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 Wie du lustig bist: Neuinterpretation des Tanzes der Vampire

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BeitragThema: Wie du lustig bist: Neuinterpretation des Tanzes der Vampire    Wie du lustig bist: Neuinterpretation des Tanzes der Vampire  Icon_minitime1Mo Jan 11, 2016 11:30 pm

Die Vibration der Boxen im Rücken und das beschwingte Grinsen auf den Lippen, löste er sich aus der schwitzenden Menge tanzender Leiber. Die Luft war derartig angefüllt mit dem Geruch von Schweiz, Alkohol und Patchouli, dass es ihm nach wie vor schleierhaft war, wie es die Menschen schafften nicht darin zu ersticken. Den letzten Rhythmen folgenden schwang er seine Hüfte an den kuriosen Gestalten jenes schwarzen Metiers vorbei, die seinesgleichen vergötterten. Wie gut, dass es ihn nicht mehr kümmerte, dass es stickig und unendlich warm geworden war, das die Nebelmaschine ihn niemals um Atem ringen ließ, da er ihn nicht benötigte. Gut, dass ihm seine enge schwarze Lederhose trotz der spätsommerlichen kalifornischen Temperaturen wie angegossen passte und er nicht in diesem Netzhemd fror, wenn eine nördliche Brise vom Meer aus durch die Straßen säuselte. Hinter einem amüsierten Lächeln versteckt, konnte niemand ahnen, dass er diesen Kleidungsstil als ebenso zweckdienlich belächelte wie die Abendgarderobe, der Zeit aus der er stammte. Nun hatte man Leder in sämtlichen Variationen gegen die langen Röcke und Anzüge der abendlichen Tanzveranstaltungen der späten 20er Jahre des 20. Jahrhunderts eingetauscht. Aber manchmal brauchte er eben diese Art der Kleidung und des Umgangs, wie ihn nur das Asylum bieten konnte. Er fuhr sich durch das blonde Haar, richtete es mit der Hand, dann schlug er den Weg zur Bar ein.
Als alter Freund des Hauses – und als Kollegen natürlich - kannte ihn der Barkeeperghul und mixte ihm seinen Cocktail extra bloody , dann reichte er ihm das moderne Klapphandy aus der Brusttasche seiner stilgerechten dunklen Lederjacke. Man hatte ihm immer noch keine neuen Informationen zuteil werden lassen, also musste er sich damit abfinden zu warten. Zu warten auf wen auch immer. Man hatte ihm nicht mal einen Namen genannt, aber so hielten es die wichtigen Vampirfürsten ja gerne. Mit einem schweren Seufzen, setzte er den Cocktail an die Lippen und schloss für kurze Augenblicke seine Lider. Es war so viel in letzter Zeit passiert. Da war es in Hollywood ganz schön unbequem geworden. Seitdem die Camarilla unter LaCroix ihren Anspruch auf die Westküste geltend machte und sich der Sabbat darin bestärkt fühlte hier noch mehr Unruhe und Chaos zu stiften, fühlte man sich auch als Unsterblicher zunehmend unwohler, zumindest Louis tat dies. Solche Auseinandersetzungen forderten schnell ihre Opfer und es wäre nicht der erste Konflikt, dem einfache Bauern geopfert wurden. Und jetzt war auch noch dieser dubiose Mörder aufgetaucht, dessen jüngste brutalste Taten die einfache Bevölkerung aufschreckte und die Ordnungshüter der Vampirgesellschaft aufmerksam werden ließ. Louis setzte das Glas wieder ab und blinzelte in das von schlecht schwarz gefärbten, pink auslaufenden Haaren eingerahmte Gesicht . „Oh- Pardon?“ setzte er an und bemühte sich um ein Lächeln, dass ihn nicht direkt als Blutsauger outete, die Dogmen der Camarilla tief verinnerlicht. Das darauf folgende Gespräch mit der offenbar jungen Dame verlief enttäuschend. Zu schade, dass er all ihre Avancen ausschlagen musste und umso tragischer, dass Regenbogenargumente in dieser Szene kaum Gewicht hatten. Es würde nicht mal helfen, wenn er sich seine Fingernägel lackieren würde. Es war immer wieder bewundernswert wie tolerant einzelne Gruppierungen der Gesellschaft über die Jahrzehnte geworden waren. Louis zuckte mit den Schultern. Wenn er draußen in diesen unendlich modischen Klamotten umherlief, dann fragte ihn keine Frau mit solch reizendem Augenaufschlag, ob man nicht gemeinsam einen Abend verbringen wollte. Mit einem Schmunzeln schaute er der geknickten Seele hinterher, wohl wissend, dass sie diesen vermeintlich herben Schlag gut überstehen würde. Das war eine dieser bewundernswerten Eigenschaften der Menschen: sie machten einfach immer weiter, weiter und weiter.  
