Danger Danger
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High Voltage
 
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 I chose the impossible

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Mrs Lovett
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BeitragThema: I chose the impossible   I chose the impossible Icon_minitime1Do Jul 22, 2010 12:17 am

I chose the impossible RaptureyeahKopie
Altruism is the root of all Wickedness


Willkommen in Rapture.
Vielen Menschen da draußen sagt dieser Name vielleicht nichts, einige erinnern sich vielleicht an einige Zeitungsausschnitte, wo davon erwähnt wurde.
Doch es spielt keine Rolle, ob man es vorher kannte oder erst durch einen Zufall auf diesen Ort gestoßen wurde. Wichtig alleine ist, dass hier jeder willkommen ist, jeder Bürger, der sich nach einer freien, gerechten Welt sehnt.
Rapture wurde geschaffen, um den Menschen eine Möglichkeit bieten zu können, ihr Leben so zu führen, wie sie es verdienen. Hier gibt es keine Zensur, hier gibt es keine unbegründete Moralvorstellung. Erst hier bekommt der freie Mensch die Chance, sich frei entfalten zu können.
Die meisten zweifeln daran, zweifeln an dieser Stadt, zweifeln an den Werten und Normen, die dieser Ort hier repräsentiert. Doch bald werden sie alle erkennen, dass ihr Zweifel unbegründet sind, dass sie Unrecht behalten und eines Tages wird sich jeder eingestehen, dass Rapture der einzige Ort ist, wo man als freier Bürger wirklich frei ist.
Viele stellen sich die Frage, warum man diese Stadt ausgerechnet unter Wasser gebaut hat. Jedoch sollte die Frage eher lauten- wieso hat man dies nicht bereits vorher erbaut?


Wir schreiben das Jahr 1949. Die Spuren des zweiten Weltkriegs bleiben weiterhin unverwischt und verdunkeln die Welt weiterhin. Vielen Menschen sitzt die Zeit noch in den Gliedern fest, viele Menschen zweifeln an der Welt, in der sie eingeboren wurden. Andere hingegen versuchen einen Neuanfang, doch die harte Zeit nagt noch an den Knochen jedes Einzelnen, egal wie sehr man versucht nach vorne zu blicken und die Vergangenheit ruhen zu lassen.
In dieser dunklen Zeit, erschuf ein Mann, Andrew Ryan, etwas, was für den normalen Menschen anfangs beinahe unmöglich zu sein schien.
In kürzester Zeit wurde die Stadt 'Rapture' mitten im Atlantik erbaut und eine neue Ära entstand.
Die Grundidee war einfach- die alten Wertvorstellungen, die die Welt anführten, mussten hinter sich gebracht werden und eine neue Philosophie musste ran. Mit dem Grundstein des Altruismus versuchte man eine Stadt aufzubauen, die unabhängig von all den anderen Weltmächten über dem Meeresspiegel war, mit einem eigenen System, das jedem Menschen erlaubte, er selbst zu sein, wo es dem Menschen zustand frei zu sein.
Dies war der Wunsch, doch dieser Wunsch sollte nicht in Erfüllung gehen.
Die Stadt war bald mit vielen Menschen bevölkert. Viele Künstler, Intellektuelle und andere Freigeistler reisten in die Stadt um sich selbst zu überzeugen, um zu sehen, ob dies, was ihnen stets eingeredet wurde, auch der Wahrheit entsprach.
Und das tat sie.
Die Freiheiten in dieser Stadt ermöglichen den Menschen etwas, was sie sich nur in den Träumen ausgemalt haben und auch wenn im Jahre 1954 immer noch die Stadt wie eine Traumwelt erscheint, entstehen bereits die ein oder anderen Lücken im utopischen System. Neue Erfindungen, neue Freiheiten...Erfindungen vom Gründer selbst, die Neuheiten, die sich hinter jeder Ecke eines Spielautomats befinden, regen die Menschen an. Ob alles Positiv ist, auch wenn es vielleicht so erscheint, kann kaum einer sagen, nicht einmal die meisten Erfinder selbst.
Denn nur Gott weiß, was am Ende geschieht.
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BeitragThema: Re: I chose the impossible   I chose the impossible Icon_minitime1Do Jul 22, 2010 11:12 pm

Als er sich in die Tauchkugel gesetzt hatte, wusste Jonathan überhaupt nicht, was ihn erwarten würde. Radioberichte, Zeitungsausschnitte, Plakate; all das zeigte den Menschen auf der erde war, für was diese Wunderstadt Rapture stand, doch die Bilder und die Parolen sagten im Grunde genommen nichts aus. Man sollte alles mit eigenen Augen sehen, sonst könnte man kein eindeutiges Bild aus dem machen, was es auch war. Dies war seine Philosophie und sie entsprach seiner Meinung nach eindeutig der Wahrheit.
Er war erstaunt, als er in die Tiefe befördert wurde, als seine Augen die Stadt unter Wasser erblickten, die so einzigartig war, so anders und dennoch glichen einige Gebäude denen da draußen, fernab vom Atlantik.
Niemand hätte sich so etwas träumen lassen können, niemand hielt so etwas für möglich und nun war er mittendrin, würde hier sein restliches Leben verbringen. Zumindest war dies sein Plan.
Der Blonde hatte Stunden nur damit verbracht, in der Empfangshalle zu stehen und hinaus zu schauen, das Leben da draußen beobachten zu können, wie das schimmernde Türkis sich in den Fenstergläsern spiegelte.
Fenster, die eine Wand ersetzten, die ihm das Gefühl haben, im Wasser zu sein und nicht in einem Gebäude zu stehen.
Ja, als er das erste Mal diese Stadt besuchte, war dies alles so neu und anders, dass man sich nicht sicher war, ob man vielleicht gestorben war und dies nun das Jenseits war oder ob man schlicht und ergreifend träumte.

Müde glitten die Augen des jungen Mannes zu dem Fenster seiner Wohnung. Melodische Musik summte aus dem Grammophon, das dekorativ auf dem runden Holztisch stand.
Bestimmt mit Hand geschnitzt, wenn man die liebevollen Details so betrachtete. Jonathan mochte seine Wohnung, sie war viel schöner als die, die er in New York hatte, so viel ordentlicher und so viel...harmonischer, dass man sich Tag für Tag wie in einem kleinen Paradies fühlte. Wer brauchte schon seine Skyline daheim, wenn er den Ausblick auf den Ozean hatte...im Ozean drin.
Sein Hobby war es mittlerweile den Haien dabei zuzuschauen, wie sie ihre Beute jagten, wie die Wale heulend nach oben schwammen und wie die Fische in ihren Schwärmen vor dem Glas umherschwirrten und sofort davonschwammen, wenn der Blonde sich auf sie zubewegte.
Es war idyllisch.
Vielleicht wäre dieser Ort ja noch schöner gewesen, würde nicht ein weiterer Mensch in seiner Wohnung leben. Ein junger Arzt war kurz nach seinem Einzug hergekommen, man sagte ihm die ganze Zeit, dass er nur hier war um auf ihn und sein neues Metallteil im Gesicht aufzupassen, das sich noch nicht ganz mit dem restlichen Gewebe verbunden hatte.
Jonathan war es eigentlich egal, es war nicht sein erstes Ersatzteil und er würde auch nicht anders verheilen. Manchmal hatte der Ex- Pilot das Gefühl, dass er sogar mehr darüber Bescheid wusste, als all die Ärzte, die an seinem Körper mehr als nur einmal herumdoktorn durften.
Sein Körper wurde so etwas wie ein Ausstellstück. Chirurgen zeigten ihn stolz den Völkern und diese waren begeistert davon, was sie da erschaffen hatten. Wie oft stand er bereits in den Zeitungen? Mann oder Maschine?. Wunder der Technik!, oh Gott, diese ganzen Schlagzeilen waren einfach nur banal, doch da musste man durch, wenn man der wohl waghalsigste Mensch auf Erden war. Diesmal war er wahrscheinlich der erste Mensch auf Erden, der die meisten Körperteile ersetzt bekommen hatte und der erste Mensch, an dem so etwas ausprobiert wurde. Heute war er nicht mehr alleine, heute war dies die neuste Art, einem Menschen etwas wiederzugeben, was er verloren hatte. Oft waren es Gliedmaßenerneuerungen, andere Dinge kamen entweder erst gar nicht vor oder die Personen starben bereits an ihren Verletzungen.
Jonathan seufzte laut auf, erhob sich vom Bordeaux roten Sessel, mit schweren Schritten hin und her wandernd. „Sag mal, Ethan. Irgendwas vor heute Abend?“, rief er laut in den Raum, sich umschauend. Er wusste nicht, wo sein Mitbewohner sich aufhielt und was er gerade tat und eigentlich kannte er diesen Menschen zu gut wie gar nicht, weswegen es irgendwo eine relativ gute Idee war, ihn näher kennen zu lernen. „Wir könnten ja einen trinken gehen in einer der Bars hier. Die sollen wirklich gut sein.“, fügte er anschließend hinzu, während seine Hände in den Hosentaschen kramten, aus der einen eine Pfeife und aus der anderen eine Streichholzpackung legte.
Erneut setzte sich Jon auf den Sessel, legte die Streichhölzer auf den Tisch, während die Finger die Holzpfeife mit Tabak füllte, anschließend diese in den Mund beförderte und mit einem angezündeten Streichholz den Tabak anzündete. Er zog einige Male an dieser, blies den Rauch aus den Nasenlöchern heraus.
„Also, was ist?“
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BeitragThema: Re: I chose the impossible   I chose the impossible Icon_minitime1Fr Jul 23, 2010 12:03 am

Es war schon so lange her, dass er hierhergekommen war, und doch hatte er sich noch längst nicht satt gesehen an der Vielfalt des Meeres, von der ihn nur eine dicke Glasscheibe trennte. Er liebte es, die Fische zu beobachten, die riesigen Wale und Haie, die sich majestätisch durchs Meer bewegten und all die bunten Pflanzen, die außer den Bewohnern Raptures sicherlich noch nicht viele zu Gesicht bekommen hatten. Er konnte sich nicht vorstellen, jemals wieder von hier fort zu gehen, zurück an die Oberfläche. Ob dort immer noch Krieg herrschte, oder ob sie sich mittlerweile wieder geeinigt hatten? Oder vielleicht lag ja auch alles in Schutt und Asche? Für sie hier unten war es egal, sie konnten sich auch sehr gut selbst versorgen. Sollten sie sich doch mit ihren banalen Streitigkeiten befassen. Hier unten war alles viel zu harmonisch, um sich einen Kopf darüber zu machen. Er wandte den Blick von der Glasscheibe ab, die ruhige Musik des Schallplattenspielers hätte ihn wohl eingelullt, hätte er auch noch in einem der bequemen Ohrensessel Platz genommen. Dass er sich diesen Luxus leisten konnte…..Früher hätte er es nicht einmal gewagt, davon zu träumen. Er war zwar Arzt, aber das hieß in diesen unruhigen Zeiten nichts. Doch hier, hier schien alles möglich zu sein, selbst wenn man nicht viel Geld hatte. Andrew Ryan war schon ein wahrer Visionär, so viele Menschen hatten ihm so viel zu verdanken.
Gut, Ethan musste einwenden, allein hätte er diese Wohnung wohl auch nicht beziehen können. Sie war ausladend, aber sie waren ja immerhin auch zu zweit. Jonathan lebte ebenfalls hier, und das war auch der Grund, warum Ethan fürs erste von seiner mittlerweile etwas monotonen Arbeit im Point Prometheus abgezogen worden war. Er kannte den ehemaligen Piloten von früher, nicht auf freundschaftlicher Basis, einfach als sein Arzt. Nicht, dass Jon ihm unsympathisch gewesen wäre, sie hatten nur noch keine Zeit gehabt, sich näher kennen zu lernen. Das würde sich in den nächsten Wochen allerdings ändern. Wieder einmal war diesem waghalsigen Rebellen ein Stück seiner natürlichen Menschlichkeit verloren gegangen, wieder einmal war Fleisch durch Metall ersetzt worden. Auch für Ethan war das keinesfalls etwas Neues, immerhin war sein rechter Arm ebenfalls nur noch eine Prothese. Doch im Gegensatz zu Jon war das eine Lappalie. Für seine vielzähligen Modifizierungen war er schon öfter in die Schlagzeilen gekommen und Ethan hatte sich immer ein klein wenig mit stolz gefühlt, denn immerhin war er an den meisten der Operationen maßgeblich beteiligt gewesen. Viel persönlichen Kontakt hatte er zu Jon aber trotzdem nie gehabt, er war ihm meistens nur begegnet, wenn dieser unter Narkose stand. Doch da er zufällig auch in Rapture gelandet war, hatte man ihm Jons weitere Überwachung aufgetragen.
Der Arzt ahnte, warum man hier ein Auge auf den „Cyborg“ geworfen hatte, doch trotzdem dachte er den Gedanken lieber nicht zu Ende. Jon war ein sympathischer Kerl und ein Big Daddy zu werden war ein Schritt nach vorn, der sich nie wieder rückgängig machen ließ. Und Ethan wusste, wie sehr sie die Männer betrogen, die sie rekrutierten. Aber wer würde den Job sonst machen wollen? Obwohl Ryan sich immer wieder als den ehrlichen Gönner hinstellte, waren seine Methoden oft genug mehr als fragwürdig. Allein, dass er mit solchen Kotzbrocken wie Yi Suchong zusammenarbeitete….Ethan konnte ihn nicht ausstehen, schien er doch auch einen leichten Sprung in der Schüssel zu haben. Aber das hatten anscheinend viele Leute hier.
Jons Stimme riss ihn aus seinen abschweifenden Gedanken, sie irrte suchend durch die Wohnung, doch Ethan hatte den Sprecher schnell gefunden. Mit bedächtigen Schritten trat er in den Wohnraum, auch hier bot sich die wunderschöne Aussicht auf die erleuchtete Umgebung, einige Fische schwammen hastig davon, als sich im Inneren etwas bewegte. Der Arzt hatte die Arme verschränkt, im Gesicht ein leichtes Grübeln. An sich hatte er nichts vor. Und er hatte auch noch längst nicht alles hier in Rapture gesehen, also war es keine schlechte Idee, sich ein wenig an der Größe dieser Stadt zu bereichern. Deshalb war er sich auch gar nicht sicher, ob er sich wirklich in eine Kneipe verziehen wollte. Er lehnte sich an den Küchentisch, beobachtete, wie der Pfeifenrauch säuselnd in die Höhe stieg.
„Rausgehen ist keine schlechte Idee. Aber in eine Bar…?“
Er wiegte den Kopf hin und her, legte ihn schließlich in den Nacken und starrte an die Decke, die ihm die gleiche Unterwasserszenerie zeigte, wie sie hier allgegenwärtig war. Gerade zeigte ihm ein monströser Hai seinen silbrig schimmernden Bauch. Manchmal wünschte er sich beinahe, das Glas wäre noch ein wenig dicker. Nur für den Fall….Ein Geistesblitz ließ ihn den Kopf wieder sinken lassen und ein leichtes, offenes Lächeln legte sich auf sein Gesicht.
„Ich würde gerne nach Arcadia.“
Er war noch nie dort gewesen, aber all die Bäume, dieser künstliche Garten Eden so tief unter der Meeresoberfläche, musste das nicht etwas Wunderbares sein? In Bars und Kneipen hatte Ethan sich hier schon oft genug herumgetrieben, aber was dieser Stadt ihren Sauerstoff verschaffte, all diese genialen Systeme, denen hatte er sich bis jetzt kaum gewidmet. Außerdem wurden Gerüchte laut, dass man Arcadia für die Öffentlichkeit schließen wollte und zuvor wollte Ethan noch einmal einen Blick auf richtige Bäume geworfen haben.
„Oder ist ein bißchen Grünzeug zu langweilig für einen solchen Abenteurer?“, lachte der junge Mann. Er meinte es keinesfalls böse, aber er könnte sich durchaus vorstellen, dass jemand wie Jon sich nach etwas mehr, nunja…..Action sehnte.

