Danger Danger
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High Voltage
 
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 You're the risk I'll always take

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Mrs Lovett
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BeitragThema: You're the risk I'll always take   You're the risk I'll always take Icon_minitime1So Jun 30, 2013 1:52 am

So ganz konnte er sich noch nicht damit abfinden, dass dies das letzte Jahr auf dieser wunderbaren Schule für ihn und einen Haufen anderer Typen sein würde und sie danach allesamt getrennte Wege gingen und zumindest nie wieder zusammen in einem Klassenraum sitzen würde. Auf der einen Seite war es irgendwie tragisch, auf der anderen hatte der blonde Junge mit den meisten seiner Mitschüler ohnehin nicht viel am Hut gehabt, nicht, dass er sie irgendwie hasste oder sie ihm zu uncool waren, nein, eigentlich war eher das Gegenteil der Fall gewesen, doch wenn man jahrelang nicht sonderlich beliebt war, fand man sich irgendwann damit ab.
Chris wollte eigentlich auch nie irgendwie einer dieser beliebten Schüler sein- klar, am Anfang versuchten einige Freundschaft mit ihm zu schließen, immerhin war seine Familie reich und alles und die Leute rochen so etwas schnell, doch als sich herausgestellt hatte, dass der Sohn eines reichen Ehepaares ein ganz anderes und seltsames Gemüt war, versuchte man ihn doch irgendwie zu meiden und wehe man sah jemanden, der mit ihm abhing, der zu den coolen Kids gehörte- diese Person würde auf ewig ausgelacht und aufgezogen werden!
Der Hippie, der diesen Lebensstil bewusst für sich ausgewählt hatte und diesen so gut es ging auslebte, nahm es mittlerweile mit Humor, manchmal war er ein wenig schwarz, wie der fair gehandelte Kaffee, den er jeden Morgen zu Hause konsumierte, doch auf der High School lernte man sich eben so etwas an- Menschen konnten auch das sonnigste Gemüt etwas negativer stimmen, manchmal so negativ, dass der Blonde sich selbst dabei erwischte, wie er Vorurteile und gemeine Gedanken in seinem Kopf bildete, die er dann schnell wieder versuchte von sich zu schütteln. Menschen würden nicht auf ewig gleich bleiben, jeder änderte sich, vielleicht würde Chris selbst irgendwann seine längeren Haare abschneiden und diese Klamotten, die seinen kleinen Kleiderschank momentan füllten, nicht mehr tragen, wer wusste das schon so genau- im Moment fühlte er sich in seinem Dasein wohl, wohler, als die meisten Leute, die versuchten irgendwie im Trend zu schwimmen und dabei teilweise furchtbarer aussahen als alles andere, was die großen, grünen Augen je gesehen hatten, aber wer war er schon um Menschen zu verurteilen anhand ihrer Kleidung?! Nein, so ein Mensch würde der Schüler wahrscheinlich niemals werden, zwischen all den Dingen, mit denen er sich neben dem schulischen Alltag noch beschäftigte, bliebt auch gar keine Zeit dafür, solch ein furchtbares Wesen zu werden, irgendwie den Leuten ähneln, die ihn auslachten und verspotteten und einfach nicht ernst nahmen, dabei wollte er gerne ernst genommen werden oder zumindest seine engagierte Schulpolitik, in welcher er sich für besseres Recycling, gesünderes Mittagessen und grüneren Flächen auf dem Schulhof einsetzte- sein Vater hatte immer gesagt, dass es eine gute Idee war, in solch jungen Jahren bereits eine gute Politik zu betreiben und sein Herzblut in wichtige Sachen zu stecken, aber irgendwie bekam Chris das Gefühl nicht los, dass selbst er ihn nicht ganz so ernst nahm und einfach nur sein Interesse und politische Wahlkämpfe und anderes Zeugs wertschätzte, immerhin hatte durch ihn die eine oder andere gute Wahlkampagne laufen gehabt, auch wenn es nicht mal oft um ihn persönlich ging sondern um Freunde aus der gleichen Partei, doch sobald der Hippie jemanden versuchte etwas aus seinem Leben zu erzählen, war es ihnen nicht spannend genug, es waren keine wilden Partys bei ihm zu Haus, während seine Eltern Skiurlaub machten, so etwas veranstaltete der Junge nicht in seiner Freizeit, weswegen er wohl zusätzlich langweilig war.
Doch wenigstens waren seine Freunde irgendwie für ihn da, sie waren zwar nicht alle so wie er und hatten teilweise sogar andere Hobbies und Interessen, doch das störte sie nie, sie hörten gerne zu, lernten voneinander, eben das, was Chris von jedem Lebewesen erhofft hatte.
Doch heute hatte man ihm mal wieder bewiesen, dass sie irgendwie vom Affen abstammen, auch wenn viele konservative Eltern immer noch strickt gegen diese Theorie waren. Wenigstens gehörte ihre Schule nicht zu dieser, wo man ihnen deswegen nichts über die logischere Evolutionstheorie nichts berichten konnte, einige Eltern konnten manchmal wirklich so engstirnig sein! So engstirnig, wie diese wunderbaren Footballspieler mit ihren schönen Mädchen.
Sein Blick musterte die Gruppierung kurz, seine Tasche nebenbei über die Schulter werfend, nur im Falle des Falles, falls jemand ausversehen das Teil quer durch den Flur kickte und der Langhaarige alles wieder einsammeln durfte. „Seht mal, da kommt die Schwuchel!“, stieß einer der Typen aus, die anderen lachten los, musterten den kleinen, seltsamen Schüler mit abschätzigen Augen, Chris hingegen schenkte ihnen nur eines seiner zuckersüßen Lächeln. „Schön, dich zu sehen, Matt.“, entgegnete der Hippie lediglich, kurz seine Hand zum Gruß hebend, ehe er weiter zu seinem Spind schlenderte, nicht weiter auf die dummen Bemerkungen hinhörend, wenn man sich solche Dinge zu Herzen nahm, dann würde man früher oder später noch ganz daran zugrunde gehen und Chris war nicht so, er war die Sonne persönlich, er war freundlich und er würde den Leuten jederzeit helfen, wenn sie Hilfe brauchen würden, denn wenn jeder nur wie der letzte Arsch sich benahm oder vielleicht sogar nur an seine eigenen Bedürfnisse dachte, würde diese Welt keine tausend Jahre überleben, da war er sich mehr als nur sicher. Und wo er über Hilfe nachdachte- seine Finger kramten schnell im Inneren seines chaotischen Spindes herum, einige Bücher beiläufig verstauend, ehe er ein zerknittertes Blatt Papier hervorkramte, es mit schnellen Augen hastig erneut durchlesend- man hatte ihm einen neuen Nachhilfeschüler zugeteilt und natürlich war es erneut einer dieser ach-so-beliebten Schüler gewesen, die natürlich in irgendeinem Fach schlecht waren, immerhin mussten sie ja oft ihr Augenmerk zuerst auf den Sport legen, würden ja alles zukünftige Stars werden, viel Geld verdienen, das sie für sinnlose Autos und Häuser ausgeben würden, vielleicht würden sie extra die Spice Girls für ihre Geburtstagsfeier einfliegen lassen, Menschen mochten Entertainment, sie würden alles mit diesem zukünftigen Geld tun, nur nicht das Richtige!
Ein schweres Seufzen entwich seiner Kehle, hastig schüttelte er seinen blonden Kopf, das Englisch- Lehrbuch und die Lektüre, die sie momentan lesen mussten, wieder herausholend, ehe die Spindtür laut zuknallte.
Da waren sie wieder- diese gemeinen Gedanken, er sollte nicht so mies denken, vielleicht war dieser Kerl ja nicht so wie die anderen, tatsächlich war er der einzige von diesem Haufen an Muskeln und College- Jacken, der irgendwie herausstach, zumindest was das Äußere anging. Dass Chris in der Tat ein kleines, schwules Gemüt war, war hier wohl nichts Neues, für seine Eltern war es nur eine Phase und solange er keine Jungs mit nach Hause brachte, schienen sie diese Phase noch irgendwie verstehen zu können, für den Blondhaarigen jedoch war es definitiv keine Phase, sondern das, was er wahrscheinlich nicht einmal ändern könnte, wenn er es wollte und tatsächlich wollte er es nicht einmal. Aber wieso dachte er überhaupt darüber nach?! Es gab immer irgendwelche Typen, die sein kleines Herz ein wenig höher schlagen ließen, aber er hatte sie schnell wieder vergessen, aus dem Wissen heraus, dass es niemals was mit ihnen werden würde, sodass er diesen Ethan mittlerweile auch nicht mehr stark beachtete, geschweige denn sich großartig Gedanken über den Mitschüler machte, auch wenn es sicherlich nicht nur einmal passiert war, dass er ihn im Unterricht gedankenverloren anstarrte. Aber gut, jetzt hieß es also Nachhilfe geben! Und er würde sein Bestes tun, damit er bei der nächsten Prüfung nicht durchfiel und irgendwelche Zwischentests so gut schaffte, dass es keinen Einfluss auf seine Schullaufbahn haben würde.
Erneut ließ der Grünäugige einen Blick auf den Zettel werfen, sich die Raumnummer einprägend, kurz die Zeit im Blickfeld behaltend. Tatsächlich müsste er in fünf Minuten sich mit ihm treffen, später würden sie wahrscheinlich sowieso irgendwelche anderen Zeiten suchen, Chris arbeitete sowieso gerne mit seinen Schülern nach der Schule, man hatte keine coolen Freunde im Nacken, die ihn auslachen konnten, weil er ausgerechnet diesen Freak zugeteilt bekommen hatte, und er würde das wahre Gesicht des Typen sehen, denn es war wohl kein Geheimnis, dass die meisten Leute sich hier verstellten, selbst Chris war nicht immer er selbst, das wäre auch zu seltsam gewesen.
Seine langen, schlanken Finger umfassten langsam die Türklinke eines kleinen Klassenraums, der momentan anscheinend leer stand, sicher hätten sie sich auch vor der Cafeteria treffen können oder in einen der Aufenthaltsräume, wo jeder Oberstufenschüler seine Freistunden verbringen konnte, doch dort war es voller Menschen, Menschen die laut waren und störten, Menschen, die ihnen Aufmerksamkeit schenken konnten, die man zur Abwechslung nicht brauchte, nicht jetzt.
Chris atmete noch einmal tief durch, setzte ein freundliches Lächeln auf, ehe er den Raum betrat, mit seinen Augen nach der Gestalt suchend, die er ab heute unterrichten musste, nebenbei die Tür schließend, in das schöne Gesicht des Mitschülers blickend, spürend, wie sein Lächeln unweigerlich breiter werden wollte, er es seinen Lippen jedoch nicht erlaubte, stattdessen einige Schritte auf den Sportler zutrat. Er brauchte ihn nicht nach seinem Namen zu fragen, er kannte jeden Namen hier. „Hallo, Ethan, du bist heute aber früh dran.“, setzte der Kleinere an, seine Hand zur Begrüßung ausstreckend. „Finde ich gut.“, fügte der Hippie grinsend hinzu, spürte, wie sein Herz begann einen Samba- Rhythmus zu schlagen, als der Dunkelhaarige seine Hand mit festem Druck umfasste, sie kurz schüttelnd. Er konnte noch die Wärme auf seiner Haut spüren, als er sie wieder zurücknahm, einen kurzen Augenblick wie ein Idiot herumstehend, ehe er sich schnell wieder sammelte, auf einen der Stühle deutend. „Setz dich, bitte.“, murmelte die Stimme des Langhaarigen, sich gegenüber seines neuen Schülers setzend, die Tasche auf dem Tisch ablegend. „Okay, ich…ehm, man hat mir nicht genau gesagt, wo deine Schwierigkeiten liegen und…wenn du denkst, dass ich jetzt deine ganzen Hausarbeiten mache und alles, damit du eine bessere Note bekommst und dann dein Sportstudium anschlagen kannst, kannst du das gleich wieder aus deinem Gedächtnis löschen- das bringt dir im Leben gar nichts und vor allem nicht in den Prüfungen!“, warnte Chris den Größeren vor, einen Finger hebend, während die Augen ihn ernst anblickten, jedoch wurde sein Blick schnell wieder weicher, wie sollte er das auch nicht bei diesen Augen, die ihn nahezu tausend Tode sterben ließen? „Entschuldige, ich..ich nehme die Probleme anderer Leute sehr ernst. Also gut, kommen wir gleich zum Punkt- es gefällt dir sicher nicht hier in der Schule mit mir alleine rumzusitzen, wenn die anderen uns zusammen sehen, werden sie tuscheln und lachen und…ja, der Ruf wird dadurch beschädigt! Wir können die Treffen aber gerne verschieben, ich finde immer Zeit.“, erneut formten die schmalen Lippen ein freundliches, breites Lächeln, seinen Kopf ein wenig schief legend. „Vorher musst du mir aber wirklich sagen, wo die Schwächen liegen, damit ich sowas wie einen Lehrplan machen kann.“, er müsste ihn für einen dummen Nerd halten oder generell für einen Menschen ohne Freunde und Hobbies, aber er sollte nicht dumm über ihn denken. Herrgott, warum machte er sich überhaupt darüber Gedanken, was dieser Ethan vielleicht über ihn denken würde? Vielleicht wegen seiner schönen Augen oder seiner Stimme? Seine innere Stimme hätte ihn am liebsten in diesem Moment verprügelt- er sollte sich nicht in diesen pubertären Mist hineinsteigern, das war nicht seine Welt und auch nicht seine Art. Ethan war nur ein Nachhilfeschüler und danach würde er wieder ein Mitschüler werden und danach würden sie sich nie wieder sehen und das war auch in Ordnung, denn was sollte schon passieren?! Chris stieß ein leises, fast unmerkliches Seufzen aus, sich auf die Zunge beißend. Verdammt, er wollte doch irgendwie wie ein anständiger Mensch rüberkommen!

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BeitragThema: Re: You're the risk I'll always take   You're the risk I'll always take Icon_minitime1Mo Jul 01, 2013 3:55 am

Irgendwie war es merkwürdig wie ernst im Laufe des letzten Jahres alles geworden war, es war für Ethan immer noch schwer zu verdauen. Bis jetzt war ihm Schule immer recht angenehm vorgekommen, zu mindestens jedenfalls nicht anstrengend. Aber in den letzten paar Wochen dieses neuen Schuljahres war doch alles ein bisschen schwieriger geworden, sodass der Dunkelhaarige Footballspieler jetzt doch ein wenig hinterher hinkte. Es lag nicht einmal unbedingt daran, dass er zu dumm gewesen wäre. Auch, wenn er wusste, dass viele so über ihn dachten, nur weil er sich für Sport interessierte war er doch nicht gleich dumm! Er war sich nicht einmal wirklich sicher, dass er das beruflich machen wollte, es war ein schönes Hobby, keine Frage, und hier in der Schule brachte es einem doch einige Vorteile ein, aber sein ganzes Leben lang Footballspielen? Irgendwie konnte er sich das nicht so wirklich vorstellen. Im Moment jedoch war dieser Sport sehr wichtig, sie waren mitten in der Saison, und irgendwie hatte Ethan es nicht ganz geschafft in allen Fächern hinterher zu kommen. Besonders Englisch hatte es rgendwie auf ihn abgesehen. Er wusste ja nicht einmal wirklich, wann er noch Zeit finden sollte, die neue Lektüre zu lesen. Ganz abgesehem davon, dass ihn Romeo und Julia nicht wirklich interessierte. Gedankenverloren drehte er das schmale, schmucklose Buch in den Händen. Seine Eltern jedenfalls schienen gemerkt zu haben, dass er im Stoff hinterherhinkte, und es gefiel ihnen nicht wirklich. Sie hatten schon genug Ärger mit Humphrey an der Backe. Sein Bruder war ein Jahr älter als er selbst, war aber bereits einmal sitzen geblieben, weshalb er immer noch mit ihm zusammen auf die High School ging. Ethan konnte von Glück reden, dass er in der Schule zu den Beliebteren gehörte, denn so war er Humprheys Sticheleien eigentlich nie ausgesetzt, von kleinen Keilereien zuhause einmal ganz abgesehen. Der Dunkelhaarige wusste allerdings genau, dass es mehr als genug Schüler gab, die diese Privilegien nicht genossen. Der blonde Schönling benahm sich vor den Lehrern zwar immer einigermaßen anständig, aber er war der erste wenn es darum ging den weniger Beliebten das Leben zur Hölle zu machen. Schlägereien, Pöbeleien, Beleidigungen und hin und wieder landete auch ein Kopf in der Kloschüssel. Ethan beobachtete das alles mit einem unguten Gefühl in der Magengrube. Beteiligen tat er sich an diesen Kindereien nie, aber bis jetzt hatte er sich auch selten die Mühe gemacht einzugreifen. Es war doch wohl nicht sein Job, seinem älteren Bruder Einhalt zu gebieten! Aber seine Eltern schienen immer ein wenig zu beschäftigt, und die Lehrer hatten es mittlerweile aufgegeben, zum Leidwesen er anderen Schüler, die jetzt weiter unter ihm leiden mussten. Blieb nur zu hoffen, dass er nicht noch ein Jahr sitzen blieb und sie alle hier ihn noch ein weiteres Jahr ertragen mussten. Manchmal hatte Ethan ein schlechtes Gewissen, dass er bezüglich Humphrey immer mit Scheuklappen durch die Gegend rannte, aber man musste in diesem Schulsystem höllisch aufpassen, in welchen Gruppierungen man sich bewegte, sonst wurde einem der Schulalltag zur Hölle gemacht, und bei den Sportlern lebte es sich eigentlich ganz gut. Ein weiterer Grund, weshalb Ethan für heute zur Nachhilfe bestellt worden war: Intelligenz war kein beliebtes Attribut in seinem Freundeskreis, und man meldete sich ergo besser einmal zu wenig als einmal zu viel, um nicht unangenehm aufzufallen, sodass Ethan seine sinkende Note auch irgendwie nicht mehr hatte retten können. Und jetzt war es so weit und er durfte sich mehrmals in der Woche mit einer Nachhilfe herumplagen.
Seine Eltern schwammen nicht gerade im Geld, weshalb ein privater Nachhilfelehrer nicht in Frage kam, aber bot an, sich von Mitschülern helfen zu lassen, und dem Dunkelhaarigen war es egal gewesen, wer ihm die Dinge beibrachte, wenn sie ihm nur überhaupt jemand beibrachte, der einigermaßen Ahnung davon hatte. Das hatte er zu mindestens gedacht, bis ihm seine Lehrerin gesagt hatte, bei wem er in Zukunft Nachhilfe haben sollte. Chris Cornwall, der Hippie. Wirklich etwas mit ihm hatte der Sportler noch nicht zu tun gehabt, aber das hatte auch seine Gründe. Er hätte persönlich nicht einmal sagen können, ob dieser Hippie nett war oder nicht, aber er gehörte nicht gerade zu den Beliebtesten hier an der Schule, und er war garantiert auch einer von denen, die auf Humphreys Liste standen. Ethan selbst hatte nur hin und wieder etwas von seiner Art mitbekommen, wenn er irgendwelche Unterschriftenaktionen oder ähnliches gestartet hatte. Er schien sich einfach immer so sehr zu bemühen, vielleicht ein bisschen ZU sehr. Jedenfalls war er selbst ganz froh, dass Humphrey davon noch nichts mitbekommen hatte, und dass sie sich erst einmal in einem leeren Klassenraum trafen, wo sie nicht so völlig auf dem Präsentierteller standen. Vielleicht war der Hippie ja doch ganz nett und Ethan tat ihm nur Unrecht, er wollte ja mal nicht so sein. Nicht so wie Humphrey.
Als er die Tür zum vereinbarten Raum aufschob war er noch allein, also war er zur Abwechselung wirklich mal überpünktlich! Erleichtert legte er seine Sachen auf dem Tisch vor sich ab und ließ sich auf einen der zahlreichen freien Stühle fallen. Er saß allerdings kaum, als die Tür auch schon ein zweites Mal aufging und sich die hagere Gestalt seines neuen Nachhilfelehrers durch die Tür schob. Der Größere musterte ihn nur recht flüchtig, bevor er sic der Höflichkeit halber kurz erhob und ihm die Hand schüttelte. Ein wenig verdutzt war er schon, dass sein Mitschüler offenbar so förmlich unterwegs war, aber nun gut, man sagte ja wohl nicht ohne Grund, dass er ein wenig sonderbar war.
"Ich wollte nicht gleich am ersten Tag unpünktlich sein", erklärte er, nebenbei auf seine Armbanduhr schielend und sich wieder auf seinen Stuhl fallen lassend. Er stützte die Ellbogen auf der Tischplatte auf und beugte sich ein Stück zu dem Blonden hinüber, darauf wartend, dass er irgendeine Ansage machte. Im ersten Moment war er fast ein bisschen verdutzt, dass er seinen Namen kannte, die Schule war immerhin groß und hatte viele Schüler, aber wenn er so darüber nachdachte....Hatten sie nicht auch ein oder zwei Kurse zusammen? Ethan war nicht besonders gut darin Namen und Gesichter zu behalten, wenn er ganz ehrlich war. Er wollte gerade die Frage des Kleineren beantworten und ihm erklären, was genau ihn denn an der englischen Sprache in letzter Zeit so wurmte, als der Hippie schon wieder weiterquasselte, ihm gar eine Standpauke hielt, sodass sich Ethan ein wenig verdutzt zurücklehnte. Die Augenbrauen zogen sich über den beiden verschiedenfarbigen Augen zusammen, ihn ein wenig angesäuert musternd.
"Deswegen bin ich ja auch gar nicht hier, du sollst mir was beibringen und nicht für mich arbeiten", entgegnete er etwas verstimmt. Und was sollte das heißen, Sportstudium? Irgendwie hätte Ethan von so einem Blumenkind gar keine so festgefahrenen Vorurteile im Kopf erwartet.
"Kein Wunder, dass die anderen meinen du wärest komisch", murmelte er mehr für sich als für seinen Gegenüber vor sich hin. Vielleicht hatte er aber auch einfach nur mit zu vielen Humphreys zu tun gehabt, da könnte man ihm die Vorurteile nicht verübeln. Etwas bedrückt blickte der Dunkelhaarige auf die Tischplatte. Er hob den Blick allerdings wieder, als Chris weitersprach, konnte sich ein leichtes Schmunzeln nicht verkneifen. Irgendwie war der Blonde ja ganz niedlich, er sah ja nicht einmal schlecht aus, ganz im Gegenteil sogar, aber sein Stil entsprach ganz und gar nicht dem, was man von einem Normalo erwartete, und allein das machte ihn wohl unbeliebt. Dass er das allerdings selbst auch so offen ansprach war für den Sportler ein wenig unangenehm, sodass er die Lippen ein wenig verzog.
"Ich glaub du verwechselst mich mit meinem Bruder, ich bin nicht so!", brachte er zu seiner Verteidigung hervor.
"Aber wenn dir nachmittags lieber ist können wir auch gerne bei dir oder bei mir lernen", bot er an. Vielleicht nahm er selbst das alles dann ernster und drückte sich nicht so sehr davor.

"Also vermutlich besser zu dir", fügte er nachdenklich hinzu, denn wenn sie bei ihm waren, würden sie sich nur Humphreys Generve aussetzen, und das würde wohl für keinen von ihnen wirklich angenehm sein.
"Also wir lesen im Moment "Romeo und Julia", und ich kann mit diesem Buch einfach nichts anfangen", seufzte er auf, als das leidige Thema zur Sprache kam. Etwas unsicher blickte er auf seine Finger, es war nicht gerade angenehm so etwas zur Sprache zu bringen, aber dafür war er ja nun mal hier, wenn er alles könnte, dann würde er nicht hier sitzen.
"Ich weiß nicht, willst du heute schon was machen oder nur einen.....Lernplan erstellen?", fragte Ethan etwas skeptisch. Er wusste immer noch nicht genau, was Chris da planen wollte, sie konnten seine Hausaufgaben durchgehen und was, was sie im Unterricht behandelten, und dann würde er hoffentlich bald wieder auf dem gleichen Stand sein wie seine Mitschüler.
"Also nur dass das klar ist, ich will wirklich was dazu lernen, ich bin nicht hier, um meine Noten für irgendein Sportstudium auszubessern", fügte er immer noch ein wenig beleidigt hinzu. Er wollte nicht, dass Chris so über ihn dachte, dass er nur ein Haufen Muskeln ohne Hirn war. Dabei könnte es ihm eigentlich egal sein, wenn man es ganz hart formulierte interessierte es niemanden, was der Hippie dachte. Aber Ethan interessierte es irgendwie. Er erwischte sich dabei, wie er den kleineren Jungen eine Weile lang geistesabwesend anstarrte und seine grünen Augen genauestens betrachtete. Niemand wusste, dass der angesehene Sportler insgeheim eher auf andere Kerle als auf Frauen stand, niemand brauchte es zu wissen, solange er sich selbst noch nicht absolut sicher war. Und vermutlich hätte es seinem Image auch nicht gut getan. Aber so konnte er wenigstens andere attraktive Mitschüler ausgiebig mustern ohne groß aufzufallen. Er hätte gerne endlich mal einen Freund gehabt, jemanden geküsst um Gewissheit zu erlangen, aber fürs erste würde das wohl nicht passieren.
"Also, ich hab das Buch mitgebracht, wollen wir direkt was lesen oder so?", fragte er enthusiastisch. Er ließ den Blick kurz nach draußen schweifen, wo einige Mitschüler sich in der Sonne räkelten, und so gerne er sich ihnen auch angeschlossen hätte, das hier war jetzt wichtiger. Er schenkte Chris ein leichtes Lächeln, darauf wartend, dass er ihm irgendwie ein Signal gab und sie anfangen konnten.

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BeitragThema: Re: You're the risk I'll always take   You're the risk I'll always take Icon_minitime1Mo Jul 01, 2013 9:01 pm

Nun gut, wenigstens schien dieses junge Individuum nicht so zu sein, wie all die anderen Typen oder seinem nicht sonderlich gemütlichen großen Bruder, den er zum Glück noch nie in irgendeinem Fach Nachhilfe geben musste, wahrscheinlich, weil die Schulverwaltung ein wenig Angst gehabt hatte, dass es diesem Sonderling vielleicht sogar noch schlechter ergehen würde, als all den anderen, die kläglich gescheitert waren, ihm auch nur irgendwas beizubringen. Chris hätte sich wahrscheinlich ohnehin geweigert.
Doch so schnell dem Blonden bewusst wurde, dass Ethan nicht unbedingt einer dieser Kerle war, die auf eine großartige Sportkarriere aus waren und irgendwie auch viel mehr in seinem Kopf steckte, als er im Unterricht zeigte, desto klarer wurde ihm, warum er jetzt in dieser dummen Situation war, dass man ihm einen kleinen Helfer geschickt hatte, besser machte es die Sache aber trotzdem nicht, immerhin konnte er nicht verstehen, wie man so stark auf seinen Ruf in der Schule fixiert sein konnte, sodass man sogar seinen guten Abschluss dafür irgendwie hinschmiss, der Hippie hatte ihn bereits bei ihrem ersten, offiziellen Treffen darauf angesprochen, dass er sich mehr am Unterricht beteiligen sollte, anstatt einfach nur ab und an zögerlich die Hand zu heben und sich bemerkbar zu machen, natürlich wusste sein Mitschüler nicht, dass Chris selbst sich viel zu stark ablenken ließ, öfter den dunkelhaarigen Schönling aus der Ferne anstarrte und dabei ganz die Welt um sich herum vergaß- ungesund war es auf alle Fälle, doch solche Dinge geschahen nicht oft und ein bisschen Schwärmen war wohl nicht verboten oder etwa doch?! Wie sollte man sich auch nicht in das Gesicht des Anderen verlieben, allein ein Augenaufschlag reichte vollkommen aus, um den Kleineren irgendwie aus der Fassung zu bringen, zusätzlich war er freundlicher und kooperativer als die meisten seiner Nachhilfeschüler, arbeitete mit ihm die Hausaufgaben wie ein fleißiges Bienchen durch und las irgendwelche Stellen des Dramas, die sie für die nächsten Unterrichtsstunden brauchten.
Chris war sich mehr als nur sicher, dass nach der Prüfung deutliche Erfolge erzielen würden, auch wenn es irgendwo auf der anderen Seite tragisch war, dass sie sich nicht mehr an mehreren Nachmittagen in der Woche im Haus seiner Eltern treffen würde. Seine Mutter mochte Ethan, wahrscheinlich hatte sie sich gewünscht, dass ihr langhaarige Sohn ein klein wenig wie der Ältere war, vielleicht auch etwas Sport trieb und zu den angesagten Teenagern gehörte, stattdessen war er ausgerechnet der Typ, der diesen angesagten Menschen zu einem besseren Schnitt verhalf und seine Nerd raushängen ließ. Doch sein Vater hatte ihm immer gesagt, dass er mit dieser Einstellung tatsächlich es in der Zukunft zu etwas bringen würde und genau das war der Plan des Grünäugigen- es zu etwas bringen und auf den Tag hinstreben, wo er aktiver seinen Teil dazu beisteuern konnte, dass ihre Welt besser und die Menschen umweltschonender wurden, er wusste ja auch nicht, warum er so war, doch auf der anderen Seite verstand er auch nicht, wie man eben nicht so sein konnte.
Etwas nervös schlenderte die hagere Gestalt die Straße entlang, darauf achtend, dass er die richtige Hausnummer finden konnte, immerhin hatten sie heute zum ersten Mal den Ort verlegt, Chris wusste zwar nicht genau, warum der Andere sich dafür entschieden hatte, ihn zu sich nach Hause einzuladen, vielleicht war es aus reiner Höflichkeit, doch was auch immer ihn dazu getrieben hatte, er wollte es nicht ausschlagen, hatte sich sogar extra vom Zuhause aus zu Fuß aufgemacht, die warme Septemberluft genießend, welcher sich bereits dem Ende neigte und der Herbst endgültig vor der Tür stand, nicht, dass man in Flordia den Herbst richtig spüren konnte, ganz heiß war es jedoch dann auch nicht mehr!
Die Siedlung um ihn herum glich ganz und gar nicht den wenigen Häusern, wo er und seine Eltern hausten, alles wirkte hier kleiner und schlichter, wie es eben für den normalen Menschen so üblich war, der nicht gerade einen Haufen Kohle verdiente, doch dafür waren ihre Väter wahrscheinlich auch öfter daheim und nicht tagelang unterwegs oder bereits früh morgens mit dem Auto unterwegs nach Miami! Chris stieß ein leises Seufzen aus- er liebte seinen Vater, doch die Tatsache, dass sie sich einfach so selten sahen, war ihm irgendwie ein Dorn im Auge, es fühlte sich nicht gut an, genauso wenig wie das Gefühl in seinen Eingeweiden, als er endlich vor der Haustür stand, mit zögerlichen Fingern die Klingel betätigend. Er wusste, dass Ethans Bruder heute auf einer Art Exkursion mit der Klasse war, irgendwas Fachspezifisches, was die beiden zumindest nicht betraf, weswegen das Lernen bei ihm daheim vielleicht sogar entspannter werden könnte, immerhin war niemand dort, um sie auszulachen und niederzumachen, vielleicht war der Dunkelhaarige sogar allein zu Haus!
Bei diesem Gedanken spürte der Hippie ein furchtbares Kribbeln im Inneren, musste das dumme Lächeln schnell aus seinem Gesicht wischen, als sich die Tür plötzlich öffnete, seinen Gegenüber freundlich anblickend.
„Ich hoffe, ich bin nicht zu spät, ich war noch nie in dieser Gegend.“, gab der Kleinere entschuldigend zu, langsam das Haus betretend, hastig sein leichtes Schuhwerk ausziehend, sie säuberlich beiseite stellend, ehe die Beine einfach der muskulösen Gestalt folgten, während sie die großen, grünen Augen neugierig umschauten, einige hängende Familienbilder betrachtend. Offenbar schien Ethan einen weiteren Bruder gehabt zu haben, er wollte nur zu gerne wissen, wie der Rest seiner Familie war, vielleicht waren sie ganz freundlich, zumindest wirkten sie so auf ihren Bildern.
Ach, da konnte man glatt neidisch werden- herzliche Schnappschüsse gabs bei ihm nicht, seine Eltern waren zwar irgendwie liebevoll, aber sie mochten diese Art von Bildern nicht, irgendwie waren sie einfach nicht der Typ für solche Dinge. „Ein schönes Haus habt ihr.“, entgegnete der Blonde breit lächelnd, meinte sogar seine Worte ganz ehrlich, immerhin fand er gemütliche und kleine Orte viel schöner und familiärer als alles andere, sein Mitschüler müsste immerhin bereits wissen, welches Ausmaß ihr Haus besessen hatte, was der Hippie verschwenderisch und irgendwie unnötig fand, doch das war nur seine Auffassung.
Als die beiden endlich Ethans Zimmer betreten hatten, wirkte es rein äußerlich genauso, wie der Kleinere es sich vorgestellt hatte und dennoch konnte er nicht anders, als sich jede Ecke genauer anzuschauen, diverse Pokale machten darauf aufmerksam, wie viele sportliche Erfolge der Ältere in seinem jungen Leben bereits erzielt hatte, der Rest wirkte typisch jungenhaft, wie man es nun mal von High School- Kerlen kannte und es war auch in Ordnung, Chris würde zumindest nichts daran aussetzen, wieso sollte er auch?
Langsam drehte der Blonde sich zu seinem Mitschüler herum, ihn auffordernd anblickend. „Fangen wir heute mit dem zweiten Akt an? Ich hoffe du hast dein Buch hier.“, im Moment hatten seine grünen Augen es nämlich nicht auf dem Schreibtisch oder auf dem Bett oder sonstwo gesehen und tatsächlich schien es sich auch irgendwo anders zu befinden, sodass der Bewohner dieses Zimmers den Hippie einen Moment lang einfach alleine dort stehen ließ. Chris zuckte lediglich mit den Schultern, mit langsamen Schritten durch das Zimmer wandernd, sich die zahlreichen Sachen auf der Fensterbank anstarrend, einiges davon mit den langen Fingern kurz berührend. Er konnte dieses seltsame Lächeln auf seinen Lippen einfach nicht loswerden, immerhin konnte er es irgendwie immer noch nicht ganz glauben, dass er gerade im Zimmer des Schönlings ihrer Schule war, allein! Am liebsten hätte er sich in sein Bett gelegt, den angenehmen Duft des Älteren in sich aufnehmend, sich so lange mit der Kleiden in den Laken herumwälzend, bis dieser Geruch auch an ihm klebte, doch eigentlich war der Schüler nicht so ein unglaublich obsessiver Kerl gewesen, seine Neugier konnte er jedoch trotzdem nicht ganz beiseiteschieben, musste einfach dieses und jenes anfassen und anheben, die Sockenkommode öffnend, bis er sich zu den kleineren Schubladen wagte, immer wieder zur Tür schielend, immerhin wollte er ganz sicher nicht dabei erwischt werden, wie er in Angelegenheiten fremder Menschen herumschnüffelte, allerdings hatte der Junge schnell die Tür aus dem Blickwinkel verloren, als das Grün auf etwas traf, was er in hundert Jahren nicht erwartet hätte. Er glaubte einen überraschten Laut ausgestoßen zu haben, ehe er die Luft anhielt, wie angewurzelt auf die Fundstücke starrend, die sich hier in der obersten Schublade präsentierten, nur zögerlich, mit leicht schwitzigen Fingern eines der Magazinge herausholend, die Schublade wieder zuziehend, während er aufgeregt in der Zeitung herumblätterte, während die Augen immer größer wurde. Chris hätte wirklich alles erwartete, einen riesigen Packen an Kondomen, eine beachtliche Playboy- Sammlung, vielleicht sogar irgendwelche Pornohefte, wobei er diese bekommen hatte, jedoch nicht die, an die er gedacht hatte! Tatsächlich schien dieses Magazin absolut keine einzige Frau beinhaltet zu haben, auf jeder Seite räkelten sich nackte, erregte Männer, teilweise eingeölt, teilweise verschwitzt, teilweise zu dritt übereinander.
Warum hatte Ethan so etwas in seinem Zimmer rumfliegen? Vielleicht war es nur ein dummer Scherz von seinem Bruder oder er wollte selbst irgendwem einen Streich spielen und es jemanden unterjubeln, was anderes konnte er sich einfach nicht vorstellen.
Ja, das musste es sein- der Größere war doch nicht schwul, das wäre ja zu schön um wahr zu sein! Und dennoch, der Blonde wollte auf Nummer sicher gehen, drehte das Heft schnell herum, auf der Rückseite den Namen des Älteren lesend, samt Adresse. „Du scheinst mehr Geheimnisse vor der Welt zu haben, als ich gedacht habe.“, murmelte der Schüler leise vor sich hin, jedoch im nächsten Moment panisch hochschreckend, als er Schritte hörte, aus lauter Angst das Heft einfach in seiner Tasche verschwinden lassend, wandte sich mit einem Satz so weit von den Schubladen ab, sodass sich niemand etwas denken konnte. Oh Gott, hoffentlich war er nicht rot im Gesicht oder so!
Nervös starrte er die große Gestalt in der Tür an, welcher soeben wieder zurückgekehrt war, mit Buch im Schlepptau. „Musstest du etwa nochmal zurück zur Schule um es zurückzuholen?“, scherzte der Langhaarige, den Größeren breit angrinsend, ehe sie endlich mit dem Lernen begangen, was diesmal dem Hippie erheblich schwerer fiel, immerhin hatte er ein schwules Schmuddelheft in seiner Tasche, das nicht ihm gehörte, sondern seinem Nachhilfeschüler, einem Typen, der definitiv nicht einmal ansatzweise schwul sein konnte und es vielleicht dennoch war. Sein Inneres schrie und weinte und lachte und es tat fast schon weh, wie seltsam er sich fühlte, alles war so chaotisch, dass heute lieber eine halbe Stunde früher Schluss machte, sich irgendeine Ausrede ausdachte, die glaubwürdig erschien, ins einer Position hätte er wahrscheinlich auch sonstwas erzählen können, es hätte Ethan vielleicht nicht ganz interessiert, vielleicht war er auch erleichertert, dass dieser komische Kauz ihn heute mal nicht so sehr nervte wie sonst auch immer. „Ich möchte dennoch, dass du die Szene bis morgen zu Ende liest, sodass wir morgen darüber sprechen können.“, forderte er den Sportler kurz vorm Verlassen des kleinen Hauses auf, ihm zum Abschied kurz die Hand schüttelnd, glaubte dabei einen seltsamen Stromschlag bekommen zu haben, die Hand schnell in seine Hosentasche stopfend, ehe er sich wieder auf die Socken machte, nur um mit gemischten Gefühlen im Bett zu liegen und in dem kleinen Pornoheftchen herumzublättern. Oh Gott, wieso hatte er es nur mitgenommen? Wieso hatte er es ihm gestohlen? Es war nicht seine Angelegenheit und es war ganz sicher auch nicht sein Problem, was für eine Sexualität der Mitschüler jetzt auch hatte- vielleicht probierte er einfach einiges aus, solange die Chance dazu war, vielleicht stand er gar nicht auf Kerle, auch wenn dieses Heft mehr als tausend Worte sprach.
Chris erwischte sich dabei, wie er lächerliche Tagträume mit Ethan ausdachte, irgendwelchen Quatsch zusammensponn, der lächerlicher denn je war.
Seine Freunde hatten recht- er sollte aufhören irgendeinem unnahbaren Typen hinterher zu schauen und ihn anzuschmachten, denn selbst wenn er wirklich Kerle mögen würde, hieß es noch lange nicht, dass Chris sein Typ war, wie sollte er auch, immerhin sah er nicht so toll aus, wie die Männer aus dem Magazin, zusätzlich hatte der Hippie nicht viel zu bieten, er war einfach nur seltsam und uncool, niemand würde sich jemals auf ihn einlassen wollen, der so aussah, nicht, solange sie auf der High School waren! Er hätte sich mit dem Collegetypen vom Strand zusammentun sollen, er fand ihn immerhin irgendwie schön und toll, mochte seine Einstellung und seinen Stil, hier hingegen fanden das alle seltsam und zurückgeblieben.
Chris hatte die Nacht kaum Schlaf finden können, er war so zerstreut, dass der Teenager es nicht mal geschafft hatte, die ausversehen gestohlene Zeitschrift anständig zu verstecken. Selbst am Tag hatte er sich nicht darum bemüht, schmiss sie einfach zwischen einen Batzen Büchern auf seinem Schreibtisch, sodass man es nicht direkt erkennen konnte, ehe Ethan erneut vor seiner Haustüre stand, von seiner Mutter eingelassen wurde. Auch wenn er nicht anders konnte, als etwas rot um die Nase zu werden bei dem Anblick seines Gesichts, konnte er das breite Lächeln auch nicht ganz verkneifen, strahlte den Älteren über beide Ohren an, ihn begrüßend. „Ich hoffe du hast heute alles zu Ende gelesen!“, fügte er mit ernster Stimme hinzu, ehe er seine Hand schnappte, ihn mit in sein Zimmer schleifend. Bis jetzt hatten sie immer den großen Garten oder das Esszimmer ausnutzen können, heute hatte seine Mutter jedoch ihre Freundinnen dabei gehabt und im Garten war widerlicher Lärm wegen der angeheuerten Gärtner, die alles auf Vordermann bringen sollten, ehe es dafür zu spät war, sodass sie das große Zimmer des Hippies zur Verfügung hatten. Der Blonde stemmte die Hände in die Hüften, seinen Nebenmann einen Moment lang musternd. „Setz dich irgendwohin, ich bringe uns eben was zu Trinken!“, murmelte die Stimme des Jüngeren, im nächsten Moment aus dem Zimmer huschend, machte sich dabei keine Gedanken, dass der Ältere vielleicht genauso viel Neugier zeigen könnte, wie der Blonde am Vortag.

