hand ab, doch anscheinend zu spät, da sich der Arzt bereits vom Sessel erhoben hatte und in die Küche wuselte und gleich darauf mit Getränken erschien. Alle nahmen dankend ein Glas an, nippten beinahe synchron an diesen. Krampfhaft überlegte sich jeder, über was man mit dem Dunkelhaarigen sprechen konnte, viel hatten sie nämlich leider nicht gemeinsam und wahrscheinlich würden sie auch nie wirklich auf einer ‚Wellenlänge‘ sein, sowohl im politischen als auch im gesellschaftlichen Sinne- sie waren einfach ein klein wenig zu verschieden, als dass man problemlos über alles reden konnte, doch die Hippies wären nicht sie, wenn sie die Zeit mit totschweigen und sich gegenseitig anschauen verbringen würden, das war ihnen zu langweilig und so schlimm war es ja auch wieder nicht, dass hier zwei kleine Welten versuchen mussten sich zu verständigen, Chris konnte es doch auch, auch wenn sie vielleicht weitaus mehr taten, als sich flüchtig zur Begrüßung zu küssen und dann nebeneinander rumzuhocken und zu reden- ein kleiner Heimvorteil der Beziehung! Denn wenn man wirklich nichts wusste, konnte man immer noch in die Kiste steigen.
„Hier Urlaub zu machen ist bestimmt geil, oder?“, fragte Marcus mit glänzend begeisterten Augen, doch bevor er eine Antwort darauf bekam, wurde Ethans Frage in den Vordergrund geschoben, was vielleicht auch besser so war, bei den Blicken, die man erneut in seine Richtung zog.
Sie mussten alle leise lachen. „Chris hat uns gesagt, wo er hin wollte und uns war nachts so öde, dass wir uns eine Karte geliehen haben und geschaut haben, wo ihr hausen könntet.“, begann der rothaarige Robby, setzte sein Glas erneut an die Lippen an, sich einen großen Schlug genehmigend, während Charlie fortfuhr. „Jaah, und dann sind wir in meinen Wagen gestiegen und fuhren los, total blöde Idee! Wir haben uns so oft verfahren und dann mussten Leute anhalten und fragen, die haben vielleicht geguckt.“
„Aber irgendwann haben wir es dann gefunden, wobei wir schon Angst hatten, dass es nicht das Haus ist, sondern irgendein reicher Pinkel hier wohnt.“, beendete Sunny die kleine Geschichte, grinsend. Es war so betrachtet reine Glückssache, dass sie den Ort wirklich gefunden hatten und nicht auf der anderen Seite der Staaten gelandet sind, so wenig Ahnung wie jeder Einzelne von ihnen hatte, doch nun waren sie hier und alles schien seine Richtigkeit zu haben.
„Doch wir sind gut, wir haben euch trotzdem gefunden!“, sagte Marcus triumphierend, so als ob es sein eigener Verdienst war. Der besagte junge Mann trank sein Glas komplett leer, stellte es behutsam auf dem Tablett ab und erhob sich sogleich vom Sessel. „Ich geh mal auf’s Klo.“, fügte er hinzu und tapste mit den nackten Füßen aus dem Wohnzimmer hinaus, öffnete jede Tür, die ihm entgegen kam, bis mein ein lautes „Aaah!“ hörte und eine Tür laut zuknallte- er hatte wohl das gefunden, was er suchte.
Die anderen schmunzelten, blickten herüber zum Ex- Soldaten. „Ich hoffe unser Besuch ist jetzt nicht sooo unpassend.“, auf Roberts Gesicht legten sich einige Sorgenfalten, er erinnerte sich noch gut an das letzte Mal, wo sein Besuch alles andere als toll zu sein schien. Seit dem betrat er die Wohnung kein einziges Mal mehr, wollte Ethan nicht verärgern und nun hoffte er nur zu sehr, dass seine Wut wegen damals verklungen war und Besuche nun erlaubt waren, wobei…er hatte sie immer noch nicht weggescheucht, war vielleicht doch nicht so schlimm wie angenommen.
„Naja, wir bleiben gar nicht so lange, obwohl Marc ja schon recht hat, schaut alles sehr geil aus.“, die Augen wanderten mit Bedacht zur Tür, er wollte nicht die Begeisterung des Mannes bestätigen, nicht nachdem er ihn so oft ermahnte.
Erneut wurde es etwas ruhig, Sunny zuckte ab und an mit den Fingern, wollte seine Zigarette, welche behutsam hinter seinem Ohr geklemmt ruhte, zwischen die Lippen schieben, jedoch unwissend, ob er das im Haus tun durfte, weswegen der Schwarzhaarige es ganz sein ließ, stattdessen an seiner Unterlippe herumknabberte.
Sie hatten gar nicht viel Zeit die Ruhe zu genießen, als der Vierte der Truppe sich wieder zu ihnen gesellte, breit vor sich hingrinsend.
„Woa, ihr hattet ja schon oft Sex gehabt für einen Tag!“, platze es aus dem Braunhaarigen heraus, der sich wieder in den Sessel fallen ließ. „Es sei denn vor euch war jemand hier gewesen.“, fügte er rasch hinzu und brach damit ein Thema an, das die anderen anscheinend ebenso spannend fanden. Neugierige Augen lagen auf den armen Ethan. „Uui, dafür ist der Urlaub also gedacht gewesen!“, Robby klatschte in die Hände. „Und wie ist es so? Ich wette es ist gut, ist es gut?“, fragte er beiläufig, als ob nichts dabei wäre, nippte dabei an seinem Glas. Es war wohl einer der vielen unterschiedlichen Wahrnehmungen, die sie hatten- während es für die Hippies normal war, über ihr Sexualleben zu reden, war Ethan wahrscheinlich etwas anderes gewöhnt, wohlmöglich machten normale Bürger so etwas nicht und definitiv auch nicht so direkt, doch das hatten die vier Männer gänzlich vergessen und warteten auf Antworten um ihre Neugier zu stillen, wobei einige Blicke weniger begeistert waren, so als ob man ihn über das Wetter ausgefragt hätte, doch wenigstens konnte man im Vergleich zum Wetter hier viel mehr erzählen und reden, sie hatte hatten wahrscheinlich genügend Geschichten, mit denen sie die Wartezeit noch unangenehmer für den Arzt gestalten konnten.

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BeitragThema: Re: Living on a guitar´s strings   Living on a guitar´s strings - Seite 6 Icon_minitime1Mi Jul 11, 2012 8:12 pm