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BeitragThema: Re: I chose the impossible   I chose the impossible Icon_minitime1Fr Jul 23, 2010 1:10 am

Jonathan schaute auf, als er die Stimme des gerade mal ein Jahr jüngeren Mannes hörte. Die Augen musterten ihn kurz, während er gedankenverloren an seiner Pfeife zog und den Rauch hinaus in die 'Wände' des Zimmers beförderte.
Wenn man Jon und Ethan miteinander verglich, dann würde man niemals sagen können, dass sie nur ein Jahr auseinander lagen. Ethan sah zu jung für sein Alter aus...oder vielleicht sah Jonathan einfach zu alt aus oder vielleicht waren es auch beide Aspekte vermischt, er wusste es nicht so genau. Aber es spielte auch nicht wirklich eine genaue Rolle.
„Arcadia sagst du?“, wiederholte er mit einem leichten Grinsen. Es sollte dort wunderschön sein und auch wenn er nicht der Freund des Ästhetischen war, so interessierte es ihn dennoch, wie dieser Ort wohl aussah und ob die Pflanzen genauso schön waren wie da oben.
Jonathan liebte diesen Ort hier sehr, er hatte ihn in kürzester Zeit schrecklich gern gewonnen und dennoch war er sich unsicher, ob Rapture oder die Welt da oben für ihn besser war. Manchmal sehnte er sich danach, wieder die Erdoberfläche erblicken zu können aber am meisten sehnte er sich nach dem Himmel, nach dem satten Blau, den Wolken um ihn herum. Er sehnte sich nach dem Rattern und Surren des Flugzeugmotors, der alles andere um ihn herum wie leises Flüstern erklingen ließ. Er sehnte sich nach dem Wind, der um seine Ohren pfiff, sofern es nicht ein Frachtflugzeug war.
Es war hart für den Cyborg etwas zurückzulassen, was praktisch sein Leben ausmachte. Etwas, wofür er geboren zu sein schien und ab und an machte es ihn traurig. Es gab durchaus Momente, wo er sich hier nutzlos fühlte, wo seine Mechanikerfähigkeiten sinnlos erschienen, wo alles irgendwie nicht heimisch auf ihn wirkte. Doch auf der anderen Seite hielt ihn dort nichts auf, er war nicht gezwungen worden, hier zu sein, auch wenn viele Forscher und Ärzte ihm oft genug sagten, dass es mehr als nur eine Errungenschaft war, ihn in Rapture dabei haben zu können.
Jonathan hatte nie eine Ahnung, was genau sie damit meinten, wie denn auch, wenn er ein einfacher Bürger mit einfachen Fähigkeiten war. Wenn er kein Genie war, das für eine neue Zukunft sorgte.
Und so ging er nicht auf diese Worte weiter ein und lebte einfach vor sich hin...wenn sie unbedingt was von ihm wollen würden, würden sie schon ankommen und so lange war es nicht sein Bier.
Die Statur des Mannes erhob sich langsam vom Sessel, während die Beine sich automatisch auf den jungen Arzt begaben. Er war ein gutes Stück kleiner als Jonathan gewesen, aber das waren die Meisten, schließlich war er wahrlich ein Riese. Warum ausgerechnet er so groß werden musste, konnte er sich nicht wirklich erklären. Auf der einen Seite war es praktisch auf der anderen hingegen mehr als lästig.
„Glaub' mir, Ethan, auch ich bin manchmal für nicht abenteuerreiche Ausflüge zu gebrauchen.“, sagte er nach einer Weile, breit grinsend zu ihm herabschauend.
„Arcadia klingt ganz gut, lass uns nachsehen, ob es wirklich so schön ist, wie alle sagen.“, mit diesen Worten legte er die noch rauchende Pfeife auf den Tisch ab marschierte langsamen Schrittes auf die Tür zu, welche sich einige Zentimeter vor dem Cyborg automatisch öffente. Er betrat den langen, röhrenartigen Flur, ausgelegt mit Glas, sodass alles um sie herum bläulich schimmerte. Das trübe Licht der Sonne warf große Schatten der vorbeischwimmenden Meeresbewohner auf den dunklen Teppich unter ihren Füßen. Neben ihnen waren noch andere Bewohner unterwegs. Sie alle verteilten sich bunt in alle Richtungen. Während die einen die Bars und Spielhallen aufsuchten, irrten andere einfach so umher, schauten sich alles mit großen Augen an. Meist waren dies die neuen Bewohner, die mit ihren langsamen Schritten ab und an stehen blieben und ihre Finger auf zahlreiche Dinge bewegten um staunend ihren Begleitern zu zeigen, was noch so Faszinierend es hier gab. Viele Frauen verließen oder betraten das Medical Center, ließen sich schön machen. Jon verstand nie, warum die plastische Chirurgie so viele Anhänger gefunden hatte. Bei ihm war es verständlich und um genau zu sein sah es nicht einmal schön aus, was man ihm da eingepflanzt hatte, aber die natürliche Schönheit so zu verschanden...das konnte er nicht verstehen und würde er wahrscheinlich auch nie verstehen wollen.
Gedankenverloren machte sich der junge Mann auf den Weg nach unten, gefolgt von seinem Arzt.
Es war kein langer Weg bis zum wunderschönen Garten, auch wenn er sich selbst ab und an erwischte, wie er staunend vor etwas stehen blieb. Selbst jetzt erschienen einige Dinge einfach so unglaublich neu für dein Blonden.
„Sieh an, wir sind da.“, murmelte er nach einer Weile Ethan entgegen, während seine Augen sich neugierig umschauten.
„Netter Schuppen..“

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BeitragThema: Re: I chose the impossible   I chose the impossible Icon_minitime1Fr Jul 23, 2010 2:18 pm

Selbst der Weg nach Arcadia war ein wahres Wunder. All die vielen Menschen, die sich auf den Wegen tummelten, einige von ihnen noch genauso fasziniert wie der Arzt und sein Patient, andere beachteten die wundersame Schönheit schon gar nicht mehr, so lange waren sie schon hier unten. Sie eilten nur geschäftig hin und her, wie es auch an der Oberfläche in großen Städten üblich war. Arcadia war nach wie vor ein sehr beliebter Ort, doch so spät abends verteilten sich die verbliebenen Besucher auf das große Gelände, so dass Ethan sich fast allein mit Jon fühlte. Dieser Garten war wirklich eine Rarität. Bäume, so tief unter dem Meeresspiegel und in voller Blüte. Es roch so intensiv nach Blumen, dass man beinahe ein wenig benebelt davon werden konnte. Trotzdem war die Luft hier sehr frisch, beinahe kristallklar. Die übrige Luft in Rapture war vielleicht nicht stickig, aber logischerweise auch nicht so frisch wie an der Oberfläche. Geistesabwesend strich Ethan über die satten grünen Blätter eines Strauches, ein vertrautes Gefühl und doch hier unten so ungewohnt. Die übliche beruhigende Musik eines Plattenspielers hallte auch hier durch die Gegend und ersetzte den fehlenden Gesang der Vögel und das Summen der Insekten. Ethan atmete tief die natürliche luft ein und streckte sich ausgiebig. Das war, was er unter Entspannung verstand. Diese Ruhe....einfach göttlich. Kaum in einem anderen Park an der Oberfläche hätte man so gut entspannen können. Er ging ruhigen Schrittes zwischen den Bäumen her, folgte dem lockern Pfad, den man angelegt hatte zu einem der Pavillons, in denen sich Sitzgelegenheiten befanden. Er konnte nicht widerstehen, sich selbst eine Zigarette anzuzünden, er rauchte selten, doch dieser Ort lud förmlich dazu ein. Er drehte den Kopf und musterte Jon eine Weile. Er konnte sich einen kritischen Blick auf die Metallteile in seinem Gesicht nicht verkneifen, immerhinwar er Arzt und auch wegen genau diesem neuerlichen Eingriff hier, um ein wenig auf ihn Acht zu geben. Um so eine Wunde musste sich regelmäßig gekümmert werden, und so musste Jon nicht täglich zum Medical Pavillon, um sich dort versorgen zu lassen. Die meisten Leute, die sich dort aufhielten, waren eh nur Frauen, die das Bedürfnis hatten, sich von Chirurgen "verschönern" zu lassen. Dabei war das bei den meisten von ihnen gar nicht nötig. Doch Rapture war schon immer eine Stadt der Eitlen und Schönen gewesen.
"Was erhoffst du, in dieser Stadt erreichen zu können?", fragte er plötzlich unumwunden. Es war eine persönliche Frage, aber war das nicht eine gute Gelegenheit, sich einmal näher kennen zu lernen? Jon hatte sicherlich ein interessantes Leben gehabt als Pilot, was also trieb ihn beruflich in diese Stadt der Künstler und Wissenschaftler? Auch Ethan selbst war am Anfang nicht ganz klar gewesen, was er hier eigentlich wolte. Dass er jetzt am Point Prometheus arbeitete, war eher ein Glücksfall gewesen. Ein Glücksfall, von dem er immer noch nicht wusste, wie glücklich er nun wirklich gewesen war. Jon wollte wohl gerade antworten, als eine helle Stimme die Ruhe störte. Ethan sah stirnrunzelnd auf, versuchte zwischen den eng stehenden Bäumen etwas zu erkennen. Eine kleine Gestalt, ein brauner, lockiger Haarschopf war alles, was er erkannte. Er legte den Kopf schief. Unzweifelhaft ein Kind, aber für die war es eigentlich viel zu spät. Um diese Zeit sollten kleine Mädchen eigentlich schon im Bett sein. Er sah sich um, konnte allerdings auch keine sorgenden Eltern entdecken. Er zuckte mit den Schultern und erhob sich langsam. Um eine Little Sister konnte es sich nicht handeln, dafür sah sie viel zu normal aus. Erst jetzt fiel ihm auf, dass die Erscheinung der beiden nicht komplett menschlichen Männer ihr vielleicht Angst einjagen könnten, aber dem war wohl nicht so. Sie schien eher interessiert zu sein. Ein Lächeln lag auf Ethans Gesicht, er mochte Kinder eigentlich sehr gerne, aber im Moment war er beruflich viel zu sehr eingenommen. Er hatte nicht einmal Zeit für eine feste Beziehung, geschweige denn für eine Familie. Vielleicht bot sich irgendwann einmal die Möglichkeit, aber im Moment....nein.
"Was hast du denn hier zu suchen, Kleine?", fragte er mit weicher Stimme, während er vor ihr in die Hocke ging, um mit ihr auf einer Augenhöhe zu sein. Er warf einen kurzen Blick auf seine Armbanduhr, es war mittlerweile wirklich schon etwas sehr spät.
"Wissen deine Eltern, dass du hier bist?"
Er drehte den Kopf, warf Jon einen fragenden Blick zu. Eigentlich waren sie nicht hergekommen, um auf kleine Kinder aufzupassen, aber sollte die Kleine wirklich von zu Hause abgehauen sein, war es quasi ihre Pflicht, sie wieder zurückzubringen. Rapture war zwar zivilisiert, aber ein kleines Mädchen sollte hier nachts trotzdem nicht alleine herumgeistern. Es sei denn natürlich, sie war in Begleitung eines Big Daddys...

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BeitragThema: Re: I chose the impossible   I chose the impossible Icon_minitime1Fr Jul 23, 2010 3:29 pm

Inmitten der farbenprächtigen Gewächse und unter den ausgiebigen Ästen der blühenden Bäume saß sie eine Weile und ergötzte sich an den Farben, an dem Geruch und an der Vielfalt der Pflanzen. Sie kannte es ja nur so, war doch recht jung gewesen als sie nach Rapture gekommen war und für sie war dieser Garten einfach eine Augenweide. Wie oft war sie schon auf dne Bäume geklettert und hatte von oben aus beobachtet wie die anderen Bewohner dieser Stadt umherwuselten, sich irgendwo hinsetzten, mit ihrem Begleiter aufgeregt redeten oder sich einfach auf die weiche Wiese legten und sie Augen für eine Weile schlossen und sich von den Strapazen des Lebens zu erholen. Es war immer wieder lustig hier nach Arcadia zu kommen und durch den angelegten Wald zu wuseln. Wie oft hatte man sie lachend hier getroffen und wie oft hatte sie sich einfach zu irgendwem dazu gesetzt und ihm irgendetwas für sie ganz tolles erzählt? Nunja, sie rannte ja den ganzen lieben Tag durch die Gegend und hier war es einfach immer am schönsten. Hier war die Luft besonders gut und es war hier tausendmal schöner an den gigantischen Scheiben zu stehen und hinaus in den unergründlichen Ozean zu blicken als irgendwo in den Verbindungsgängen oder in den Arbeitsbezirken. Hier trafen sich tagsüber die verschiedensten Menschen, Doktoren, Arbeiter, Mütter die mit ihren Kindern kamen, Väter die nicht zur Arbeit mussten, Freunde, Kinder und auch ab und an einige hohe Menschen, welche die Führungspositionen hier in Rapture innehatten.
Und heute war wieder so ein Abend an dem die kleine Emily glatt die Zeit vergessen hatte und sich hier zwischen den Wurzeln der gigantischen Bäume wohler fühlte als bei sich zuhause. Sie hatte den Gedanken daran ganz vergessen, dass sie nach Hause musste und dass sie Eltern hatte, die auf sie warteten. Denn bis jetzt war die Kleine ja immer nach Hause gekommen, manchmal später als geplant aber das konnten ihre Eltern partout nicht ändern, auch wenn sie dann ihrer kleinen Tochter sagten, dass es sie sehr besorgte wenn sie soetwas machte und dass sie beinahe vor Angst und Sorge den Sicherheitsservice der Stadt kontaktiert hätten. Sie war immer wieder nach Hause gekommen und sie würde sicherlich auch immer noch nach Hause kommen, denn sie liebte ihre Eltern auch wenn sie sie oftmals in all der Herrlichkeit, welche das Unterwasserleben zu bieten hatte, vergaß. Nunja nach ihrer Meinung war es noch längst nicht Zeit nach Hause zu gehen, sie starrte gerade einen Baum an und sog den herrlichen Duft seiner Blüten ein. Was das wohl für ein Baum war? Sie legte leicht den Kopf schief. Sie musste sicherlich irgendwenn hier finden können, der ihr das sagen konnte. Sie lächelte und zupfte eine dieser Blüten ab und hüpfte dann durch das Unterholz des utopischen Gartens. Sie erblickte zwei Männer welche gerade in einem der Parvillions Platz gefunden hatten und sich ebenfalls von der Schönheit Arcadias begeistern ließen. Sie musterte die Beiden. Der eine sah irgendwie lustig aus, er hatte ein Metallgesicht und der eine hatte eine Metallene Hand. Sie lächelte breit: Roboter. Emily suchte sich einen Weg durch die Bäume zu den Beiden. "Haaaaallllooooo" rief sie vergnügt und winkte den Beiden, kletterte zwischen zwei Bäumen hindurch und trat auf sie zu, langsam und vorsichtig aber nur um sie noch genau ansehen zu können. Sie strahlte fröhlich und blieb stehen, als einer der beiden Männer aufstand und auf sie zu kam. Er lächelte auch freundlich was sofort Sympathie hervorrufte. Warum er wohl hier war? Sie sah die Zigarette in seiner Hand und erinnerte sich daran, dass hier sämtliche Menschen rauchten und sie den Geruch zwischen all den tollen Düften der ganzen tollen Blumen kaum wahrnahm und es ihr deswegen egal war. Sie starrte den Mann aus großen Augen an und ihr Blick wanderte mit nach unten als er sich vor sie kniete um mit ihr auf Augenhöhe sein zu können. Die Kleine kicherte fröhlich und hielt ihm die Blüte direkt vor die Nase, sodass die Blüte ihm direkt in die Nase stach "Das da!" sie grinste "Riech mal dran. es riecht wunderbar..." erklärte sie mit ihrer hellen Stimme und schob ihm die Blüte noch mehr ins Gesicht. "Mama und Papa?" sie legte den Kopf schief und blinzelte ihn an "Die sind zuhause... bestimmt wissen sie, dass ich irgendwo rumlaufe..." sie lächelte breit und in ihren Augenwinkeln bildeten sich kleine Lachfältchen. Doch ihr Blick huschte zu dem Metallmann, der mit dem metallgesicht. Sie hüpfte an dem Mann vorbei, welcher sie gerade begrüßt hatte und sie freundlich gefragt hatte warum sie hier war. Sie landete auf beiden Füßchen und blinzelte zu dem Mann hoch, der musste ja verdammt groß sein. "Uhi.. bist du aber groß" quietschte sie als sie vor Jon stand und kletterte auf dessen Knie und lachte ihm ins Gesicht. Sie hielt ihm die Blüte hin "Schau mal! Schenk ich dir!" sie kicherte und stubste mit dem zierlichen Zeigefinger gegen die Metallplatte "Tut das weh, Roboter?" sie legte fragend den Kopf schief. Sie meinte Roboter nicht als Beleidigung sondern dachte in ihrer Kindlichkeit, dass ein Mensch mit Metall ein Roboter sein musste.