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BeitragThema: Re: You're the risk I'll always take   You're the risk I'll always take Icon_minitime1Mo Jul 01, 2013 11:02 pm

Eigentlich hätte er niemals gedacht, dass dieser Nachhilfeunterricht mit dem verschrobenen Hippie so effektiv sein konnte, aber da hatte Ethan sich wohl mächtig geirrt. Obwohl sie erst seit einer Woche jeden Nachmittag zusammen seine Hausaufgaben durchgingen, merkte der Sportler schon, dass vieles, was zwischen den Zeilen seiner Lektüre stand, ihm viel klarer war als zuvor. Und er hatte sich nach Chris´ Standpauke zu dem Thema auch dazu durchgerungen, sich ein wenig mehr im Unterricht zu beteiligen. Es waren sowieso nicht viele Leute aus seinem Footballteam in diesem Kurs, und so würde es schon keinen interessieren. Außerdem hatte er schon ein wenig ein schlechtes Gewissen bekommen, er wollte irgendwie nicht, dass Chris ihn für SO oberflächlich und blöd hielt, dass er sich nur nach der Meinung anderer richtete. Er hatte sehr wohl einen eigenen Kopf und eine eigene Meinung. Ein Leben neben einem größeren Bruder wie Humphrey war aber nun mal nicht immer so einfach, und manchmal ersparte es viel Stress und Streit, wenn man einfach das tat, was am wenigsten Aufmerksamkeit erregte, und das war nunmal der beliebte Sportler zu sein.
Deshalb war es für den Dunkelhaarigen auch kein Problem gewesen, Chris mal zum Lernen zu sich einzuladen, heute, wo sein Bruder den ganzen Tag auf irgendeiner Exkursion war, von der er sich vermutlich direkt zu Anfang abkapseln würde. Aber Hauptsache er war nicht hier bei ihnen im Haus. Er hatte sich die ganze Woche über schon genug dumme Sprüche anhören müssen, die er meist nur mit einem Augenverdrehen quittiert hatte. Ethan musste außerdem zugeben, dass Chris eigentlich ein netter Kerl war, sehr nett sogar, um es einmal zuzugeben, und das lag ganz sicher nicht nur daran, dass Ethan jetzt im Unterricht wieder besser zurecht kam als vorher. Vieles, was man in den Fluren über ihn tuschelte war schlichtweg gelogen, Ethan kam gut mit ihm aus, und da war es ihm auch egal, dass einige aus seiner Mannschaft ständig einen blöden Spruch auf den Lippen hatten. Er hatte das Training sowieso ein wenig runtergeschraubt, um auch auf jeden Fall genug Zeit für die Englischaufgaben zu haben, auch, wenn seinem Trainer das im ersten Moment nicht gefallen hatte. Aber er war Lehrer an ihrer High School und konnte ja wohl schlecht zugeben, dass ihm das Team eigentlich wichtiger war als ihre Noten. Aber der Dunkelhaarige musste tatsächlich zugeben, dass er die zwei Stunden, die er tagtäglich mit Chris in deren prunkvollem Haus verbrachte fast genauso genoss wie das Training und das Zusammensein mit seinen Teamkameraden. Es war ruhiger und entspannter und er saß gerne mit dem Jüngeren auf der Terrasse ihres übertrieben großen Hauses. Es war beinahe schon ulkig, aus was für einer reichen Familie der Hippie kam, und der Sportler fragte sich immer öfter, ob die anderen auf ihrer Schule eigentlich eine Ahnung hatten, aus was für einer reichen und einflussreichen Familie dieser Sonderling eigentlich kam.
So reich und einflussreich, dass Ethan sich schon beinahe ein wenig dafür schämte, dass er hier nur in einem einfachen Einfamilienhaus mit Garten lebte, in einer Wohngegend, in der die Häuser alle sehr ähnlich aussahen, ruhig, abgelegen und voll von der einfachen Mittelschicht, zu der er und seine Familie gehörten. Beinahe schon hatte der Größere befürchtet, Chris wäre das hier alles doch zu suspekt gewesen und er wäre auf dem Absatz wieder umgekehrt, da der Blonde sich ein wenig verspätet hatte, aber schließlich klingelte es dann doch an der Tür.
"Oh, warum hast du nichts gesagt, dann hätte ich dich irgendwo abgeholt", erklärte Ethan, sich ein wenig blöd fühlend, dass er daran nicht gedacht hatte. Nunja, fürs nächste Mal wussten sie ja Bescheid. Er war froh, dass Chris anscheinend nichts an ihrem Haus auszusetzen hatte, eigentlich war es ja auch hübsch, nur im Vergleich zu dem der Cornwalls doch sehr mickrig. Leider musste er den Hippie doch erst einmal eine ganze Weile lang allein in seinem Zimmer lassen, während er sich auf die Suche nach seiner Lektüre machte, die er irgendwo im Haus liegen gelassen hatte. Um so ein kleines Buch zu verlieren war ihr Haus dann wohl doch groß genug! Er hoffte einfach mal, dass Chris sich nicht ganz so unwohl fühlte dabei, allein in einem fremden Zimmer zu warten, aber als der Sportler das Buch endlich im Wohnzimmer gefunden hatte und zurückkehrte, wirkte er noch ganz entspannt. Nur vielleicht ein wenig rot im Gesicht, warum auch immer.
"So schnell kann nicht mal ich joggen", erwiderte er den Scherz, bevor er sich zu dem Hippie auf sein Bett hockte. Es wunderte ihn beinahe ein wenig, dass sie heute früher Schluss machten, eigentlich hatte Ethan den Jüngeren als sehr zuverlässig und übermotiviert erlebt, aber er wollte ihn auch nicht aufhalten und blieb mit einer kleinen Hausaufgabe zurück, die er nach seinem abendlichen Sportprogramm auch sicher brav erledigen würde. Er konnte nicht anders als sich einzugestehen, dass seine Gedanken in letzter Zeit häufiger zu dem Hippie schweiften, wenn er seinen Gedanken freien Lauf ließ. Warum sollte er ihn auch nicht beschäftigen, er war niedlich, hatte ein hübsches Gesicht und tolle Augen. Das sagte ihm alles viel mehr zu als große Brüste und eine ausladende Hüfte, auch, wenn er in der Schule gerne so tat, als wäre er an all den Cheerleadern interessierte, die sie so umschwirrten. Er unterhielt sich mit ihnen, wenn man das denn dann flirten nennen wollte, und gegenüber seinen Teamkameraden hatte er auch schon die ein oder andere Bettgeschichte erlogen, aber im Endeffekt hatte er keine Erfahrungen und wollte sie auch in seinem momentanen Umfeld nicht sammeln. Dass Chris schwul war, war ja kein Geheimnis, auch, wenn Ethan ihn nie mit einem anderen Kerl gesehen hatte. Mit ihm könnte er vielleicht sogar über die ganze Sache reden, irgendwann, wenn sie sich besser kannten, immerhin konnte er das doch nicht sein ganzes Leben lang für sich behalten und so tun als wenn er hetero wäre! Irgendwie hatte er all diese Gedanken noch nicht ganz aus seinem Kopf verscheucht, als sie sich am nächsten Tag wieder bei Chris trafen. Seine Mutter machte ihm die Tür auf, sie schien ihn anscheinend ganz nett zu finden, jedenfalls war sie immer sehr freundlich, auch, wenn Ethan sonst nicht besonders viel mitbekam. Heute schienen sie anders als sonst im Zimmer des Jüngeren zu lernen, sodass Ethan sich ein wenig verdutzt von Chris mitziehen ließ. Manchmal schien er tatsächlich keine Scheu vor persönlichem Raum zu haben, aber der Dunkelhaarige musste zugeben, dass er die Wärme des anderen an seiner Hand für den kurzen Zeitraum sogar ganz angenehm fand. Hier waren sie unter sich und er brauchte keine dummen Kommentare von seinen Freunden dafür füchten. Neugierig blickte er sich in dem Zimmer des Hippies um. Er konnte viele Hinweise darauf entdecken, wie motiviert der Jüngere in allen Sachen war, vor allem, wenn es um Umweltschutz und ähnliches ging, sodass ihm das Zimmer in diesem protzigen Haus wie eine kleine grüne Oase erschien. Umso neugieriger blickte er sich um, als man ihn kurz allein ließ. Er schlenderte zum Schreibtisch hinüber, sein Buch und seine Tasche abstellend, als sein Blick auf einen ungeordneten Stapel Bücher fiel. Das meiste waren Schulbücher, aber eine Ecke einer Zeitschrift dort lugte verdächtig hervor, sodass Ethan -sich mit einem kurzen Blick über die Schulter versichernd, dass der Hippie noch nicht zurückkam- das Magazin hervorzog. Er konnte sich ein leises Auflachen nicht verkneifen, exakt das gleiche Heftchen hatte er auch Zuhause in einer Schublade liegen. Nur, dass bei ihm wohl keiner damit rechnete. Gedankenverloren drehte er das Heftchen voller nackter Kerle herum, nur, um beim Anblick des Namens zur Salzsäule zu erstarren. Das war sein Name! Wie konnte das möglich sein? Wieso war sein Schmuddelheft im Zimmer seines Nachhilfelehrers? Klar, er war gestern bei ihm gewesen, aber wieso sollte er in seinen Sachen wühlen? Aber es bestand kein Zweifel, dass das seins war, auch, wenn Ethan es bis jetzt nicht einmal vermisst hatte, gestern hatte er sich nicht mit sich selbst und Pornoheftchen beschäftigt. Der Sportler merkte, wie ihm gleichzeitig heiß und kalt wurde. Das konnte er nicht überzeugend erklärend, und wenn Chris selbst schwul war, war es für ihn wohl offensichtlich, was das zu bedeuten hatte. Verdammt! Dabei hatte das niemand wissen sollen, und der Hippie schonmal dreimal nicht. Sie kannten sich doch nicht gar nicht so gut, was sollte er denn jetzt von ihm denken?
Der Dunkelhaarige war so in seine panischen Gedanken vertieft, dass er die Schritte gar nicht bemerkte, die sich der Tür näherten. Erst, als Chris schon in der Tür stand, wurde er seiner Anwesenheit gewahr und zuckte wie von der Tarantel gebissen zusammen, das Magazin in seiner Hand einfach fallen lassend.
"Kannst du mir mal erklären was hier los ist?!", presste der Größere fassungslos hinaus. Er wusste nicht wirklich, wie er darauf reagieren sollte, wer wusste das auch schon? Eigentlich hatte seine sexuelle Orientierung seine eigene Sache bleiben sollen, bis er sich dazu entschied, sie öffentlich zu machen. Immer noch krebsrot im Gesicht rauschte der Ältere an Chris vorbei, die Tür hinter ihm zuziehend und mit verschränkten Armen vor ihm stehen bleibend.
"Hast...Hast du das einfach aus meinem Zimmer mitgenommen?", fragte er, während er auf das Heft auf dem Schreibtisch deutete. Er wusste nicht ganz, ob er wütend oder verzweifelt sein sollte.
"Es ist nicht so wie es aussieht!", belebte er den alten Spruch wieder, bevor er sich mit einem wütenden Seufzen wieder abwandte. Wem machte er hier denn schon was vor? Natürlich war es genau das, wonach es aussah. Ratlos strich er sich durch die dunklen Haarsträhnen. Seine Gefühle taumelten irgendwo zwischen Wut, Scham und Angst.
"Was hast du überhaupt an meinen Schränken verloren?", versuchte er die Situation irgendwie anders anzugehen, aber ehrlich gesagt war Chris´ Neugierde wohl das geringere Problem, das sie hatten. Oder vor allem er hatte.
"Das darf niemand wissen, ist dir das klar?", brachte er mit zittriger Stimme hervor. Himmel, er kannte den Hippie doch gar nicht gut genug, um mit ihm jetzt solche Gespräche zu führen.
"Für einen Kauz wie dich ist es sicher okay schwul zu sein, aber bei mir ist das was anderes!"

Er merkte selbst, wie sehr seine Stimme bröckelte und fühlte sich nur umso hilfloser. Was hatte Chris sich nur dabei gedacht? Jetzt hatten sie diese fuchtbar dumme Situation am Hals, die sich nicht so einfach beheben ließ, wie sie ausgelöst worden war.
"Wenn das irgendwer erfährt, dann......dann hetz ich dir Humphrey auf den Hals!", stieß er hilflos und wenig überzeugend aus, während sich sein Zeigefinger leicht in Chris´ Brust bohrte. Natürlich meinte er die Drohung nicht ernst, so gemein wäre er nicht. Und dennoch, es war verrückte wie schnell sein Herz gerade gegen seinen Brustkorb pochte. Er hatte sogar ganz schweißnasse Hände bekommen. Mit einem lauten Seufzen ließ er sich auf Chris´ Bett fallen. Einen Moment lang konnte er gar nicht anders als hilflos auf seine Finger zu blicken.
"Jetzt kennst du mein kleines Geheimnis wohl, was?", fragte er, nachdem er sich ein wenig beruhigt hatte. Hoffentlich hatte Chris´ Mutter von all dem nichts mitbekommen.

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BeitragThema: Re: You're the risk I'll always take   You're the risk I'll always take Icon_minitime1Di Jul 02, 2013 1:28 am

Sich an all den Frauen vorbeizuschleichen war gar nicht so einfach, wie der Hippie es sich erhofft hatte- wenn sie nicht so unglaublich neugierig gewesen wären bezüglich seines Lebens und seiner Pläne nach der Schule, wäre er vielleicht schneller zu seinem Nachhilfeschüler herbeigeeilt, als er es jetzt tun konnte. Einige dieser Frauen waren Chris ohnehin bekannt- Mütter anderer Söhne und Töchter aus seiner Schule, einige hingegen waren auch einfach nur Mütter von Kindern, die auf eine private Schule geschickt worden waren oder auf seltsame Internate, all das, was dem Jungen zum Glück erspart worden war, immerhin war das der Deal, als sie hierher gezogen waren- dass ihr Sohnemann ein bodenständiges Leben genießen sollte, trotz des Status‘ und all der Möglichkeiten, die ihnen dank ihres Geldes zur Verfügung stand, doch er war ohnehin ein bodenständiger Mensch gewesen, er brauchte die grünen Scheine nicht und würde sie auch nicht brauchen, weswegen es vielleicht einigen seiner Mitschüler auch gar nicht je bemerkt hatte, aus welchen familiären Verhältnissen dieses seltsame Wesen eigentlich stammt!
Der Blonde konnte sich verhältnismäßig der Fragerunde entziehen, als er seinen wartenden Schüler erwähnte, schnappte sich schnell das Tablett mit Wasser und anderem Zeugs und zwei Gläsern, immerhin hatte er Ethan nicht gefragt, was er eigentlich gerne trinken wollte, weswegen er einfach alles aus dem Kühlschrank geplündert hatte, was sie so an trinkbaren Sachen zur Verfügung hatten, abgesehen vom Merlot seiner Mutter natürlich!
Mit langsamen, vorsichtigen Schritten, tapste der Langhaarige die Treppen hinauf, hatte es irgendwie geschafft die Türklinge herumzudrehen, endlich sein großes Zimmer betretend. „Ich hatte absolut keine Ahnung, was du gerne trinkst, als hab ich einfah alles mitgenommen, was meine Augen gesehen habe, aber besser zu viel als zu wenig, was?“, seine Lippen formten ein breites Lächeln, während die grünen Augen das hübsche Gesicht des Älteren suchten, bei dem Anblick des Sportlers hätte er jedoch beinahe sein Tablett fallen lassen, der eher gesagt, bei dem Anblick der Zeitschrift, die sich wenige Sekunden zuvor noch in den Fingern des Besitzers befunden hatte. Oh Gott! Genau so etwas wollte er doch vermeiden, er wollte nicht, dass Ethan sein Heft im Raum des Kleineren fand und sich wahrscheinlich dachte, er wäre ein perverser Idiot, der ihm heimlich Sachen klaute! Oh Gott, hätte er lieber das Gras gefunden, dass er irgendwann von einem Studenten bekommen hatte und nie benutzt hatte, aus Angst, es könnte aus seiner Familie oder aus dem Putzpersonal jemand riechen! Warum war er auch so dumm und hatte es einfach zwischen einige Bücher gepackt, es schrie doch nur danach, dass man es fand!
Chris spürte, wie sich ein gigantischer Kloß in seinem Hals bildete, er langsam rot um die Nase wurde, peinlich berührt auf das Tablett starrend, welches er im nächsten Moment hastig am Schreibtisch abstellte, ehe er irgendeine Stellungnahme nahm und versuchte, dem Älteren zu erklären, was genau das alles hier zu bedeuten hatte. „Ich..hab es nicht einfach so mitgenommen, ich habe es aus Panik in meine Tasche gestopft.“, gab der Kleinere mit leiser Stimme zu, lieber seine nackten Füße anstarrend, als in das Gesicht des Dunkelhaarigen blickend, er schämte sich einfach so sehr dafür, dass er in seinen Schränken herumgeschnüffelt hatte und Ethan hatte jedes Recht dazu gehabt, ihm das Übel zu nehmen oder gar einen anderen Nachhilfelehrer zu verlangen, immerhin sollte man nicht einfach in den Sachen anderer wühlen! Was hatte er sich gestern nur dabei gedacht, oh, er würde nie wieder etwas mit ihm zu tun haben wollen!
Allein dieser Gedanke war wie ein Stich im Herzen, Chris hatte die gemeinsamen Stunden mit dem Anderen genossen, er war nicht so furchtbar wie all die anderen, er war viel freundlicher und er hörte auf ihn, wieso hatte er all das jetzt in den Sand gesetzt?!
Der Sportler brauchte sich gar nicht in irgendeiner Form zu rechtfertigen, selbst wenn es nicht nach dem ausgesehen hatte, was die Zeitschrift aussagte, war es immer noch nicht die Angelegenheit des Blonden und er war der Letzte, der ihn in irgendeiner Form verurteilen würde, er hätte Einhornpornos haben können, es wäre für Chris immer noch kein großes Problem gewesen, immerhin waren sie freie Individuen, die über ihr eigenes Schicksal zu entscheiden hatten!
Die Stimme des Größeren erfüllte mittlerweile den ganzen Raum und brachte das Blut noch stärker zum pumpen, sodass sein Gesicht mittlerweile gefährlich rot anlief, dass man nicht mal die feinen Sommersprossen sehen konnte, am liebsten wäre der Hippie sofort im Boden versunken und nie wieder aufgetaucht! „Ich wollte eigentlich nicht rumschnüffeln und war neugierig, ich wollte es dir bei der nächsten Gelegenheit wieder zurücklegen, damit du nichts bemerkst, ich wollte dich deswegen doch nicht aufziehen oder so!“, versuchte der Langhaarige sich irgendwie zu rechtfertigen. „Und ich werde es nie jemanden erzählen, versprochen!“, fügte er hastig hinzu, endlich in das Gesicht des Anderen blickend, dessen nächste Worte ihm jedoch jede Röte vom Gesicht wischten, beinahe einen größeren Stich in seinem Herzen versetzten, als der Gedanke, dass es vielleicht letztes Treffen werden würde. Ein Kauz wie er?! Hielt Ethan sich für so viel besser? Der Nachhilfelehrer merkte, wie er sich ein wenig aufplusterte, er wollte ihm gerade klarmachen, dass nur, weil er sich entschieden hatte, ein Leben zu leben, was ihn glücklich machte, er nicht schlechter oder ein niederer Mensch war, doch als der Mitschüler erneut die Stimme erhob, konnte Chris nicht anders als beleidigt in die verschieden farbigen Augen zu starren. Klar, war Ethan irgendwie verzweifelt und hatte Angst, dass man sein großes Geheimnis in der Schule herausposaunen könnte, doch jetzt mit solchen Drohungen zu kommen?! Wenn er glaubte, er könnte ihn so einschüchtern oder beeindrucken, dann hatte er sich ganz geschnitten. Er musste wirklich schwul sein, bei dem Drama, was er aus der Sache machte. Hastig schob der Blonde die negativen Gedanken beiseite, wollte es jedoch nicht dabei belassen, niemand drohte ihm einfach so!
„Ich habe schon Schlimmeres als deinen Bruder ausharren müssen, glaub nicht, dass ich noch Angst vor irgendeinem Prügelkerl habe! Außerdem habe ich dir gesagt, dass ich es niemanden sagen werde, ich bin nicht so!“, erwiderte er beleidigt, sein Gesicht verziehend. „Spar dir deine Drohungen lieber für irgendein Sportspiel.“, grummelte der Jüngere leise vor sich hin, anschließend ein leises Seufzen ausstoßend, während seine Gesichtszüge ein wenig weicher wurden. Lange konnte Menschen nichts übel nehmen, vor allem nicht, wenn sie so panisch und verzweifelt waren, dass sie nun auch noch mit Gewalt oder anderem Quatsch ankamen.
Schweigend beobachtete er den Größeren, wie sich dieser auf sein Bett geschmissen hatte, er hätte ihn gerne getätschelt oder ähnliches, hätte so gerne seine Finger im dunklen Haar des Anderen vergraben oder hätte ihn einfach am Nacken gekrault, damit er wusste, dass Chris ihn zumindest nicht abweisen würde, doch etwas sagte ihm, dass er es nur noch schlimmer machen würde, weswegen er sich lediglich vorsichtig neben ihn setzte, darauf achtend, dass genug Abstand zwischen ihnen vorhanden war, nicht, dass er seine Nähe gar nicht wollte und das zusätzlich alles verschlimmerte.
Ethan hatte wohl recht, sein Geheimnis schien mittlerweile keines mehr zu sein, zumindest nicht in diesem Raum, und irgendwie fühlte es sich seltsam an, zu wissen, dass man der Einzige, wirklich der Einzige war, der irgendwie wusste, was im armen, verwirrten Kopf des Älteren vor sich ging.
Der Blonde setzte ein warmes Lächeln auf, einen Moment lang zu ihm hinüberschielend. „Ich- ich wollte dich nie danach fragen, ich hab nicht mal geglaubt, dass das von dir ist und du es nur jemanden unterjubeln wolltest oder deine Brüder irgendwelchen Blödsinn gemacht haben.“, setzte der Kleinere leise an, kurz auf das auf dem Boden liegende Magazin blickend. Was war eigentlich schon dabei? Es war nur ein dummes Heft, das sagte gar nichts. „Und dann hab ich gedacht, dass du einfach nur rumprobierst- du weißt schon, dieses Sicherstellen davon, dass man auf Weiber steht und so.“, fügte er anschließend hinzu, wollte lachen, verkniff es sich jedoch wieder, stattdessen nervös an seinem Shirt herumzupfend. „Es tut mir leid, ich wollte deine Privatsphäre nicht so ignorieren, eigentlich wollte ich das alles gar nicht und du brauchst dich nicht vor mir zu rechtfertigen, es ist dein Leben und du kannst schwul oder nicht schwul sein, Hauptsache, du bist glücklich mit dir….wir müssen nie wieder darüber reden, Ethan, das weißt du hoffentlich? Aber…aber wenn du willst, dass ich dir nicht mehr Nachhilfe gebe, kann ich morgen einen anderen Lehrer für dich suchen, natürlich nur jemanden, der genauso gut ist, wie ich, damit du weiter so gut bleibst!“, er merkte, wie er wieder dumm umherquasselte, dass er sich nur noch seltsamer und furchtbarer fühlte, dass er am liebsten losgeweint hätte, riss sich jedoch zusammen, um nicht noch seltsamer und dümmer zu wirken, stattdessen seinen Nebenmann weiterhin freundlich anlächelnd, auch wenn die Mundwinkel sich ein wenig nach unten geschoben hatte. Er mochte diesen Kerl wirklich sehr gern, zu sehr, um genau zu sein, dass es irgendwie sich furchtbarer anfühlte, wenn man wusste, dass man einen gemeinen und schlimmen Fehler begangen hatte. Dabei war es nicht einmal Chris‘ Art so zu sein!
„Natürlich, nur wenn du willst…tut mir leid, wenn ich nervös bin, rede ich immer so viel Zeug, dass ich andere einfach nur nerve, sag bitte, wenn ich dich nerve!“, seine Augen starrten in die des Anderen, erneut konnte er dieses gemeine Kribbeln in seinem Inneren spüren. „Und du bist wirklich…naja…du magst wirklich Kerle? Ich weiß, ich sollte dich nicht fragen, das ist dumm und geht mich nichts an aber irgendwie sagen immer alle, dass du mit der halben Chearleadermannschaft mal zusammen gewesen warst, was eine wirklich tolle Leistung ist, versteh‘ mich nicht falsch!“ , der Hippie stieß ein schweres Seufzen aus, seine Beine nah an den Körper ziehend. „Ich rede viel Blödsinn, entschuldige...lass uns einfach gleich weiterlernen, du hast bestimmt die Hausaufgaben noch nicht gemacht, ich nämlich auch nicht.“, Chris versuchte irgendwie von seiner Dämlichkeit abzulenken, was fast gar nicht möglich war- es war nie geplant gewesen, dass er mit Ethan jetzt über seine Sexualität sprach, wie er auch ganz am Anfang gemerkt hatte, war es auch nicht etwas, worüber er wohl gerne sprechen wollte und das war auch in Ordnung, immerhin kannte er den Jüngeren kaum, wieso sollte er ihm auch nur etwas anvertrauen? Chris hätte einfach seine dummen Langfinger aus seinen Sachen raushalten müssen und dann wäre all das niemals geschehen, doch auf der anderen Seite- wenn auch nur die geringste, fast schon unmögliche, aber existente Chance bestand, dass es jemals etwas aus ihnen werden würde, dann hatte der Blonde jetzt die Bestätigung für diese Chance bekommen, doch die Angst, dass all das nur ein rosaroter Wunschtraum war und für immer bleiben würde, saß immer noch fest in seinen Knochen, denn selbst wenn Ethan schwul war, hieß es nicht, dass er sich direkt an den Dorfhomo ranschmeißen würde, wenn es doch Kerle mit Erfahrung und Schönheit hab, die vielleicht eher zu dem Sportler passen würde. Es war vielleicht also auch egal, ob er nur Mädchen mochte oder nicht, Chris würde nur ein Nachhilfelehrer und Mitschüler bleiben, wahrscheinlich war er nicht einmal gut genug, um ein guter Freund zu sein, doch er würde es ihm nicht übel nehmen- warum auch, man konnte nicht jeden auf der Welt mögen, nicht mein mal der freundlichste und liebenswürdigste Mensch dieser Kleinstadt konnte jeden gleich mögen und gleich freundlich zu jedem sein. Ausnahmen würde es immer geben, selbst wenn man vielleicht selbst diese Ausnahme war.

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BeitragThema: Re: You're the risk I'll always take   You're the risk I'll always take Icon_minitime1Di Jul 02, 2013 5:42 pm

Der junge Sportler hatte doch ganz schnell ein schlechtes Gewissen bekommen, dass er Chris tatsächlich auf so plumpe Art und Weise gedroht hatte, auch, wenn er es aus dem Affekt heraus gesagt hatte, es war trotzdem nicht richtig. Allein der Gedanke, was passieren würde, wenn er Humphrey bewusst auf jemanden ansetzte, den er sowieso schon länger im Visier hatte….Das Bild seines Bruders, wie er den kleineren Hippie verprügeln würde brannte sich so penetrant in seinen Schädel ein, dass ihm beinahe schlecht davon wurde. Das wäre ihm sein eigenes kleines Geheimnis ganz sicher niemals wert.
„T-Tut mir leid, das meinte ich nicht so….Das war blöd“, murmelte er schuldbewusst und starrte auf seine Schuhe. Wieso musste diese ganze Angelegenheit bloß so unendlich peinlich für sie beide sein?! Er war sowieso nicht gut darin, über Gefühle und so einen Kram zu reden. Nicht, dass er stumpf gewesen wäre, aber in seinem Freundeskreis redete niemand jemals über so etwas, und bei ihm Zuhause sah es ähnlich aus. Und Chris kannte er doch noch nicht einmal so gut! Auch, wenn Ethan zugeben musste, dass er es durchaus in Erwägung gezogen hatte, ihn irgendwann auf das Thema Homosexualität anzusprechen, immerhin war der Jüngere der einzige, den er wirklich kannte, der schwul war, und vielleicht hätte sie dieser Umstand doch noch ein wenig zusammen geschweißt. Jetzt im Moment allerdings schienen sie sich beide um Kopf und Kragen zu reden. Dass es Chris leid tat war wohl verständlich, und etwas anderes hatte Ethan auch eigentlich nicht erwartet, sodass es ihm beinahe schon leid tat, wie unglaublich verloren und aufgelöst er war.
„Humphrey würde so ein Heft nicht mal mit der Kneifzange anfassen. Nicht mal um mich zu ärgern“, erwiderte er mit einem etwas verrutschten Lächeln. Der Dunkelhaarige kam kaum dazu, irgendetwas auf den Wortschwall des Hippies zu erwidern, blickte nur zwischen dem Fußboden und dem Gesicht seines Gegenübers hin und her. Eigentlich wollte er gar keinen anderen Nachhilfelehrer, er mochte Chris, er arbeitete gerne mit ihm zusammen und ganz davon abgesehen war er auch wirklich schon besser geworden. Jetzt jemand anderen zu suchen wäre also denkbar dämlich. Aber auf der anderen Seite konnten sie ganz sicher nicht einfach so tun als wenn nichts gewesen wäre.
„Vermutlich ist es langsam mal Zeit, dass ich mit irgendwem darüber rede“, murmelte der Sportler etwas bedrückt vor sich hin. Er bewunderte wirklich die Leute, die kein Problem damit hatten zuzugeben, wer und was sie waren, aber Ethan fehlte dazu irgendwie der Mut. Und mit wem hätte er bis jetzt auch über dieses Thema reden sollen?
„Nein nein, mach dir keine Umstände, wir…..wir kriegen das schon hin, ich will keinen anderen Nachhilfelehrer“, winkte er ab, etwas unruhig auf seinem Platz hin und her rutschend, als der Kleinere sich neben ihm aufs Bett setzte. Er verzog ein wenig das Gesicht bei den Worten des Hippies. Es fühlte sich irgendwie merkwürdig an, solche Worte über sich jetzt von einem anderen zu hören als sie sich nur in seinem Schädel selbst zurecht zu legen. Nur sehr zögerlich nickte der Ältere auf Chris´ Frage hin, er hatte es ja gerade schon herausposaunt, anstatt sich vielleicht eine miese Ausrede zu überlegen, mit der sie beide besser leben konnten. Jetzt gab es da auch kein Zurück mehr, Augen zu und durch! Aber Ethan konnte die Verwirrung des anderen schon verstehen. Wer erwartete denn auch schon, gerade unter den Sportlern und Beliebteren einen Gleichgesinnten zu finden?
„Ja, wirklich“, antwortete er etwas unsicher, bei den nächsten Worten aber die Augenbrauen anhebend.
„Die halbe? Ich kann mich nur an ein oder zwei Storys erinnern, die ich den anderen aufgetischt hatte“, lachte er. Vermutlich musste man damit rechnen, dass solche Flunkereien immer noch mehr aufgebauscht werden würden.
„Ich musste ihnen ja irgendwas erzählen….Und glaub mir, den Mädels ist es in meinem Falle anscheinend völlig egal, ob ich die Wahrheit erzähle oder nicht!“
Denn die meisten Cheerleader träumten nur davon, sich irgendeinen Sportler zu angeln, und Ethan musste ohne prahlen zu wollen zugeben, dass er besonders beliebt bei den Mädchen war. Nicht, dass ihm das irgendetwas gebracht hätte, er wollte nichts von ihnen, er konnte mit ihren Rundungen nichts anfangen. Aber vor seiner Clique musste er nun mal so tun als ob.
Einfach weiterlernen? Das glaubst du doch wohl selbst nicht, dass wir einfach so tun können, als wenn nichts gewesen wäre“, antwortete Ethan mit einem lauten Seufzer und seinen Gegenüber vorwurfsvoll anblickend. Sie hatten einmal mit dieser Sache angefangen, da gab es kein so einfaches Zurück mehr. Dann würden sie sich nur alles noch mehr kaputt machen. Bei der Röte in Chris´ Gesicht konnte der Dunkelhaarige sich ein leichtes Lächeln nicht verkneifen, vermutlich sah er selbst gerade nicht besser aus.
„Ich glaube, die anderen aus meiner Mannschaft würden ausflippen, wenn sie das wüssten“, begann Ethan langsam, forschend zu Chris hinüberblickend, ob sein Gesichtsausdruck ihm irgendetwas verriet, ob er nicht doch vielleicht lieber die Klappe gehalten hätte, aber der Hippie schien eher interessiert zu wirken, sodass er all seinen Mut zusammen nahm und weitererzählte.
„Die denken sicher, ich würde mich sofort an sie ranschmeißen wollen, wenn ich sie nackt sehe. Dabei sind die alle gar nicht mein Typ“, gab er zu und schielte verstohlen zu seinem Gegenüber hinüber. Der Blonde war viel eher sein Typ, aber das musste er ihm ja nicht unter die Nase reiben. Es würde sicherlich nur alles noch komplizierter und unangenehmer machen. Nachdenklich zog er ein Bein an den Körper heran. Hoffentlich platzte gleich niemand herein, Chris´ Mutter musste ja nicht auch noch wissen was Sache war! Aber draußen auf dem Flur blieb es ruhig, und der Sportler fasste ein klein wenig mehr Mut als zuvor. Vielleicht konnten sie diese ganze Situation ja doch noch irgendwie retten. Etwas unsicher lehnte er sich zu Chris hinüber, sich auf die Unterlippe beißend.
„Was….Was ist mit dir, du hast doch bestimmt einen Freund, oder?“
Immerhin musste es die ganze Angelegenheit doch vereinfachen, wenn andere Leute auch wussten, dass man schwul war. Ethan hätte unglaublich gerne einen Freund, Heimlichtuerei hin oder her, aber wie sollte er auch an einen heran kommen, wenn niemand wusste, wie er tickte? Mittlerweile hatte er sich auch in einen Schneidersitz bequemt, die Lektüre hatte er vorerst aus der Hand gelegt, das war jetzt wichtiger.
„Es gibt einfach niemandem, mit dem ich reden kann, ich hoffe, für dich ist das okay?“, wagte er sich tapfer weiter voran und strich sich nervös durch die Haare.
„Du bist der einzige, den ich kenne, der….der auch schwul ist“, brachte er die Worte schließlich doch über die Lippen. Er wusste nicht einmal wieso, aber der Gedanke, dass Chris bereits einen Freund haben könnte, missfiel ihm so sehr, dass er Wut in seinem Bauch verspürte, was ihn selbst überraschte. Das war doch nur Chris, sein Nachhilfelehrer, und einzig dieses unglücklich ans Tageslicht gekommene Geheimnis verband sie miteinander. Zu mindestens redete der Sportler sich das gerne ein. Er konnte nicht umhin zuzugeben, dass er eigentlich unglaublich neugierig war, jetzt, da er irgendwie so inoffiziell eine Erlaubnis hatte den Jüngeren ein wenig auszufragen. Immerhin wirkte er wie eine ehrliche Haut, und Ethan glaubte ihm, wenn er sagte, dass er diese Sache für sich behalten konnte.
„Ich glaub, alle aus meinem Team hatten schon Sex oder haben zu mindestens mit wem rumgemacht. So langsam fangen meine Stories glaube ich an, unauthentisch zu werden“, gab er etwas verschüchtert zu und rutschte auf seinem Platz hin und her. Er konnte nichts besonders detailreich schilden, woher sollte er das alles auch wissen? Aber in letzter Zeit wurden besonders einige aus seiner Clique verdammt explizit, wenn sie schon ein paar Bier intus hatten.
„Was ist mit dir, hattest du-?“
Dieses Mal brach er die Frage doch mitten im Satz ab, knallrot werdend. Das war nun vielleicht doch etwas ZU intim gewesen!

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BeitragThema: Re: You're the risk I'll always take   You're the risk I'll always take Icon_minitime1Di Jul 02, 2013 8:21 pm

