Danger Danger
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High Voltage
 
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 Let's try not to complain about your smoking and my distant heart

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Kauzi
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BeitragThema: Re: Let's try not to complain about your smoking and my distant heart   Let's try not to complain about your smoking and my distant heart - Seite 2 Icon_minitime1Sa Dez 07, 2013 11:24 pm

Es war schon ein wenig ulkig zu sehen, wie Blake sich so anstellte, er war vermutlich einfach nicht der Typ, der häufig shoppen ging, und wohl erst recht nicht zum Vergnügen. Dafür fehlte ihm vermutlich das Geld. Dabei hatte er so viel Glück, er war schmal und sah gut aus, sodass ihm vermutlich sowieso das meiste hier stehen würde, weil es ihm quasi wie auf den Leib geschnitten war. Thomas kannte das ja von sich selbst. Hach, es war wirklich toll gut auszusehen. Aus dem Laden drang ihnen irgendwelche aktuelle Chartmusik entgegen und die Einrichtung dröhnte ihn knalligen Farben und futuristischem Design auf sie ein. Oh man, für sowas fühlte sich selbst der junge Australier schon zu alt, er war doch keine fünfzehn mehr! Aber anscheinend wirkten sie verloren genug, dass ein hübscher junger Verkäufer sie sofort an die Hand nahm. Nun, Blake zumindestens, er selbst schlenderte bereits zwischen einigen Kleiderständern umher und schob leicht desinteressiert die relativ hochwertigen Stoffteile herum. Wenn sie schon mal hier waren konnte er für sich selbst eigentlich auch was holen, wenn er etwas fand, was ihm gefiel. Er musste immer ein wenig aufpassen, immerhin musste er alles, was er sich hier neu kaufte, später auf seiner Reise noch weiter mit sich herum schleppen. Und sein Gepäck war sowieso schon auf ein großes Volumen angewachsen, das kaum noch in die Koffer passte. Vielleicht sollte er auch einfach ein paar alte Sachen aussortieren. Er könnte sie zum Beispiel Blake überlassen! Sie hatten in etwa die gleiche Statur, und dann hätte der Dunkelhaarige auch noch einen Batzen Kleidung, die nach ihm rochen und ihn immer an den gutaussehenden Reisenden erinnern würden. Obwohl er das nicht brauchte, Thomas hatte immer noch fest vor, ihn in seinen Koffer zu stopfen und ihn einfach mitzunehmen. Jetzt allerdings stand er brav wie ein fester Freund neben ihm und hörte dabei zu, wie er mit wahrer Wortakrobatik dem Verkäufer sein Problem zu vermitteln versuchte. Thomas konnte sich ein Grinsen nicht verkneifen, es war, als wäre Blake so aufgeregt wie bei einem Vorstellungsgespräch, und als ob er die richtigen Worte immer wieder vergaß, obwohl sie ihm quasi auf der Zunge lagen.
„Du bist ja ein wahres Genie mit Worten“, gluckste Thomas nah am Ohr des anderen, während der Verkäufer schon einmal Richtung Kleiderständer wuselte und wuschelte ihm neckend durch die Haare. Er überließ seine Begleitung für ein paar Minuten dem übereifrigen Verkäufer, hörte nur hin und wieder zu, was die beiden beredeten. Klar hatte der Fremde recht, Blake war hübsch, und zwar auf eine Art und Weise, wie es nicht jeder zweite Kerl da draußen war. Schade, dass es dem Jüngeren vermutlich nicht einmal bewusst war, weil schon viel zu viele falsche Leute ihm gesagt hatten, wie hübsch er war. Schmierige, alte Freier, denen das hübsche Gesicht doch letztendlich egal war, sodass das Wort irgendwie seine Bedeutung verloren hatte. Blake sollte so etwas öfter mal von so hübschen Verkäufern hören. Und von ihm natürlich, Thomas machte auch gerne Komplimente an hübsche Menschen.
Mit einem Ohr hatte er immer noch bei dem Gespräch der beiden zugehört und horchte bei der Freundesfrage auf. Er war gespannt, wie Blake sie von sich aus beantworten würde, wie sehr er sich auf ihr kleines Verhältnis eigentlich schon eingelassen hatte, und dass er nicht von vornherein heftig abwinkte war doch schon mal eine gute Sache. Langsam trat der Australier an seine Begleitung heran, während der Verkäufer ihm einen großen Klamottenberg in die Hand drückte und sich mit dem nächsten Kunden befasste.
„Sowas in der Art?“, hakte der Größere trietzend nach und legte sein Kinn auf die Schulter des anderen.
„Also wirklich, ich hatte eine etwas überzeugtere Antwort erwartet“, tadelte er Blake mit gespielter Enttäuschung und folgte ihm in die Kabine, die gerade groß genug für zwei Hungerhaken wie sie war. Einen kurzen Blick in den Spiegel konnte er einfach nicht vermeiden, aber jap, er sah immer noch gut aus, noch hatte der anstehende Shoppingmarathon keine Spuren hinterlassen.
„Wäre doch ein nettes zweites Standbein, so eine Modekette“, scherzte er, bevor er sich wieder voll und ganz dem Kleineren zuwandte und seine Hände auf die schmalen Hüften legte, ihn mit leichtem Nachdruck gegen die Kabinenwand pressend.
„Schatz, ich war schon auf der ganzen Welt unterwegs, du kannst meinem Modegeschmack vertrauen“, säuselte er ihm leicht ins Ohr, bevor er genüsslich seine weichen Lippen schmeckte. Wenn es nach ihm gegangen wäre, hätten sie ihre Zeit in der Kabine ruhig noch etwas ausdehnen und mit Zärtlichkeiten füllen können, sodass er einen etwas protestierenden Laut ausstieß, als er einfach so vor den Vorhang befördert wurde.
„Wir könnten das auch in jedem Laden machen, weißt du!“, rief er ihm durch den Vorhang entgegen, gab sich dann aber geschlagen und ließ sich auf eine bequeme Couch direkt vor den Umkleidekabinen fallen, die wohl eigentlich eher für brave Freundinnen gedacht war, aber irgendwie war er das ja auch. Er spielte sogar den Sugardaddy für sein Mitbringsel! Die Arme hatte er lässig über die Lehne ausgebreitet, und mit überschlagenen Beinen wartete er darauf, dass Blake ihm die erste Garnitur Klamotten vorstellte. Als der Kleinere sich endlich zum ersten Mal aus der Kabine schob, stieß er einen anerkennenden Pfiff aus.
„Du bist die heißeste Kartoffel der Stadt“, entgegnete Thomas mit gespieltem Ernst, bevor er ihm ein zustimmendes Lächeln schenkte.
„Du siehst gut aus, wie nicht anders zu erwarten. Und jetzt zieh die anderen Sachen schnell an, ich will zu diesem sagenumwobenen letzten Laden kommen!“
Wie er es auch schon nicht anders erwartet hatte, sah eigentlich alles, was der Verkäufer dem Tättowierten rausgesucht hatte, gut an ihm aus. Und es waren allein in diesem Laden schon so viele Kleidungsstücke, dass Blake auch ohne weitere Ladenbesuche einen vollen Kleiderschrank gehabt hätte, aber der Tag war noch jung, und Thomas genoss ihren kleinen Ausflug, sodass er Blake noch in weitere Läden mitschleppte, ihm noch zwei Paar neue Schuhe spendierte und alles munter über die Kreditkarte seiner Eltern abrechnete. Nach jedem Laden mussten sie kurz zu seinem Wagen eilen, um die ganzen Tüten abzuladen, sonst hätten sie sich wirklich doof und dämlich geschleppt. Thomas hatte sich selbst noch kaum etwas gekauft, ein Shirt und eine Hose, er genoss es einfach viel mehr, den Kleineren mit Dingen zu überhäufen. Wobei er in diesem Laden selbst an einem äußert exquisiten Kleidungsstück hängen geblieben war. Er hatte gewartet, bis Blake wieder mit einem Haufen an Klamotten in der Umkleidekabine verschwunden war, bevor er in die kurze Felljacke schlüpfte, die vermutlich eher in einen Theaterfundus gehörte. Mit einem breiten Grinsen wartete er auf Blake, bevor er die Arme ausbreitete.
„Ich dachte mir, wenn ich als nächstes nach Kanada will sollte ich mir warme Kleidung kaufen“, grinste er, wohlwissend, dass dieses kurze Jäckchen kaum gegen irgendeine Form von Kälte gewachsen sein würde.
„Ich bin gerade hundert Prozent flauschiger geworden!“, entgegnete er verteidigend bei dem abwertenden Blick des anderen und erhob sich, seine Arme um ihn schlingend.
„Siehst du, ganz weich. Ich kauf das Teil einfach aus Trotz“, entgegnete er ihm mit beinahe kleinkindhafter Stimme und schob ihn bei den Worten wieder zurück in die Umkleidekabine. Sie war tatsächlich beinahe riesig, sodass zwei Personen dort problemlos Platz hatten. Nicht, dass sie das unbedingt gebraucht hätten. Thomas presste den schmalen Körper leicht gegen die einzige nicht verspiegelte Wand, bevor er hastig den Vorhang zuzog. Seine Hände wanderten zu den Oberschenkeln des Kleineren und hoben ihn mit einem Ruck an. Zum Glück war Blake schlau genug hastig die Beine um seine Hüfte zu schlingen, denn so war das Gewicht des Kleineren wirklich nicht der Rede wert. Selbst, wenn man nicht so muskulös war. Thomas schenkte dem anderen einen verführerischen Blick, bevor er seine weichen Lippen suchte.
„Ich erkläre das hier jetzt offiziell zum letzten Laden“, hauchte er dem Kleineren entgegen und war froh darüber, dass er sowieso gerade dabei gewesen war seine Hose auszuziehen.
„Du kannst doch still und heimlich sein, oder?“, flüsterte er dem Tättowierten entgegen, während er seine Hand in die Boxershorts des Jüngeren wandern ließ und sein Glied fest umschloss, es langsam massierend.

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BeitragThema: Re: Let's try not to complain about your smoking and my distant heart   Let's try not to complain about your smoking and my distant heart - Seite 2 Icon_minitime1Sa Dez 14, 2013 7:32 pm

Nun, nicht, dass Blake etwas anderes erwartet hätte, doch tat es gut zu wissen, dass er in den neuen Klamotten offenbar gut genug aussah, zumindest für Thomas und das war irgendwo ja auch das Wichtigste, immerhin musste er noch viele weitere Tage mit dem Stricher abhängen und da wollte er ihn ganz sicher in keine unangenehme Situation zerren, weil er einfach nur wie ein Gossenkind aussah. Nein, das kam ganz sicher nicht in Frage! Auch wenn er sich immer noch ein wenig schlecht fühlte, dass seine Klamotten allesamt bezahlt werden mussten, immerhin konnte der Andere noch so viel Geld haben, hieß es noch lange nicht, dass er es an ihn verschwenden musste. Doch wahrscheinlich hätte er sich noch so oft beschweren können, wäre es ohnehin darauf hinausgelaufen, dass er seine Kreditkarte zücken würde, sodass er es mit einem verzogenen Gesicht sauber über sich ergehen ließ und mit der Zeit dachte er gar nicht mehr darüber nach, ließ sich lieber mit Klamottenbergen in Umkleidekabinen lotsen um sie seinen angeblichen Freund vorzustellen. So richtig shoppen war der Kleinere noch nie und irgendwie war es ein einzigartiges Gefühl, dass er sich sogar eine Zeit lang einfach in der Welt der Textilien verlor. Selbst Schuhe hatte ihm sein Freier spendiert und langsam schien er so viele Klamotten eingekauft zu haben, dass er seine alten eigentlich allesamt aussortieren konnte und dennoch hatte er den Australier in noch einen Laden gezerrt, nur um wieder mit vielen, hochwertigen Kleidungsstücken in der Umkleidekabine zu verschwinden. Mittlerweile begann er zu verstehen, was für Zeugs ihm eher stehen würde und dass einiges absolut nicht nach seinem Geschmack war. Jetzt blieb nur noch zu hoffen, dass der Dunkelhaarige es denn auch mochte, wobei Blake nach und nach das Gefühl bekam, er könnte einfach jeden Mist anziehen, es würde ihn absolut nicht stören. Ach, das war ja fast schon Boyfriend- Material, was der Größere so von sich preisgab, dass es wahrlich eine Schande war, dass sie es niemals so weit bringen würden. Wie sollten sie das auch, wenn nach drei Wochen das Abenteuer ein Ende nahm und jeder seinen eigenen Weg ging. Wenigstens wären es drei Wochen Spaß gewesen, den er sich nicht hatte nehmen lassen und das war alleine schon gut genug für den Stricher, machte das Leben ein bisschen interessanter und angenehmer.
Er betrachtete sich ein letztes Mal prüfend im Spiegel, zupfte das Oberteil noch in eine richtige Position, ehe der dunkle Vorhang mit einem Male zurückgeschoben wurde, der Dunkelhaarige mit langsamen Schritten hinaustrat, nur um ein lautes Lachen auszustoßen, als die blauen Augen den Australier erblickten. „Was hast du denn bitteschön während meiner Abwesenheit erlegt?“, gluckste der Kleinere, dabei skeptisch die Felljacke betrachtend. Trugen so etwas nicht sonst die russischen Neureichen, die irgendwie ein Faible für Pelz und Gold hatten? Er konnte nicht anders, als das Teil abschätzig zu betrachten, doch in einem behielt der Andere wohl recht- er war definitiv viel flauschiger mit dem Teil geworden! „Die Kanadier werden dich auslachen.“, murmelte er in seine Brust hinein, während er die Arme und die Tacke schob, dabei die fremde Taille umschlingend. „Du solltest dir das Ding kaufen.“, nicht, dass er auf seinen Ratschlag hören musste, doch dieses Fellding hatte schon was, selbst wenn es nur zur allgemeinen Belustigung diente. Aber was hatte es ihn auch zu interessieren, was er so im Norden trug, er würde ihn ohnehin nicht sehen und wissen, was ihn vor der Kälte bewahrte, auch wenn es dieses Jackenteil nicht sein würde, da brauchte man kein Experte zu sein um dies zu wissen.
Gedankenverloren fuhr er mit den Händen über das Kunstfell, stieß ein weiteres leises Lachen aus, ehe er sich in der geräumigen Kabine wiederfand. Überrascht musterte er Thomas, dabei seine Augenbrauen anhebend. „Was denn, tun dir etwa schon deine Beine weh?“, Blake streckte dem Gleichaltrigen seine Zunge aus, entledigte ihn im nächsten Moment von seiner neuen plüschigen Errungenschaft, die im nächsten Moment auf dem kleinen Kleiderhaken hing, damit es bloß nicht schmutzig wurde, anschließend seine Arme um den langen Hals schlingend. Der Stricher hatte absolut keine Einwände dagegen gehabt, dass sie nun das fröhliche Ende ihres Shoppingtrips einleiteten und irgendwas sagte ihm, das wohl beide diesen Moment seit einer Weile angestrebt hatten und nun konnten sie sich endlich ein wenig austoben, leise versteht sich.
Seine Augen weiteten sich verwundert, als Thomas ihn plötzlich anhob, schlang hastig die Beine um seine Hüften, damit er nicht noch wegfiel, während er die Kabinenwand hinter sich spürte, wie sie gegen seinen Rücken drückte. Wie konnte es nur sein, dass er immer noch so viel leichter zu sein schien als der Australier? Wahrscheinlich könnte er jetzt noch so viel essen und versuchen, fett zu werden, würde er immer noch ein Strich in der Landschaft sein, doch irgendwie gefiel es ihm, die kleine Stärke in den Knochen des Anderen, die man ihm ganz sicher nicht ansehen konnte, zumindest nicht so sehr. Seine Worte entlockten dem Kleineren ein breites Grinsen, ehe er eine vorwurfsvolle Miene aufsetzte. „Also wirklich, Thomas, ich bin Profi in diesem Gebiet, ich habe das leise sein perfektioniert.“, und das war nicht einmal eine Lüge, doch musste er zugeben, dass es mit dem ausländischen Schönling ein wenig schwieriger war, die Arbeitsroutine einzuhalten, immerhin musste er bei ihm nicht so tun, als würd er es genießen und alleine deswegen würde es ihm wohl auch schwerer fallen, sich zurückzuhalten.
Seine Lippen pressten sich stürmisch auf die des Größeren, er wollte jeden Laut, der seiner Kehle entweichen könnte, irgendwie dämpfen, unterdrücken und das konnte man am besten, wenn man am süßen Mund seines Gegenübers klebte, während er sein Glied bearbeitete. Verdammt, wenigstens die neuen Klamotten hätte er schnell ausziehen können! So sehr Blake sich auch bemühte, ein leises Keuchen konnte er sich nicht verkneifen, was jedoch wahrscheinlich leise genug war, dass kein anderer Arbeiter oder Kunde sie in diesem Moment hören könnte. Seine Finger vergruben sich im Nacken des anderen, genoss dabei jede Berührung seiner Hände ausgiebig, genüsslich die Augen schließend, stieg jedoch wenige Augenblicke von seinem Freier ab, immerhin konnte der Spaß nicht ganz einseitig geschehen. Hastig entledigte sich Blake seiner neuen, noch nicht gekauften Hose, warf sie beiseite zu dem anderen Klamottenberg, vergrub anschließend die Finger in der Gürtelschnalle des Australiers, ihn dabei etwas enger zu sich herbeiziehend. „Und wie sieht es denn mit dir aus, hm?“, der Tätowierte suchte seine Lippen, schob ihm fordernd die Zunge in den Rachen, während er ganz beiläufig seine Jeans öffnete, sie samt Boxershorts von seinen Hüften schob. Wenn sie leise genug waren, konnten sie sich wirklich sehr viel Zeit lassen, glaubte er zumindest, doch sollten sie plötzlich erwischt werden, hätten sie vielleicht ein kleines Problem und er wollte ganz bestimmt nicht erwischt werden, nicht in diesem Moment, sodass er sich schnell vor dem Schritt des Anderen hinhockte, mit gliedrigen Fingern das Glied umfassend, während seine Zunge entlang seines Schafts fuhr, hin und wieder mit großen Augen zu ihm hinaufblickend, anschließend seine Lippen um die anbahnende Erektion schließend. Es war verrückt wie viel Spaß ihm so ein Mist machte, warum ließ er sich von diesem Idioten nur so hinreißen? Wahrscheinlich würde er es bald bereuen und genau das konnte Blake nun wirklich nicht gebrauchten! Aber sein Verstand dachte nicht so weit, er wollte ihn gar nicht wissen lassen, dass er sich viel zu sehr von seinen Emotionen leiten und sich einfach nur gehen ließ, doch wie sollte man auch rational etwas abschätzen, während er an einem Schwanz lutschte, gieriger als irgendwelche sexhungrige Menschen!?
Im rechten Augenblick ließ der Stricher von Thomas ab, sich wieder erhebend, während er ihn zufrieden angrinste. „Ich bin erstaunt, leiser Sex sollte ein Talent sein!“, wisperte er dem Größeren leise entgegen, fuhr mit den Lippen seinen Hals entlang, küsste sanft sein Kinn, ehe sich ihre weichen Lippen wieder trafen und er gar nicht mehr von ihm ablassen wollte. „Hast du eigentlich mitgedacht?“, Blake schielte prüfend auf seine Jacke, in den Taschen herumkramend, froh darüber, dass der Rest an Gleitgel und ein weiteres Kondom in diesem verstaut waren, sodass er das Teil beiseitewerfen konnte, anschließend das Gummi um Thomas‘ Erektion stülpte und die klare Flüssigkeit großzügig verrieb. Erneut hatte der Australier ihn angehoben und erneut schlang Blake alle Gliedmaßen um den makellosen Körper seines Gegenübers, presste dabei sein Unterleib fordernd gegen das andere, darauf wartend, dass er loslegte und im nächsten Moment seine Übereifrigkeit bereuend, als er in ihn eindrang. Nicht, dass es übermäßig schmerzte, doch konnte er binnen weniger Augenblicke kaum noch seine Atmung kontrollieren, musste immer wieder die Lippen des Australiers suchend, damit kein lautes Stöhnen zur Öffentlich durchdrang. Sein Leib presste sich bei jeder Bewegung noch enger gegen Thomas‘ Körper, während seine Arme sich haltsuchend an seinem Oberkörper festhielten. Blake liebkoste jeden Zentmeter des anderen Körpers, den er mit seinen Lippen erreichen konnte, vergrub hier und a seine Zähne fest ins Fleisch, wenn eine weitere Welle der Lust sein Inneres übermannte und sein Blut zum Kochen brachte, dass er glaubte den Verstand zu verlieren. „Schneller, Thomas…“, hauchte er ihm leise ins Ohr, zog spielerisch mit seinen Zähnen an dem Ohrläppchen herum, ehe er ein lautes Keuchen seine Lippen verließ, als er plötzlich noch heftiger zustieß. Es war wohl ihr Segen, dass im Hintergrund irgendwelche Radiomusik spielte und sich hier und da genügend Kunden unterhielten, sodass noch keiner das kleine Spielchen hier drinnen mitbekommen hatte und doch war das Adrenalin so unglaublich angestiegen und Blake musste zugeben, dass das Wissen, das sie jederzeit erwischt werden könnten, ihn auf einer ganz seltsamen Art und Weise anturnte, dass er sich kaum noch halten konnte, sein Becken entgegen des Rhythmus‘ bewegte, dabei immer wieder seinen Freier wild küssend, seine Zunge mit der eigenen umher stupsend.
Wenn Shoppen immer solch ein Ende fand, müssten sie das eindeutig öfter machen.