Er konnte spüren, dass auch den Hippies im ersten Moment nicht so wirklich ein Gesprächsthema einfallen wollte, klar, unter sich gab es viel zu bereden, aber Ethan war nicht nur ein Fremder, sondern schien beinahe aus einer völlig anderen Welt zu kommen. Er gehörte zwar keinesfalls zu den Leuten, die sie schief angucken oder gar beleidigen würden, aber er würde vermutlich auch nicht mit ihnen auf eine Demo gehen oder mit ihnen kiffen. Die einzige Verbindung, die er zu ihnen so wirklich hatte, war Chris, und der war nun leider Gottes nicht hier. Der Arzt erwischte sich dabei, wie er immer wieder nach dem Geräusch eines weiteren Motors lauschte, das Erscheinen des Blonden hätte die ganze Situation sehr aufgelockert. Aber wer wusste schon, mit wem er sich wieder verquatscht hatte. Er würde ein wenig Smalltalk schon überstehen.
Mit einem leichten Grinsen hörte er zu, wie die vier von ihrer Odyssee hierher berichteten, nun konnte er sie ja noch weniger wegschicken, denn sie hatten wohl ganz augenscheinlich sehr viel mehr als nur zwei Stunden bis hierher gebraucht. Generell war Ethan nicht böse, dass sie hier aufgetaucht waren. Er hätte sich eben nur gewünscht, dass Chris hier gewesen wäre, um die ganze Lage etwas weniger kompliziert zu machen.
„Naja, eigentlich wohnt hier ja auch ein reicher Pinkel, also kein Wunder, dass das Haus so aussieht.“
Er hielt einen Moment inne und fragte sich, ob Chris´ Freunde überhaupt wussten, aus was für einer Spießerfamilie er stammte, aber er kam zu dem Schluss, dass der Hippie das seinen Freunden wohl nicht verschwiegen hatte, dafür war er einfach nicht der Typ. Er war ehrlich und es gab ja eigentlich auch keinen Grund das zu verschweigen, vor allem nicht vor den anderen Hippies, denn sie würden ihn deswegen wohl kaum verurteilen.
„Nein nein, ihr kommt nicht unpassend, wenn überhaupt habt ihr mich nur beim fernsehen gestört, und es lief eh nichts Gutes“, winkte er Robbys Bedenken leicht ab. Er hatte anscheinend genauso an ihre letzte Begegnung denken müssen wie der Arzt. Wären die anderen drei nicht anwesend, hätte er sich vermutlich sogar für sein Verhalten damals entschuldigt, aber vor allen anderen erschien es ihm irgendwie unpassend. Er blickte dem Hippie hinterher, der anfing, durchs Haus zu wuseln –er war sich fast sicher, dass das Marcus sein musste-, unterdrückte kurz ein Gefühl von Besorgnis, als er alle möglichen Türen öffnete, aber was hatten sie schon zu verbergen? Sie waren ja immerhin erst seit einem Tag hier.
„Meinetwegen könnt ihr heute ruhig bleiben“, bot Ethan an und streckte sich leicht. Auf Übernachtungsgäste waren sie zwar nicht eingestellt, und das wäre wohl auch zu viel des Guten, aber der Arzt wollte seinem Freund beweisen, dass er seine Freunde nicht von ihm fernhalten musste, und außerdem hatten sie eh keine festen Pläne. Der Tag ging ihnen ja nicht verloren, nur, weil die Hippies hier waren.
Er hatte gerade einen Schluck Wasser genommen, als Marcus zurückkam und ihn mit seiner Aussage dazu brachte, die Flüssigkeit prustend wieder auszuspucken. Eine Weile lang kam er aus dem Husten nicht mehr heraus, aber vermutlich wäre Ersticken sogar die angenehmere Variante gewesen, anstatt sich jetzt dem Gespräch zu stellen, das sich urplötzlich in solch eine intime Richtung gewandt hatte.
„Wie kommst du denn jetzt darauf?“, fragte er hustend, während er merkte, wie er mit einem Schlag rot bis zu den Ohren wurde. Er hatte völlig vergessen, dass es für Chris´ Freunde wohl kein besonderes Gesprächsthema war. Urplötzlich fragte Ethan sich, ob Chris schon etwas über ihr Sexleben erzählt hatte, was die Röte in seinem Gesicht noch etwas dunkler werden ließ. Bestimmt hatte Marcus die Kondome im Mülleimer gesehen. Jetzt war es jedenfalls nicht mehr zu ändern. Ethan betete geradezu, dass Chris wiederkommen möge, doch das erleichternde Motorgeräusch blieb aus.
„Also, nein, nicht nur dafür“, nuschelte er, wie hypnotisiert auf sein Glas starrend. Es erschien ihm ein Ding der Unmöglichkeit zu sein, nun auch nur einem von ihnen in die Augen zu sehen. Anscheinend war aber ihre Neugier viel zu groß, als dass sie das Thema jetzt wechseln wollten, und Ethan fiel leider auch überhaupt nichts ein, mit dem er sich geschickt aus der Affäre ziehen konnte, ohne völlig unhöflich zu sein. Auch, wenn es vermutlich eher unhöflich war, ihn so direkt auf sein Sexleben anzusprechen, aber das sahen die Hippies wohl nicht so. Dass ihm nun die Bilder des vergangenen Tages nochmal durch den Kopf schossen, war auch in keinster Weise hilfreich. Er stellte das Glas zurück auf den Tisch, griff sich das Sofakissen und zupfte nervös daran herum. Gerade, als er die leise Hoffnung hegte, das Thema mochte überstanden sein, setzte Robby noch einen drauf. Ethan war sich fast hundertprozentig sicher, dass er sich noch nie unwohler in seiner Haut gefühlt hatte. Andererseits hatte er wohl kaum etwas zu verlieren, denn die vier Hippies waren sicher die letzten, die mit solchen Details hausieren gingen. Er war immerhin kein Kleinkind mehr und konnte dieser Frage wohl kaum durch stures Schweigen entgehen.
„Ich- Ich hab natürlich nichts zum vergleichen“, begann er etwas stotternd, das Kissen weiter malträtierend.
„Aber ja, es ist wirklich sehr gut“, fügte er hinzu, und schielte leicht über das Kissen hinweg, noch immer starrten ihn alle vier an, als verkündete er gerade etwas überaus Wichtiges. Er kaute leicht auf seiner Unterlippe, aber er brauchte nur Marcus´ Blick zu sehen um zu wissen, dass er das Thema noch lange nicht überstanden hatte. Da half auch ein flehender Blick nicht viel.

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BeitragThema: Re: Living on a guitar´s strings   Living on a guitar´s strings - Seite 6 Icon_minitime1Mi Jul 11, 2012 10:01 pm