Dem Hippie war schon bewusst, dass der Andere seine gemeinen Drohungen wahrscheinlich gar nicht ernst gemeint hatte, dass es ihm jedoch leid tat, bedeutete dem Jüngeren dennoch sehr viel, sodass sich erneut ein mildes Lächeln auf den schmalen Zügen seines Gesichts stahl. Es war unglaublich, wie oft dieser Typ seine Mundwinkel nach oben schieben konnte ohne dabei eigentlich wirklich etwas zu tun, doch das war doch irgendwie ein gutes Zeichen, immerhin konnte das nicht jeder und schon kann nicht jeder Kerl da draußen, der auch nur ansatzweise so schön aussah, wie der Dunkelhaarige, doch Chris wollte nicht in weiter in seinen Gedanken herumschwelgen, in Gefühlen baden, die er nicht zum Ausdruck bringen konnte oder gar durfte, zumindest nicht jetzt.
Jetzt war ohnehin das Wohlergehen seines Nachhilfeschülers viel wichtiger und er wollte sich ganz sicher nicht desinteressiert zeigen, obwohl das Gegenteil der Fall war, nur, weil seine Gedanken erneut sein Gehirn benebelten und das ganz ohne Drogen! Ethans Worte ließen das Lächeln etwas breiter werden, er wäre ihm am liebsten um den Hals gefallen, um seine Freude zur Schau stellen zu können, dass er offenbar keinen anderen Nachhilfelehrer haben wollte, dass der Blonde vielleicht trotz dieser blöden Sache immer noch gut genug war für all den Lernkram und er hoffte wirklich sehr, dass sie sich bei den nächsten Treffen nicht zu sehr vom eigentlichen Thema ablenken würde, nur, weil einer von ihnen das dunkle Geheimnis des Anderen kannte. Vielleicht musste Chris ihm auch etwas zum Ausgleich verraten, was er sonst niemanden sagen würde, das Traurige war jedoch, dass er tatsächlich nicht viele verbotene Dinge oder gar extrem peinliche Geheimnisse in sich trug, die sonst um keinen Preis der Welt verraten werden würde, Chris war ein offener Mensch, er lebte seine Interessen und Intentionen aus, andere Leute waren vielleicht genauso wie er oder zumindest nur ein wenig, doch für sie war es wahrscheinlich eine private Angelegenheit, mit der sie nicht aufgezogen werden wollte.
„Danke…dass du mich nicht abschiebst.“, murmelte der Jüngere, das Gesicht seines Gegenübers betrachtend, ehe seine Augenbrauen hinauf wanderten, als die nächsten Worte des Sportlers in den Ohren des Jungen erklangen, seufzend seinen Kopf schüttelnd. Wow, warum mussten die ganzen Kerle aus ihrer High School so typisch Kerl sein?! „Als ob man jeden Typen anspringt, der die Hosen fallen lässt…“, erwiderte der Langhaarige, sein Gesicht verziehend, wenn auch nicht lange, immerhin hatte der Größere etwas von nicht mein Typ gesprochen, sodass die Neugier im schmalen Körper des Hippies ihn drohte zu zerfressen, am liebsten hätte er ihn direkt durchlöchert um herausfinden zu können, was er denn nun wirklich mochte, jetzt, wo sie wenigstens irgendwie offener über die ganze Sache sprachen, biss sich jedoch auf die Zunge, er hatte schon genug aus dem Älteren herausgekitzelt, vielleicht war jetzt einfach nicht der Zeitpunkt, um auch noch diese Details zu befragen, immerhin hatte dieses kleine Bisschen Wissen bereits sein sonniges Gemüt noch stärker erhellt, ihn beinahe schon zufrieden gestimmt, denn so konnte er sich sicher sein, dass er nicht insgeheim sich in einen seiner Sportfreunde verguckt hatte, dass er vielleicht auch gar nicht auf diese harten, starken und großen Kerle stand. Vielleicht mochte er ja so etwas wie ihn? Erneut kribbelte es in seinem Körper, er spürte, wie ein weiterer Rotschimmer sein Gesicht benetzte, wenigstens konnte er das dumme Lächeln irgendwie verkneifen, auch wenn seine Mundwinkel sich immer wieder hinaufschieben wollten. Noch nie in seinem sechzehnjährigen Leben musste er sich so stark zusammenreißen wie in diesem Augenblick- all das wirkte fast schon zu schön um wahr zu sein und der Blonde konnte sich sehr gut vorstellen, dass er gleich aufwachen würde und das nur einer seiner wilden Träume war, die er in letzter Zeit häufiger träumte, seit er seinen Mitschüler jeden Nachmittag sah und um sich herum hatte, am liebsten hätte Chris sich kurz in den Arm gekniffen, konzentrierte sich jedoch stattdessen auf seinen Gegenüber. Seine Frage verwirrte ihn einen Moment, sodass der Hippie lediglich den Mund öffnete, ihn wie ein Fisch, der in Atemnot war, jedoch wieder schließend, nur um ihn erneut zu öffnen, sich anschließend auf die Unterlippe beißend. Er wollte gerade den Kopf schütteln und Ethan klarmachen, dass er ganz sicher keinen Freund hatte und tatsächlich noch nie einen gehabt hatte, allerdings hatte dieser einfach weitergesprochen, den Kleineren ein wenig davon abgelenkt, ein Geständnis zu machen, stattdessen lächelte er den Schönling verständnisvoll an, kurz seine Schulter tätschelnd, die Hand jedoch hastig zurückziehend. Seine Wangen mussten mittlerweile glühen. „Es ist mehr als okay, es ist wichtig, dass du darüber redest und ich bin gerne für dich da.“, erwiderte der Langhaarige, einen Moment lang schweigend in die verschieden farbigen Augen blickend. Er bewunderte diese Augen dafür, dass sie ihn so stark in den Bann ziehen konnten, dass er für einen Moment lang die Welt um sich herum vergaß, ja sogar, dass sie eigentlich noch lernen mussten, doch etwas sagte dem Hippie, dass Englisch heute ohnehin auf der Strecke bleiben würde, er konnte ja selbst an nichts anderes gerade, als an den Älteren und seine Worte denken und sie waren auch viel spannender als jede Shakespeare Lektüre dieser Welt, nichts gegen den Briten, doch Chris bevorzugte dann doch lieber den jungen Mann, der ihm irgendwie den Kopf verdreht hatte und nun in seinem Bett saß und aus seinem Leben plauderte und den Kleineren tatsächlich erneut überraschte. „Du hast also noch nicht einmal mit einem Mädchen irgendwie…rumgemacht?“, er wollte nicht allzu überrascht klingen, was ihm jedoch erfolgreich missling, er den Anderen entschuldigend anblickte. „Irgendwie hab ich immer gedacht, dass wenigstens eine der Stories wahr waren, aber…wenn ich meine Meinung sagen darf...“, er beugte sich ein wenig nach vorne, kurz seinen Mitschüler wundernd. „Ich glaube nicht, dass deine Kumpels wirklich so schlau sind, dass sie irgendwas durchschauen, selbst wenn sie irgendwie Sex gehabt haben. Ich kann auch viele Märchen erzählen und sie von mir aus mit unrealistischen Dingen schmücken, wenn ein Mensch etwas glauben will, dann glaubt er es.“, erneut lächelte der den Sportler breit auf, hoffte, dass seine Worte ihn irgendwie aufmuntern konnten und dass die Angst, die Typen könnten irgendwie Wind von seinem Geheimnis bekommen, ein wenig verflog, immerhin musste selbst Ethan zugeben, dass seine ganzen Freunde, sofern sie denn wirkliche Freund waren und nicht einfach nur Prestige- Menschen, die man um sich herum hatte, nicht gerade die hellsten waren oder irgendwelche zukünftigen Doktoranten in Physik werden würden, sodass wahrscheinlich nicht einmal ein Grund zur Sorge bestand, solange der Dunkelhaarige keinen Blödsinn erzählte, der selbst für ihn unlogisch erschien, war ohnehin alles in Ordnung. „Im schlimmsten Falle klaust du dir einfach das Vokabular der Anderen und machst eine andere Geschichte daraus, Autoren können auch über Dramen schreiben, die sie selbst noch nie erlebt hatten.“, er schielte zur kleinen Lektüre, die auf seinem Bett herumlag, leise lachend. Wenigstens hatte er einige Referenzen zur eigentlichen heutigen Aufgabe gezogen!
Das leise Lachen blieb allerdings schnell in der Kehle des Blonden stecken, als sein Mitschüler ihn abermals über kleine Dinge aus seinem Leben ausfragte, hatte er etwas an Röte verloren, war sie gerade in doppelter Formation zurückgekehrt, hastig starrten die grünen Augen auf seine Füße, an seiner ohnehin zerstörten Hose ein wenig herumzupfend. Eigentlich machten ihm solche Fragen nicht viel aus, doch vor Ethan auszupacken fühlte sich ein wenig anders an, als würde es sein Leben irgendwie bestimmen, seine Zukunft und seine Denkweise. Aber irgendwie hatte er gerade ja auch indirekt zugegeben, dass er nicht einmal aus Zweck mit Mädchen rumgemacht hatte und vielleicht auch noch nie mit jemanden geschlafen hatte und das, obwohl er der beliebte Schönling aus der Schule war, jeder wollte ihn und jeder war sich mehr als nur sicher, dass wenn nicht er ein gesundes Sexualleben hatte, es sonst gar keiner hatte.
In diesem Falle lag man sogar richtig. Zögerlich schüttelte der Jüngere seine blonde Mähne, einige Strähnen hinter sein Ohr klemmend, ehe er langsam wieder zum Dunkelhaarigen aufblickte. „Ich hab noch nie mit irgendwem geschlafen.“, gestand er anschließend mit etwas leiserer Stimme. Ach, es war doch Quatsch, warum machte er so eine große Sache daraus?!
„Also…ich hätte, bestimmt, ich meine, so schlimm sehe ich nicht aus und einige Freunde kennen Typen aus dem College, die meinten immer, ich wäre ihr Typ und so aber ich hatte noch nie dieses Gefühl gehabt, dass ich sie wirklich, naja, wollte.“, Chris legte seinen Kopf ein wenig schief, den Älteren schüchtern anlächelnd, ehe der Blick kurz zur Seite wanderte. „Als sechzehnjähriger Teenager ist es aber generell nicht so leicht jemanden zu finden, wenn man es genau nimmt, bist du bei mir auch der Einzige…ich darf ja nicht in irgendwelche Clubs oder lange raus und an unserer Schule…naja, es ist unsere Schule.“, und mehr brauchte man auch nicht darüber zu sagen- all die, die eventuell schwul sein könnten, versteckten sich gekonnt hinter Fassaden und Masken oder wollten es selbst nicht gerne wahrhaben, seine Freunde waren auch allesamt irgendwie hetero, Chris wusste nur, dass sie mehr offen auslebende Lesben hatte, doch sie brachten ihm nun wirklich nicht viel!
„Womit ich auch deine vorherige Frage beantworten kann- ich habe keinen Freund und hatte irgendwie auch nie wirklich einen.“, er zuckte mit den Schultern, ließ die Augen erneut zum Dunkelhaarigen schweifen. Es war irgendwie schade, er wollte gerne jemanden haben, der ihn gern hatte, der ihn attraktiv fand und in dessen Armen er einfach einschlafen konnte, ja, er wollte sogar endlich richtigen Sex mit einem Kerl haben, er wollte wissen, wie es sich anfühlte und ob man es wirklich so genießen konnte, wie in all diesen billigen Pornos, die er unter seinem Bett versteckt hatte, ausgeleierte Videokassetten, die zum Glück nicht einmal die Putzfrau gefunden hatte, doch seit Chris sein Teenageralter erreicht hatte, traute sie sich ohnehin selten hier rein, er wollte es auch gar nicht, er räumte sein Zimmer lieber selbst auf und brachte den Müll lieber alleine hinaus, es war immerhin seine Aufgabe und nicht die eines anderen Menschen, der ohnehin auch ohne sein Zimmer genug in diesem Haus zu tun hatte.
„Vielleicht wird es ja endlich nach der High School was, ich glaube auf dem College ist es alles viel einfacher, dort sind so viele fremde Menschen, so viele offen stehende Möglichkeiten….vielleicht wird es dann selbst für dich viel einfacher.“, Chris war sich ziemlich sicher, dass das College sein Freischein für ein besseres Leben werden würde, nicht, dass das Derzeitige in irgendeiner Form furchtbar war, nein, er mochte sein Leben sogar im Gegensatz vieler anderer Mitschüler, die entweder ihre Eltern hassten, oder irgendwelche Verpflichtungen nicht leiden konnten, die man ihnen aufbrummte und dennoch war es selbst dem Hippie bewusst, dass er nicht vollständig er selbst sein konnte, es sei denn er wollte jeden Tag nach der Schule zusammengeschlagen werden und darauf konnte wohl jeder getrost verzichten, der ein bisschen Anstand und Liebe an sich selbst hatte ohne ein selbstzentrierter Egoist zu sein.
Der Blonde stieß ein leises Seufzen aus, sich anschließend streckend, ehe er es sich etwas gemütlicher im Bett machte, mit seinen neugierigen Augen den muskulösen Körper seines Gegenübers musternd. Er hatte so viele Fragen, die auf seiner Zunge lagen, sein Inneres brannte förmlich vor Wissensdurst, dass er glaubte, jeden Augenblick in Flammen aufzugehen, doch der Nachhilfelehrer wusste nicht einmal genau was er ihn zuerst fragen sollte und ob er es vielleicht ganz sein lassen sollte, damit er ihn nicht zu sehr überrumpelte, doch nun hatten sie bereits irgendwie angefangen, all diese Dinge aus ihrem Leben preiszugeben und auch wenn sie sich gerade mal eine Woche kannten, fühlte sich die Zweisamkeit doch viel vertrauter an, außerdem musste Ethan doch auch irgendwie Vertrauen in den Langhaarigen gehabt haben, wenn er beschlossen hatte, weiter mit ihm zu reden, denn er hätte auch weltweit der einzige schwule Typ sein können, es wäre immer noch kein großes Argument gewesen, um direkt private Dinge aus dem eigenen Leben zu berichten, also lag dem Sportler vielleicht etwas an der seltsamen Persönlichkeit, dessen Fingerspitzen erneut zu kribbeln begangen. Er wollte Ethan einfach so gerne berühren, dass es schmerzte; tattdessen verdrängte er jedoch diesen innigen Wunsch mit seiner Neugier.
„Seit wann weißt du eigentlich, dass du irgendwie nicht den weiblichen Reizen verfallen bist?“, fragte der Blonde, den Kopf abermals interessiert schief legend. „Ich wusste das schon irgendwie mit zwölf. Da war dieser Junge in meiner Klasse, er hatte neben mir gesessen und er hat seinen Kakao immer gegen mein Salamisandwich getauscht und….keine Ahnung, ich war verliebt in ihn.“, er musste bei dem Gedanken lachen, irgendwie war man mit zwölf noch nicht fähig dazu gewesen, innige Gefühle einem Menschen gegenüber zu hegen, dass Chris sich oft fragte, ob seine Liebe diesem Jungen gegenüber wirklich echt war. „Aber naja, mein Coming Out hatte ich mit vierzehn, seit dem denken meine Eltern, es wäre eine Phase und sie geht schon wieder weg, sobald mein Hormonhaushalt sich einigermaßen gelegt hatte.“, der Hippie verdrehte seine Augen, etwas genervt aufstöhnend. Es war wirklich anstrengend manchmal mit seiner Familie und dennoch konnte es ihn auch schlimmer treffen, denn wenn seine Eltern so wären wie Ethans Bruder, würde es nicht mehr so herzlich zu Hause sein, da war er sich ziemlich sicher! „Aber sind wir mal ehrlich…schau mich an, selbst wenn ich so rumlaufen würde wie du, würde ich immer noch nicht ganz der typische heterosexuelle Typ sein…aber eines Tages werden meine Eltern es sicherlich verstehen, ich meine, bis jetzt hatte ich ja noch keinen Kerl angeschleppt, der diese “Phase“ bestätigen konnte. Deine Eltern wissen natürlich nichts darüber, oder?“, schnell lenkte er seine volle Aufmerksamkeit auf seinen Mitschüler. „Möchtest du es ihnen denn irgendwann sagen? Du kannst dir ja nach der Schule einen schönen Typen angeln und ihn einfach als Überraschungseffekt mitbringen und sagen „Mom, Dad, das ist C- Cory, mein Freund. Akzeptiert uns oder wir gehen!““, der Hippie stieß ein lautes Lachen aus, konnte sich die verdutzten Gesichter seiner Eltern beinahe schon bildlich vorstellen, auch wenn er sie nie persönlich gesehen hatte. „Ich wollte das früher so machen, aber der Drang aus der kleinen Box herauszukommen war schneller als mein erster Freund. Das Schicksal ist manchmal schon seltsam, was?“

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BeitragThema: Re: You're the risk I'll always take   You're the risk I'll always take Icon_minitime1Di Jul 02, 2013 10:27 pm

Ein wenig überrascht war Ethan ja jetzt doch, dass auch Chris anscheinend noch keine wirklichen Erfahrungen gemacht hatte. Er wirkte so viel offener und motivierter als der Sportler selbst, und nicht einmal er hatte bis jetzt irgendwelche Erfahrungen gemacht. Wie man sich doch täuschen konnte!
"Ich glaub, ich hätte die Gelegenheit einfach genutzt", gab er mit einem leichten Lachen zu, auch, wenn er beim zweiten Nachdenken zu dem Schluss kam, dass er mit einem älteren Collegetypen eher weniger das bekommen hätte, was er wirklich gewollt hätte. Aber man konnte zumindestens Erfahrungen sammeln für einen richtigen ersten Freund! Der würde jedoch vermutlich noch auf sich warten lassen. Ein wenig verträumt starrte der Dunkelhaarige ins Leere, er hatte gar nicht gemerkt, dass sie beide ein wenig näher zusammengerutscht waren, aber es störte ihn auch nicht, er mochte es, so nah mit dem Blonden beisammen sitzen zu könnenvor allem, weil er so etwas mit dem Rest seiner Clique nie tun konnte. Wenn sie sich wirklich über irgendetwas unterhielten, war das meistens Sport und Sex, und bei zweiterem flunkerte der Dunkelhaarige ja nun mal fleißig vor sich hin.
"Aber naja, wenn selbst du noch niemanden hattest..."
Ethan hielt ein wenig inne, sich im nächsten Moment darüber erschreckend, wie beiläufig ihm dieses Kompliment entrutscht war. Er spürte, wie ihm Hitze und Röte ins Gesicht stiegen und versuchte sie so gut er nur konnte zu unterdrücken. Er wurde selten rot, und heute schien er all die Male nachzuholen in denen er es versäumt hatte, beschämt auszusehen. Es war aber eigentlich ganz angenehm mit Chris über so etwas zu reden und kaum peinlich, sodass er es schnell schaffte, die Färbung aus seinem Gesicht wieder zu verbannen.
"Ich hab höchstens mal ein bisschen geflirtet, so als Alibi. Aber mehr auch nicht, ich mein.....Ich finde Frauen einfach nicht anziehend", stellte er richtig und ging davon aus, dass Chris ja wohl wusste, was er meinte. Hetero-Kerle würden ja auch keinen anderen Mann küssen! Die Nackenhaare des Dunkelhaarigen stellten sich leicht auf, als der Hippie sich auf einmal zu ihm hinüber beugte und die Stimme etwas senkte, sodass er sich unwillkürlich ein Stück näher zu ihm heranlehnte, so nah, dass er seinen Atem auf seiner Haut spüren konnte, als er sprach.
"Naja, sie sind ja nicht alle so unterbeli-.....Okay, eigentlich schon", gab Ethan zu und konnte sich ein Lachen nicht verkneifen. Auf die meisten Leute in seinem Team passte jedes Klischee wie die Faust aufs Auge, und er war sich ziemlich sicher, dass niemand von denen sich aufs College bemühen würde. Die Worte des Hippies machten ihm ein klein wenig Mut, er hatte is zum heutigen Tag eigentlich noch nie das Gefühl gehabt, dass er sein "Anderssein" wirklich gut händelte, aber heute hatte er tatsächlich den Eindruck, es könnte noch bergauf gehen. Dass Chris wirklich auf einige offensichtliche Möglichkeiten auf Sex verzichtet hatte fand Ethan auf der einen Seite zwar schade -dann hätte er vielleicht einige spannende Storys zu erzählen gehabt-, aber auf der anderen Seite fand er das auch irgendwie sehr erleichternd. Bei dem Gedanken an irgendwelche älteren Colletypen, die um den Blonden herumschlichen verspürte er sogar ein kurzes, aber heftiges Gefühl von Eifersucht, sodass es ihn selbst etwas erschreckte.
"Was für jemanden willst du denn?", hakte der Dunkelhaarige neugierig nach. Er konnte sich irgendwie nur schwerlich ausmalen, was der Typ des Hippies war, immerhin konnte man das von außen nie besonders gut beurteilen, die Geschmäcker waren unglaublich verschieden. Er selbst stand ja auch nicht auf Sportler und Kerle, die nur ansatzweise waren wie er selbst, es war nicht seine Welt und würde es auch wohl nie sein, auch, wenn er gut aussehende, muskulöse Kerle gerne anschaute und sich zu den Bildern einen runterholte. Eine Beziehung hätte er mit solchen Leuten nicht gewollt.
"College klingt echt verlockend", sinnierte er, sein Kinn auf eine Hand absützend. Er wusste selbst noch gar nicht ganz genau, ob das College was für ihn war. Seine Noten waren nicht einmal mies, von den Schwierigkeiten in Englisch mal abgesehen, aber das bekam er ja mit der Hilfe des Hippies ganz gut hin. Insgeheim wollte er gerne Medizin studieren, aber er hatte keine Ahnung, ob er dafür überhaupt gut genug war, weshalb er diesen kleinen verrückten Traum auch noch niemandem anvertraut hatte. Auch Chris konnte das wohl ein anderes Mal erfahren, heute hatte er immerhin schon eine ganze Menge über ihn herausgefunden. Aber vielleicht war das auch tatsächlich ein wirklicher Glücksfall gewesen. Auch, wenn seine Frage Ethan ein leichtes Kribbeln durch den gesamten Körper jagte.
"Naja....", begann er unsicher, er musste selbst ein wenig überlegen, um diese Frage beantworten zu können. Mit zwölf hatte er an seine Sexualität noch keinen Gedanken verschwendet, glaubte er zu mindestens, aber Chris´ Geschichte ließ ihn schmunzeln.
"Sicher, dass es nicht nur an dem Kakao lag?", witzelte er, obwohl er die Vorstellung eigentlich unglaublich niedlich fand.
"Ich glaub bei mir wars so mit vierzehn. Als alle so ihre erste Freundin hatten. Es war irgendwie so ein blöder Tanzabend in der Schule, und alle haben ganz eng mit den Mädchen getanzt. Ich fand das unglaublich blöd und öde und naja, ich glaub an dem Abend ist es mir irgendwie klar geworden", überlegte er. Er hatte sich über diese Frage nie wirklich Gedanken gemacht, im Endeffekt war das ja nichts, was von einem Tag auf den anderen passierte, man wusste es irgendwie schon immer, man brauchte nur diesen einen kleinen Augenblick, in dem es einem eindeutig klar wurde. Er kam sich dennoch reichlich verspätet vor, immerhin hatte Chris in dem Alter schon aller Welt erzählen können, wie er richtig tickte! Ethan war dafür nicht einmal jetzt wirklich bereit.
"Ach, irgendwann werden sie schon merken, dass das keine Mode ist, durch die man geht", bestätigte der Sportler mit einem Nicken und verdrehte beinahe gleichzeitig mit dem Jüngeren die Augen.
"Ich bin auch nicht wirklich typisch schwul", gestand er, auch, wenn er eigentlich der Meinung war, dass die Leute nicht jedem Klischee zu entsprechen hatten.
"Aber hey, wenn ich meinen Erfahrungen aus....Magazinen und so glauben darf, wirst du es doch sicher einfach haben, wen zu finden", ermutigte er Chris. Es waren oft solche schmalen, zierlich wirkenden Typen, die sehr beliebt waren, Ethan mochte sie immerhin auch am liebsten! Wieder wurde er etwas rot um die Nase, er sollte aufpassen, dass ihm nicht ständig irgendwelche unterschwelligen Kommentare rausrutschten, bevor es noch peinlich wurde! Die Idee des Hippies gefiel ihm, und er konnte ein leichtes Glucksen nicht unterdrücken.
"Na sicher will ich es ihnen sagen, ich warte nur noch auf den richtigen Moment irgendwie. Vermutlich wäre es wirklich einfacher, wenn man ihnen den Freund gleich mitliefern könnte", überlegte er. Er stutzte einen Moment, hatte Chris da gerade seinen eigenen Namen einsetzen wollen? Aber im nächsten Moment lenkte ihn ein anderer Gedanke wieder ab.
"Mum und Dad würden es sicher irgendwie verstehen. Sie sind nicht intolerant oder ungeheuer spießig."
Und das glaubte der Sportler auch wirklich. Sie wären vielleicht eine Weile lang verwirrt, aber im Endeffekt standen sie über solchen Dingen. Sein Bruder jedoch....
"Aber Humphrey....Naja, er sollte es vermutlich besser erst erfahren, wenn ich ihn nicht mehr so oft sehen muss", murmelte der Dunkelhaarige nun doch ein wenig bedrückt. Er hatte tatsächlich Angst vor seinem Bruder, und er war sich auch sicher, dass dieser niemals verstehen könnte, dass sein kleiner Bruder nun mal anders war, Und über bloßes Nicht-Verstehen würde seine Reaktion auch ganz sicher hinaus gehen. Aber Ethan wollte keine Gedanken an seinen blöden Bruder verschwenden, das würde ihnen beiden nur die Laune verhageln. Generell erschien es dem Dunkelhaarigen so, als ob er unglaublich viel mit dem Blonden zu bereden hätte, und selbst, als Chris´ Mutter kurz ihren Kopf ins Zimmer steckte, um ihnen etwas zu essen anzubieten, täuschten sie nur sehr halbherzig vor, tatsächlich zu lernen. Sicher würde das gefährlich werden, nicht, dass sie in Zukunft gar nicht mehr zum Lernen kamen sondern sich nur noch über Banalitäten unterhielten! Sie hatten so viel geplaudert, dass Ethan nicht einmal mitbekommen hatte, wie schnell die Zeit vergangen war. Umso erschrockener blickte er auf, als es jenseits des Fensters mittlerweile pechschwarz geworden war. Eilig richtete er sich im Bett auf.
"Oh Gott, wann ist es denn so spät geworden?!", stieß er aus, zu Chris hinüberblickend. Sie hatten es nicht einmal geschafft, die Hausaufgaben durchzugehen. Naja, dann musste er das gleich zuhause allein machen, aber das würde er schon hinbekommen. Seine Eltern machten sich hoffentlich keine Sorgen, immerhin war er öfter noch abends joggen oder mit seinen Teamkameraden unterwegs.
"Wie konnten wir uns so verquatschen?", ächzte der Sportler, während er eilig seine Sachen zusammen suchte. Im Prinzip war es nicht allzu weit von ihm bis zu Chris, eigentlich lief er die Strecke ganz gerne, aber die halbe Stunde machte doch noch einiges aus. Umso erleichterter war er, als Chris ihm anbot ihn zu fahren.
"Und das ist auch wirklich okay für dich?", versicherte er sich sicher zum dritten Mal, während er seine Collegejacke überzog und seine Lernsachen unter den Arm klemmte, die er heute ja kaum benutzt hatte. Aber wenn Chris sich schon so freundlich anbot, dann wollte der Ältere das Angebot gern annehmen.
"Es....es war wirklich nett heute", setzte er etwas unsicher an, als sie alleine in dem Auto von Chris´ Eltern durch die Stadt fuhren. Er hatte es tatsächlich geschafft, das Magazin, über das beinahe ein Streit augebrochen wäre, bei dem Hippie liegen gelassen zu haben. Ach, er konnte es auch morgen wieder mitnehmen, sie sahen sich ja jeden Tag! Ethan hätte nie gedacht, dass es so schnell gehen konnte, aber irgendwie.....doch, er hatte das Gefühl, dass sie heute Freunde geworden waren. Auch, wenn er nie erwartet hätte, dass er sich mit so einem Sonderling so gut verstehen könnte. Als das Auto vor seinem Zuhause hielt, war er beinahe ein wenig traurig, dass die Zweisamkeit jetzt enden sollte. Sie sahen sich zwar auch hin und wieder in der Schule, aber Ethan musste zugeben, dass er dem Blonden dort meist wenig Beachtung schenkte, vor allem nicht, wenn Humphrey in der Nähe war, und das tat ihm jetzt umso mehr leid.
"Danke fürs Fahren!", erinnerte er sich an seine guten Manieren und ohne groß darüber nachzudenken umarmte er den anderen kurz zum Abschied, das machte er bei seinen anderen Freunden immerhin genauso. Aber bei denen wurde ihm irgendwie auch nicht heiß und kalt und er fühlte sich auch nicht, als hätte er einen Stromschlag bekommen. Selbst, als er sich nach wenigen Sekundenbruchteilen wieder von Chris löste, hatte er das Gefühl die Wärme des fremden Körpers zu spüren, und am liebsten hätte er ihn gleich nochmal umarmt, aber er entschied sich doch dagegen, bevor das noch irgendwie peinlich werden konnte und schob sich aus dem Auto. Die Tür schlug er allerdings doch noch nicht zu, legte stattdessen einen Arm auf die Autotür und lehnte sich noch einmal ein Stück zu Chris ins Auto hinein.
"Morgen wieder um die gleiche Zeit bei dir? Und dann wirklich lernen!", lachte er, bevor er sich endgültig von seinem Nachhilfelehrer verabschiedete und mit einem irgendwie sehr beschwingten Gefühl die Auffahrt zum Haus hinaufschlenderte.

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BeitragThema: Re: You're the risk I'll always take   You're the risk I'll always take Icon_minitime1Mi Jul 03, 2013 1:03 am

Die Zeit verging bekanntlich immer dann am schnellsten, wenn man sich amüsierte und Chris konnte nicht leugnen, dass der Nachmittag inklusive Abend ihn eindeutig amüsierten- es hätte ruhig ewig so weitergehen können, sie hatten wirklich die ganze Zeit ins einem Bett verbracht, irgendwann hatte es sich der Hippie so bequem gemacht, dass er auf dem Rücken auf der großen Matratze herumlag, mit dem Kopf am Rand herumbaumelnd, während er mit seinem Nachhilfeschüler über alles redete, alles, abgesehen von den Hausaufgaben und des Dramas, was der Ältere besser verstehen und verinnerlichen musste, doch wie sollte man auch an die blöde Julia und ihren Romeo denken, wenn man gerade so viel wichtigere Dinge zu besprechen hatte, dass alles andere kaum eine Rolle spielte.
Ihm bedeutete es viel, dass Ethan sich wirklich ihm gegenüber so offen zeigte und sich mit der Zeit auch nicht scheute, Dinge auszusprechen, die man mit anderen Kerlen nicht bereden würde, es war einfach angenehm zu wissen, dass man gut genug war, um die privaten Lebensgeschichten des Anderen sich anhören und für sich behalten zu können, denn auch wenn der Blonde ein kleines Plappermaul war, konnte er wenigstens wichtigen Inhalt von Banalitäten unterscheiden, der Sportler konnte seinem Mitschüler also eindeutig vertrauen!
Die Minuten vergingen nur so und machten die kurze Zeit zu vielen Stunden, seine Mutter hatte bereits ihren Besuch aus dem Haus gescheucht und sich sogar um die beiden Kerle in diesem Hause beschäftigt, auch wenn sie sich wahrscheinlich ein wenig wunderte, dass aus den sonstigen zwei Stunden viele weitere wurden, doch Chris bestätigte ihr einfach, dass sie sehr viel zu lernen hatten, auch wenn es absolut nicht der Wahrheit entsprach, doch was sollte er ihr denn auch sonst sagen, dass sie gerade schwule Geheimnisse austauschten? Nein, das würde sie auch gar nicht hören wollen, da war der Langhaarige sich mehr als nur sicher, Gewissensbisse hatten ihn jedoch trotzdem ein wenig geplagt, immerhin hatte er heute seine Verpflichtungen einfach so hängen lassen, war nicht einmal die Hausaufgaben mit dem Älteren durchgegangen, die er selbst nicht einmal gemacht hatte. Das war gar nicht seine Art und irgendwie glaubte er, dass in Zukunft auch die restlichen Tage, die sie mit Pauken verbringen würden, ebenfalls hauptsächlich aus viel Gequatsche bestehen würden, doch da würde er schon aufpassen, dass sie das aufschoben und sich vielleicht als Belohnung die Ohren taub redeten, das wäre zumindest ein Kompromiss und Ethan erschien auch nicht gerade ein Typ zu sein, der am nächsten Tag wieder distanziert sein würde und nur diese Chance ergriffen hatte, weil er sich ertappt gefühlt hatte- nein, er traute ihm nicht zu, dass er so kaltherzig war, immerhin hatte der Mitschüler das heute mehr als nur einmal bewiesen!
Als der Blick des Dunkelhaarigen zum Fenster wanderte, taten die grünen Augen des Kleineren das Gleiche, tatsächlich ein wenig überrascht, dass sie die Zeit so vertrödelt hatten, dabei hatte er vor kurzem das Licht eingeschaltet, weil es langsam düster wurde, jedoch eher automatisch und weniger einen Gedanken daran verschwendend, dass sein Nachhilfeschüler nach Hause musste. Wenn es nach ihm ginge, hätte er auch einfach hierbleiben können, vielleicht würde Chris dann endlich besser und fester einschlafen! Doch das waren nur seine Hirngespinste, die ihm wieder den Tag bzw. den Abend versüßte, er jedoch nicht einmal wagte, diesen Vorschlag zu äußern.
Der Hippie zuckte ahnungslos mit den Schultern, als seine Ohren Ethans Frage lauschten. „Ich hätte auch nicht gedacht, dass es schon so spät ist- ich hoffe, du bist mir nicht böse, dass ich irgendwie unsere Aufgaben vernachlässigt haben, das wird alles aufgeholt keine Sorge!“, lachte der Jüngere, sich ebenfalls vom Bett erhebend, den Größeren dabei beobachtend, wie er seine Sachen zusammenpackte. Irgendwie wollte er ihn nicht wirklich gerne aus seinem Haus lassen, vor allem wollte er ihn nicht alleine nach Hause gehen lassen. Klar, er war ein Typ, der sich verteidigen konnte und stark war, doch irgendwie fühlte es sich dennoch nicht richtig an, wenn er ihn einfach seinem eigenen Schicksal überließ, in der Dunkelheit geschahen viele Dinge, vor allem mit jungen Teenagern wie ihm, weswegen es gar nicht erst in Frage kam, dass er alleine losging, Chris sich stattdessen schnell seine Fahrlizenz schnappte, in der Hosentasche verstauend. „Ich bring dich, das ist sicherer.“, schlug der Hippie grinsend fort, seinem Nachhilfeschüler hinunterfolgend, beiläufig von seiner Mutter den Schlüssen für ihr großes Auto erschnorrend, immerhin hatte er kein eigenes und wollte auch keins, es war nicht allzu gesund, es regelmäßig zu verwenden, doch dies war ein kleiner Not- und Ausnahmefall, von denen es sonst nicht allzu viele gab.
„Ja, es ist wirklich okay für mich, keine Sorge!“, bestätigte der Blonde zum gefühlten tausendsten Mal, seine Augenbrauen kurz zusammenziehend. „Und wenn du meine Entscheidungen weiterhin in Frage stellst, sitzt du gleich hinten!“, ermahnte er den Schönling, fuchtelte nebenbei mit den Autoschlüssel herum, ehe beide in den gemütlichen Wagen stiegen, die Ausfahrt ihres Hauses verlassend. Das Gute an solchen kleinen Städten war die Tatsache, dass alles irgendwie nicht weit war und man selbst kaum besuchte Orte schneller wiederfinden konnte, zusätzlich war um diese Zeit nicht mehr so viel los auf den Straßen, sodass der Hippie sich ein wenig zurücklehnen und sich sorglos mit dem Beifahrer unterhalten konnte.
Bei seinen Worten musste der Jüngere schmunzeln. Nett war eigentlich gar nicht der passende Ausdruck, zumindest nicht für ihn. „Mir hat der Abend sehr gefallen.“, erwiderte er, kurz zu Ethan schielend um ihn erneut breit anlächeln zu können. Er brauchte gar nicht zu lügen oder es irgendwie zu umspielen- der Tag war gut, er hatte sie irgendwie näher gebracht, denn selbst wenn der Ältere vielleicht nie Interesse ihm gegenüber zeigen würde, eine Freundschaft bedeutete dem Schüler mindestens genauso viel und er würde sie niemals aufs Spiel setzen wollen, natürlich nur unter der Voraussetzung, dass sein Mitschüler wirklich es in Erwägung zog, dass die beiden irgendwie sowas wie eine, wenn auch wahrscheinlich geheime, Freundschaft führen könnten. Und selbst wenn sie irgendwie nur außerhalb der Schule existent wäre, konnte der Hippie damit leben, immerhin versuchte er sich ebenfalls so unauffällig wie es ging in der Schule zu verhalten, damit es dem Älteren nicht unangenehm vor seinen Freunden wurde, diesmal, wo er ihn etwas besser kennen gelernt hatte, würde er sich sogar extra anstrengen, damit die Menschen nicht das Gefühl bekamen, er würde mehr mit der Schul- Öko- Schwuchtel zu tun haben, als nötig.
„Von all meinen Nachhilfeschülern, die ich bis jetzt hatte, bist du eindeutig mein Lieblingsschüler!“, fügte er nach einer Weile grinsend hinzu, etwas aufs Gaspedal drückend, damit sie die Grünphase einer Ampel auch erwischen konnte. Ethan konnte sich wahrscheinlich gar nicht vorstellen, mit was für Landplagen sich der Blonde in seinem freiwilligen Beruf bereits beschäftigt hatte, doch tatsächlich waren auch nette und freundliche Schüler dabei gewesen du dennoch konnte keiner gegen den beliebten Sportler ankommen, jetzt sowieso nicht mehr!
Die Fahrt war wirklich schneller vorbei gewesen, als Chris es sich gewünscht hatte, dass er etwas enttäuscht auf das Lenkrad starrte- dämliche Neuwagen waren einfach zu schnell! Aber gut, sie konnten wahrscheinlich ohnehin nicht mehr so viel trödeln, beide hatten noch Arbeit vor sich und Ethans Eltern machten sich bestimmt langsam Sorgen, sodass er vor dem Haus seiner Familie den Motor zum Verstummen brachte, die grünen Augen zum Dunkelhaarigen schweifen lassend. „Tja, da sind wir- sicher und kratzerfrei.“, er musterte den Größeren noch einmal prüfend, um sicherzustellen, dass er tatsächlich keine sichtbaren Kratzer am Körper hatte, leise lachend, anschließend mit der Hand abwinkend. „Du brauchst dich nicht zu bedanken!“, murmelte die Stimme des Hippies, im nächsten Moment die Luft einhaltend, als er den Körper des Anderen so nah an seinem spürte, als ihn dieser zu einer kurzen Umarmung schloss. Er hatte kurz seinen Rücken berühren können, dann war dieser plötzliche atemraubende, elektrisierende Moment vorbei. Er glaubte, sein Herz schien einen kurzen Stillstand erlitten zu haben, sodass sich nicht einmal mehr sicher war, ob er noch am Leben war. Wow. Er hatte ihn wirklich umarmt, frewillig und ohne, dass er irgendetwas vorher tun musste! Oh Gott. Chris konnte sein Wirrwarr an Gefühlen gerade nicht einmal ordnen, hob seine Hand zum Abschied, als der Ältere den Wagen seiner Mutter verließ, erst die nächsten Worte, die er ihm kurz vorm endgültigen Abschied, zurief, hatten den Hippie irgendwie aus einem Trancezustand herausgeholt, sodass er heftig mit dem kleinen Kopf nickte. „Das werden wir! Bis morgen.“, er hätte ihm gerne noch eine gute Nach oder Ähnliches gewünscht, doch da hatte der Dunkelhaarige bereits die Tür zugeknallt, sodass Chris nun endgültig alleine in diesem Wagen war, mit zittrigen Fingern schnell eine seiner herumliegenden Kassetten in den Recorder schiebend, die Musik etwas lauter aufdrehend, während der Motor langsam aufheulte, er seinen Nachhilfeschüler endgültig für heute verließ. Chris konnte immer noch nicht fassen, dass der Andere ihn umarmt hatte, er konnte immer noch die Wärme auf seiner Haut spüren, dort, wo sich die Hand des Größeren gefunden hatte, seine Nase roch immer noch die Mischung aus seinem Aftershave und diesem angenehmen Eigengeruch, dass es erneut in seinem Bauch kribbelte. Verliebt sein konnte betrunkener machen als jeder Jelly- Shot auf dieser Welt! Der Blonde wusste nicht einmal, wie er es unfallfrei und ohne von der Polizei angehalten zu werden nach Hause und in sein Zimmer geschafft hatte, sich auf das Bett schmeißend. Seine Nase atmete Ethans Geruch ein, der noch an seinem Kissen klebte, ein leises Quietschen ausstoßend. So etwas war ihm noch nie passiert, so hatte er sich noch nie gefühlt, dass es beinahe in der Brust schmerzte.
Morgen würde er ihn wiedersehen, morgen. Noch nie machte Nachhilfe so viel Spaß!
Der Langhaarige hatte sich nicht einmal aufraffen können, seine Hausaufgaben zu machen, sein Kopf war benebelt, jeder noch so kleine Gedankengang drehte sich nur um Ethan und er konnte es nicht einmal abschalten, nicht einmal dann, als er spät nachts in sein Bett kroch, vorher noch das Magazin wiederfindend, das Ethan vergessen hatte mitzunehmen, leise lachend.
Was so eine kleine Zeitschrift so alles anstellen konnte, im Endeffekt war er froh, dass er seine dämliche Spürnase hatte raushängen lassen, sonst würde er immer noch so wenig über seinen Mitschüler wissen. Und der besagte Mitschüler hatte sich auch in seine Träume geschlichen, zuckersüße Momente im Schlaf versprüht, dass Chris zum ersten Mal nicht aufstehen wollte, doch der Gedanke an heute Nachmittag hatte ihn irgendwie wach werden lassen, doch dieses erfüllende und motivierende Gefühl hielt nur wenige Sekunden lang an, so lange, bis der Kleinere realisierte, dass er heute Nachmmittag seine Zeit gar nicht mit der schönen Gestalt verbringen konnte. „Oh neiiin!“, stöhnte die Stimme des Blonden leidend, sich wieder zurück ins Bett schmeißend. Heute war Nana- Tag! Die alte Hexe hatte Geburtstag und sein Vater hatte sich extra frei genommen. Wie konnte er das nur vergessen? Nun ja, die besser gestellte Frage war wohl eher- wieso hatte er sich an diesen Mist erinnert? Ach, am liebsten hätte er die sturmfreie Bude einfach ausgenutzt und Ethan eingeladen aber nein.
Schlechtes Gewissen plagte den Langhaarigen, der lieber an seiner Unterlippe kaute, als am Frühstück, das sich vor ihm präsentierte, halbherzig seine Englischaufgaben beiläufig erledigend, die er gestern so vernachlässigt hatte. Seine Eltern sahen dieses Bild von ihrem Sohn wahrscheinlich das erste Mal, doch sie würden ihn nicht einmal dann verstehen, wenn er ihnen sagte, was mit ihm los war, weswegen er seinen Ärger einfach hinunterschluckte, wie auch die Pancakes, die man ihm auf den Teller geschmissen hatte, den Speck gekonnt zur Seite legend, mittlerweile musste es seiner Familie doch klar sein, dass selbst das Vegetarier- Dasein keine Phase war, die der Hippie durchlebte, sondern eine Lebenseinstellung, die er beibehalten wollte.
Die restlichen Stunde des Tages verliefen unglaublich lang und furchtbar, wenigstens war er stolz auf seinen Schüler, dass er gestern tatsächlich die Aufgaben für heute noch alleine erledigt zu haben schien, er war sogar fleißiger geworden, als sein eigener Lehrer, der ihm helfen sollte! Oh, warum war der Tag nur so gemein und blöd? Und das miesteste an der ganzen Sache war, dass er Ethan nie alleine irgendwo erwischen konnte, sodass er ihm rechtzeitig Bescheid sagen konnte, dass sie ihr Treffen vielleicht auf einen anderen Tag verschieben sollten. Wieso hatte er das gestern auch vergessen, er war so ein Idiot, dass er sich am liebsten selbst erschlagen hätte!
Chris hatte den ganzen Tag mit Schmollen und der Suche nach dem Älteren verbracht, doch entweder war der Sportler nicht da oder ins einer Gruppe und nichts davon war auch nur ansatzweise hilfreich.
Am Ende des Tages hatte der Hippie sich sogar zusammengerissen und einfach einiges riskiert, als er sich in die Gruppe der coolen Kids stürzte, immerhin wussten sie ja ansatzweise, dass er Ethans Nachhilfelehrer war, wahrscheinlich zogen sie ihn auf, doch der Mangel an Interaktion zwischen den beiden und gekonnter Ignoranz sollte ihnen ja irgendwie ausreichen um sich sicher zu sein, dass sie nicht mehr miteinander zu tun hatten, sie waren dumm, natürlich reichte es ihnen!
„Oh, seht her, die Oberschwuchtel kommt hierher, passt auf, dass sie euch nicht ansteckt!“, rief einer mit lauter Stimme, die Weiber giggelten, die Typen machen irgendwelche angewiderten Gesten mit passenden Lauten. Chris verdrehte seine Augen, ließ sie zu Ende ekeln, ehe sein Mund sich langsam öffnete. „Die Oberschwuchtel sucht nach Ethan, es geht um seine Nachhilfestunde, wärt ihr so freundlich mit mitzuteilen, wo er sich eventuell befindet?“, fragte er die in die Reihe, schluckte weitere Beleidigungen einfach hinunter, darauf wartend, dass ihm jemand weiterhelfen konnte und tatsächlich ließ sich eine Kaugummi kauende Cheerleaderin so weit herab um ihn mitzuteilen, dass er seine freie Zeit mit Training verbracht hatte, sodass man ihn irgendwo bei den ganzen Sportsachen wiederfinden konnte. „Aber schwuchtel‘ ihn nicht voll, der Arme muss ohnehin schon wegen dir und deiner Ökoscheiße leiden! Ab dem nächsten Halbjahr braucht er dich eh nie wieder.“, fügte sie freundlicherweise jedoch hinzu. „Jaja, schon gut.“, er noch ein Danke gemurmelt, verließ die Gruppe so schnell er nur konnte, sich ins feindliche und fremde Gebiet begebend- die Sporträumlichkeiten! Chris konnte nur gut rennen und schwimmen- ausdauernd war der Junge also auf alle Fälle, der Rest hingegen…nun ja, wer brauchte auch schon Baseball, wenn man die Welt retten wollte?
Mit tapsigen Schritten schlich der Blonde in der großen Sporthalle herum, welche noch gruseliger wirkte, wenn sie menschenleer war und all seine leisen Schritte an der hohen Decke und den Wänden widerhallte. „Ethan, bist du hier?“, rief er vorsichtig in die Halle hinein, vielleicht waren hier irgendwo versteckte Ecken, wo der Größere sich aufhielt, vielleicht war er aber auch schon fertig?
Hastig trugen die langen Beine den hageren Körper zu der Männer- Umkleidekabine, die er schon so lange nicht mehr gesehen hatte, so oft wie er sich vorm Sportunterricht gedrückt hatte, sich prüfend umschauend, aus der hinteren Ecke Geräusche vernehmend. „Ethan? Ich hoffe ich störe dich gerade nicht…falls du es bist.“, die letzten Worte waren eher leise vor sich hingemurmelt, etwas sagte ihm, dass es sein Mitschüler war und kein anderer Kerl, der seinen Besuch hier missverstehen würde und ihn vielleicht irgendwo mit Springseilen festband und sein Gefühl hatte sogar recht behalten, als die grünen Augen die muskulöse Gestalt erkannten, der ihm den Rücken zugedreht hatte, ausgerechnet in diesem Moment sein Shirt entledigend. Erneut stockte seine Atmung, dabei war es nur der Rücken, der sich da präsentiert hatte, doch als sich der Ältere auf einmal so schnell herumgedreht hatte, musste der Blonde ein lautes Keuchen unterdrücken. Oh heiliger Gott, es sollte Gesetze geben, die so einen Körper verbieten sollten. Mit einem Schlag wurde dem Jüngeren unglaublich heiß, dass er glaubte schmelzen zu müssen, mit halbgeöffneten Mund starrte er das Kunstwerk von Körper an, kein einziges Wort drang aus seiner Kehle, am liebsten hätte er einfach leidend vor sich hingewimmert, presste die Lippen jedoch rechtzeitig aufeinander, den Augen des Anderen folgend. Wo schaute er hin? Waren seine Schnürsenkel offen? Hastig ließ der Hippie seinen Blick nach unten werfend. Seine Augen hatten sich noch nie so heftig geweitet wie in diesem Moment, panisch schnappte er sich seine Tasche, sie nach vorne schleifend, zusammenhanglose Dinge vor sich hinstammelnd, die nicht einmal Worte waren, während sein Kopf hochrot anlief, dass man glaubte, er würde gleich platzen. Warum war ihm das jetzt bitte passiert, hier in der Schule, vor Ethan, wegen Ethan? Peinlicher konnte es einfach nicht werden! Am liebsten hätte er sich mit irgendeinem dieser Sprungseile stranguliert um aus dieser grauenvollen Lage befreit zu werden, stattdessen stand er da wie ein Dummkopf herum und konnte keine zusammenhängenden Sätze bilden. „Ich….ich..oh Gott.“, er fuhr mit seinen Händen über das glühende Gesicht, tief einatmend. „Ich wollte dir sagen, dass ich heute nicht da bin und wir die Nachhilfe verschieben müssen, es tut mir leid, ich habe es gestern vergessen und…..ruf mich einfach an, die Nummer bekommst du im Sekretariat, ich muss jetzt wirklich los….tut mir leid!“, er traute sich nicht in das Gesicht des Älteren zu blicken. „So etwas passiert mir nie….ich…wir sehen uns.“, Chris war beinahe aus dem Umkleideraum gerannt, ließ den Dunkelhaarigen wieder alleine, sich im erstbesten Männerklo verschanzend. Oh Gott, was sollte er jetzt tun? Er konnte sich doch nicht hier in der Schule einen runterholen, was wenn jemand es bemerkt hätte. Nein, nein, das durfte einfach nicht passieren, warum war er nur ein dummer Teenager, warum waren seine Hormone so blöd? Wie sollte Ethan ihn jetzt je wieder ernst nehmen?
Verzweifelt vergrub der Hippie sein Gesicht in den Händen, spürte erst jetzt, wie sein Körper heftig zu zittern begann. Noch nie in seinem Leben hatte er sich so furchtbar gefühlt, dass er am liebsten losgeheult hätte. Manchmal war das Leben eines Jugendlichen wirklich unfair.