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BeitragThema: Re: Let's try not to complain about your smoking and my distant heart   Let's try not to complain about your smoking and my distant heart - Seite 2 Icon_minitime1Mo Dez 16, 2013 10:13 pm

Shane hatte gewartet, lange genug, um auch einen Mann mit einem geringeren Gewaltpotenzial als ihn selbst zornig zu machen. Er wusste nicht, wie diese Ratte von Stricher es geschafft hatte, ihm so lange zu entkommen, aber irgendwann musste ja selbst sein Glück vorbei sein, und vor ein paar Tagen hatte ihm Will, ein Drogendealer in der Nähe Golden Gate Bridge, ihm erzählt dass er den Stricher in Begleitung entdeckt hatte. Seitdem klebte Shane ihm an den Fersen, aber Blake war anscheinend eine vielbeschäftigte Hure geworden, denn er war kaum noch ohne seine Begleitung anzutreffen. Ständig hing er mit diesem Australier zusammen, ging mit ihm shoppen, essen und ließ sich sonst wohin ausführen. Und zu allem Überfluss kehrte er abends nicht einmal in eine billige, schlecht gesichterte Wohnung zurück, sondern hockte in einem feinen Hotel, wo der Gauner selbst vermutlich nach fünf Minuten Hausverbot haben würde. Und je öfter er dieses ungewöhnliche Gesicht zu sehen bekam, desto zorniger wurde er. Oh, er wollte ihn gar nicht unbedingt noch einmal vögeln, auch, wenn dieser Arsch es verdient hätte, noch einmal seinen Schwanz zu nehmen. Seit wann hatte er es verdient, von einem reichen jungen Kerl ausgehalten zu werden? Vorher hatte er wenigstens noch Michael gehabt, der ihm ein wenig Verstand eingeprügelt hatte, aber der war ja mittlerweile auch verschwunden, hatte sich mit den falschen Leuten angelegt. Shane würde es diskreter halten, wenn er denn dann endlich mal die Chance bekam. Er würde schon dafür sorgen, dass Blake nicht mehr glücklich wurde. Er hatte es gewagt, ihm gegenüber den Respekt zu verlieren, hatte ihm nicht freie Hand gelassen, und ihm auch noch in die Kronjuwelen getreten. Kein erbärmlicher Stricher ging so mit ihm um. Er hatte diesen vernarbten, kaputten Körper schon für einen viel zu hohen Preis von Michael abgekauft, und dann hatte er es auch noch gewagt, sich zu widersetzen. Seit wann hatte ein Sexspielzeug das Recht, auch nur das Maul aufzureißen? Wenn es Blake nicht gefiel, wie er beim Vögeln mit ihm umging, nun, dann hätte er verdammt nochmal kein Stricher werden dürfen. Und trotzdem hatte er immer wieder die Fresse aufgerissen, sodass Shane mehr als einmal eine Klinge an den bleichen Hals gedrückt hatte. Dieser Mistkerl hatte ihn rasend gemacht, dabei hatte er nicht einmal einen Grund sich zu beschweren. Es hab sicherlich hässlichere Freier da draußen, schmierige, fette Kerle, die den zierlichen Körper unter sich nahezu zerquetschten oder gar erstickten. Was wagte der Stricher es da noch aufzumucken? Allein der Gedanke an seinen Widerstand ließ den Ganoven kochen vor Wut und er grub seine Fingernägel fest in seine Handinnenflächen. Seine Zigarette hätte er beinahe ungewollt durchgekaut.
Blake hatte wohl gedacht, dass er ihm entkommen konnte, dass er in Sicherheit war, wenn er sich seine Freier anderswo suchte, wenn er sich in diesem schicken Hotel verschanzte, aber irgendwann einmal kam selbst Shanes Tag. Er hatte sein Glück kaum fassen können, als dieser Mistkerl endlich allein durch die pompöse Drehtür getreten war, um mit der Bahn nach Hause zu fahren. Er hatte seinen Rucksack geschultert, allerdings schien er leer zu sein. Vielleicht wollte er nur etwas abholen, und dann war es wohlmöglich die einzige Chance des Gauners, ihn zu erwischen, bevor er wieder hinter den massiven Wänden dieses Hotels verschwand. Am liebsten hätte er seinen neuen Freier auch abgestochen, der ihm ein viel zu breites Grinsen auf das beschissene Gesicht zauberte, nur, um diesen Idioten ein klein wenig zu ärgern, ihm eine lukrative Einnahmequelle zu nehmen, aber traurigerweise musste er sich ja zwischen einem von ihnen entscheiden, und da dieser Aussie weiterhin mit seinem dürren Arsch im Hotel hockte, würde er die Sache mit Blake jetzt ein für alle Mal beenden.
Es war erstaunlich, dass er ihn in der Bahn nicht bemerkte, saß er doch nicht allzu weit weg von ihm, immerhin wollte Shane ihn in der Masse nicht aus den Augen verlieren. Auch, wenn er sich eigentlich relativ sicher war, dass der Stricher nach Hause wollte und welchen Weg er dafür nehmen musste, würde er kein Risiko eingehen. Zur Not konnte er auch eine abgelegene Gasse benutzen, sein Messer war schnell, und Blake konnte gefälligst so still und unbemerkt verrecken, wie er es verdient hatte. Aber anscheinend musste Shane sich nicht nach einem unauffälligen Ort umsehen, denn der Dunkelhaarige marschierte schnurstracks zu der Wohnung, die er seit Tagen nicht mehr aufgesucht hatte. In der Menge war es ein leichtes unterzutauchen, vor allem für einen geübten Kleinkriminellen wie ihn, und für eben so einen war es auch kein Problem, das eh schon marode Schloss an Blakes Haustür mit einem Messer aufzuhebeln. Er war ihm ein paar Minuten später in den Hausflur gefolgt, nur, um zu seiner Verzückung zu sehen, dass dieser dumme kleine Idiot die Tür zu seiner Wohnung nicht richtig geschlossen hatte. Vermutlich war es nicht einmal seine Absicht gewesen, aber so konnte Shane umso leiser in die fremde Wohnung eindringen. Er hörte leises Summen, vermutlich das Schlafzimmer, aber er knallte die Tür zu, diese Ratte sollte ruhig wissen, dass er Besuch hatte. Dieser Haufen Scheiße reagierte nicht mal schnell genug, als er erschrocken zur Tür gerannt kam, hatte Shane längst sein geliebtes Messer gezückt. Er hatte schon lange niemanden mehr abgestochen, es wurde wirklich mal wieder Zeit. Aber ein wenig Zeit wollte er sich mit seinem Opfer ja doch lassen. Wenn er den abgemagerten Leib so betrachtete, den die Panik ergriffen hatte, sollte er ihn vielleicht doch noch einmal durchnehmen, bevor er kalt wurde.
„Dachtest du, du kommst so einfach davon?“, zischte die dunkle Stimme bedrohlich, während er den Kleineren zurück ins Zimmer stieß, sodass er rückwärts aufs Bett stolperte.
„Schrei so viel zu willst, wir wissen beide, dass sich hier niemand einen Dreck um dich schert.“
Das Messer in seiner Hand verhinderte, dass Blake sich einfach auf ihn warf und es auf eine Prügelei anlegte. Das eigentlich hübsche Gesicht des Kriminellen hatte sich zu einer dunklen Fratze verzogen, Zorn furchte seine Stirn und ließ ihn die Zähne blecken. Er knallte die Tür mit einem Knall zu, bevor er sich mit einer fließenden Bewegung auf den kleinen Leib stürzte und ihn am Kragen packte. Die Panik in seinen Augen war genau das, was er sich gewünscht hatte, und es machte seine Bewegungen nur noch fahriger und heftiger, als er den Leib gegen die Wand knallte und gleich eine Faust in sein Gesicht nachsetzte. Der Schlag ließ den Stricher taumeln und Blut über seine Schläfe laufen. Shanes Hand durchzuckte ebenfalls Schmerz, aber es war nichts, nur die Bestätigung dafür, dass Blake noch Schlimmeres verspürte.
„Niemand, absolut niemand, behandelt mich wie einen räudigen Köter und tritt mir in die Eier, hast du das verstanden?!“, brüllte er in das hübsche Gesicht, das verzerrt war von Angst. Er sollte besser Angst haben, denn das würden seine letzten Minuten werden.
„Du wirst bluten, Blake…..Glaubst du, du wärst mir entkommen? Wie du siehst bin ich hier, und oh, ich hab so lange auf diesen Augenblick gewartet…“
Ein weiterer Schlag warf den anderen beinahe zu Boden, sodass Shane sich damit zufriedengab, dem Stricher fest in den Rücken zu treten. Während dieser Wurm sich noch nach Luft schnappend krümmte bückte er sich erneut und zog ihn am Kragen auf.
„Dein armer neuer Freier wird sicher ganz enttäuscht sein, wenn sein Spielzeug nicht wiederkommt. So ein Pech aber auch“, zischte Shane, bevor er das Messer in den ungeschützten Bauch rammte. Er sah, wie dem Kleineren die Laute in der Kehle stecken blieben und zog den kalten Stahl langsam wieder heraus, den Körper von sich fortdrückend. Er wollte kein verräterisches Blut an seiner Kleidung. Mit beinahe ruhiger Gelassenheit wischte er die Klinge an der Kleidung des Kleinen ab und beobachtete, wie er in sich zusammensackte, die Hände auf die Wunde gedrückt.
„Würdest du gerne, dass ich bleibe, hm? Soll ich einen Krankenwagen rufen?“, schnurrte Shanes Stimme zuckersüß, bevor er mit einer brutalen Handbewegung den Schreibtisch des Kleineren leerfegte. Mit lautem Klirren und Klappern fielen die Sachen des Strichers auf den Boden, verteilt um den keuchenden Leib.
„Du wirst allein sterben, so wie Abschaum es verdient hat“, zischte er abfällig und ging neben dem Kleineren in die Hocke, um seinen Kopf an den Haaren nach oben zu zerren.
„Eigentlich schade, dass du dir das hier gar nicht als Lektion merken kannst, das nächste Mal dein scheiß Maul zu halten.“
Er ließ den schlaffen Kopf mit einem leisen Geräusch wieder auf den Fußboden knallen und erhob sich, das Messer wieder unter den Gürtelbund schiebend und ohne ein weiteres Wort aus dem Zimmer verschwindend. Diese Ratte würde so oder so sterben, und er musste ihm nicht dabei zusehen und sich länger als nötig am Tatort aufhalten.