Seine Gedanken verirrten sich weiter in diese zusammenhanglosen menschlichen Befindlichkeiten und hingen all den wenigen Erinnerungsfetzen, die sich noch in seinem Kopf befanden. Ach herje, heute war wieder einer dieser Tage. Oder es lag an diesem verfluchten Einfluss dieser malkavianischen Clubbesitzerin, die sich langsam aber sicher in diesen Ort gefressen zu haben schien. Diese Voerman-“Schwestern“ waren wirklich das letzte für die Nerven, wenn man versuchte sich auf einen ernsthaften Auftrag vorzubereiten. Außerdem hatte er stets das Glück immer die für seine Anliegen falsche Seite dieser geisteskranken Medaille anzutreffen. Gut, dass die Voerman-“Zwillinge“ eher ein seltenes Phänomen dieser Gattung war. Heute hatte er versucht Jeanette über den Mörder zu sprechen, was nur in einem unkultivierten Tanzbattle geendet war. Jetzt saß er hier und tippte nervös mit dem Finger auf den Tresen und starrte auf die digitale Errungenschaft der Handyuhr, es war mittlerweile schon kurz nach Mitternacht. Wie lange hatte man denn vor ihn warten zu lassen?
Seine geschärften Sinne für die Wahrnehmung anderer Lebewesen signalisierte ihm, dass sich ein anderer Vampir näherte, er konnte ihn bereits spüren, noch bevor er die Tür zum Asylum aufgezogen hatte. Interessiert hob er seine schmale linke Augenbraue, betrachtete den Neuankömmling und wechselte einen vielsagenden Blick mit Cal, dem Barkeeper. Da war aber jemand noch relativ neu im Business der Nachtschwärmer. Was trieb ihn hier her? Louis übte sich an seinem abendlichen Lächeln und nahm den letzten Schluck aus seinem Glas, als sich der Neue durch die Menschen schob. Einige der Gäste drehten sich zu ihm um, schenkten ihm das verlorene Lachen von betörten Sterblichen. Ein letzter Blick auf den Display seines Mobiltelefons verriet ihm, dass er immer noch nichts wissen konnte, dann nickte er Cal zu, der es zurück in die Jacke schob, die er für seinen Bekannten aufbewahrte. Dann wollte er den durchaus ansehnlichen untoten Zuwachs einmal begrüßen. Galant rutschte er vom Hocker auf seine Füße und bahnte sich seinen Weg durch die aufgeheizte Meute. Vielleicht hatte er Glück und er kam der Voerman zuvor. Vielleicht, war es für diesen Abend sein Neuling. Er grinste und schob sich dann bedacht unauffällig in den Weg des Jungvampirs. „Hey~“ raunte Louis betont so laut, wie es nur Menschen in einer Diskothek tun würden. Mal sehen, was ihn so erwartete. „Hab Dich hier noch nie gesehen!“
Was hatte Cal in seinen Drink getan? Was tat er hier eigentlich....