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BeitragThema: Re: You're the risk I'll always take   You're the risk I'll always take Icon_minitime1Mi Jul 03, 2013 5:35 pm

Es war schon fast peinlich, wie gut gelaunt der Sportler war, nachdem Chris ihn zuhause abgesetzt hatte. Selbst seinen Eltern war es aufgefallen, sodass sie etwas verdutzt nachhakten, wo er denn gewesen sei und wieso er so unverschämt gut drauf war. Ethan gab ihnen nur eine schwammige, ausweichende Angabe und flunkerte, dass er heute einen neuen persönlichen Rekord im Football aufgestellt hatte, und vor allem seinen Vater schien das zufriedenzustellen, sodass das Thema für sie abgehakt erschien. Für den Dunkelhaarigen selbst war das Thema ganz und gar nicht abgehakt, was ihn selbst nur umso mehr verwirrte. Normalerweise war er nicht der Typ dafür, Schmetterlinge im Bauch zu haben und vor sich hin zu fantasieren, aber zu etwas anderem war er irgendwie gerade nicht fertig, sodass er ein wenig rot um die Nase wurde, jedes Mal, wenn seine Gedanken wieder zu Chris schweiften. Und das, obwohl er allein in seinem Zimmer war! Jetzt bereute er doch fast ein bisschen, dass er seine Zeitschrift wieder vergessen hatte. Er würde sie morgen auf jeden Fall wieder mitnehmen müssen! Aber auch ohne irgendwelches Anschauungsmaterial brachte er den restlichen Abend relativ schnell herum. Es war ja immerhin auch nicht mehr so viel davon übrig gewesen. Seine Englischhausaufgaben hatte er dennoch pflichtbewusst erledigt, auch, wenn er von der Qualität nicht ganz überzeugt gewesen war. Ganz sicher wäre es besser geworden, wenn der Hippie sie mit ihm zusammen erledigt hätte, aber dazu war jetzt keine Möglichkeit mehr. Wenn seine Eltern gewusst hätten, dass sie heute nur dafür bezahlt hatten, damit ihr Sohn Schwulenstories austauschen konnte, wären sie bestimmt nicht so begeistert gewesen.
Der nächste Morgen kam irgendwie viel zu früh, sodass es den Dunkelhaarigen viel mehr Zeit als sonst kostete, sich aus dem Bett zu schälen. Er hatte heute nicht so viele Stunden, und sein Trainer war nicht besonders begeistert gewesen, dass er in der letzten Woche so viel Zeit für Nachhilfe „verschwendet“ hatte, sodass Ethan heute wohl einmal in den sauren Apfel beißen und vor der Nachhilfe noch trainieren würde. Er wollte auf der anderen Seite ja auch nicht vollkommen aus der Übung kommen. Es war beinahe schon ein bisschen schade, dass er in der Schule kaum etwas mit Chris zu tun hatte, immerhin hätte er sich wohl trotzdem genau so gut mit ihm unterhalten können wie gestern, aber die Leute, mit denen er sich regelmäßig umgab, konnten sowieso schon nicht verstehen, wieso er sich mit so einem Freak beschäftigte, Nachhilfe hin oder her. Und heute stand dem Sportler noch viel weniger der Kopf nach ihren Beleidigungen und blöden Kommentaren, die sie in jeder Pause haufenweise parat hatten, sodass er sogar ganz froh war, als er ihrer Gesellschaft entfliehen konnte und sich alleine in die Sporthalle begab. Er hatte sich sowieso nie groß an ihren Sticheleien beteiligt, auch schon nicht, bevor er Chris näher kennen gelernt hatte, doch jetzt schien es ihm noch ungerechtfertigter, wo er den Hippie näher kennen gelernt hatte. Auf der anderen Seite aber hatte er keine große Lust mit der ganzen Gruppe zu diskutieren, sodass er seinen Frust lieber rausließ, während er seine Runden rannte. Sport hatte ihm schon immer ein gutes Gefühl gegeben, er mochte das Adrenalin und er powerte sich gerne aus, bis dieses Gefühl von Erschöpfung und Müdigkeit sich in seinem ganzen Körper ausbreitete. Dass er sich damit gut in Form hielt war nur ein netter Nebeneffekt, er trieb keinen Sport aus Eitelkeit. Auch beim Rennen schweiften seine Gedanken immer öfter zu Chris ab, und er war nur umso erleichterter, dass er alleine in der Halle war und seine kleinen Szenarien ganz für sich haben konnte. Er hatte die Zeit ein klein wenig aus den Augen verloren, während er hechelnd seine Runden drehte, sodass er ein wenig erschrocken war, als er schließlich einmal einen Blick auf die Wanduhr wagte. Wenn er sich nicht ein wenig ins Zeug legte, würde er noch zur spät zur Nachhilfe kommen, und wenn er eines heute nicht wollte, dann das. Er konnte hier in der Schule fix duschen oder aber zuhause, und da ihm die fehlende Privatsphäre hier irgendwie nicht so zusagte, musste er sich wohl oder übel so verschwitzt wie er war in seine Straßenkleidung quälen.
Ethan hatte nicht einmal mitbekommen, dass jemand nach ihm rief und ihn zu suchen schien, während er sich umzog, aber gerade in dem Moment, als er sich das Shirt über den Kopf gezogen hatte, bemerkte er die Anwesenheit einer weiteren Person und drehte sich eilig um.
Für ihn war es kein Problem, halbnackt durch die Umkleiden zu laufen, auch ganz nackt zu sein war irgendwie kein großer Deal bei seinen Sportkameraden, aber die waren nicht schwul, und die waren nicht Chris. Hatte er im ersten Moment noch ein freundliches Lächeln aufgesetzt, verrutschte ihm dieses im nächsten Augenblick gehörig, als der Blick der verschiedenfarbigen Augen auf die Beule in der Hose des Blonden fiel. Seine Augen weiteten sich und er spürte, wie all sein Blut in seinen Schädel schoss –ganz im Gegensatz zu seinem Gegenüber, bei dem das Blut wohl in die ganz andere Richtung geflossen war. Warum zur Hölle bekam er auch einen Ständer, wenn er seinen nackten Oberkörper sah?! Chris hatte echt ein Talent dafür, für peinliche Situationen zu sorgen. Während Chris ihm noch irgendetwas davon erzählte, dass sie heute keine Nachhilfe haben würden –wobei Ethan jetzt nicht einmal mehr sicher wusste, ob er tatsächlich deswegen gekommen war, oder er ihn nach dieser Aktion heute nur nicht mehr ertragen konnte-, konnte Ethan merken, wie ihm irgendeine warme Flüssigkeit über die Oberlippe rann. All das Blut, das ihm in den Kopf geschossen war, wollte wohl auch nicht einfach so wieder verschwinden. Allein der Gedanke, dass jemand ihn vom bloßen Ansehen her so attraktiv fand, dass er einen Steifen bekam….Und dass dieser Jemand auch noch Chris war! Natürlich war das irgendwie furchtbar unangenehm und bescheuert, aber irgendwie hatte es Ethans Teenager-Hormone auch so in Wallung gebracht, dass er selbst zwar keinen Ständer, aber erhebliches Nasenbluten bekam, sodass er eilig eine Hand unter seine blutende Nase hielt, den Kopf leicht in den Nacken legend.
„Moment, Chris, warte mal“, stieß er leicht näselnd aus, aber da war der Blonde schon auf dem Absatz umgedreht und aus der Umkleidekabine gestürmt. Ethan stieß einen frustrierten Fluch aus, der hauptsächlich seiner Nase galt. Irgendwie wollte das Schicksal wohl nicht, dass mal eine Begegnung zwischen ihnen normal ablief. Mit einer Hand kramte der Dunkelhaarige in seinem Spind nach einem Taschentuch und drückte es sich ins Gesicht, mit der anderen freien Hand griff er nach seinem Shirt, bevor er dem Hippie hinterher eilte. Weit konnte er ja nun wirklich nicht gekommen sein, er würde mit der Beule in der Hose sicher nicht durch die ganze Schule rennen, und wenn er sich nicht ganz irrte meinte er auch, vor einigen Sekunden das Knallen der Toilettentür gehört zu haben. Für ihn klang das jedenfalls ganz logisch. Mit pochendem Herz und blutender Nase schob er sich in das WC, welches zum Glück leer war. Naja, fast jedenfalls, ein paar Füße lugte unter einer der Kabinen hervor, und der zerrissenen Jeans nach zu urteilen musste es sich dabei um Chris handeln. Ethan wusste selbst nicht ganz genau, was er jetzt mit seinem Dasein bezweckte, wieso er die ganze Angelegenheit nicht einfach bis morgen hatte ruhen lassen, aber er wollte einfach nicht, dass Chris nun für einen ganzen Tag in dem peinlichen und auch falschen Gefühl lebte, Ethan wäre von ihm angewidert. Vorsichtig trat er an die Kabinentür heran, leicht dagegenklopfend.
„Chris?“, fragte er vorsichtig, die Augenbrauen besorgt zusammenziehend, als er im ersten Moment keine Antwort bekam.
„Ich weiß, dass du da drin bist“, stieß er schmollend aus, das Taschentuch noch etwas fester gegen sein Gesicht drückend, denn das Blut schien immer noch vor sich hin zu sprudeln.
„Ist…..Ist alles wieder in Ordnung?“, fragte er zaghaft.
„Ich bin dir nicht böse, das kann doch jedem mal passieren…..Und schau dir mich mal an!“, fügte er mit einem mitleidigen Lachen hinzu, woraufhin sich die Tür tatsächlich zu öffnen schien. Chris hatte in seiner Panik nicht einmal abgeschlossen gehabt. Ethan grinste dem hochroten Gesicht ein wenig verunglückt entgegen, im nächsten Moment bemerkend, dass er wegen des Nasenblutens sein Shirt immer noch nicht wieder angezogen hatte! Er war doch nicht hergekommen, um Chris zu verspotten, oder wohlmöglich noch einmal etwas zu provozieren, war mittlerweile beseitigt schien. Eilig zog er sich sein Shirt über, auch auf die unvermeidliche Gefahr hin, dass er gleich Flecken darauf haben würde.
„Ich….Ich bekomm Nasenbluten, wenn ich….naja, du weißt schon….“, gestand er mit hochrotem Kopf, um die Peinlichkeit wenigstens auf sie beide zu verteilen. Er zog den Jüngeren am Handgelenk aus der Kabine heraus, ihn über den Rand des Taschentuchs hinweg musternd.
„Musst du wirklich heute weg oder willst du mir nur aus dem Weg gehen?“, forschte er stirnrunzelnd nach und konnte nicht umhin, dass sich ein leichter Kloß in seiner Kehle bildete, denn der Gedanke, er könnte Chris sonstwie verschreckt haben, hatte sich in seinen Knochen festgesetzt. Vielleicht hatten seine Kumpel oder die gehässigen Cheerleader ja irgendetwas fallen lassen, was ihn verletzt hatte. Oder es lag tatsächlich nur an der Sache von gerade eben, aber wer konnte das schon mit Bestimmtheit sagen?

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BeitragThema: Re: You're the risk I'll always take   You're the risk I'll always take Icon_minitime1Mi Jul 03, 2013 8:33 pm

Omas in Badeanzügen, Omas in Badeanzügen, seine Nana im Bikini! Chris versuchte sich furchtbare abturnende Bilder vorzustellen, dabei die Augen etwas fester zusammenkneifend. Er konnte sich mit diesem Blödsinn nicht lange aufhalten, bald würde sein Vater ihn abholen und dann würde er ganz bestimmt nicht mit dem Teil in seiner Hose irgendwie durch das Schulgelände wandern. Oh, warum passierte ihnen so etwas auch?! Gestern musste er sich bei dem anderen wegen eines dumme Pornohefts rechtfertigen und jetzt hatte er ihm so offen gezeigt, dass die Statur seines Körpers mit dem Körper des Hippies ganz gemeine Sachen anstellte, es war ihm immer noch so unglaublich peinlich, dass er es bereute, sich überhaupt den Weg zur Sporthalle gemacht zu haben, anstatt darauf zu warten, dass der Ältere mit seinem Training fertig war, dann würden keine halbnackten, muskulösen Oberkörper sich vor seinen grünen Augen präsentieren und ihn ganz um den Verstand bringen. Zwar glaubte der Blonde nicht, dass Ethan ihn deswegen irgendwie verspotten könnte, eine gewisse Spannung wäre dennoch nicht abwegig gewesen, eine Spannung, die vielleicht kein gutes Lernklima hervorrufen würde, wahrscheinlich hatte er mit seinem dummen Hormonüberschuss gerade einfach alles kaputt gemacht, was sie sich gestern aufgebaut zu haben schienen! Dummer, idiotischer Chris! Am liebsten hätte er sich einfach selbst geschlagen oder in der Kloschüssel ertrunken, doch wenigstens hatten all diese negativen Gedanken, die sich nur um seine Dummheit kreisten, ihn verhältnismäßig abgelegt, sodass die Erektion in seiner Hose auch ohne Hilfe abgeklungen war und er sich vielleicht endlich wieder auf dem Weg machen konnte, ehe Ethan noch irgendwie hierher finden würde, falls er ihm überhaupt hinterhergelaufen war, was der Kleinere ehrlich gesagt ein klein wenig bezweifelte.
Doch seine Zweifel wurden schnell gestraft, als er sich langsam wieder erhob, im nächsten Moment verkrampfte sich jedoch sein Körper bis hin zur kleinsten Muskelzelle, als er die Stimme seines Mitschülers im leeren Klo widerhallen hörte. Chris schluckte, fummelte mit seinen Fingern an seinen bunten Armbändern herum, die um sein linkes Handgelenk herumbaumelten. Warum hatte er sich hierher bewegt? Er konnte nichts mehr tun, wollte er, dass er sich noch furchtbarer fühlte? Augenblicklich wurde der fast abgeklungene Rotschimmer in seinem schmalen Gesicht noch intensiver, seine Kehle fühlte sich auf einmal so unglaublich trocken an, dass er dem Anderen nicht einmal antworten konnte, selbst wenn er es wollte, in diesem Falle hatte er jedoch viel zu große Angst seine Stimme zu erheben, so, als ob sie sich binnen weniger Minuten ganz verändert hatte.
Irgendwie war es schon süß vom Sportler, dass er ihm hinterher gelaufen war, dass er sich offenbar doch irgendwie um den Hippie sorgte und er ihm vielleicht ganz so egal war, immerhin hatte er keinerlei Verpflichtungen ihm gegenüber, er hätte es einfach nur hinnehmen können, dass der Jüngere ihn anscheinend so unglaublich geil fand, dass er nicht viel brauchte, um einen Ständer zu bekommen. Gott, alleine bei diesem Wort gewannen seine Wangen einen viel intensiveren Rotton, dass er zu glühen begann.
Bei den nächsten Worten des Schönlings verzog Chris ein wenig sein Gesicht, dass er ihm nicht böse war, hatte er nicht erwartet, doch was bitte sollte schon mit ihm gewesen sein? Der Blonde hatte sich nach der Enthüllung und der Peinlichkeit nicht mehr getraut seinen Nachhilfeschüler anzuschauen, weswegen er auch nicht wusste, was mit ihm hätte los sein können, doch die Neugier hatte erneut die Oberhand, sodass die schlanken Finger zögerlich die Tür seiner Kabine öffneten. Wow, nicht einmal abgeschlossen hatte der Hippie, jeder hätte einfach so reingehen können um ihn in seinem peinlichsten Moment zu sehen, doch zum Glück schien die Schule beinahe wie leergefegt zu sein, sodass ihm wenigstens weitere unangenehme Momente irgendwie erspart worden waren. Die grünen Augen des Schülers schauten langsam, zaghaft hinauf, das Gesicht des Größeren betrachtend, während seine Mundwinkel unbemerkt nach oben rutschten, er den Schönling belustigt anblickte. Hatte er wirklich deswegen Nasenbluten bekommen? „So sind wir wenigstens beide irgendwie…unglaublich peinlich.“, murmelte der Langhaarige leise vor sich hin, kurz wegschauend, als er den nackten Oberkörper erneut betrachten konnte, doch die vielen Gedanken an Omas in Badeanzügen und anderen unschönen Dingen, hatte er wenigstens für den restlichen Tag wahrscheinlich eine Negativerektion geschaffen, sodass es nicht mehr so einen heftigen Effekt auslöste, er jedoch trotzdem noch röter im Gesicht wurde, wenn das überhaupt noch möglich war. Nur langsam wagte der Nachhilfelehrer sich wieder, den Älteren anzublicken, ihn einen Moment lang mitleidig anblickend, sein Taschentuch war mittlerweile nichts weiter als eine rote Stoffmasse, sodass er schnell ein weiteres Taschentuch aus seiner Tasche herauskramen konnte, allerdings hatte der Sportler gerade in diesem Moment seine Hand angefasst, zog ihn näher zu sich heran, dass Chris glaubte, sein Herz wäre ein weiteres Mal zum Stillstand gekommen, er konnte es zumindest nicht mehr heftig gegen sein Brustkorb pochen spüren. Ethan wäre irgendwann noch sein Tod, er fragte sich nur, wann. Der Größere war ihm auf einmal so nah, dass seine Muskeln nicht mehr weit von ihm entfernt war, er nur seine andere Hand ein wenig ausstrecken hätte müssen, um diesen Körper anfassen zu können, Herrgott, das war ja noch schlimmer, als der Überraschungseffekt im Umkleideraum!
Der Blonde musste schlucken, starrte den Anderen mit halb geöffnetem Mund ins Gesicht, verlor sich einen Moment lang in seinen Augen, in seiner Stimme, die immer noch in den kleine Ohren umherrschwirrte und das, obwohl er bereits zu Ende gesprochen hatte. Seine Sorge war wohl gerechtfertigt, jeder würde so denken, wenn man ihn plötzlich so abwimmelte, besonders dann, wenn man sich in einer furchtbar unangenehmen Lage wiederfand, doch diesmal war es nicht einmal sein eigener Wunsch gewesen, die Stunden zu verschieben, immerhin waren sie die gestrige und heutige Motivation gewesen um überhaupt aus dem Bett kriechen zu können! „Ich…ehm…nein, es hat nichts mit dir oder…der Sache zu tun.“, er blickte den Anderen entschuldigend an, bemerkte, dass er immer noch die Hand des Größeren mit festen Griff umfasst hatte, sie langsam loslassend, immerhin hatte er schon genug Unannehmlichkeiten für einen Tag geleistet, da musste er jetzt nicht auch noch dämlich festhaltend.
„Glaub mir, das Letzte, was ich verschieben wollte, war unser Treffen…also ich meine, wir haben gestern das Lernen schon vernachlässigt und ja.“, nervös kaute der Kleinere auf seiner Unterlippe herum, schnell eine Packung Taschentücher aus seiner Tasche hervorkramend, bevor der arme Junge irgendwie noch begann zu tropfen! Schnell reichte er ihm eins, das andere aus seinen Fingern fischend, es in den Müll schmeißend, ein anderes Frisches mit kalten Wasser befeuchtend, wenigstens war Ethan ihm irgendwie gefolgt, sodass er sich nur kurz zum ihm umdrehen musste. „Komm ein bisschen runter.“, forderte er den Sportler auf, behutsam das kalte Tuch auf seinem Nasenrücken platzierend, sich kurz die Freiheit nehmend und einige Blutrückstände behutsam von seinem Gewicht wischend, sich einen Moment in seinem Blick verlierend, ehe er ein leises, nervöses Räuspern von sich gab, sich wieder ein wenig vom Dunkelhaarigen entfernend, sodass er sich wieder normal hinstellen konnte. „Ich muss heute zu Nana, meiner Großmutter und ihrem Geburtstagsdinner und glaub mir, ich würde lieber hier auf dem Klo sitzen, als irgendwie stundenlang mir rassistischen Mist meiner Großmutter anhöre zu müssen.“, beschwerte sich der Hippie, seufzte schwer auf, während die grünen Augen seine Füße dabei beobachteten, wie sie auf dem Kachelboden unsichtbare Muster malten, unzufrieden zum Mitschüler hinüberschielend. Mittlerweile konnte er diese eklige Peinlichkeit irgendwie ignorieren und es fühlte sich nicht mehr so grauenvoll an, Ethan einfach anzublicken, so konnte er jetzt wenigstens ohne große Angst zu haben, ihn besser betrachten, jeden noch so kleinen Muskel, den dieser Körper aufwies, sich fragend, ob der junge Mann nicht gerade erfror, ohne Shirt war es schließlich trotzdem irgendwie frisch. „Hey, deine Nase ist besser geworden.“, stieß der Jüngere grinsend aus, kurz das Taschentuch betrachtend, ehe er es ihm aus den Fingern riss, zur Sicherheit ihm die Packung stattdessen in die Hände drückend. „Ich glaube jetzt kannst du dich ohne Probleme umziehen.“, versicherte er dem Größeren, hatte dennoch beschlossen ihn zu begleiten. „Ich möchte dich nicht stören oder irgendwie was bei dir abgucken, aber falls du zu viel Blut verloren hast oder das auf einmal wiederkommt, könntest du umfallen und bis der Hausmeister da ist…ich hab meinen Erste- Hilfe- Kurs einfach zu ernst genommen, die Sachen, die sie dort erzählen, sind aber auch manchmal wirklich unheimlich.“, gab der Hippie leicht grummelnd hinzu, mit langsamen Schritten seinem Mitschüler hinterhertrottend, dorthin, wo das ganze Übel erst angefangen hat. „Ihr habt bald euer richtiges Spiel oder?“, fragte der Blonde beiläufig, den Schönling neugierig anblickend. Er hatte sich noch nie für diesen Kram interessiert, doch mit Ethan war das alles ein wenig anders, er hatte sich sogar ein wenig informiert, natürlich nur unauffällig, sodass keiner glaubte, er hätte wirklich großes Interesse an dieser Sache. „Ich denke mal, dass du dann an den Wochenenden viel trainieren musst mit den anderen, aber wenn du etwas Zeit danach findest, können wir ja…naja, wir könnten die Nachhilfestunden irgendwie nachholen und etwas aufrücken mit dem Stoff.“, schlug Chris anschließend leise vor, sich auf eine der Bänke niederlassend, während der Ältere sich nebenbei seine eigentlichen Klamotten anzog, hin und wieder verstohlen zu ihm hinüberschielend, tausende Tode sterbend, wenn sich ihre Blicke kurz trafen. „Also, natürlich nur dann, wenn das nicht zu viel für dich wird, ein wenig Auszeit ist mehr als nur angemessen bei so viel Zeug, das du machen musst.“, Chris hätte auch gar nichts dagegen gehabt, wenn sie ihre Zeit gemeinsam mit Nichtstun verbringen konnten, in seinem Garten herumsitzend und die warmen Sonnenstrahlen genossen, das klang sogar beinahe noch verlockender, doch sie könnten vielleicht beides irgendwie zusammenfädeln, natürlich nur, wenn Chris bis dahin keine weiteren Dummheiten anstellte. Denn diese Dummheiten schienen seltsamerweise seine ständigen Begleiter momentan zu sein.

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BeitragThema: Re: You're the risk I'll always take   You're the risk I'll always take Icon_minitime1Mi Jul 03, 2013 10:47 pm

Es tat Ethan wirklich leid, wie schnell er Jüngere aus der Fassung zu bringen war, es war ja gar nicht seine Absicht ihm so den Kopf zu verdrehen, das war absolut nicht seine Art! Auch, wenn er es ein ganz kleines bisschen genoss, denn sonst bekam er immer nur solche Aufmerksamkeit von den Cheerleadern, von denen er wiederum keine Aufmerksamkeit wollte! Wer mochte es schon nicht, wenn einen andere Leute anscheinend attraktiv fanden? Aber er versuchte die Sache lieber ein wenig runterzukühlen, sonst passierte Chris noch weiß Gott was, und das wollte er ihm nicht zumuten. Immer noch ein wenig besorgt starrte er in das krebsrote Gesicht seines Gegenübers. Er war mittlerweile ungefähr genauso rot wie sein Taschentuch. Warum hörte seine Nase auch nicht auf, das war ja schrecklick! So krass war ihm das bis jetzt auch noch nicht passiert, also wenn das keinen Steifen wett machte, dann wusste er auch nicht was sonst. Etwas verdutzt blickte er dennoch auf seine Hand hinunter, die der Hippie immer noch umklammert hielt, aber bevor er etwas dagegen tun konnte, hatte Chris schon selbst gehandelt und sie eilig losgelassen, um ihm eine Erklärung zu liefern, warum er ihn heute nicht sehen wollte oder konnte. Seine Worte nahmen ein klein wenig Spannung aus Ethans Leib und er atmete erleichtert aus. Er hatte wirklich Angst gehabt, etwas falsch gemacht zu haben, Chris war anders als die meisten Leute, mit denen er sonst zu tun hatte, er musste ihn ein klein wenig anders behandeln, und das meinte er nicht herabstufend.
"Oh, naja, wenn es nicht daran liegt....woran dann?", hakte er vorsichtig nach, auch, wenn ihn das Privatleben des Hippies vermutlich nicht besonders viel anging. Er wusste ja nicht einmal, womit er so seine Freizeit verbrachte, auch, wenn es ihn eigentlich interessiert hätte. Aber das war jetzt eine Frage für ein anderes Mal. Etwas überrumpelt ließ er sich von dem Hippie ein neues Taschentuch in die Hand drückend, er hatte nicht einmal gemerkt, wie vebraucht dieses Tuch schon war, und so dackelte er brav hinter seinem Nachhilfelehrer hinterher zum Waschbecken. Ein wenig verwirrt beobachtete er, wie der Jüngere ein Taschentuch nass machte, sich allerdings gehorsam zu ihm hinunterbeugend. Er wirkte eigentlich, als wenn er eine Ahnung hätte von dem was er da tat. Ihm war bis jetzt gar nicht so wirklich bewusst gewesen, dass Chris doch ein ganzes Stückchen kleiner war als er, aber tatsächlich, ohne, dass er sich ein bisschen klein machte, wäre der Hippie nicht an sein Gesicht zu kommen, um einige übriggebliebene Flecken seines eigenen Blutes fortzuwischen. Ethan wurde beinahe wieder ein klein wenig rot um die Nase, als der Blonde so in seinem Gesicht herumfummelte, und anscheinend schien dieser auch zu merken, dass er ihn schon ein klein wenig zu lang befummelte, sodass er mit einem leisen Räuspern innehielt und Ethan sich das feuchte, fühle Tuch wieder selbst auf die Nase drückte. Stattdessen hörte er Chris lieber zu und erfuhr, warum er heute Nachmittag keine Zeit für ihn und seine Englischaufgaben hatte. Der Sportler setzte ein mitfühlendes Gesicht auf, er hatte selbst eine ziemlich große Familie und war ständig auf irgendwelchen Geburtstagen, sodass er die Notlage des Jüngeren nur zu gut kannte und verstand.
"Ach, das kenn ich, meine Familie ist riesig, ich glaub, wir sind alle zwei Wochen auf irgendeinem Geburtstag."
Alle natürlich außer Humphrey. Humphrey hatte es nicht nötig, Zeit mit seiner Familie zu verbringen. Was albern war, denn es gab eigentlich niemanden bei ihnen, der völlig unangenehm aus der Reihe schoss und mit dem man es nicht aushalten konnte. Wenn, dann war dieser Jemand schon eher eben sein älterer Bruder. Vielleicht war es auch besser so, dass er der lieben Verwandtschaft erspart blieb.
"Aber wir haben ja heute nicht viel aufbekommen, ich denke mal, das schaff ich alleine", entgegnete er optimistisch und hatte gar nicht wirklich mitbekommen, dass sein Nasenbluten langsam besser geworden war. Etwas überrascht und äußerst vorsichtig nahm er das Taschentuch beiseite, aber man sah wirklich nur noch ein paar kleine Flecken roten Blutes, und als er seine Nase jetzt vorsichtig antastete, spürte er kein Blut mehr an den Fingespitzen. Dennoch nahm er die Taschentücher von Chris vorsichtshalber mal lieber an, nicht, dass dieser peinliche Ausdruck seiner Erregtheit ihn noch einmal heimsuchen würde. Chris war immerhin noch in der Nähe. Vermutlich hatten sie schon genug Zeit vertrödelt, denn auch, wenn sein Nachmittag plötzlich doch recht frei geworden war hieß das nicht, dass der Dunkelhaarige jetzt noch mehr Zeit als unbedingt nötig in der Schule verbringen wolle, und das auch noch halb nackt. Dass Chris noch weiter neben ihm herdackelte störte ihn nicht wirklich, er blickte nur amüsiert zu ihm hinüber.
"Hey, ich bin groß und stark, so schnell kipp ich nicht um!", lachte er, sich das Shirt über die Schulter werfend. In der Umkleidekabine fühlte er sich ehrlich gesagt ein bisschen wohler als zuvor, hier waren sie mehr unter sich, denn auch, wenn Ethan das nicht mit Bestimmtheit sagen konnte, es taten sich nicht viele so ein zusätzliches Training an.
"Du nimmst glaub ich vieles sehr ernst", stellte der Sportler beiläufig fest, allerdings nicht weiter darauf eingehend. Er beeilte sich ein wenig mit dem Umziehen, immerhin wollte er den Hippie nicht noch einmal in eine peinliche Situation bringen, und sich selbst natürlich auch nicht. Nur hin und wieder schaute er zu Chris hinüber, wenn er mit ihm sprach.
"Ja, gegen das Team der Lely High, aber ich glaube nicht, dass sie eine wirkliche Herausforderung sein werden, sie haben eine ziemliche schwache Abwehr, und wir sind dieses Jahr gut im Training, der Trainer hat gesagt-"
Er hielt inne und legte den Kopf ein wenig schief, während er seinen Gürtel schloss.
"Interessierst du dich überhaupt für Football?", fragte er stirnrunzelnd. Der Hippie wirkte nicht gerade wie der Sportfan schlechthin, und wenn er die Frage nur aus Höflichkeit gestellt hatte wollte Ethan ihn nicht unnötig mit Dingen nerven, die ihn nicht interessierten.
"Jaaa, der Morgen ist immer mit Sport ausgebucht, da wäre es wirklich ganz nett, nicht noch das Lernen im Nacken zu haben. Ich will auch mal Wochenende haben!", gab der Sportler mit einem leichten Seufzen zu. Er hatte sich mittlerweile komplett agezogen, hielt allerdings im Schnüren seiner Schuhe inne und blickte zu dem Jüngeren auf, erst jetzt realisierend, dass er seine Worte als herbe Abfuhr auffassen könnte.
"Oh, aber wenn du einfach so was machen willst, dafür hab ich auf jeden Fall Zeit!", ereiferte er sich hastig und fixierte dabei die strahlend grünen Augen des Hippies. Er hatte ja gestern gemerkt, dass er eigentlich sehr gut mit dem Jüngeren klar kam, und warum sollten sie sich dann nicht auch mal so treffen, als Freunde?
"Vielleicht kriegen wir ja mal ein normales, nicht-peinliches Treffen auf die Reihe", stieß er lachend aus. Er stopfte die schmutzige Wäsche in seinen Rucksack, bevor er sich diesen über die Schulter warf und mit dem Blonden an seiner Seite durch die völlig leergefegten Flure schlenderte. Selbst, wenn seine Clique noch heri herum gegeistert wäre, hätte er sich immer noch mit der Nachhilfe herausrede können. Im nächsten Moment fühlte er sich für den Gedanken schon wieder schlecht. Chris hatte es gar nicht verdient, dass man ihn versteckte, den Gedanken musste er sich echt abgewöhnen.
"Ich hab gehört, das Wetter soll dieses Wochenende besonders gut werden. Habt ihr nicht nen Pool?", fragte er neugierig mit einem leichten Grinsen. Eigentlich wusste er ja, dass die Cornwalls so etwas besaßen, sie hatten in den letzten Tagen hin und wieder zum Lernen draußen gehockt, und warum sollte man so einen Luxus nicht ausnutzen können? Kaum jemand konnte sich ja einen eigenen Pool im Garten leisten, und auch, wenn Ethan sich seine Freunde ganz sicher nicht nach Geld aussuchte, war das doch ene nette Begleiterscheinung. Daran, dass er in Badehosen den Hippie erneut völlig aus der Fassung bringen könnte hatte er irgendwie gar nicht gedacht. Er musste einfach hoffen, dass Chris sich nach dem heutigen Tag wenigstens so weit an seinen Anblick gewöhnt hatte, dass er keine Beule mehr in der Hose bekam, wenn er ihn sah.
"Also, ist das ein Deal?", fragte er, während sie aus dem Schulgebäude hinaustraten, wo ihm schon die Sonne entgegenstach, sodass er in seinem Pool-Vorschlag sogleich umso mehr bestätigt wurde. Mit einem leichten Ächzen fuhr er sich über die Stirn, eigentlich hatte er nach Hause Joggen wollen, aber den Nachhauseweg würde er nun wohl doch etwas gemächlicher angehen.
"Die Jungs wollten morgen zwar mit mir an den Strand, aber ich hatte sowieso keine große Lust", stellte er fest, und das war nicht mal gelogen. Nicht immer hatte er Lust auf die Gesellschaft seiner Teamkameraden, und im Moment war er auch viel neugieriger, was der Hippie sonst noch alles so zu verbergen hatte. Er musste doch immerhin auch ein paar Geheimniss haben, Ethan konnte ja nicht der einzige sein! Er blickte auf, als ein schicker schwarzer Wagen quasi for ihren Füßen an der Straße hielt, im Inneren des Autos konnte er Chris´ Mutter ausmachen und auch einen Mann, der vermutlich der Vater des Blonden sein musste. Wenn er sich nicht ganz irrte, kam ihm das Gesicht seines alten Herrn aus der Zeitung bekannt vor.
"Ah, ich denke mal dur wirst abgeholt! Dann wünsch ich dir mal viel Spaß auf deinem Familiengeburtstag", verabschiedete er sich mit einem leichten Grinsen.
"Halt die Ohren steif! Oder nein, besser nicht", lachte er herzhaft auf, dem Kleineren kurz durch die blonde Mähne wuschelnd, bevor er sich langsam auf den Weg nach Hause machte, Chris noch einmal zuwinkend, bevor er ins Auto steigen konnte.
"Bis morgen dann!", rief er noch, bis das Knallen der Autotür das Ende ihres Gesprächs besiegelte. Es war schon merkwürdig, wie unglaublich beschwingt er seinen Weg nach Hause antreten konnte, mit einer kribbelnden Vorfreude auf Morgen in der Magengrube.

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BeitragThema: Re: You're the risk I'll always take   You're the risk I'll always take Icon_minitime1Do Jul 04, 2013 1:00 am