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BeitragThema: Re: Let's try not to complain about your smoking and my distant heart   Let's try not to complain about your smoking and my distant heart - Seite 2 Icon_minitime1Di Dez 17, 2013 12:40 am

Es war fast schon ungesund wie schnell die Zeit doch verging. Blake konnte kaum glauben in was er dieses Mal hineingeraten war und es war zur Abwechslung endlich mal etwas, was ihm nicht von Grund aus schadete, was sein Leben irgendwie unangenehmer gestaltete. Ganz im Gegenteil, er kam sich wie in einer Traumwelt vor, als wäre der schöne Australier nichts weiter als eine fiktive Erscheinen, ein Trugbild oder eine Wunschvorstellung, die er sich ausgedacht hatte, doch wenn ihn die Zweifel packten, musste er nur mit seinen Finger über die warme Haut des Anderen zu fahren um zu wissen, dass er echt war und dass er ihn immer noch nicht aus seinem Hotelzimmer geschmissen hatte, musste doch bedeuten, dass er irgendwie was für ihn übrig hatte, schließlich verbrachten sie schon lange nicht mehr nur die Zeit zwischen den Laken oder generell damit, sich das Hirn rauszuvögeln, auch wenn der Tätowierte zum ersten Mal nicht einmal etwas dagegen hatte, zumindest bei seinem Freier. Und ein Freier war Thomas schon lange nicht mehr, seit über einer Woche schliefen sie Seite an Seite ein und zerrten den anderen mit sich in die Dusche und langsam wurde es sogar zu seinem Lieblingshobby den Größeren ausgiebig mit dem Schwamm einzuseifen, jede Faser seiner Haut zu ertasten oder mit den Lippen zu liebkosten. Vielleicht war es ja verrückt von ihm gewesen, doch allmählich schien der Stricher sich wirklich sehr an ihn gewöhnt zu haben und fühlte sich wohler denn je, dass er fast schon vergessen hatte, unter welchem Verhältnis die beiden erst aufeinandergetroffen waren und was der eigentliche Plan des Anderen gewesen war. Manchmal glaubte er, dass selbst der Schönling vergessen hatte, wofür er ihn bezahlen wollte. Und die Bezahlung konnte er sich mittlerweile wirklich sparen- er machte so vieles für ihn, bezahlte seine Kleidung, führte ihn aus…ach, er machte so viel für ihn, obwohl er es nicht zu tun brauchte, dass es dreist gewesen wäre, hinterher noch Geld zu verlangen und irgendwie kam dieses Thema gar nicht mehr auf, als ob sie es tatsächlich eilig beiseitegeschoben hätten, um eine sorglose, angenehme Zeit gemeinsam verbringen zu können.
Der Tätowierte hatte wahrscheinlich gar keine weiteren Tage gebraucht um sich sicher zu sein, dass er begann etwas für den Taugenichts zu empfinden, was er wahrscheinlich lieber lassen sollte, doch manche Dinge konnte man einfach nicht verdrängen und diese Sache gehörte wohl eindeutig dazu. Nicht selten erwischte der Kleinere sich dabei, wie er nächtelang wach dalag, Thomas dabei beobachtete, wie er ruhig dalag und friedlich schlief und fragte sich, was er mit diesem Kribbeln in seinem Bauch anstellen sollte, wieso ihm auf einmal so schrecklich warm wurde, wenn er ihn anlächelte, wenn er seinen Atem auf der Haut spürte. Vielleicht war er ja doch ein klein wenig verliebt in diesen Idioten, ohne es je beabsichtigt oder gar gewollt zu haben. Man konnte fast glaubten, dass es das Geld war, was den Stricher anlockte, doch Blake war nicht so, Geld interessierte ihn noch nie und sollte der Australier von heute auf morgen auf einmal pleite sein, würde er ihn in keinem anderen Licht sehen oder weniger für ihn empfinden- nein, es war etwas anderes, etwas, was nur ihn ausmachte und nicht das ganze Schnickschnack drumherum!
Er war so geplagt von seinem Gemisch an Gefühlen, die er nicht einordnen konnte, dass noch Gedanken an seinen Ex- Freund aufkamen, sodass sich ein zusätzliches schlechtes Gewissen in seinem Inneren breitmachte, doch wenigstens konnte er nach einigen Anrufen und zahlreichen SMS irgendwie das blonde Gemüt besänftigen, er konnte ohnehin nicht lange in einem Streit leben, außerdem brauchte er ihn, brauchte Julies Hilfe um seine Gefühle besser einordnen zu können.
Mittlerweile war dem Dunkelhaarigen bewusst, dass er es spätestens nach einer Woche und einigen Tagen bereuen würde, sie hatten nicht mehr so viel Zeit zusammen, doch er wollte nicht das Gefühl haben, dass er ihn bald wieder verlassen müsste, dass er einen dreckigen Ort hatte, zu dem er zurückkehren müsste, sobald der Australier seine Reise fortsetzte. Und damit er sich wenigsten etwas heimischer fühlte, immerhin lag sein ganzes, wenn auch spärliches Hab und Gut, noch im Motel, das seine provisorische Wohnung sein sollte, herum und er wollte endlich seine restlichen Sachen rüberbringen, sodass er seinen Nichtfreier fast schon unfreiwillig im Hotel zurückließ, mit schlendernden Schritten hinaus auf die Straße tapsend. Er wollte nicht, dass Thomas sah, wo er sich vor seinem Auftauchen herumtrieb, abgesehen davon sehnte er sich nach einer Zigarette, doch die Nähe zum Australier ließ ihn wirklich oft genug seine Sucht vergessen, jetzt jedoch gönnte er sich die vorletzte Kippe aus der zerbeulten alten Schachtel, die er noch hatte, als er das erste Mal in die Suite gestolpert war.
Blake war gut drauf, er konnte zum ersten Mal nach so langer Zeit die ganze Welt umarmen und nichts, wirklich nichts schien das zufriedene Lächeln auf seinem Gesicht fortwischen zu können, er war fast schon blind für seine Außenwelt, als er die halbgerauchte Zigarette auf den Boden schmiss, mit eiligen Schritten hinunter zur U- Bahn eilte, auf die er nicht einmal lange warten musste. Den Weg zu seinem alten Wohnraum kannte er noch auswendig, sodass er nicht einmal genau darauf achten musste, wo er aussteigen musste und welche Straße seine langen Beine einschlagen mussten, alles war routiniert, doch er hatte sich vorgenommen, diesen Weg das letzte Mal einzuschlagen. Irgendwann musste man das Alte einfach liegen lassen und wenn Thomas weg war, würde er irgendwie versuchen, etwas aus sich zu machen, nur um eines Tages ihm hinterher reisen zu können. Der Gedanke war so absurd und irgendwie hoffnungsschöpfend zugleich, dass er ihn nicht einfach so beiseiteschob wie er es sonst immer tat.
Der schmale Leib hielt einen Moment inne, kramte in den Taschen seiner Jeanshose herum, ehe er einen kleinen Schlüssel herauszog, die Tür anschließend mit einem leisen Klicken öffnend und ganz beiläufig die Tür wieder schließend, wenn auch nicht ganz. Summend schlenderte er zum Schlafzimmer, öffnete die Schubladen der Kommode um die alten Klamotten in den leeren Rucksack zu schmeißen, suchte noch einige seiner Sachen zusammen, als die Haustür plötzlich so laut zuknallte, dass sein Körper erschrocken zusammenzuckte. Hatte er sie etwa nicht gut genug geschlossen? Vielleicht war es der Wind. Fragend setzte er einen Schritt vor dem anderen, wollte auf Nummer sichergehen und bereute diesen Gedanken mit einem Schlag, als das Blau seiner Augen ein ihm allzu bekanntes Gesicht fixierte. Nein. Nein, das konnte nicht er sein, wie sollte er ihn gefunden haben?! „Shane…“, presste der Kleinere atemlos hervor, fühlte sich einen Augenblick wie versteinert, so sehr hatte ihn die Angst gepackt und schien ihn gar nicht mehr weglassen zu wollen.
Ihm wurde auf einmal ganz übel, Blake konnte spüren, wie seine Kehle trocken wurde, während er taumelnd einige Schritte zurückging, in der Hoffnung, irgendwie abhauen zu können, ehe etwas ganz Schlimmes passierte. Er kannte diesen Typen sehr gut und er wusste, dass die scharfe Klinge, die an seiner Hand im fahlen Sonnenlicht glänzte, ganz sicher nicht nur draußen war um ihm einen Schrecken einzujagen. Er zog durch, was er sich vorgenommen hatte und genau das beunruhigte den Tätowierten aufs Äußerte. Mit einem Schlag erschien seine Flucht vor dem Freier die reinste Zeitverschwendung zu sein. Wieso war er hier, wieso konnte er ihn nicht einfach vergessen?! Gelähmt vor Panik und Angst konnte sich der Jüngere nicht einmal vor dem Kriminellen wehren, als er ihn grob zurück ins Schlafzimmer schubste, stolperte lediglich über seine eigenen Beine, nur um auf das Bett zu fallen. Wenn er ihn zusätzlich vergewaltigen wollte, konnte er das vergessen, lieber würde er ins offene Messer rennen, als dass er seinem Körper so etwas antun lassen würde! Alles in seinem Inneren schien sich zu sträuben, der Dunkelhaarige hasste und fürchtete diesen Mann, doch er wusste, dass wenn er das Messer nicht hätte, er wahrscheinlich keine Furcht verspüren würde.
Seine Kehle stieß ein Hilfeschrei aus, mehr als Reflex, ehe ihm die bittere Wahrheit der Worte des Anderen klar wurde- hier würde es niemanden interessieren, er konnte noch so oft um Hilfe schreien, wahrscheinlich würden sie nur ihre Fernseher lauter stellen, damit er sie nicht mehr störte. Der Tätowierte wollte nicht einfach hier stehen bleiben und sich abstechen lassen, wollte schnell aus der Tür verschwinden, doch da war der Andere schon wieder bei ihm, hatte sich wie eine Bestie auf ihn gestürzt. Seine gierigen Hände hatten sich um sein Oberteil geschlungen; er war ihm so nahe gekommen, dass die Panik nur noch stärker wurde, dass er glaubte jeden Augenblick einfach den Verstand zu verlieren, während er ihn mit großen Augen anstarrte.
Seine Finger versuchten ihn die ganze Zeit von sich zu drücken, doch er war eindeutig zu stark, was sollte ein dürrer Stricher auch gegen einen Kerl anrichten, der in seiner Freizeit andere Typen wahrscheinlich abschlachtete wie Vieh?! Und dennoch wollte Blake nicht einfach so aufgeben, versuchte sich aus seinen Klauen zu befreien, irgendwie ihm zu entwischen, doch es brachte nichts, er brachte es nicht einmal zustande sein Gesicht zu verbergen, als Shane mit der Faust ausholte und ihm ohne Vorwarnung ins Gesicht schlug. Für einen Moment wurde es schwarz um ihn herum, er glaubte sprühende Funken vor seinen Augen gesehen zu haben, als er zur Seite taumelte. Er strich einen Schmerzenslaut aus, presste jedoch zischend im nächsten Moment die Zähne aufeinander, während er sich schützend eine Hand vor der schmerzenden Stelle hielt. Seine Finger ertasteten feuchte Haarsträhnen, durchtränkt vom fließenden Blut, das die Stirn hinunter lief. Es würde ihn nicht wundern, wenn die ganze Gesichtshälfte binnen weniger Augenblicke blau anlaufen würde. Blake glaubte sich zusätzlich die Wange eingerissen zu haben, doch vielleicht war es nur ein Irrglaube, immerhin schien der Schmerz pulsierend jede Faser seines halben Gesichts eingenommen zu haben. Zu allem Überfluss schien auch seine Nase zu bluten.
Die Worte des Anderen drangen nur dumpf zu ihm durch, sein Inneres war Zerfressen vor der Panik und der Angst, jeden Moment jämmerlich zu verrecken, doch er konnte es sich nicht nehmen lassen, wie ein Schwächling im Raum zu stehen und um Barmherzigkeit zu bitten. Der Kerl kannte dieses Wort wahrscheinlich nicht einmal. „Räudige Köter sind mehr wert als deine scheiß Eier.“, zischte seine Stimme zornig dem Kriminellen entgegen. Er hätte diese Worte bereuen müssen, doch diesmal war es den Schlag sogar wert, auch wenn er noch härter, noch schlimmer den Tätowierten trag, dass er das Gleichgewicht verlor, ächzend auf allen vieren sich am staubigen Boden abstützte, nur um aufzuschreien, als das fremde Bein gegen seinen Rücken trat und er endgültig zu Boden fiel. Er glaubte das Knacksen einer Rippe gehört zu haben, dachte jedoch nicht länger darüber nach, spuckte das Blut, das sich seit dem letzten Schlag in seinem Mund angesammelt hatte, auf den Boden. Keuchend rang der schmale Körper nach Atem. Blutete er denn nicht genug für diesen Penner? Wahrscheinlich nicht, sonst wäre er endlich gegangen, doch stattdessen war er ihm nur noch näher gekommen, zog am schwachen Körper unnötigerweise herum. Wenn er einige Wochen eher gekommen wäre, hätte Blake wahrscheinlich den Tod mit offenen Armen empfangen, doch nun wollte er nicht, er wollte nicht, dass es so endete, er wollte abhauen, wollte zurück zu Thomas. Thomas! Verdammt woher wusste der Kerl von ihm?! Mit weit aufgerissenen, blauen Augen starrte er Shane verstört an. Was, wenn er ihm auch etwas antun würde, was wenn Thomas glauben würde, Blake hätte sich heimlich aus dem Staub gemacht und wollte gar nicht mehr zurückkehren? Panische, angsterfüllte Gedanken schossen durch den Kopf des Dunkelhaarigen und wurden im nächsten Moment vom unerträglichen Schmerz abgelöst, der jede Pore seines Körpers eingenommen zu haben schien. Es kostete viel Überwindung hinunterzublicken, auf das Messer, das in seinem Bauch steckte, das Blut, das langsam aus der Wunde lief, während ein brennender, unerträglicher Schmerz seine Knochen durchfuhr, der Kleinere einen Schmerzensschrei ausstoßen wollte, doch kein Ton über seine Lippen glitt, er seinen ehemaligen Freier lediglich mit aufgerissenen Augen und halbgeöffneten Mund anstarrte. War das wirklich sein Ende?! Sollte er hier einfach verrecken, ausbluten und erst Wochen später gefunden werden, wenn seine Leiche begann zu verwesen?!
Das Gefühl der Klinge, wie sie wieder aus seinem Körper herausgezogen wurde fühlte sich noch schlimmer an, wenn es überhaupt möglich war. Röchelnd drückte er seine Hände auf die blutende Wunde, während der Geruch der roten Flüssigkeit in seine Nase stieg. Ihm war schwindelig und übel zugleich, kalter Schweiß lief seine Stirn hinunter, während er versuchte nicht das Bewusstsein zu verlieren. Er lauschte Shanes Stimme kaum, ihm war es egal, was er zu sagen hatte, er hatte immerhin das bekommen was er wollte, also konnte er ihn doch auch in Ruhe sterben lassen und er würde lieber sterben als eine weitere Minute mit ihm verbringen zu müssen, doch zu allem Überfluss zerrte er an seinen Haaren herum, hob ihn unnötig wieder auf, sodass sich Blakes Gesicht zu einer schmerzverzerrten Grimasse veränderte. „Lieber..sterbe ich alleine als deine…deine Lektionen zu…hören.“, presste er mit zusammengebissenen Zähnen hervor. Auch wenn sein ganzer Körper von einer unerträglichen Welle des Schmerzes eingenommen war, würde er sich niemals diesem Arschloch beugen, nicht einmal dann, wenn es seine letzten Atemzüge sein würden. Alles, was danach geschah, verschwamm zu einem einzelnen Klumpen, er hatte kaum mitbekommen, wie Shane gegangen war, doch er war froh, dass er ihn nicht mehr hörte oder sah oder gar roch, dieser Mann hatte sein Leben nicht zum ersten Mal zur Hölle gemacht und nun schien er endlich seine Rache bekommen zu haben.
Abermals ließ er seinen Blick auf die blutende Wunde schweifen, seine Hände waren rot, sein Shirt feucht und der Schmerz wurde mit jeder Sekunde unerträglicher. Nicht selten stieß Blake einen schmerzverzerrten Schrei aus, rollte sich irgendwie zur Seite, drückte noch fester gegen die offene Wunde, nur um noch einmal aufzuschreien. Er wollte nicht sterben, nicht so, nicht hier und ganz sicher auch nicht alleine, der Tätowierte hatte es nicht verdient und vielleicht….vielleicht bestand noch eine Chance…
Mit zittrigen blutverschmierten Fingern fischte er das alte Handy aus der Hosentasche heraus, konnte nicht einmal erkennen welche Nummer er angerufen hatte, doch spätestens als eine ihm allzu bekannte Stimme an der anderen Leitung erklang, konnte er fast schon ein schmales Lächeln zustande bringen. Selbst sein Unterbewusstsein schien nicht genug von Thomas zu bekommen.
Blake riss sich zusammen, nahm seine letzte Kraft um anständige Sätze zustandezubringen, während ihm immer schwindeliger wurde, immer kälter. „Thom…kommst du…kommst du bitte her…ich sterbe ein wenig..“, Blake musste schlucken, hatte es noch geschafft ihm die Adresse und Zimmernummer zu geben, ehe seine Hand den Hörer kaum noch halten konnte und er das Telefon einfach sinken ließ, stattdessen die andere Hand wieder auf die Einstichwunde presste. Konnte man da unten überhaupt so sehr bluten? Immerhin war doch nichts dort gewesen oder etwa doch? Blake wollte gar nicht länger darüber nachdenken, rollte sich nur noch einige Male hin und her, sich beinahe die Zunge zerbeißend, hin und wieder heftig zusammenzuckend, ehe selbst das viel zu viel Kraft beanspruchte. Er glaubte sogar Tränen vergossen zu haben, doch er wusste nicht weswegen, ob es nur die Verletzungen waren oder die Tatsache, dass er vielleicht gar nicht mehr viel Zeit zu leben hatte. Doch wenigstens hatte er noch Thomas Stimme gehört und das war eine gute Sache, viel besser als alles andere.