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Mrs Lovett
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BeitragThema: Re: Wie du lustig bist: Neuinterpretation des Tanzes der Vampire    Wie du lustig bist: Neuinterpretation des Tanzes der Vampire  Icon_minitime1Fr März 25, 2016 1:54 am

Verdammt, er konnte immer noch nicht glauben, was in seinem Leben passiert war! Nicht lange war es her, da musste er sich am nächsten Morgen eine neue Methode der Katerbeseitigung überlegen und nun war es schier unmöglich einen Kater zu bekommen und wenn er zum Morgengrauen versuchen würde, ein Mittel dagegen zu finden, würde er wahrscheinlich sich in ein Häufchen Asche verwandeln.
Es war der Wahnsinn- er hatte diesen Typen kennengelernt und war so schrecklich scharf auf ihn und ihm nächsten Moment rammt er ihm seine Zähne im Schlafzimmer in den Hals und ehe er sich versieht, saugt er an dem Handgelenk dieses elend heißen Blutsaugers und erlebte Stunden, die einem extrem schlechten Drogentrip glichen. Den Prozess bis dahin hatte er nur benebelt mitbekommen, die Schmerzen waren jedoch real und er hasste diesen Fremden so sehr, dass er ihm das angetan hatte, ohne vorher vielleicht zu fragen, ob er das überhaupt wollte.
Eigentlich war Adam verdammt zornig gewesen auf den Kerl, er hätte ihm am liebsten mit seinen neuen Kräften den Hals umgedreht, doch hey- er hatte ihm dieses Geschenk gegeben und nun war er schöner, stärker, heißer und vor allem unsterblich.
Der Blondschopf liebte seine Kräfte, hasste jedoch diese ewigen Regeln und Verbote, an die sich jedes Kainskind halten musste. Kainskind…so ein lächerlicher Name, wieso nannten sie das Kind nicht einfach beim Namen?! Doch er würde nicht eine Beschwerde wegen des Namens einlegen, es gab genug anderen Scheiß, der ihn definitiv überforderte. Nachdem er sich einen ewigen Monolog in LaCroix‘ schicken Penthouse anhören durfte von Verantwortung und Regeln und anderem Bullshit, hatte man ihn kurz darauf auf der Straße zur Seite genommen und alles noch einmal so erklärt, dass er den Mist verstehen konnte. Was hatte sich LaCroix auch gedacht- dass er direkt jeden Begriff kannte und zuordnen konnte?! Scheiße, nein, er war doch erst frisch in dieses Business gekommen, vorher verkaufte er Dildos an Frauen und Männer und alles, was dazwischen war und genoss die Zeit in verschiedenen Clubs. Nun hieß es auf einmal, dass er Verantwortung zu tragen hatte.
Wenigstens hatte man ihn nicht ganz ins kalte Wasser geworfen und gezwungen alleine zurecht zu kommen.
Jack hatte ihm die Lage erklärt, hatte ihm erzählt wie hart die Kacke in LA und Santa Monica am dampfen war. Er kannte sich nicht ganz mit den Clans aus oder gar mit dem Sabbat oder der Camarilla, die hier offenbar den Big Boss raushängen ließ, LaCroix war wohl das größte Arschloch, doch dieses Arschloch schmiss den Laden hier. Er hatte direkt gerochen, dass dieser Anzugträger ein ganz beschissener Mensch- oh nein- Vampir war!
Die Brujah hingegen schienen ihn besonders verstehen zu können, er hatte sich einen Narren an Jack gefressen, der Typ sah aus wie der letzte Penner, doch er war cool drauf, lang genug um Geschäft um ihm die Regeln anständiger zu erklären. Dann war da noch Nines, Nines hatte die große Depression in den 20er Jahren miterlebt und sah für sein Alter noch zu gut aus. Er hatte ihn selten zu Gesicht bekommen, doch er hatte ihn vom ersten Tag an wie einen von ihnen behandelt und nicht wie ein Küken, das noch lernen musste auf eigenen Beinen zu stehen. Dann waren da noch andere Anarcho- Typen und andere Clan- Leute…Adams Schädel war zu voll von Informationen, die er nicht zuordnen konnte. Doch wenigstens bekam er dafür ein wenig Zeit in einem schäbigen Appartement. Er musste von seinen alten Freunden fernbleiben, was nicht einfach war, doch er nutzte die Zeit sinnvoll um irgendwie von der Bildfläche der bekannten Lebenden zu verschwinden und suchte sich einen Nachtjob in einem 24 Stunden Sex- Shop in Hollywood. Wer hätte je gedacht, dass er mal in Hollywood arbeiten würde, vielleicht würden nun die Stars sich den Fistmaster holen!