Der Dunkelhaarige hatte mit seinen Worten wohl nicht ganz unrecht gehabt- Chris nahm sehr vieles sehr ernst und das war auch irgendwie gut so, er machte sich lieber mehr Gedanken um etwas, als es auf die leichte Schulter zu nehmen, nur um dann überrascht zu sein, dass die Konsequenzen verheerender sein würden. Bis jetzt hatte sich zumindest keiner so wirklich darüber beschwert.
Gedankenverloren beobachteten die grünen Augen seinen Mitschüler dabei, wie er wieder alltagstauglicher aussah, dabei seiner Stimme lauschend. „Oh, dann brauche ich dir wahrscheinlich auch kein Glück zu wünschen, wenn die offenbar Lücken haben.“, erwiderte der Kleinere lächelnd, lauschte aufmerksam den Worten des Größeren, auch wenn er natürlich nicht viel zu diesem Thema beisteuern konnte, immerhin war ihm solch ein Sport immer herzlich egal gewesen, bis jetzt zumindest und selbst im Moment konnte er immer noch nicht von sich behaupten, dass es ihn irgendwie allzu stark interessierte, neugierig war er dennoch darüber, was der Sportler ihm zu erzählen hatte, allerdings schien selbst dieser gemerkt zu haben, dass der Hippie vielleicht kein besonders guter Sportler war und dementsprechend wahrscheinlich auch nicht viel davon verstand. Auf seine Frage hin musste Chris leider seinen blonden Kopf ein wenig schüttelnd. „Aber ich höre dir gerne zu und wer weiß, vielleicht lerne ich noch etwas über die Welt des rauen Sports.“, entgegnete der Jüngere breit grinsend, es sogar so meinend. Wenn der Hippie sinnlosen Quatsch erzählen durfte, den sich kein anderer Mensch freiwillig anhörte, konnte Ethan auch über seine Sportleidenschaft reden, so etwas interessierte den Blonden, vor allem aber hörte er ihn einfach gerne reden, da konnte er sogar über irgendwelchen Autokram reden, wenn es ihn denn interessierte und er Spaß daran hatte.
Seine nächsten Worte ließen das verträumte Lächeln ein wenig bröckeln. Natürlich, wie konnte er so dumm sein und glauben, dass normale Menschen an Wochenenden sich mit Schulsachen beschäftigten?! Sie waren nicht mehr auf der Middle School, wo man versuchte noch irgendwie mehr Arbeit in die Schule zu stecken, und wenn der Ältere zusätzlich noch trainieren musste, war es sein gutes Recht, wenn er sich eine Auszeit von all dem nahm und einfach nur entspannte und da wollte Chris ihm ganz bestimmt nicht mit seinen dummen Einfällen im Wege stehen, oh nein! „Oh. Klar, verständlich, ausruhen ist wichtig, lernen kann wohl auch ein wenig warten.“, murmelte die Stimme des Schülers, kurz zu Ethan hinüberschielend, hatte gar nicht bemerkt, wie er gedankenverloren auf die Schuhe des Sportlers starrte, leise, kaum merklich aufseufzend. Das würde ein einsames Wochenende werden, es sei denn seine Freunde wollten vorbeikommen, er wollte seine Freunde nicht irgendwie vernachlässigen, immerhin konnten sie immer noch nicht verstehen, wieso er so viel Zeit für einen der coolen Kids opferte, anstatt sich einfach, wie die meisten anderen in seiner Position es taten, sporadisch für eine Stunde zu treffen, immerhin war die Bezahlung nicht einmal ansatzweise so hoch wie die eines privaten Nachhilfelehrers, doch Chris machte es eigentlich weniger des Geldes wegen, welches er in all den Jahren, seit er auf der High School war, in einem großen Behälter aufbewahrte, sich fragend, was er damit tun wollte- vielleicht ein eigenes Leben anfangen, sich so viele Pflanzen anlegen, dass er einen eigenen Urwald hatte, den er mit Liebe züchten und pflegen würde, es boten sich zahlreiche Dinge an und vor allem musste er nicht vom Geld seiner Eltern leben und sinnlos rumschnorren, sie gaben ja jetzt schon zu viel für ihn aus.
Aber Chris machte es nicht für finanzielle Unabhängigkeit, das war nicht seine Art und würde es auch nicht werden, besonders beim Dunkelhaarigen fiel es ihm unglaublich leichter die Stunden zu überziehen, trotz der Tatsache, dass er nur für seine Pflichtstunden Lohn einkassierte, den er irgendwann vielleicht dem Mitschüler einfach zurückgeben würde, nicht um irgendwie so zu tun, als wäre er reicher, sondern mehr aus der Tatsache heraus, dass er nicht bezahlt werden wollte für etwas, was ihm Spaß machte.
„Dann pauken wir nächste Woche einfach etwas länger und dann wird sich das alles wieder aufholen.“, fügte der Hippie nach einer Weile hinzu. Er wusste nicht warum es ihn so seltsam traf, dass Ethan nicht einen Wochenendtag mit ihm verbringen wollte, doch auf der anderen Seite konnte er es auch verstehen, weswegen es noch sinnloser war, dass es ihn innerlich so wurmte, so sehr, dass er bei der Stimme des Schönlings beinahe hochschrak, bei den Worten erhellte sich sein Gemüt jedoch binnen weniger Sekunden, sodass er dem Anderen am liebsten um den Hals gefallen wäre. Und er zögerte auch nicht lange, nickte eifrig mit dem Kopf, breit grinsend. „Klar, das ist eine viel bessere Idee!“, stieß der Langhaarige eifrig aus, wollte dabei eigentlich nicht zu enthusiastisch klingen, woran er jedoch kläglich scheiterte, doch das machte wohl nichts, Enthusiasmus war wichtig!
Die grünen Augen weiteten sich ein wenig, während die inneren Organe einen Mambo tanzten, dass ihm der Bauch wehtat. Noch nie in seinem Leben hatte er so viele Gefühle auf einmal verspürt- Ethan wollte wirklich freiwillig etwas mit ihm unternehmen! Freiwillig! Das würde ihm niemals jemand glauben, selbst wenn er es jedem einzelnen Schüler persönlich sagen würde, sie würden ihn für einen lügenden Idioten halten. Chris konnte sich das dumme Grinsen nicht vom Gesicht wischen, lachte leise auf, als der Größere ihm seine Hoffnungen offenbarte. „Ich bin optimistisch und denke, dass wir das hinbekommen werden.“, bestätigte der Freigeist lachend, sich schwungvoll, beinahe schon mit zu viel Schwung, von der Bank erhebend, sodass er seinem Mitschüler, der endlich fertig zu sein schien, hinausfolgen konnte. Sein schmaler Leib schlenderte neben dem Muskulösen des Dunkelhaarigen umher, während der Hippie seinen Blick nicht von ihm abwenden konnte. Er hatte beinahe vergessen, dass sie noch in der Schule waren und dass man sie hier vielleicht zusammen sehen könnte, wenn denn noch jemand hier war und er wollte Ethan ganz sicher nicht in Schwierigkeiten bringen, doch offenbar schien selbst dieser kein großes Problem in diesem Moment damit gehabt zu haben, dass man sie eventuell zusammen sehen könnte, vielleicht weit er wusste, dass sie hier irgendwie alleine waren und niemand wichtiges sie sehen könnte. Was auch immer ihm diese Gewissheit gab, Chris gefiel es, immerhin konnten sie irgendwie nur gemeinsam reden, wenn sie bei ihm zu Hause waren, in der Öffentlichkeit kannten sie sich offiziell ja gar nicht.
Bei den Worten des Sportlers boxte der Blonde ihm lachend gegen die Schulter, ihn mit hochgezogenen Augenbrauen anblickend. „Als ob du unseren Pool nicht gesehen hättest.“, lachte der Jüngere belustigt, während er die warmen Sonnenstrahlen auf seiner Haut genoss. „Ich finde, das ist eine gute Idee, dieser Pool wird zu selten benutzt.“, fügte er anschließend hinzu, schenkte dem Sportler ein zuckersüßes, breites Lächeln. Der Gedanke daran, dass sie den ganzen Nachmittag gemeinsam faul im Wasser verbringen konnten, löste ein furchtbares Kribbeln in seinem Bauch aus, Chris hatte geglaubt, dass er sich bereits daran gewöhnt hatte, doch dem war ganz sicher nicht so, sodass es immer wieder aufs Neue ein unglaublich seltsames und tolles Gefühl zugleich war. Wie sollte er nur weiterleben ohne den hübschen dunkelhaarigen Sportler, der so viel mehr als nur das war, dass man beinahe schon gewillt war, das Lernen zu sabotieren, damit er noch länger seine Anwesenheit für sich gewinnen und sie genießen konnte, doch so ein furchtbarer Mensch war er noch nicht.
„Deal.“, erwiderte der Jüngere grinsend, langsam einen Schritt vor dem anderen setzend. „Ach, wenn man keine Lust hat, dann sollte man sich zu nichts zwingen, ich würde lügen, wenn ich dir sagen würde, dass es mir egal wäre, für welches Wasser du dich entscheiden würdest.“, er streckte ihm leicht die Zunge aus, leise vor sich hinkichernd, wurde jedoch ein wenig rot um die Nase, als ihm bewusst wurde, dass er gerade Quatsch erzählte, auch wenn dieser Quatsch sogar der Wahrheit entsprach. „Ich meine, ich freu mich, wenn wir die Zeit verbringen können…so als Freunde und so.“, murmelte der Kleinere etwas verlegen, schüchtern zu Ethan hinüberschielend, der ihm erneut eines seiner dämlichen Lächeln herauskitzeln konnte und das nur mit diesem Augenpaar und dem bildschönen Gesicht, das ihn in diesem Moment anblickte. Vielleicht sollte er doch etwas skrupelloser werden.
Am liebsten wäre Chris einfach mit ihm nach Hause gegangen oder hätte wenigstens mehr Zeit hier auf der Straße verbracht, doch ausgerechnet jetzt hatte das Auto seines Vaters direkt neben ihnen gehalten, hoben beide ihre Hände um ihnen zur Begrüßung zu winken und ihren Sohn indirekt aufzufordern ins Auto zu steigen. Bei Ethans Worten verzog der Hippie sein Gesicht, seufzend mit den Augen rollend. „Du bist ja witzig, das wird kein Spaß, das wird ein mehrstündiger Gang auf Glas und Legosteinen…mit nackten Füßen!“, erwiderte der Jüngere mit einem Hauch an Theatralik, um zum Ausdruck bringen zu können, wie wenig Lust er auf diesen Tag doch hatte. Seine Nana war immerhin eine gemeine alte Hexe, bestimmt würde sie in der Kirche verbrennen, sollte sie es schaffen über die Schwelle zu treten!
Doch die Dramatik in seinen Augen verschwand schnell bei den nächsten Worten seines Mitschülers, stattdessen blickte er ihn lieber schmollend an. „Heeeey!“, polterte die Stimme, kurz seine Augen zusammenkneifend, als der Andere mit seiner Hand über das lange, blonde Haar wuschelte, anschließend jedoch ebenfalls laut loslachend, während seine Finger versuchten die Haare ein wenig zu richten. Chris lächelte den Größeren zum Abschied breit an, ihm kurz winkend, ehe er die Tür des Wagens öffnete, sich hastig hineinsetztend, die Tasche neben sich schmeißend. „Netter Junge.“, murmelte seine Mutter, kurz den Blick zum Rücksitz schweifen lassend, ihren Sohn anlächelnd, welcher ihr mit einem Nicken bestätigte, dass er wohl das Gleiche und noch so viel mehr von dem Sportler dachte, der die restliche Fahrt über nicht aus seinem Kopfverschwinden wollte und auch nicht die Stunden danach, wo er in einem Anzug beim großen Familienessen saß und gekonnt die Sprüche seiner Großmutter ignorierte, stattdessen sich auf das Essen konzentrierend. Natürlich hatte Nana nicht an ihn gedacht und vielleicht sogar mit Absicht ein fettes Stück Fleisch auf seinen Teller legen lassen, welches auch nach dem Hauptgang dort unberührt geblieben war, zum Missgunst des Familienmitglieds, das ihn so wenig leiden konnte, doch er konnte es wegstecken, sie war nicht immer so, manchmal konnte sie nett sein, auch wenn es bestimmt der Einfluss seines Großvaters war und vielleicht auch der ihrer liebsten Hunde, mit denen sich der Hippie am liebsten beschäftigte, den restlichen Abend damit verbringend, einen langen Spaziergang mit den zwei reinrassigen Doggen machte, dabei immer wieder an den Älteren denkend, daran, dass sie sich morgen abermals treffen würde, doch diesmal einfach nur als Freunde, sie hatten sich tatsächlich einfach so verabredet und alleine das war schon mehr als der Hippie sich je erträumt hatte.
Wie er sich schon gedacht hatte, war die Feier so wie jede andere bei seiner Nana, dass er froh war, nachts wieder im Auto sitzen zu können und noch glücklicher machte ihn sein weiches Bett, wo er schlaflos und voller Vorfreude sich herumwälzte. Dass er generell Schlaf gefunden hatte, wunderte Chris mehr als alles andere, genauso wie die Tatsache, dass er frisch und ausgeschlafen aus dem Bett gesprungen war, obwohl er wenige Stunde Schlaf hinter sich gehabt hatte, doch er konnte diesen Tag einfach kaum erwarten, er fühlte sich wieder in seine Kindheit zurückversetzt, als man in der Nacht vor Weihnachten im Bett herumlag und auf den nächsten Tag wartete, wo man endlich Geschenke bekommen konnte, die unter dem üppig geschminkten Baum herumlagen. Das waren tolle Zeiten! Fast so toll wie heute, auch wenn die morgendlichen Stunden fast gar nicht vorübergehen konnten, dabei hatte der Hippie sehr ausgiebig geduscht und sein Bad für lange Zeit einfach nicht verlassen, zusätzlich hatte er sein Frühstück ausgedehnt, die Zeit mit Zeitung lesen und der Pflege seiner Pflanzen verbracht, doch all das schien einfach nicht genug Zeit zu fressen und dann fuhren seine Eltern auch noch weg zu irgendeinem Golfausflug, sodass der Blonde das große Haus für sich allein hatte, die Musikanlage im Wohnzimmer laut anschmiss, sich mit einigen sinnlosen Magazinen seiner Mutter beschäftigend. Diese ganzen Frauenzeitschriften waren wirklich seltsam, einiges davon schien zumindest für Typen kaum Sinn zu ergeben, sodass er nur lernen konnte, auch wenn man dieses Wissen wahrscheinlich niemals anwenden konnte. Er könnte ja Ethans Zeitschrift aus seinem Zimmer holen…
Wenn Chris ehrlich war, dann hatte er das Magazin seit dem einige Male sich angeschaut, wenn auch nur sehr vorsichtig, dass es keine Gebrauchspuren bekam, dadurch, dass er die Seiten umblätterte, aber irgendwie erfüllte dieses Ding ohnehin kaum seinen Zweck, denn immer wieder, wenn er die Seiten mit den nackten, erregten Männern aufschlug, waren sie irgendwie nicht die Männer, die er sehen wollte, und er wusste ganz genau, wen er am liebsten gesehen hätte, sodass er diese Idee schnell wieder aus dem Kopf schlug, sich stattdessen zumindest schonmal seine Badeshorts anziehend. Heute war es wirklich unglaublich warm gewesen, perfektes Wetter für den Langhaarigen, welcher bei dem plötzlichen Klingeln der Türglocke regelrecht von der Couch aufsprang, die Musik etwas leiser stellend, anschließend zur Haustür stürmend. Schnell riss er die Tür auf, bei dem Anblick des Älteren wie ein Honigkuchenpferd grinsend. „Hey, Ethan!“, rief er ihm freudig entgegen, ihn einfach schnell ins Haus ziehend, damit er nicht allzu viel Zeit vor seiner Bude verschwendete. „Freut mich, dass du so schnell kommen konntest, wie war das Training? Ich hoffe deine Freunde nehmen es dir nicht übel, dass du heute nicht mit ihnen zum Strand gehen wolltest.“, plapperte der Hippie aufgeregt, Ethan beinahe schon beiläufig mit sich zum großen Garten schlendernd, immerhin war es dort viel toller als in diesem langweiligen Haus, sich im Schneidersitz auf die aufgewärmten Steinplatten um den großen Pool herum setzend. „Mich interessiert es übrigens wirklich, wie das Training war, auch wenn ich keine Ahnung von Sport hab, sonst würde ich dich ja nicht fragen.“, machte er dem Mitschüler deutlich, forderte ihn nebenbei wortlos auf, sich neben ihn zu setzen. Alleine schon, dass sie gestern so wenig reden konnten, war bereits für den Blonden so schlimm, dass er am liebsten die fehlenden Stunden jetzt nachholen wollte und das würde er auch. „Meine Eltern sind übrigens übers Wochenende golfen, ich habe irgendwie sturmfrei. Das ist dumm, weil ich nicht einmal irgendwelche wilden Partys schmeiße…ich weiß nicht mal wie sowas geht.“, gab der Jüngere lachend zu. Die grünen Augen blickten in das bildhübsche Gesicht seines Gegenübers, fragte sich innerlich, ob Ethan auf solch einer Party schonmal gewesen war, wahrscheinlich schon, immerhin war er ein beliebter und gerngesehener Mensch auf ihrer Schule und wurde sicherlich auch stets eingeladen. „Du bist bestimmt oft auf solchen Feiern oder so. Ich würde dich auch einladen, also wenn du mit einem seltsamen Kauz eine Feier schmeißen willst.“, Chris musste ein weiteres Mal laut loslachen, rutschte ein wenig näher zum Pool heran, seine Füße vorsichtig in das kühle Wasser versenkend, mit den Zehen spielerisch das Wasser umher schiebend, während er seinen Blick einfach nicht von Ethan abwenden konnte und es auch gar nicht wirklich wollte. Er hatte sich heute fest vorgenommen, keine Peinlichkeiten zu veranstalten und jetzt, wo er ungefähr wusste, wie der werte Herr unter seiner Kleidung aussah, würde es ihm sicherlich leichter fallen, nicht sofort seine Fassung zu verlieren, dafür war ihm ihre Freundschaft einfach zu wichtig, als dass er es irgendwie durch seinen dummen Hormonhaushalt zerstören wollte. „Übrigens war es, wie nicht anders zu erwarten, ein sehr langwieriger Abend bei Nana. Ich rede ja eigentlich nicht schlecht über andere, aber diese Frau ist wirklich das personifizierte Böse, ich hoffe für dich, dass du diese alte Frau niemals kennenlernen musst, wobei…du wärst bestimmt ihr Typ- also als Mensch und so, ich glaub sie ist noch nicht so weit, dass sie jungen Schönlingen abcheckt….das wäre auch furchtbar.“, allein der Gedanke, dass seine Nana sich an den Sportler ranschmeißen könnte, es schüttelte den Hippie förmlich, er versuchte diesen Gedanken einfach schnell wieder aus seinem Kopf zu schütteln, doch es fiel ihm erstaunlich leicht, er musste nur in diese Augen seines Gegenübers starren, dann blieb ohnehin sein Herz und die Welt einen Moment lang stehen, Zeit spielte ohnehin in der Anwesenheit des Größeren keine Rolle, sodass Chris noch einmal die physikalischen Gesetze überdenken musste, denn ganz logisch wirkte all dies auf einmal nicht mehr, vielleicht war der Dunkelhaarige aber auch einfach ein übernatürliches Wesen aus einer anderen Welt, das erklärte, warum er sich ausgerechnet so hingezogen zu ihm fühlte und zwar nur zu ihm, nicht einmal sein erster Schwarm konnte ihm so den Kopf verdrehen.

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BeitragThema: Re: You're the risk I'll always take   You're the risk I'll always take Icon_minitime1Do Jul 04, 2013 11:58 am

Sein Wochenende war tatsächlich gerade eine ganze Ecke besser geworden, denn bis jetzt hatte er eigentlich mit gemischten Gefühlen auf die Planung seiner Freizeit gesehen. Vermutlich hätte er sonst nur trainiert und wäre danach nach Hause gegangen, denn ihm stand in letzter Zeit wirklich nicht der Sinn danach, mehr Zeit als unbedingt nötig mit seiner üblichen Clique zu verbringen. Je mehr er mit Chris zu tun hatte, desto unfreundlicher und oberflächlicher kamen ihm seine Freunde vor. Klar, sie hatten immer noch gemeinsame Interessen, der Sport war ja nur eine große, und sie hatten auch viele Erlebnisse und Erinnerungen zusammen, aber das hieß ja nicht, dass er jetzt in jeder freien Minute an ihnen kleben musste. Chasey, die inoffizielle Chefin der Cheerleader, hatte sich heute wieder so unverhohlen an ihn rangeschmissen, dass der Dunkelhaarige froh gewesen war, als das Training vorbei war. Er wollte sie nicht grob abweisen, immerhin hätten seine Teamkameraden dann auch blöd geguckt, denn wie er mittlerweile mitbekommen hatte, wollte jeder mit Chasey ins Bett, wieso auch nicht, sie sah ja gut aus, aber Ethan hatte trotzdem kein Interesse. Ein wenig heucheln musste er das aber trotzdem, und außerdem hatte Chasey es auch nicht verdient, dass er unfreundlich zu ihr war, weshalb er sich nach dem Training noch ein wenig unterhielt, bevor er sich auf den Rückweg nach Hause machte. Er hatte den anderen erzählt, dass er mit seinen Eltern auf einen Geburtstag musste, das war immer eine glaubwürdige Ausrede, die niemand nachprüfen würde, und so war am nächsten Tag auch niemand beleidigt oder verletzt. Ein paar der Mädchen zogen zwar eine traurige Miene, aber sie ließen ihn gehen, eine andere Wahl hatten sie ja auch nicht. Ethan sprang zuhause noch einmal schnell unter die Dusche, alles andere wäre ja eklig gewesen, völlig verschwitzt ging man ja nicht im Pool baden. Seine Eltern hatten zwar gehofft, dass er ihnen bei der Gartenarbeit half, aber da er ihnen erzählt hatte, dass er zu Chris ging, waren sie davon ausgegangen, dass er dort lernen würde, und Schule war natürlich immer ein gutes Argument um sich heraus zu reden. Er spielte kurz mit dem Gedanken, seine Badeshorts in seinen Rucksack zu stopfen und sich einfach bei Chris umzuziehen, aber irgendwie traute er dem Schicksal nicht mehr, und er wollte keine Peinlichkeiten mehr heraufbeschwören, weshalb er die Shorts einfach schon vorher anzog, er musste also nur nachher genug Zeit zum Trocknen einrechnen, aber bei der Sonne würde das wohl sehr schnell gehen. Nur zur Not steckte er noch trockene Klamotten ein, aber das war auch nur für den Notfall. Er hatte ganz vergessen Chris gestern eine konkrete Uhrzeit zu geben, und so hoffte er, dass er den Blonden nicht völlig unvorbereitet antraf, als er bei ihm klingelte. Er konnte nicht vermeiden, dass er ein wenig aufgeregt war, dabei wusste er nicht einmal wirklich warum, sie trafen sich immerhin nur zum Schwimmen. Es war eine Verabredung mit einem Freund, kein Grund nervös zu sein, nicht einmal die Peinlichkeit von gestern schwebte noch drohend über ihren Köpfen. Er hatte sein Handtuch zwar unter den Arm geklemmt, ließ es sich aber trotzdem nicht nehmen, Chris zur Begrüßung kurz zu umarmen, nur, um das angenehme Kribbeln in seiner Magengrub voll auskosten zu können. Im Haus, durch das der Blonde ihn eigentlich nur ziemlich eilig hindurchzog, schien alles leer zu sein, aber nicht jede Familie machte aus dem Samstag wohl so einen Putz- und Familientag wie seine Familie.
"Training war in Ordnung, auch, wenn ich wieder Chasey und ihre Hühner beschäftigen musste", seufzte er und verdrehte kurz theatralisch die Augen. Sicher waren das Probleme, mit denen Chris eher seltener zu kämpfen hatte, aber in diesem Falle hätte der Sportler seine Beliebtheit nur zu gerne eingetauscht.
"Ach, die kommen auch gut ohne mich aus", winkte der Dunkelhaarige ab, während er wieder nach draußen in den strahlenden Sonnenschein traten. Er war ja trotz allem nicht der Mittelpunkt seiner Clique, und außerdem waren sie genug Leute, um auf einen mal verzichten zu können. Ethan musste zugeben, dass er wirklich neidisch auf diesen Pool war, wenn er sowas im Garten hätte, würde er seine Freizeit gar nicht mehr wonaders verbringen! Und immerhin hatte Naples so tolles Klima, dass man ihn ganzjährig benutzen konnte. Es war angenehm die aufgeheizten Steine unter seinen nackten Füßen zu spüren, beiläufig warf er seine Tasche zur Seite und ließ sich neben Chris auf dem Boden nieder.
"Selbst, wenn es dich nicht interessieren würde, könnte ich dir das wohl kaum vorwerfen", lachte der Größere. Nicht jeder interessierte sich für Sport, und ihn selbst interessierten ja auch sicherlich einige Hobbys des Hippies nicht groß.
"Ich hab mich schon gewundert, wo deine Mutter hin ist. Normalerweise lässt sie es sich ja nicht nehmen, mich zu begrüßen", lachte der Sportler. Ihm war schon längst aufgefallen, dass Chris´ Mutter einen Narren an ihm gefressen zu haben schien. Golfen war wohl eine der wernigen Sportarten, für die sich Ethan nicht begeistern konnte, es war irgendwie zu steif und öde, er powerte sich lieber aus.
"Ich bin ehrlich gesagt gar kein großer Fan von Partys", gestand er ihm leise, als wenn sie jemand belauschen könnte. Klar, er war ständig auf Partys und er hatte hin und wieder selbst welche geschmissen -allerdings hauptsächlich zu seinem Geburtstag-, aber das hieß ja nicht, dass es irgendwie sein liebster Zeitvertreib war.
"Dabei könntest du super Partys schmeißen, du hast ein großes Haus, und einen Pool!", sinnierte der Dunkelhaarige, während er sich umblickte.
"Oh, glaub mir, den Leuten ist eigentlich ziemlich egal, wer die Party schmeißt, Hauptsache es gibt Musik, Alkohol und diese roten Plastikbecher!", fügte er lachend hinzu. Es stimmte eigentlich, der Gastgeber war ziemlich egal, sobald erst einmal genügend Leute angekündigt waren, kam es auf den Hausbesitzer auch nicht mehr an. Etwas sehnsüchtig blickte er zum kühlen Wasser hinüber, aber er wollte Chris erst erzählen lassen, alles andere wäre unhöflich gewesen, und es war ja auch nicht so, dass er sich nicht für das interessierte, was der Blonde ihm zu erzählen hatte. Mitleidig verzog er das Gesicht, er konnte sich nur vorstellen, was für ein Typ Mensch seine Oma war, und das reichte ihm schon aus um sich sicher zu sein, dass er sie nicht mögen würde. Umso überraschter zog er bei den nächsten Worten des Blonden die Augenbrauen nach oben und blickte ihn ein wenig vorwurfsvoll an.
"Na, ich will ja nicht hoffen, dass ich dem Typ von solchen Leuten entspreche", schmollte er ein wenig vor sich hin, ohne, dass er wirklich schlechte Laune davon bekommen hätte, dafür war das Wetter einfach viel zu toll und die ganze Situation sowieso. Eilig erhob sich der Sportler, auf das leicht aufgewärmte Wasser schauend.
"So, dann will ich doch euren Pool mal ausprobieren", grinste er breit, nach dem Saum seines Shirts greifend. Im letzten Moment hielt er aber noch einmal inne, skeptisch zu Chris hinüberblickend.
"Und dieses Mal kriegst du das hin, ja?", fragte er mit einem leicht amüsierten Unterton, bevor er sich den restlichen Stoff auszog und die Schultern kreisen ließ.
"Ich war mal eine Weile im Schwimmteam, aber da war ein Kerl, den ich furchtbar hübsch fand, und naja.......in Badeshorts sieht man nun mal alles. Ich glaub das war Tommy Jakers, er ist mittlerweile nicht mehr auf unserer Schule", sinnierte er, gar nicht darüber nachdenkend, wie viel er gerade wieder von seinen schwuken Neigungen preisgegeben hatte, denn immerhin hatte Tommy dem Hippie sogar relativ ähnlich gesehen, sie hatten den gleichen Körperbau, beide ein klein wenig androgyn und eine Zeit lang hatte Tommy auch lange blonde Rastalocken gehabt, die er sich wegen des Schwimmens dann aber irgendwann abgeschnitten hatte. Ein wenig verschmitzt grinsend schielte Ethan zu dem Blonden hinüber, der ebenfalls aufgestanden war und am Rand des Pools stand. Er versicherte sich kurz mit einem Blick in das Becken, dass dieses auch wirklich tief genug war, bevor er sich mit einem lauten Lachen auf den Kleineren warf, ihn an den Hüften packend und mit ihm in den Pool fiel, sodass das Wasser in einer hohen Fontäne über den Rand spritzte. Prustend tauchte der Sportler wieder auf, sich die dunklen Strähnen aus der Stirn streichend. Chris hatte es da mit seinen mehr als schulterlangen Strähnen da schon gar nicht so einfach, sodass der Dunkelhaarige ihm das gröbste aus dem Gesicht wischte und in die verdutzten grünen Augen blickte.
"Tut mir leid, ich wollte endlich schwimmen", lachte er und lehnte sich ein wenig im Wasser zurück, sich auf dem Rücken treiben lassend. Das kühle Wasser war unglaublich angenehm auf der Haut, und der Pool war sogar so groß, dass man problemlos ein paar Runden schwimmen konnte, aber im Moment ließ Ethan sich lieber treiben, dümpelte neben Chris im Wasser herum, der sich immer noch nicht ganz gefasst zu haben schien. Kein Wunder, für einen Moment waren die beiden Körper sich unglaublich nah gewesen, sodass es Ethan jetzt schon wieder ein wenig leid tat, dass er den Jüngeren so überfordert hatte, er merkte ja selbst noch, wie er eine Gänsehaut am ganzen Körper hatte. Er wusste auch gar nicht so genau, was das hier alles zu bedeuten hatte, ob es wirklich nur eine gute Freundschaft war, die sich hier entwickelte oder wohlmöglich sogar mehr. Irgendwie war ihre Reaktion von gestern ja doch relativ eindeutig gewesen.
"Und du bist echt das ganze Wochenende über alleine, auch abends?", fragte er relativ unverfänglich, während er um den Hippie herum paddelte, das Wasser an seinen Händen vorbeigleiten ließ.
"Hast du heute Abend schon was vor oder bist du allein?", hakte er nach, fest in die grünen Augen schauend. Ethan wusste ja selbst nicht, worauf er damit hinauswollte, vielleicht wollte Chris ja auch gar nicht, dass er länger blieb.

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BeitragThema: Re: You're the risk I'll always take   You're the risk I'll always take Icon_minitime1Do Jul 04, 2013 3:22 pm

Ein wenig neidisch war er ja schon auf die ganzen Mädels, die ihre Zeit mit dem Älteren verbringen konnten, sie brauchten sich nicht einmal zu verstellen und so zu tun, als man ihn nicht wollen würde, nein, man ließ sie in Ruhe und erlaubte jeden Annährungsversuch, der ihnen in den Sinn kam, dabei sollten sie Ethan in Ruhe lassen, immerhin waren sie ohnehin nicht sein Typ und würden es niemals werden! Chris erschrak ein wenig bei seinen eifersüchtigen Gedanken, doch welcher normale Mensch würde nicht so über die Person denken, die ihm so grauenvoll den Kopf verdrehte? Dafür stimmte es ihn irgendwie zufrieden, dass sein Mitschüler nie mit einem Mädchen zusammen gewesen war, vielleicht noch nicht einmal eins geküsst hatte, auch wenn das beinahe schon zu schön gewesen wäre! Aber er sollte nicht zu viele Gedanken daran verschwenden, im Moment waren andere Gesprächsthemen und generell alles andere viel wichtiger, als sich darüber zu unterhalten, wie gerngesehen sein Nebenmann beim weiblichen Geschlecht doch war und dass der Hippie das irgendwie missfiel.
„Oh, das heißt, solange ich ein Haus und billigen Fusel anbiete, ist es auf einmal egal, wer ich bin!“, erwiderte der Kleinere lachend, stellte sich vor, wie diese Party eskalieren würde und was alles auf das arme sonnige Gemüt zukommen würde, hätte er ein so kleines Selbstwertgefühl und einen innigen Wunsch an Anerkennung, dass er tatsächlich die ganzen coolen Kids in sein Haus einlud, eine Party schmiss, die mehr Chaos und Unordnung mit sich bringen würde. Nein, das war nicht seine Art, er mochte solche Partys gar nicht wirklich, auch wenn er selbst noch nie auf solch einer gewesen war, doch alleine, was der Größere ihm kurz schilderte, reichte aus, um sich diesem Klischee nicht bedienen zu müssen. „Wenn ich so darüber nachdenke, haben wir gar keine roten Pappbecher, nur die teuren Gläser im Schrank.“, stellte der Blonde trocken fest, ließ seine Augen kurz zum großen Haus hinüberschweifen. Er würde seine Eltern auch gar nicht so hintergehen wollen, wobei ihm etwas sagte, dass es sie wohlmöglich sogar erfreuen würde, immerhin würde es bedeuten, der Hippie hätte sogar ‘normale‘ Freunde. Vielleicht aber auch nicht, er wusste nicht genau, wie sie in solchen Situationen tickten und ob es vielleicht doch etwas war, was sie in ihrem Haus niemals gutheißen würden, selbst wenn ihr Sohn vielleicht dadurch irgendwie mehr Anerkennung bekommen würde, was ohnehin nicht der Fall wäre, dafür musste man nicht einmal schlau sein, um zu wissen, dass er auf ewig die seltsame Öko- Schwuchtel bleiben würde.
Eine, die mit seinen Worten offenbar den Sportler ein wenig verärgert zu haben schien, sodass er hastig den Kopf schüttelte, die Hände hebend. „Nein, so meinte ich das gar nicht, sie findet einfach nur beliebte, sportliche Typen gut, die auch wirklich aussehen wie Typen und natürlich gut aussehen!“, schilderte der Langhaarige dem Größeren. „Aber in der Hinsicht kann ich die Alte sogar verstehen.“, fügte der Hippie leicht verträumt zurück, während seine Lippen ein breites Lächeln formten, das dem Dunkelhaarigen galt. Es war seit gestern ja wohl mehr als eindeutig, was der Nachhilfelehrer attraktiv fand und dass die Wahl nun mal auf Ethan lag, naja, daran konnte der Kleine leider auch nichts ändern, immerhin suchte man sich nicht die Menschen aus, in die man sich verguckte, so etwas passierte einfach plötzlich, aus dem heiteren Himmel und traf einen so hart, dass man nicht einmal die Chance bekam, sich irgendwie in Sicherheit zu bringen! Doch irgendwie wollte er sich gar nicht vor all dem bewahren, auf einer ganz seltsamer Art und Weise genoss er dieses gemeine Chaos in seinem Inneren und dieses Kribbeln, das gar nicht mehr zuhören schien.
Fragend schielten die grünen Augen zum Schönling, bei seinen Worten eifrig nickend, plusterte jedoch seine Wangen im nächsten Moment ein wenig nach, als eine Bemerkung über gestern fiel, lachte den Größeren jedoch schnell wieder an, wenn auch mit leichtem Rotschimmer im Gesicht. „Du wirst mir das auf ewig nachhängen, was?“, grinste der Hippie, sich ebenfalls langsam vom warmen Steinboden erhebend, Ethan dabei beobachtend, wie er sein Shirt über den Kopf zog, kurz auf seiner Unterlippe herumkauend, als dieser nicht hinschaute, verstohlen auf die Muskeln starrend, ehe der Blick zum Gesicht wanderte. „Siehst du, alles in Ordnung.“, versicherte er dem Dunkelhaarigen, ehe er sich ebenfalls sein letztes Stück Klamotte vom Oberkörper riss, was ihn davon abhielt ins Wasser zu springen, schmiss es achtlos auf das frisch gemähte Gras, während er sich kurz selbst betrachtete. Das Klima hier und die Tatsache, dass er die meiste Zeit draußen verbrachte, bereitete ihm wenigstens eine gesunde Hautfarbe, sodass er nicht aussah wie ein wandelndes Stück Käse, alles andere jedoch war ganz sicher nicht der Flordiastandart, immerhin waren die Kerle hier alle sonnengebräunt und unglaublich gut gebaut, hatten Muskeln an Stellen, wo der Hippie nicht einmal Muskeln erwartet hatte! Es war fast schon tragisch, dass er so schmal und hager im Gegensatz zu seinem Mitschüler war, doch einen anderen Körperbau konnte er sich auch gar nicht an sich vorstellen, es würde irgendwie falsch aussehen und nicht zu ihm gehören, da war der Blonde sich mehr als nur sicher.
Doch anstatt sich mit seinem eigenen Körperbau zu beschäftigen, hörte Chris lieber dem Älteren zu, so lernte er wieder einmal etwas Neues über ihn kennen und über sein junges Leben. Also hatte er auch schon mal kleine Probleme wegen eines hübschen Kerls gehabt? Irgendwie konnte er es sich kaum vorstellen, dass der Sportler sich so sehr in einen anderen Typen vergucken könnte, dass ihm das Blut in ganz falsche Richtungen schoss. Der genannte Name kam dem Kleineren bekannt vor, natürlich kam er ihm bekannt vor, das war einer der wenigen älteren Typen aus dem alten Jahrgang, mit denen man sich sogar über wichtige Dinge des Lebens unterhalten konnte, außerdem hatte er coole Haare gehabt. Chris war nicht einmal aufgefallen, dass sie sich vielleicht irgendwie ähnlich gesehen hatten, so etwas bemerkte er ohnehin meist viel später als er sollte. „Schade eigentlich, ich glaube das ist die einzige Sportart, die ich wirklich mag.“, gab der Hippie sanft lächelnd zu, während er sich tagträumerisch vorstellte, wie der Größere in knapper Badehose seine runden schwamm, er wäre wahrscheinlich der Lieblingsschwimmer von jedem, zusätzlich waren die Wasserkerle irgendwie die erträglichsten, zumindest kam es dem Hippie so vor. Aber man sollte sich nicht beschweren, immerhin hatte er den Dunkelhaarigen gerade in seinen privatpersönlichen Pool gelockt, mehr brauchte der Jüngere dann doch nicht.
Chris öffnete kurz seinen Mund, wollte noch etwas hinzufügen, als er plötzlich von seinem Mitschüler einfach so unterbrochen wurde der ihn ohne Vorwarnung packte und mit ins Wasser zerrte. Der Langhaarige konnte nur lauten, überraschten Laut in die Welt hinausrufen, als sein Körper plötzlich im Wasser landete, ihm für einen kurzen Moment kalt wurde, jedoch änderte sich diese Gemütslage schnell, als der Blonde schnell wieder auftauchte, ein wenig verwirrt mit den Augen blinzelnd. Vor lauter Schreck hatte Chris gar nicht bemerkt, wie sich seine Hände an den Oberkörper seines Nebenmannes gekrallt hatten, er seinem Körper so gefährlich nah war und er es ihm nicht einmal einfacher machte, als er in seinem Gesicht herumfummelte, seine blonden Haarsträhnen entfernend, sodass der Hippie es nicht einmal schaffte, ein anständiges Wort über seine Lippen zu bringen, stattdessen seinen Kopf etwas schief legend, nebenbei langsam seine Hände wieder dorthin platzierend, wo auch sein Körper war, nicht, dass er noch wie ein Klammeraffe wirkte, ein mildes Lächeln formend, bei Ethans Worten mit der Hand abwinkend. „Schwimmen war ja auch der eigentliche, heutige Plan! Du brauchst dich nicht zu entschuldigen, ist ja nur Wasser.“, versicherte der Kleinere seinem Gegenüber, ihn einen Moment lang musternd, während er sich einfach so im Wasser treiben ließ, viel herumschwimmen wollte der Hippie ohnehin nicht, es sollte ja hier keine Sportveranstaltung sein, sondern Entspannung nach einer anstrengenden Woche und natürlich Abkühlung für die letzte heißen Tage, auch wenn sie für den Blonden genau richtig waren, bei viel Sonnenlicht ging der Schuler nun mal auf, wie eine Pflanze.
Der Kleinere konnte sich irgendwie immer noch nicht vom Anderen entfernen, genoss es, nah neben ihm herumzutreiben, immer wieder verträumt mit den grünen Augen zu ihm hinüberschielend, bei seinen Worten mit dem Kopf nickend, während seine Hände nebenbei etwas Wasser aufwirbelten oder von sich wegschoben. „Es ist wohl ein Wochenende mit einigen Politikerfreunden, weswegen Mom und Dad erst morgen Abend nach Hause kommen werden.“, murmelte die Stimme des Jüngeren, zuckte lediglich mit den Schultern immerhin war es ja nichts Neues oder seltsames, dass Eltern einen allein zu Hause ließen. Ethans nächste Frage ließ Chris jedoch verwirrt aufblicken, er konnte spüren, wie er zu glühen begann, als sich ihre Blicke trafen, der Andere nicht einmal vor hatte, wieder wegzuschauen, sodass er das gleiche Tat, einen Moment lang überlegend, obwohl es nicht nötig war. „Umm, also da ich kein großer Partygänger oder –Veranstalter bin, wissen wir ja schonmal, dass mein Abend ziemlich ereignislos sein wird, nur ich und das große Haus und..naja, du bist auch noch hier.“, der Blonde lachte leise auf, etwas Wasser in Richtung seines Mitschülers wirbelnd, leise kichernd. „Wenn du also möchtest, kannst du so lange hierbleiben wie du willst, von mir aus auch über Nacht…das wäre sowas wie ein Mini- Urlaub im Hause Cornwall!“, der Gedanke, dass sein Nachhilfeschüler einfach hier bei ihm bleiben würde, löste das schlimmste Kribbeln in seinem Bauch aus, das er bis jetzt noch gar nicht verspürt hatte, dass er glaubte vergessen zu haben, wie man als Mensch existierte und Dinge tat, es hätte ihn also nicht einmal gewundert, wäre er auf einmal wie ein Stein auf den Grund gesunken. Ethan machte wirklich komische Sachen mit ihm und er ließ es noch über sich ergehen! Bei anderen Menschen wäre er spätestens gestern bereits aus dem Weg gegangen, hier jedoch konnte er gar nicht näher an ihm dransein. „Und dann feiern wir eine kleine Nichtparty.“, fügte der Hippie anschließend hinzu, mit den grünen Augen das Gesicht des Größeren fixierend, während er irgendwie darauf hoffte, dass Ethan zustimmte, auch wenn er nicht wüsste, wieso er das tun sollte. Doch auf der anderen Seite hätte der Dunkelhaarige bestimmt nicht gefragt, was er heute Abend vor hatte, falls er etwas vor hatte, also müsste es doch auch in seinem freundschaftlichen Interesse liegen oder etwa nicht? Chris wusste natürlich absolut nicht, worauf seine neu errungene Freundschaft gerade hinaus wollte, doch irgendwie war es auch egal, solange beide sich bereit erklärten, so viel Zeit gemeinsam verbringen zu können, wie es ihnen nur möglich war, war ohnehin alles gut.

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BeitragThema: Re: You're the risk I'll always take   You're the risk I'll always take Icon_minitime1Do Jul 04, 2013 9:36 pm

Gespannt harrte der Dunkelhaarige im Wasser aus, die verschiedenfarbigen Augen auf Chris gerichtet. Eigentlich hatte er auch gar nicht damit gerechnet, dass der Jüngere sein Wochenende groß verplant hatte, dafür schien er ihm einfach nicht der Typ zu sein, und selbst wenn doch hätte es ja vielleicht eine geringe Chance gegeben, dass er das für ihn verschoben hätte. Auch, wenn Ethan natürlich nicht egozentrisch sein wollte, er ging nicht davon aus, dass jeder alles stehen und liegen ließ, um Zeit mit ihm zu verbringen. Und dennoch hoffte er ein klein wenig, dass es so wäre. Immerhin hatte er selbst heute auch schon alles für den Jüngeren fallen gelassen! Umso breiter wurde sein Grinsen, als ihm der Hippie anbot, dazubleiben, ja sogar zu übernachten! Ethan wusste nicht, ob ihm das nicht eigentlich alles zu schnell ging, aber- Moment, wo sollte der Gedanke denn bitteschön hinführen? Er würde ja kaum im Bett von Chris schlafen, sondern in einem Gästezimmer! Trotzdem gefiel ihm der Gedanke über Nacht hier zu sein, es war einfach zu verwirrend, wie sich das alles hier entwickelte, und er war auch noch selbst Schuld! Er ließ sich etwas zurück treiben und legte die Arme auf den Rand des Pools, mit den Füßen weiter vor sich hin paddelnd. Es war echt entspannend hier, sodass er für einen Moment sogar kurz die Augen schloss. Er hatte heute morgen immerhin auch schon fleißig trainiert, da durfte er ja ruhig etwas erschöpft sein! Gegessen hatte er auch noch nicht, das machte sich bei ihm auch immer schnell bemerkbar.
"Urlaub könnte ich auf jeden Fall mal gebrauchen", summte er lächelnd, die Augen immer noch geschlossen haltend. Er hatte oft so viel zu tun, und morgen war ja eigentlich auch noch mal Training, was war also dabei, wenn er sich heute einen schönen Tag machte? Er presste die Augen ein wenig zusammen, als Chris im Wasser herumspritzte, ein leises Prusten ausstoßend und die Augen aufschlagend. Mit einer schnellen Bewegung seiner Hand wirbelte er ebenfalls etwas von dem chlorhaltigen Wasser auf, das in Chris´ Gesicht spritzte. Wenn sie nicht gerade mitten im Wasser gewesen wären hätte er sich vielleicht noch einmal auf ihn gestürzt, aber er wollte ihn auch nicht irgendwie aus Spaß unter Wasser drücken, das konnte er vielleicht mit seinen kerlhaften Kumpels aus der Mannschaft machen, wenn sie an den Strand gingen, aber bei Chris erschien ihm das so grob und unfreundlich, dass er es lieber sein ließ. Es war sowieso viel angenehmer, nur neben dem Jüngeren im Wasser herum zu schwimmen und sich treiben zu lassen. Jedes Mal, wenn die langen Haare des Hippies ihn im Wasser streiften, fuhr ihm eine angenehme Gänsehaut über den ganzen Körper, die der andere hoffentlich aufgrund des Wassers nicht sehen konnte. Wenn man nur die schmale Statur des Blonden und die langen Haare sah, dann konnte man glatt meinen, dass er ein Mädchen war, und das meinte Ethan so wenig beleidigend wie nur irgend möglich. Eigentlich gefiel ihm das an anderen Männern ja auch unglaublich gut. Wenn er weiter solchen Gedanken nachhing, dann war eher heute noch derjenige, der plötzlich einen Steifen hatte! Dabei hatten sie heute doch alles so wenig peinlich wie möglich gestalten wollen! Und so sollte es am besten auch bleiben.
"Dann also heute Abend eine Nicht-Party bei dir? Ich bin dabei", lachte er. Zum Glück hatte er ja sowieso schon frische Kleidung eingesteckt, und er schlief sowieso immer in Boxershorts, ergo hatte er also schon ganz glücklich mitgedacht, auch, wenn es eigentlich nicht der originale Plan gewesen war.
"Dann muss ich nur später meine Eltern anrufen und ihnen Bescheid sagen", kündigte der Dunkelhaarige zufrieden an und stieß sich wieder ein wenig vom Beckenrand ab, zu Chris hinüberschwimmend.
"Ich freu mich, vielleicht können wir ja doch noch mal im Laufe des Abends in "Romeo und Julia" reinschauen", schlug er vor, um den wahren Grund seines Hierbleibens ein wenig zu verschleiern. Denn eigentlich, eigentlich wollte er ja nur mehr Zeit mit dem Hippie verbringen, sodass es ihm nicht einmal was ausmachte, wenn er den anderen beim Herumschwimmen streifte, auch, wenn er selbst gar nicht wusste, woher er eigentlich den Mut nahm, sich so nah an seinen Nachhilfelehrer heranzuwagen. Nein, er war nicht mehr nur irgendwie sein Lehrer, er war ein Freund, genauso, wie es seine Teamkameraden waren, und doch irgendwie anders. Klar, bei Chris wusste er ja auch, dass es irgendwie anders war, dass er ihn offensichtlich mehr als nur gut leiden konnte, und obwohl sie wie in den letzten beiden Tage auch eigentlich nur vor sich hin quatschten, fühlte es sich irgendwie anders an. Ethan wusste nicht einmal, ob Chris das auch merkte, oder ob es für ihn nur ein netter Nachmittag unter Freunden war. Irgendwann war der Dunkelhaarige aus dem Wasser geklettert und hatte sich auf seinem Handtuch auf den Rasen gelegt und sich die Sonne ins Gesicht scheinen lassen. Er legte den Kopf ein wenig zur Seite, als Chris sich neben ihm platzierte und schenkte ihm ein Lächeln.
"Schöner könnte es am Strand auch nicht sein", summte er zufrieden. Er fühlte sich so wohl -und das, obwohl er nicht bei sich zuhause war-, dass er beinahe kurz weggenickt war, aber wenigstens waren in der Zeit seine Sachen wieder einigermaßen getrocknet, sodass er sich auch wieder ins Haus wagen konnte. Denn Ruhe und Erholung hin oder her, seinen Magen fütterte das nicht, sodass er gegen Abend hin immer rebellischer wurde und immer lauter knurrte. Entschuldigend und mit einem leichten Rotstich um die Nase blickte Ethan zu dem Blonden hinüber, sich den Bauch haltend.
"Ich glaub, wir sollten was zu Essen machen", lachte er entschuldigend auf und stemmte sich in einer fließenden Bewegung nach oben. Der Sportler warf seinem T-Shirt, das verknubbelt auf dem Boden lag, zwar einen kurzen Blick zu, aber ihm war in der Sonne zu heiß geworden, dass er sich gar nicht mehr in zusätzlichen Stoff zwängen wollte, und Chris schien sich ja langsam auch an den Anblick gewöhnt zu haben, sodass keinerlei peinliche Pannen mehr drohten. Nachdenklich folgte er dem Kleineren zurück ins Haus, selbst die Küche war prunkvoll und edel, sodass Ethan sich beinahe etwas übervorsichtig auf einen Küchenstuhl sinken ließ.
"Und hier wird tatsächlich gekocht?", fragte er, zu der piekfeinen Arbeitsplatte hinüberschielend. Bei ihm zuhause sah alles irgendwie....nunja, nicht schmutziger aus, aber gebrauchter, voller kleiner Macken und Erinnerungen. Zum Beispiel, als er mal als Kind auf die Arbeitsplatte geklettert war, um ein schweres Porzellanglas mit Keksen vom obersten Regal zu hieven, aber natürlich war es ihm aus der Hand gerutscht, und er hatte pures Glück gehabt, dass das schwere Ding ihn nicht erschlagen hatte, sondern nur eine große Kerbe in die Platte geschlagen hatte. Von solchen und anderen Geschichten erzählte ihre Küche. Die Küche der Cornwalls sah irgendwie nicht so aus, als ob sie solche Geschichten erzählte.
"Hier sieht alles noch so neu und sauber aus", fügte er hinzu, wobei sauber ja ganz sicher nichts Schlechtes war! Fragend blickte er zu dem Hippie hinüber, mit den Fingern auf der Tischplatte trommelnd.
"Was wollen wir denn kochen? Ich bin da sehr offen, ich mag eigentlich alles!", erklärte er, dann aber kurz innehaltend und den Kopf schief legend.
"Du bist Vegetarier, oder?", fragte er und zog fragend die Augen etwas zusammen. Er meinte sich zu erinnern, so etwas mal in der Schule aufgeschnappt zu haben -natürlich in einem gemeinen und verletzenden Zusammenhang-, und das würde natürlich die Essensauswahl etwas einschränken, denn vermutlich fasste der Hippie Fleisch dann nicht einmal gerne an. Und Ethan wollte ihm auch ganz sicher nichts aufzwingen, was er nicht mochte!
"Aber ich kann auch mal nur Grünfutter essen", grinste er, und es fiel ihnen tatsächlich nicht schwer, sich auf etwas vegetarisches zu einigen. Schnell hatte Chris einen Haufen an Gemüse zusammengesucht, denn er vor sich stapelte und langsam schnippelte. Ethan war gar nicht schnell genug gewesen und beobachtete den Jüngeren neugierig und mit einem leicht unwohlen Gefühl.
"Ich kann auch helfen, nur, weil ich Gast bin muss ich mich ja nicht bedienen lassen!", ereiferte er sich und trat von hinten an den Blonden heran, sich ein wenig zu ihm hinüber beugend. Nicht, dass das schwer gewesen wäre, immerhin überragte er den Jüngeren ja auch ein Stück. Er lugte über seine Schulter, hatte sein Kinn beinahe darauf gelegt. Es war nur noch so wenig Platz zwischen ihnen, Ethan hätte nur seinen Kopf ein wenig zu drehen brauchen und vermutluch hätte er Chris schon berührt, sodass sich bei ihm alle Nackenhaare aufstellten. Beinahe wie zufällig drückte er sich noch näher an ihn heran und langte nach einem Stück Paprika, welches er anstatt in seinen in den Mund des Blonden wandern ließ.
"Wird bestimmt lecker", murmelte er, aber ehrlich gesagt war er viel zu abgelenkt vom Anblick des Jüngeren, er konnte nicht der einzige sein, der diese Spannung spürte, die die Nähe zwischen ihnen hervorrief. Ihm war beinahe so, als könnte er seinen Atem spüren und seinen Herzschlag hören, sodass er seine Stimme automatisch senkte, um dieses Geräusch nicht zu übertönen.