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BeitragThema: Re: Let's try not to complain about your smoking and my distant heart   Let's try not to complain about your smoking and my distant heart - Seite 2 Icon_minitime1So Dez 22, 2013 6:52 pm

So ganz sicher war sich Thomas immer noch nicht, in was er sich da gerade eigentlich hinein manövrierte. Dass er angefangen hatte mehr für den Kleineren zu empfinden, mit dem er mittlerweile fast jede freie Minute verbrachte, stand sicherlich außer Frage. Er war vielleicht nicht der Typ für kitschige, romantische Verpflichtungen, aber was war schon dabei, die Nähe von jemand anderem zu genießen? Er war schon länger auf Reisen, und seitdem war er eigentlich immer alleine gewesen, sodass es ihn jetzt nicht einmal störte, dass sie beide sich Tag und Nacht auf der Pelle hockten. Ehrlich gesagt erschienen ihm selbst vierundzwanzig Stunden am Tag zu wenig Zeit, die er mit Blake verbrachte. Er hatte ihm vollkommen den Kopf verdreht, dass es dem Australier schwindelte. Er musste ihn einfach mitnehmen, es führte schon fast kein Weg daran vorbei, sodass er am liebsten sofort auch Flugtickets für ihn gebucht hätte. Aber ohne ihn zu fragen wäre das wohl etwas unverschämt gewesen. Und vielleicht war der Dunkelhaarige ja doch gar nicht bereit dazu alles hinter sich zu lassen, vielleicht war das einfach nur belangloses Geplapper. Auch, wenn Thomas sich das beinahe nicht vorstellen konnte. Er hatte das Gefühl, dass er Blake schon viel besser kannte als nur wenige Wochen, es fühlte sich nicht komisch an, jede Nacht mit ihm das Bett zu teilen, und die Dusche, und quasi jede freie Minute. Seine Kamera war voll von Bilder des Kleineren, von ihnen zusammen, sodass die typischen Touristenattraktionen nur selten zu finden waren. Jeder einzelne Schnappschuss entlockte ihm ein leises Glucksen, und Thomas liebte es sie durchzusehen, weshalb das erneut zu seiner Beschäftigung geworden war, während Blake unterwegs war. Es war unglaublich langweilig ohne den Kleineren, aber er würde ja höchstens zwei Stunden weg sein, um ein paar persönliche Sachen aus seiner Wohnung zu holen. Thomas war noch mindestens einen Monat hier, und so selbstverständlich, wie der Dunkelhaarige jetzt hier lebte, konnte er sicher noch ein paar Dinge herholen, der Schrank war ja groß genug. Generell war diese Suite viel zu riesig, sodass nicht einmal der Australier es schaffte, sie innerhalb eines Tages zu zu müllen, denn sobald sie das bequeme Bett verließen, um San Francisco unsicher zu machen kamen ja schon die Putzfrauen, um alles ordentlich zu machen. Sicher waren sie entsetzt über die Menge an Kondomen, die sie tagtäglich im Mülleimer fanden. Doch selbst wenn er es sich fest vorgenommen hätte, Thomas konnte einfach nicht die Finger von Blake lassen. Der Sex war atemberaubend, und wieso sollte er sich zurückhalten? Der Stricher, der eigentlich gar keiner mehr war, fand doch auch Gefallen daran, er liebte die Abwechslung vermutlich noch mehr als Thomas, wenn das auch nur schwer zu glauben war. Es war einfach zu spaßig, San Francisco auch sexuell mal ganz neu zu erkunden, und das bedeutete die meiste Zeit, dass er den Kleineren an den unmöglichsten Orten zum Sex verführte. Bis jetzt hatte sie noch niemand erwischt, jedenfalls nicht, dass es ihm selbst bewusst gewesen wäre, und selbst wenn hätte es ihn kaum gekümmert.
Gelangweilt rollte Thomas sich auf den Bauch und stieß ein schweres Seufzen aus. Er hätte Blake am liebsten angerufen, vielleicht konnte er ihm ja schon mal entgegen kommen oder so, oder sie trafen sich in der Stadt, am Strand waren sie jetzt länger nicht mehr gewesen- Ach, er führte sich ja auf wie ein verliebtes vierzehnjähriges Mädchen, wenn er erwachsen genug war um die Welt zu bereisen konnte er wohl mal zwei Stunden alleine verbringen. Die Fotos kannte er mittlerweile in und auswendig, weshalb er sich lieber mit dem Fernseher beschäftigte, auch, wenn das Programm nicht besonders spannend war. Umso panischer und eiliger reagierte er, als plötzlich das Klingeln seines Handys erklang. Schnell hatte er es zwischen der Decke hervorgeholt, umso freudiger strahlend, als er Blakes Nummer auf dem Bildschirm erkannte.
„Hey, gut, dass du anrufst, ich wäre fast-„
Jegliches fröhliche Wort blieb ihm bei der Stimme des Jüngeren in der Kehle stecken. Er brauchte keine Erklärung um zu erkennen, dass irgendetwas ganz und gar nicht in Ordnung war. Was zur Hölle war bloß passiert?! Hatte er einen Unfall gehabt, meinte er das mit dem Sterben etwa wörtlich? Es kostete den Australier all seine Zurückhaltung, um dem anderen nicht ins Wort zu fallen und ihn aussprechen zu lassen, auch, wenn seine Stimme schrecklich schwach und heiser klang. Thomas´ Kehle war wie zugeschnürt, sodass es ihn mehrfaches Räuspern kostete, um etwas entgegnen zu können, nachdem er hastig und mit rasendem Herzen die Adresse notiert hatte.
„Was ist passiert, du bist verletzt, oder, Blake? Blake?! Sag was!“
Seine Stimme war immer weiter angeschwollen, beinahe panisch, als keine Antwort mehr kam. Die Verbindung war noch nicht abgebrochen, aber der Kleinere gab keinen Ton mehr von sich. Nur ein leises Rauschen drang durch die Leitung, doch Thomas wagte es nicht aufzulegen.
„Ich bleib dran, egal, ob du mich hörst oder nicht, Blake, hast du das verstanden? Ich schick dir einen Krankenwagen, alles, nur halt bitte durch, bitte!“
Seine Stimme war gedrückt und heiser, und vor lauter Panik wusste er gar nicht wohin mit sich. Das Handy hielt er fest umklammert, während er zum anderen Telefon rannte und den Notruf wählte. Er wusste nicht, was er dem Mann am anderen Ende erzählen sollte, aber anscheinend klang er panisch genug, dass sie ihm glaubten und einen Krankenwagen losschickten. Thomas selbst hatte kaum den Hörer aufgelegt, da hatte er schon die Zimmertür hinter sich zugeschmissen und war zum Auto gerannt. Er brauchte das Navi immer noch, so gut kannte er sich hier nicht aus, aber seine Finger zitterten so unglaublich, dass es ihn unmöglich lange Zeit kostete, die Adresse einzutippen. Kein Wunder, dass er danach fuhr wie der letzte Henker und ganz sicher mehr als eine rote Ampel übersah. Das Handy hatte er in die Freisprechanlage eingeklemmt, aber noch immer herrschte Stille.
„Scheiße, man, was hast du bloß angestellt?“, schluckte der Australier mehr und mehr besorgt. Bestimmt hatte er jetzt schon mindestens eine Anzeige bei der Polizei, aber es war ihm gerade so egal, wenn ihm ein Streifenwagen folgen sollte konnten sie ja gleich mit in Blakes Wohnung kommen und sich ansehen, was geschehen war.
Thomas wusste nicht, wie viel Zeit vergangen war, bis er das Auto mit quietschenden Reifen vor dem Motel hielt. Eigentlich konnten es nur Minuten sein. Von dem Krankenwagen war noch nichts zu sehen, also musste er schnell gewesen sein. Als er die Tür aufwarf wäre er beinahe überfahren worden und wurde zornig angehupt, aber es kümmerte ihn nicht. Er war kein Experte, aber das Türschloss sah aufgebrochen aus. Ohne sich weiter damit aufzuhalten stieß er die Tür auf und eilte die Treppe hinauf, dabei mehrere Stufen auf einmal nehmend. Seine Augen flitzten zwischen dem Zettel mit der Adresse und den Wohnungstüren hin und her, aber er brauchte nur die offene Tür zu sehen, um Bescheid zu wissen. Sein Herz schien beinahe vor Angst zu platzen, als er in die winzige Wohnung trat und gehetzt den Kopf von links nach rechts zucken ließ. Die Küche schien leer zu sein, sodass er sofort in das kleine Schlafzimmer eilte.
Nichts hätte ihn auf Blakes Anblick vorbereiten können, wie er dort am Boden lag und überall war Blut. Woher kam all dieses Blut, was zur Hölle war passiert? Thomas hatte gar nicht gemerkt, dass er einen erstickten Schrei ausgestoßen hatte, bevor er neben dem Kleineren auf die Knie gefallen war und den schmalen Leib an sich zog.
„Was ist passiert, oh Gott, was machst du für einen Scheiß?!“, stieß der Australier atemlos aus, während seine Augen über den Körper des Kleineren zuckten. Es war anscheinend die Magengrube, die verletzt war. Das war vermutlich nicht gut. Thomas hatte wenig Ahnung von erster Hilfe, aber ein bisschen hatte er schon aus Filmen gelernt, und er zog eilig sein Shirt aus und drückte es auf die Wunde, um den Blutfluss einzudämmen. Er konnte sehen, wie Blake sich schmerzerfüllt regte und biss sich panisch auf die Unterlippe.
„Nein, es ist okay, es ist okay, drück das drauf, okay, ganz fest, bitte, das ist wichtig“, betete er immer wieder vor sich hin, während seine blutverschmierten Finger über die schweißüberströmte Stirn strichen.
„Es tut mir so leid, ich hätte dich nicht alleine fahren lassen sollen, dann wäre das gar nicht passiert.“
Seit Jahren hatte er sich nicht mehr so hilflos gefühlt, aber jetzt rollten tatsächlich dicke Tränen über seine Wangen.
„Ich hab einen Krankenwagen gerufen, sie….sie müssen gleich hier sein, bitte halt durch, ja?“, brachte er immer noch völlig durch den Wind hervor und raffte den schwachen Körper noch etwas enger an sich, seine Hand auf die des Verletzten legend und zusätzlichen Druck auf das rot durchtränkte Shirt ausübend. Draußen wurde das Geräusch von Sirenen laut, aber die Erleichterung wollte trotzdem einfach nicht kommen.

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BeitragThema: Re: Let's try not to complain about your smoking and my distant heart   Let's try not to complain about your smoking and my distant heart - Seite 2 Icon_minitime1So Jan 05, 2014 12:48 am