Nachdem der Blondschopf sich anständig einleben konnte, hatte man ihm ein Handy in die Hand gedrückt und während seiner Nachschicht schien jemand von LaCroix‘ Leuten in seiner Wohnung gewesen zu sein. Wenigstens hatten sie nur einen Laptop hinterlassen und eine Notiz mit seiner Mailadresse und dem Passwort. Und seither begann seine Arbeit für diesen schmierigen Typen und er konnte sich ausmalen, dass jeder große Vampir ihn nun als billige Arbeitskraft betrachtete, die irgendwelche Drecksarbeit für sie machen musste. Er hatte bereits ins Krankenhaus einbrechen müssen, wo er auf einen bescheuerten Ghoul getroffen war. Ghouls….das waren also so etwas wie ihre Sklaven. Gott, er sollte sich auch so ein Ding holen!
Bluttrinken fiel Adam in der gesamten Zeit erstaunlich leicht, doch er hatte Angst, dass er vielleicht irgendwann zu wenig trank und in einen Rausch fallen würde bei Blutmangel, sodass er immer eine Konserve mit sich trug.
Nun war etwas über einen Monat vergangen und seine Drecksarbeit schien gut genug für LaCroix zu sein, dass er ihm etwas Größeres an Land gezogen hatte. Ein seltsamer Mörder schien umherzustreifen und er richtete eine Menge Scheiße an. Adam hatte mit seinen eigenen Augen gesehen, was er am Santa Monica Pier getan hatte und war froh, dass er nicht wirklich kotzen konnte, zumindest nicht in einem normalen Zustand.
Es war abartig und gruselig zugleich und er konnte sich nicht vorstellen, dass es wirklich ein Mensch war.
Der Tätowierte wollte gerne alleine an die Sache rangehen, doch die großen Leute schienen da anderer Meinung zu sein- er sollte ins Asylum, sollte dort nen anderen Vampir treffen und mit ihn zusammen herausfinden, wer diese Morde beging und ihn irgendwie ausschalten.
Großartig, jetzt lag es also an ihm irgendeinen Vampir in einem Goth- Schuppen zu finden? Wie außerordentlich witzig sie zu sein schienen, bei den Blassgesichtern, die dort waren, würde es natürlich super einfach werden einen verkackten Vampir zu finden! Wenn nicht gerade ein Schild auf seiner Stirn angebracht war, würde es wahrscheinlich die ganze Nacht dauern bis Adam irgendwas fand.
Grummelnd schlenderten die langen Beine durch die Tür, wurde dabei von einem Schwall lauter Musik und schwerem Parfüm begrüßt. Er spürte auch andere Gerüche, wie sie sich alle vermischten, doch solch ein Duft war dem Vampir nicht unbekannt, dafür ging er zu oft aus.
Seine hellbauen Augen huschten ziellos von einer Person zur nächsten, unwissend, wonach er überhaupt Ausschau halten sollte! War es eine Frau, ein Kerl? War das Wesen überhaupt schon da? Am liebsten hätte er das nächste Taxi genommen und diesen widerlichen Anzugträger zusammengeschlagen für seine lächerliche Information!
Naja, dann würde er so lange an der Bar sitzen und den Alkohol betrauern!
Kaum hatten sich seine Beine weiter in Richtung Bar bewegt, wurde er jedoch von einer neuen Barriere aufgehalten- ein Typ! Adam musterte den Fremden skeptisch. Nun gut, heiß sah er aus, besonders in diesem Fummel, er war blond und schien doch tatsächlich was von ihm zu wollen und an jedem anderen Tag würde er auch seinen Hintern direkt zu sich nehmen, doch nun war er tatsächlich für einen Job da und er würde sich dafür hassen, würde er sich stattdessen einfach mit einem Kerl vergnügen und dabei den wichtigen Kerl verpassen!