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BeitragThema: Re: You're the risk I'll always take   You're the risk I'll always take Icon_minitime1Fr Jul 05, 2013 12:03 am

Dass der Ältere tatsächlich zugesagt hätte, das hätte er sich irgendwie nicht träumen lassen, Chris konnte seine Gefühle kaum in Worte fassen, spürte, wie sich seine Mundwinkel immer weiter anhoben, er seinen Gegenüber überglücklich anstrahlte. „Sehr gut!“, stieß er freudig aus, am liebsten hätte er ihn einfach umarmt, lange und innig um ihn seinen Dank zu zeigen, doch irgendwie wollte er ihn auch nicht allzu sehr überrumpeln und ließ es lieber bei einem breiten Grinsen, während die grünen Augen jede Regung des anderen Gesichts beobachteten, es sich einprägend.
Manchmal hatte der Hippie wirklich mehr Glück im Leben, dass es schon fast illegal erschien, doch er wollte sich ganz bestimmt nicht beschweren. Ach, wer hätte je gedacht, dass der beliebte Schönling seiner Schule eines Tages bei ihm übernachten würde, ja, dass er in seinem Pool rumschwamm und irgendwie so nah an ihm dran war, dass er seine Wärme sogar durch das Wasser, das sie umgab, spüren konnte, dass sich seine feinen Härchen auf dem Nacken aufstellten und ein feiner Schauer über seinen Körper ging. Das Leben meinte es viel zu gut mit dem Blonden aber vielleicht hatte er auch mal etwas sehr Tolles verdient, etwas, was er bis jetzt noch nie wirklich hatte und auch wenn er irgendwie immer noch nicht glauben konnte, dass Ethan jemals mehr für ihn als Freundschaft empfinden konnte, so fühlte es sich dennoch nach so viel mehr an, dass es ihm warm in der Brust wurde. Und die Stunden wurden immer besser und angenehmer, besonders jetzt, wo der Langhaarige wusste, dass der Größere hier bei ihm bleiben würde, seine Eltern würden hoffentlich keinen Strich durch die Rechnung ziehen und ihn doch lieber zu Haus auffinden wollen, doch irgendwie war das bei den Sportlerkindern doch immer so, dass sie an Wochenenden aus waren und erst sonntags zurückkehrten, sie mussten das sicherlich kennen. Und wenn sie später sogar irgendwie etwas in die Lektüre schauen würden, wäre das sogar für eine gute Sache gewesen und würde Ethans Note ganz bestimmt steigern. Dem Kleineren war es eigentlich egal, was sie heute tun würden, er wollte einfach nur die Nähe des Älteren genießen, jede Sekunde auskosten, die er mit ihm verbringen konnte und die ihnen niemand nehmen konnte- keine Eltern und keine Freunde, die den Hippie nicht mochten und auch umkehrt nicht seine Freunde, die dem Sportler einfach nicht trauen konnten oder besser gesagt nicht trauen wollten, dabei gab es absolut keinen Grund, ihm in irgendeiner Form zu misstrauen, er war anders als all die Typen auf ihrer Schule, anders als seine Clique und man konnte ihn für dämlich halten, doch Chris glaubte genug Menschenkenntnisse gesammelt zu haben um zu wissen, dass der Dunkelhaarige ihm nichts vormachte- wieso sollte er auch bitteschön? Es wäre doch sinnlos, wenn man zusätzlich mehr Zeit mit einem Menschen verbrachte, auf den man in Wahrheit absolut keine Lust hatte. Der Blonde war froh, dass er nicht auf seine Freunde gehört hatte und irgendwie auf Distanz gegangen war, jetzt hätte er so viele schöne Momente in seinem Leben einfach nicht erleben können, doch wenn er sich etwas in den Kopf gesetzt hatte, konnte ihn ohnehin niemand davon abhalten, nicht einmal die besten Freunde auf dieser Welt.
Chris hätte wahrscheinlich auf ewig im Wasser treiben können, es war so entspannend und angenehm, dass er nicht einmal den Wunsch gehabt hatte, hinauszugehen, doch langsam wurde die Haut an seinen Fingerkuppen unangenehm schrumpelig und zu lange sollte man sich wohl auch nicht hier drinnen aufhalten, sodass er schnell seinem Mitschüler aus dem Pool hinausfolgte, sich wie ein nasser Hund kurz schüttelnd, sich anschließend neben dem Schönling fallen lassend. „Am Strand ist der Nachteil, dass man nachher überall Sand hat…für Wochen.“, Chris hatte seinen Sand immer in ein großes Glas geschüttelt, wenn er am Strand mit anderen Leuten von hier und einer anderen Stadt nebenan trafen, was in seinem Zimmer herumstand. Er wusste nicht warum er das tat, doch irgendwie wurde es mittlerweile zu einer Angewohnheit, vielleicht weil dieser Sand für schöne Momente mit wichtigen Menschen stand und ihn jedes Mal an diese Momente erinnerte. Ja, wahrscheinlich deswegen.
Der wolkenlose Himmel über den zwei ruhenden Gestalten ließ die Sonnenstrahlen gnadenlos auf ihre Körper prasseln, dass es nicht einmal lange gedauert hatte, bis endlich ihre Kleidung so trocken war, dass sie den Garten verlassen und ins Haus zurück konnten, was wohl in jedermanns Interesse war, denn so schön die Welt im Grünen war, ein bisschen Ausruhen im kühleren Haus wirkte fast schon genauso verlockend, besonders dann, wenn die Eltern nicht da waren, außerdem hatte sich in diesem Moment zusätzlich der Magen des Nachhilfeschülers gemeldet, der den des Blonden irgendwie mit dem Gegrummel ansteckte, sodass er ebenfalls schützend seine Arme um den Bauch schlang, laut loslachend. „Ja, wir sollten wirklich irgendwas futtern.“, stimmte er seinem Gast zu, schnell auf die Beine springend, sein Shirt einfach im Garten liegen lassend, wenn ihm kalt war, konnte er es ja jederzeit wieder zurückholen. Seine grünen Augen blicken zum Älteren, sicherstellend, dass er ihm in die Küche folgend. Gedankenverloren ließ er seinen Blick in den geöffneten, gut gefüllten Kühlschrank wandern, alles, was an frischem Gemüse da war, herausholend, auf die Arbeitsfläche legend, während sein Kopf sich belustig zum Sportler herumdrehte. „Natürlich wird hier gekocht, vielleicht nicht immer von meiner Mutter, welche übrigens auch viel Wert darauf legt, dass die Küche blitzt und unbenutzt aussieht.“, versicherte er dem Dunkelhaarigen schmunzelnd, während er das Gemüse mit kaltem Wasser abwusch. Viele Geschichten konnte man in dieser Küche nicht ablesen, sie hatten nicht einmal Kühlschrankmagnete hängen gehabt, die irgendwelche alten Kunstwerke trugen, die der Hippie zu Grundschulzeiten gemalt hatte, diese konnte man im Büro seines Vaters jedoch wiederfinden. Klar, hatte der Blonde sich hier und da schonmal den Kopf aufgeschlagen oder irgendetwas ausversehen zerstört, doch das konnte seine Familie immer ganz gut beheben, das war eben hier so.
Bei der Frage, was sie kochen sollten, wedelte der Jüngere mit einem Bündel kleiner Tomaten herum, schief grinsend, während er mit seiner blonden Mähne bestätigend nickte. „Ich würde dir gerne irgendwas Fleischartige kochen aber ich wüsste nicht einmal, wie man Fleisch verarbeitet. Naja, vegetarisches Essen besteht nicht nur aus Grünzeug! Ich mach uns eine Reispfanne.“, an sich war das fleischlose Essen genauso wie das mit Fleisch, nur dass man eben genau diese Zutat wegließ und vielleicht mit etwas gesünderem ersetzte. Zuerst hatte der Nachhilfelehrer ein veganes Leben führen wolle, doch das war einfach nicht möglich, nicht nur, dass seine Eltern das nicht mitmachen wollten, auch schien es eine Tortur zu sein, wirklich Ergänzung zu finden für all die Nährstoffe, die in den anderen Produkten enthalten war, außerdem mochte der Hippie Käse und wusste gar nicht, wie er darauf je hätte verzichten können!
Hastig schnappten sich die langen Finger ein Schneidebrett samt Messer, begann die einzelnen Zutaten schnell und dennoch vorsichtig zu schnibbeln, konnte nur noch das Geräusch seines am Holzbrett aufschlagendem Messers hören, das selbst die laut tickende Uhr irgendwie übertönen konnte. Chris war so konzentriert in seiner Aufgabe, dass seine Ohren nicht einmal die Stimme des Anderen gehört hatten, sodass eine plötzliche Nähe ihn ein wenig erschreckte, er einen Moment lang mit dem scharfen Messer innehielt, tief durchatmend. Sein Herz wollte beinahe aus seinem Brustkorb springen, während sich feine Gänsehaut auf seinem gesamten Körper bildete. Er war so nah bei ihm, dass er seinen Geruch aufnehmen konnte, er konnte spüren, wie er Luft holte und diese wieder ausatmete. Er kam sich auf einmal so paralysiert vor, beobachtete seine Hand, wie er einfach nach einem Paprikastück langte. „Du sollst warten, bis das alles f-“, Ethan ließ ihn nicht einmal zu Ende reden, als er plötzlich das kleine Stück in seinen Mund beförderte, an dem der Kleinere hastig kaute. Der Hippie nahm seinen ganzen Mut zusammen, drehte sich zu dem Älteren herum, wurde im nächsten Moment rot um seine Nase. Das Gesicht des Mitschülers war so gefährlich nah bei ihm, die Spannung zwischen ihnen so elektrisierend, dass er glaubte es irgendwie knistern und zischen zu hören, doch vielleicht war es auch seine Einbildung.
Eine Weile lang starrten die grünen Augen einfach nur in das bildhübsche Gesicht, leise schluckend. Wenn es einen Moment gab, um seinen Verstand ganz zu verlieren, dann war es dieser, dieser kleine schwerelose Moment, der den Hippie ganz einnahm, dass er nicht einmal bemerkt hatte, wie der Messer ganz weglegte, sich etwas zum Sportler herumdrehend, sodass er sich nicht mehr so seltsam verrenken musste, um ihn anzublicken, jedoch immer noch kaum Abstand zwischen beiden Körpern gewinnend, nein, es kam ihm sogar beinahe so vor, als ob sie sogar noch etwas enger aneinander gerückt waren, doch irgendwie spielte das gerade absolut keine Rolle- Chris hatte keine Kontrolle mehr über seinen Verstand, geschweige denn seinen Körper und der warme, halbnackte Leib seines Gegenübers machte es ihm auch nicht gerade einfach, die Fassung zu bewahren. „Du..du weißt doch noch gar nicht, wie es schmeckt.“, murmelte der Kleinere leise, konnte seinen Blick nicht mehr vom Dunkelhaarigen abwenden, sich auf seine Zehenspitzen stellend, während sein Gesicht sich gefährlich nah zu dem des Älteren streckte. Er hatte absolut keine Ahnung, was er gerade machte, so etwas hatte der Blonde ohnehin noch nie in seinem Leben getan, doch jetzt schien es ohnehin zu spät zu sein, er konnte jetzt nicht einfach ein Rückzieher machen, stattdessen schloss er für einen kurzen Augenblick seine Augen, presste vorsichtig seine Lippen auf die des Anderen. Chris hatte keine Ahnung, ob er das richtig machte und wie man überhaupt richtig küsste, er hatte es nur bei anderen Leuten und in Filmen gesehen und tatsächlich war das hier irgendwie sein allererste Kuss überhaupt, den er gerade kurz so sehr auskostete und genoss, wie es ihm nur möglich war. Es fühlte sich so unglaublich anders an, so gut, dass tausende Feuerwerke in seinem Inneren aufgingen, das Herz mittlerweile gegen seinen Hals schlug, dass es beinahe ungesund war, dabei war es nur ein kleiner, unschuldiger, unerfahrener Kuss, doch alleine schon die Lippen des Sportlers zu kosten, die so weich und angenehm waren, waren irgendwo mehr, als er jemals verlangt hatte.
Chris behielt die Augen einen Moment lang geschlossen, als seine Füße wieder festen Boden gewannen, wobei, eigentlich fühlte es sich so an, als hätte er ganz und gar keinen festen Boden unter seinen Füßen gehabt, er glaubte sogar ein wenig zu schwanken, betrunken von den Gefühlen, die ihn zu erdrücken schienen. Konnte ein Mensch überhaupt so viel fühlen? Erst langsam, ganz zögerlich, schlug der Jüngere seine Lieder auf, Ethans Gesicht anblinzelnd, als ihm auf einmal bewusst wurde, was er gerade getan hatte. Oh Gott! Wo hatte er nur diesen Mut her, diesen unglaublichen Leichtsinn, dabei wollte er doch nur schnell etwas für die beiden kochen und jetzt hatte er Ethan einfach ohne seiner Erlaubnis geküsst! Der Hippie spürte, wie sein Gesicht wieder etwas röter wurde, er konnte nicht glauben, dass er das gerade getan hatte. Doch wenn der Dunkelhaarige es nicht gewollt hätte…dann hätte er ihn bestimmt bereits früh genug von ihm weggedrückt. Dass der Kleine in den Schönling verliebt war oder ihn zumindest sehr anziehend fand, müsste mittlerweile dem Älteren bewusst sein, doch wie war es bei ihm, was hatte er für Gefühle seinem Nachhilfelehrer gegenüber? Könnte er vielleicht mit diesem Kuss alles zerstört haben, vielleicht sah er sie nur als gute Freunde an und nicht mehr? „Ehm….oh Gott, ich- ich hab keine Ahnung, wieso ich das getan hab, ehm…ich küsste sonst nicht einfach jeden...ich…“, seine Stimme bröckelte beinahe bei jedem Wort, dass er am liebsten lieber wieder seine Klappe gehalten hätte, seine Kehle fühlte sich ohnehin unglaublich trocken an. „Tut mir leid...wenn ich dich irgendwie…wenn du das nicht wolltest, also...äh.“, wahrscheinlich glich sein Gesicht gerade den Tomaten, die auf der Arbeitsplatte herumlagen, er wusste auch nicht wieso er auf einmal seinen ganzen Mut verloren hatte, den er wenige Augenblicke zuvor in Überschuss gehabt hatte, aber das war wohl eine Teenagersache- schnelle und hohe Flüge und noch schnellere Abstürze. „Ich habe noch nie jemanden…naja…geküsst.“, gab er anschließend zu, seinen Blick kurz auf die nackten Füße wandern lassend, ehe er in Ethans Gesicht blickte, verwirrter denn je. Was machte dieser Kerl nur mit ihm, er konnte doch nicht der einzige sein, der so verrückt nach ihm war, dass er sogar eine Sekunde lang vergaß Luft zu holen, etwas versetzt nach Atemluft schnappend. So ahnungslos und verwirrt die kleine Gestalt auch war, seine Lippen sehnten sich dennoch wieder nach denen des Dunkelhaarigen, ohne zu wissen, ob er das Gleiche wollte, ob sie gleich fühlten oder er vielleicht einfach gleich wieder gehen würde. „Wenn du das doof fandest…kannst du trotzdem irgendwie bleiben…bitte?“, seine Augen starrten ihn beinahe wehleidig an, Chris wollte einfach nicht, dass er ging, auch wenn er vielleicht was Falsches gemacht hatte, ein Kuss konnte doch auch einfach so ignoriert werden, bestimmt war es nicht einmal etwas Neues für ihn, naja, vielleicht war es nur in der Hinsicht neu, dass es die Lippen des Hippies waren, die seinen Mund benetzt hatten.

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BeitragThema: Re: You're the risk I'll always take   You're the risk I'll always take Icon_minitime1Fr Jul 05, 2013 2:43 pm

Also war er wohl doch nicht der einzige, den dieser Augenblick kalt erwischt hatte, er konnte es in Chris´ Augen sehen, nein, nicht nur da, sein ganzer Körper schien angespannt zu sein und Ethan meinte sogar sehen zu können, dass sich die Härchen auf seinem Körper aufgestellt hatten. Vielleicht war er doch zu weit gegangen, ihm zu nah gekommen, wer konnte schon wissen, wo er nach der Panne von gestern die Grenze gezogen hatte? Der Sportler hatte beinahe schon ein schlechtes Gewissen, dass er so aufdringlich gewesen war und wollte sich gerade wieder ein Stückchen entfernen, als Chris sich zu ihm herumdrehte und ihn direkt ansah, dass er das Gefühl hatte, er wäre vom Blitz getroffen worden. Wie konnten die anderen Witze über ihn machen? Hatten sie sich ihn überhaupt schon mal näher angeschaut? Vermutlich nicht, denn sonst hätten sie unweigerlich sehen müssen, wie hübsch er war, allein seine Augen zogen ihn so wehr in den Bann, dass er sich gar nicht mehr rühren konnte. Nicht, dass er sich hätte wegbewegen wollen.
„Ach, ich vertrau dir“, murmelte der Sportler vor sich hin und war sich ziemlich sicher, dass keiner von ihnen gerade wirklich über das Essen nachdachte. Nein, besonders Chris schien gerade über etwas ganz anderes nachdachte, sich leicht auf die Zehenspitzen gestellt hatte, um ihn besser zu erreichen. Erreichen für was? Hatte der Hippie gerade tatsächlich das vor, was Ethan dachte, würde er-? Alle seine Gedanken brachen schlagartig ab, als er plötzlich die weichen Lippen des Blonden auf seinen spürte. Ethan war sich ziemlich sicher, dass das hier, genau das hier, der angenehmste Moment in seinem ganzen bisherigen Leben war. Es war sein erster richtiger Kuss mit jemand anderem als vielleicht Mutter oder Vater, und damit hatte das hier nun gar nichts gemeinsam. Chris hatte die Augen geschlossen, während er seine Lippen suchte, aber Ethan konnte gar nicht, er musste einfach in das hübsche Gesicht des Hippies blicken um sich sicher zu sein, dass das alles hier kein Traum war. Der Sportler hatte Angst gehabt, dass er der einzige war, der so viel in ihr kleines Treffen hineindachte, aber da wurde er ja gerade gehörig vom Gegenteil überzeugt. Sein Herz schien platzen zu wollen, so heftig, wie es gegen seine Rippen donnerte, dabei war es nur ein Kuss, nicht einmal mit Zunge, aber es war Chris, und es war sein erster, und dass das alles nun so zusammenkam, war sicher der Grund dafür, dass es ihm schlicht den Atem verschlug. Der Hippie schmeckte so gut, ein klein wenig nach Paprika, sodass Ethan sich ziemlich sicher war, dass er diesen Geschmack in Zukunft immer mit diesem Augenblick verbinden würde. Als der Jüngere langsam wieder von ihm abließ, hatte er das Gefühl, dass seine Beine aus Wackelpudding waren. Er blinzelte den Jüngeren nur aus großen Augen an, und seine Kehle war so trocken, dass er glaubte, keinen einzigen Ton heraus zu bekommen, und so war es dann auch, sodass er gar nicht in Chris´ berührtes Gestotter einfallen konnte, ihn unterbrechen konnte, um ihm zu sagen, dass das gerade eben wohl der tollste Moment aller Zeiten gewesen war und dass sein erster Kuss bei niemandem besser aufgehoben wäre als bei Chris. Oh, dieser Kuss veränderte alles, und zwar auf die bestmögliche Art und Weise!
„Chris…“, stieß er ein heiseres Krächzen aus und musste sich räuspern, um den Frosch aus seinem Hals zu vertreiben.
„Hey, es…also…Das war auch mein erster Kuss“, brachte er unter sehr viel Gestotter hervor und vermutlich war der Rotton in seinem Gesicht mittlerweile genauso schlimm wie der des Hippies. Er schaffte es nicht einmal wirklich anständig Luft zu holen, sodass es ihn beinahe überfordert hätte, das Gespräch wieder in eine andere Richtung zu lenken. Denn er wollte ganz und agr nicht, dass der Eindruck entstand, er hätte das doof gefunden, wenn das Gegenteil der Fall war.
„Wow….“, murmelte der Dunkelhaarige immer noch ganz neben der Spur. Dieser Kuss konnte so viel bedeuten, er konnte so viel nach sich ziehen, dass der Gedanke daran dem Sportler sogar ein kleines bisschen Angst machte, aber auf der anderen Seite hätte er sich nicht mehr freuen können.
„Doof?!“, stieß er beinahe entsetzt aus und das Grinsen auf seinem Gesicht schwoll daraufhin nur ins Unermessliche an.
„Ich bleibe gerne hier, aber nur……nur, wenn ich dich nochmal küssen darf“, antwortete der Größere, und seine Stimme war dabei immer leise geworden, während der Rotton in seinem Gesicht wieder zugenommen hatte. Langsam und vorsichtig legte er seine Hände an das Gesicht des Hippies, er konnte unter seinen Fingern spüren, wie warm er geworden war. Dieses Mal war er es, der sich ein Stück zu dem anderen hinunterbeugte und seine Lippen suchte. Dafür, dass sie beide zuvor noch nie jemanden geküsst hatten, machten sie das eigentlich ziemlich gut, zu mindestens fühlte es sich für den Älteren so an. Dieses Mal erlaubte er es sich ebenfalls, die Augen zu schließen und sich einfach voll und ganz auf die Berührung des Kleineren zu konzentrieren. Etwas zögerlich und mit einem ungeheuer schnellen Herzschlag drückte er mit seiner Zunge gegen die Lippen des anderen, und er ließ tatsächlich einen richtigen Zungenkuss zu. Ethan konnte gar nicht anders, als den schmaleren Leib unwillkürlich etwas näher an sich zu ziehen, er konnte ihn gar nicht nah genug bei sich haben. Er bekam fast keine Luft mehr, so lange hatte er an den Lippen des Hippies gehangen, und jetzt fühlte er sich ganz benommen, als er von ihm abließ, ein seliges Lächeln auf den Lippen. Er hätte lachen und schreien können, doch nichts schien irgendwie der unglaublichen Freude Ausdruck verleihen zu können, die ihm der Kuss bereitet hatte. Chris war in ihn verliebt, er hatte ihn geküsst, und Ethan konnte es erwidern, war denn das alles zu fassen?! Wie hatten sie bloß all die Jahre in der Schule so aneinander vorbeileben können? Er hatte deswegen jetzt ein richtig schlechtes Gewissen. Die starken Arme schlangen sich um die Hüfte des Kleineren, ihn neben sich auf die Küchenzeile setzend und ihn glücklich anlachend.
„Ich hatte Angst, dass du mich nicht so magst“, gestand er und er merkte, wie sein ganzer Körper immer noch zitterte vor Glück. Seine Finger strichen langsam und noch immer etwas unbeholfen über den schmalen Leib des Hippies, das war alles noch so neu, aber mit ihm zusammen wollte er es gerne lernen. Seine Lippen schienen wie magnetisch von denen des anderen angezogen zu werden, sodass er sich erneut nach ihm streckte, ihn dieses Mal etwas kürzer küssend.
„Du schmeckst so gut“, seufzte er leise auf und drückte sein Gesicht in Chris´ Nacken. Zum Glück war das Haus leer und es würde sie auch generell niemand mehr stören, die ganze Zeit zu zweit allein war wohl das Beste, was ihnen hätte passieren können. Jegliche Gedanken an so etwas Banales wie Essen oder Englisch lernen waren aus seinem Kopf gewischt, jetzt, da der Knoten irgendwie geplatzt war. Es war, als hätten sie beide irgendwie nur auf ein Signal gewartet, dass sie sich endlich besser leiden konnten als nur als Freunde. Noch immer klopfte sein Herz schneller als nach jeder sportlichen Höchstleistung und er löste sich nur sehr langsam von dem anderen, die Hände noch immer auf seiner Hüfte.
„Stell dir mal vor, ich wäre stattdessen heute zum Strand gegangen“, stieß er beinahe ein wenig schockiert aus, während er mit einer Hand durch Chris´ Haarsträhnen fuhr. Es war so toll, was er jetzt alles tun durfte, ohne, dass es irgendwie merkwürdig oder unangebracht gewesen wäre!

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BeitragThema: Re: You're the risk I'll always take   You're the risk I'll always take Icon_minitime1Fr Jul 05, 2013 9:57 pm

So eine kleine Lippenberührung konnte wirklich so viel ausmachen, sie konnte alles zerstören oder ihr Miteinander sogar in eine andere Richtung schicken, Chris wusste in diesem Moment jedoch absolut nicht, was er mit seinem lächerlichen eventuell bewirkt haben könnte. Verliebt zu sein konnte wirklich so furchtbar sein, dass es wehtat, besonders wenn die verschiedenfarbigen Augen seines Gegenübers ihn so anblickten, wie sie es gerade taten, dass man regelrecht vergessen konnte, wie man sich als Mensch eigentlich benehmen sollte, dass er sogar aufhörte, vor sich hinzustottern und zu murmeln, immerhin wirkte er schon wie ein seltsamer Verrückter und das war ganz sicher nicht seine Intention gewesen.
Als der Ältere seinen Namen aussprach, schob er seinen Kopf noch ein wenig weiter hinauf, um ihn besser ansehen zu können, lauschte gespannt seinen Worten, ihn jedoch im nächsten Moment mit großen, geweiteten Augen anblickend. Wie war das? Das war sein erster Kuss? Wie konnte er nur so lange ungeküsst durch die Welt wandern?! Der Blonde konnte es nicht fassen, dass er der Erste war, der den Größeren geküsst hatte, dass kein Mädchen dieser Welt ihm zuvorgekommen war und auch kein Typ dieser Welt natürlich. Er konnte nicht leugnen, dass es sein Inneres noch stärker vor intensiven Gefühlen, die er Ethan gegenüber hegte, zusammengedrückt wurde- niemand würde ihm jemals diesen Moment wegnehmen, egal, ob er wirklich zufriedenstellend war oder nicht- der Hippie würde immer behaupten können, dass er den beliebten Schönling aus seiner Schule als Erster küssen durfte, naja, oder sich zumindest die Freiheit nahm und dieses erste Mal von ihm einfach so gestohlen hatte, ohne sich vorher wirklich die Erlaubnis geholt zu haben.
Doch war er ihm denn dann irgendwie gut genug? War das wirklich der Kuss, den sich der Sportler immer vorgestellt hatte? Dass Chris es nicht hätte besser treffen können, war ihm bereits von der ersten Sekunde an bewusst- keiner erschien in seinen Augen perfekter zu sein als der Dunkelhaarige, irgendwie fiel es dem Kleinen sogar schwer es irgendwie zu bereuen, dass er den Anderen vielleicht etwas überrumpelt hatte, denn immerhin würde das eine Erinnerung für immer bleiben, etwas, was ihm keiner jemals wieder nehmen konnte, ganz egal, was später noch geschehen würde.
Ethans Grinsen verwirrte den Jüngeren ein wenig, doch solche Gesichtsregungen konnten doch nur etwas Gutes bedeuten, vielleicht fand er das alles sogar ebenso toll und berauschend, wie der Hippie, der sich immer noch nicht sammeln konnte, immerhin war das eine große Sache…zumindest für ihn. „Also…also fandest du das irgendwie…okay?“, fragte der Langhaarige mit leiser Stimme, nervös auf seiner Unterlippe kauend. Der Geschmack des Mitschülers benetzte immer noch die Oberfläche seiner Lippen, er konnte nicht einmal sagen, wonach es ihn erinnerte, er wusste nur, dass er es mochte und mehr davon wollte und dass dieser Gedanke ihn etwas röter werden ließ, er verlegen seinen Blick leicht senkte, so, als könnten diese Augen irgendwie Gedanken lesen, vielleicht herausfinden, was er gerade dachte, was er gerade vom Älteren wollte. Und tatsächlich! Ethan musste Gedanken lesen können! Anders konnte er sich die nächsten Worte nicht erklären, die in den Ohren des Blonden erklangen, der erneut sein Gesicht zu seinem Gegenüber schweifen ließ, seinen Mund leicht öffnend. „Ehm….okay.“, murmelte er mit heiserer Stimme, dass er sich wie all die Kerle anhörte, die einen grauenvollen Stimmbruch erleiden mussten. Seine Fingerspitzen kribbelten nervös vor sich hin, während die smaragdgünen Augen den Schönling erwartungsvoll anstarrten. Er wusste gar nicht, was er sonst machen sollte, Chris hatte keine Ahnung von solchen Dingen, er war ja immer noch überrascht, dass er Ethan einfach so ohne Hintergedanken küssen konnte, doch diesmal war es viel schwieriger seinen Kopf auszuschalten, wobei, die warmen, langen Finger des Dunkelhaarigen auf seinem Gesicht hatten es schnell geschafft, ihm den Verstand zu rauben, dass er glaubte jeden Augenblick einfach zwischen diesen Fingern schmelzen zu können, bald nur noch eine Gefühlspfütze war, dessen Herz all diese Dinge kaum verkraften konnte, so schnell wie sie aufeinanderfolgen. Und dann war Ethan wieder so gefährlich nah an seinem Gesicht, dass es dem Hippie den Atem raubte, er wusste gar nicht mehr, wie man richtig atmete und brauchte sich auch für einen Moment nicht daran zu erinnern, als er erneut die weichen Lippen seines Mitschülers auf seinen spürte. Fast schon automatisch schlangen sich die Arme um den muskulösen Oberkörper, sich haltsuchend an ihm festhaltend, sonst wäre er wahrscheinlich wirklich irgendwie umgefallen, wie auch immer das möglich war, doch bei Chris war alles, was auch nur ansatzweise peinlich sein könnte, möglich gewesen!
Der Blonde konnte das Blut in den Ohren rauschen hören, wie das arme Herz es wild durch die Venen pulsieren ließ, dass ein hoher Blutdruck wahrscheinlich nichts im Gegensatz zu dem war, was er gerade hatte. Wie konnten Lippen auch so heftige Reaktionen hervorrufen? Wie schaffte Ethan das nur immer wieder ihn um seinen Finger zu wickeln, ihn irgendwie vom Boden abheben zu lassen und diese Höhenflüge würden wohl Monate lang anhalten, da war der Langhaarige sich mehr als nur sicher!
Ein wenig überrascht war er jedoch trotzdem, als die fremde Zunge plötzlich gegen seine Lippen stupste, er wusste ja nicht einmal wie das alles ging, sie dennoch einlassend, ließ sich einfach fallen und genoss diese andere, gute Erfahrung, die so gut war, dass es schmerzte. Der Sportler brauchte Chris gar nicht enger an sich zu ziehen, immerhin hatte sich dieser bereits so eng an den muskulösen Leib seines Nachhilfeschülers geschmiegt, dass kein einziger Zentimeter zwischen ihnen frei war, auch wenn der Kleinere einen Moment lang Angst bekam, dass die nackte Haut, welche er auf seiner spürte, vielleicht noch eine ganz andere Sache hervorrufen konnte, doch alles in ihm war so eingenommen von diesem Kuss, dass alles andere regelrecht außer Acht gelassen wurde, wie ihr Hunger oder die Tatsache, dass Menschen atmen mussten um zu überleben. Noch nie hatte der Jüngere es für so unnötig empfunden, Luft zu atmen und dennoch lösten sich seine Lippen keuchend von denen des Anderen, schnell nach Luft schnappend, ehe er überhaupt etwas sagen konnte. Ihm war so schwindelig, dass alles in seinem Umfeld begann, sich zu drehen, Chris ich nur noch fester am Körper des Sportlers festhaltend. Hieß das jetzt alles, dass Ethan ihn mochte? Also, mehr als nur einen Freund, dass er vielleicht sogar ein bisschen in ihn verliebt war oder vielleicht sogar genauso stark wie der Hippie in ihn, auch wenn Chris sich das fast gar nicht vorstellen konnte. Der Jüngere konnte das alles immer noch nicht fassen, er wartete immer noch auf das Klingeln seines Weckers, das ihm zu verstehen gab, dass das hier ein viel zu guter Traum war, so gut, dass er einfach nicht wahr sein konnte- die starken Arme des Größeren, seine Lippen, seine Zunge- er hatte ihn wirklich mit Zunge geküsst! Oh Gott, wie sollte er das jemals verarbeiten können?
Erst Ethans Worte rissen ihn irgendwie aus den Gedanken, die sich ohnehin nur um ihn kreisten, um das alles hier, um die Tatsache, dass der Langhaarige zum allerersten Mal so etwas wie die körperliche Nähe eines Menschen so intensiv spüren konnte, in welchen er über beide Ohren verliebt war und das schon seit einiger Zeit, wenn man es genau nahm, allerdings verwunderten ihn diese Worte sehr, dass er ein lautes Lachen ausstieß, jedoch schnell wieder verstummend. „Du hattest Angst, dass ich dich….nicht so mag?“, er blickte den Größeren mit hochgezogenen Augenbrauen an. Das konnte er doch nicht ernst meinen, sprachen seine Handlungen denn nicht Bände? Jeder konnte sehen, wie sehr er den Sportler anschmachtete. „War gestern nicht ausreichend um zu wissen, dass du…mich irgendwie verrückt machst? Ich hab immer gedacht, ich wäre einfach nicht gut genug für dich, zu seltsam oder nicht dein Typ.“, gestand der Hippie leise, senkte seinen Blick einen Moment lang, jedoch war es kaum möglich gewesen, nicht in dieses Gesicht zu blicken, er wollte gar nichts anderes mehr in seinem Leben sehen.
Oh, sein Inneres feierte gerade die größte Party überhaupt, alles tanzte zum Takt des laut trommelnden Herzens, selbst seine Muskeln schienen diesen Tanz nicht verpassen zu wollen, sodass alles sich irgendwie unkontrolliert, zitternd bewegte. Langsam, fast schon zaghaft, ließ Chris seine Finger über den muskulösen Rücken seines Gegenübers wandern, sich anschließend an seinem Nacken festhaltend, während er ihn unwillkürlich näher zu sich heranzog, um seinen Kuss sanft und etwas zaghaft zu erwidern. Wenn das so weiterging, würde er noch süchtig nach dem Dunkelhaarigen werden, doch seine mangelnde Ahnung und Erfahrung in diesem Bereich machte ihn ein wenig vorsichtiger, was lächerlich war, immerhin hatte Ethan doch laut seiner Aussage ebenfalls weder Erfahrung noch Ahnung, wie das richtig ging, für ihn fühlte es sich zumindest richtig an und irgendwie glaubte Chris auch nicht, dass alles andere irgendwie wichtig war.
„Du schmeckst viel besser.“, hauchte der Kleinere ihm leise entgegen, breit grinsend, dass seine Mundwinkel schmerzten. Er konnte sein Glück nicht fassen, konnte nicht glauben, dass ihnen das gerade passierte, dass so etwas überhaupt möglich war! Chris wollte gar nicht mehr vom Älteren ablassen, ließ die Arme jedoch mit Bedauern wieder sinken, als sich dieser von ihm loslöste, ihnen einen Moment lang fragend, im nächsten Moment jedoch empört anblickend. „Dann würden wir beide Dinge tun, die uns nicht gefallen und…ich wäre am Wochenende allein.“, erwiderte der Hippie, dabei sein Gesicht verziehend. Er wollte gar nicht darüber nachdenken, was geschehen wäre, hätten sie sich heute nicht getroffen, hätte der Blonde nicht den Geburtstag seiner Nana vergessen und wäre Ethan ihm nicht gestern während der peinlichen Aktion hinterhergelaufen. Wenn all das nicht geschehen wäre, würden sie immer noch ahnungslos und schüchtern nebeneinander existieren, vielleicht hätten sie sich nie geküsst und vielleicht wären sie einfach nach der Schule irgendwie in Freundschaft auseinandergegangen und hätten sich nie wiedergesehen. Bei all diesen Gedanken schmieg der Kleinere sich schon automatisch an seinen Mitschüler heran, seinen Kopf auf seiner Brust abstützend. „Ich hab zu viel Glück…“, murmelte der Blonde leise vor sich hin, konnte den Herzschlag des Anderen hören, das Trommeln bereitete ihm eine angenehme Gänsehaut, dass er gar nicht mehr vom Dunkelhaarigen ablassen wollte, doch so sehr er die Wärme Ethans genoss, die traute Zweisamkeit wurde schnell unterbrochen, als sein Magen ein lautes, klagendes Grummeln ausstieß, weiteren, eng umschlungenen Momenten einen Strich durch die Rechnung ziehend, sodass Chris sich langsam wieder vom Älteren loslöste, ihn entschuldigend anblickend. „Wir sollten wirklich was essen.“, stieß er leise aus, sich wieder zum Gemüse umdrehend, auch wenn es wirklich schwieriger war, als man vielleicht glauben konnte- der Hippie hatte einfach Angst, Ethan könnte im nächsten Moment einfach verschwinden, ein Wimpernschlag und er war weg und all dies war nur seine Einbildung, ein sehr realistischer, herzzerreißender Tagtraum, doch er war immer noch hier, so nah bei ihm, dass er seine Wärme spüren konnte.
Diesmal ließ er den Sportler sogar mithelfen, sodass sie schnell mit dem Essen fertig waren, wenn auch mit vielen Unterbrechungen, wenn sich ihre Blicke trafen und keiner so wirklich wegschauen wollte, wie sollte man auch, das war alles so frisch und neu, dass es ein Wunder war, dass die Reispfanne nicht angebrannt wurde beim Kochen! Mit zwei vollen Tellern schmissen sich die zwei Gestalten auf die große, gemütliche Couch, während Chris den Fernseher einschaltete, solange umschaltend, bis er irgendeinen Film gefunden hatte, der erst wenige Minuten zuvor angefangen hatte, seine Beine an seinen Körper ziehend, während er sich das warme Essen in den Mund schob, etwas näher zu seinem Mitschüler heranruschtend, ihn glücklich anstrahlend. Nein, Chris konnte sein Glück immer noch nicht fassen, denn wenn sie sich so nah gekommen waren, dann muss es doch auch heißen, dass sie irgendwie, nun ja, jetzt zusammen waren, oder? Und wenn sie das waren, dann waren sie so etwas wie ein Paar! Solche Gedanken machten den Jüngeren erneut schwindelig, dass seinen Kopf leicht schüttelte, versuchte an etwas anderes zu denken, was leider nicht so einfach war, wie anfangs angenommen. „Seit wann weißt du eigentlich, dass du…naja, dass du mich irgendwie..magst.“, fragte der Langhaarige mit leiser Stimme, schielte zum Schönling hinüber. Chris war neugierig und solche Dinge interessierten ihn irgendwie, wen auch nicht? „Ich hätte nie gedacht, dass meinem Leichtsinn dankbar sein könnte…normalerweise traue ich mich sowas nicht, ich bin in solchen Hinsichten ein echter Angsthase.“, er zuckte mit den Schultern, leise in sich hineinlachend, irgendwie war es ja auch schon witzig, dass er an sich keine Probleme hatte, seine Meinung zu verkünden und auf die Menschen offen und ehrlich zuzugehen, doch wenn es darum ging, jemanden deutlich zu machen, dass er irgendwie sein Herz gestohlen hatte, naja, das war eine ganz andere Sache! „Was heißt das eigentlich jetzt? Ich meine, sind wir…irgendwie zusammen? Tut mir leid, ich kenne mich mit sowas nicht aus.“, gestand der Hippie , dabei entschuldigend in die verschiedenfarbigen Augen des Dunkelhaarigen blickend, sich so sehr in ihnen verlierend, dass ihm beinahe der Teller von den Händen gefallen war, doch er konnte seinen Griff noch rechtzeitig verstärken, sodass ein weiterer Unfall irgendwie verhindert werden konnte.