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BeitragThema: Re: I chose the impossible   I chose the impossible Icon_minitime1Fr Jul 23, 2010 9:41 pm

Jonathan wandte seinen Blick zu Ethan. In seinem Gesicht lag eine Mischung aus Belustigung und Unwissenheit. Nun, wenn er so darüber nachdachte, dann wollte er sich in Rapture lediglich zurückziehen, alles da oben hinter sich lassen und einfach von vorne beginnen. Mittlerweile war es irgendwo nicht mehr der wahre Grund und was ihn sonst an diesen Ort festhielt...das wusste er selber nicht.
Und gerade, als der Cyborg den Mund aufmachte und genau das Ethan erklären wollte, erblickte sein unechtes Auge ebenfalls ein herumlungerndes Mädchen zwischen all dem Gewirr aus Pflanzen, zwischen all den Bäumen, die bis zur hohen, gläsernen Decke wucherten.
Auch er fragte sich, was solch ein junges Ding um diese Zeit noch hier machte. Natürlich, hier unter Wasser erschien alles so zeitlos, als ob die Welt stehen geblieben war und er kannte nur zu gut diese Momente, wo er einfach nur stundenlang herumirrte und viel zu spät bemerkte, dass er bereits vor langer Zeit hätte daheim sein müssen. Manchmal konnte man nicht einmal an der Farbe des Wassers erkennen, ob es Tag oder Abend war, manchmal war es gleich hell oder gar gleich dunkel.
Verwirrend und faszinierend zugleich.
Der Körper des jungen Mannes drehte sich zu dem Mädchen um, die Augen musterten das Kind eine Weile lang prüfend, während er sich fragte, welche Eltern denn ihr Kind alleine so lange draußen herumirren ließen. Wobei...der Vorteil an Rapture war wohl, dass man hier schlecht raus konnte und sollte man sich in dieser Stadt verlieren, so würde man schnell gefunden werden.
Und etwas Schlimmes würde einem Menschen hier auch nicht geschehen. Alles war noch sehr utopisch und keiner dachte wohl auch nur darüber nach, diese Utopie mit kriminellen Dingen zu stören, zumindest im Moment nicht. Wer wusste schon, wie die Welt morgen aussehen würde und zu einem normalen Bürger drang ja für gewöhnlich sowieso nichts durch, nichts Negatives.
Als das Mädchen sich auf ihn zubewegte, musste er lächeln. Diese Kinderaugen, die ihn immer wieder staunend betrachteten, es war fast schon zu niedlich.
Jonathan liebte Kinder vom ganzen Herzen, er wollte selbst mal welche haben, am besten so viele wie möglich. Eine Familie wäre schon etwas tolles gewesen, ein eigenes Haus mit Frau und vielleicht einem Hund, so stellte er sich sein Leben in den Mittdreißiger vor.
Leider würde wahrscheinlich nichts daraus werden, denn Frauen waren nicht wirklich Freunde von Metall, vielleicht fanden ihn die meisten sogar abstoßend, obwohl er nun wirklich nicht schlecht aussah...nun gut, mittlerweile war er wahrscheinlich nicht mehr der Hübscheste, die Metallplatte und das falsche Augen nahmen einfach einen Teil seiner übrig gebliebenen Menschlichkeit weg.
Aber vielleicht würde sich die Zukunft ja noch ändern...
„Groß? Ja...viel größer als die meisten.“, murmelte er ihr lächelnd entgegen, kniete sich leicht zu ihr hin, die Blume an sich nehmend. „Danke.“, fügte er leise hinzu, betrachtete das blühende Wunder. Sie roch wirklich gut.
Bei ihrer Bemerkung musste er leise in sich hineinlachen. Roboter..natürlich wirkte er in den naiven Kinderaugen wie eine Maschine und zwar nur eine Maschine, doch es machte ihm nichts aus, wieso sollte man auch die Vorstellungen eines jungen Wesens zerschmettern. Es sollte träumen solange es noch konnte.
Jonathan hob das kleine Mädchen an, sie war so klein im Gegensatz zu dem Cyborg, dass sie gut auf seinem Unterarm sitzen konnte, während er sich wieder erhob.
„Nein, es tut nicht weh..als das noch nicht da war, da tat es weh, aber jetzt ist wieder alles heile.“, seine Augen starrten in die des Mädchens, sahen sein Gesicht in diesen widerspiegeln, als auch sein Blick zu Ethan wanderte, diesen leicht anlächelnd, ehe sich wieder der Mund einen Spalt öffnete und er zu dem kleinen Wesen sprach. „Wir bringen dich jetzt zu deiner Mama und deinem Papa, ja? Sie machen sich bestimmt schon Sorgen, es ist schließlich schon sehr spät.“, mit diesen Worten setzte der Cyborg einen Schritt vor dem anderen, gefolgt von seinem Arzt, hinaus aus Arcadia, dem kleinen Pflanzenwunder.
Im Gang blieb Jon kurz stehen.
„Wo wohnst du denn, Kleine?“

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BeitragThema: Re: I chose the impossible   I chose the impossible Icon_minitime1Fr Jul 23, 2010 10:50 pm

Sie lächelte leicht als sie seine Stimme hörte. Sie mochte seine Stimme sie war nicht wie ihre, nein sie war viel dunkler und stärker. Und gar nich wie die eines Roboters. Sie blinzelte einmal und schaute ihn an."Du sprichst ja gar nich wie ein Roboter" War doch ein Roboter oder nicht? Aber es war ja auch zweitrangig sie mochte den metallmann er war nett, genau so nett und freundlich wie der andere Mann mit dem Arm aus Metall. Ob das beide wohl Roboter waren? Sie lächelte bei dem Gedanken. Ja, das waren zwei Roboter und zwar ihre Roboter, niemand hatte die Roboter vorher gefunden. "Bitteschön" trällerte sie fröhlich als er ihr Geschenk annahm. Sie hatte die Blüte genommen weil sie wirklich schön war und nun schenkte sie es einem schönen Metallmann. Der war ja sogroß wie ein Baum da konnte er auch Blüten haben. Sie schaute ihm in die Augen und fand das unechte Auge sehr interessant. Sie wollte es anfassen aber ließ es lieber sie wusste, dass Augen sehr sehr empfindlich waren. "Uhhhhhiiiiii" machte sie vergnügt als der Metallmann sich erhob und sie sich an seinem Oberarm festhielt. Sie konnte wirklich auf dem Arm des Mannes sitzen. Sie staunte nicht schlecht als sie plötzlich soweit oben war, ein ganz anderes Gefühl war das für sie. Sie wand ihren Kopf wieder zu Jon und kicherte "Du bist wirklich groß, Mr. Roboter. So hoch konnte ich noch nie soooo bequem sitzen..." sie zeigte ihre Zähne in einem Grinsen welches ihr von einem Ohr zum anderen zu gehen schien. "Man sieht sooooooo viel" selbst der Mann, welcher so groß gewesen war und erst in die Knie hatte gehen müssen damit sie ungefähr gleich groß waren war jetzt klein. Auf dem Arm von Mr. Roboter fühlte sie sich groß und einfach wohl. Sie lachte und schaute wieder zu der Metallplatte welche das halbe Gesicht des Mannes verdeckte, welcher sie gerade auf dem Unterarm sitzen hatte. "Oh? Was hast du denn gemacht?" sie blinzelte und berührte ganz sanft und vorsichtig die Metallplatte aus Angst, dass sie ihm doch noch irgendwie weh tun konnte, denn genau das wollte sie ja nicht. Er war so freundlich und da wollte sie auch freundlich sein und ihm nicht weh tun, dass gehörte sich einfach nicht. Sie starrte weiterhin mit ihrem neugierigen Augen zu dem künstlichen Auge und der Metallplatte "Hat es sehr weh getan Mr. Roboter? das tut mir leid... hier gibts Ärzte... hat Mama gesagt. Haben sie dir geholfen?" sie musterte ihn und schaute dann in seine freundlich wirkenden Augen. "Und wie bist du so groß geworden? Papa sagt immer wenn ich meine Milch nich auftrinke dann werd ich nie groß... hast du immer deine Milch getrunken?" sie lehnte sich an den Oberarm des Riesen und lächelte glücklich.
Als sich der Mann in Bewegung setzte fühlte sich die Kleine fast wie auf einem Schiff welches von den Wellen leicht hin und her geworfen worden. Sie starrte hinaus in das dunkle Wasser, welches aber von den Lampen der Stadt erhellt wurde. "Uhhii... das ist wie Achterbahn fahren..." lachte sie und schlang einen Arm um den viel größeren Oberarm. "Das ist toll..." sie lächelte auch den Mann an, welcher neben ihnen her ging "Und? Hat die Blüte nicht einfach toll gerochen? Wie ich es gesagt habe?"
"Oh? Haben wir echt schon soooo spät? Aber... ich bin noch gar nich müde... aber..." sie dachte an Mama und Papa "ja.." sie wollte auf die Frage des Metallmanns antworten als gerade ein Wal mit seinem Baby über ihnen hinweg schwom "Schau mal Mr. Roboter! Da oben ein Wal! Fast so wie wir" sie kicherte "Du bist der sooooo große Wal und ich bin das Kleine" sie deutete mit ihren kleinen Händchen zu den Beiden. "ist das nich süß? Wenn wir zuhause sind sag ich Papa, dass er ein Photp von uns machen muss damit er uns malen kann... das wäre sooo toll!" sie hatte den Metallmann schon längst in ihr kleines Herz geschlossen so wie eigentlich jeden, der nett zu ihr war. Aber Mr. Roboter war einfach etwas besonderes und er konnte sie so auf dem Arm tragen. "Danke das ihr mich nach Hause bringt..." sie schaute hoch in das Gesicht ihres Trägers "ich wohne zuhause bei Mama und Papa in Apollosquare am Olympus Heights.." lachte sie auch wenn sie die Orte vertauscht hatte.

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BeitragThema: Re: I chose the impossible   I chose the impossible Icon_minitime1Sa Jul 24, 2010 12:06 am

Ethan konnte sich das Lächeln einfach nicht verkneifen. Die Aufgewecktheit dieses Mädchens war wirklich rührend. Es musste ein Segen sein, diese Welt mit ihren Augen sehen zu können. Schon für ihn war sie so voller Wunder, aber für ein Kind? Für sie war alles noch größer, noch bunter. Sie konnte Dinge bewundern, die ihm als Erwachsenem vermutlich nie aufgefallen wären. Er hatte noch immer den Geruch der Blume in der Nase, die sie ihm so freudig vorgehalten hatte, bevor sie in dem Cyborg etwas noch viel interessanteres entdeckt hatte. Wer konnte es ihr auch schon verübeln, selbst Erwachsene waren fasziniert von diesem Mann, der so viel Metall an sich trug. Für die Kleine war er einfach nur ein wahrer Riese, doch zeigte sie weder Angst noch Scheu. So aufgeweckt wie sie war, so wie sie dort auf dem Arm des Mannes saß musste Ethan unweigerlich an die Little Sisters und ihre Beschützer denken. Er schüttelte den Gedanken jedoch schnell wieder ab. Er wollte nicht daran denken, was unter Umständen auf Jon zukommen könnte. Und er wollte sich auch nicht vorstellen, dass aus dem Mädchen so etwas Andersartiges werden könnte wie eine Little Sister. Diese Vorstellung zerstörte nur die Idylle, die gerade herrschte. Er wollte sie nicht mit Trübsal verderben. Lieber erst einmal das Kind zurück bringen zu seiner Familie. Solch ein Kind hatte sicher liebende Eltern, auch wenn ihre Erziehungsmethoden in einigen Punkten doch sehr fragwürdig sein mochten. Der Arzt war sich sicher, hätte er ein Kind wäre er krank vor Sorge gewesen, bliebe es so lange von zu Hause fort. Sicher konnte sie nicht besonders weit fort, doch Rapture war trotzdem eine große Stadt. Ein Kind konnte hier leicht verloren gehen und nicht mehr nach Hause zurückfinden. Und gerade abends wurden die Straßen gerne etwas unsicherer. An sich tat Ryan alles, um die Stadt sicher und frei von Parasiten zu halten. Doch auch eine Stadt wie Rapture hatte ihren ganz persönlichen Bodensatz, der die Nacht unsicher machte.
Die Splicer…..Drogensüchtige auf einem ganz neuen Level, süchtig nach ADAM. Ethan selbst hatte sich noch nie gesplicet, auch wenn er es gerne einmal ausprobiert hätte. Was wäre das für eine Macht, Feuer oder Eis hervorrufen zu können oder gar Gegenstände mit Telekinese schweben zu lassen. Irgendwann einmal musste er es ausprobieren. Auch wenn in ihm die unterschwellige Angst bestand, er könnte es übertreiben, ebenso wie diese Schatten ihrer selbst, die in den Wahnsinn getrieben worden waren. Die meisten wurden schnell wieder unschädlich gemacht, sodass sie keine Gefahr mehr für die Bevölkerung Raptures darstellten, doch völlig ausmerzen konnte man sie nie ganz. Einige von ihnen war ihre Abhängigkeit sogar schon rein äußerlich anzusehen, denn ADAM konnte zu hässlichen Deformierungen führen. Ein weiterer Grund, weshalb so viele Menschen zum Medical Pavillon pilgerten. Sie mussten sehr wohl achtsam sein, auch wenn Ethan nicht glaubte, dass sie in dieser weitläufigen Stadt Splicern über den Weg liefen.
Er erhob sich aus der Hocke und trat neben Jon, der die Kleine auf den Arm genommen hatte, strich ihr kurz durch die lockigen Haare. Ihre aufgeweckte Art war ansteckend und eigentlich war es eine gute Ablenkung, sie jetzt zurück zu bringen. Olympus Heights lag ein ganzes Stück entfernt und so konnte er sich wenigstens ein wenig die Beine vertreten.
„Dann bringen wir dich jetzt zurück nach Hause. Ein ganz schöner Luxus, von zwei Robotern eskortiert zu werden, was?“
Er musste bei der Vorstellung schmunzeln. Roboter….er wäre nie auf die Idee gekommen, sich als solchen zu bezeichnen. Immerhin fehlte ihm eigentlich nur ein Arm, aber das war nun einmal sein herausragendes Merkmal. Es würde immer auffallen, auch wenn er mittlerweile ohne seinen praktischen Metallarm vermutlich gar nicht mehr auskommen würde. Er war mit so viel neuem Schnickschnack ausgerüstet, Skalpellen, Spritzen, alles, was das Ärzteherz nur begehrte. Es machte vieles einfacher, wenn auch der Phantomschmerz ihn das Ding manchmal verfluchen ließ.
Langsam machten sie sich auf den Weg, immer begleitet vom munteren Geplapper des Mädchens. Je weiter sie gingen, desto weniger Menschen kamen ihnen entgegen, was vermutlich an der fortgeschrittenen Uhrzeit lag. Allerdings…so spät war es doch auch noch nicht. Wo war all das bunte Volk von Rapture hin? Die Wasserpfützen, in die er schon bald trat, beantworteten seine Frage. Anscheinend hatte es hier einen Rohrbruch oder einen Knacks in den Glaswänden gegeben und die umliegenden Gänge waren erst einmal unbewohnbar geworden, die meisten Menschen waren in trockenere Gebiete umgesiedelt. Ein Verkaufsautomat, der nach einem Kurzschluss wohl den Geist aufgegeben hatte, stand in einer Ecke und gab traurig verzerrte Musik von sich. Es war beinah ein wenig unheimlich hier mit den flackernden Lampen. Beinah ärgerlich schüttelte Ethan den Kopf, von so etwas durfte er sich doch nicht aus der Fassung bringen lassen. Die verzerrten Lacher, die ihnen nun entgegen hallten waren allerdings schon ein Grund zur Beunruhigung. Die Schritte kamen näher, bis schließlich zwei Gestalten vor ihnen standen, sehr wohl menschlich und doch irgendwie kaum noch als solches zu bezeichnen. Dafür waren ihre Gesichter zu entstellt und aufgedunsen, Ethan hoffte inständig, dass die Kleine sich die beiden nicht zu genau ansah. Als sie die kleine Gruppe bemerkten, blieben die beiden Splicer stehen, ruckartig und musterten sie glucksend. Wie schnell man den Verstand verlieren konnte…
„Was haben wir denn da? Zwei Möchtegern Big Daddys mit einer Little Sister? Habt ihr ein wenig ADAM?“
Sie kamen einige Schritte näher, Ethan konnte nun das Stahlrohr erkennen, das einer von ihnen lässig in der Hand schwang. Alles, was er hatte waren einige Skalpelle und ein paar Spritzen, nichts, um die beiden ernsthaft aufzuhalten.
„Wir haben kein ADAM, also verschwindet“, knurrte Ethan wütend. Wenn sie das Mädchen nicht bei sich gehabt hätten, wäre ihm dieser nächtliche Überfall vielleicht sogar recht egal gewesen, aber dass dies nun auch sie in Gefahr brachte, missfiel ihm sehr. Wobei ihm der Gedanke, das Mädchen hätte ganz allein auf diese beiden Gestalten treffen können, noch mehr Angst einjagte. Er warf einen schnellen Blick zu Jon, dann wieder zu den Splicern, um sie nicht aus den Augen zu lassen.
„Meinst du, mit denen werden wir fertig?“, zischte er leise.