„Hör zu an jedem anderen Tag würde ich dir irgendwas entgegnen, was deinen Schwanz binnen weniger Sekunden wie einen Fahnenmast zum Stehen bringen würde, nur bin ich wegen etwas wichtigem hier. Ich hab‘ ‘nen Job zu erledigen und der ist wichtig, also wenn du mich entschuldigst.“, er schlüpfte an dem jungen Mann vorbei zur Bar, setzte sich auf einen der freien Hocker, mit dem Rücken zum Barkeeper, dabei die Meute aufmerksam beobachtend. „Scheiße, was denkt sich dieser Arsch dabei? Wie soll ich ein verschissenes Blassgesicht unter Blassgesichtern erkennen? Ich hasse diesen aufgeblasenen Wichtigtuer!“, murmelte die Stimme des Vampirs zornig vor sich hin, dabei mit zusammengezogenen Augenbrauen zu der Richtung blickend, wo sich der fremde Kerl befand, der ihn gerade angesprochen hatte und der offenbar nicht ganz von ihm ablassen wollte. Was wollte der? Konnte er nicht nen anderen Kerl abchecken?

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BeitragThema: Re: Wie du lustig bist: Neuinterpretation des Tanzes der Vampire    Wie du lustig bist: Neuinterpretation des Tanzes der Vampire  Icon_minitime1Mo Jul 11, 2016 10:43 pm

Er kostete die wenigen Augenblicke aus, die seinen übermenschlichen Sinnen ausreichten, den Neuankömmling einmal von oben bis unten abzuchecken. Ihm blieben daher auch nicht die Vorzüge verborgen, die seinen vampirischen Kollegen dazu gebracht hatten, diesen jungen Herrn mit Unsterblichkeit zu segnen. Die hellen Haare und Augen gaben ihm eine natürliche Analogie zu höheren Wesen, die von Menschen und Kainskindern gleichermaßen verehrt wurden. Bei dieser ganzen Esoterik war das auch wenig verwunderlich. Doch insbesondere hatte er es hier mit einem blutjungen Küken zu tun, welches seine Beißerchen gerade erst bekommen hatte. Louis grinste, ein wenig provokant, so, dass ein geübter Blick seine Zähne durchaus erkennen konnte. Aber das restliche menschliche Blut in den Adern seines Abendprogramms rauschte noch so laut durch den untoten Organismus, dass er es sich auch hätte sparen können.
Leicht überrascht zog er die schmalen Augenbrauen in die Höhe, anerkennend? Ein sehr loses Mundwerk hatte er also definitiv. Dieser rüde Spruch direkt am Anfang zeugte von sehr wenig Takt- und Schamgefühl, aber bedeutete auch, dass er wenig bis gar keine Hemmungen zu erwarten hatte. Ein beinahe wölfischer Ausdruck kletterte in sein Grinsen, als er erkannte, dass sein Gegenüber alles andere als abgeneigt zu sein schien. In dieser Szene konnte man eben wirklich Glück haben mit anderen männlichen Individuen. Bedauerlicherweise wollte sich dieses Spiel nicht so einfach spielen lassen, wie es sich unter normalen Umständen sonst hätte abwickeln lassen. Der Fremde drückte sich an ihm vorbei, ließ ihn einfach stehen. Wie ungeschickt. Für einen kurzen Moment fühlte sich das Ganze wie eine verstrichene Chance an, doch dann vernetzten sich die gerade gehörten Worte mit den Informationen, die der ältere Vampir hatte. Der Neuling hatte also einen Job zu erledigen und Louis' übermenschliche Intuition sagte ihm, dass sie beide den gleichen Job zu erledigen hatten. Aber das würde er sich noch ein bisschen aufsparen. Dafür war der andere Blonde viel zu blind. Mit einem vielsagenden Blick drehte er sich um, beobachtete, wie sich sein Ziel auf einen der Barhocker niederließ und erst in die tanzende Meute und dann tatsächlich wieder zu ihm zurück schaute. Der Toreador fing den Blick gekonnt auf und erwiderte den genervten Ausdruck mit einem leichten Zwinkern. Ohne viel Mühe schob er sich durch die Menschen, tastete mit seinen Fähigkeiten die Aura des anderen Vampirs ab. Mit übernatürlicher Grazie lehnte er sich neben dem Sitzenden an die Bar, legte die Ellbogen auf das dunkle Holz der Theke. „Du siehst ein bisschen aufgeschmissen aus.