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BeitragThema: Re: You're the risk I'll always take   You're the risk I'll always take Icon_minitime1Fr Jul 05, 2013 10:21 pm


Nachdenklich musterte Ethan seinen Gegenüber, er konnte es immer noch nicht so ganz fassen, dass das alles gerade wirklich passiert war, und dass er nicht immer noch am Pool in der Sonne lag und sich das alles nur einbildete. Aber Chris fühlte sich viel zu echt an, um nur eine Einbildung zu sein. Er ertappte sich immer wieder dabei, wie er den anderen verträumt anblinzelte, wie konnte er auch nicht? Er war so hübsch und es war so unfair, dass die anderen Leute in der Schule so sehr über ihn herzogen, sie hatten kein Recht dazu, und Ethan merkte, wie er von einer Sekunde auf die nächste noch viel beschützender dem Langhaarigen gegenüber geworden war, sodass er ihn noch ein wenig näher an sich heranzog. Er hätte Stunden so verbringen können, einfach nur eng umschlungen mit dem Jüngeren in der Küche herumstehen und genießend, dass er ihm endlich nah sein konnte, sodass ihn die Worte des Jüngeren ein wenig erschreckten.
"Nicht gut genug?", fragte er mit zusammengezogenen Augenbrauen.
"Du solltest aber wissen, dass ich mich nicht über irgendwen stelle", murmelte der Sportler etwas unsicher, bevor er breit schmunzeln musste. Chris war so nieldich, und ein klein wenig sprach es ja für ihn, dass er so bescheiden war, dass er vermutlich gar nicht ahnte, wie sehr er das Blut des Sportlers in Wallung brachte, wenn er ihn auch nur ansah.
"Und du bist genau mein Typ", grinste er, drückte seine Stirn gege die des anderen und schloss genießend die Augen. Er hatte nie irgendeinen muskelbepackten Kerl gewollt.
"Du bist so hübsch, weißt du das etwa gar nicht?", fragte er seufzend und strich mit den Fingern über seinen Rücken. Jede Berührung verursachte ihm Gänsehaut und ein angenehmes Kribbeln am ganzen Körper. Wo sollte das bloß hinführen, wenn ihn selbst solche zarten Berührungen um den Verstand brachten?! Es war so ein glücklicher Zufall, dass keiner von ihnen schon wirklich Erfahrung hatten, dass sie all ihre ersten Male miteinander hatten. Klar, sie hatten beide nicht wirklich Erfahrung, aber Ethan hatte nicht wirklich das Gefühl, dass sie das von irgendetwas abhielt, alles passierte so natürlich und von ganz allein, dass der Sportler gar nicht wusste, was sie da noch hätten üben sollen. Klar, sie waren beide teilweise noch etwas zaghaft und zurückhaltend, aber Ethan war sich ziemlich sicher, dass sie das schnell ablegen würden, denn bereits jetzt fühlte es sich alles so unglaublich richtig an.
"Wir sind wohl beide unglaubliche Glückspilze, was?", lächelte der Ältere, musste aber bei dem lauten Magenknurren des anderen lachen.
"Von Luft und Liebe kann man irgendwie dann doch nicht leben", grinste er und musste zugeben, dass er selbst hungrig war, weshalb er schweren Herzens ein wenig von dem Hippie abrückte und ihm dabei half, das Essen zuzubereiten. Dass sich keiner von ihnen einen Finger abschnitt oder an der heißen Herdplatte war wohl irgendwie pures Glück, denn sie waren beide so furchtbar abgelenkt voneinander, dass sie dem Kochen kaum Beachtung schenkten. Immer wieder suchte Ethan kleine Berührungen, berührte Chris so oft er nur konnte, und wenn es auch nur kurz an der Schulter oder an der Hüfte war. Es war wirklich ein Glücksfall, dass sie dieses gnaze Wochenende nur für einander hatten, es war ideal, um sich langsam aneinander heran zu tasten und herauszufinden, was das hier denn jetzt wirklich werden sollte. Wobei Ethan sich eigentlich schon längst sicher war, dass er es nicht bei ein paar unschuldigen Küssen belassen wollte, er wollte mehr und.....naja, mehr war doch eine Beziehung, oder etwa nicht? Für den Moment jedoch wollte er erst mal nur etwas zu Essen, auch, wenn die Aufregung gerade alles andere verdrängt hatte, jetzt meldete sich sein Magen doch wieder, sodass er Chris eiligst in das Wohnzimmer folgte und sich auf der großen Couch niederließ. Der Fernseher im Hintergrund war beinahe eher uninteressant, was sollte er sich irgendeinen Film anschauen wenn er stattdessen Chris beobachten konnte. Eher beiläufig füllte er seine Gabel mit der vegetarischen Reispfanne, sich ein wenig an Chris anlehnend, als dieser zu ihm herüber rutschte.
"Schmeckt lecker!", merkte er mit einem Lächeln an, er vermisste nicht einmal das Fleisch, und dabei war er es normalerweise so gewohnt. Aber wie konnte er auch irgendetwas nicht mögen, das von Chris kam? Es war einfach Balsam für die Seele, ihn so strahlen zu sehen, und der Sportler hoffte einfach, dass er dem Jüngeren die gleiche Freude vermittlen konnte, dass er ihn genauso sehr anstrahlen konnte. Er hatte beinahe etwas schnell gegessen, das Essen quasi hinuntergeschlungen, nur, damit er auch alle Hände frei hatte um sich ganz dem Hippie zu widmen.
"Ich....naja, ich glaube nach der Sache mit dem Pornoheft war ich mir sehr sicher", lachte er prustend, an ihre erste kleine Peinlichkeit zurückdenkend.
"Es....Ich hab einfach nie jemanden gehabt, der mich so gut verstanden hat.....Und hübsch fand ich dich von Anfang an", gestand er mit einem leichten Lächeln und wurde abermals rot im Gesicht. Es war ungewohnt und neu so offen über seine Gefühle zu sprechen, aber Chris hatte die offenen Worte verdient, er hatte jedes noch so lieb gemeinte Kompliment verdient, auch, wenn Ethan nicht besonders gut darin war, so kam es ihm jedenfalls vor. Der Ältere wartete ungeduldig darauf, dass Chris ebenfalls endlich fertig gegessen hatte, denn er wollte nicht, dass das Essen irgendwie auf dem Boden landete, auf der anderen Seite aber konnte er es gar nicht mehr abwarten sich endlich wieder an den Hippie zu schmiegen.
"Sonst hätte sich das vielleicht noch etwas hingezogen, ohja!", nickte der Sportler zustimmend. Er zweifelte nicht daran, dass sie auch ohne den Kuss heute irgendwann zueinander gefunden hätten, aber vielleicht hätte es noch sehr lange gedauert und sie hätten all die schönen Momente verpasst, die sie ab jetzt schon haben konnten. All die kleinen Zärtlichkeiten, die Küsse, denn langsam hatte Ethan wirklich das Gefühl gehabt, dass er spät dran war mit solchen Dingen, aber vermutlich waren die Leute, die ihn sonst so umgaben, auch kein guter Maßstab.
Bei der nächsten Frage des Jüngeren musste er kurz innehalten, überlegen und seine Worte abwägen. Nachdenklich stützte er sein Kinn auf die blonde Mähne des anderen, gedankenverloren über seinen Nacken streichelnd.
"Naja, ich hab auch noch keine Erfahrung, aber......ich denke mal, wenn wir ein Paar sein wollen, dann sind wir eins, oder?"
Es gab natürlich keine bestimmten Regeln die vorgaben, wann man denn nun eine Beziehung führte und wann nicht, aber alleine der Gedanke jetzt einen echten Freund zu haben, eine richtige Beziehung....Das war einfach zu schön um wahr zu sein und löste so ein unglaubliches Kribbeln in ihm aus, dass er am liebsten von der Couch gesprungen wäre und seiner Begeisterung irgendwie Luft gemacht hätte.
"Mein erster Freund...", summter er verträumt, froh darüber, dass Chris endlich seinen Teller geleert hatte und zog ihn wieder etwas in seine Arme, spielerisch mit den Fingern auf seinem Bauch trommelnd.
"Aber Chris.....Bist...Bist du mir böse, wenn das fürs erste unser kleines Geheimnis bleibt?", fragte er und hatte dabei schon ein wenig ein schlechtes Gewissen, dass er ihn darum bat.
"Es...Es ist nicht so, dass ich mich für dich schäme, das weißt du hoffentlich, oder? Ich- Ich würde sofort alle meine "Freunde" gegen dich eintauschen, wenn es denn sein müsste!", beteuerte er ihm und meinte es auch wirklich so. Wenn seine Teamkameraden damit ein Problem hatten, dann war das ihre Schuld und er würde Chris nicht darunter leiden lassen. Er war ihm wichtiger als eine Bande oberflächlicher Spießer und er hoffte, dass der Hippie verstehen konnte, dass es ihm um etwas ganz anderes ging.
"Ich fände es unfair, meine Eltern so zu überrumpeln und außerdem!"
Ein Leuchten ging durch die verschiedenfarbigen Augen und er beugte sich ein Stück weiter zu Chris hinunter, sodass seine Lippen über den schmalen Hals strichen.
"Wir können die Bombe kurz vorm Abschlussball platzen lassen, was meinst du, wie eifersüchtig alle sein werden, wenn wir das Traumpaar auf dem Ball sind!", ereiferte er sich und stieß ein leises Lachen aus. Was würde Chasey bloß für ein dummes Gesicht machen! Sie alle würden so dumm gucken.
"Das heißt, wir müssen neben der Schule wohl ganz viel Zeit miteinander verbringen", seufzte er gespielt theatralisch und packte Chris an den Hüften und drückte ihn mit sanfter Gewalt unter sich auf das breite Sofa. Vorsichtig wanderten seine Hände unter das Shirt des Jüngeren, was ihm eine so heftige Hitzewelle durch den ganzen Körper jagte, dass er das Gefühl hatte zu verbrennen. Seine Lippen drückten sich hungrig auf die des Hippies, tastete sich vorsichtig über seinen Hals zu seinen Schlüsselbeinen. Er sah es irgendwie schon kommen, dass er das Training morgen versäumen würde, allein bei der Vorstellung.....
"Darf ich dann heute in deinem Bett schlafen?", fragte er leise und fuhr mit zittrigen Fingern über Chris´ Brust und schob sein Shirt mit seiner Hilfe über seinen Kopf, den nackten Oberkörper verträumt betrachtend.
"Ooh.....Weißt du auch, was das heißt, wenn wir jetzt zusammen sind?", fragte er mit einem breiten Grinsen und drückte sich etwas näher an ihn heran, seine Lippen an sein Ohr bringend.
"Wir.....Wir können miteinander schlafen", summte er leise und wurde erneut rot im Gesicht. Er wusste, dass das jetzt noch viel zu verfrüht war, aber allein der Gedanke daran, dass er bald nicht mehr Jungfrau sein könnte....Es ließ hunderte Schmetterlinge in seinem Bauch umherwirblen.

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BeitragThema: Re: You're the risk I'll always take   You're the risk I'll always take Icon_minitime1Mo Jul 08, 2013 12:43 am

Der Hippie wurde ein wenig rot um die Nase, den Älteren breit anlächelnd. Er hätte gar nicht gedacht, dass ein kleines Pornoheftchen wirklich so viel bewirken konnte, dass seine Gefühle ihm gegenüber dadurch deutlicher geworden war und irgendwie machte es ihn glücklich, dass er dieser Jemand war, mit dem Ethan sich zum ersten Mal besser verstehen konnte und sich nicht zu verstellen brauchte, wie er es vielleicht bei all den anderen Menschen tun musste, vielleicht sogar zu Haus bei seiner Familie, wenn sein Bruder so viel Terror dort veranstaltete wie in der Schule. Eigentlich schade, dass man nicht sein eigentliches Ich zum Ausdruck bringen konnte, weil man stets unter Druck gesetzt wurde von all den anderen Leuten in ihrem Leben. Chris hätte sich mit dieser Sache wahrscheinlich in diesem Moment auch viel länger beschäftigt, doch die Worte des Sportlers lenkten ihn schneller ab- er fand ihn wirklich hübsch und er war tatsächlich sein Typ! Klar, der Blonde hatte sich nie wirklich als furchtbar aussehend betrachtend, irgendwie mochte er sich sogar, ohne irgendwie eitel oder selbstverliebt zu wirken, doch das musste nicht auf jeden anderen auf dieser Welt zutreffen, dass es ausgerechnet der Dunkelhaarige war, der angetan von diesem fröhlichen Wesen war, hob das Selbstwertgefühl jedoch um einiges weiter an!
Hastig schob der Kleinere die Gabel immer wieder in den Mund, sich immer wieder größere Portionen auf das zackige Besteckteil schaufelnd, weniger wegen des furchtbaren Hungergefühls, das sich im Magen ausgebereitet hatte, sondern mehr aufgrund der Tatsache, dass er sich einfach schneller wieder an den muskulösen Leib seines Nebenmannes schmiegen wollte, jetzt, wo sie endlich die Chance dazu hatten, wo die letzten kleinen Hemmungen und Annäherungsversuche erfolgreich hinter sich gebracht worden waren. Ach, er wünschte sich gerade, er könnte die ganze Welt umarmen, auf einmal wirkte alles so viel schöner und großartiger und dennoch auch nebensächlicher, wie auch der im Hintergrund dudelnde Film, der wohl keine Beachtung von den beiden Wesen auf der Couch an diesem Tag bekommen hatte und dennoch Prestige lief, den Raum mit einem leisen Summen erfüllte, was immer noch besser war, als die Stille des großen Hauses aushalten zu müssen- Chris mochte es nicht, wenn alles so totenstill war oder man zumindest kein Leben hörte oder gar sah, ein Haus musste leben und zu zweit konnte man ganz bestimmt nicht die hohen Decken und die vielen Ecken mit Geräuschen und Aktivitäten füllen!
Gedankenverloren schob er den Reis hin und her, währenddessen die Wärme des Schönlings auskostend, die von ihm ausging; der Hippie konnte es irgendwie immer noch nicht ganz fassen, das alles war schöner als alles andere in seinem Leben, kein Weihnachten und kein Geburtstag war so zufriedenstellend, so erfüllend wie dieser Moment hier, es war fast schon ungesund, wie ein einzelner Mensch jemanden so glücklich machen konnte und das, obwohl er einfach nur in seiner Nähe war, ihn berührte, seine zuckersüße Stimme erhob um mit ihm zu reden! Doch mehr wollte Chris auch gar nicht, irgendwo waren alleine schon diese Kleinigkeiten mehr, als er es sich jemals erträumt hatte. Und Ethan hatte recht- wenn sie ein Paar sein wollten, dann waren sie wohl eins! Wieso sollte man sich auf irgendwelche Regeln einlassen, die irgendein Mädchen vor langer Zeit aufgestellt hatte?! Dinge wie drei erste Dates, ehe man sich küsste oder generell sich so nah kam, dass man ein Paar werden konnte- der Jüngere konnte sich das gar nicht so genau vorstellen und abgesehen davon, hatten sie im Prinzip sogar zwei ganze Wochen Dates in Form von Lernstunden verbracht und das müsste wohl ausreichen. Der Blonde nickte leicht, drehte sich kurz zum Mitschüler herum, ihm stumm zunickend, ganz beiläufig ein breites Lächeln formend.
Mit einem leisen Klirren hatte sich auch der Teller des Jüngeren zu dem des Sportlers gesellt, ehe er im nächsten Moment sich so eng an den immer noch halbnackten Leib des Größeren schmieg, ein wohlig zufriedenes Seufzen aus der Kehle entweichen lassend, während sich die Augen einen kurzen Moment schlossen. „Dann sind wir ab heute ein Paar.“, stimmte der Hippie zufrieden ein, nur langsam wurde ihm bewusst, was für einen großen Schritt er heute gegangen war- er hatte sich seinen ersten Freund ‘geangelt‘, ab heute würde seine allererste Beziehung laufen und er würde alles tun können, was diese Pärchen auf ihrer Schule oder draußen in der Stadt machen konnten! Ihm wurde ganz schwindelig bei dem Gedanken, sein Herz begann erneut einen hektischen, lateinamerikanischen Tanz zu tanzen, sodass jeder Schlag beinahe in der Brust schmerzte, doch stattdessen sein Gesicht ein wenig zu verziehen, schoben sich die Mundwinkel noch weiter nach oben und das, obwohl der Kleinere glaubte, dass das gar nicht mehr möglich war! Oh, das Leben meinte es zu gut mit ihnen, besonders mit ihm! Er wollte Ethan am liebsten direkt um den Hals fallen, doch die nächsten Worte ließen ihn innehalten, stattdessen lauschte er seinem Gegenüber, ein wenig nachdenklich dreinblickend. Seine Augenbrauen zogen sich ein wenig nach oben, er wollte dem Älteren gerne sagen, dass er es ihm nicht übel nahm, wenn er es nicht der Öffentlichkeit direkt zeigen wollte, immerhin war so etwas nicht allzu einfach und wenn er Zeit brauchte, konnte er sie gerne bekommen, doch er ließ ihn kaum zu Wort kommen. Geduldig wartete der Langhaarige darauf, dass er geendet hatte, blickte ihn mit seinen grünen Augen verständnisvoll an, dabei schief lächelnd. „Es kann so lange unser kleines Geheimnis bleiben, bis du bereit bist, Ethan.“, versicherte der Hippie mit sanfter Stimme, sich ein wenig zu ihm hinüberdrehend, mit den Fingern über das dunkle Haar fahrend. Wie sollte er das auch persönlich oder es ihm gar übel nehmen, dass er das alles langsam angehen lassen wollte, immerhin wusste wirklich keiner, dass Ethan nicht der Typ war, der er vorgab zu sein, zumindest was seine Sexualität anging, und selbst wenn es lediglich darum gegangen wäre, dass seine Freunde das irgendwie nicht verstehen könnten, wäre für Chris Argument genug. Schade nur, dass diese Geheimnisse ebenfalls für ihn galten, sodass weder Freunde noch Eltern angesteckt werden konnten mit all diesen Glücksgefühlen, die in dem schmalen Körper steckten, doch die Zeit würde schon kommen!
Genüsslich schloss der Jüngere seine Augen, als die anderen Lippen seinen Hals berührten, spürte, wurde erneut von einer Gänsehautwelle überrollt, doch es fühlte sich so gut an, so gut, dass er glaubte, seine Härchen würden für immer aufgestellt bleiben, wahrscheinlich könnte er sich einfach niemals an diese wunderschönen Momente gewöhnen und wie sollte man auch, besonders bei Ethan, welcher einen viel zu verlockenden Einfall geäußert hatte, der den Nachhilfelehrer zum Grinsen brachte?! „Die armen Mädchen! Dann kommt die große Offenbarung kurz vor dem Abschlussball.“, summte die Stimme des Schülers, wieder die Augen aufschlagend. Bis zum Abschluss würde es noch sehr lange dauern, sie waren gerade mal knapp einen Monat lang wieder auf der Schule und es würden noch so viele Monate kommen, die sie hinter sich bringen mussten, dass Chris sich nicht einmal wirklich sicher war, ob er das so lange schaffen könnte, besonders auf der Schule selbst, so zu tun, als würden sie sich kaum kennen? Wenn man verliebt in einen Menschen war, war das alles viel schwieriger, als die Theorie es versprach, aber vielleicht würden sie es ja hinbekommen, Ethan sollte nicht seinetwegen irgendwie bloßgestellt werden, auch wenn er sich nicht für ihn schämte, er sollte wenigstens das letzte Jahr bis zum Abschluss irgendwie genießen können, so etwas verdiente er einfach!
Chris japste erschrocken auf, als der Sportler ihn plötzlich auf die Couch drückte, schließlich geschah dies viel zu unerwartet und die zusätzlichen Berührungen seines Nachhilfeschülers, wie er mit den weichen Fingern über seine Haut strich, die Lippen seine eigenen benetzten, machten es ihm absolut nicht einfacher, sich in irgendeiner Form zu sammeln. Ethan ließ ihn einfach zu einer Gefühlspfütze dahinschmelzen, dass er sich wirklich fragte, wie es möglich war, dass er hier noch auf der Couch liegen konnte, ohne sich aufgelöst zu haben.
Seine Finger vergruben sich in den dunklen Strähnen seines Haars. Dieser Mensch raubte ihm gerade jeglichen Verstand, denn der Hippie eventuell besessen hätte, dafür, dass es für beide irgendwie das allererste Mal war, dass sie einer Person so nah waren, konnte Ethan das erstaunlich gut, sodass es den Blonden nicht gewundert hätte, wenn sein Körper gleich ganz anders, jedoch gleich heftig oder sogar heftiger reagieren würde, hoffte jedoch, dass ihnen dieser Moment erspart geblieben war, auch wenn es sich so unglaublich gut anfühlte, wie der Andere über seine nackte Haut strich, wie er die weichen, warmen Lippen spüren konnte. „Natürlich kannst du in meinem Bett schlafen.“, erwiderte der Blonde verträumt, kurz zu ihm hinüberschielend, während seine Lippen ein breites Lächeln formten. Eigentlich wollte Chris ihm eines von zwei Gästezimmern anbieten, denn auch wenn sie jetzt irgendwie zueinander gefunden hatten, hieß es nicht, dass der Sportler irgendwie davon überzeugt war, dass sie sich auch ein Bett teilen konnten, außerdem war so etwas höflich und er war nun einmal ein höflicher Mensch, doch der Jüngere hatte sich natürlich tief im Inneren gewünscht, dass Ethan mit ihm sein Bett teilen wollte, er konnte sich bereits vorstellen, wie unglaublich toll ihre Nacht werden würde, wie toll es werde würde, generell endlich mit einer Person gemeinsam einschlafen zu können, in die man so sehr verliebt war, wie er es in diesem Moment war. Der Blonde war so eingenommen von diesem Gedanken, dass erneut alles begann zu Kribbeln und er das Gefühl bekam, jeden Augenblick einfach abheben zu können, dass er nicht einmal eine Antwort auf Ethans Frage sich überlegen konnte, stattdessen seine Arme automatisch um den muskulösen Leib schlingend, als sich dieser noch enger an ihn schmieg, kurz die Luft anhaltend, als seine Stimme so nah an seinem Ohr erklang, dass ein Schauer über seinen Rücken ging, auch wenn seine Worte ihn auch etwas rot um die Nase werden ließ, er etwas schüchtern in die Augen seines Gegenübers blickte, während die Finger gedankenverloren über den schönen Rücken strichen, jeden Muskel ertastend und das Gefühl zelebrierend.
„Du…meinst sowas wie Sex?“, fragte der Jüngere mit gedämpfter Stimme, so, als ob die Nachbarn sie eventuell noch hören könnten. Bei diesem Gedanken, dass sie eines Tages wirklich miteinander schlafen könnten…Chris konnte diesen Gedanken gar nicht richtig zu Ende denken, ohne Angst zu haben, dass diesmal er derjenige war, der Nasenbluten bekommen könnte, immerhin war es auf einer eigenen Art und Weise sehr aufregend zu wissen, dass man irgendwann keine Jungfrau mehr bleiben würde. Es stimmte den Hippie euphorisch, jedoch löste es auch Angst im Inneren des Jüngeren hervor, Angst davor, dass sein komplett nackter Anblick dem Mitschüler vielleicht nicht gefallen könnte, dass er vielleicht sich auch nicht gut im Bett anstellen würde und es mit ihm öde wäre! Doch das konnte man wohl alles nicht beantworten, wenn man es nicht ausprobiert hatte und ehrlich gesagt hatte Chris noch keinen unglaublich furchtbar großen Drang, mit dem Älteren direkt in die Kiste zu steigen, dafür war es noch ein wenig zu früh und sie kannten sich ja gar nicht so lange, doch er wusste, dass Ethan wahrscheinlich genauso darüber dachte, also stand wahrscheinlich genug Zeit zur Verfügung um sich auf diesen besonderen Tag vorzubereiten. Der Blonde hoffte, dass sie auch so lange ein Paar bleiben würden, dass nichts dazwischenkommen würde oder dem Älteren auf einmal bewusst wurde, dass der Hippie vielleicht ein guter Nachhilfelehrer war, aber vielleicht kein guter Freund!
Schnell wischte er diese schlechten Gedanken fort, Chris wollte sein Glück sich nicht verderben, er wollte dieses glücklich kribbelnde Gefühl in seinem Bauch ganz und gar nicht gegen Zweifel und Angst eintauschen, nickte stattdessen langsam, dabei sanft lächelnd. „Wir können alles tun, was unser Herz begehrt.“, hauchte der Jüngere ihm leise entgegen, er hatte immer noch einen leichten Rotschimmer im Gesicht, immerhin war es schon ein wenig anders, wenn man jetzt wusste, dass der Typ, der über ihm war, eines Tages mit ihm schlafen würde, es war so zum greifen nah und wirkte doch so unglaublich fern, dass er es sich nicht einmal so gut vorstellen konnte, wie er es einst konnte, als er ihn noch aus der Ferne anhimmelte und sich wünschte, beachtet zu werden. Und diese Beachtung hatte er sogar endlich bekommen. „Ich bin froh, dass du es bist, mit dem ich...naja…sowas tun kann.“, fügte er nach einer Weile noch etwas leiser hinzu, ehe seine Lippen die des Schönlings suchten, ihn lange und innig küssend, sanft an seiner Unterlippe knabbernd. Langsam konnte er sich an diese Sache mit dem Küssen wirklich gewöhnen, dass er die restliche Zeit gar nicht mehr von Ethan ablassen konnte, sie wahrscheinlich stundenlang eng umschlungen auf der Couch die Zeit vertrieben hatten, Küsse ausgetauscht hatten, dabei mit den Händen jeden Fleck nackter Haut ertastend, den es zu ertasten gab, sowohl mit ihren Händen, als auch mit den Lippen und es fühlte sich so richtig und gut an, dass es wahrscheinlich nicht einmal aufgefallen wäre, wenn einer von ihnen irgendwie schlecht in der ganzen Sache war, zu ihrer Verteidigung haben sie erst heute damit begonnen, das in irgendeiner Form zu lernen und auszubessern.
Der Film im Fernsehen wurde mittlerweile ganz außer Acht gelassen- Ethan hatte sich nur kurz vom Hippie losgelöst um wenigstens seinen Eltern Bescheid zu geben, dass er heute Nacht nicht mehr zurückkommen würde, Chris hatte ihm nicht zugehört, verbrachte die Zeit mit Grinsen und herumwälzen auf der Couch, unterdrückte ein lautes Quietschen, immerhin war es so so so so so schön, dass er am liebsten in Tränen ausgebrochen wäre- mit dem Typen, in den man so sehr verliebt war, rumzumachen war auch wahrscheinlich das Beste, was einem Menschen jemals passieren konnte. Es machte ihn sogar fast schon traurig, dass nur sehr wenige Menschen das gleiche Glück genießen konnten, was die beiden gerade hatten, die so eifrig mit ihrem Gegenüber beschäftigt waren, dass sie die Zeit ganz außer Acht gelassen hatten, es war Chris nicht einmal aufgefallen, dass die Sonne bereits untergegangen war und die beiden in Dunkelheit im Wohnzimmer saßen und den dröhnenden Fernseher als einzige Lichtquelle zur Verfügung hatte.
„Oh!“, stieß der Hippie plötzlich aus, als seine grünen Augen zur Uhr schielten, sich kurz vom Älteren loslösend. Es war bereits so spät und sie hatten es nicht einmal bemerkt! Chris verzog sein Gesicht ein wenig, anschließend fragend seinen Nachhilfeschüler musternd. „Wollen wir uns und unsere Aktivitäten aufs Bett verlegen?“, schlug der Langhaarige murmelnd vor, Ethans Nicken signalisierend, sodass im nächsten Moment der Fernseher ausgeschaltet wurde, der Hippie seinen Mitschüler am Handgelenk packte, in vom Polster seiner Familie erheben lassend, sodass er ihm die Treffen hinauf folgen konnte, bis sie endlich im Zimmer des Kleineren waren, das der Sportler mittlerweile kennen musste. Erst, als er die Tür hinter ihnen zuknallte, ließen die langen Finger vom Handgelenk des Dunkelhaarigen ab, ihn breit grinsend anblickend, auf das Bett deutend. „Du kannst dich ruhig schon ins Bett legen, ich suche nur meinen Schlafanzug.“, murmelte die Stimme des Jüngeren. Chris konnte wirklich kaum seine Augen von diesem hübschen Wesen abwenden, es tat ihm fast schon weh, sich herumzudrehen und im Badezimmer zu verschwinden, wo er hastig seine Schlafboxershorts anzog, mit einem viel zu großem und langen Shirt, dass vielleicht sogar Ethan gepasst hätte, laut gähnend sich wieder zu seinem Mitschüler gesellend, unter sie warme Bettdecke kriechend. Sein Herz pochte mittlerweile in einem viel heftigerem Rhythmus, dass es vielleicht tatsächlich platzen könnte, doch wie sollte es ihm denn sonst in der Nähe des Älteren ergehen? Alles an ihm ließ ihn tausend Tode sterben, es tat wirklich weh, sich so stark in diesen Menschen verliebt zu haben!
Die grünen Augen schielten zum Schönling hinüber, sanft lächelnd, dabei die Arme abermals um seinen Oberkörper schlingend, während er ein Bein zwischen die des Größeren schob, was ihm beinahe einen Stich im Inneren verpasste. „Was hast du deinen Eltern eigentlich gesagt, dass du hier bist oder dass du wo anders bist? Nicht, dass sie jetzt denken, ich mache eine Pyjamaparty oder so.“, fragte der Hippie neugierig, dabei sein Gesicht musternd, so gut es bei den der Dunkelheit ging, während seine Finger kleine Muster auf seinem Rücken malten. Oh, wie gut und richtig sich das alles doch anfühlte, so sehr, dass er gar nichts anderes machen konnte.
„Ethan, du weißt gar nicht wie glücklich du mich machst, ich kann nicht einmal mehr an Schlaf denken, obwohl ich müde bin!“

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BeitragThema: Re: You're the risk I'll always take   You're the risk I'll always take Icon_minitime1Mo Jul 08, 2013 6:43 pm

Auf der einen Seite hatte Ethan zwar irgendwie gehofft, dass er die Nacht mit Chris in einem Bett verbringen konnte, aber es war eben noch nichts sicher gewesen, man konnte nie sagen, wie weit jemand zu gehen bereit war, wo sie sich doch quasi gerade erst klar darüber geworden war, wie gern sie sich hatten. Und er hätte Chris wohl auch ganz sicher keinen Vorwurf machen können, wenn er ihn in irgendein Gästezimmer verfrachtet hätte und sie es langsam angingen. Aber zum Glück sah der Blonde das auch nicht so, wollte so viel Zeit wie nur irgendwie möglich an dem Älteren kleben, und das zauberte nicht nur ein breites Lächeln in das Gesicht des Sportlers, sondern auch erneut Schmetterlinge in seinen Bauch. Er hatte sich noch nie so gefühlt, aber es war ein tolles Gefühl und er wollte es ganz sicher so lange für sich bewahren, wie es nur irgendwie möglich war.
„Super, dann muss ich auch kein Gästezimmer unordentlich machen“, grinste er breit, und lehnte sich zufrieden an den Jüngeren an. Er konnte es immer noch nicht ganz fassen, dass er jetzt einen festen Freund haben sollte. Natürlich, in der Schulzeit morgens müssten sie vorerst noch ein wenig aufeinander verzichten, aber ihnen blieben Nachmittage, Wochenenden und Ferien und vor allem kleine geheime Unternehmungen, zu denen er Chris zerren könnte. Der Sportler hatte mit seinen Kumpels zusammen genug dämliche Teeniefilme gesehen, um zu wissen was man alles tun konnte und wohin man nachts ausbüchsen konnte.
Irgendwie wurde der Dunkelhaarige automatisch noch roter im Gesicht, als Chris bei seiner Frage errötete, vermutlich hätte er nicht so direkt fragen sollen. Der Hippie jedenfalls schien noch nicht so wirklich über diesen Aspekt nachgedacht zu haben, so wie er vor sich hinstammelte. Am liebsten hätte Ethan sich auf die Zunge gebissen und seinen Kommentar für einen anderen Tag zurückgenommen, an dem sie sich bereits schon etwas näher waren und Sex auch eine wirkliche Option war. Er wollte ja unter keinen Umständen, dass Chris dachte, sie wären nur deswegen zusammen!
„Ich meinte eigentlich ganz genau Sex“, antwortete er nickend mit einem etwas verschüchterten Lächeln, allerdings sofort noch etwas hinzufügend.
„Aber…Aber noch nicht jetzt! Erst, wenn wir bereit dafür sind und so“, murmelte er etwas unbeholfen vor sich hin und war froh, dass Chris auch so zu verstehen schien, was er meinte. Verträumt blinzelte er in das Gesicht des Hippies. Es war ihm umso mehr ein Rätsel, wie er so lange die Finger von ihm hatte lassen können, wo er sich jetzt gar nicht mehr vorstellen könnte, wer sonst sein erster Freund hätte werden sollen. Sein Freund….Allein beim Klang dieser Worte in seinem Kopf wurde Ethan ganz schwindelig. Und die Nähe zu dem schmalen Körper machte es auch nicht wirklich besser. Es kostete den Sportler eine ganze Menge Überwindung von dem Blonden abzulassen, um sich eben bei seinen Eltern zu melden, und er merkte selbst, dass er fahrig und ungeduldig war und am liebsten ganz schnell wieder aufgelegt hätte. Aber seine Mutter war wie immer höchst interessiert an allem was er tat und quatschte ihn ein paar Minuten lang fest, sodass der Dunkelhaarige umso erleichterter war, als er ins Wohnzimmer zurückkam und sie ihr Gekuschel fortsetzen konnten. Nie im Leben hätte er gedacht, dass so viel Zeit einfach verfliegen konnte, wenn man herumlag und nichts tat außer sich mit dem anderen zu beschäftigen, jeden freien Zentimeter seines Körpers kennen zu lernen und Ethan wurde nicht enttäuscht. Jeder freie Zentimeter gefiel ihm genauso gut wie er erhofft hatte. Viel besser als der Film, der im Fernsehen vor sich hin flimmerte und den er nicht eines Blickes würdigte. Als Chris kurz erschrak hatte der Sportler schon befürchtet, er hätte jemanden kommen gehört, aber anscheinend war es nur die fortgeschrittene Uhrzeit, die ihm dieses Geräusch entlockt hatte. Und auch Ethan konnte nicht verleumden wie überrascht er über die fortgeschrittene Zeit war. Er nickte nur eifrig, im Bett war es sicher noch gemütlicher als auf der Couch und so folgte er ihm schnell ins obere Stockwerk. Obwohl es weder sein Zimmer noch sein Bett waren hatte sich der Gedanke, dass sie als Paar sowieso alles teilten schnell in seinem Kopf festgesetzt, sodass er sich nicht einmal komisch dabei vorkam, schon mal allein in Chris´ Bett zu liegen. Er hatte selbst ja keine große Auswahl gehabt, was er zum Schlafen trug, aber er war sich ziemlich sicher, dass Chris sich nicht daran stören würde, wenn er halbnackt schlief. Der Sportler merkte selbst, dass er grinste wie ein Idiot, selbst in so etwas Banalem wie einer Schlafshort und einem viel zu großen Shirt fand er den Blonden einfach nur zum Anbeißen, sodass er ihn automatisch nah an sich heran zog, sein Gesicht in die langen Haare drückend. Er musste sich wahrlich zurückhalten, um keinen übertriebenen Freudenlaut auszustoßen. Seine Finger fuhren geistesabwesend über Chris´ Wirbelsäule, während er zu ihm hinüberblickte.
„Nein, sie wissen schon, dass ich hier bin.“
Ethan hatte es irgendwie unnötig gefunden, ihnen allzu große Lügengeschichten aufzutischen, es war ja nicht dabei, wenn er bei Chris schlief, zu mindestens dachten seine Eltern das.
„Ich hab ihnen erzählt wir wollten noch zusammen Sport schauen und dass es dann zu spät wäre, um noch nach Hause zu kommen“, erklärte er dem Jüngeren. Irgendein Sportspiel lief immer, für das sich der Dunkelhaarige potenziell interessieren könnte, sodass die Ausrede relativ fehlerfrei war. Bei den nächsten Worten des Kleineren musste er allerdings leise glucksen, versuchte sein Gesicht in der Dunkelheit auszumachen. Wie gut, dass er nicht sehen konnte wie puterrot er bei diesen Worten geworden war, es fühlte sich unglaublich gut an solche Worte von ihm zu hören.
„Ich…Du mich auch, Chris. Ich hätte nie….naja, ich konnte es mir nie vorstellen, dass Verliebtsein so toll ist“, gestand er und richtete sich anschließend leicht auf. Es war schon ziemlich spät, und selbst am Wochenende war dann in Naples nicht mehr viel los.
„Wenn das so ist…..Dann schlage ich vor, dass wir noch einen kleinen nächtlichen Ausflug machen!“, schlug er aufgeregt vor und wusste eigentlich schon ganz genau, wo er mit Chris gerne hingehen wollte. Von einem plötzlichen Motivationsschub beflügelt stand der Dunkelhaarige wieder auf, Chris an beiden Handgelenken mit sich ziehen. Genau das waren solche kleinen romantischen Aktionen, die er sich für ihre Beziehung erhofft hatte.
„Komm, wir gehen zum Pier!“, eröffnete er ihm mit einem erwartungsvollen Gesichtsausdruck, bevor er sich schon wieder in Windeseile in seine Anziehsachen schälte, denn nachts konnte es gerade am Meer so weit abkühlen, dass es nur in Boxershorts ganz sicher zu frisch wurde. Zum Glück stimmte der Hippie zu, und ein weiteres Glück war es, dass die Villa der Cornwalls schon recht nah am Strand lag, sodass sie es nicht einmal weit hatten. Es war ungewohnt mitten in der Nacht durch die leeren Straßen zu huschen mit diesem kleinen Gefühl, man würde etwas Verbotenes tun, dabei war das gar nicht der Fall. Auch auf ein sehr geringes Risiko hin, sie könnten jemandem über den Weg laufen der sie kannte, hatte Ethan die Hand des Kleineren gegriffen und hielt sie ganz fest. Schnell kam ihnen das Geräusch der Wellen und der Pier entgegen, der sich schwarz gegen den violetten Himmel erhob. Ethan war oft mit Freunden hier in diesem Bereich des Strandes, aber mit Chris war es etwas ganz anderes. Er spürte die kühlen Holzbohlen unter seinen Füßen, sie waren allein hier, weshalb er einen Arm um die Hüfte des Hippies schlang und ihn im Gehen näher an sich drückte. Er mochte das Geräusch der Wellen, es war alles, was sie hörten, bis sie am hinteren Ende des Piers angekommen waren und ihre Beine hoch über dem Wasser baumeln lassen konnten.
„Ich hab immer schon gedacht, dass es hier irgendwie romantisch sein muss, aber jetzt weiß ich erst was das wirklich bedeutet“, murmelte der Sportler leise und zufrieden, bevor er sich zu Chris hinüberbeugte und ihn sanft küsste, dabei die Hände an sein Gesicht legend. Es fühlte sich unglaublich angenehm an, wie die langen blonden Haare über seine Hände flossen.
„Ich hab das Gefühl ich tu dir Unrecht, wenn ich nicht sofort allen Leuten von dir erzähle“, seufzte er etwas traurig und legte den Kopf schief. Es war so dunkel, dass er Chris´ hübsches Gesicht nur erahnen konnte.
„Ich mein….ich fühl mich in deiner Nähe viel wohler als bei all den anderen. Du……..Du solltest wichtiger sein“, gestand der Dunkelhaarige, auch, wenn er ein wenig Angst hatte, dass er kitschig und doof klang. Selbst mit Chris fühlte es sich immer noch seltsam an so über Gefühle zu reden.