Wenn Chris mitbekommen hätte, wie weit seine Hippiefreunde mit dem Gesprächsthema gingen, hätte er bestimmt sofort eingegriffen und sie auf irgendeine andere Sache gelenkt oder vielleicht ein bisschen über das Haus gesprochen, damit wenigstens einer die Aufmerksamkeit wieder auf sich lenken konnte, aber leider war er immer noch nicht da um seinen Freund aus dieser unangenehmen Lage zu retten und so war er leider auf sich alleine gestellt gewesen ihnen irgendwas zu erzählen.
Die vier Gestalten bemerkten natürlich die Rotfärbung im Gesicht des Arztes, blickten leicht belustigt drein, wer hätte je geahnt, dass es ihm so unangenehm sein könnte über sowas Natürliches zu sprechen.
Doch anstatt das Thema sacken zu lassen, ließen sie Ethan ein wenig zappeln, bis er endlich eine Antwort gab. Sunny verzog das Gesicht- allgemeiner konnte er wohl nicht das alles beschreiben, nicht, dass sie alle Details hören wollten, doch ein klein bisschen mehr wäre schon zufriedenstellender gewesen.
„Ach, ihr wechselt euch bestimmt ab, das ist gesund und toll.“, summte Charlie lächelnd, der neben dem langen Sunny auf dem Boden im Schneidersitz saß und ohne darauf zu achten mit seinem Finger Muster in den Teppich malte, während die Augen gebannt auf Ethan starrten.
„Also bei mir wird auch nicht abgewechselt und es macht dennoch Spaß und ist gesund.“, murmelte Sunny, seinen Blick auf den Freund neben ihm gerichtet.
„Ach, wie soll man sich bei einer Frau auch abwechseln!“, raunte Marcus mit zusammengezogenen Augenbrauen und wurde auf die Bemerkung hin als heterophob beschimpft.
Für einen Moment vergaßen sie, dass sie hier eigentlich Chris‘ Freund ausfragen wollten und diskutierten darüber, ob man denn als bekennender Bisexueller hetereophob sein konnte oder nicht und inwiefern sich Männer und Frauen im Bett abwechseln konnten.
„Naja, sie können die Positionen wechseln, du weißt schon, ein Kerl muss nicht die ganze Zeit über ihr liegen.“
„Wieso müssen die aber auch immer liegen, es gibt auch mehr Varianten!“, widersprach Robby dem Schwarzhaarigen, wandte sich dann wieder dem Ex- Soldaten zu. „Oder?“
Ethan musste es ja auch wissen, neben dem verärgerten Marcus, der sich immer noch nicht beruhigen konnte, weil man ihm gerade etwas unterstellen wollte, was seiner Meinung nach nicht stimmte.
„Aber das kann man trotzdem nicht vergleichen, bei Kerlen ist das anders und nein, Sunny, du hast doch noch nie rannehmen lassen, du weißt sowas nicht!“, der Mann mit dem halben Haaranteil blinzelte noch einmal kurz zu ihm herüber, dann starrte auch er in Ethans Gesicht.
„Das ist ja auch alles egal- hattet ihr schon mal Sex in der Küche? Bester Sex, den man haben kann, ist nur zu empfehlen.“, fuhr Marcus fort, heftig mit dem Kopf nickend, die anderen stimmten ihm dabei zu.
„Oder in der Dusche.“, warf Robby kichernd ein. „Oooder einfach nur auf dem Boden- wozu Orte?!“, Charlie blickte in die Runde. „Auto ist auch nicht schlecht- ihr wisst schon, die Abende im Autokino..“, Sunny rammte seinem Nebenmann den Ellbogen gegen die Rippen, grinste verschwörerisch und alle mussten vor sich hinschmunzeln, da sie anscheinend alle schon einmal das Glück hatten und an solch einem Erlebnis teilhaben durften.
„Wir sollten eine Liste schreiben, das ist lustig!“, lachte der Rothaarige. Keiner hatte auch nur daran gedacht, dass es vielleicht für einen von ihnen alles andere als lustig war, wobei sie nun nicht nur über Chris‘ und Ethans Liebesleben sprachen und dennoch schienen sie erst mit dem Thema zu beginnen, da jeder begeisterte Vorschläge lieferte, wo man es seinem Partner am besten den Akt ausführen konnte.
„Hast du noch einen Vorschlag, Ethan?“, fragte Robby nach einer Weile, zählte nebenbei an den Fingern ab, wie viele Ideen sie schon gesammelt hatten.
Vom Blondhaarigen war immer noch keine Spur zu sehen und kein Wagen schien auch nur an dem Hause vorbeifahren zu wollen und mittlerweile ersehnten die Hippiefreunde gar nicht die Ankunft ihres Gruppenmitglieds, zumindest schien keiner mehr aus dem Fenster zu schauen, in der Hoffnung, der junge Mann würde endlich erscheinen. Mit dem Arzt schienen sie genau so viel Spaß zu haben, es war irgendwie niedlich in sein rotes Gesicht zu schauen und irgendwo war es auch interessant zu sehen, wie lange es noch dauern würde, bis die vier jungen Männer ihn irgendwie dazu bringen konnten, etwas lockerer zu werden und vielleicht aktiver an ihren Gesprächen teilzunehmen. Vielleicht würden sie niemals gemeinsam durch die Staaten fahren und mit einer Gitarre Lieder auf der Straße trällern, doch sie hatten sich fest vorgenommen das Pärchen öfter zu besuchen und Chris dazu zu bringen, auch Ethan zu ihnen zu bringen, dann würde das mit den Gesprächsthemen vielleicht auch besser hinhauen und sie wären vielleicht sogar angenehme Gäste und keine seltsamen Wesen, mit denen man nichts zu anfangen wüsste.

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BeitragThema: Re: Living on a guitar´s strings   Living on a guitar´s strings - Seite 6 Icon_minitime1Mi Jul 11, 2012 11:29 pm

Ethan konnte nur ein wenig perplex blinzeln, so schnell, wie die akuten Gesprächsthemen der vier zu wechseln schienen. Er konnte sehen, dass sie gerne noch mehr erfahren hätten, aber er war sich nicht im Klaren darüber, ob er das wollte. Er wusste es einfach nicht, der Gedanke, man könnte dann auch während seiner Abwesenheit über sein Sexleben reden, war irgendwie merkwürdig und fühlte sich beunruhigend an, andererseits würde es ihm auch keinen Schaden zufügen. Und das waren nun einmal einfach Themen, die bei Chris und seinen Freunden häufiger auf den Tisch kamen. Wenn Ethan also auf der einen Seite von seinem Freund verlangte, dass er sich für ihn zurücknahm, musste er wohl auf der anderen Seite wohl auch erwarten können, dass er sich selbst ein wenig öffnete. Aber es war einfach so eine seltsame Situation! Mit Chris fiel es ihm mittlerweile nicht mehr so schwer, diese Themen in den Mund zu nehmen, aber dem vertraute er auch zutiefst. Den Großteil der Leute, die jetzt hier in diesem Wohnzimmer saßen, kannte er gerade mal seit einer Stunde. Was, wenn sie durch seine Aussage ein schlechtes Bild von ihm bekamen? Aber was machte er sich vor, so eine gute Figur konnte er bis jetzt eh nicht gemacht machen, mit seinem krebsroten Schädel, das Sofakissen zerpflückend….Er setzte sich etwas auf, zog die Beine näher an den Körper und stellte die nackten Füße auf das Sitzkissen des Sofas. Bei seinem Glück würde es ewig dauern, bis Chris zurückkam, und so konnte er es sich wenigstens bequem machen.
„Ich denke, ja, Abwechslung ist bestimmt toll, ich mein, ich hatte ja gestern erst mein „richtiges“ erstes Mal“, haspelte der Arzt, und bei den letzten Worten war er so zaghaft geworden, dass man das Gefühl haben konnte, die Worte wären am liebsten hinter seinen Lippen geblieben.
„Aber in Zukunft tauschen wir bestimmt häufiger“, blubberte er in sein Glas, froh darüber, dass ich die Unterhaltung für einen Moment von ihm abwandte und auf eine Grundsatzdiskussion verschob. Himmel, er war nicht einmal gut darin, über solche Themen zu reden und stellte sich unglaublich dämlich dabei an. Wäre Chris hier gewesen, er hätte bestimmt wieder gequietscht vor Entzückung. Der Arzt wusste nicht genau warum, aber irgendwie überraschte es ihn sogar, dass einer der Hippies auch eine Freundin hatte, er war fälschlicherweise immer davon ausgegangen, dass sie alle wenigstens bi waren. Jetzt schalt er sich innerlich für diese oberflächliche Fehleinschätzung. Er war froh, dass sich die Aufmerksamkeit wenigstens für einen Moment von ihm abwandte und sich auf eine Grundsatzdiskussion konzentrierte, der Ethan zum Glück etwas fern bleiben konnte. Dabei musste er zugeben, dass er eigentlich sogar Erfahrungen hätte beisteuern können, immerhin war er sowohl mit Frauen als auch mit einem Mann zusammengewesen, aber die Diskussion war beizeiten sogar recht hitzig, weshalb er lieber nichts dazu sagte, um niemanden gegen sich aufzubringen. Auch als Robby sich kurz an ihn wandte, zuckte er nur entschuldigend mit den Schultern, aber man schien es ihm nicht allzu übel zu nehmen, denn schnell war auch das Gespräch ohne ihn fortgesetzt. Ein wenig hatte sogar die Röte in seinem Gesicht wieder abgenommen und er hatte sich etwas entspannt, das Kinn auf dem Kissen platziert. Er musste sogar gestehen, dass die Gespräche der Hippies viel interessanter waren als die meisten anderen Konversationen, die er mit Leuten aus seinem Bekanntenkreis geführt hatte.
Als das Gespräch sich wieder einem etwas anderen Thema zuwandte, wurde Ethans Schädel aber augenblicklich wieder rot. Er war beinahe etwas neidisch, denn ehrlich gesagt hörten sich all diese Vorschläge wunderbar und verführerisch an, aber bis jetzt hatte er keine solche Geschichte von sich und Chris zu erzählen. Dabei wollte er auch so verschwörerisch grinsen können, wenn vom Autokino die Rede war, oder zustimmend nicken, wenn besonders geeignete Orte aufgezählt wurden. Aber Ethan konnte nur zuhören und sich vorstellen, wie toll diese Erlebnisse mit Chris wohl wären. Auf einmal wollte er noch aus anderen Gründen, dass Chris zurückkam. Umso perplexer war er, als Robby das Wort auf einmal wieder an ihn richtete, und er hob langsam den Kopf.
„Nein, leider nicht, wir hatten bis jetzt nur Sex im Bett“, nuschelte er etwas betreten in sein Kissen, bevor er ruckartig wieder aufsah.
„Aber es war trotzdem nicht langweilig oder uninteressant!“, stellte er bestimmt richtig, und sah die vier Hippies dabei zum ersten Mal wirklich fest an. Er konnte den Blick allerdings nicht lange halten und starrte dann wieder auf sein Kissen.
„Für mich ist eben vieles noch das erste Mal“, fügte er hinzu, beinahe etwas bedrückt. Die Hippies hatten alle so viele Geschichten zu erzählen, so viele tolle Erlebnisse, die sie im Bett –oder eben ganz woanders- gehabt hatten, und der Arzt hätte ihnen vermutlich nicht mal viel erzählen können, wenn sie viel expliziter gefragt hätten.