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BeitragThema: Re: I chose the impossible   I chose the impossible Icon_minitime1Sa Jul 24, 2010 10:17 pm

War es Zufall oder Schicksal- oder war es schlichtweg beides. Immanuel schulterte seine Waffe, und ließ sich durch die Gänge der Unterwasserstadt treiben. Schicksal, Zufall…. Im hebräischen- also der Ursprache… Gab es den Zufall gar nicht. Das Wort Zufall existierte nur im Passiv- irgendetwas ist mir zugefallen.
Warum also hatte irgendjemand es ins Aktiv gesetzt? Zufall. Zufall. Es gab keinen Zufall.
Also war es Schicksal.
Schicksal, dass er hier war. Schicksal, dass er sie sah. Schicksal, dass er auch diese elenden Irren hasste, die hier umherirrten und sich gegenseitig oder dir das Gesicht wegfetzten für ein wenig ADAM. Er sah sie nur, hörte die Worte der Splicer, hörte ihre Stimmen die aufgedunsen und entstellt wie ihre Gesichter waren. Aggressive, bewaffnete Irre- Doch waren sie das nicht alle?

Jeder, der hier nach Rapture gekommen war, hatte eine Vision gehabt. Oder einen Traum. Oder wenigstens einen Grund zu fliehen. Jeder, der hier nach Rapture gekommen war , war wahnsinnig, verrückt, verloren oder einfach nur fertig mit seinem Leben. Hier verlief sich keiner hin, bei dem nicht irgendetwas mächtig falsch gelaufen war.
Wasser durweichte den Mantelsaum, als er den Gang betrat- die rechte Hand ausstreckend. “Brenne.”, wisperte er ganz leise, und schnippte nur mit den Fingern- der rechte Splicer ging in Flammen auf, und begann jämmerlich zu schreien. Er warf sich auf den Boden, Immanuel begann zu laufen. Schritt für Schritt- die Waffe von der schlanken Schulter nehmend- er lud energisch nach- blieb unweit des kriechenden Splicers stehen. “Ja, krieche nur-”, er drückte gefühllos ab- Der Schuss hallte den Gang herunter- Wasser vermischte sich mit dreckigen Blut- Der andere Splicer drehte sich nach ihm um, ein irres Lachen drang aus der Kehle, als er ausholte- und das schwere Stahlrohr nach ihm schwang- Immanuel wich nur knapp aus- schoss gleichzeitig- ein Querschläger grub sich in die Wand des Ganges- Ein Klicken im Magazin- die Kugeln waren verbraucht- der Splicer war zu Boden gegangen, lachte immer noch, erhob sich wieder. Taumelnd, grinsend. “Gib mir das ADAM- du hast so viel davon… GIB es mir…”, Immanuel fixierte ihn, sah ihm tief in die glasigen, wahnsinnigen Hundeaugen- Bevor er schief grinste- die Narben auf seiner Wange verzogen sich leicht. “Du hattest genug.”, sagte er- und schnippte ein zweites Mal- Flammen schlangen sich ganz seicht um den Körper des angeschlagenen Splicers- er taumelte zwei Schritte zurück- schlug vor die Wand des Tunnels- ein gurgelnder Laut drang aus der Kehle, er sank kraftlos an der Wand herunter- und blieb ohen Regung im Wasser liegen- die Haut aufgeplatzt und verkohlt. Die Augen leer und leerer.
Immanuel drehte sich zu den drei Gestalten, sammelte die Waffe aus dem Wasser. “So spät.”, er löste das Magazin aus der M60, und schlug ein neues herein. “Unbewaffnet.”, er grinste schief- Das hässliche Gesicht von der Dunkelheit gut verborgen. “Ihr seid verrückt oder wollt sterben- oder beides.”
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BeitragThema: Re: I chose the impossible   I chose the impossible Icon_minitime1Sa Jul 24, 2010 11:55 pm

„Kein Problem.“, der Mann lächelte das kleine Mädchen freundlich an. Er mochte ihre Art, sie war so ein fröhliches Gemüt, dass man sich wahrlich von dieser guten Laune anstecken ließ.
Grinsend hörte man dem Geplapper der Kleinen zu, es erschien ihm fast so, als ob sie niemals aufhörte zu reden, doch es war sehr angenehm und lenkte ihn davon ab, dass das Wasser in seine Schuhe kroch und dass die Dunkelheit hier unten um einiges ausgeprägter war. Selbst die nicht vorhandenen Menschenmassen bemerkte man nicht mehr, so sehr lenkten ihn die Worte des Mädchens ab.
Und dann drangen doch Geräusche in die Ohren des Cyborgs..beunruhigende Geräusche, die er so selten wahrnahm. Kratzige Stimmen, Schritte und dann die beiden Gestalten, die sich vor ihnen erstreckten...nun gut, erstreckten war vielleicht nicht ganz treffend.
Schützend zog er den kleinen Körper des Kindes näher an seinen Körper heran, musterte die Splicer abwertend.
Davon hatte wahrscheinlich jeder mal gehört, aber Jonathan selbst hatte nie die Bekanntschaft mit ihnen machen müssen...mit diesen geistesgestörten Menschen, die so verpliced waren, dass man es ihnen ansehen konnte. Die Augen, das Gesicht, die Narben...und dabei waren diese Menschen bestimmt einst schön gewesen.
Was Drogen nun einmal alles machen konnten.
Sein Blick wanderte zu Ethan, auf die Worte der entstellten Personen ging er erst gar nicht ein.
„Für uns..kein großes Problem.“, murmelte er ihm leise entgehen, dann fixierten seine Augen auch schon die beiden Splicer.
Und genau in diesem Augenblick, als er mit seinem Arm ausholen wollte und einem der beiden ins Gesicht schlagen wollte, gingen beide plötzlich in Flammen auf. Verwirrt schaute sich Jonathan um, versuchte den Übeltäter ausfindig zu machen. Eigentlich hatte er mit allem gerechnet, noch mehr Splicern, irgendwelchen anderen Mitbewohnern, die panisch wegrannten oder auch mit einem weiteren Rohrbruch, aber damit...nun ja, es gab auch Tage, wo sie Glück hatten.
Aus den Augenwinkeln heraus, konnte er eine Gestalt erkennen, die immer näher auf sie zukam. Rasch hielt er die andere Hand vor das Gesicht des Mädchens, sie sollte nicht alles sehen, was heir abging, und es war schon schlimm genug, dass sie mit ansehen musste, wie die zwei Menschen brennend auf dem Boden herumwälzten und versuchten das Feuer zu löschen. Ein Kind ertrug nun einmal nicht so viel und dieses Geballere war unnötig.
Als der junge Mann endlich fertig war, ließ er seinen Arm ein klein wenig sinken, musterte die Gestalt vor ihnen prüfend, wenn nicht gar kritisch. Plasmide waren schon eine Sache...Jonathan konnte sich nicht mit diesen Dingern anfreunden, deswegen hatte er keines, auch wenn es ihm vielleicht so einige Türen öffnen könnte. Die Gefahr, von Splicern verfolgt zu werden oder gar selber von dem Zeug abhängig zu werden, war ein klein wenig hoch...wenn nicht zu hoch und bis jetzt war es auch nicht dringend notwendig.
„Nichts vom beiden.“, warf er anschließend ein. Also verrückt war er vielleicht, irgendwo tief im Inneren, aber nicht auf dieser Art und Weise. Eine Waffe war bei einem Menschen, der zu 70% aus Metall bestand, auch nicht unbedingt notwendig, aber das stand hier nicht zur Debatte.
„Für gewöhnlich ist es nicht unser Job, Nachts auf Splicer zu treffen, heute jedoch müssen wir diese kleine Blüte hier nach Hause bringen.“, er deutete auf das Mädchen, das auf seinem Arm saß und immer noch an seine Brust gepresst war.
„Sie jetzt alleine zu lassen, wäre einfach herzlos.“

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BeitragThema: Re: I chose the impossible   I chose the impossible Icon_minitime1So Jul 25, 2010 1:03 pm

Das Flackern der Gangbeleuchtung ließ sie von dem vorüber schwimmenden Wal ablassen. Die braunen Augen suchten den Grund für das Flackern und erblickten schließlich das bereits Zentimeter hohe Wasser in dem Verbindungsgang. Das sie es nicht schon vorher bemerkt hatte lag sicherlich an der Tatsache, dass sie auf dem Arm von Mr. Roboter saß und mindestens einen Meter vom Boden entfernt war. Sie wusste nicht wirklich etwas damit anzufangen denn für sie war Wasser etwas Lustiges und es mochte doch sicherlich auch spaßig sein hier im Gang Wasser vorzufinden oder etwa nicht? Zumindest schien der Mann mit dem Metallarm zunehmend beunruhigt. Und wenn dieser Grund zur Sorge hatte dann musste sie es doch auch haben oder nicht? Ein fragender Blick wurde dem Mann zugeworfen, der sie auf dem Arm trug “Was ist denn?” fragte sie mit ihrer hellen Stimme. Kreischend machte sich ein Verkaufsautomat bemerkbar, welcher gerade anscheinend einem Kurzschluss zum Opfer gefallen war, und gab nur noch verzerrte Sterbenslaute von sich, welche sich in Form von verzerrter und trauriger Musik äußerten. Die Kleine schien auch zunehmend ängstlicher zu werden denn dieses mulmige Gefühl des Unbehagens schlich sich in die Glieder, von der schauerlichen Atmosphäre hervorgerufen und verstärkt. “Ich hab Angst…” flüsterte sie leise und rückte unweigerlich ein Stückchen näher an den Mann.
Als jedoch das Lachen zweier Menschen -sie nahm an, dass das Menschen waren- durch den Gang hallte lächelte die Kleine schon wieder. Hier waren also doch noch Menschen die lachen konnten und sich von der Dunkelheit und der Atmosphäre nicht beirren ließen. Doch eben genau diese Lacher schienen ihren Begleiter, welche sich dazu bereit erklärt hatten sie zu beschützen, nur noch mehr zu beunruhigen. Sie versuchte irgendwen zu erkennen da ja die Lampen anscheinend den Geist aufgeben hatten und der Gang nur noch spärlich von den Lichtern in Arcadia und des Fort Frolic erleuchtet wurde. Sie erkannte nur die Silhouetten zweier Männer und dachte sich nichts dabei. “Was ist denn? Mr. Roboter?” Sie blinzelte in die Dunkelheit um etwas sehen zu können und dann flackerte das Licht der Lampen wieder auf und sie konnte beide Gesichter sehen, diese entstellten Fratzen, welche aufgedunsen und hässlich waren. Das kleine Mädchen kreischte schrill und wand ihren Kopf. Sie hatte mit einem mal ungeheure Angst, Angst vor diesen Männern, Angst um Mr. Roboter, seinen Freund und sich selbst. Was wollten diese Männer? Mit dem Begriff ADAM konnte Emily kaum etwas anfangen, sie hatte sicherlich irgendwo mal dieses Wort aufgeschnappt aber mehr auch nicht. Sie vernahm das Geflüster ihrer Roboter und drückte sich an die Brust ihres Trägers “Mach die fertig Mr. Roboter…” murmelte sie ängstlich. Sie vertraute darauf, dass dieser Mann ihr helfen konnte. Sie hatte Angst und fing leise an zu schluchzen. Sie wollte weg, einfach nur weg. Auch wenn sie Angst hatte fühlte sie sich an der stählernen Brust von Jon sicher, sicher und geborgen. Hoffentlich passierte nichts…
Als Mr. Roboter stockte wagte sie einen Blick und schrie noch einmal als sie mit ansehen musste wie einer der beiden Splicer in Flammen aufging. Sie weinte und vergrub ihr Gesicht wieder an der Brust des Mechanikers, weinte und presste sich die kleinen Händchen auf die Ohren um die Schrei nicht zu hören. Und trotzdem konnte sie sie hören, diese jämmerlichen Schreie eines Brennenden. Und dann auch noch Schüsse, dann war es um die Kleine vollständig geschehen. Sie schrie, schrie nach Hilfe, schrie nach Mama und Papa und wollte einfach nur noch weg. Das war zu viel für sie, zuviel für die Augen eines Kindes. Zwar beruhigte sie sich geringfügig als Mr. Roboter sprach, zu wem auch immer, doch es würde dauern bis sie sich wieder vollkommen gefangen hatte. Sie hatte Angst und sie wollte weg, weg von dem Blut, welches sich mit dem salziges Wasser des Meeres vermischte, weg von den verkohlten Leichen der Männer, welche sie hatten angreifen wollen. Der Geruch von Tod stieg ihr in die Nase und sie krallte sich mit den Fingern in die Kleidung des Mannes, weinte.
Dann ertönte die mechanische Stimme einer Frau welche folgendes bekannt gab:
Auf Grund einer defekten Sicherheitsscheibe im Hauptverbindungsgang zwischen Arcadia und Fort Frolic bitten wir alle Bewohner unserer schönen Stadt die betroffenen Zonen dieser Gebiete vorläufig zu verlassen. Die Sicherheitsschleusen des Ganges werden in Kürze geschlossen! Wir danken für ihre Aufmerksamkeit: Ihr Rapture- Sicherheitsservice.

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BeitragThema: Re: I chose the impossible   I chose the impossible Icon_minitime1So Jul 25, 2010 5:20 pm

Ethan wusste nicht, ob es wirklich Glück war, dass gerade diese zwielichtige Gestalt sie gerettet hatte. Außerdem konnte er an der Reaktion des Mädchens erkennen, dass sie der Kampf zutiefst verstört hatte. Was konnte man auch schon anderes erwarten, wenn man ein kleines Mädchen mit dem Tod konfrontierte? Und dann auch noch mit solch einem grauenvollen Tod. Der Arzt hätte alles getan, damit ihr jämmerliches Weinen aufhörte. Er warf einen kurzen Blick auf die beiden Leichen, bevor er das Skalpell wieder verschwinden ließ. Von denen drohte ihnen auf keinen Fall noch Gefahr. Wieder einmal musste er daran denken, wie nützlich so ein Plasmid doch wäre. Und auch daran, wie schrecklich das alles ausarten konnte. Diese entstellten Gesichte, die von Wahn triefenden Stimmen und der irre Glanz in den Augen….Nein, so wollte er nie im Leben enden, niemals. Wie sollte es in Rapture weitergehen, wenn noch mehr solcher Wesen hier ihr Unwesen trieben? Sie mussten dringend etwas gegen diese exzessive Nutzung des ADAM tun, sonst stand ihnen eine sehr dunkle Zukunft bevor, ihnen und diesem wundervollen Projekt. Und das konnte Andrew Ryan für sein Werk doch nicht wollen. Er hatte zwar viele Sicherheitskräfte, aber reichte das aus? Besonders, wenn die Splicer nicht die einzige Gefahr waren. Er beäugte ihren „Retter“ misstrauisch, trat einen Schritt näher heran, doch noch immer lag sein Gesicht im Schatten. Eigentlich war der Arzt sich ziemlich sicher, dass sie keinen Mitarbeiter des Sicherheitsdienstes vor sich hatten. Was die Frage aufwarf, warum er eine Waffe besaß und des Nachts damit durch die Gänge streifte. Nur, weil er sie gerettet hatte, musste er ihm noch lange nicht vertrauen.
„Unser eigentlicher Plan sah es auch nicht vor, hier durch diese Gänge zu irren. Aber was tut man nicht alles, um kein schlechter Mensch zu sein. Kein Parasit…“
Ethan sagte es so leicht daher, aber eigentlich stand dahinter eine ziemlich dunkle Geschichte. Außerdem….wer wusste, ob sie hier einen Kriminellen vor sich hatten. Vielleicht ein Schmuggler, einen Dieb, wer konnte es schon wissen. Vielleicht WAR er ein Parasit. Sicher hätte Ethan den Mann nicht direkt an den Sicherheitsdienst verraten. Er war ja nicht undankbar und sicher konnte der Mann nicht von Grund auf „böse“ sein, wenn er sie gerettet hatte. Aber Ethan war kein Mensch, der bedingungslos vertraute, dafür hatte er schon zu viel erlebt während seines Lebens im Krieg. Er wandte sich kurz ab, als das Weinen des Mädchens hinter ihm wieder lauter wurde, ein sanfter Ausdruck trat auf das Gesicht des Arztes, als er der Kleinen beruhigend über die lockigen Haare strich.
„Schhh, ist schon gut, du bist nicht mehr in Gefahr…“
Er hätte ihr gerne noch etwas gesagt, als er von der blechernen Lautsprecherstimme unterbrochen wurde. Er verzog das Gesicht, das hatte ihnen gerade noch gefehlt. Entweder sie brachten das Mädchen weg und konnten anschließend nicht mehr zurück, oder sie nahmen sie mit zu ihrer Wohnung. Aber dann mussten sie ihren Eltern irgendwie Bescheid geben, die sonst sicherlich krank vor Sorge wurden. Das erschien ihm immer noch klüger, als sich bei einer Vollsperrung am Apollo Square aufzuhalten. Er warf Jon einen kurzen Blick zu, stummes Einverständnis.
„Wir nehmen dich heute mit zu uns nach Haus. Na, wie hört sich das an? Zu Hause bei den Robotern….“
Er wandte sich wieder ab, über ihnen hatte eine rote Warnleuchte zu blinken angefangen und ein schriller Alarmton trieb sie zur Eile an. Sie konnten unmöglich hier bleiben, wohlmöglich würde die beschädigte Scheibe heute noch brechen und dann würden sie alle jämmerlich in diesem Gang ersaufen. Eiligen Schrittes ging Ethan den Weg zurück, den sie gekommen waren, bevor sie noch hier eingesperrt wurden. Sein Herz hörte auf, schneller zu schlagen, als sie endlich die Sicherheitsschleuse passiert hatten. Ein krasser Gegensatz zu dem zu evakuierenden Bereich, wo die Alarmglocken geschrillt hatten, denn hier lief das beruhigende Geräusch eines Grammophons. Nur unterbrochen von dem endgültigen lauten Schließen der Sicherheitsbarrieren. Ethan wandte kurz den Kopf, ihr geheimnisvoller Retter war ebenfalls in die gleiche Richtung geflohen. Vielleicht gar nicht so schlecht, wenn man bedachte, dass er als einziger von ihnen richtige Waffen hatte.
„Und, wohin gehst du jetzt?“
Noch immer konnte er sein Gesicht nicht sehen, denn er stand sehr ungünstig im Schatten. Beiläufig schob Ethan die Ärmel seines Hemdes hoch und wischte sich etwas Wasser von dem künstlichen Arm. So dämlich es auch klang, wenn er zu viel Salzwasser in die Mechanik bekam, dann würde diese wohl oder übel rosten. Jetzt erstmal nach Hause kommen ohne erneut Splicern über den Weg zu laufen.