Lebte er noch? War er überhaupt noch wach, oder waren all die Bilder, die verschwommenen Umrisse wirklich echt, die sich vor seinen Augen erstreckten. Es war ein unangenehmer Anblick und wohl der letzte Ort, wo der Dunkelhaarige sterben wollte- er hasste diese Wohnung vom ganzen Herzen, den schmutzigen Teppich, auf dem er sich nun seit gefühlten Stunden krümmte, befleckt mit Schmutz und fremden Blut und diesmal würde er persönlich bleibende Spuren hinterlassen, für jeden Nachmieter, der sich nachts darüber Gedanken machen konnte, was hier alles schon passiert war. Glückliche Erinnerungen hatte keines der Gegenstände hier und alleine der Gedanke an das muffige Bett, an die kaputte Dusche…all das ähnelte viel zu sehr Blakes Leben, seine Vergangenheit, all das, was er glaubte in den letzten Wochen vergessen zu haben. Der Tätowierte wollte nicht sterben, nein, es war wirklich sein letzter Gedanke, auch wenn ihm bewusst war, dass es ihm wahrscheinlich egal gewesen wäre, wäre er allein gewesen, hätte er niemanden im Leben gehabt, der ihn wenigstens für einen kurzen Augenblick hatte ablenken können. Und dieser kurze Augenblick hatte sogar länger gedauert als er es je gedacht hatte. Wie würde sich Thomas nur fühlen, würde er wirklich hier verrecken? Würde er irgendwie um ihn trauern, würde er immer noch an ihn denken, wenn er seine Weltreise fortsetzte, wenn er vielleicht irgendwann sesshaft werden würde, vielleicht einen Kerl treffen würde, der nicht nur ein Quickie war? Doch auf der anderen Seite- war er nicht immer noch ein kleiner Straßenjunge, ein Stricher, der ihm eine nette Zeit bereitete?
Nein…so wenig traute er dem Australier nicht zu, er hatte am Telefon so panisch geklungen und Blake wünschte sich, er hätte ihm die Panik nehmen können, damit er keine Dummheiten anstellte und vielleicht auf dem Weg zu ihm noch irgendeinen schrecklichen Unfall baute. Vielleicht wäre es sogar besser gewesen einen Krankenwagen gerufen zu haben anstatt den Größeren unnötig in Angst zu versetzen, doch seine Gedanken waren nicht so weit gegangen, waren nicht über diese furchtbaren Menschen, der ihm so furchtbar den Kopf verdreht hatte, hinausgegangen und lieber wollte er seine Stimme im Kopf haben als die eines Fremden, eines Menschen, den er nicht einmal kannte.
Das Blut quoll aus seiner Wunde, die Finger schimmerten Rot im fahlen Sonnenlicht, das zwischen den Jalousien auf hin hinab schien, der Dunkelhaarige fühlte sich mit jeder Sekunde leerer, schwächer und müder, so müde, dass er sich kaum noch bewegen konnte, doch der Schmerz zwang ihn jedes Mal dazu sich heftig auf die Unterlippe zu beißen, sich zu krümmen, wenn eine weitere Schmerzwelle durch seinen Leib zuckte, so, als würde man ihm immer und immer wieder einen schrecklichen Elektroschock verpassen, der das Blut zum brodeln und kochen brachte, dabei schien nicht mehr so viel in seinem Körper übrig zu sein, dass es ihn nicht wundern würde, würde er seine Augen im nächsten Moment für immer schließen, auch wenn alles in ihm noch dagegen ankämpfte, egal wie sehr die Müdigkeit seinen Kopf einnehmen zu schien. Ein dumpfes Rauschen pulsierte in seinen Ohren, so sehr, dass er kaum hörte, wie irgendwer in das Zimmer gekommen war. Erst, als seine blauen Augen nur verschwommen die Umrisse des Anderen erkannten, ein Schrei zwischen den Wänden widerhallte, glaubte er zu wissen, wer sich vor ihm erstreckte. „T-Thomas…?“, mit halb geschlossenen Augen starrte er auf die Gestalt vor ihm, die im nächsten Moment zu ihm stürmte, so nah, dass er das hübsche Gesicht erkennen konnte. War er echt? War er hier um ihn zu retten…oder war es nur ein Trugbild, eine Wunschvorstellung, dass er ihn einfach nur aus dieser Welt herausholte, der Tod in der Gestalt der einzigen Person, die in diesem Moment irgendwie eine Rolle spielte? Blake verzog sein Gesicht als die anderen Hände ihn berührten, ihn ein wenig anhoben und zu ihm zogen. Jede Bewegung war eine Qual, unerträglicher als er es zugeben wollte und an sich war es auch vollkommen egal. „Du…du bist echt hier..“, seine Lippen formten ein schmales Lächeln, während er sich nach dem Gesicht des Schönlings ausstreckte, mit blutverschmierten Fingern sanft über seine Wange strichen. Er fühlte sich so echt an, so warm und real, dass es ihm schwerfiel zu glauben, dass er gar nicht hier war und es nur einer seiner Fieberträume war. Der Tätowierte wollte sich regen, wollte ihm irgendwie klarmachen, dass er nicht sein Oberteil für ihn ausziehen musste, doch wollten keine weiteren Worte über die erblassten Lippen gleiten, stattdessen beobachtete er den Größeren dabei, wie er versuchte seine Blutung zu stoppen, dabei etwas zu fest auf die Wunde drückte, sodass Blake schmerzerfüllte, zischende Laute von sich gab, ehe er auf seine Zunge biss. „Das ist sinnlos, Thomas…ich mach nur dein Shirt schmutzig.“, seine Stimme war kaum ein leises Wispern, während er eher schlecht als recht seine eigene Hand auf die Wunde drückte- er hatte es gerade versucht und es hatte nichts gebracht, wieso sollte so ein Stück Stoff da hilfreicher sein?! Eher saugte es sein Blut noch schneller aus dem Körper hinaus, zumindest erschien es dem Kleineren so.
Immer wieder fielen ihm die Augen zu und dennoch glaubte er Tränen auf dem Gesicht des Anderen gesehen zu haben. Weinte er etwa? Um ihn?! Nein, das musste nur einer seiner fieberhaften Träume sein, alles Illusionen, die ihn wahrscheinlich in seiner Bewusstlosigkeit verfolgten! Blake konnte einfach nicht glaubten, dass er noch wach war, dass es real war und dass Thomas tatsächlich bei ihm war, es erschien einfach zu gut, als dass es ihm widerfahren konnte!
„Wenn…wenn ich einschlafe, dann-dann…mein Zeugs, ich will..ich will es bei mir haben, okay?“, Blake schluckte, auch wenn seine Kehle wie ausgetrocknet zu sein schien, er hoffte, dass der Australier ihn verstand, dass er nicht einfach seine Sachen verbrannte oder wegschmiss oder anderen Leuten überließ, sollte er sterben und er war fester Überzeugung, dass dies passieren würde. „Und…“, der Kleinere hielt inne, holte so tief Luft wie es ihm möglich war, ließ den Blick kurz zur Seite werfen ehe der Kopf immer schwerer wurde, er seine Augenlider nicht mehr geöffnet halten konnte. Er bereute so vieles, so vieles, was er getan hatte, angefangen mit dem Abbruch seiner Schule, damit, dass er seinen Bruder nicht vor dem Tod bewahren konnte, dass er seinen besten Freund einfach allein gelassen hatte und dass er nicht einmal mehr die Chance gehabt hatte ihn zu sehen, ihm in die Augen zu schauen und sich offen und ehrlich zu entschuldigen, dafür, dass er so ein furchtbarer Idiot war. Er wollte sich bei seinem Freund entschuldigen, dass er ihnen nur Schwierigkeiten bereitet hatte und er wollte sich bei Thomas entschuldigen, dafür, dass er jetzt mit ansehen musste, wie er jämmerlich vor sich hinstarb, dass er jetzt wusste, in welchen Decksmilieus der Stricher sich doch tatsächlich befand. Doch dafür war es vermutlich zu spät und er konnte nur hoffen, dass sie es ihm nicht nachwerfen würden, dass er nicht ihre Erinnerungen damit füllte mit all den Missetaten, die er vollbracht hatte, immerhin war es immer noch besser, wenn andere gut über ihn dachten…wenn er schon nichts anderes in seinem Leben erreicht hatte.
Blake hatte nichts mehr mitbekommen, keine Worte, die zu ihm drangen, keine Sirenen und keine Menschen, die ihn aus den Armen des Größeren zogen und ihn auf einer Liege wegtrugen, in den Krankenwagen hinein. Ja, er wusste nicht einmal ob Thomas mitgekommen war und was sie mit ihm getan hatten. Vielleicht war er sogar für einen kurzen Moment gestorben, vielleicht war er bereits tot. Um ihn herum war nichts mehr als Schwärze, ein endloses schwarzes Meer, das jedes Gefühl, jeglichen Gedanken und jede Erinnerung aufgefressen zu haben schien. Er fühlte sich unwohl und dennoch wohl genug um in dieser Dunkelheit zu verharren, die ihn immer stärker von der Außenwelt isolierte, auch wenn in der Zwischenzeit die Ärzte es geschafft hatten, seine Blutung zu stoppen und ihn am Leben zu erhalten, trotz seines starken Blutverlusts, der auch Schuld daran war, dass Blake einfach nicht seine Augen öffnen konnte, stattdessen regungslos an zahlreichen Gerätschaften in einem Zimmer lag, isoliert von allen anderen, während seine schwachen Lungen versuchten den Körper mit Sauerstoff zu füllen.
Nach der endlosen Schwärze kamen die Träume, schreckliche Träume, sodass er sich lieber wieder im Nichts verstecken wollte, dort, wo ihm niemand wehtun konnte, kein Traum dieser Welt zu ihm durchdringen konnte, stattdessen schwebte eine Fratze nach der nächsten vor seinem inneren Auge- der Stricher war öfter gefallen und gestorben als er zählen konnte und mit jedem Mal erschien der Schmerz unerträglicher zu sein, so unerträglich, dass er vor lauter Panik seine Augen aufriss. Der Angstschrei blieb ihm in der Kehle stecken, die sich noch trockener anfühlte als an dem Moment, wo er glaubte sterben zu müssen.
Orientierungslos ließ er seinen Blick durch den Raum gleiten, das vom kalten Licht der Neonröhren beleuchtet war. An seinem Körper waren zahlreiche Gerätschaften befestigt, an Blutkonserven und Kochsalzlösungen, dessen leises Tropfen nur vom Piespen einer anderen Gerätschaft übertönt wurde, das einige Sekunden lang heftig laut die Wände des kleinen Raumes erfüllten, jedoch bald einen ruhigeren und langsameren Rhythmus annahm als Blake langsam eine Ahnung bekam, wo er sich befand.
Sein Körper erschien taub, noch schien er nichts vom Schmerz zu spüren, doch brauchte er keinen Spiegel, keine Intentionen um zu wissen, dass sein Gesicht wahrscheinlich nicht mehr so schön war wie zu Anfang und dass seine Wunde wahrscheinlich bleiberendere Spuren hinterlassen hatte, zumindest noch, immerhin war es nur sein Bauch gewesen und so etwas verheilte doch…oder nicht? Doch es war das Letzte, worüber der Tätowierte sich Gedanken machen wollte oder gar machte. Er versuchte sich an die letzten Stunden des Tages zu erinnern, wollte wissen, wie er hierhergekommen war und ob es wirklich Thomas gewesen war, der ihn die letzten Minuten über begleitet hatte, der genau dann bei ihm gewesen war, als er sich am einsamsten fühlte, als ihm bewusst war, dass er es vielleicht nicht mehr aus diesem Ort schaffen könnte, schließlich konnte das Schicksal herzlich ironisch sein und dennoch- er war hier, er lebte, vielleicht war er angeschlagen und schwach, vielleicht hatte er einen ganzen Tag kein Auge geöffnet, doch es spielte keine große Rolle, immerhin hatte er es geschafft, seine Augen zu öffnen, der Welt entgegenzublicken und sich zu fragen, was nun mit ihm passieren würde. Er wollte Thomas sehen, er wollte sich tausendmal bei ihm bedanken und sich ebenso oft bei ihm entschuldigen für all die Umstände, die er ihm bereitet hatte, war er denn wirklich bei ihm gewesen und selbst wenn nicht, schuldete er ihm dennoch eine Entschuldigung.
Fragend richtete sich der schmale, blasse Körper auf, nur um schmerzerfüllt wieder zusammenzusacken…hätte ihm eher jemand gesagt, dass jede Bewegung den Schmerz wieder zurückholen würde, hätte er sich besser nicht bewegt, er hatte nicht einmal die Möglichkeit bekommen zu sehen, ob tatsächlich noch jemand bei ihm war, auch wenn sein Kopf ihm einredete eine sitzende Gestalt zu sehen. „T-Thomas? Bist du das? I-ich…ich kann mich nicht bewegen, ich kann nicht sehen, ob ich allein bin..“, er kam sich dämlich vor, so, als ob er mit der Decke über ihm sprechen würde. Seine Stimme klang so furchtbar, so fremd, als wäre es nicht er, der gesprochen hatte, sondern ein Fremdling, ein Fremdling mit der unlebhaftesten Stimme, die er je gehört hatte. „Gott…ich kling so…dumm.“, murmelte der Kleinere leise vor sich hin, verzog dabei sein Gesicht. Es war doch lächerlich, ihm wurde gerade bewusst, dass er noch am Leben war und das Erste, worüber er sich Gedanken machte, war seine Stimme, doch wollte er auch gar keinen Gedanken mehr daran verschwenden, daran, dass vielleicht einige Minuten mehr den Grad zwischen Überleben und Sterben ausgemacht hatten und dass er ohne Thomas niemals hier wäre, dass er mehr Glück hatte, als er eigentlich verdiente. Blake wollte es verdrängen, wollte seinen Schock, der ihn langsam aber sicher einholen würde, so weit wegschieben, wie es ihm nur möglich war und wartete stattdessen, dass ihm jemand antwortete, dass jemand ein Zeichen gab, dass er nicht alleine war.

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BeitragThema: Re: Let's try not to complain about your smoking and my distant heart   Let's try not to complain about your smoking and my distant heart - Seite 2 Icon_minitime1Mo Jan 06, 2014 9:55 pm

Noch immer war sein Kopf eine dröhnende Kugel, es war schwer, irgendetwas anderes als Panik zu fühlen. Dabei wusste Thomas ganz genau, dass einer von ihnen stark zu sein hatte. Einer musste doch die Zähne zusammen beißen und die Illusion aufrechterhalten, dass alles gut wurde. Ehrlich gesagt konnte der Australier nicht sagen, wie schlimm Blakes Verletzung war. Er konnte nur beurteilen, was er mit seinen eigenen Augen sah, und das war seiner Meinung nach eine verdammt große Menge Blut. Aber der Krankenwagen würde ja gleich hier sein, und die würden wissen, was zu tun war. Er selbst konnte nur damit fortfahren, sein Shirt auf die Wunde zu drücken, ob Blake nun wollte oder nicht. Es machte ihm Angst, wie sehr der andere schon mit allem abgeschlossen zu haben schien, und seine Finger gruben sich noch fester in den blutdurchtränkten Stoff.
„Halt die Klappe, du Idiot“, presste er durch zitternde Lippen hervor. In seinen Augenwinkeln stauten sich die Tränen. Als wenn sie verschwinden würden, wenn er sich noch heftiger auf die Unterlippe biss. Thomas wollte solche Worte nicht hören, Blake sollte sie sich für ein anderes Mal aufsparen, wenn es wirklich schlecht um ihn stand, in sechzig Jahren vielleicht. Er machte eine Hand frei, strich vorsichtig über die blasse Haut seiner Wange, auch, wenn es ihm im nächsten Moment beinahe leid tat, wie er ihn mit seinem eigenen Blut beschmutzt hatte. Seine Lider flatterten so sehr, und immer wieder verschwand die blaue Iris hinter ihnen.
„Nein, nicht schlafen, Blake, nicht schlafen! Bleib wach, du musst dich zusammenreißen, hörst du?“
Thomas merkte selbst, wie schwach seine Stimme war. Er klang beinahe wie ein panisches, hysterisches Weib. Wenn das hier nicht alles so ernst gewesen wäre, hätte er über sich selbst gelacht. Sein Kopf hatte es geschafft, alles auszusperren, was nicht von Blake ausging, er hörte weder die Sirenen draußen, noch die Schritte der Sanitäter, die das Treppenhaus hinauf eilten. Als sie plötzlich neben ihm standen konnte er nicht viel tun als ihnen aus dem Weg zu gehen. Beinahe panisch hob er die blutverschmierten Hände an, damit er ihnen ja nicht im Weg war und stolperte zurück. Er fiel eher ungewollt auf das Bett und blieb dort sitzen, den Blick abgewandt. Sie verfrachteten seinen Freund auf eine Trage und ihren Mienen war kaum anzusehen, wie schwer es um ihn stand. Erst, als der Verletzte aus seinem Sichtfeld verschwunden war, wagte Thomas wieder sich zu rühren. Eine Frau, die einige Jahre älter war als er kam vorsichtig auf ihn zu und legte ihm ihre Hand schwer auf die Schulter. Sofort ruckte sein Kopf nach oben und starrte flehend in das fremde Gesicht.
„Wird er durchkommen?“, fragte er, immer noch zitternd, aber mit der Ankunft der Sanitäter war ihm wenigstens ein ganzer Batzen an Verantwortung von den Schultern gefallen. Das Gesicht der Frau war rund und strahlte eine beruhigende Wärme aus, und als sie ihm versicherte, dass alles gut werden würde, musste er ihr einfach glauben. Man trieb ihn zur Eile an, wenn er mit dem Rettungswagen mitfahren wollte, dann müsste er jetzt kommen. Sie hätten keine Zeit zu bummeln, und in der ganzen Hektik war es Thomas schleierhaft, wie es ihm noch gelungen war nach dem Handy zu greifen. Er war sicher nicht der einzige, den Blake kannte, er hatte hin und wieder mit einem alten Freund telefoniert, und wenn er nun wirklich schwerer verletzt war –wobei sich Thomas allein schon bei dem Gedanken die Nackenhaare sträubten-, dann sollte er, der ihn erst seit einigen Wochen kannte, wohl nicht der einzige sein, der Bescheid wusste.
Alles fühlte sich irgendwie an wie in einer dicken Schicht aus Watte. Alle Geräusche waren abgedämpft zu einem monotonen Rauschen, selbst die laute Sirene auf dem Rettungswagen. Seine Beine schienen sich wie in Zeitlupe zu bewegen, als müsste er sich bei jeder Bewegung erst durch unsichtbare Mauern kämpfen. Einzig und allein Blakes Gestalt im Inneren des Wagens erschien ihm klar und real. Man hatte Thomas versichert, dass er seine Hand nehmen durfte, und das tat er auch. Allerdings nur bis zum Krankenhaus, danach hatte er seinen Freund wohl oder übel alleine lassen müssen. Obwohl der Australier kaum seinen Atemrythmus richtig koordinieren konnte, schaffte er es, unter den extrem spärlichen Adressen in Blakes Handy die heraus zu suchen, die er in letzter Zeit am häufigsten kontaktiert hatte. Kurz huschte ein Lächeln über das sonst bleiche Gesicht, als er ihre zahlreichen dämlichen SMS sah, wie oft sie sich gegenseitig angerufen hatten, und das obwohl sie sich doch tagtäglich nicht von der Seite wichen. Es war schwierig dem jungen Mann am anderen Ende des Telefons zu erklären, was passiert war, immerhin kannte er ihn kaum und war selbst ziemlich überfordert von der ganzen Situation, aber als wäre sein Gesprächspartner solche Situationen bereits gewohnt hatte er ihn mit einigen knappen Worten abgefertigt und nur in Aussicht gelassen, dass er sofort herkommen würde.
Währenddessen konnte Thomas nichts anderes machen als zu warten. Immer wenn er dachte, die nächste Stunde müsste schleppend vorbeigezogen sein war es in Wirklichkeit nur eine halbe gewesen. Eine Krankenschwester hatte vorgeschlagen, dass er so lange wie die Operation dauerte nach Hause fahren könne und man ihn rufen würde, doch der Australier weigerte sich, seinem Freund von der imaginären Seite zu weichen. Es war nicht viel Zeit vergangen, bis auch ein aufgelöster Blondschopf in die Notaufnahme rauschte und sich mit zittriger Stimme nach jemandem erkundigte, der angeschossen worden war, und Thomas erkannte den jungen Mann an seiner Stimme. Jetzt warteten sie zu zweit, aber davon ging es auch nicht schneller. Nachdem das quälende Ticken der Uhr sich schon beinahe zur Foltermethode entwickelt hatte, hatten sie endlich Blakes Zimmer betreten dürfen, und dort waren sie auch geblieben. Thomas wusste nicht, was mit Julian war, aber er selbst war irgendwann auf seinem unbequemen Holzstuhl in der Ecke des Raumes eingeschlafen. Der Anblick des Dunkelhaarigen war schwer zu ertragen gewesen, wie er dort lag, bleich und an Infusionen angeschlossen. Wenigstens verkündete ihnen das gleichmäßige Piepsen der Automaten, dass alles in Ordnung sei, und auch der Arzt hatte ihnen versichert, dass Blake über den Berg war und er einzig und allein Ruhe brauchte. Vielleicht hatte Thomas es deshalb geschafft zu schlafen. Julian hingegen war wachgeblieben, und er war anscheinend auch noch wach, als Blake die Augen aufschlug.

Der Lockenkopf konnte gar nicht fassen, dass er sich schon wieder in dieser Position befand. Was brachte seine Freunde nur regelmäßig dazu im Krankenhaus zu landen? Im ersten Moment hatte er gar nichts gefühlt, dann Schock, dann Angst, und jetzt…irgendwie war er wütend, wie er so die Hand des anderen vorsichtig streichelte. Seit dem letzten Mal fühlte er sich so klein und hilflos in Krankenhäusern. Er hatte Blake gesagt er könne ihm helfen, er hätte alles getan, damit es ihm besser ging, und dennoch hatte er sich wieder auf die Straße geworfen. Zwischen gierig grabschende Finger, Dreck und Armut. Julian war so unglaublich wütend auf ihn gewesen, dass er nicht einmal hatte ans Telefon gehen wollen, als der andere ihn vor zwei Wochen angerufen hatte. Seine Neuigkeiten waren gute gewesen, und dass er nicht gelogen hatte wurde Julian spätestens jetzt bewusst, und dennoch…..Sein neuer Freund aus Australien hatte ihn hiervor auch nicht bewahren können. Charles´ Leute wären dazu wohlmöglich in der Lage gewesen.
Nun saß er hier, in einem Gefühlschaos aus Wut, Angst, Trauer und Verzweiflung und wunderte sich, wie der Australier es geschafft hatte zu schlafen. Nein, er sollte ihn nicht verurteilen, er konnte das Blut an seinen Händen sehen, vermutlich hatte er heute schon viel mitgemacht. Es war alles nicht so grauenvoll aussichtslos wie damals bei Charles, aber dennoch fraß die Stille an ihm, und nichts hätte je so wohltuend sein können wie der Moment, in dem Blake die Augen aufschlug. Er war desorientiert, natürlich, und aus Schreck heraus hatte Julian die Hand zurück gezogen, sodass sein Freund nun denken müsste, er wäre vollkommen allein. Als er aufzuckte wollte der er ihn zurück aufs Bett drücken, er konnte den Schmerz sehen, der durch die hellen Augen zuckte, aber bevor er selbst zum Sprechen ansetzen konnte, hatte der Verletzter selbst schwache Worte über die Lippen gebracht. Mit einem kurzen Blick versicherte Julian sich, ob der Angesprochene noch schlief, aber anscheinend hatte ihn das heisere Krächzen Blakes nicht geweckt.
„N-Nein, ich bins. Julie.“
Für einen kurzen Moment spürte der Lockenkopf doch tatsächlich sowas wie Eifersucht, dass es nicht sein Name war, der als erstes gefallen war, aber eigentlich war es unwichtig, denn im nächsten Moment überrannten ihn schon die Tränen.
„Warum haben alle Leute, die mir wichtig sind, ständig das Bedürfnis schwer verletzt im Krankenhaus zu landen?!“, stieß er schluchzend aus und hätte Blake am liebsten umarmt, wenn er nicht gewusst hätte, dass es ihm Schmerzen bereiten würde.
„Ich hab dir gesagt, ich kann helfen! Wieso….Wieso hast du mich nicht gelassen?!“
Zorn und Vorwurf schwappte in seiner Stimme auf, obwohl er es nicht beabsichtigt hatte.
„Thomas konnte dir auch nicht helfen“, murmelte er leise vor sich hin und erhob sich im nächsten Moment ruckartig. Die Sorge hatte ihn giftig gemacht und ihn ausgelaugt. Seine eiligen Schritte zur Tür hin hatten besagten Australier wohl geweckt, aber bevor er etwas von sich geben konnte, hatte er schon die Tür hinter sich zugeknallt und stand ratlos im Flur.