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BeitragThema: Re: Living on a guitar´s strings   Living on a guitar´s strings - Seite 6 Icon_minitime1Do Jul 12, 2012 12:56 am

Alle mussten gleichzeitig grinsen, als Ethan von seinem ersten Mal sprach oder zumindest erwähnte, dass er und Chris dieses hinter sich gebracht hatten und es anscheinend wohl nicht allzu schlecht verlaufen war.
„Glückwunsch!“, stieg der junge Mann mit den Sommersprossen an, strahlte über beide Ohren, als er den Blick zu Ethan wandern ließ. Er hatte anscheinend mehr Qualitäten an sich als die Hippies ihm zu Anfang zugeschrieben hatten und dies war eine nur zu gute Sache.
Auch dass er später tatsächlich zu Wort kam und etwas zum Thema beitrug, war ein klein wenig überraschend und faszinierend zugleich. Die Hippies vergaßen gerne die Tatsache, dass Ethan tatsächlich nicht immer mit Kerlen zusammen war und wahrscheinlich vorher auch Beziehungen führte, die ganz der Norm entsprachen, wo ausgefallene Orte für Liebesbekenntnisse vielleicht sogar verachtet wurden und man wahrscheinlich nicht einmal über so etwas sprach. Generell waren viele Dinge Neuland für den armen Arzt, weswegen sie auf seine letzte Bemerkung hin ihn am liebsten umarmt hätten, stattdessen schenkten sie ihm ein aufmunterndes Lächelnd. „Ach, wir alle hatten unsere ersten Male und eure Beziehung ist ja noch unglaublich frisch!“, murmelte Marcus rasch, sich etwas näher zu Ethan beugend. Die anderen nickten zustimmend. „Jaaah und wie wir Chris kennen, wird er es sowieso nicht bei dem ganzen normalen Kram belassen, außerdem hast du ja jetzt echt die Möglichkeit alles zu tun und das auch frei zu äußern.“, fügte Charlie hastig hinzu, dabei heftig nickend.
Dies war ein großer Vorteil, wenn man mit Chris oder einem von den Jungs, die im Wohnzimmer saßen, zusammen war- man konnte alles äußern, was einem gerade in den Sinn fiel und keiner würde es in irgendeiner Form missbilligen, so waren sie einfach nicht und so wollten sie auch nie sein, das wäre schließlich eine Einschränkung in der Freiheit!
„Und wenn der Sex gut ist, ist es eigentlich auch egal, wo man den hat- ach ich erinnere mich noch an mein erstes Mal.“, summte die Stimme Roberts, der gedankenverloren aus dem Fenster blickte.
Und ab da begannen sie über ihr erstes Mal zu sprechen, wann und wo sie es hatten, gerieten in weitere, hitzige Diskussionen.
„Wir zählen nicht die ersten Male, wo man mit jemanden nackt geknutscht hat, das ist doch Quatsch!“, brummte Marcus und Sunny zuckte lediglich mit den Schultern, fügte hinzu, dass sein erster Kontakt zu einer Frau gar nicht so toll war wie erwünscht.
Ab und an wanderten die Augen der vier Freunde zu Ethan, in der Hoffnung, er würde ihnen etwas über sich erzählen, doch sie zwangen ihn nicht, wahrscheinlich hatten sie ohnehin schon mehr Information bekommen als je ein anderer Mensch, den der Arzt kannte und das war immerhin lobenswert und irgendwo auch unglaublich toll, weil sie anscheinend vertrauenswürdiger erschienen. Und selbst wenn sie damit irgendwie getratscht hätten- sie kannten keinen, der sich explizit dafür interessierte wie es im Sexualleben anderer ging, den er oder sie ohnehin nicht kannte.
Die Hippies waren so vertieft in ihrem Gespräch, dass sie gar nicht bemerkten, wie der andere VW- Bus angefahren kam und die Türen knallten, bis anschließend die Haustür laut im Flur widerhallend zukrachte und „Oh mein Gott, sind sie es wirklich?“ einige Oktaven höher ertönte.
Schnell tapsende Schritte, die kurz in der Küche halt machen um die schweren Einkaufstüten abzustellen, dann rannte der Blonde regelrecht ins Wohnzimmer hinein, sprang in die Arme von Marcus, den er am ehesten anhüpfen konnte, stieß ein glückliches Quietschen aus, unglaublich überrascht, dass sie überhaupt hierher kommen würden und das auch noch ohne einer gewissen Ahnung, wo dieses Haus eigentlich stand.
„Ihr seid so dumm!“; stieß der Hippie lachend aus, musterte das glückliche Gesicht von Marcus, ehe er von ihm abließ und nach der Reihe die anderen zu einer innigen, beinahe ausquetschenden Umarmung zog, bis er vor Ethan stehen blieb, bohrte ihm sanft den Zeigefinger in den Oberschenkel, bis er die Beine so platziert hatte, dass Chris sich auf seinen Schoß setzen konnte.
Er war erstaunt darüber, dass sein Freund sie hier rumsitzen ließ und das obwohl sie unangemeldet erschienen waren, aber schlecht fand er es ganz bestimmt nicht. „Du meine Güte, wenn ich gewusst hätte, dass ihr kommt, hätte ich nicht so lange im Dörfchen getrödelt.“, summte seine Stimme melodisch, mit den Augen jeden einzelnen beäugend. Es war ein toller Besuch, obwohl Chris schon ein wenig gehofft hatte, dass er und Ethan nach dem Mittagessen ein wenig zu zweit die Zeit genießen konnten, vielleicht ein bisschen am See und..nun ja, er hatte eine Idee, doch seine Freunde warfen alles ein klein wenig über Bord, doch es war nicht schlimm, sie hatten noch mehr Tage und wer würde diese vier wunderbaren Menschen schon freiwillig loswerden wollen?
„Seid ihr schon lange hier, hab ich was verpasst. Haben sie dich genervt, Ethan?“, sein Blick wanderte zu seinem Mitbewohner, er grinste ihn breit an, küsste ihn flüchtig auf die Lippen, die Arme um den Hals werfend. Ach, solche Momente sollten öfter existierten, wo er mit Ethan und seiner kleine Familie gemeinsam die Zeit verbringen konnten, ohne Argwohn und Ärger sondern mit ganz viel Freude und Liebe. Vielleicht waren sie ja schon lang genug da gewesen, sodass sie sich irgendwie besser kennen gelernt hatten? Chris hätte es zumindest toll gefunden.