“ neckte er und warf ebenfalls einen betont interessierten Blick in die tanzende Menge aus Weiß und Schwarz. „Was suchst du denn für ein Blassgesicht?“ fragte er ganz locker und richtete die blauen Augen auf das Profil des Mannes an seiner Seite. So wie er den anderen einschätzte würde der nicht mal realisieren, dass ein normaler Sterblicher, kaum im Stande gewesen sein dürfte das Gemurmel zu vernehmen. Zumindest nicht bei diesem ohrenbetäubenden Lärm und all den netten Effekten der Lichtershow. Und obwohl es dem Pflichtbewusstsein in ihm ein kleines bisschen widerstrebte, obsiegte der tiefsitzende freundliche Hang zur Nächstenliebe. Wenn er sich so an seine ersten Schritte an die nächtliche Welt der blassen Schönheiten erinnerte, dann nahm die Arroganz und die Selbstverständlichkeit der Rangordnung in der Gesellschaft der Kainskinder einen großen Teil davon ein. Jeder halbwegs Ältere erdreistete sich das Recht ihn herum zu kommandieren. Louis wollte den Neuen nicht ganz ohne Rettungsleine in dieser Situation vor sich hin baumeln lassen.
„Manche sagen, dass es hier richtige Vampire geben soll-“ fing er an und klang dabei äußerst begeistert. „Steffi, schwört, sie wäre mal von einem hier gebissen worden!“ Jetzt beobachtete er jeden einzelnen Muskel unter dem schönen Gesicht. Ganz im Sinne der Camarilla-Richtlinien musste man stets vorsichtig sein und aufpassen, dass man nicht zu viel preisgab. Wie sich der Kleine wohl schlagen würde? Denn wenn er seinem Gespür folgen konnte, dann gehörte der ihm noch unbekannte Vampir mit seiner impulsiven Art und seinem derben Umgangston, dem Blut der Brujah an und bei denen konnte man ja nie wissen. Für einen kurzen Augenblick tauschte er einen vielsagenden Blick mit Cal, der sich hinter der Bar desinteressiert wie immer zeigte, der aber ihr Gespräch durchaus ebenfalls verfolgte. Beiläufig fuhr er durch sein blondes Haar, richtete sich die Frisur, während er wieder zurück in das Gesicht des anderen Blonden schaute. Nach einem kurzen Zögern beugte er sich vor, drückte sich leicht von der Bar ab, hob seine Lippen auf Höhe der Ohren des anderen. „Du suchst doch nicht nach so einem, oder?“ etwas in seiner Stimme klang wissend, wie eine versteckte Einladung. Er verharrte kurz in dieser Position, ließ seine Nähe auf den anderen wirken, ehe er sich ein Stück zurück zog und sanft lächelte. Etwas in ihm regte sich, er mochte den Neuen, auf mehr als nur eine Art. „Ich bin übrigens Louis.“ rief er jetzt wieder in menschlich imitierter Lautstärke, er kippte zurück auf seine kniehohen Stiefel.
„Darf ich dich auf was einladen?“ schnurrte er einladend, hob die Hand, bis sich Cal zu ihnen herüber beugte und ein Ja, bitte? brummte.
„Einen Vampirkuss bitte, Cal.“ flötete er vergnügt und ignorierte das Augenrollen, welches er erntete „Und das, was er will-“ auffordernd blickte der Barkeeper zum Anderen.
Ja, das was war nur mit ihm los? Er war lange nicht mehr so euphorisch gewesen, aber etwas sagte ihm, dass das hier der Anfang von etwas Spannendem sein würde...

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