„Blake!“
Thomas konnte vor Freude gar nicht richtig aufstehen. Sofort war er schlagartig wach, als er sah, dass sein Freund ebenfalls zu Bewusstsein gekommen war. Dass die Zimmertür zugeknallt war hatte er gar nicht gemerkt, als er sich eilig erhob und ans Bett des anderen hinübertrat. Etwas hilflos fühlte er sich schon, er hätte den anderen ja in die Arme geschlossen, aber da war immer noch die Wunde unter der Decke, und irgendwie sah er auch noch blasser als sowieso schon aus. Thomas nahm stattdessen einfach nur seine Hand und drückte sie fest.
„Weißt du, was ich mir für Sorgen gemacht habe? Du hast irgendetwas von Schlafen erzählt! Mach sowas nie wieder, ja?“
Er spürte, wie eher aus Erleichterung und Freude eine Träne über seine Wange kullerte und wischte sie, beinahe selbst ein wenig erstaunt, mit dem Handrücken beiseite.
„Siehst du, ich werd schon ganz sentimental! Das muss doch nicht sein“, schniefte er lachend und blickte sich etwas verwirrt um, während er sich auf den Stuhl niederließ. Er war noch warm, was Thomas´ Verwirrung nur verstärkte.
„Wo ist dieser Lockenkopf hin?“, fragte er etwas verdutzt, während er mit dem Stuhl näher an Blakes Bett heranrutschte.

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BeitragThema: Re: Let's try not to complain about your smoking and my distant heart   Let's try not to complain about your smoking and my distant heart - Seite 2 Icon_minitime1Di Feb 04, 2014 5:13 pm

Überraschung schwappte in seinem Inneren über als die Stimme des Blondschopfes in seinen Ohren erklang und er schlagartig seinen Kopf zu seinem langjährigen besten Freund schweifen ließ. Woher wusste er, dass er hier war? Hatte Thomas ihm Bescheid gegeben? Er hatte sich gar nicht großartige Gedanken darüber gemacht, dass es nicht sein Name gewesen war, den er zuerst über die Lippen gebracht, eigentlich war er viel zu froh und erleichtert das hübsche Gesicht des Norwegers wieder sehen zu können, wo er doch Angst hatte, dass er ihn vielleicht nie wieder sehen würde und niemals die Chance bekommen hätte sich offen und ehrlich bei ihm zu entschuldigen, für alles, was er ihm angetan hatte, für die Streitigkeiten der letzten Wochen, die er nicht provozieren wollte. Doch schien die Freude über das Erwachen des Strichers nicht allzu sehr zu Julie durchzudringen, stattdessen blickte er auf ein vorwurfsvolles Gesicht, das ihm das blasse Lächeln raubte. Besorgt starrten die blauen Augen den Kleineren an- er wollte nicht, dass er Tränen vergoss, wollte sie am liebsten von seinen Wangen fortwischen und ihn in den Arm nehmend, doch war jede kleinste Bewegung schmerzvoller als er es ihm lieb war. „Julie…es tut mir leid, ich…ich wollte dich nicht noch wütender machen. Das war wirklich keine Absicht!“, entgegnete der Dunkelhaarige reuevoll, dachte dabei über die anklagenden Worte seines Ex- Freundes nach. Er hatte recht, Thomas konnte ihn ebenso wenig vor dem Kerl beschützen, doch im Endeffekt konnte es nicht, nicht einmal die Polizei nahm sich solcher Fälle an und er wusste ganz genau, dass wenn er auch nur ein Sterbenswörtchen über die Situation verlieren würde, sie eher ihn in den Knast setzen würden, für Prostitution, die nun mal illegal in Kalifornien war und seine Freunde in diese Sache reinzuziehen war wohl das Letzte, was er wollte. Bevor ihnen noch das Gleiche passierte, vielleicht sogar schlimmeres. Nein, es war sein eigenes Schicksal und er würde es auch alleine durchstehen. Vielleicht glaubte der Typ ohnehin, dass der Tätowierte jetzt endgültig tot war. Nur hätte er liebend gerne auf die Narbe, die übrig bleiben würde, verzichtet.
„Sei mir doch nicht böse…können wir…können wir nicht den ganzen Mist vergessen?“, krächzte seine Stimme mit einem Hauch an Verzweiflung, doch schienen seine flehenden Worte nicht zu Julian durchzudringen, dass er sich noch furchtbarer fühlte als ohnehin, schwächer und beinahe schon sinnlos. Nein, der Norweger wollte es nicht vergessen und ihm ganz und gar nicht verzeihen, dabei wollte Blake ihn nicht verletzen, er wollte ihn nicht wieder in eine schreckliche Situation bringen, wollte nicht, dass er sich noch mehr um ihn sorgte als ohnehin. Er hatte schon genug Schaden im Leben des Jüngeren angerichtet, er musste es nicht verschlimmern. Ein Teil von ihm konnte ihn verstehen, dass er aus dem Zimmer stürmte, dass er ihn nicht mehr sehen wollte, ein anderer bedauerte es, mehr als alles andere, und irgendwo schmerzte es auch zu wissen, dass sein bester Freund ihn gerade alleine gelassen hatte und dass er jetzt noch so viel Zorn für ihn übrig zu haben schien. Lange bekam der Stricher nicht die Möglichkeit, die Tür anzustarren, in der Hoffnung zu verharren, dass der Blondschopf zurückkehren würde, immerhin schien sein Türknallen eine ganz andere Person geweckt zu haben, die im nächsten Moment zu ihm geeilt kam. Wahrscheinlich hätte er sich über seine Anwesenheit, sein hübsches Gesicht viel stärker gefreut, wäre er nicht so unglaublich aufgewühlt gewesen und dennoch brachte Blake es noch zustande den Größeren sanft anzulächeln als sich ihre Blicke trafen, sanften Druck auf seine Hand auszuüben, als er diese umfasst hatte. „Technisch gesehen habe ich dennoch geschlafen…“, er schaute den Australier belustigt an, ehe der Ausdruck ernster wurde. „Tut mir leid…ich wollte dir keine Panik machen, das war…alles irgendwie nicht geplant.“, er hätte selbst am liebsten geweint, wusste jedoch nicht einmal warum. Vielleicht, weil sein Körper verdammt schmerzte, vielleicht weil sein bester Freund gerade einfach gegangen war, vielleicht aber auch weil es tatsächlich jemanden gab, der sich so sehr für ihn zu interessieren schien, dass er ihm das Leben rettete und dass er sogar Tränen für ihn vergoss, ganz gleich ob nun freiwillig oder unfreiwillig. Selten in seinem Leben schien er einem fremden Menschen so wichtig gewesen zu sein, dass er gar nicht wollte, dass Thomas ihn jemals wieder verließ. Ohne ihn wäre er schon längst tot gewesen, wenn nicht heute, dann bereits viel eher und wahrscheinlich auch durch seine eigene Verantwortung. Blake hatte nicht viel liebenswürdiges an sich, zumindest hatte er sich diese Tatsache all die Jahre über eingeredet, war viel zu kaputt, als dass sich jemand die Mühe machen würde, ihn wieder zusammenzuflicken und nun war doch jemand hier, bei ihm, und wollte nicht von seiner Seite weichen. Wie sollte man da nicht zu Tränen gerührt sein?!
„Ich glaube dieses Mal schaue ich über deine sentimentale Seite hinweg….sie gefällt mir sogar..irgendwie.“, gestand der Kleinere, formte dabei ein weiteres Lächeln, was irgendwie das Einzige zu sein schien, was ohne Schmerzen funktionierte. Er machte eine Handbewegung, die den Dunkelhaarigen aufforderte sich zu ihm hinunter zu beugen, sodass er ihm einen sachten, wenn auch kurzen Kuss auf die Lippen drücken konnte, auch wenn es einen leichten Schmerz in seinem Körper auslöste, als er sich ein wenig nach ihm streckte. Für einen kurzen Augenblick schien die Welt in Ordnung zu sein, ganz gleich, ob er nun verletzt im Krankenhaus saß und seinen Bluthaushalt wieder in Ordnung bringen konnte, doch die nächsten Worte seines ehemaligen Freiers schnitten beinahe so tief wie das Butterfly, das ihm Stunden zuvor in den Bauch gerammt wurde, dass er sich leicht auf die Unterlippe biss. „Er…er ist gegangen.“, erwiderte er knapp, ließ die blauen Augen dabei abermals zur Tür wandern. Sie war immer noch geschlossen und immer noch schien kein Mensch durch diese gehen zu wollen, zumindest nicht der Mensch, den er erwartet hatte. „Ich glaub er ist immer noch sauer auf mich, weil ich…naja, weil ich einfach gegangen war, weil ich ihm keine Schwierigkeiten machen wollte.“, Blake war erstaunt wie schnell seine Stimme wieder den Klang annahm, den er auch kannte, und irgendwo auch froh darüber, dass er stark genug war, um wenigstens mit dem Anderen reden zu können, wo schon alles andere regelrecht ein Ding der Unmöglichkeit zu werden schien. „Ich…ich bringe viel Ärger mit mir…das hast du ja gesehen.“, sein Lächeln war schief und schwand im nächsten Moment wieder, wie auch der Blick, der nun betroffen auf seine Decke starrte. „Ich war dumm, ich hätte dir von vornherein sagen müssen, was Sache ist und…ich habe irgendwie geglaubt, dass es besser wäre, wenn ich niemanden belaste, verstehst du? Der Kerl….mein Zuhälter hatte mich an ihn verkauft und ich bin…abgehauen.“, Blake holte noch einmal tief Luft, blickte seinen Gegenüber unsicher an, ehe er fortfuhr, die wunderbare Geschichte von Shane und ihm, die alles andere als wunderbar war, abermals über die Lippen brachte. Er war es Thomas schuldig gewesen, wo er vorher gehofft hatte, dass er ihn niemals damit belästigen musste. Doch nun war die Katze aus dem Sack.
„…offenbar hat er mich irgendwie gefunden. Klar, mit Mafiafreunden sieht die Welt einfacher aus. Doch das ist jetzt egal, er ist mir egal. Wahrscheinlich glaubt er ohnehin, dass ich jetzt wirklich tot bin.“, der Stricher zuckte mit den Schultern, fuhr mit den Daumen sanft über den Handrücken des Australiers. „Wenn du nicht wärst, wäre ich wahrscheinlich sogar tot.“, fügte er nach einer langen Pause hinzu, suchte die grauen Augen des Gleichaltrigen, ihn dabei ernst anblickend. „Du glaubst nicht wie dankbar ich dir dafür bin…“, seine blassen Lippen formten ein leichtes Lächeln. Er konnte ihm wirklich nicht beschreiben, wie dankbar er ihm war und wahrscheinlich wusste der Andere gar nicht wie viel er für ihn bereits getan hatte und sein Leben bereits Tage zuvor vor dem Ruin bewahrt hatte, ihn aus dem Loch rausgeholt zu haben schien, in welches der Dunkelhaarige sich freiwillig hineinzustürzen versuchte. Es war nicht so, dass er komplett alleine war, er hatte, wenn auch sehr wenige, Menschen, die ihn liebten, er hatte Julie, seine einzige Familie, doch konnten sie die immer bedrohlicher werdende Einsamkeit nicht beseitigen, das Gefühl der Sinnlosigkeit und der Belastung, die er für jeden zu sein schien, der endlich einen Platz auf der Welt gefunden zu haben schien während der Stricher immer noch ziellos sich im Kreis gedreht hatte. Nein, es war ein seltsam anderes Gefühl, das sein Inneres durchströmte, die Tatsache, dass er sich in irgendeinen dämlichen Touristen verliebt hatte und er auch so viel für ihn tat, dass er noch intensivere Gefühle ihm gegenüber hegte. Er wollt es seinem besten Freund so gerne erklären, ihm bewusst machen, dass es noch lange nicht hieß, dass er ihn nie wieder sehen wollen würde, dass ihm seine Freundschaft auf einmal nicht wichtig genug war. Freute er sich denn gar nicht für ihn? Wollte er nicht, dass Blake wieder glücklicher war, auch wenn es vielleicht hieß, dass er einen anderen Mensch in seine Welt lassen musste? Der Lockenkopf hatte doch selbst jemanden gefunden, der ihn glücklicher machte, als der Dunkelhaarige es je gekonnt hatte, jemanden, den er offen und ehrlich liebte und ihm all das gab, was Blake ihm nicht geben konnte, ganz abgesehen von dem ganzen Geld, was nicht einmal eine große Rolle spielte.
Am liebsten hätte er aufgehört an den Kleineren zu denken, doch immer wieder schien er zu ihm zurückzufinden, ließ die unangenehmen Schuldgefühle zu, die ihm die Kehle zuschnürten. „Ich…ich sollte Julie suchen gehen oder so- er war so wütend. Was, wenn er mich nicht mehr wiedersehen möchte? Er ist…sowas wie meine einzige Familie.“, sein Blick wanderte hilfesuchend zum Australier. Er wollte das Thema ungerne so plump wieder auf etwas anderes richten und er spürte, wie die Sorgen und die Angst ihm nur noch unangenehmere Schmerzen bereiteten, dass er zischend sein Gesicht verzog, als er sich erneut zu überlasten schien, seinen Körper versuchte viel zu schnell aufzurichten. Sein Kopf brummte, alles fühlte sich unwohl an, obwohl er sich eigentlich besser fühlen sollte. Gedankenverloren starrte er Thomas an, musterte jedes noch so kleine Merkmal, das seine blauen Augen erblicken konnten, ehe sie erschrocken zu seinem Gesicht wanderten. „Du..du warst die ganze Zeit hier, nicht wahr? Wie lang lag ich hier denn überhaupt rum? Ich hab dich von allem abgehalten…du…du brauscht doch nicht meinetwegen auf dein Leben verzichten. Hast du überhaupt geschlafen oder was gegessen oder…ist das noch mein Blut?“, er deutete auf einige Flecken auf seinen Oberteil, auf seiner Hose, schuldbewusst an seiner Unterlippe kauend. Er wollte wirklich weinen, je länger sein Verstand zu verstehen schien, welchen Ärger seine Existenz wieder auf die Welt gebracht hatte, sodass seine Lungen sich mit Schuld fühlten, Schuld, die seinen Körper auszulaugen schien, so sehr, dass er am liebsten wieder geschlafen hätte. Doch der Schlaf würde nicht mehr kommen, das wusste er, nicht bei dem Gefühlschaos und dem Schmerz.