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BeitragThema: Re: Living on a guitar´s strings   Living on a guitar´s strings - Seite 6 Icon_minitime1Do Jul 12, 2012 10:38 am

Er wusste gar nicht genau, weshalb, aber die aufmunternden Worte der Hippies munterten ihn irgendwie sogar wieder auf. Sie hatten vermutlich recht, sie waren noch nicht lange zusammen und Chris würde ihn bestimmt noch zu einer Menge verrückter Dinge überreden, und wenn sie sich dann wieder mal mit seinen Freunden trafen, dann hatte er vielleicht auch schon ein wildes Erlebnis, mit dem er ein wenig prahlen konnte. Allein der Gedanke daran zauberte ihm ein Lächeln auf das Gesicht und einen ganz leichten Hauch von Röte. Es war irgendwie schon nett, wie die vier versuchten, ihn aufzumuntern, obwohl sie ihn ja doch kaum kannten. So langsam konnte der Arzt wirklich verstehen, warum Chris sie als seine zweite –oder vielleicht sogar erste richtige- Familie ansah.
„Ja, ich denke, ihr habt Recht“, grinste er leise und schwelgte ein wenig in seinen Gedanken, bevor ihn das neue Gesprächsthema wieder in seinen Bann zog. Er beschränkte sich zwar dieses Mal eher aufs Zuhören, auch wenn er merkte, wie sie ihn hin und wieder neugierig anschauten, aber er wüsste gar nicht, wie er das hätte erzählen sollen. Auch, wenn die Röte in seinem Gesicht mittlerweile sogar etwas weniger geworden war, und er ihnen mit leichtem Grinsen zuhörte. Die Ankunft von Chris hatte er gar nicht mehr so verzweifelt erwartet wie zu Anfang, was natürlich nicht heißen sollte, dass er sich nicht freute, als er endlich vom Einkaufen wiederkam. Und auch die Freude seinerseits war riesig, als er die Freunde sah, er hatte anscheinend wohl wirklich nicht damit gerechnet, dass sie ihn besuchen kommen würden, und umso größer war die Freude.
Er ließ Chris auf seinem Schoß Platz nehmen und legte leicht die Arme um seinen Bauch, sein Kinn auf seiner Schulter abstützend. Bei seiner Frage wurde er wieder etwas rot, und er hatte ein wenig Sorge, dass die vier Hippies nun doch wieder etwas konkreter fragen würden, wenn Chris dabei war, weshalb er nur schnell den Kopf schüttelte.
„Nein, nein, wir haben uns gut unterhalten“, summte er mit einem kurzen Blick zu Robby, aber sie ließen es scheinbar darauf beruhen. Ethan würde Chris später erzählen, über was sie ihn so alles ausgefragt hatten. In der Tat blieben die vier noch bis in den späten Nachmittag, obwohl sie sich ja nur so kurz nicht gesehen hatte, schienen sie schon wieder eine Menge erzählen zu haben, und irgendwann verlegten sie das Gespräch auch draußen an den See, wo sie ihre Beine im Wasser baumeln lassen konnten und der ein oder andere schließlich auch ein kaltes Bad nahm. Zwar sehnte sich Ethan auch ein wenig nach gemeinsamer Zeit mit Chris, je später es wurde, aber es war nicht so arg, dass er die Hippies weggescheucht hätte, immerhin sah er auch, wie viel Freude ihr Besuch ihm bereitete, und er wollte die Harmonie nicht kaputt machen und eventuell für den gesamten kommenden Urlaub für schlechte Laune sorgen.
Irgendwann gegen fünf machten sie sich allerdings so langsam zum Aufbruch bereit, nachdem Ethan ihnen noch einmal den Rückweg erklärt hatte, damit sie hoffentlich nicht wieder stundenlang herumirrten. Die Verabschiedung nahm noch einmal eine ganze Menge Zeit in Anspruch, und auch, wenn der Arzt das immer noch etwas unangenehm fand, ließ er sich von jedem einen flüchtigen Kuss geben, schaute etwas zerknautscht zu Chris hinüber, wirklich gefallen tat es ihm ja immer noch nicht, aber er war zu gut gelaunt, um deswegen wieder eifersüchtig zu werden. Sie winkten dem bunten Bulli hinterher, bis er zwischen den Bäumen verschwunden war, dann legte Ethan seinen Arm um Chris´ Hüfte und schlenderte mit ihm zurück zum Haus.
„Ich wäre fast gestorben, als sie zuerst hier aufgeschlagen sind“, gestand er beschämt, und merkte, wie er wieder etwas rot wurde.
„Sie haben irgendwann angefangen, mich über unseren Sex auszufragen“, murmelte er, und schielte verstohlen zu Chris hinüber.
„Ich…..hab mich irgendwie blöd gefühlt, weil sie alle so spannende Stories zu erzählen hatte.“
Mittlerweile war er wieder fast so rot geworden wie zu Anfang. Ihm fiel ein, dass er Chris ja eigentlich gestern ins Kino hatte einladen wollen, er darauf aber keine Antwort bekommen hatte. Jetzt war ihm irgendwie umso mehr danach, wo die Hippies ihm all diese Geschichten erzählt hatten. Es war zwar kein Autokino, wo sie völlig unter sich waren, aber sie konnten sicher in der Dunkelheit ein wenig rummachen, wenn es nicht allzu voll war und dann auf die Toilette verschwinden….Bei dem Gedanken musste Ethan leicht grinsen.
„Was ist eigentlich mit Kino, wollen wir da heute Abend noch hin?“, fragte er Chris, und sah ihn dabei hoffnungsvoll wie vielversprechend an. Die Vorstellungen begannen erst so gegen acht, also hatten sie noch genug Zeit, falls Chris irgendetwas mit ihm vorgehabt hatte.

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BeitragThema: Re: Living on a guitar´s strings   Living on a guitar´s strings - Seite 6 Icon_minitime1Do Jul 12, 2012 8:12 pm