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BeitragThema: Re: You're the risk I'll always take   You're the risk I'll always take Icon_minitime1Mo Jul 08, 2013 9:26 pm

Wie schön es doch wäre, würde das Wochenende nie wieder vorbeigehen können, so hätten sie noch so viel Zeit gemeinsam verbringen können, selbst jetzt wirkte Schlaf fast schon wie reine Zeitverschwendung, schließlich würden sie potenzielle Stunden einfach so verschlafen, wo sie ausgerechnet in diesen Stunden so viel mehr gemeinsam hätten tun können! Kein Wunder also, dass dem Hippie gar nicht nach Schlafen zumute war und die süßen Worte des Älteren machten es auch irgendwie schwieriger, seinen Kopf einen Moment lang ausschalten zu können. „Es ist tausendmal toller, wenn man weiß, dass es nicht hoffnungslos ist, verliebt zu sein.“, entgegnete seine Stimme leise, seinen Gegenüber breit anlächelnd, blickte ihn jedoch im nächsten Moment ein wenig verwirrt an, als sich dieser im Bett aufrichtete. Wollte er jetzt etwa doch irgendwie nicht mehr hier schlafen oder wollte er vielleicht einfach nur schnell aufs Klo oder sonstwas? Erst, als seine Stimme erklang, verstand Chris, was seine eigentliche Intention war, wenn auch nicht ganz verstehend, was für einen Ausflug er jetzt bitteschön planen wollte, immerhin war es unglaublich spät, sodass er nicht einmal wusste, was genau man um diese Zeit außerhalb des Hauses so tun konnte, abgesehen von den ganzen Diskotheken, die die ganze Nacht über geöffnet hatten, doch etwas sagte ihm, dass der Schönling diese Einrichtungen ganz sicher nicht meinte, wieso sollte er auch, sie waren prall gefüllt von Menschen aus ihrer Schule oder zumindest den großen Geschwister dieser Schüler und sie kannten alle den Dunkelhaarigen ganz gut, vielleicht kannten sie sogar seine Begleitperson, unbekannt war der Junge bei anderen Menschen nun wirklich nicht, obwohl er nichts mit ihnen zu tun hatte.
Langsam richtete sich auch der schmale Leib ein wenig auf, sich einige störende Haarsträhnen vom Gesicht hinter das Ohr klemmen, wollte gerne wissen, was in diesem Kopf gerade herumschwirrte, doch er ließ ihn nicht einmal wirklich zu Wort kommen, zerrte ihn beinahe wieder aus dem Bett raus, so plötzlich und übereifrig, dass der Jüngere ein leises Glucksen nicht unterdrücken konnte. Diese Seite kannte er ja ganz und gar nicht von ihm und er fragte sich, ob sie ihm noch öfter übern Weg kommen würde, insgeheim hoffte er es zumindest sehr. „Meine Güte, war irgendwas in meinem Essen?“, lachte der Kleinere amüsiert, doch seine Belustigung verwandelte sich schnell zu einem vorfreudigen Ausdruck, ein breites Grinsen huschte über die blassen Lippen, ehe er sich hastig auf den Größeren stürzte, ihm einen stürmischen Küss auf die weichen Lippen drückend, ihn in der Dunkelheit anstrahlend. „Gehen wir zum Pier!“, wiederholte der Hippie fröhlich, sich ohne viel Zeit zu lassen seine Klamotten zusammensuchte, eine alte Jeans über die Hose ziehend, anschließend sein Shirt austauschend. Chris‘ Zuhause stand nicht allzu weit weg von diesem Ort entfernt und dennoch war er unglaublich selten dort gewesen, es war irgendwie immer nur der Treffpunkt der ganz coolen Schüler, Familien und vor allem Pärchen und irgendwie war er überall ein wenig auf der Strecke geblieben, naja, abgesehen von seiner Familie, doch diese würde ganz sicher keine Spaziergänge dort veranstalten, vielleicht hatten sie das mit ihm gemacht, als er noch ein Kleinkind war, doch daran konnte der Blonde sich nicht mehr wirklich erinnern. Natürlich verbrachte der Kleinere generell viel Zeit am Strand mit seinen Freunden und ihren Collegefreunden oder damit, irgendwelchen neu geschlüpften Schildkröten dabei zu helfen, ins Wasser zu kommen, doch einen großen, romantischen Zauber hatte dieser Ort noch nie auf ihn gehabt, doch vielleicht würde sich das mit dem Sportler ans einer Seite irgendwie ändern.
Sein Herz schlug bis zum Hals an, als sie sein bescheiden übergroßes Haus verließen, langsam die kleinen Straßen hinüber zum Strand tapsten, dabei die Hände fest in einander geschlungen. Die Straßenbeleuchtung und der helle Mondschein wiesen ihnen irgendwie den Weg, auch wenn der Blonde sich mittlerweile auch so etwas an die Dunkelheit gewohnt hatte, sodass er zumindest erkennen konnte, wo er mit seinen nackten Füßen nicht hineintreten sollte, sollte er morgen noch ohne Schmerzen laufen wollen!
Immer wieder schielten die grünen Augen zu Ethan hinüber, er konnte gar nicht anders, als ihn jedes Mal anzublicken, so breit wie ein Honigkuchenpferd grinsend, wie sollte man auch nicht, immerhin war das so etwas wie das allererste Mal, dass sie sich mitten in der Nacht irgendwohin geschlichen hatten! Schade nur, dass es nicht wirklich galt, immerhin waren seine eigenen Eltern aus und die Familie des Dunkelhaarigen wusste ja auch, dass er außer Haus übernachten würde und dennoch, es machte die Freude und den kleinen Nervenkitzel kein bisschen wett, den der Jüngere gerade verspürte, als sie endlich den Strand erreicht hatten, er den mittlerweile kühlen, feinen Sand unter seinen Füßen spürte, der sich wenige Minuten später in knarrende Holzdielen verwandelte. Schnell schlang der Hippie seine Arme um Ethans Oberkörper, traute sich kurz die Augen zu schließen, dem feinen Rauschen des Ozeans lauschend, während der salzig, meerige Duft in seine Nase stieg- der Duft, mit dem Chris groß geworden war, er konnte sich gar nicht mehr vorstellen, eines Tages all das hier verlassen zu können, er brauchte einfach die Wärme, die dreihundert Tage, welche erfüllt von Wärme und Sonnenschein waren, brauchte den Sand und all das Wasser um ihn herum, sodass ihm bereits von vornherein klar war, dass sobald er ausziehen müsste, er dorthin ziehen würde, wo es genauso großartig war wie hier! Offenbar hatten die Menschen doch irgendwie recht behalten mit dem Zauber dieses Ortes, damit, dass es unglaublich romantisch und wunderschön sein könnte, doch er wusste, dass er ohne den Dunkelhaarigen nie so fühlen würde, sodass er sich automatisch noch enger an ihn schmieg, während sie es sich auf dem einsamen Pier gemütlich machten, diesen Moment gemeinsam genießend. Hoffentlich würden sie öfter solche Dinge tun, all die das auskosten und genießen, was all die anderen Paare ebenfalls taten, und wieso auch nicht?! Sie hatten ein gutes Recht dazu gehabt! Ein zufriedenes Lächeln umrahmte das schmale Gesicht des Kleineren, als sich dieser wieder zum Älteren herumdrehte, seinen Worten lauschend, dabei langsam nickend. „Ohne dich wäre es einfach nur ein Pier am Strand gewesen.“, gab er mit leiser Stimme zu, schloss abermals die Augen, als er fremden Lippen auf seinen spürte, seine Finger in den Nacken legend. Er konnte sich immer noch an all das hier nicht gewöhnen, sodass es ihn nicht einmal wunderte, als ihm plötzlich die Luft wegblieb und das, obwohl sich seine Lippen bereits vom Kuss gelöst hatten, wenn auch widerwillig, wahrscheinlich würde es ihm sei ganzes Leben lang so ergehen, ganz gleich ob sie nun Monate oder sogar Jahre zusammen bleiben würden. Im Moment spielte es ohnehin keine besonders große Rolle- Chris war so beflügelt von diesem Moment, von der Tatsache, dass Ethan jetzt tatsächlich mit ihm hier zusammen saß, dem Aufbrausen der schäumenden Wellen lauschend, und seine Lippen mit Küssen benetze, dass er gar nicht darüber nachdenken konnte, geschweige denn wollte, wie lange sie wohl tatsächlich ein Paar bleiben würden, immerhin fühlte es sich gerade zumindest so an, als würden sie es für immer bleiben, ein ganzes Leben lang und vielleicht viele andere Leben danach noch auch! Und wieso sollte man auch einen anderen Menschen haben wollen, wenn der Größere alles hatte, was Chris sich jemals gewünscht hatte? Er wollte keine Abwechslung, wie es bei den meisten Leuten der Fall war, die irgendwie versuchten herumzuexperimentieren um irgendwann den Richtigen zu finden, wenn ihm bereits jetzt bewusst war, dass der Sportler irgendwie der ultimativ Richtige war, auch wenn ihm irgendwie bewusst war, dass er vielleicht auch nur so dachte, weil er Hals über Kopf in diesen Menschen verliebt war, doch selbst wenn es so war, es machte ihn glücklich und das war das Beste von allem.
Ethans nächste Worte nahmen ihm jedoch ein wenig die Luft weg, sodass er nicht ganz abheben konnte, stattdessen blickte er nachdenklich in das Gesicht des Älteren, seine Augenbrauen ein wenig anhebend. Zerbrach er sich etwa immer noch den Kopf darüber? Natürlich würde es den Hippie erfreuen, wenn die ganze Welt wissen könnte, dass er zu diesem Individuum gehörte und dass er umgekehrt zu ihm gehörte, dass sie irgendwie zueinander gefunden hatten und dass es schöner und besser als alles andere auf dieser Welt war, aber er wollte ihn keineswegs unter Druck setzen, denn dafür war er ihm viel zu wichtig, eindeutig tausend Mal wichtiger als irgendeine öffentliche Anerkennung oder das Wissen, dass jeder wusste, dass Ethan mit diesem seltsamen Hippie zusammen war!
Behutsam strichen die Finger über das dunkle Haar, während der schmale Körper noch näher zu ihm heranrutschte, „Du machst dir zu viele Vorwürfe, Ethan. Ich werde es dir niemals übel nehmen, dass du nicht möchtest, dass direkt die ganze Welt weiß, dass du mit mir zusammen bist.“, versicherte der Hippie mit sanfter Stimme, ließ die Finger über die warme Wange seines Gegenübers gleiten, sich ein wenig zu ihm hinüberbeugend, um ihn einen Kuss auf die Lippen zu drücken. „Ganz egal, wie lange es dauern wird, bis du bereit bist, ich..ich bin geduldig, ich beschäftige mich mit Nachhilfeschülern und Pflanzen in meiner Freizeit, da muss man geduldig sein.“, kicherte der Langhaarige, seinen Mitschüler breit angrinsend, in der Hoffnung er konnte es einigermaßen erkennen, wobei ihre Augen sich mittlerweile sehr gut an die Dunkelheit um sie herum gewöhnt haben sollten. „Außerdem haben wir immer noch die Nachhilfestunden, nicht wahr? Und wenn wir uns Abends so rausschleichen wie jetzt, vielleicht sogar ein paar Stunden mehr, es erfordert vielleicht ein bisschen Disziplin aber die haben wir.“, murmelte der Kleinere gedankenverloren, sich an Ethan anlehnend, seine Wärme, die ihn umgab, genießend. Er könnte wahrscheinlich Ewigkeiten hier verbringen, es war so schön und ruhig, fast schon besser als sein leer stehendes Zuhause, das nur wenige Minuten entfernt einsam herumstand und darauf wartete, dass die beiden Gestalten zurückkehrten und sich schlafen lagen. Doch an Schlaf war jetzt ganz bestimmt nicht zu denken, immer noch kribbelte es in seinem Bauch, der Blonde hatte immer noch so viel Energie in seinen Knochen, dass er gar nicht wusste, ob er heute überhaupt noch ins Bett wollte. Hoffentlich hielt er dadurch nicht Ethan auch noch irgendwie von wichtigen Dingen ab, doch im Moment schien er zumindest keine große Intention gehabt zu haben, hier endlich verschwinden zu wollen. „Vielleicht schaffen wir es sogar bis zum Sonnenaufgang es auszuhalten.“, sein Blick wanderte abermals zu dem hübschen Gesicht, das leider von der Nacht nicht ganz so stark präsentiert werden konnte wie sonst, doch das musste es auch nicht, Chris hatte sich bereits jeden noch so kleinen Zentimeter eingeprägt, dass er es blind erkennen könnte. „Oh, du könntest übrigens manchmal mit mir mitkommen! Ich bin viel unterwegs, ich weiß, das glaubt man kaum, wahrscheinlich denken die Leute bei uns in der Schule auch immer noch, dass ich den ganzen Tag nur lerne und Hausaufgaben mache und generell kein wirkliches Eigenleben habe, aber das stimmt nicht ganz.“, plapperte die Stimme des Hippies vor sich hin, nebenbei die Hand des Größeren suchend, unsichtbare Muster auf seine Handfläche malend, oder einfach mit den langen Fingern spielend. Allein das reichte ihm irgendwie aus, um vor Glück beinahe platzen zu können, es war wirklich zum verrückt werden. „Das Gute ist, dass meine Hobbies nichts für die Leute sind, mit denen du befreundet bis, ich glaube nämlich kaum, dass sie sich für die Welt um uns herum interessieren, aber, ich glaub nicht, dass ich das jemals sagen würde, das ist gut…für uns…irgendwie, die meisten Leute kennen dich nicht einmal. Natürlich ist das nur eine Idee, wenn du Lust dazu hast, nicht, dass es dir zu öde ist, was ich verstehen könnte, ich habe keine besonders spannenden Hobbies.“, gestand er mit leiser Stimme, ein wenig mit den Schultern zuckend. Es war schon irgendwie okay, wenn Ethan das nicht ansprach, mit ihm die Sümpfe zu erforschen, im botanischen Garten auszuhelfen oder sich um irgendwelche gestrandeten oder ausgesetzten Tiere zu kümmern, es war nicht jedermanns Sache und immerhin war er auch nicht der größte Sportfreund, aber es würde ihnen wenigstens die Chance geben, sich sowohl öfter zu sehen, als auch etwas mehr in der Öffentlichkeit zu bewegen, ohne Angst zu haben, man könnte sie ertappen und dem Sportler das Leben zur Hölle machen.
Langsam zog der Hippie die Hand des Anderen zu sich hinüber, sanft mit den Lippen über die Haut fahrend, zufrieden aufseufzend. „Ehm…aber deine Freunde und die Schule ist ja eine Sache, wenn sie blöd schauen oder dumme Sprüche auf der Zunge haben, kann man das getrost ignorieren….ich mache mir nur irgendwie Sorgen um dich und, naja, deinen Bruder.“, fügte er nach einer Weile mit gedämpfter Stimme hinzu, vorsichtig zu Ethan hinüberschielend. „Er wirkt nicht wie ein verständnisvoller Typ, nicht, dass ich ihn irgendwie beleidigen will, er ist immerhin dein Bruder, aber…ich will nicht, dass du wegen mir Schwierigkeiten wegen ihm bekommst.“, und das meinte Chris aus tiefsten Herzen. „Aber ich denke, dass es alles noch seine Zeit hat, hey, wir sind irgendwie erst seit heute zusammen, bis dahin kann so vieles passieren…vielleicht werde ich dir noch zu öde!“, ein leises Lachen entwich seiner Kehle, er wünschte sich ganz bestimmt nicht, dass sie so schnell auseinandergingen, dass sie je auseinandergingen, doch irgendwo hatte er auch nicht unrecht- sie waren nicht einmal eine Woche zusammen und sich jetzt über ein Coming Out oder einer öffentlichen Bekanntgabe ihrer Beziehung Sorgen zu machen, war nicht so wichtig. „Immerhin wissen wir noch gar nicht so viel voneinander- was isst du zum Beispiel gerne und welche ist deine Lieblingssportmannschaft und was ist dein Lieblingsgeruch?“, Chris wäre am liebsten noch enger an ihn rangerutscht, doch er hatte mittlerweile jede Zentimeter zwischen ihnen aufgelöst und seinen Körper stattdessen eingefügt, dass jede weitere Bewegung ihn schon zum Schoß des Älteren schieben würde, er dies jedoch in diesem Moment zumindest seinließ, stattdessen neugierig in seine Augen blickten, die schwarz im Mondlicht schimmerten und ihn dennoch weiterhin in den Bann zogen.

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BeitragThema: Re: You're the risk I'll always take   You're the risk I'll always take Icon_minitime1Di Jul 09, 2013 10:49 pm

Ethan blieb nichts anderes übrig als zu hoffen, dass Chris ihm auch wirklich die Wahrheit sagte und dass er nicht nur so tat, als ob er mit der ganzen Sache einverstanden war. Letztlich konnte er es nicht beurteilen, denn er konnte die strahlend grünen Augen und das schmale Gesicht in der Dunkelheit nicht sehen, aber in seiner Stimme erkannte der Sportler zu mindestens keinen Zweifel und so hoffte er einfach, dass der Hippies sich dessen auch wirklich völlig sicher war und nicht nach ein paar Tagen oder Wochen doch beschloss, dass für ihn so eine Beziehung zu nichts führte. Himmel, sie waren nicht einmal einen Tag zusammen und er dachte schon darüber nach, was sie wieder trennen könnte! Das war definitiv die falsche Art und Weise zu denken! Im Moment war er so über beide Ohren verliebt, dass er sich wünschte, er könnte mit dem Hippie zusammen alt werden, auch, wenn das idiotisch und kitschig klingen mochte. Er lehnte sich ein Stück zu dem Jüngeren hinüber, eine Hand auf sein Knie legend und ihn verträumt anblinzelnd.
"Oh, da hast du recht, mit mir muss man besonders geduldig sein", grinste er und zog Chris noch ein wenig enger an sich heran. Vielleicht hielt er es ja doch gar nicht bis zum Abschlussball aus, vielleicht musste er doch schon eher der ganzen Welt verkünden, wie glücklich er mit seinem neuen Freund war. Und im Endeffekt war es ihm eigentlich wichtiger was der von ihm dachte als die Meinung seiner Teamkameraden. Viele würde er nach seiner Schulzeit sowieso nicht mehr wiedersehen. Sie würden irgendwelche Sportstipendien bekommen, und er selbst....Nun, er hatte immer noch den albernen Traum eventuell Medizin studieren zu können.

"Bis zum Sonnenaufgang?", japste Ethan mit amüsiertem Gesichtsausdruck, sich ein wenig zu Chris umdrehend und ihn mit gespielt überrascht hochgezogenen Augenbrauen musternd. Es war zwar schon nach Mitternacht, aber bis die Sonne wieder hinter dem Meer hervorkam würde es noch ein paar Stunden dauern.
"Da hast du dir aber was vorgenommen", lachte er und strich versöhnlich über die langen blonden Strähnen. Sicher würden in den frühen Morgenstunden auch schon die ersten Jogger hier herum rennen und trainieren, Ethan quälte sich ja manchmal sogar selbst so früh aus dem Bett, um der heißen Tagessonne zu entgehen, aber niemand würde einem verliebten Pärchen hier großartig Aufmerksamkeit schenken, das hoffte Ethan zu mindestens.
"Aber wir können es gerne probieren!", bestätigte er dem Jüngeren, Training hatte er innerlich sowieso schon abgeschrieben, und wenn sie die ganze Nacht wachblieben, dann war er am Morgen sowieso zu ko um noch Runden auf dem Footballfeld zu drehen. Dennoch, wenn er gewusst hätte, dass sie so lange hierbleiben wollten, dann hätte der Dunkelhaarige noch etwas mehr mitgenommen, vielleicht eine Decke, wenn die Nacht doch zu kalt wurde, und etwas zu trinken und zu knabbern, aber das musste er sich dann wohl für ein anderes Mal aufsparen, und der Sportler war sich sehr sicher, dass es ein anderes Mal geben würde, er mochte den Pier schon vorher unglaublich gerne und jetzt hatte er nur eine weitere wundervolle Erinnerung dazu gewonnen, die ihn zusätzlich romantisch machte!
Neugierig blickte er bei Chris´ Vorschlag auf, die verschiedenfarbigen Augen erhellten sich bei seinen Worten ein wenig. Er wusste natürlich, dass Chris mehr in seiner Freizeit unternahm als sich und andere auf die Schule vorzubereiten, und er ahnte ja auch, was für Hobbys den Naturfreund in seiner Freizeit so in etwa umtreiben mussten, aber ganz genau wusste er es nicht, musste er gestehen.
"Wenn da noch mehr so süße Jungs wie du unterwegs sind wüsste ich nicht, was dem im Wege stehen sollte", trietzte er ihn grinsend, bevor er jedoch seine Lippen suchte. Er wollte doch nicht irgendeinen naturliebenden Hippie, er wollte seinen naturliebenden Hippie, und das war nunmal Chris. Der Dunkelhaarige musste gestehen, dass er sich selbst in seiner Freizeit nie sonderlich mit Umweltschutz beschäftigt hatte, aber Chris ging darin sicher auf, und da war es nur fair, dass er in Zukunft auch zu mindestens ein Interesse an solchen Dingen fand. Und ehrlich gesagt konnte sich Ethan gut vorstellen, dass er daran Spaß haben konnte, vor allem wenn das bedeutete, dass er mehr Zeit außerhalb der Schule mit Chris verbringen konnte.
"Aber du hast recht, selbst, wenn mich dort einige kennen sollten, es wäre ihnen vermutlich herzlich egal."
Er drückte leicht Chris´ Hand, der während der ganzen Zeit schon an seinen Fingern herumspielte und damit ein leichtes Kribbeln in seiner Magengrube auslöste.
"Ich vermute mal, du bist viel im Botanischen Garten und im Sumpf?", hakte er nach. Der Botanische Garten war wirklich schön, Ethan war ein paar Mal mit seiner Mutter und mit Gordon dort gewesen, und wenn er genau darüber nachdachte meinte er sogar, Chris dort hin und wieder gesehen zu haben.
"Ich weiß, dass man das von mir nicht denkt, aber ich bin eigentlich sehr tierlieb", gestand er und hoffte, dass Chris das nach seinen Maßstäben gelten ließ, denn vermutlich war er längst nicht so tierblieb wie der Blonde.
"Wenn ich ausziehe, schaff ich mir einen Hund an", erklärte er mit Überzeugung, er war sich sicher, dass er mit so einem Haustier gut umgehen könnte, nur hatte sein Vater eine Hundeallergie, weshalb in seinem Elternhaus so etwas nicht in Frage kam.
"Ich finde die Idee super, ich hatte sowieso in letzter Zeit das Gefühl, dass mein Leben nur noch aus Schule, Lernen und Training besteht", seufzte er und rieb sich die Augenlider. So ein Stress, und dabei hatte das neue Schuljahr gerade erst begonnen! Gut, dass die Nachhilfe mittlerweile zum Highlight des Tages geworden war und er es so von der Liste der Dinge, die einfach nur zeitraubend waren, streichen konnte.
"Dafür darf ich dich aber auch mal mit zu einem Footballspiel nehmen!"
Ethan wusste, dass Chris nicht der größte Sportfan war, aber wenn sein Freund in einer der Mannschaften spielte, musste das doch sicher irgendwie ein Anreiz sein, oder nicht? Er hatte gerade seinen Kopf in den Schoß des Jüngeren legen wollen, als seine Worte ihn innehalten ließen. Der Sportler spürte ein unangenehmes Stechen in seiner Magengrube. Seine Freunde waren eine Sache, aber Humphrey.....
"Ja, Humphrey....Er....Er wäre sicher nicht sehr begeistert."
In Wahrheit war er ganz sicher das Gegenteil von begeistert, Ethan wusste ganz genau, dass er sich und auch Chris einer ganz neuen Stufe von Grausamkeit aussetzen würde, wenn Humphrey Wind davon bekam.
"Er darf es nicht wissen. Ich glaube er.....er würde schlimme Dinge tun", murmelte der Dunkelhaarige bedrückt. Es war grauenvoll, dass er so viel Angst vor seinem eigenen Bruder haben musste, aber ganz sicher würde er den Hippie zusammenschlagen, mehr als einmal, und ihn selbst vielleicht auch, er war unberechenbar, und wenn Ethan seinen neuen Freund einer Sache nicht aussetzen wollte, dann war das sein Bruder. Aber er sollte nicht allein schon in Gedanken diese Nacht vermiesen, weshalb Ethan jeglichen Gedanken an ihn schnell beiseite schob.
"Ich wünschte er wäre mehr wie Gordon", fügte er noch hinzu und war sich sogar ziemlich sicher, dass sein zweiter Bruder sich sogar für ihn freuen würde, wenn er mit einem Kerl zum Abschlussball käme.


Der Sportler war froh, dass Chris das Thema wieder umlenkte, und er hatte ja auch recht, sie wussten noch gar nicht die ganzen kleinen Dinge voneinander, die eine Freundschaft erst zu etwas besonderem machten, und jetzt hatten sie so viel Zeit sich zu unterhalten, dass es wohl zu hoffen war, dass sie am Ende der Nacht einiges mehr über den anderen wussten.
"Oh, gut, also.......ich habe neuerdings glaub ich meine Liebe zu Paprika entdeckt", schmunzelte er und hoffte, dass Chris den kleinen Hinweis verstand.
"Aber ich hab schon immer gerne Mac&Cheese gegessen!", fügte er eifrig hinzu und merkte schon, wie ihm bei dem Gedanken an das Essen das Wasser im Mund zusammen lief. Dabei hatte er doch gerade erst gegessen!
"Hey, das ist immerhin etwas, was wir beide essen könnten!", stellte er zufrieden fest, immerhin war es ohne Fleisch. Blieb nur zu hoffen, dass der Hippie das auch mochte.
"Wenn ich jetzt sage, dass es die Miami Dolphins sind, könntest du dann damit überhaupt was anfangen?", fragte er lachend und hätte es ihm nicht übel genommen.
"Dafür müsstest du mir dann aber vermutlich sagen.......was deine Lieblingspflanze oder dein Lieblingstier ist!", schloss er und blickte den Jüngeren neugierig an. Bis jetzt waren die Fragen eigentlich relativ typisch gewesen, aber bei der letzten Frage musste er schmunzeln, so etwas konnte einfach nur von Chris kommen, niemand sonst stellte so kitschige, aber niedliche Fragen.
"Hmmmmmm", begann er grübelnd, den Kopf ein wenig schief legen, bevor er sein Gesicht in Chris´ Haare drückte, die nach Meer und dem Eigengeruch des Kleineren dufteten.
"Ich glaube der hier", murmelte er zufrieden und suchte erneut die Lippen seines Freundes. Es war bereits recht kalt geworden dafür, dass die Temperaturen tagsüber um die 30 Grad lagen, aber Ethan hatte wenigstens seine Trainingsjacke mitgenommen, die er Chris um die Schultern legte, während sie sich über die kleinen banalen Dinge des Lebens unterhielten. Obwohl sie sich so lange unterhalten hatten, so nach und nach schien vor allem die Konzentration des Jüngeren nachzulassen, und als sie schließlich nur noch eng umschlungen zusammen saßen und Zärtlichkeiten austauschten war er irgendwann wohl eingenickt. Was ärgerlich war, immerhin hatten sie es beinahe bis zum Morgengrauen ausgehalten, es dämmerte sogar langsam etwas. Verträumt schaute Ethan in das sanfte Gesicht des Hippies, über seine Wange streichelnd und ihn vorsichtig auf seine Arme nehmend. Er brachte es einfach nicht übers Herz ihn zu wecken, und immerhin wog der schmale Körper kaum etwas. Für den Sportler jedenfalls war es ein Leichtes ihn mit sich herumzutragen. Der Anblick des Jüngeren, wie er eingerollt in seine Jacke vor sich hin schlummerte war wohl das schönste und herzzerreißendste, was Ethan je gesehen hatte und er konnte einfach gar nicht anders als auf der Stelle zu verharren und auf den Blonden hinunter zu blicken. Er konnte sich einfach nicht vorstellen, dass er sich jemals wieder von Chris trennen könnte, nicht in diesem Augenblick und auch sonst niemals. Vorsichtig lehnte er sich zu ihm hinunter, um ihn zu küssen, während die ersten flüchtigen Sonnenstrahlen über den Pier huschten, aber anscheinend war Chris doch wieder wach geworden, zu mindestens schlug er langsam die Augen auf und Ethan lächelte ihm breit entgegen.
"Jetzt kannst du den Sonnenaufgang ja doch noch sehen!", entgegnete er ihm glücklich, während er ihn ein wenig enger an sich drückte.

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BeitragThema: Re: You're the risk I'll always take   You're the risk I'll always take Icon_minitime1Mi Jul 10, 2013 9:08 pm

Worte konnten wohl nicht beschreiben, wie glücklich der Hippie darüber war, dass Ethan einverstanden damit war, sich mit ihm dort zu treffen, wo er seine Freizeit verbrachte, auch wenn dies weniger mit Partys und Sport zu tun hatte, doch wie er heute erfahren hatte, war er ohnehin kein besonders großer Freund von Partys gewesen und zumindest in diesem Falle würde man niemanden etwas weggenehmen, was man möchte. Sicher waren es keine geheimen Orte, immerhin hatte der Größere bereits auf Anhieb herausfinden können, wo der Blonde sich so herumtrieb, doch das hieß noch lange nicht, dass andere Menschen sich freiwillig dorthin begaben, schon gar nicht die Leute aus ihrer Schule, die würden eindeutig einen großen Bogen um diese Orte machen, immerhin boten sie nichts an, was ihre egoistischen Herzen begehrten und so konnten man sich sicher sein, dass sie dort keinesfalls gestört werden würden, es stand also ihrer zukünftigen Zweisamkeit wirklich nichts im Wege, sodass es vielleicht sogar viel erträglicher werden würde, dieses kleine Geheimnis auszuleben, der Jüngere machte sich zumindest keine allzu großen Sorgen darüber, dass er es irgendwann nicht mehr aushalten könnte, besonders für den Dunkelhaarigen würde er noch geduldiger sein, ihn keinesfalls unter Druck setzen, dafür war ihm schlichtweg viel zu wichtig, er brauchte dafür nicht einmal weitere zwei Wochen Zeit, um sich voll und ganz sicher zu sein, dass der Sportler ihm so wichtig war, wie in diesem Augenblick.
„Ich lasse mich gerne auf ein Footballspiel mitnehmen.“, erwiderte der Kleinere lächelnd, seine Worte ehrlich meinend, immerhin war es etwas anderes, wenn sein eigener Freund auf dem Spielfeld war, verschaffte ein völlig anderes Gefühl und schuf sogar ein bisschen Interesse und Chris wusste ganz genau, dass er in diese Falle sogar irgendwie Spaß am Sport haben würde, immerhin musste er ohnehin dann nur zuschauen und dem Älteren die Daumen drücken, das würde er ganz bestimmt tun und auffallen würde es bestimmt auch nicht, schließlich waren das öffentliche Veranstaltungen, er würde einfach seine Freunde mitnehmen, die wenigstens wussten, dass der Schüler Hals über Kopf in den Anderen verliebt war, sodass es nicht einmal für sie seltsam wirken würde. Sie hatten tatsächlich mehr Möglichkeiten als es dem Hippie anfangs bewusst war!
Er wollte ihn eigentlich noch ein wenig nach seinem anderen Bruder ausfragen, er wusste viel zu wenig über seine Geschwister Bescheid und kannte auch nur den anderen älteren Bruder, der irgendwie alles andere als ein guter Mensch zu sein schien und auch die Worte des Größeren ließen ihn ein wenig schaudern. Er wollte um jeden Preis es irgendwie verhindern, dass Ethan das Leben zur Hölle gemacht werden würde, nur, weil er einen Freund statt einer Freundin hatte, doch wahrscheinlich konnte er ihn nur vor einem größerem Übel bewahren, wenn beide aufpassten, dass es niemals aufgedeckt werden würde, sodass es nur bei den üblichen Schikanen bleiben würde, die Chris mittlerweile ohnehin zu gut kannte. Warum war er auch sitzen geblieben?! Ein leises Seufzen entwich seiner Kehle, der Langhaarige hoffte wirklich sehr, dass die andere Mitglieder aus Ethans Familie ihn eines Tages irgendwie akzeptieren könnten, es würde so vieles einfach so einfacher machen..für beide!
Der Hippie war so sehr in seinen Gedanken vertieft, dass die Stimme des Mitschülers erst ein wenig später zu ihm durchdrang, er den Älteren einen kurzen Moment lang fragend anblickte, doch schnell entwich ihm ein leises Lachen, während die grünen Augen seinen Gegenüber wissend anblickten. „Ich glaub bei mir auch..“, gestand er mit leiser Stimme, schüchtern lächelnd. Ja, er wusste, worauf der Sportler damit hinauswollte und alleine schon der Gedanke an Paprika löste ein angenehmes Kribbeln in seinem Inneren aus, ihm wurde, trotz der kühlen Luft um sie herum, plötzlich angenehm warm. Ja, dieses Gemüse würde er wahrscheinlich auf ewig mit seinem allerersten Kuss verbinden, an einen Kuss, der sein Leben ganz veränderte, zumindest fühlte es sich so an und es war ein gutes Gefühl und eine gute Veränderung. „Du hast Recht, kein Fleisch und Käse- ich liebe Käse!“, erwiderte der Jüngere grinsend nach einer Weile, bei den nächsten Worten laut auflachend. „Stell dir vor, ich kenne sie! Also mein Dad hatte einmal eine Phase, wo er versuchte, mir den Sport näherzubringen und dann hat er mich immer zu irgendwelchen Footballspielen mitgenommen aber nachdem ich mit der Mannschaft geplaudert habe, die wirklich nett sind, ist mir aufgefallen, dass ich niemals Sport gut finden könnte…zu brutal.“, plapperte der Hippie aus seinem Leben heraus, konnte nur den Gesichtsausdruck seines Nebenmannes erahnen- natürlich, das klang wahrscheinlich für jemanden, der Sport so gern hatte, irgendwie fast schon unecht. „Eeeh…mein Dad hat Dauerkarten und, hey, vielleicht könnte ich ihn fragen, ob er welche für dich abdrückt.“, fügte er hastig hinzu, beschäftigte sich allerdings nicht allzu lange über Sport, es war auch einfach keine Sache, worüber er lange reden konnte, da nahm er sogar lieber die Position des Zuhörers ein, doch viel lieber beantwortete er die Frage des Kurzhaarigen, einen Moment lang grübelnd. „Lieblingspflanze… das ist gar nicht so leicht. Ich meine, wusstest du das Moos nahezu unsterblich, ich finde, dass das eine sehr faszinierende Leistung ist, auch wenn Biologen es für primitiv halten, weil sie eben keinen richtigen Sterbeprozess absolviert. Aber ich mag Kletterpflanzen ganz gerne und Oleander und Sumpf-Schwertlilien…eigentlich liebe ich so ziemlich jede Pflanzenart, weil sie alle auf ganz eigener Weise faszinierend und anders sind…so wie wir.“, seine Augen starrten verträumt auf die rauschenden Wellen, die sich unter ihren Füßen aufbäumten und wieder auflösten, schäumend das Wasser aufwirbelten. Selbst Algen mochte der kleine Freigeist, er liebte ihren Geruch und war wahrscheinlich der einzige Mensch auf Erden, der diesen Duft genoss, vielleicht war er in seinem früheren Leben ja auch ein Meeresbewohner oder eine Meerjungfrau oder zumindest ein Meerjungmann! „Und ich mag Hunde ganz gerne, also wenn du dir einen Hund anschaffen wirst, würde ich ihn gerne öfter sehen. Meine Nana hat zwei Doggen, sie sind vielleicht nicht so majestätisch und auch ein wenig faul aber es sind tolle Wesen, ich hab sie gern und ich glaub, mich mögen sie auch am liebsten.“, Chris hätte wahrscheinlich Ewigkeiten so weiterreden können, er wollte Ethaan noch bestätigen, dass es noch so viele andere Tiere gab, die er gern hatte, Katzen waren auch toll, selbst Alligatoren hatten irgendwie eine Faszination auf ihn ausgeübt, doch er stockte, hielt einen Moment lang die Luft an, als der Ältere wieder so nah an ihm war, schloss für einen kurzen Augenblick seine Augen, als er den feinen Atem des Größeren auf seiner Haut spürte, als er das hübsche Gesicht in seinen blonden Haaren vergrub. Bei seinen Worten konnte er gar nicht anders, als einen leichten Rotschimmer zu bekommen, den man zum Glück in der Dunkelheit, die das Pärchen umgab, nicht sehen konnte. Ethans Kuss raubte ihm beinahe noch das letzte Fünkchen Verstand, er konnte nicht glauben, dass er ihn wirklich so gern hatte, so sehr, dass er sogar seinen Geruch irgendwie mochte. „Ich muss zugeben, dass ich die Mischung deines Aftershaves und..naja..dir mag. Als du das erste Mal in meinem Bett gesessen hast, roch alles danach und ich habe noch nie so gut geschlafen.“, murmelte der Hippie mit leiser Stimme, sich so nah um den muskulösen Leib schlingend, wie es ihm nur möglich war, der ihm etwas Wärme spendete, denn immerhin war es am Stand immer etwas windiger und kälter als sonst und nachts erschien es hier beinahe schon winterlich, zumindest für ihre Verhältnisse, sodass der Blonde dankbar war, als Ethan ihm seine Jacke über die Schultern war. So mussten sich also die ganzen Mädchen fühlen, die mit ihrem Freund abends am Strand entlanggingen oder spät am Abend das Kino verließen, Chris wollte sich schon immer genauso fühlen, so wichtig, dass man ihm das letzte warme Kleidungsstück borgte. Unauffällig vergrub der Jüngere seine Nase in das Innenfutter der Jacke, erneut den Duft seines Mitschülers aufnehmend, zufrieden aufseufzend. Die Wärme, die ihn umgab, Ethans Geruch und seine Stimme und vor allem seine Nähe, lullten den Hippie nach und nach immer stärker ein, dass er irgendwann kaum noch den Worten des Anderen zuhören konnte, auch wenn er es wollte, doch irgendwann hatten sie sich nur darauf beschränkt, einfach nur füreinander da zu sein, die Lippen des Anderen zu suchen, oder sich so sehr an den anderen Körper zu kuscheln, dass alles andere um sie herum auf einmal so egal wurde. Chris hatte nicht einmal bemerkt, wie er eingenickt war, er fühlte sich einfach zum ersten Mal so unglaublich gut und wohl, dass es nicht einmal schwierig war, einfach so einzuschlafen und das Rauschen der Wellen hatte nur noch dazu beigetragen, dass die Müdigkeit ihn übermannte und Chris regelrecht vergessen ließ, dass er doch eigentlich auf den Sonnenaufgang warten wollte, immerhin war dies seine eigene Idee gewesen und diese wollte er gerade verschlafen! Nicht einmal die plötzliche Erschütterung, die sein schmächtiger Körper erlitten hatte, entlockte ein Blinzeln seiner Augen, als Ethan ihn plötzlich auf seine Arme genommen hatte, stattdessen schmieg er sich nur noch enger an den andere Körper, vergaß dabei ganz, wo er sich eigentlich in diesem Moment befand. Dabei hätte ihn der Sportler ruhig wecken können, immerhin war es eine Schande, hätte er den Älteren jetzt für Nichts so lange wachgehalten, allerdings waren besondere Weckaktionen offenbar gar nicht nötig gewesen, allein der Kuss des Größeren und die hellen, ersten Sonnenstrahlen, die direkt in sein Gesicht schienen, reichten dem Blonden völlig aus, um verschlafen seine Augen aufzuschlagen, verwirrt zu Ethan hinaufblickend, ehe ihm bewusst wurde, dass er sich gerade nicht mehr sitzend auf dem Holzboden befand. Hastig krallten sich die Hände um den Hals seines Mitschülers, aus Angst, er könnte ihm irgendwie zu schwer sein, wenn er einfach nur so herumlag. „Oh Mann, bin ich wirklich eingeschlafen und du...wolltest du mich etwa wieder zurücktragen? Ich bin doch viel zu schwer!“, stellte er mit Empörung fest, im nächsten Moment sich jedoch zum Horizont umdrehend, seinen Mund hastig schließend bei dem Anblick der Sonne, wie sie langsam unter der Ozeandecke hervorkroch und den Himmel orange- violett färbte, der schwarze Ozean wieder an Farbe gewann. Es war ein bildhübscher Anblick, einer, den man gerne mit jemandem Teile, den man gern hatte und Chris konnte sich gar nicht vorstellen, dass jemand anderes als Ethan dafür in Frage kam. „Viele kommen hierher um den Sonnenuntergang zu sehen…offenbar schwimmen wir nicht mit im Strom.“, kicherte der Langhaarige leise in sich hinein, seine grünen Augen wieder zum Dunkelhaarigen schweifen lassend, ihn verträumt anblickend. „Das war ein wirklich toller erster Tag, den wir als Paar verbracht hatten.“, seine Stimme klang sanft und leise, ehe er sich etwas nach ihm streckte, seine Lippen mit einem sanften, langen Kuss benetzend. Er hätte Ewigkeiten so verharren können, immerhin geschah es nicht alle Tage, dass ein sportlicher und gutaussehender Kerl ihn einfach so auf Armen trug und sich küssen ließ, wie in einem Märchenbuch, sodass Chris jede einzelne Sekunde auskostete, bis ihm schlichtweg die Luft wegblieb, er ein wenig schüchtern den Größeren anlächelte, verzog jedoch schnell das Gesicht. „Ich habe wirklich Angst, dass ich dir zu schwer bin…ich bin ja jetzt wach und kann meine Beine benutzen, außerdem will ich lieber deine Hand halten.“, murmelte er entschuldigend, etwas errötend, immerhin wollte er Ethans Gefühle nicht irgendwie verletzen, damit, dass er es nicht zuließ, zurück nach Hause getragen zu werden. „Aber du kannst mich gerne beim nächsten Mal herumtragen, dann schlafe ich extra länger.“, fügte er schief grinsend hinzu. Der Blonde stieg vorsichtig wieder von ihm ab, festen Boden unter den Füßen gewinnend, schmieg sich jedoch hastig an den Sportler an, dass wahrscheinlich nicht mal kochend heißes Wasser ihn wieder von ihm lösen könnte, mit langsamen Schritten den Pier entlangschlendernd, irgendwie wollte der Langhaarige doch noch einige Stunden Schlaf finden, damit sie den ganzen Tag nicht allzu furchtbar aussahen und das durften sie sogar noch, immerhin war es gerade schrecklich früh und noch dazu an einem Wochenende, da würde es ihnen bestimmt keiner übel nehmen, sollten sie sogar bis in die Mittagsstunden hinein in den Federn liegen. Und auch wenn die ganze Welt zu schlafen schien, konnte der Hippie aus weiter Entfernung einige Individuen bereits am Strand entlangjoggen sehen, jedoch waren sie schneller in den kleinen Straßen verschwunden, die sie direkt zu ihm nach Hause führten, als dass sie entdeckt werden konnten, sollten es irgendwelche Mitschüler gewesen sein oder andere Menschen, die mit den Mitschülern etwas zu tun hatten.
Mit einem lauten Gähnen knallte Chris die Tür seines Zimmers hinter sich zu, den Sand von seinen nackten Füßen befreiend, ehe er sich der restlichen Kleidung entledigte, gemeinsam mit Ethan zurück ins Bett und unter die weiche und warme Decke kriechend, auch wenn die Decke ihn reichlich wenig interessierte, der Kleinere die Nähe zu seinem Mitschüler als viel wichtiger und schöner empfand, sodass er sich erneut an seinen Körper anschmieg, das Gesicht seiner Brust vergrabend, zufrieden aufbrummend. „Lass uns bis zum Frühstück ein wenig schlafen…und dann gehe ich dir weiter auf die Nerven“, murmelte der Blonde schlaftrunken, hatte es noch irgendwie geschafft einen innigen Kuss auf die Lippen des Dunkelhaarigen zu drücken, ehe seine Augen endgültig zufielen, er vor sich hinschlummerte, nicht einmal wusste, ob Ethan ebenfalls eingeschlafen war, ob er überhaupt müde war oder vielleicht sogar noch zu ihm gesprochen hatte. Doch in einigen Stunden würde er sich erkundigen, in einigen Stunden würde er wieder jede freie, wache Minute mit ihm verbringen, so lange, bis er gehen musste. Am liebsten hätte Chris ihn einfach nie wieder gehen gelassen, doch das wäre wahrscheinlich egoistisch gewesen, doch eines Tages würde er diesen Egoismus ausnutzen, immerhin tat er der Welt damit nichts schlechtes, dafür erschien es einfach viel zu gut!

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