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BeitragThema: Re: I chose the impossible   I chose the impossible Icon_minitime1Mo Jul 26, 2010 3:13 pm

Immanuel hängte sich das Gewehr wieder über die Schulter- während er immer noch versuchte seine Ohren von den Schreien des Mädchens zu befreien. Kinder, Er hatte sie immer gehasst. Und diese elenden kleinen Biester, die mit den aggressiven Big Daddys umherliefen machten die Sache nicht viel besser.
Diese kleinen, ekelerregenden Zombies, die wie die Teufel Leichen das Adam entzogen, und dabei fröhlich die Melodie eines Kinderliedes in sich hereinsummten. Sie waren grausam, sie waren kleine, ihrer Kindheit beraubte Monster…. Er hatte sie immer wieder beobachtet, wenn er wieder die Gänge abging um nicht mit den Sicherheitskräften von Ryan in den Klitsch zu kommen.
Er sah den Cyborg verwirrt an- ein wenig dankbarkeit wäre auch angebracht gewesen, aber gut. Wenn nicht, dann nicht.
Herzlos... er sollte ihm nichts von Herzlosigkeit erzählen- Herzlosigkeit war angeboren- und manchmal da hatte auch Immanuel ein Herz- aber nicht für Kinder- und nicht für Tiere- und so lachte er nur kurz auf, und wollte etwas entgegnen, als der Arzt ihm ins Wort rasselte. Er blickte ihn an- ein Schwätzer- er hätte ihn sofort in die Sparte der Menschenfänger gestellt.
Menschenfänger und former, die andere in die Richtung schubsten in die sie gehen sollten. Ebenso Parasit, wie Diebe, Schmuggler und Vandalen. Und so musste er fast lachen, als der Junge irgendwas von Parasiten faselte. Ja, Parasiten- das war er- er war ein Parasit, weil er schmuggelte, weil er zusah, wie sie andere Leute aufknüpften, weil er schon selber das Vergnügen mit dem Gesetz gegen die Parasiten gemacht hatte- sein Oberkörper erzählte die Geschichten zu Ende- er hatte geblutet wie ein Schwein, dafür, dass er ein Parasit war. Er hatte gelitten wie ein Tier, weil er ein Parasit war. Er war untergegangen in diesem elenden Wahn, konnte sich wahrscheinlich bald selbst zu den Splicern reihen, und ihre hohlen Gesänge mitsingen- weil er ein Parasit war- und somit dazu verdammt, zu ihnen zu gehen. Mit ihnen auf Jagd zu gehen- vielleicht das Gegenüber zu töten- für ein wenig ADAM.
Seine Hand zuckte leicht, Flammen stoben um die dürren Finger, welche sich knackend zu einer Faust ballten. Ja, vielleicht....
Er zuckte zusammen, als er die Durchsage hörte- diese penibel freundliche Frau, wie er sie hasste- er spürte wie das Wasser an seinen Beinen hinaufschwappte- und so folgte er nur in Richtung der Sicherheitsschleuse- weil er nirgendwoanders hinkonnte, weil... weil er es musste um nicht zu ersaufen wie eine Ratte. Rapture war am kränkeln- und keiner merkte es.

“Zurück schein ich ja nicht mehr zu kommen…” , er deutete hinter sich- ja, wohl war… Zurück konnte er wohl kaum. “Soll ich euch nach hause bringen- So oder so, ist es jetzt egal.?”, Er wandte den Blick zu Ethan- die grauen Augen kurz vom Licht umspielt, welches schwächlich durch eine Glasscheibe drang. Er wandte sich dem Licht zu- starrte hinauf in die Welt Raptures, legte den Kopf leicht schief- einige dunkelblonde Strähnen fielen ihm in die Stirn, er strich sie wieder zurück- nur den Blick auf die leuchtende Unterwasserwelt gerichtet. Welche Farbe dieser Nacht war eigentlich nicht aus Neon? Welche Farbe dieser kalten Nächte war eigentlich nicht geschaffen von Menschenhand? Er leckte sich über rissige Lippen, legte die Hohe Stirn in Falten- “Wunderschön hier, nicht wahr?”, sagte er, und legte die Hand an die Scheibe- sie war dürr, die langen Finger waren blass, wie die eines Toten- “Wunderschön”, die roten, durch das Plasmid manipulierten Adern schimmerten durch die blasse Haut, pulsierten wie eine lauernde, stille Gefahr. Eine Raubkatze, die er sich hielt, sanft das schnurrende Tier liebkosend- doch genauso gefährlich war es. Es würde ihn sicherlich irgendwann zerfleischen- in der Luft zerreißen. “Ich mag die Schönheit dieser Stadt- dieses hässliche Schöne…”, er schlug mit den Fingernägel sanft an das kalte Glas. “verzeih’”, er lachte leise, bevor er sich zu Ethan umdrehte- knackend arbeitete sein kiefer- er hatte sich selber und seine Gefühle nicht im griff. “Ich glaube ich werde alt.”, er ging langsam auf Jon zu, besah das kleine Mädchen auf seinem Arm. “Wo wollt ihr überhaupt hin?”, er erinnerte sie so sehr an einen Big Daddy, mit einem der Zombiekinder. Doch ihre Augen waren nicht so krank und abartig.
“Roboter.”, rezitierte er das Mädchen, und suchte dabei den Augenkontakt des Cyborgs. “Wie ein Big Daddy, bald…”, er nickte leicht. “Little Sisters vor Parasiten und Splicer schützend…”, er lächelte- und wandte den Kopf ins Profil. “Jaja- interessante Geschöpfe trifft man nur Nachts.”,
Da der Tag für den Abschaum war.
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BeitragThema: Re: I chose the impossible   I chose the impossible Icon_minitime1Mo Jul 26, 2010 10:48 pm

Behutsam strich der Cyborg mit seiner Hand über das Haar des Mädchens, versuchte sie so zu beruhigen, auch wenn ihm durchaus bewusst war, dass man solch ein traumatisches Erlebnis nicht einfach mit etwas Tätscheln wieder beseitigen konnte. Seine Augen wanderten abwechselnd zu Ethan, dann zu ihrem Retter, als seine Beobachtung von der freundlichen Stimme gestört wurden, dem darauffolgenden Lärm und dem roten Leuchten, das im Wasser unter seinen Füßen widergespiegelt wurde.
Wenn es nach ihm gegangen wäre, wäre er eilenden Schrittes weitergegangen, jedoch war dies wahrscheinlich zu riskant gewesen. Die Schleusen schlossen sich viel zu schnell, als dass man noch irgendwo anders hingehen konnte und sollte die Scheibe ganz reißen, dann wäre dies ihr sicheres Ende.
Nur gut, dass wenigstens etwas Vernunft in dem jungen Mann steckte und er den beiden rasch aus diesem Bezirk folgte.
Jon liebte den Kontrast..wie ruhig es hier doch war und dennoch hörte man ab und an das Widerhallen der mechanischen Stimme, die den Bürgern riet, sich in ihre Häuser zurückzuziehen. Wahrscheinlich würden sie für die ganze Nacht alle Aus- bzw. Eingänge schließen, aus Sorge, dass einige Streuner sich hier herumtrieben oder vielleicht hatten die Sicherheitsleute einfach nur das ungute Gefühl, dass sich hier jemand herumtrieb, der hier nicht sein durfte.
War ihm im Grunde genommen auch egal.
Seine Augen schauten kurz zu dem Mädchen, ehe er sie freundlich anlächelte und wieder den Blick zu dem Neuling schweifen ließ.
„Du kannst die Nacht auch gerne bei uns verbringen, so lange, bis der Schaden behoben wurde.“, murmelte er ihm nach einer Weile entgegen.
Jonathan war nicht der freundlichste Mensch auf Erden und es war auch nie seine Art gewesen, sich bei jemanden zu bedanken, aber wenn er jemanden seinen Wohnraum anbot, dann war dies meist eine Form, Danke zu sagen...nur eben auf seiner Weise.
Der freundliche Blick verfinsterte sich jedoch schnell, als der Mann erneut anfing zu reden.
„Wenn du nach einem Big Daddy und seiner Little Sister suchst, dann kannst du dich gerne in Rapture umschauen...“, meinte er nur, musterte den kleineren Mann vor ihm kritisch.
Der Cyborg konnte wenig mit diesen Wesen etwas anfangen und er war keiner und wollte auch nicht mit einem verglichen werden. Wenn es etwas auf dieser Erde gab, was er nicht sein wollte, dann war dies ein Big Daddy. Er kannte kaum die Einzelheiten der stets zu zweit gehaltenen Gestalten, aber man wusste genug und das reichte ihm aus, um sich davon fernzuhalten.
„Wie dem auch sei...wir müssen zum Medical Pavillon, wir wohnen gleich in der Nähe davon und wir verlieren am besten keine Zeit, ich fürchte, dass hier bald alles abgesperrt sein wird.“
Die Augen wanderten zu Ethan, dem er wortlos zunickte, dann schaute er wieder zu Immanuel.
Er konnte aus diesem Menschen nicht schlau werden, sein Gesicht verriet nichts, seine Art sagte ihm nichts, er wusste noch nicht einmal, warum er hier mit einer Waffe herumrannte. Gehörte er zum Sicherheitspersonal? Wohl kaum...sonst müsste er sich um das kleine Problemchen hinter dem Metall kümmern. Was soll's, war schon kein schlechter Mensch, Jonathan konnte auch gar nicht wirklich urteilen, was gut und was schlecht war, er war selber nicht der größte Held.
Jetzt war sowieso nicht der richtige Zeitpunkt gewesen, sich über so etwas Gedanken zu machen, schon gar nicht hier, weswegen sich der junge Mann langsam fortbewegte, den langen, leeren Gang entlang.
Ab und an wanderte sein Blick zu dem Mädchen auf seinem Arm. „Wir sind bald daheim, Kleines. Du bist bestimmt schon müde, oder?“, fragte er sie leise, während die Ohren auf jedes Geräusch um sie herum achtete.
Der Weg zum Medical Pavillon dauerte nicht allzu lange, wenn man sich beeilte und genau das taten die drei Gestalten in diesem Falle, Jonathan mochte es, wenn er endlich wieder seine Gelenke, die Künstlichen mit eingeschlossen, richtig anwenden konnte und nicht nur gemütlich umherschlendern musste. Die anderen hielten schon Schritt mit ihm, jeder Mann kannte heutzutage das Wort „Beeilen“ sehr gut.

Auf dem Weg zu ihrem Appartement, trafen sie endlich auf andere Menschen, die sich ebenfalls in ihre Wohnräume zurückzogen, und auch die Stimme aus dem Lautsprechern verfolgte sie gerne mal im zehn Minuten Takt. Bis jetzt kam es extrem selten vor, dass die Bewohner sich in ihre Wohnungen verteilen mussten, aufgrund eines so betrachtet minimalen Schadens, aber so lange lebte Jonathan auch gar nicht hier, um darüber urteilen zu können, ob dies wirklich selten hier der Fall war.
„Schau, wir sind da.“, murmelte er nach einer Weile endlich dem Kind entgegen, deutete auf die golden schimmernde Tür, die sogleich von dem Blonden aufgeschlossen wurde und er sein Zuhause betrat, gefolgt von Ethan und dem anderen Mann.
Langsam wanderte der Mann auf seinen geliebten Sessel zu, legte das Mädchen behutsam ab, deckte sie mit der auf der Lehne liegenden Jacke zu. „Bleib solange hier, ja?
Er wandte sich wieder zu den anderen, schaute sich kurz im Raum um, die noch rauchende Pfeife betrachtend. Schön, dass sie so lange an blieb. Mit diesem Gedanken nahm er diese in seine Obhut, lächelnd und zu Ethan und Immanuel blickend.
„Willkommen daheim.“

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BeitragThema: Re: I chose the impossible   I chose the impossible Icon_minitime1Di Jul 27, 2010 8:40 pm

Der kleine Körper zog sich zusammen während die so schmalen Schultern sich stetig hoben und senkten und dabei von dem jämmerlichen Weinen der Kleinen begleitet wurde. Fast wie im Tanz, der Körper im Takt der Musik, der Körper bewegte sich nach der Stimme, der Körper zuckte beim Schluchzen- bizarre Harmonie. Doch es schien nicht wirklich etwas harmonisches in dieser täuschend echten nächtlichen Idylle des Meeres, nichts. Die rote Lampe blitzte auf und Wellen roten Lichtes durchzuckten die Gänge und schreckten die Meeresbewohner auf, begleitet von dem schrillen Alarmton, welcher Gefahr kundgab und die Menschen warnen sollte.
Das Wimmern und Schluchzen des Kindes wurde schlichtweg von eben diesen Geräuschen übertönt und nur sie allein konnte es hören, ihre Schreie vermischt mit denen der Brennenden, immer und immer wieder. Bilder blitzten auf, Bilder kamen und gingen, Bilder schockten und Bilder ängstigten. Still und leise keimte die Panik, still und leise staute sich die Angst, still und leise brach der Damm, welcher das Wasser hatte halten können, still und leise starb die Ruhe.
Das kleine Geschöpf bekam kaum noch etwas mit, merkte nur die sanfte Hand Jons. Hörte und sah nichts, hatte sie Augen krampfhaft geschlossen und in den Ohren klangen die Schreie, klangen wieder wie ein grausames Echo. In ihrem Kopf spielte sich wie ein Band, wie ein Film immer und immer wieder die Szene im Gang ab. Die Brennenden, der Mann mit der Waffe, die Schreie und der Automat. Langsam und schmerzhaft bohrte sich diese Szenerie in den Kindergeist, langsam und schmerzhaft sodass sie wieder aufschrie, leise weil sie versucht hatte den Schrei an der Brust von Mr. Roboter zu ersticken. Warm und salzig rannen die Tränen die Wangen hinab, immer mehr schmierte das Nass das Weltbild, schmierte die Umgebung. Sie verlor sich in sich selbst, verlor sich in dem irrealen, verlor sich im Labyrinth der Angst, verlor sich bei der Furcht vor der Maske des Todes.
Sie hielt sich, nein klammerte sich an Jon fest aus Angst zu fallen, aus Angst allein zu sein, aus Angst auch noch ihn zu verlieren. Er war der Anker zur Realität, würde er sie loslassen würde sie vollends vergessen, dass alles nur ein grausamer Alptraum war, dass alles nur eine grausame Szene war und nicht die Wirklichkeit. Von dem Weg von Arcadia zum Medical Pavillon bekam sie kaum etwas mit, nur das Geräusch wenn Mr. Roboter die Füße auf den Boden setzte begleitete sie abgesehen von den Tränen und der Stimme aus den Lautsprechern.
Dann schlug ihr Wärme und der Geruch von Tabak entgegen und sie wagte einen vorsichtigen Blick und fand sich in den Räumlichkeiten wieder, die die beiden Roboter als Heim bezeichneten. Sie lag in einem riesigen Sessel und starrte ängstlich um sich. Hier war kein Feuer, kein kaputter Automat, das Alarmgeräusch klang auch nur dumpf durch die Tür und nur der Mann mit der Waffe blieb zurück, stand dort und starrte in die Umgebung. Die Jacke, welche man ihr über den Körper gelegt hatte war für sie wirklich wie eine Decke, sie konnte sich darin problemlos einwickeln. Sie kauerte sich zusammen und weinte weiter, blieb in ihrer Angst, blieb verloren. Nur die Musik des Grammophons klang durch den Raum, leise und beruhigend…