Es war toll zu sehen, dass sich Ethan und seine Freunde so gut verstehen konnten, es versüßte Chris einfach den Tag und es schien immer besser zu werden. Obwohl nur ein Tag zwischen ihrem letzten Treffen lag, waren erstaunlich viele Gesprächsthemen aufgekommen, die ausdiskutiert werden mussten. Der Hippie genoss die Zeit draußen am See, ließ seine Füße über das Wasser baumeln, während seine Ohren den anderen zuhörten, einige waren ins Wasser gesprungen und Ethan saß neben ihm, sodass er nichts zu vermissen brauchte, während er die Sonne genoss und den wunderbaren Geruch des Wassers in sich einsog. Solche Tage waren wirklich selten da, auch wenn der Blonde und seine Gruppe oft die Tage am Strand verbrachten, doch selbst in den abgelegensten Buchten San Franciscos war es nie so ruhig und idyllisch. Chris seufzte leise auf, lehnte seinen Kopf an seinen Freund ab, die Arme fest um die Hüfte geschlungen. Wenn es nach ihm ginge, hätten die vier Freunde ruhig über Nacht bleiben können, sie hatten schließlich noch zwei freie Schlafzimmer zur Verfügung gehabt, sodass Ethan und Chris nicht einmal wirklich gestört werden könnten, doch das wäre wahrscheinlich zu viel des Guten gewesen, zumal es ja ihr Urlaub war und nicht ein gemeinsamer Ausflug mit Musik, ein bisschen Gras und Geschichten am Lagerfeuer- das konnten sie ja noch nachholen, sie noch ihr ganzes Leben vor sich.
Die Zeit schwand nur so dahin und dann hieß es auch schon den Hippies eine gute Reise zu wünschen. Es war noch hell, als sie an der Türschwelle des Hauseingangs standen und sich liebevoll verabschiedeten, Chris schaute den Gestalten noch hinterher als sie ratternd davondüsten, winkte energisch, als auch schon die Tür zufiel. Seine grünen Augen wanderten zu seinem Mitbewohner, ihn schief anlächelnd. „Ist das nicht lieb von ihnen?“, summte er gut gelaunt, neben ihm hertapsend, Er musste schmunzeln, als Ethan ihm endlich erzählte, wie das Treffen wirklich verlaufen war, als der Blonde noch nicht zurück war. „Was denn, waren sie etwa so schlimm?“, doch die nächsten Worte bestätigten diesen Verdacht nur, ungläubig musterte der Jüngere das Gesicht des Arztes, blieb einen Moment wie angewurzelt stehen, ehe er laut loslachte. Ach herrje, da hatte er den armen Ethan aber wirklich im Stich gelassen, es war gar nicht anders zu erwarten gewesen, dass sie ihn ausfragen würden, sie waren ein so unglaublich neugieriges Volk und auch war dies ein Thema, das wahrscheinlich niemals langweilig werden würde. „Die sind ja gemein, sie wissen doch, dass wir noch gar nicht so lange zusammen sind.“, lachte der Hippie, strahlte seinen Geliebten an. Er konnte es sich schon vorstellen- wie sie alle dagesessen haben und mit gebannten Augen auf den Arzt starrten, abwartend, was er ihnen über ihr Sexleben erzählte und wie unglaublich unangenehm es ihm war. Zu niedlich!
„Ich hoffe doch, du hast ihnen wenigstens gesagt, dass unser Sex gut ist!“, fügte er mit einer ermahnenden Stimme zu, die Augen lagen ernst auf dem Größeren, doch wurden seine Züge schnell wieder weicher, er schmieg sich etwas enger an den großen Körper seines Nebenmanns, immer noch vor sich hinkichernd.
„Aber mach dir nichts aus ihren Geschichten, unsere werden viel toller- wir sind ohnehin die beste Story, die man jemanden erzählen kann, wir sind ein kleines Märchen, Ethan.“, der Hippie zog sich leicht hinauf, drückte dem Älteren einen sanften Kuss auf die Lippen. Tatsache, sie waren eine unglaublich interessante Story- ein Hippie und ein Veteran des Militärs verlieben sich ineinander, obwohl ihre Bedingungen es beinahe gar nicht zugelassen hätten und obendrein waren sie auch noch beide Kerle- da konnte nun wirklich keine Geschichte mithalten, nicht einmal das tollste Sexerlebnis!
Bei den nächsten Worten, die Ethan aussprach, bildete sich erneut ein breites Gesicht auf dem Gesicht des Blondhaarigen. „Ohja, lass uns heute ins Kino gehen!“, piepste er begeistert, zog den Größeren zu einem weiteren Kuss. Er erinnerte sich daran, dass er ihn gestern noch deswegen gefragt hatte aber er kannte seine eigene Antwort selbst nicht mehr, wobei ein Kinobesuch immer eine tolle Sache war! „Oooh, das wird toll!“ Das wäre dann ein richtiges Date, ohne Versteckspiel oder anderen Sorgen, nein, nur sie und das Kino und die Welt um sie herum, die endlich mal nicht entscheidend dafür war, ob sie sich treffen konnten oder nicht.
Der Blonde freute sich wie ein Schneekönig auf den bevorstehenden Ausflug, der Tag schien einfach nur perfekt zu sein, wobei die Wartezeit beinahe schon unerträglich zu werden schien. Chris stocherte in seinem Salat herum, schob sich ungeduldig die Gabel in den Mund. Sein Hunger war gar nicht so gigantisch gewesen, viel zu sehr kribbelte es im Bauch, sodass er gar nicht verstehen konnte, wie sein Freund da das ganze Zeug in sich hineinstopfen konnte, als ob er vor Jahren das letzte Mal gegessen hätte. Der Hippie verzog leicht das Gesicht. „Du bist wie ein Bär.“, murmelte er lachend, schob anschließend seinen Teller beiseite, mit den Strähnen seines Haars herumspielend. Als nun auch diese Prozedur endlich beseitigt worden war und der Kleinere den letzten Teller ins Schränkchen packte, konnten sie endlich losfahren.
Er wechselte noch schnell sein Shirt, schnappte sich mit der einen Hand die Autoschlüssel und mit der anderen seinen Ethan, zerrte ihn mit sich in den Wagen, mit welchem er schnell das Haus hinter sich ließ und das bekannte Örtchen heimsuchte.
Es war nicht viel los, die Dorfjugend schien jetzt die kleinen Gassen und Lokale an sich genommen zu haben und so waren auch genug von ihnen vor der Kinokasse- lauter verliebter Pärchen, die sich einen Liebesfilm anschauen wollten, nur wenige Erwachsene waren unter all den Teenies zu sehen, wobei diese erpicht darauf waren, einen anderen Film zu schauen.
Chris hielt die Hand seines Geliebten fest umschlungen, stellte sich bei der Schlange an, zufrieden lächelnd. Einige verwirrte Blicke der Jugend lagen auf dem seltsamen Pärchen, das sich soeben zu ihnen gesellt hatte. Hin und wieder wurde sogar getuschelt, doch das war in Ordnung, was anderes wäre auch unlogisch gewesen.
„Ach, wollen wir wirklich diesen Horrorfilm schauen? Naja, wenigstens sitzt du dann neben mir.“, murmelte der Blonde mit einem leicht flauen Gefühl im Magen, als sie die beiden Tickets für irgendeinen Gruselstreifen kauften. „Weißt du, die Texaner mögen mich nicht, ich wette mit dir, die schlachten da Hippies ab.“, fügte er anschließend hinzu. Sie betraten den wohlig warmen Eingangsbereich, kaufen sich eine große Schüssel Popcorn und Cola, ein Kinobesuch wäre ohne Snacks und koffeinhaltige Getränke einfach nicht wegzudenken.
Der Kinosaal war erstaunlicherweise gar nicht so leer wie angenommen, viele tratschende Bewohner hatten hier und da Platz genommen, Chris grüßte hin und wieder einige bekannte Gesichter, bis auch sie endlich Platz genommen hatten. „Ach ich weiß ja nicht….vielleicht hätten wir in James Bond gehen sollen oder so.“

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BeitragThema: Re: Living on a guitar´s strings   Living on a guitar´s strings - Seite 6 Icon_minitime1Do Jul 12, 2012 9:44 pm