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BeitragThema: Re: Let's try not to complain about your smoking and my distant heart   Let's try not to complain about your smoking and my distant heart - Seite 2 Icon_minitime1Mi Feb 05, 2014 5:20 pm

Die Erleichterung, dass Blake wieder wach war, hatte Thomas so fest gepackt, dass er für einen Moment gar nicht mitbekommen hatte, dass das Thema Lockenkopf etwas heikel war. Etwas schuldbewusst verzog er das hübsche Gesicht und fuhr sich betreten mit einer Hand durch die leicht gewellten Haare.
„Wenn er nur besorgt ist, dann kommt er doch bestimmt wieder. Man, ich war auch schon ein bisschen sauer auf dich, weil du mir nicht gesagt hast, was Sache ist, und ich kenn dich noch gar nicht so lange!“
Es war wohl eher Besorgnis als Zorn gewesen, musste der Australier sich eingestehen, denn wie konnte er schon auf Blake wütend sein, wenn er ihn hier so im Krankenbett liegen sah? Vorsichtig griff er nach der blassen Hand des Kleineren und drückte sie fest. Er war nicht wirklich der sentimentale Typ, und er hatte ganz sicher auch noch nie bei jemandem am Krankenbett sitzen müssen, der ihm wichtig war. Vermutlich stellte er sich gerade an wie der unsensible Klotz, der er ja auch war. Also hielt er lieber den Mund und hörte zu, immerhin erzählte Blake solche Sachen ja bestimmt nicht jedem. Zwar wusste er ja, dass er sich einen Stricher angelacht hatte, und auch, wenn es für ihn nie wirklich eine Rolle gespielt hatte, musste der Australier doch heftig schlucken bei diesen Worten. Er war an diesen irren Messerstecher „verkauft“ worden? Was hatte er bloß für ein Leben geführt, und mit was für Leuten hatte er sich gezwungenermaßen abgegeben? Wie gut, dass Thomas jetzt da war, um seinen hübschen Arsch vor solchem Quatsch zu bewahren. Was Blake ihm da erzählte bekräftigte nur noch umso mehr in dem Vorhaben, ihn einfach mit aus dem Land zu nehmen. Dann würde sein Angreifer aus der Mafia ihn sicher für tot halten.
„Wow, daraus könnte man ja glatt einen ordentlichen Actionstreifen machen“, stieß Thomas schließlich schwer atmend aus, als der andere geendet hatte und suchte eine Weile in den strahlend blauen Augen nach Schmerzen oder etwas ähnlich beunruhigendem, aber da war nur Dankbarkeit. Thomas war es gar nicht gewohnt, so beweihräuchert zu werden, und er winkte mit einem leichten Rotschimmer auf den Wangen ab.
„Nah, das war ganz eigennützig und egoistisch von mir“, gluckste er, drückte allerdings im gleichen Moment noch einmal fest Blakes Hand. Er kam aus normalen Verhältnissen, er konnte all die Probleme und Gefahren, aus denen Blakes Leben bestanden zu haben schien, kaum nachvollziehen, aber er konnte Verständnis dafür aufbringen. Es war ihm nur nicht klar gewesen wie heftig Blakes Leben wirklich gewesen war. Das alles gab ihm doch ganz schön zu denken. Er selbst wäre für so ein Leben gar nicht stark genug gewesen. Umso mehr brachte er Bewunderung für Blake auf. Wie konnte er bloß ständig glauben, dass er anderen Leuten zur Last fiel? Wer so eine beschissene Jugend gehabt hatte, der durfte allen so lange auf die Nerven gehen wie er wollte!
„Der bekommt sich bestimmt wieder ein, mach dir keine Sorgen. Er sah doch ganz nett aus. Ist er….Naja, war er….Du weißt schon? Hast du ihn so kennengelernt wie mich?“, fragte Thomas und irgendwie gefiel ihm dieser Gedanke nicht. Wurde er jetzt etwa schon besitzergreifend? Er wollte nicht, dass der kleine Lockenkopf Blake noch mehr Probleme bereitete, als er im Moment eh schon hatte, und ein Hauch von Beschützerinstinkt erwachte in ihm, als er sah, wie Blake versuchte sich zu erheben und kläglich scheiterte.
„Oi, schön liegen bleiben! Du bist doch gerade erst wach geworden. Die Sache mit Julian hat auch noch Zeit bis morgen, glaub mir.“
Vorsichtig lehnte er sich über den Dunkelhaarigen und hauchte ihm einen sachten Kuss auf die Lippen in der Hoffnung, dass das den Kranken wenigstens etwas zur Ruhe kommen lassen würde. An sich selbst hatte er in den letzten Stunden nun wirklich absolut nicht gedacht, geschweige denn mal einen Blick in den Spiegel geworfen, weshalb er keine Ahnung hatte, was für einen Anblick er denn wohl bieten mochte. Anscheinend sah er nicht ganz so schick und atemberaubend aus wie sonst, so wie Blake ihn musterte. Er blickte an sich herunter und entdeckte einige rote Flecken auf seiner Kleidung. Jetzt, da der Kleinere wach war, hatte er die Ernsthaftigkeit der Lage schon beinahe wieder verdrängt gehabt. Schnell wandte er den Blick ab und ließ ihn zu einer weißen Wanduhr schweifen, damit er Blakes Frage auch wahrheitsgemäß beantworten konnte.
„Hmmmm, lass mich rechnen…“
Es war mittlerweile spät, circa Mitternacht.
„Also bestimmt sieben Stunden oder so. Und ich saß hier rum und…..ja, es wäre gelogen zu sagen, ich wäre die ganze Zeit wach gewesen.“
Schuldbewusst hüstelte er.
„Ich bin zwischendurch weggenickt. Aber ich glaub die kleine Dramaqueen war die ganze Zeit wach.“
Thomas hatte selbst gar nicht gemerkt, wie säuerlich seine Stimme geklungen hatte. War er etwa eifersüchtig auf den kleinen Lockenkopf? Als wenn er das nötig hätte! Er winkte Blakes Bedenken mit einer lockeren Handbewegung fort.
„Ich hab auf gar nichts verzichtet. Es wäre eh langweilig ohne dich. Und wie könnte ich am Strand rumliegen, wenn du hier rumliegst und das ganze vorzügliche Krankenhausessen ohne mich genießt?“, versuchte er den Ernst wieder aus der Lage zu nehmen und klopfte dem anderen vorsichtig auf die Schulter. Ein leichtes Lachen erschall, als er ein Knurren seines Magens vernahm. Alles war ihm so unwichtig vorgekommen, was nicht an Blakes Krankenbett hocken involvierte, sodass er gar nicht gemerkt hatte, dass er unglaublich hungrig war. Wie aufs Stichwort betrat auch die Ärztin das Zimmer.
„Gut, dich wach zu sehen“, lächelte sie freundlich mit ehrlicher Erleichterung in ihrem Gesicht.
„Wir müssen ein paar Checks durchführen, kann ich dir deinen Freund für eine Weile entführen?“, fragte sie mit einem Zwinkern an Thomas gewandt.
„Es ist nicht so, dass ich ihn nicht schon nackt gesehen hätte“, stieß der Australier unbedarft hervor, erhob sich aber im nächsten Moment treu und klopfte Blake noch einmal auf die Schulter.
„Ich such mir solange was zu essen und halt die Augen nach deinem Freund offen“, versprach er ihm. Er würde einen Teufel tun und sich hier im Krankenhaus etwas holen. Hier schmeckte das Essen immer grauenvoll, und gegenüber hatte er einen guten Asiaten gesehen. Vielleicht konnte er ja sogar ein paar Frühlingsrollen für Blake wieder mit rein schmuggeln.

Julian hatte ein schlechtes Gewissen wegen seiner gemeinen Worte. Blake war schwerverletzt und gerade erwacht, und er hatte sich aufgeführt wie ein eifersüchtiger Idiot. Jetzt hockte er im Wartezimmer auf einer Bank, mit dem Blick auf Blakes Zimmertür. Er war zu feige, um wieder zu ihm zu gehen und sich zu entschuldigen, jedenfalls so lange wie Blakes neuer Freund dort drin war. Er wusste, dass er sich für Blake freuen sollte, und das tat er auch. Er hatte so verändert gewirkt, und irgendwie hatte genau das Julian auch Angst gemacht. Blake war immer besonders für ihn gewesen, mehr Familie, als er jemals gehabt hatte. Dann war er verschwunden und nur für kurze Zeit wieder aufgetaucht, um sich dann erneut nicht von ihm helfen zu lassen. Und jetzt war dort plötzlich dieser Thomas zu sein, der all das für ihn tun konnte, wozu er selbst anscheinend nicht in der Lage gewesen war. Er war der erste gewesen, an den Blake nach dem Aufwachen gedacht hatte, der ihn gerettet hatte….Wütend auf die Welt und sich im Besonderen biss er sich auf die Unterlippe. Er hatte ihr Apartment übereilig verlassen und Charles dort gelassen, doch jetzt wünschte er sich, sein Freund wäre bei ihm. Er hätte das Krankenhaus einfach verlassen können, aber das konnte er Blake nicht antun. Als er sah, wie Thomas das Zimmer verließ, zog er schnell den Kopf zwischen die Schultern und schaute beiseite, doch er war schnell verschwunden und hatte ihn nicht bemerkt. Kurz vorher hatte eine Ärztin das Zimmer seines besten Freundes betreten, und als sie nach einer Viertelstunde wieder hinaus kam und Thomas noch nicht zurück war, wagte Julian es aufzustehen und nach einem vorsichtigen Klopfen wieder in Blakes Krankenzimmer zu treten. Unwohl kaute er auf seiner Unterlippe.
„Ich….es tut mir leid“, murmelte er leise und blickte betreten auf seine Füße.
„Ich war ein eifersüchtiger Idiot. Dir geht es schon so nicht gut genug. Und ich hab ja immerhin auch Charles. Ich bin es nur einfach nicht gewohnt, dass…naja, dass da noch jemand anderes ist, der auf dich Acht gibt. Und du hast mich nicht gelassen, und ich fühl mich einfach so nutzlos.“
Unschlüssig blieb er in der Mitte des Raumes stehen, da er nicht einmal wirklich wusste, ob er sich Blake nähern sollte.

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BeitragThema: Re: Let's try not to complain about your smoking and my distant heart   Let's try not to complain about your smoking and my distant heart - Seite 2 Icon_minitime1Fr Feb 07, 2014 3:31 pm

Thomas konnte noch so oft verneinen, dass er ihn nur als irgendwelchen eigennützigen Beweggründen gerettet hatte, er würde es ihm ohnehin niemals glauben können, doch kannte er den Größeren mittlerweile gut genug um zu wissen, dass er so etwas wahrscheinlich niemals zugeben würde. Wieso sollte er sich auch einem Stricher gegenüber in irgendeiner Form rechtfertigen?! Aber so weit wollte er nicht denken, solche Dinge gehörten nicht hierher und er genoss lieber den kurzen Moment der Illusion, dass jemand ihn wirklich noch auf dieser Welt haben wollte und das, obwohl sie fast noch Fremde waren..auch wenn es ihm nicht mehr so vorkam.
„Übrigens hab ich Julie nicht, naja, so kennengelernt…sagen wir, er hat Gleiches durchmachen müssen in seiner Jugend.“, murmelte der Kleinere nach einer Weile. Er hätte seinem Gegenüber gerne mehr über ihn und seinem Ex- Freund erzählt, darüber, wie beide irgendwie versucht hatten aus ihrem elenden Stricherdasein etwas besseres zu gestalten, darüber, dass sie trotz gescheiterter Beziehung beinahe schon so etwas wie Brüder geworden waren, nur mit einer vertrauteren und innigeren Beziehung und dass er so stolz auf ihn war, dass er es aus diesem Loch raus geschafft hatte, dass er sich jetzt endlich der Sache widmen konnte, für die er erst in die Staaten hergekommen war. All das brannte auf seiner Junge, doch wusste Blake nicht wie viel er offenbaren durfte, ob der Norweger es ihm nicht übelnehmen würde, wenn er darüber sprach, dass er irgendwann auch ein Stricher gewesen war und vielleicht zu viel Privates ausplauderte, abgesehen davon schien der Australier mehr Eifersucht dem Jüngeren gegenüber zu empfinden, sodass er die ganze Information vielleicht falsch aufnehmen würde. War er denn wirklich eifersüchtig auf den Blondschopf? Hieß es etwa, dass er wirklich mehr von ihm wollte, als den beiden es gerade bewusst war? Der Tätowierte biss sich heftig auf seine Zunge um nicht plötzlich zu lächeln, es war unangebracht und die Sorgen, dass sein bester Freund immer noch unglaublich wütend auf ihn sein könnte, dämmte diese kleine Vorahnung schnell, ebenso schnell wie die Realisation, dass er wahrscheinlich Ewigkeiten in dieser sterilen Einrichtung verbracht hatte, ebenso lange wie der Andere, dem er einen entschuldigenden Blick zuwarf. „Du bist ein Dummkopf, du hättest im Hotel wenigstens schlafen oder duschen können!“, seine Stimme hatte einen leicht vorwurfsvollen Ton, jedoch konnte er Thomas gar nicht allzu lange böse sein, wie sollte er auch, immerhin war er hiergeblieben…seinetwegen. „Hey, Julie ist keine Dramaqueen, er hat wahrscheinlich sogar jedes Recht auf mich sauer zu sein!“, er versuchte ihn so gut wie es ging in Schutz zu nehmen, er wollte nicht, dass Thomas ihn in solch einem negativen Licht betrachtete, wusste er doch gar nicht genau, weswegen ihr Miteinander so unter Spannung stand und weswegen die Wut im schmalen Körper des Lockenkopfs zu brodeln schien. Er würde es ihm vielleicht noch erzählen, solange er hier war und sie irgendwie noch die Zeit gemeinsam verbringen konnten, jetzt jedoch unterbrach beide das plötzliche Öffnen der Türe. Hoffnungsvoll ließ der Stricher seine blauen Augen zu der fremden Person schweifen, die seinen Raum im nächsten Moment betreten hatte, in der Hoffnung, dass es sein Ex- Freund gewesen wäre, wurde jedoch beim Anblick der Ärztin enttäuscht, was er jedoch mit einem freundlichen Lächeln umspielte. Bestimmt war er bereits wieder weggefahren, zu Hause bei seinem Freund. Blake würde es ihm zumindest nicht wirklich verübeln, unnötig lange im Krankenhaus zu sitzen war sinnlos und er hatte ihn ja schon gesehen, mehr brauchte er also auch nicht zu tun. „Gut wach zu sein!“, erwiderte der Tätowierte nach einer Weile, musterte dabei die Ärztin prüfend. Er hätte nichts dagegen gehabt, wenn Thomas bei ihm geblieben wäre, doch etwas zu Essen wäre vielleicht eine gar nicht so schlechte Sache gewesen, sodass er dem Größeren anerkennend zunickte, ehe die Frau sich um ihn kümmerte. Sie hörte sich sein Herz nochmal an, schaute, ob seine Wunde gut zugeklebt und verbunden war und dass die Nähte auch wirklich alles so gut verschlossen hatten, dass kein Blut mehr aus seinem Körper quoll. Sie erklärte ihm nochmal, dass es einige Zeit dauern würde bis der Schmerz ganz verklungen war und dass er durch den massiven Blutverlust wohl noch einige Tage hierbleiben müsste. Alles andere erschien jedoch in Ordnung zu sein. Als sie ihn jedoch fragte, wer ihm das angetan hätte, zuckte Blake lediglich mit den Schultern, warf ihr einen entschuldigenden Blick zu. Um ehrlich zu sein kannte er auch nur seinen Vornamen, mehr auch nicht und spielte es doch keine großartige Rolle, denn sobald auch nur ein bisschen aufgedeckt werden würde, woher sich die beiden kannten, würde sein Leben nicht mehr so gut verlaufen, dem war er sich mehr als nur sicher, sodass er lieber den Mund hielt.
Es war bereits unglaublich spät und eigentlich sollte er besser zur Ruhe kommen und schlafen, anstatt Besucher zu erwarten, doch die Ärztin drückte in seinem Fall ein Auge zu, versprach ihn Thomas nicht nach Hause zu schicken, wenn er wieder zurück war. Vielleicht, weil sie erahnen konnte, dass der Dunkelhaarige sonst niemanden hatte, dass er wahrscheinlich ein dämlicher Streuner war, doch er war ihr dankbar dafür, auf der einen Seite, die andere wollte einfach nur, dass der Australier sich seinetwegen nicht allzu sehr stresste oder gar sorgte. Er war im Urlaub und so etwas versaute jedem die Urlaubsstimmung.
Ein leises Seufzen entwich seiner Kehle, als er sich auf einmal alleine in seinem Zimmer befand, die bedrückende Leere ihn für einen Moment zu erdrücken schien, dass er sich gar nicht mehr sicher war, ob überhaupt irgendwer wieder zu ihm zurückkehren würde, ob Thomas immer noch den Blondschopf suchte? Doch wenn er nicht hier war, dann hätte er noch so lange nach ihm Ausschau halten können, er würde ihn nicht finden können. Sein Magen zog sich zusammen bei dem Gedanken, dass der Jüngere vielleicht wirklich nicht mehr hier war. Es war ein seltsames Gefühl, ein unwohles, wenn die eigene Familie ihn verlassen zu haben schien. War er wirklich so ein schrecklicher Mensch? Hatte er wirklich so vieles falsch gemacht? Alleine, dass er jetzt hier saß und nicht einmal die Krankenhausrechnung bezahlen könnte, war so ernüchternd und deprimierend, dass er sich für einen Moment fragte, ob es das wert war, dass man ihn am Leben gelassen hatte. Doch diese furchtbaren, durch die Ruhe hervorgerufenen, Gedanken waren mit einem Schlag fortgewischt worden als sich die Tür abermals öffnete.
Blake schrak leicht auf, wusste in diesem Moment nicht einmal, wen er erwarten sollte, doch bei dem Anblick des Norwegers beruhigte sich sein Inneres für kurze Zeit und er brachte ein warmes Lächeln zustande. „Julie…“, murmelte seine Stimme leise. Er wollte ihn bitten sich zu ihm zu setzen, wollte sich bei ihm für alles entschuldigen, was er ihm angetan hatte, die Sorgen, die Wut, alles, was seit seiner Rückkehr geschehen war, was er sich selbst zuzuschreiben hatte, doch da hatte bereits Julian die Stimme erhoben. Aufmerksam lauschten seine Ohren den Worten, blickte betreten auf das hübsche Gesicht seines besten Freundes. Erbrauchte sich ja gar nicht zu entschuldigen, alleine, dass er sich doch anders entschieden hatte und zu ihm zurückgekommen war, reichte dem Stricher völlig aus, da war es gleich, ob der Jüngere nun nur durch Eifersucht oder ähnliches gehandelt hatte. „Du bist nicht nutzlos, Julie. Du warst noch nie nutzlos! Was hätte ich die ganzen Jahre ohne dich getan…du tust ja so, als ob du mir nie geholfen hättest. Ohne dich hätte ich schon längst den Verstand verloren!“, stieß der Ältere zum Protest aus, wagte sich ein wenig im Bett aufzurichten, mit einer Handbewegung dem Lockenkopf deutlich zu machen, dass er zu ihm kommen konnte. „Du bist mein bester Freund und meine einzige Familie, du brauchst auf niemanden eifersüchtig zu sein, weil dich nie niemals jemand ersetzen könnte, du Dummerchen.“, er streckte seine Hand aus um die des anderen zu umfassen, ihn vorsichtig zu sich ziehend. „Ich wollte einmal in meinem Leben etwas alleine hinbekommen…vielleicht hätte ich es auch irgendwie geschafft, ich meine, nichts davon war geplant, weder Thomas noch…naja….diese Sache eben.“, seine Augen huschten kurz zur Wunde, die versteckt unter der Decke lag, verzog das Gesicht dabei ein wenig. „Und weder du noch Thomas oder dein Freund hätten das irgendwie aufhalten können. Ich war mir so sicher, dass der Typ mich vergessen hat, ich habe ihn nie wieder gesehen oder etwas von ihm gehört und dann….dann war er plötzlich da und- wer hätte das ahnen können?“, es war eine Überraschung für alle Beteiligten gewesen und Blake kannte diesen Penner zu wenig um zu wissen, wie hartnäckig er hätte sein können, hartnäckig und vor allem rachsüchtig. „Ich wollte dir nicht so ein Gefühl geben, Julie, es tut mir leid…es tut mir leid, dass du glaubst, dass ich dich irgendwie mit einem anderen ersetze. Ich liebe dich und du bist mein bester Freund…aber ich kann nicht für immer nur an dir klammern.“, Blake fühlte sich jetzt schon unglaublich schlecht. Wahrscheinlich nahm Julie es anders auf als geplant, dabei war das ganz und gar nicht seine Intention. „Thomas…er ist…naja, er ist so hübsch und…und ich habe mich so schnell mit ihm verstehen können- hast du seinen Akzent gehört? Wenn er redet bekomme ich eine Gänsehaut und ich weiß gar nicht, wie ich dir das erklären soll.“, er hielt einen Moment inne, konnte nur erahnen was für ein dummes Lächeln gerade seine Lippen formten während er kurz zur Seite blickte, ehe seine Augen die endlos blauen seines Gegenübers anschaute, seine Hand etwas fester drückend. „Er interessiert sich für mich…glaube ich und ich weiß nicht warum, aber offenbar scheine ich ihm wichtig genug zu sein, dass er mich nicht hatte im Motel sterben lassen, dabei ist er mir nichts schuldig. Keiner hatte sich jemals für mich interessiert oder sich um mich kümmern wollen, keiner abgesehen von dir und nachdem wir Schluss gemacht haben….du weißt, dass ich danach nie wieder irgendwen hatte, keinen, der mich wollte und bei dem ich mich wohl gefühlt habe. Ich glaube ich hab mich ein wenig in Thomas verliebt und ich möchte mich nicht schlecht dabei fühlen und das Gefühl haben, ich würde dir damit Unrecht tun.“, seine Augen blickten den Kleineren mit einer Mischung aus Verzweiflung und Hoffnung an, Hoffnung, dass er ihn verstand und dass seine Worte irgendwie einen Sinn ergaben. „Er..er war so schlau und hat dich angerufen und du bist hergekommen. Als ich da rumlag und dachte, ich würde sterben, hatte ich wirklich Angst, dass ich dich nicht mehr wiedersehen könnte. Ich wollte mich für alles entschuldigen. Für den Mist mit deinem Freund und dass ich wieder abgehauen bin. Magst du…magst du mich umarmen, nur bitte nicht zu fest.“, ein leises Lachen entwich seiner Kehle, lenkte kurz von den ansteigenden Tränen in seinem Gesicht als Julian sich zu ihm beugte und er ihn, wenn auch vorsichtig in seine Arme schließen konnte. „Vielleicht würdet ihr euch ja besser verstehen…unter anderen Bedingungen und unter der Voraussetzung, dass er länger hierbleiben würde. Irgendwie will ich nicht, dass Thomas wieder geht.“, der bloße Gedanke, dass der Australier wieder abhauen würde, war wie Gift, das sich in seinem Herzen ausbreitete, dass es unendlich schmerzte. Er wusste wirklich nicht, wie sein Leben danach aussehen könnte, wusste nur, dass es alles andere als angenehm verlaufen würde, nicht, nachdem er sich kopfüber in die Sache gestürzt hatte und diesem blöden Aussie wirklich begann sein Herz zu schenken.
Das ganze Gerede über ihn nervte bestimmt den Jüngeren, dass er sich im nächsten Moment auf die Unterlippe biss, den Norweger entschuldigend anblickend. „Tut- tut mir leid, ich nerve dich bestimmt damit, ich…ich hab das nur vermisst, über sowas mit dir zu reden.“