Man hatte anscheinend ganz Fort Frolic abgeriegelt. Die Sicherheitsschleusen waren alle geschlossen und Sicherheitspersonal sicherte die Gänge.
Alle Vorstellungen waren unterbrochen und die Menschen in ihre Häuser gescheucht worden. Überwachungskameras erwachten zum Leben und suchten surrend die Umgebung ab.
Die Bewohner von Rapture werden gebeten ihre Häuser nicht mehr zu verlassen. Wir bitten Sie die Türen zu verriegeln und sich auf den Sicherheitsservice zu verlassen. Wir wünschen eine Gute Nacht. Ihr Rapture- Sicherheitsservice. hallte die mechanische Stimme der Frau durch die nunmehr leeren Gänge der Unterwasserstadt. Wachpersonal patrouillierte in den Wohngebieten und in sämtlichen Bezirken der Stadt.
Auf Anordnung von Andrew Ryan war der Sicherheitsalarm ausgelöst worden auf Grund von erhöhter Parasitengefahr. Man hatte einen Überfall einer Schmugglergruppe vereitelt und versuchte nun all diese einzufangen und riegelte Bezirk für Bezirk ab. Zudem hatte es erhöhte Überfälle von Splicern im Gebiet von Fort Frolic geben. Alles wurde festgenommen oder erschossen was jetzt noch durch die Gänge eilte und den Überwachungskameras zum Opfer fiel. Der schrille Alarm hallte weiterhin durch die Stadt und tauchte den Ozean in rötliches Licht.
Aus einem anfänglichen Wassereinbruch wurde ein Staatsdelikt. Alles vielleicht bloß ein Ablenkungsmanöver?

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BeitragThema: Re: I chose the impossible   I chose the impossible Icon_minitime1Mi Jul 28, 2010 9:01 pm

Erschöpft ließ Ethan die Tür hinter sich ins Schloss fallen, endlich wider in den eigenen vier Wänden, endlich wieder ein wenig vertraute Sicherheit. Was war auf den Straßen dieser Stadt diese Nacht noch sicher? Wer wusste, was wirklioch vorgefallen war? Der Arzt wusste es nicht und er war zu müde, um sich nun darüber Gedanken zu machen. Langsam spürte er doch die Erschöpfung des Tages, selten erlebt man so viel an einem einzigen Tag. Er hörte noch immer das leise Schluchzen des Mädchens, das sich eng in die Decke eingerollt hatte, fast als wollte sie in dem großen Ledersessel verschwinden und nie wieder daraus hervorkommen. Wie sehr sie das verängstigt haben musste. Aber bevor er sich richtig um sie kümmern konnte, musste er ihren Familiennamen wissen. Dann konnte er die Telefonnummer ihrer Eltern herausfinden und sie verständigen. Sie würden sonst sicher krank vor Sorge werden, da man den völligen Notstand hier in der Stadt ausgerufen hatte. Wie leicht hätte ein Kind dort von panischen Massen mitgezogen werden können. Oder gar einem Splicer in die Hände fallen können, der sie fälschlicherweise für eine Little Sister hielt. All diese Schreckensszenarien mochten sich sehr bildlich in ihren Köpfen ausbreiten und Ethan wollte sie davon erlösen, bevor sie in Sorge noch etwas Unbedachtes taten. Er ging ruhigen Schrittes auf das Mädchen zu, strich ihr sanft über die lockigen Haare, sodass sie ihm für einen Moment ihre Aufmerksamkeit zuwandte.
„Würdest du mir deinen Namen verraten? Dann können wir deinen Eltern Bescheid sagen, dass du in Sicherheit bist“, fragte er mit gedämpfter Stimme. Für einen Moment schien sie ihm nicht antworten zu wollen, doch dann brachte sie leise flüsternd –fast zu leise, um sie zu verstehen- ihren Namen hervor. Emily Brandon. Dürfte nicht schwer, diesen Namen zu finden, zumal er wusste, wo sie wohnten. Er verließ den Raum, ging in das kleine Arbeitszimmer, dass sie sich teilten, weshalb es sehr zugeräumt war, überall lagen Bücherstapel und Patientenakten, die Ethan noch nicht hatte verstauen können. Er müsste endlich einmal Ordnung in sein Leben bringen, doch dafür war seine jetzige Zeit in Rapture noch zu anstrengend gewesen. Er zog ein klobiges, simpel gebundenes Buch hervor, ein Verzeichnis der Telefonnummern. Praktisches Ding dieses Buch. Er durchblätterte das Namenverzeichnis nur kurz, schon recht am Anfang konnte er besagtes Ehepaar finden. Und der Wohnort stimmte ebenfalls. In Gedanken versunken kehrte er ins Wohnzimmer zurück, die Nummer vor sich hinsagend, damit er sie nicht vergaß. Freilich war es kein richtiges Telefon, es war eigentlich ein Funkgerät, denn wie sollte schon so weit unter dem Meer ein Telefon funktionieren? Aber da jeder sein eigenes Funkgerät hatte, seine eigene Wellenlänge, kam schnell das Gefühl eines Telefonnetzes auf, wie es auch oberhalb des Meeresspiegels existierte.
Es dauerte nicht lange, da meldete sich am anderen Ende schon eine besorgte Frauenstimme, die sich beinahe überschlug.
„Mein Name ist Musker…..Ethan Musker. Ich bin Arzt und-„
Weiter kam er nicht, denn die Frau unterbrach ihn völlig panisch. Ob ihrer Kleinen etwas passiert sei, ob sie jetzt im Krankenhaus wäre, oder gar schlimmeres. Sie machte sich fürchterliche Vorwürfe, dass sie das Kind nach draußen gelassen hatte. Jedes Mal, wenn Ethan sie besänftigen wollte, zerging sie in neuerlichem Schluchzen. Irgendwann schaffte Ethan es allerdings doch, sich zu erklären.
„Mit ihrer Tochter ist alles in Ordnung. Wir haben sie in Arcadia aufgegriffen und waren gerade auf dem Weg zu Ihnen, als der Alarm losging. Da haben wir sie mit zu uns genommen. Wir bringen sie Ihnen morgen zurück.“
Auch wenn die Frau es nicht sehen konnte, lag ein beruhigendes Lächeln auf seinen Lippen. Er konnte sie förmlich aufatmen hören und sie lachte erleichtert über den Übermut ihres Kindes. Sie hinterließ ihm ihr genau Adresse und tausend Dankesworte für die beiden anderen Männer, die Emily anscheinend geholfen hatten. Ethan musste sich beinahe von ihr loseisen, bis er irgendwann die Verbindung trennen konnte. Erschöpft legte er alles beiseite und trat wieder ins Wohnzimmer, wo die merkwürdige Gruppe noch immer versammelt war. Während des „Telefonats“ hatte er einen beruhigenden Tee für Emily gekocht und einige Kräuter mit hineingegeben von denen er wusste, dass sie einen ruhigen, traumlosen Schlaf bescherten. Er war keinesfalls ein Freund der Homöopathie, dieser Hexenkunst der Kräuterweiber, aber er konnte einem kleinen Kind auch auf keinen Fall Schlaftabletten geben. Er drückte ihr die warme Tasse in die Hand, während er sich auf einem der Sofas niederließ und sich den Schweiß aus dem Gesicht wischte.
„Ich denke, wir sind dir mindestens eine Nacht bei uns schuldig“, sagte er mit ernstem Ton, an den Fremden gewandt.
„Ich vergaß, mich zu bedanken“, fuhr er, dieses Mal mit einem Lächeln fort. Vertrauen hin oder her, ihre Lebensrettung war ein unumstößlicher Fakt. Er wandte sich für einen Moment seinem unechten Arm zu, irgendetwas verursachte Schmerzen und er suchte mit verzerrtem Gesicht danach, wandte sich schließlich doch ab, als er nichts finden konnte. Er würde sich morgen wohl zu einem Mechaniker oder Arzt begeben müssen. Er konnte sich schlecht selbst am rechten Arm verarzten.
„Dummes Ding, will nie so, wie ich will….“, knurrte er abwesend, an niemand bestimmten gewandt. Er war müde und hoffte, Jon würde sich so weit um ihren anderen Gast kümmern. Er konnte hier im Wohnraum schlafen, irgendwo würden sie schon noch eine Decke auftreiben, und die Kleine….Nun, es hätte Ethan nicht gewundert, wenn sie diese Nacht vor lauter Frucht bei einem von ihnen unter die Decke gekrochen käme.

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BeitragThema: Re: I chose the impossible   I chose the impossible Icon_minitime1Do Jul 29, 2010 1:41 pm

Er blieb dicht hinter der Tür stehen, welche hinter ihm zuschlug und die hektische graue Welt Raptures einfach aussperrte. Und sie nannten das Utopie- Dass Immanuel nicht lachte- Utopie. Sie waren alle von dem gleichen Gift zerfressen, wie die Splicer. Von den Visionen einer besseren Welt. Er stellte die Waffe ab, trat langsam in die Wohnung selbst hinein. Warmes Licht flutete einen großen, gemütlichen Raum. Immanuel hatte so etwas viel zu lange nicht mehr gesehen. Sie schliefen auf Lagerstätten aus Abfall und Dreck. Sie tranken Salzwasser, wenn nichts anderes mehr da war oder stahlen Alkohol und Zigaretten von Toten oder Niedergeschlagenen. Sie waren Abschaum, Parasiten und hatten somit niemals das Recht auf eine Wohnung, wie diese hier. Er sah sich um, der Blick blieb nur ganz kurz an dem Mädchen hängen, er wandte das brutal entstellte Gesicht nur langsam wieder ab. Wie hübsch sie war. Wie eine kleine Porzellanpupe sah sie aus, mit ihrer blassen Haut und den dunklen, wilden Locken. Er ließ den Blick durch den Raum schweifen- er blieb schließlich an dem alten Grammophon hängen. Doch er traute sich nicht, traute sich nicht noch mehr in die falsche, fast verbotene Welt für ihn einzudringen. Er gehörte nicht hierher. Nicht er. Das kleine Mädchen gehörte hierher- Der Arzt gehörte hierher, der Cyborg gehörte vielleicht weniger hierher- aber auch er war irgendwie… passend.
Doch Immanuel… Mit seinem abgerissenen Mantel, den verfilzten, dreckig blonden Haaren, die in den letzten Jahren immer stumpfer geworden waren- die Augen eines gehetzten Tieres, welche starr auf den Boden blickten- Die Narben auf der blassen Haut, welche die halbe Gesichthälfte gelähmt hatten- kein Lächeln konnte mehr das Gesicht zieren- nie wieder- doch Immanuel hatte sich damit abgefunden.
Er war nie schön gewesen. Er hatte nichts verloren. Er hatte jedoch genau so wenig gewonnen. Und er sah keinen Sinn mehr darin, zu schmuggeln, sah keinen Sinn mehr, den Körper zu vergiften, sah keinen Sinn… Und doch… Blieb er wohl ewig, was er wahr, bis der Tod ihn von jenem Schicksal schied.
Er zuckte zusammen, als Ethan ihn ansprach- starrte ihn vollkommen perplex, wie verwirrt an- zwang sich zu einem schiefen, annähernd dankbaren Grinsen.
Die Hand des Arztes blickte er wirklich nur an, innerlich überhaupt nicht die Intention verspürend, sie zu ergreifen. Weil andere Menschen ihn eigentlich anekelten- und so auch dieser Mann dort vor ihm. Außerdem wollte er ihm bestimmt nicht die Hand drücken.
“Danke- aber ich glaube… dass es nicht gut wäre, wenn ich bliebe.”, seine Stimme schien das einzig’ angenehme an ihm zu sein, sie war flüsternd und rau- Wie lebendiger Wind, der durch tote Blätter streichelte. “Wie gern ich auch bleiben würde.”, sein Blick glitt wieder zu dem Mädchen- “Nur zu gern.”, nur einmal wollte er erleben, dass ein Kind nicht vor ihm zitterte- Nur einmal dass in den Augen nicht die blanke Angst stand- nur einmal- die Little Sisters hatten nie Angst vor ihm- einmal hatte eine auf ihn gezeigt- zu dem Big Daddy hinaufgeblickt. Ich will, dass er ein Engel wird… - hatte er sie nur sagen gehört-
Immanuel war nur immer weiter von dem Bouncer gewichen, bis er schließlich gerannt war- doch diese Viecher waren verdammt schnell- fast wäre er verblutet, nur weil irgendein verwirrtes Mädchen ihm die Hölle auf den Hals hetzte.
Darum hasste er diese Biester- und ihre Begleiter so sehr. ADAM- was anderes hatten sie nicht im Kopf- immer nur ADAM, ADAM- Und Immanuel konnte es nicht mehr hören. ADAM. Er trug auch genug von diesem Teufelszeug in sich. Aber… er verstand nicht, warum man sich gegenseitig dafür tötete. Für ADAM- für EVE- Um die verbotene Frucht, die so legal geworden war.
Er lauschte nach draußen, dort, wo die Sirenen ihn riefen. Wo sollte er schon hin? Die Sicherheitskräfte würden ihn hoch nehmen und dann wäre es aus.
“Aber ich denke ich kann nicht mehr zurück.”, er senkte den Blick wieder- der Kiefer verspannte sich. Nur ein Knacken, dann stille- und die Nadel hob sich von der Platte.
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BeitragThema: Re: I chose the impossible   I chose the impossible Icon_minitime1Fr Jul 30, 2010 11:00 pm

Wie lange war es nun her? Wie lange war sie schon gefangen in dieser grausamen Irrealität? Stunden? Minuten? Sekunden? Sie wusste nicht, hatte jegliches Zeitgefühl verloren, geschweige denn jemals wirklich eines gehabt. Sie spürte nur wie plötzlich jemand sie berührte, ganz vorsichtig und sanft als könne sie zerbrechen, als könne sie erschreckt werden. Die vom weinen geröteten braunen Äuglein erblickten das Gesicht des Arztes. Dieses Gesicht, welches so viel Ruhe ausstrahlte, soviel dieser müden Ruhe, diese Erschöpfung und dennoch diese freundliche Milde als sei es ihm nicht zu schade drum für sie zu lächeln, als würde er obwohl die Ereignisse ihn ebenso auszuzerren schienen. Sie blickte ihn an, vergaß einige Augenblicke zu blinzeln. Seine Worte kamen ihm vor wie ein Rätsel, ein Rätsel gesprochen in einer fremden Sprache. Sie blinzelte und ließ die Augen geschlossen, so als müsse sie sich konzentrieren, so als suche sie nach der Lösung. Eine halbe Ewigkeit suchte sie, versuchte zu finden was so einfach war, suchte nach der Schwierigkeit in der Trivialität. Sie öffnete den Mund so als ob sie sprechen wollte doch nichts als heißer Atem kam über halb geöffneten Lippen. Ihr Name? Hatte sie überhaupt noch einen? Sie starrte den Arzt an, starrte ihn an wie durch Nebel, wie durch einen Schleier. “Emily Brandon” brachte sie über die zarten Lippen, leise und rau, kaum zu verstehen, so leise, dass selbst der Atem es übertönen konnte. Und doch schien sie der Mann gehört zu haben zumindest stand er auf und verließ den Raum.
Sie kugelte sich wieder ein, versteckte sich unter der Decke, verkroch sich im Sessel. Es war doch alles was sie hatte, alles was sie halten konnte, alles was sie schützte denn sie war allein. Allein mit ihrer Angst, allein mit dem Feuer, allein unter Menschen. Niemand schien sie groß zu beachten, sie war ja auch klein, klein und so leicht zu übersehen.
Irgendwann kam der Arzt wieder, drückte ihr eine Tasse in die Hand. Zarte, kalte Kinderhände legten sich um das heiße Porzellan und zwei wässrige Augen starrten hinein. Ein starker süßlicher Duft kam ihr entgegen, er war warm und angenehm auf der Haut, dieser Dampf, welcher den Geruch mitbrachte. Sie flüsterte ein leises ‘Danke’ und setzte die Tasse an die blassen Lippen. Sie nahm einen Schluck dieser wohlriechenden warmen Flüssigkeit und spürte wie sie ihr durch den Körper ging, überall diese wohltuende Wärme abgab, ihr Herz erwärmte und die bösen Gedanken fortjagte. Sie merkte wie das warme etwas ihr die Angst nahm, trank begierig mehr. Dieser Tee, wenn es denn ein Tee war, belebte ihre Lebensgeister, schlug die Angst in die Flucht, löschte das Feuer, erstickte die Schreie und nur das leise Plätschern des Wassers blieb, begleitet von der Melodie eines Musikstückes.
Langsam lugte sie über die Lehne des Sessels, wagte einen Blick durchs Zimmer. Sie sah nicht viel von ihrer Seite aus und schließlich blieb ihr Blick an dem Arzt hängen, welcher gerade an seinem Arm rumfummelte. Zwei kleine Füßchen berührten den Boden und tapsten zu dem Sofa hinüber, die Jacke hinter sich herschleifend. Sie kletterte auf das Sofa und setzte sich neben Ethan, starrte auf seinen metallenen Arm, welcher direkt neben ihr war.
“Was hat Mami gesagt?” sie schaute zu ihm hoch und setzte einen fragenden Gesichtsausdruck auf. Sie wollte wissen was er ihrer Mama gesagt hatte und was sie gesagt hatte und ob sie hier bleiben durfte. “Darf ich bei euch bleiben?” Sie legte ihre kleine Hand auf den Arm und strich vorsichtig darüber. “Tut es weh, Mister?”