Er hatte keine andere Reaktion von Chris erwartet als schallendes Lachen und den typischen Ausdruck in seinen Augen, wenn er Ethan mal wieder zu niedlich fand. Vermutlich hatte er sogar ahnen können, dass seine Freunde ihn über so etwas ausgefragt hatten. Ethan lächelte den lachenden Hippies etwas beschämt an, allzu glücklich hatte er sich nun wirklich nicht angestellt, aber das hatte Chris ja zum Glück nicht live mitbekommen.
„Ich fand das auch etwas gemein“, beschwerte der Arzt sich gespielt und drückte sich etwas enger an seinen Freund. Bei seiner nächsten Bemerkung musste er nun doch sehr breit grinsen.
„Natürlich, wenn ich schon etwas hab, womit ich angeben kann. So machen das Kerle doch, oder nicht?“, fragte er lachend. Er wusste ganz genau, dass Chris längst gemerkt hatte, dass er manchmal einen den starken Mann spielen musste, und da konnte er sein kleines Klischee doch ruhig mal bestätigen. Er erwiderte den sachten Kuss des Hippies, zog noch kurz mit den Zähnen an seiner Unterlippe, bevor er die Arme wieder sacht um ihn schlang. Seine Worte machten ihn nachdenklich, ja, waren sie das wirklich, ein Märchen? Für viele, zum Beispiel für Chris´ Eltern waren sie vermutliche eher ein Schauermärchen, aber wen interessierte schon, was solche Leute dachten? Recht hatte Chris schon, es war schon eine schräge Geschichte, wie sie zusammengekommen waren, aber eine umso schönere. Gegensätze zogen sich nunmal doch an.
„Außerdem haben wir an diesem Wochenende ja noch genug Zeit, unseren Geschichtensatz ein wenig aufzustocken“, grinste er verschmitzt. Er freute sich, dass Chris sein Vorschlag gefiel, so hatte er etwas, auf das er sich den ganzen Abend freuen konnte. Und da der Hippie im Dorf eh sicherlich schon fallengelassen hatte, dass er mit seinem Freund hier war, würde er sich auch nicht verstecken müssen. Hier sowieso nicht, hier kannte ihn niemand, und wenn ihn hier jemand schräg anschaute, dann konnte ihm das einfach egal sein.
Die meiste Wartezeit schlug Ethan mit Kochen tot, er hatte immerhin heute Mittag nichts gegessen, und war inzwischen schon wieder ziemlich hungrig. Er konnte nicht verstehen, wie Chris sich immer wieder nur mit etwas Salat zufriedengeben konnte, aber anscheinend ging es dem Hippie mit ihm andersherum genauso.
„Na hör mal, wenn man Muskeln hat, müssen die auch gefüttert werden“, sagte er ernst und piekste leicht gegen Chris ´ dürre Brust. Dabei war er so froh über dessen Statur, es gefiel ihm, dass er so schmal und schlank war, und trainierte Muskeln hätten ihn nur irritiert. Wenn der Hippie auch ungern abwusch, sie hatte sowieso noch Zeit, und so mussten sie sich den Abwasch morgen nicht antun. Vor ihrem Aufbruch zog er sich noch kurz etwas anderes an, er hatte sogar eine sportliche Bomberjacke gefunden, in der er sich neben dem langhaarigen Hippie nicht ganz so förmlich vorkam. Erst einmal warf er die Jacke jedoch nur auf den Rücksitz, es war draußen noch warm genug, um im T-Shirt herumzulaufen. Dass sie vor dem Kino bereits einige schiefe Blicke ernteten, wie sie so Hand in Hand dastanden, störte ihn merkwürdigerweise überhaupt nicht. Die Leute hier hatten eine andere Einstellung als in der Großstadt, und das Getuschel hin und wieder war wohl alles, was sie sich erlauben würden. Die meisten von ihnen waren immerhin rund zehn Jahre jünger als er selbst, wenn er die nicht handhaben konnte, wen dann? Aber so weit würde es sicher nicht kommen, im Endeffekt beschäftigte sich hier doch jeder lieber mit seinem Mitbringsel.
Ethan hatte sich geweigert, in irgendeinen schnulzigen Liebesfilm zu gehen, er konnte damit einfach nichts anfangen, und außerdem würden alle Teenies in diesen Film rennen, und dann hatten sie ja absolut gar keine Privatsphäre. Wobei der Saal trotzdem noch etwas voller als gedacht war.
„Ach, es ist doch nur ein Film, und ich bin die ganze Zeit bei dir“, lachte der ehemalige Soldat kurz auf und wuschelte dem doch etwas nervösen Hippie durch die langen Haare. Chris schien hier wirklich noch eine Menge Leute aus seiner Jugendzeit zu kennen, so viele, wie er kurz grüßte, doch schließlich fanden sie einen Platz in einer der hinteren Reihen, die sie sogar ganz für sich hatten. Ethan musste doch ein wenig schmunzeln, der Film hatte kaum angefangen und Chris schob jetzt bereits Panik. Der Arzt legte seinen Arm um seine Schulter und zog ihn etwas näher an sich heran, ihn nebenbei mit Popcorn fütternd.
„Und eine Gelegenheit verpassen, wie du dich quietschend an mich drückst? Ich glaube kaum“, schmunzelte er und gab ihm einen leichten Kuss auf den Nasenrücken. Und es dauerte wirklich nicht lange, als schon die ersten quietschenden Schreie durch das Kino gingen, als die Kannibalen sich ans Werk machten. Ethan zuckte zwar auch hin und wieder zusammen, war aber von dem ganzen Film längst nicht so eingeschüchtert wie Chris. Ein wenig genoss er es ja schon, dass Chris sich so an ihn drückte.
„Wenn es viel zu schlimm wird, können wir natürlich auch rausgehen“, summte Ethan verschwörerisch nah an seinem Ohr, bevor er leicht an diesem knabberte, sich daraufhin eine Hand voll Popcorn nehmend und die nächste Welle Gekreische erduldend.

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BeitragThema: Re: Living on a guitar´s strings   Living on a guitar´s strings - Seite 6 Icon_minitime1Do Jul 12, 2012 10:35 pm

Chris verzog das Gesicht. „Da stand ‚nach einer wahren Begebenheit‘, das steht bei den anderen Filmen nicht.“, murmelte er protestierend, starrte in das Gesicht des Älteren, drehte sich jedoch wieder zur Leinwand um, noch tiefer in den Sitz sinkend während die Zähne geistesabwesend am Popcorn kauten. „Hahah!“, Chris streckte seinem Freund die Zunge aus, als seine nächste Bemerkung in seinen Ohren erklang. Natürlich, es musste ein unglaublicher triumphaler Moment in Ethans leben sein aber irgendwie war der Blonde froh, dass er mit ihm hier saß und dass wenigstens einer von beiden starke Nerven hatte. Chris mochte es sich in Sicherheit wiegen zu können und manchmal war dieses kleine Bild vom männlichen Arzt, der männliche Dinge tat, weil er ein Mann war, gar nicht so schlimm, er konnte sich zumindest daran gewöhnen, dass einer von ihnen das große Tier spielen durfte, zumindest außerhalb ihres Schlafzimmers.
Er musste bei dem Gedanken schmunzeln, es kribbelte im Bauch, wenn der Hippie an ihre nächste Nacht dachte, die hoffentlich baldigst einkehren würde, die letzten Male waren einfach nicht genug und außerdem wollte sein Geliebter bei den nächsten Treffen mit den anderen Hippies ein wenig prahlen- also warum nicht?
Der Langhaarige war so in seinen Gedanken vertieft, dass seine Augen erst viel zu spät bemerkten, dass der Saal allgemeiner dunkler wurde, nur ein Mann, anscheinend Mitarbeiter des Kinos, schaute noch einmal prüfend mit seinem Taschenlämpchen, ob auch zwischen den Sitzreihen alles in Ordnung war, ehe die Leinwandfläche völlig frei von Eindringlingen war und der Film in vollen Zügen beginnen konnte. Schon in den ersten Minuten musste Chris heftig zusammenzucken, seine Finger krallten sich in den Stoff des Älteren, auf den der Kleinere beinahe schon draufgesprungen war, dann entspannten sich seine Muskeln wieder und er griff rasch nach dem Popcorn, schob es sich in den Mund während der Blick gebannt auf dem Film lag, der trotz der furchtbaren Szenen, die sein Herz immer lauter und heftiger pochen ließen, irgendwie spannend war.
„Woa, du meine Güte, wenn das echt passiert ist, werde ich nie wieder einen Fuß nach Texas setzen…“, wisperte der Blonde leise mit aufgerissenen Augen und halb geöffneten Mund.
Er bemerkte nicht, wie seine Kehle ein spitzes Kreischen hinausließ und dieser sich den allgemeinen Lauten der anderen Gäste hinzugesellte und seine Finger wieder in den Stoff des T-Shirts, das dem jungen Arzt gehörte, gruben. Es dauerte eine Weile bis der Hippie die Worte, die man ihm zugesprochen hatte, verarbeiten und verstehen konnte, rasch drehte er seinen Kopf rüber zu Ethan, ihn mit einer hochgezogenen Augenbraue musternd. „Was, jetzt rausgehen, das ist der Höhepunkt des Films…“, sein Mund formte ein stummes „O“, als sich das Gesicht des Freundes genauer anschaute. Hier ging es doch gar nicht wirklich um den Film oder darüber, dass Chris zu viel Angst hatte, er wollte wahrscheinlich auf etwas anderes hinaus. „Jaaah, lass uns gehen!“, ein breites Grinsen umrahmte das schmale Gesicht des Langhaarigen, der die Popcornschüssel achtlos aus den Fingern Ethans riss und neben sich auf den freien Sitz schmiss. Er krallte sich das Handgelenk des Größeren und schleifte ihn schnell aus der Sitzreihe hinaus. Noch nie wurde ein Horrostreifen so unwichtig wie jetzt. Mit raschen Schritten tapste der Blonde aus dem Saal hinaus, mit dem Arzt im Schlepptau, bis er im kleinen Durchgang anhielt, die grünen Augen schauten kurz nach links, dann nach rechts, alle schienen viel zu sehr damit beschäftigt zu sein, dem Film zu folgen und die zugezogenen Vorhänge verbargen den Blick auf das Paar, welches nun dort verharrte. Breit grinsend drückte Chris Ethan gegen die Wand, küsste ihn stürmisch und bot sich mit seiner Zunge Einlass zwischen den blankweißen Zähnen des Ex- Soldaten. Er biss ihn sanft auf die Unterlippe, als er wieder von ihm abließ, wanderte mit seiner Zunge sanft über den Hals, biss heftig hinein, dann zog er ihn wieder mit sich. „Klo.“, sagte er nur knapp. Sie schwebten beinahe an dem gelangweilten Personal vor dem Popcorn vorbei, hinein ins Männerklo, welches glücklicherweise nur für sie bestimmt zu sein schien. Leise lachend schubste der Hippie seinen Mitbewohner in eine leere Kabine hinein, schloss hinter sich ab. Es war ein wenig eng drinnen, doch anders wollte es Chris gar nicht haben. „Schau mal, unsere erste, kleine Story.“, hauchte er ihm ins Ohr, zog mit den Zähnen daran, ehe sich die Lippen wieder auf den Weg zum Hals machen, während die Hände unter das Shirt des Älteren wanderten. „Und eine ganz tolle noch dazu…“