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BeitragThema: Re: Let's try not to complain about your smoking and my distant heart   Let's try not to complain about your smoking and my distant heart - Seite 2 Icon_minitime1Fr Feb 07, 2014 10:36 pm

Wenn er ihn wieder aus seinem Krankenzimmer geworfen hätte, dann hätte Julian das verstehen konnte. Blake hatte keinen Grund nicht sauer auf ihn zu sein. In Anbetracht der Tatsache, wie es um seinen gesundheitlichen Status stand war er unglaublich gemein und dumm gewesen. Sollte es nicht wichtiger sein, dass Blake überhaupt aufgewacht war und etwas hatte sagen können? Unter seinen Füßen schien der grau gesprenkelte Fußboden auf einmal furchtbar spannend zu werden. Eifersucht konnte so viel kaputt machen, das hatte er doch vor gar nicht allzu langer Zeit noch am eigenen Leib erfahren müssen. Innerlich machte er sich schon mal bereit, sollte sein Freund ihn rausschmeißen wollen, auch, wenn er es fast nicht glaubte. Dafür kannte er Blake zu gut. Jedenfalls glaubte er ihn zu kennen. Vorsichtig hob er den Kopf, als er zum sprechen ansetzte. Auch, wenn seine Worte beruhigend und nicht vorwurfsvoll waren zog er die Augenbrauen etwas unsicher zusammen. Mit sich selbst war er immer noch nicht zufrieden.
„Aber ich war in dieser ganzen Angelegenheit nutzlos für dich, ich meine….du hättest sterben können! Was, wenn Thomas nicht da gewesen wäre, wärst…..wärst du dann jetzt tot?“
Seine Kehle schnürte sich so fest zusammen, dass seine Stimme nur noch ein Krächzen war. Der Gedanke, dass sein bester Freund mit einem Loch im Bauch in einem abgewrackten Hotel liegen könnte ließ ihn beinahe hyperventilieren. Mit zögerlichen Schritten trat er an Blakes Bett heran und ließ sich auf die Kante sinken, darauf bedacht, dass er sich nicht aus Versehen auf seinen Freund setzte. Während er in dem stickigen Krankenzimmer saß kam ihm Charles´ Koma vor, als wäre es erst ein paar Tage her. Naja, das hier war nicht ganz so schlimm, aber schön war ein Krankenhausaufenthalt nie.
„Ich…..war mir nicht mehr so sicher, wie es zwischen uns steht nach der ganzen Sache“, gab er schüchtern zu und nahm Blakes Hand vorsichtig. Immer noch ließ es sein Herz einen kleinen Hüpfer machen, wenn er die warme Haut des anderen berührte, er konnte es nicht ändern, es war einfach so, und ein leichter rosa Schimmer bildete sich auf seiner Wange, als Blake weitersprach.
„Wirklich?“, brachte er nur gerührt hervor und drückte die Hand des anderen fester. Wieso konnte Blake bloß so ein verdammt toller Mensch sein, während er selbst nur ein eifersüchtiger Idiot war? Jetzt kam er sich noch ein wenig schäbiger vor. Am liebsten hätte er Blake fest an sich gedrückt, aber das würde die Bauchwunde ganz sicher nicht zulassen.
„Aber du musst Sachen nicht alleine durchstehen. Dafür ist Familie doch da.“
Julian zog die Augenbrauen ein wenig zusammen und blickte seinen Freund tadelnd an. Wieso musste er bloß immer diesen Drang haben, niemanden zur Last zu fallen, wenn er es doch auch gar nicht tat. Julian hätte Berge versetzt, um ihm zu helfen, wenn es nötig gewesen wäre, und er tat es gerne. Noch nie hatte er das Gefühl gehabt, dass Blake unnötig viel verlangt hatte. Nicht, dass der Lockenkopf ihm je mehr zu geben gehabt hatte als seine Liebe, seine Freundschaft und sein Vertrauen. Gut, mittlerweile konnte er mehr anbieten, aber dass Blake nicht auf Geld aus war, wussten sie beide. Dennoch hatte Charles nichtsdestotrotz ein so riesiges Vermögen, dass selbst sie beide zusammen es in einem ganzen Leben nicht ausgeben konnten, und um Blake ein sicheres Leben zu garantieren, bis er auf eigenen Beinen stand, brauchte es nicht viel.
Aufmerksam fixierte er die ebenfalls blauen Augen des anderen und schüttelte den Kopf traurig.
„Solche Spinner geben nie so schnell auf.“
Er musste Blake nicht sagen, dass er aus Erfahrung sprach. Natürlich hatte er ihm erzählt, dass Edward noch einmal wieder auf der Bildfläche erschienen war. Sie hatten beide ihre mörderischen Schatten gehabt, nur, dass Edward ihm zum Glück nie so nah gekommen war. So sehr er auch versuchte verständnisvoll zu sein, bei den nächsten Worten des anderen zog sich sein Magen unangenehm zusammen. Während Blake seine neue Bekanntschaft schilderte, schien er so glücklich zu sein. Julian hatte ihn schon lange nicht mehr so strahlen gesehen.
„Du darfst dich gerne an mich klammern, es stört mich nicht“, murmelte er leise, ohne Blake dabei ins Gesicht zu schauen. Vielleicht hatte er es nicht einmal gehört. Es war unverkennbar, wie viel ihm an Thomas lag. Der Lockenkopf selbst hatte noch nicht viel von dem Australier mitbekommen, immerhin hatten sie beide nur mit besorgtem Gesichtsausdruck an Blakes Bett gesessen. Er musste ihm dankbar dafür sein, dass er genug mitgedacht hatte, um ihn anzurufen. Die Telefon- und SMS-Liste war immerhin sein einziger Anhaltspunkt gewesen. So viel Überwindung es Julian auch kostete, er schaffte es irgendwie, seine Eifersucht hinunterzuschlucken. Wie sollte Blake sich sonst fühlen? Immerhin hatte er ja auch Charles. Es wäre gemein, mit so einer Doppelmoral überhaupt erst anzufangen. Er würde nicht aus seiner Welt verschwinden, nur, weil er plötzlich noch jemand anderen gern hatte. Blake würde ihn nicht noch einmal zurücklassen, da war er sich sicher. Es musste einfach einen Weg geben, dass sie alle glücklich waren. Mit einem milden Lächeln verscheuchte er die letzten bösen Gedanken. Immerhin tat es gut Blake so zu sehen. Es war kein Vergleich zu damals, als er auf der Straße in ihn hinein gerannt war. Dieses Ereignis erschien schon so weit fort, und Julian musste gestehen, dass er nicht gerne über diese Woche nachdachte. Abgesehen von Blakes Rückkehr waren diese Tage unglaublich schwarz gewesen.
„Ich hab dir damals schon gesagt, dass du dich dafür nicht ständig entschuldigen musst. Wir haben es doch geklärt. Hau einfach nicht noch einmal einfach so ab“, erwiderte er leise und ließ ein wenig die Schultern sinken.
„Ich glaub, ich ertrag es nicht, wenn du noch einmal abhaust.“
Jedes Mal, wenn Blake spurlos verschwand, schien er ein Stück von ihm mitzunehmen, und er brachte es nicht wieder mit, wenn er zurückkehrte. Manchmal wünschte Julian sich, es wäre noch so wie damals. Auch, wenn der ganze Mist mit dem Prostituieren da noch stattgefunden hatte, kamen ihm die Zeiten manchmal glücklicher vor, als es nur ihn und Blake gegeben hatte. Jetzt mussten sie einander mit anderen teilen. Ein Anflug von Tränen schien in den hellen Augen des anderen zu glänzen, und er musste ganz sicher nicht zweimal fragen, ob er ihn umarmen wollte. Eilig, jedoch bedacht, ihm nicht weh zu tun schlang Julian seine Arme um den schmalen Leib. Sein Druck konzentrierte sich hauptsächlich auf Blakes Brust, sodass er ihm unter keinen Umständen Schmerzen zufügte. Da er selbst merkte, dass seine Augen wässrig wurden, drückte er sein Gesicht lieber noch eine Weile gegen Blakes Nacken.
„Wenn er so ein toller Kerl ist, dann….dann solltest du mit ihm mitgehen“, murmelte Julian und glaubte selbst kaum, dass er diese Worte aussprach. Blake hatte ihm erzählt, dass Thomas nur einige Wochen hier sein würde, von denen ein Großteil schon vergangen war. Seine Stimme wurde bei dem Gedanken, dass Blake wohlmöglich bald wieder verschwunden sein würde, wieder brüchig und Tränen stiegen in seine Augen, weshalb er sich mit dem Sprechen beeilte.
„Ich bezahl dir auch die Reise, bitte, ich will nur, dass du glücklich wirst, Blake.“
Ein Kloß drückte ihm die Kehle zu und er musste sich wohl doch etwas zu fest an den anderen gepresst haben, denn ein kurzes Zucken reichte, um ihn reflexartig zurückweichen zu lassen. Hoffentlich schnell genug, dass Blake seine Tränen nicht sah, wischte er sie fort.
„Tut mir leid, tut mir leid!“, beeilte er sich, sich zu entschuldigen, und als der andere wieder die Fassung zurückgewonnen hatte, konnte er nicht anders, als ihn erneut zu umarmen.
„Aber du musst mir Postkarten schicken, weil sonst werde ich dich ganz schrecklich vermissen“, presste er hervor und hatte gar nicht bemerkt, dass Thomas in der Tür stand, mit zwei dampfenden Nudelboxen in der Hand. Für einen Moment war der Blick seiner hellen Augen überrascht auf die beiden Freunde fixiert, dann jedoch lächelte er.
„Wenn ich gewusst hätte, dass du auch noch hier bist, hätte ich mehr mitgebracht.“
Thomas stellte das Essen mit einer eher heimlichen Geste auf Blakes Beistelltischchen und ließ sich dann auf das freie Bett nebenan fallen, eine Augenbraue hebend.
„Woah, was ist hier für ne Trauerstimmung?“, fragte er überrascht, als er die Tränen auf Blakes Gesicht sah. Die beiden hatten sich beim Geräusch der Tür blitzartig voneinander getrennt, sodass er nicht einmal gesehen hatte, wie sie sich umarmt hatten, und jetzt runzelte der Australier misstrauisch die Stirn. Er erhob sich, ebenso wie der Lockenkopf, der ein ganzes Stück kleiner und ebenso schmaler war.
„Du hast nichts zu ihm gesagt, oder?“, fragte er, irgendwo zwischen Besorgnis und Bedrohung schwappend. Die Tränen auf dem Gesicht des Lockenkopfes hatte er gar nicht wahrgenommen. Vielleicht hatte er es auch einfach nicht gewollt.

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