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BeitragThema: Re: I chose the impossible   I chose the impossible Icon_minitime1Sa Jul 31, 2010 9:52 pm

Ethan sah von seinem schmerzenden Arm auf, als er die leisen Schritte hörte, die unmöglich Jon oder dem Fremden gehören konnten. Anscheinend hatte das Mädchen sich wieder ein wenig gefangen und nun war die Neugierde wieder stärker als ihre Furcht. In seinem Inneren breitete sich Erleichterung aus, er hätte nicht damit gerechnet, dass sie die Ereignisse so schnell verdrängen konnte, wenigstens für den Moment. Sie schien so winzig und verloren zwischen all diesen hochgewachsenen Männern und doch zeigte sie nicht den furchtsamen Respekt, den vielleicht andere in ihrem Alter gezeigt hätten, wären sie mit solchen Gestalten in einem Raum gewesen. Immerhin konnte man keinen von ihnen als wirklich normal bezeichnen, auch wenn Ethan von ihnen allen vermutlich der war, der am wenigsten bedrohlich wirkte. Er war nicht so hünenhaft wie Jon oder der Fremde, hatte nicht so viele Narben und war nicht zu so einem großen Teil aus Metall. Wenn auch sein rechter Arm reichte, um ihn in Emilys Augen zu einem „Roboter“ zu machen. Wenigstens sie sah in ihm etwas Besonderes. Wie schön musste es sein, solch ein Kind zu haben, so freundlich und offen für alles. Sicherlich anstrengend, immerhin musste man ständig darauf aufpassen, das nicht irgendetwas anscheinend Banales ihre Aufmerksamkeit fesselte und sie von den wachsamen Augen ihrer Eltern trennte. Aber wenn Ethan so an die Kinder dachte, die sich verschüchtert hinter den Röcken ihrer Mutter versteckten und zu keinem Fremden auch nur ein kurzes Hallo sagten, war Ethan doch ganz froh, dass sie nicht so ein verschwiegenes Problemkind aufgesammelt hatten.
Er sah kurz in das hübsche Gesicht, ihre fragenden Augen. Fast wie eine Puppe, nur mit mehr Lebendigkeit, rosigeren Wangen und einem forschenden Blick, dem anscheinend keine Kleinigkeit entging, auch wenn sie nicht alles sofort zu deuten wusste. Gut, dass auch ihre Eltern nicht misstrauisch und versteift waren. Sie hätten auch denken können, in der Obhut zweier fremder Männer wäre ihre Tochter noch schlimmeren Übeln ausgesetzt als auf den Straßen. Dass sie ihnen wohlmöglich wegen Entführung die Sicherheitskräfte auf den Hals gehetzt hätten. Aber sie waren dankbar und tolerant gewesen, nicht so misstrauisch, wie es ein Großteil der heutigen Menschen war. Als wollte jeder ihnen etwas Böses oder sie bestehlen, von hinten erstechen….Der Krieg musste sie alle sehr geprägt haben. Denn auch im Krieg konnte man niemandem trauen.
Er schüttelte leicht den Kopf, um die schweren Gedanken loszuwerden, setzte wieder sein sanftes Lächeln auf, als er zu einer Antwort für Emily ansetzte.
„Deine Mutter war sehr erleichtert, dass wir dich gefunden haben. Sie hat sich schreckliche Sorgen gemacht, musst du wissen.“
Er strich ihr sanft über die Haare, ihre Locken waren wirklich wunderbar. So weich und doch widerspenstig, genau so wie das ganze Mädchen an sich.
„Und ja, du darfst bleiben, alles andere wäre auch viel zu gefährlich. Wir bringen dich deinen Eltern wieder, nicht dass sie noch denken, du ziehst bei uns ein.“
Ethan lachte kurz, als wenn sie Platz und Zeit für ein Kind gehabt hätten. Sie mussten beide arbeiten und die Wohnung war für zwei Menschen gerade groß genug. Auch wenn Emily natürlich sicherlich nicht viel Platz weggenommen hätte. Aber sie verdiente die Fürsorge ihrer Eltern und nicht die Sorge zweier Männer, die sonst nichts aneinander halten würde. Sein Blick wurde leicht abwesend, als sie weiterfragte, er musste unweigerlich daran denken, wie er seinen Arm verloren hatte. Aber diese Geschichte, allein diese Gedanken waren viel zu dunkel und grausam für ein Kind. Krieg war nicht für Kinder gemacht, nichts was damit zu tun hatte. Kinder waren im Krieg immer die Verlierer. Er spürte die Berührung ihrer Hand ja nicht einmal, die Kabel, dieser Nervenersatz lagen viel zu tief unter der metallenen Schale. Er spürte von außen nichts, es sei denn es war wirklich starker Druck. Oder es war an der Hand, denn allein da hatte er empfindliche Nervenstränge. Hätte er das nicht, hätte er wohl auch nie wieder als Arzt arbeiten können. Nicht ohne Feinmotorik.
„Ja, manchmal. Es ist eben nicht einfach, einen Arm zu verlieren. Das ist mehr, als einfach einen Metallarm anzuschrauben.“
Für einen Moment wurde sein Blick sehr ernst, seine Stimme verlor für einen kurzen Moment den summend weichen Unterton. Das tat sie immer, wenn er über den Krieg sprach. Da konnte man einfach nichts verschönigen. Wenn man bedachte, dass er sich selbst von seinem Arm getrennt hatte –und zwar ganz wortwörtlich- nur um dem Tod zu entrinnen…….Nein, man brachte nur Opfer und bekam dafür rein gar nichts. Nicht einmal ein gutes Gefühl, etwas für die Gesellschaft getan zu haben.
„Aber darüber wirst du dir sicher nie Gedanken machen müssen.“
Nun lächelte er wieder, zog den Mantel etwas enger um die schlanken Schultern. Nicht, dass sie die Kleine morgen mit einer Erkältung nach Hause kam, denn solange das Holz nicht richtig erhitzt war, war es noch nicht angenehm warm in der Wohnung.
„Was sagst du, wo willst du heute Nacht schlafen?“
Er deutete einmal auf die ganze Wohnung, bezog die Türen, die zu den Schlafräumen führten, ebenfalls mit ein,
„Du hast freie Auswahl“, summte er ruhig, das Thema eigentlich ziemlich plump wechselnd. Aber bei einem Kind wie Emily mochte das ja sogar noch funktionieren.

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BeitragThema: Re: I chose the impossible   I chose the impossible Icon_minitime1Sa Jul 31, 2010 10:40 pm

Ein zartes Lächeln zierte das puppenähnliche Gesicht. Ja, sie konnte wieder lächeln, konnte es wieder dank des Tees. Sicherlich konnte sie diesen Vorfall noch nicht verarbeitet haben, konnte sich den Händen der Angst nicht entwinden, weil sie ein Kind war. War doch zu schwach, war doch zu zart, zu unerfahren. Sie konnte es nicht, nicht allein jedenfalls. Doch eben genau dieser Tee, was auch immer darin gewesen war, betäubte die Sinne, verdeckte die Bilder mit einem Tuch, schlug die Hände fort, nahm sie sanft in dir warmen Arme der Kindlichkeit. Sie war wieder sie selbst, der Tee hatte ihr dazu verholfen, hatte ihr einige ruhige Stunden geschenkt. Doch eben war es nur dieser Tee. Würde seine Wirkung nachlassen würde sicher die Bilder zurück kommen, würden die Vorhänge reißen, würden die Arme sie wieder umschlingen und dann ertönten wieder diese grässlichen Schreie. Doch das konnte sie ja nicht wissen. Sie hatte nur die Neugierde.
“Ich wollte Mama und Papa keine Angst machen” murmelte sie leise und nahm noch einen Schluck aus der warmen Tasse. “Aber danke dafür. Danke dafür, dass ihr mich mitgenommen habt und dass du Mama gesagt hast, dass ich hier bin.” sie lächelte und dieses kindliche, unbeschwerte Lächeln wurde breiter als man ihr sagte, dass sie über Nacht bei den Beiden bleiben durfte. “Uhi… das wird sicher ganz toll… ich mag dich nämlich und Mr. Roboter auch.” sie schaute kurz zu ihm “Ihr seid meine Roboter, meine Helden.” sie zeigte ihre Zähne in einem Grinsen, welches viel zu breit für ihr zierliches Gesicht zu sein schien. Sie wusste wie gefährlich es draußen war, hatte es doch gerade eben noch selbst erleben müssen. Das Lächeln erblasste aber nicht “Ihr beide trotzt doch allen Gefahren, ihr seid ja Helden. Schade… aber ich darf euch besuchen kommen, oder? Sicher darf ich das? Darf ich Mister?” ihre Augen wurden von einem Leuchten erhellt, wie es nur bei Kindern möglich war. Diese Begeisterung, diese Freude, diese absolute Leidenschaft.
Es betrübte sie als der Arzt so ernst wurde, unweigerlich drückte sie sich mehr in die Couch, versteckte sich ein wenig mehr in der Jacke. Warum wurde er denn so ernst? Hatte sie etwas falsches gesagt? Dieser Gedanke beschäftigte sie so sehr, dass sie die weiteren Worte kaum mitbekam und so den Sinn des Zeigens der Wohnung nicht verstand.
“Wie verliert man einen Arm?”
Ihr Blick lag wieder auf dem metallenen Gehäuse der Prothese. Das Metall war kalt unter der warmen Hand des Mädchens, kalt und hart. Das dieser Arm aus einem eben so kalten und harten Grund hatte angeschraubt werden müssen konnte sie nicht wissen. Sie hatte den Krieg nicht miterlebt und hatte auch nichts davon gehört. Ihre Eltern sprachen nicht darüber und auch die anderen sprachen nicht darüber wenn ein Kind dabei war. Sicherlich war der Krieg etwas sehr sehr grausames gewesen doch wie sollte ein Kind wie sie davon wissen? Wie sollte sie wissen, dass tausende Menschen den Taten eines Hochmütigen zum Opfer gefallen waren? Woher sollte ein Kind wissen wie kostbar das Blut gewesen war welches so unnötig geflossen war? Woher sollte sie wissen, dass der Tod über die Welt über dem Meer gekommen war? Woher? Ihre kindlichen Augen kannten doch nichts weiter als das Meer, kannten nichts anderes als die gläsernen Gänge und die Welt hier unten in Rapture. Sie war drei gewesen als ihre Eltern hier her gezogen waren viel zu jung um sich an die Welt da oben zu erinnern. Viel zu jung um sich an das Leid und die Qual zu erinnern welche selbst nach dem Krieg noch die Welt in Stücke zu reißen schien. Viel zu jung um zu verstehen was genau der Krieg war, was er getan hatte und was er gefordert hatte. Sie würde es sicher irgendwann erfahren aber sicherlich nicht jetzt. Wer würde schon einem Kind erzählen was dort oben passiert war wenn schon gruslig angemalte Pappschilder sie ängstigten? Wer würde einem Kind die Bilder des Grauens zeigen wenn die Welt noch rosa gestrichen war? Wer würde den Kindern vom Tod predigen wenn ihr Leben nicht einmal wirklich begonnen hatte? Wer konnte so was tun? Sicher gab es solche Menschen aber würden zwei Männer es tun, welche sich dazu bereit erklärten ein kleines Mädchen über Nacht aufzunehmen und dafür zu sorgen? Man wusste nie…

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BeitragThema: Re: I chose the impossible   I chose the impossible Icon_minitime1So Aug 01, 2010 2:01 pm

Es war rührend, welch große Bewunderung das Kind für ihre beiden „Helden“ zeigte, wie sie sie anhimmelte und das für eine eigentlich so banale Tat. Für Kinder in ihrem Alter waren wohl die meisten Erwachsenen noch Helden, weil sie anscheinend Dinge vollbringen konnten, die einem Kind wie Emily völlig unmachbar erschienen. Als wären sie so stark und so mutig….Als könnten sie ein Kind vor allen Gefahren dieser Welt schützen. Das war unmöglich. Ethan hatte schon viel zu oft Kinder sterben sehen, an Krankheit oder den schweren Verletzungen, die zum Beispiel eine Mine mit sich brachte. Im Krieg war alles grausam, es wurde keine Rücksicht genommen, auf niemanden. Deshalb hatte er es nie verstehen können, wie die Jungen mit Zinnsoldaten spielen konnten. Es gab keine spielerische Version eines Krieges und ein Kind konnte nichts davon lernen. Nur solch hohle Begriffe wie Ehre und Vaterlandsliebe….Wenn sie alle, die hier durch diese gläsernen Tunnel wandelten auch nur ein wenig Vaterlandsliebe gehabt hätten, wären sie nicht geflohen. Dann wären sie vor lauter Stolz und Ehre dort oben in diesem Krieg zugrunde gegangen, so sinnlos….Dabei war es schon der zweite, man hätte meinen sollen, die Menschen hätten dazu gelernt, doch machten sie den gleichen Fehler zweimal hintereinander und das in so kurzer Zeit. Menschen waren schon ziemliche Idioten.
„Sicher darfst du wiederkommen, wir würden uns sogar sehr freuen.“
Er lächelte wieder, das war keinesfalls gelogen oder schön geredet. Ein wenig Leben in dieser sonst eher tristen Wohnung war wirklich etwas Schönes. Ein bißchen Lachen und all die Fragen…Das sorgte für ein wenig Ablenkung, die zu mindestens Ethan ganz gut gebrauchen konnte. Immerhin wollte er sich nicht pausenlos mit seinem Beruf beschäftigen, damit, dass er Menschenleben in ihrer Form beendete. Eigentlich hatte er sich geschworen, Leben zu retten. Und nun tat er doch genau das Gegenteil. Er seufzte, sah dann den verstörten Ausdruck in Emilys Blick. Er hätte ihr nichts erzählen dürfen, kein Wort, das irgendwie mit dem Krieg zusammenhing. Mit verlorenen Gliedmaßen und Träumen. Allerdings….Vielleicht war es gut, wenn sie verstand, warum ihre Eltern mit ihr hier hergekommen waren, warum sie die Welt oberhalb des Meeresspiegels gemieden hatten und hierher gekommen waren. Damit sie verstand, was sie an dieser Welt hatte. Dieser Welt ohne Krieg, im Frieden….scheinbarem Frieden.
„Du musst wissen, im Krieg fangen Menschen, die sich eigentlich gar nicht kennen an, sich zu hassen und zu verletzen.“
Er hielt kurz inne, eigentlich rief er sich die Ereignisse nur sehr ungern vor Augen, die ganze Szenerie war grausam gewesen und noch immer lebten die Schatten dessen in ihm weiter. Er würde sie nie vergessen können. Er legte bedächtig einen Arm um die schlanke Schulter und zog das Mädchen etwas näher an sich heran. Der Geruch des Kräutertees stieg ihm in die Nase und verschaffte auch ihm ein etwas beruhigendes Gefühl. Also fuhr er fort.
„Ich war eigentlich als Arzt dort. Um Menschen zu helfen, nicht um ihnen weh zu tun.“
Natürlich war das keine Ausrede, Soldat blieb Soldat, aber zu mindestens hatte er nie jemanden erschossen. Für ihn selbst machte das einen großen Unterschied.
„Eigentlich war es eine Art…Autounfall. Ich erinnere mich nicht mehr an alles so genau, aber als ich wieder bei Bewusstsein war, war mein Arm zwischen ein paar Wrackteilen eingeklemmt.“
Seine Stimme war sehr leise geworden, während sich alles noch einmal vor seinem inneren Auge abspielte. Er würde es Emily sicherlich nicht schildern, dass er selbst das Skalpell angesetzt hatte, würde er ihr tunlichst verschweigen. Diese Abgründe der menschlichen Seele musste sie nicht kennen lernen, auf keinen Fall. Auch wenn es ein gutes Beispiel für den unsagbar starken Lebenswillen des Menschen gewesen wären.
„Nunja, der Arzt musste sich entscheiden und er wollte lieber mein Leben als meinen Arm retten.“
Wenn er es so formulierte, hatte er sie nicht einmal angelogen, nicht direkt. Er sah ihr tief in die Augen, versuchte ihr trotzdem ein Gefühl von Ruhe zu vermitteln. Krieg war schlimm, aber es betraf sie nicht direkt, und er hoffte auch, dass der beruhigende Tee das seinige tat, um ihr nicht noch mehr Alpträume zu bescheren.
„Ich bin froh, dass er so entschieden hat, denn sonst hätte ich dich heute Nacht ja nicht finden können, nicht wahr?“
Auf dem Gesicht lag wieder ein Lächeln und die Augen hatten wieder den entspannten Schimmer angenommen.