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BeitragThema: Re: Living on a guitar´s strings   Living on a guitar´s strings - Seite 6 Icon_minitime1Do Jul 12, 2012 11:47 pm

Während er mit einem Auge auf die Leinwand schielte, beobachtete er mit dem anderen eigentlich nur Chris, der sich seit Beginn des Films nur noch an sein Shirt krallte. Wäre das sein Arm gewesen, hätte er vermutlich ebenfalls sehr viel mehr rumgeschrien. Nicht, dass das bei diesem Film weiter aufgefallen wäre. Chris war trotz aller Angst wohl noch immer viel zu sehr in den Film verstrickt, um seine Anspielung zu verstehen, und Ethan schaute ihn beinahe vorwurfsvoll mit hochgezogener Augenbraue an.
„Du bist heute aber schwer von Begriff“, grinste er ihn an, als er endlich zu begreifen schien und streckte ihm leicht die Zunge raus. Jetzt schien es dem Hippie allerdings gar nicht schnell genug gehen zu können. Er ließ sich das Popcorn gern aus der Hand reißen, ließ sich bereitwillig von Chris mitziehen. Niemand interessierte sich für sie, Chris hatte schon recht gehabt, das WAR der Höhepunkt des Filmes, und niemand wagte es auch nur, den Blick von der Leinwand abzuwenden. So waren sie selbst wenige Meter von einem vollen Kinosaal entfernt völlig unter sich. Selbst Ethan kurzes Aufjapsen, als der Hippie ihm in den Hals biss, bevor er sich jedoch revanchieren konnte, zog Chris ihn bereits wieder weiter. Er schien seine Gedanken lesen zu können, und der Arzt konnte sich gar nicht schnell genug an dem Personal vorbeiziehen lassen, das sie nicht eines Blickes würdigte. In seiner Magengrube kribbelte es angenehm, das Klo war zum Glück leer, aber selbst wenn sich irgendwer hierher verirrt hätte, Ethan hätte es ganz sicher von nichts abgehalten. Er ließ sich von Chris in eine der Kabinen ziehen, ihn dabei die ganze Zeit unentwegt angrinsend. Dass sie wenig Platz hatten war ihm egal, er zog Chris eh so nah an sich, wie nur irgend möglich.
„Das wird aber hoffentlich mehr als nur eine kleine Story“, hauchte Ethan verschmitzt und legte seinen Kopf ein wenig in den Nacken, um Chris´ Lippen auf seiner Haut besser genießen zu können, konnte dann aber nicht anders, als ihn zu einem stürmischen Kuss zu ziehen, seine Zunge fordernd an seinen Zähnen vorbeischiebend. Seine Hände fuhren über den schlanken Rücken, jedoch nicht lange, dann wanderten sie schon zu dem bunten Gürtel und begannen ihn betont langsam zu öffnen. Er brauchte zum Glück keine weitere Starthilfe von dem Jüngeren (dafür wäre es hier drin auch fast ein wenig eng geworden), er merkte, dass er auch schon so einen Steifen hatte. Die Tatsache, dass jederzeit irgendwer reinkommen und sie zu mindestens bei ihren Aktivitäten hören konnte, machte ihn irgendwie nur noch ein wenig schärfer, anstatt ihn abzuschrecken. Er griff in seine Hosentasche und zog ein Kondom heraus, klemmte es sich zwischen die Zähne, während er sowohl Chris als auch sich der störenden Hosen entledigte. Er hielt sich nicht lange mit dem Gummi auf, zog es einfach kurzerhand über sein Glied, bevor er Chris hart gegen die Wand der Kabine drückte, seine Handgelenke über seinem Kopf festhaltend. Das kleine Gefühl der Überlegenheit turnte ihn nur noch mehr an, er ließ seine Lippen über die Kieferknochen und dann den Hals des Jüngeren wandern, während er ihn noch ein wenig enger an die Wand drückte, jedoch immer darauf achtend, dass es dem Hippie nicht zu viel wurde.
Ohne Vorwarnung packte er ihn schließlich an den Hüften und hob ihn leicht hoch, Chris hielt sich mittlerweile zum Glück schon von alleine mit den Beinen an ihm fest, sodass es reichte, dass Ethan den schlanken Mann mit einem Arm festhielt, den anderen stützte er an der Kabinenwand ab.
„Deine Freunde können so verdammt neidisch sein“, grinste er, und zog den Hippie zu einem innigen Kuss, während er vorsichtig in ihn eindrang. Mit jedem Stoß drückte er sich etwas enger an ihn, zwar ließ ihn die Anstrengung von Sex und dem Gewicht von Chris gleichermaßen schnell ins Schwitzen geraten, aber er hätte es gar nicht anders gewollt. Er versuchte sein Stöhnen etwas zu unterdrücken, aber er konnte all die animalischen Laute irgendwie gar nicht in sich drin behalten, das ließ die Hitze des Moments einfach nicht zu, und so verbiss er sich stattdessen lieber in Chris´ Schulter, dabei das Salz auf seiner Haut schmeckend. Er merkte, dass er dem Höhepunkt nah war, wollte aber noch auf keinen Fall aufhören, immerhin wollte er mit Chris zusammen kommen, und so wurden seine Bewegungen nur noch ein klein wenig härter.

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