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BeitragThema: Re: I chose the impossible   I chose the impossible Icon_minitime1So Aug 01, 2010 9:37 pm

Die braunen Augen waren auf das Gesicht des Mannes neben ihr gerichtet, forschend, fragend. Sie wusste, dass dieser Mann viel mehr wusste als sie, mehr gesehen hatte als sie. Gedankenverloren strich sie über das glatte, matt schimmernde Metall des Gehäuses. Er war tot, ja der Arm war tot. Es war ein toter Teil des Lebens. Er zierte den Körper des Arztes, welcher so lebendig war wie sie selbst und doch war dieser Arm kalt und tot. Nichts was fühlen konnte, nichts was zärtlich sein konnte, nichts was warm sein konnte. Und dennoch war es Teil von Ethans Leben, so wie der Tod teil jeden Lebens war. Aber konnte man den Tod mit einer einfachen Armprothese vergleichen? Auch wenn der Arm kalt und tot war machte er doch einen wichtigen Teil des Arztes aus. Wäre der Arm lebendig, wäre er ein anderer, wüsste er vielleicht gar nicht zuschätzen was so ein Arm bedeutete. Dann wäre er jetzt auch nicht einer ihrer Robotern oder? Dann wäre er nichts besonderes unter all den Menschen, welche alle gleich zu sein schienen, zumindest Äußerlich. Alle hatten einen Kopf, alle hatten einen Mund, alle hatten Beine, alle hatten einen Oberkörper und alle hatten zwei Arme. Sicher gab es Ausnahmen und diese Ausnahmen waren dann schon rein Äußerlich etwas ganz besonderes. Emily war kein Mensch, welcher das Normale liebte, es war doch langweilig. Für sie war es tausendmal interessanter und schöner wenn jemand nicht so war wie all die anderen, eben genau wie Ethan, Mr. Roboter und sogar der mit der Waffe. Sie mochte sie allein schon wegen ihrer Abnormalität. Andere fürchteten sich vor solchen Menschen, andere Kinder rannten schreiend weg wenn sie jemanden wie Jon sahen nur sie nicht, blieb stehen und bewunderte ihre Unmenschlichkeit, denn war Unmenschlichkeit nicht auch menschlich? Ihre kleinen Finger legten sich sanft um einen der metallenen Finger der mechanischen Hand und der Arzt begann zu sprechen.
Sie lauschte seinen Worten, lauschte den Bruchteilen der Geschichte, lauschte der Definition von Krieg. Gespannt wie ein Kind einer Geschichte zu lauschen mochte, gespannt darauf was passieren würde, was passiert war. Sie starrte auf die blassen Lippen welche sich bewegten und die Wörter schickten. Sie hörte die Grausamkeit aber nahm sie nicht wahr. Sie verstand nicht, verstand zu wenig um begreifen zu können. Sie wusste nicht warum Menschen, die einander nicht einmal kannten, plötzlich hasserfüllt aufeinander einschlugen und wollte das auch gar nicht wissen. Es reichte ihr zu wissen, dass es solch ein grauenhaftes Phänomen, wenn es denn eins war, überhaupt gab. Und wieder stellte sich das Bild eines Helden in den Fordergrund schließlich sagte Ethan ja, dass er dort gewesen war um anderen zu helfen. Also war er jemand der Gutes im Grausamen gewollte hatte. Seinen Mitmenschen mit seiner Erfahrung und seinen Fähigkeiten als Arzt geholfen hatte. Er hatte etwas Gutes getan und das machte ihn wiederum ein kleinwenig mehr Held in den Augen des Mädchens. Sie war eng an ihn geschmiegt und ihr Blick wanderte von dem Gesicht, dem Mund hinab zu dem Arm. Wieder strich sie behutsam mit den zarten Fingern darüber. Dieser Arm hatte eine blutige Geschichte und jetzt musste sie immer daran denken welch Opfer er für sein Leben hatte geben müssen. Aber sie war froh darüber. Denn wäre der Arm jetzt nicht aus Metall gäbe es vielleicht gar keinen Ethan. Sie dankte dem Arzt innerlich und dankte dem Metallarm.
Sie nahm einen weiteren Schluck des Tees und schaute dann lächelnd an. “Das muss sicher weh getan haben….” sie drückte Ethan leicht, legte die Arme soweit es ging um ihn. “Ich bin aber froh, dass er dir den Arm abgemacht hat… sonst wärst du jetzt nicht bei mir und du wärst nicht so cool und hättest einen Metallarm” sie grinste leicht.

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BeitragThema: Re: I chose the impossible   I chose the impossible Icon_minitime1Di Aug 03, 2010 10:26 pm

Ethan hätte beinahe erleichtert aufgeatmet. Er hatte wirklich befürchtet, diese Geschichte könnte nun endgültig zu viel sein für das kleine Mädchen, auch wenn es sich ja bereits um eine geänderte Fassung handelte. Aber anscheinend tat der Tee wirklich einen guten Dienst, beruhigte sie, sodass sie der Geschichte zwar lauschen konnte, aber sich nicht jedes grauenvolle Detail bildlich vorstellen musste. Es war gut so, denn dieses Ereignis bot noch ganz andere Abgründe als der Feuertod zweier Wahnsinniger. Wenn sich auch die Bilder nicht so tief ins Gedächtnis einbrennen würden. Vielleicht hatte sie jetzt eine vage Vorstellung davon, was Krieg war. Wie tiefe Narben er riss und warum so viele Menschen davor flohen, dass sie eine ganze neue Stadt damit füllen konnten. Wären alle geflohen, die sich vor dem Krieg fürchteten, hätte man Dutzende Städte wie Rapture bauen können. Aber vermutlich hätte das letztendlich auch wieder nur zu Krieg geführt. Denn wo sich viele Menschen auf einem Fleck befanden, gab es immer irgendeinen Grund für Krieg. Auch jetzt begannen sie, das zu spüren. Es blieb nur zu hoffen, dass Ryan das alles wieder in den Griff bekam, bevor es zu spät war und alles eskalierte. Ethan wollte nicht, dass Emily das miterleben musste, wie ihre heile Traumwelt vielleicht überschwemmt wurde von Zorn und Wut, von dunklen Bildern und wie alles in sich zusammenbrach. Wie sie den Tod tagtäglich erlebte, mit jeder Pore seiner Endgültigkeit. Es war besser, wenn sie in Frieden aufwuchs. Nur wenn der Krieg auch hier ausbrach, gab es keinen Ort mehr, wohin sie fliehen könnten, denn dann herrschte überall der Kampf, denn so schnell würde dieser Weltkrieg wohl nicht zu Ende gehen, wie er bruchstückhaft aus den Zeitungen mitbekommen hatte. Kein Ende in Sicht, kein rettendes Land. Nicht für die, die geblieben waren. Ethan musste an Freunde und ehemalige Kameraden denken, denen er den Rücken zugekehrt hatte, als er fortgegangen war. Sie alle hätten ihn begleiten können und an diesem großartigen Projekt teilhaben können. Aber sie hatten nicht gewollt, sie hatten ihre Ehre verteidigen gewollt. Jedes ihrer naiven Herzen schlug für ihr Vaterland und würde auch mit eben diesem stillstehen –und sterben.
Der Arzt drückte das Mädchen etwas näher an sich, wie klein und filigran sie doch war, nur eine Puppe bloß, doch er spürte die Wärme, den Herzschlag, all das, was sie zu einem lebendigen Lebewesen machte. Er brauchte seine ehemaligen Bekannten –vermutlich waren sie wirklich nicht mehr als das- nicht, er konnte hier unten neue Kontakte knüpfen zu Menschen, die ihm gedanklich näher waren. Oder so fern, dass er ihnen auf der anderen Seite schon wieder begegnete. So wie Emily mit ihrem kindlichen Gemüt, so wie er in ihr eine freundlich gesinnte Konstante in diesem Chaos gefunden hatte. Ob die Zeit ihm Jon etwas näher bringen würde, sollte sich noch zeigen, aber Ethan sah dem Ganzen positiv entgegen. Er teilte viele der Einstellungen des Piloten, wenn auch nicht alle. Aber völlig gleiches stieß sich auch eher ab, als dass es sich anzog. Die dünne Stimme des Mädchens durchriss die Stille wieder, die entstanden war, während sie so gespannt gelauscht hatte und sich ihre Gedanken gemacht hatte. Sein Lächeln verschob sich ein wenig und wurde für einen Moment schief und hohl, als er daran dachte, welch große Schmerzen es tatsächlich gewesen waren, die er gelitten hatte. Während der Amputation und Wochen danach, bis jetzt noch. Immer kehrte er wieder wie ein hartnäckiger Virus, ein Parasit.
„Ja, es tat sehr weh…“
Zum ersten Mal fehlte jegliche sanfte Besonnenheit in der Stimme, zum ersten Mal schien ihn die dunkel Vergangenheit wirklich in den Klauen zu halten. Für einen kurzen Moment saß er nur da, ein Zittern unterdrückend, bevor er sich wieder gefangen hatte. Unter seinen Augen lagen mittlerweile dunkle Schatten, er warf einen kurzen Blick auf seine Taschenuhr. Es war mittlerweile schon spät, eigentlich viel zu spät für ein kleines Kind. Er erhob sich vorsichtig, hob Emily dabei hoch. Wie leicht sie doch war….Als würde er sich die Gestalt nur vorstellen, die da auf seinem Arm saß.
„Jetzt ist aber wirklich Schlafenszeit. Was sollen deine Eltern denken, wenn wir dich morgen völlig übermüdet zurückbringen?“
Er sah sich kurz im Zimmer um, eigentlich war es ihm nicht so lieb, wenn sie hier im Wohnzimmer übernachtete. Der Raum war groß und dunkel und wirkte ganz gerne unheimlich. Und außerdem, sollte der Fremde hier wirklich übernachten, dann war es Ethan trotz allem lieber, müsste sie nicht mit ihm in einem Raum übernachten. Hauptsächlich der Alpträume wegen.
„Wo willst du am liebsten schlafen?“, wiederholte er schließlich mit weicher Stimme die Frage, die sie vorhin vor lauter Ablenkung völlig übergangen hatte.

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BeitragThema: Re: I chose the impossible   I chose the impossible Icon_minitime1Do Aug 05, 2010 8:18 pm

Das kleine, so zerbrechliche Menschenkind schmiegte sich an den so warmen und schützenden Körper des Arztes und ihre kleinen, zarten Finger, welche so dünn und zerbrechlich waren wie Glas krallten sich leicht in dessen Kleidung. Es wirkte als ob sie sich halten wollte, fest halten, aufhalten, zurückhalten oder einfach nur halten aber sie hielt nicht sich sondern versuchte den Arzt zu halten, versuchte ihn in ihrer kindlichen Leichtsinnigkeit zu halten, seine Hand zu halten in den schweren Zeiten, welcher er gerade eben noch in seinen Gedanken durch ging. Wollte ihre kleine Hand in die Metallhand legen und ihm Menschlichkeit in der Härte geben, nicht bloß metaphorisch. Sie wollte ihm etwas wärme geben in dieser kalten und harten Zeit, etwas Zärtlichkeit in dieser Grobheit, ein wenig Freude in der tristen Grausamkeit, wollte etwas Leben hineinbringen in das Feld des Todes. Doch was vermochte schon ein Kind? Was konnte solch ein zartes Geschöpf schon ausrichten? Was würde sie tun können? Die Bilder würden bleiben so wie ihre Bilder, so wie das Feuer und die Schreie und eben genau das würde Ethan auch immer im Kopf behalten, all das Blut, all das Feuer, all die Schreie, all die Grausamkeit, all die Herzlosigkeit…
Sie konnte ein wenig nachvollziehen wie sich der Arzt fühlen musste wenn er es ihr erzählte, wie es ihn innerlich mehr zerfraß als er nach Außen hin zeigen wollte. Wenn das Grauen mehr forderte als einem lieb war. Ein wenig, ein wenig vom Ganzen. Doch was vermochte schon ein Kind? Und wer konnte etwas richtig nachempfinden was er nicht erlebt hatte? Wem ging die Kälte unter die Haut wenn man stets nur ihm Warmen gesessen hatte? Wem stach der Dolch durchs Herz wenn man immer einen Harnisch trug? Niemand, und genau das war auch die Antwort auf diese Fragen. Niemand konnte nachempfinden was ihm nicht passiert war. Niemand konnte frieren wenn er beim Feuer saß. Niemand konnte erdolcht werden wenn Eisen ihn schützte. Niemand…
Und so konnte auch sie nicht, das Kind, das kleine Mädchen aus dem Park nachempfinden was der Arzt hatte erleben müssen. Und vermutlich würde sie dies auch nie können. Aber man wusste nie…
Man nahm sie auf den Arm, zog sie hoch, nahm ihr den Boden unter den zierlichen Füßen. Man nahm ihr die Last zu gehen, half ihr zu stehen. Müde lehnte sie sich an den Mann, welcher sie auf den Arm genommen hatte. Jetzt setzte dir Wirkung des Hexentrunks erst richtig ein. Er ermüdete ihre Augen, welcher immer öfter zuzufallen schienen und immer schwerer zu öffnen waren. Ihr Körper wurde träge und sie merkte wie müde sie doch war. Hatte es doch vergessen als sie neben ihm gesessen hatte und ihm zugehört hatte. War gefangen gewesen aber nicht von der Erzählung sondern in der Situation, dieses wohl, diese traute Zusammenkunft mehrerer Menschen, die sich nicht einmal kannten. Das hatte sie in ihren Bann gezogen, unwiderruflich, gefangen.
“Dort wo es schön ist” murmelte sie müde und konnte nichts dagegen machen, dass Ethan sie in sein Zimmer trug. Sie hatte bei Mr. Roboter schlafen wollen. Aber vielleicht kam er ja noch, vielleicht kam er in der Nacht und schützte sie, vielleicht…
Man ließ sie hinunter, wieder hinab auf die Füße, welche doch so klein waren, fast zu klein als dass sie im Leben stehen konnten. Sie schaute sich um, überall war irgendwelches Schnickschnack für einen Arzt, irgendwo stand eine Blume und irgendwo fiel eine Schraube vom Tisch. Sie titschte auf den Boden und verursachte ein Geräusch welches die Stille brach als wäre sie hauchzartes Glas, als wäre sie ein Faden bloß.
Ein paar Schritte bloß, ein paar kleine Schritte und sie war da, starrte auf das Stück Metall am Boden und hob es auf. Als sie es auf den Schrank zurück legen wollte erblickte sie etwas anderes. Ein Kasten, ein kleiner gläserner Kasten in dem ein dutzend Schmetterlinge flatterten, eingesperrt in ein unsichtbares Gefängnis. Sie legte die Schraube ab und zog an dem Kasten, er war zu schwer für das Kind und er fiel zu Boden, Glas splitterte und die Schmetterlinge stoben davon.
“Fliegt kleine Engel…” hauchte sie, wusste nicht, dass es Schmetterlinge waren.

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