Danger Danger
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Danger Danger

High Voltage
 
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 Hear where your music takes you

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Kauzi
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BeitragThema: Hear where your music takes you    Hear where your music takes you  Icon_minitime1Mo Aug 12, 2013 10:20 pm

Endlich mal wieder die....naja, „frische“ Luft eines Festivals in der Nase! Ron hatte sich schon seit Wochen wie blöd auf dieses Indierock Festival gefreut, und jetzt war es endlich so weit und er saß mit zwei seiner Kumpels in seiner alten Schrottkarre und entging mal für ein Wochenende dem ganzen Alltag. Keine Papageien, Fische, Schildkröten, Kaninchen, Hamster, und auch niemand, der ihn darum bat, dass er seinen Computer reparierte. Was für eine herrliche Ruhe! Nunja, wobei die Ruhe spätestens in ein oder zwei Stunden vorbei sein würde. Wenn er Ruhe wollte hätte er wohl nach Dover ans Meer fahren sollen, aber das war nicht so ganz die Art und Weise, wie sich der 24-jährige seine Freizeit vorstellte. Er hatte volle zwei Wochen Urlaub, und dieses Festival war nur der Auftakt. Da hatte er später noch genug Zeit, um ein wenig auf der faulen Haut zu liegen. Sein Geld sparte er lieber für Comics und Videospiele als irgendwo ins Ausland zu fahren, es erschien ihm einfach nicht so wichtig, und er fühlte sich hier in England wohl, er brauchte keinen Strand oder Berge zum Klettern, er konnte morgens durch den Hyde Park joggen und das war schon Abenteuer genug. Immerhin tummelten sich dort so viele Touristen, dass man manchmal auch das Gefühl hatte, dass man sich im Ausland befand! Ron mummelte sich noch etwas weiter in seinen weiten Kapuzenpulli ein, das Wetter hätte weitaus besser sein können, es war recht kalt für ein Festival, bei dem er die ganze Zeit draußen verbringen würde, aber wenigstens war es trocken, das war alles was zählte. Pete, der im Moment am Steuer saß, hatte eigentlich Zelte organisieren wollen, aber er hatte es wohl irgendwie nicht hinbekommen, sodass sie wohl oder übel im Auto pennen mussten, aber nun gut, das gehörte nun mal zu einem ordentlichen Festival dazu! Mit einem Gähnen fuhr er sich durch die kurzen hellbraunen Haare. Bis vor kurzem hatte er noch ein paar türkise Strähnen gehabt, aber die waren mittlerweile wieder ziemlich ausgewaschen. Aber was solls, er war ein Kerl und im Moment fühlte er sich nicht danach, unglaublich Acht auf sein Äußeres zu geben. Der Undercut war frisch rasiert, seine Piercing poliert....Das musste fürs erste an kosmetischen Maßnahmen reichen. Immerhin war er ja nicht hier, um zu daten oder Kerle aufzureißen. Er war sowieso nicht gut im Aufreißen, er war einfach nicht der typische Macho, und er hatte in letzter Zeit irgendwie einmal zu oft eine Abfuhr bekommen. Es war halt nicht jedem immer auf die Stirn geschrieben, ob er schwul war! Seine letzte richtige Beziehung war schon über ein Jahr her, der Kerl war nett gewesen, aber irgendwie doch nicht der Mann fürs Leben. Jetzt hatte der studierte Informatiker einfach keine große Lust mehr auf den ganzen Datingkram und genoss sein Singleleben. Naja, mehr oder weniger genießen. Der Sex fehlte ihm schon, mehr noch fehlte ihm die Zuneigung, aber wenn ihn jemand näher kennen lernen wollte, dann musste er sich mit seiner etwas heruntergekommenen Erscheinung im Moment begnügen.
Ron schrak ein wenig auf, als Pete plötzlich die Musik auf volle Pulle drehte, klar, es war eine gute Einstimmung, aber konnte er ihn da nicht vorwarnen?! Er versetzte dem Fahrer einen leichten Knuff gegen den Oberarm und setzte sich aufrechter hin, einen Blick auf das Navi wagend, das etwas unsicher an der Frontscheibe klebte.
„Hey, so gut wie da, verfahr dich auf den letzten Metern nicht, du Schnarchnase!“, entgegnete er seinem Kumpel lachend. Aber eigentlich sollte das nicht so schwer sein, das Festivalgelände zu finden, viele Autos mit Bandaufklebern oder Flaggen im Heckspiegel fuhren in die gleiche Richtung, und denen brauchten sie eigentlich nur zu einem großen Parkplatz zu folgen. Mit einem Knacken streckte der Informatiker seine versteiften Glieder und atmete nach über zwei Stunden in stickigem Männergeruch endlich mal wieder frische Luft. Gedämpfte Musik hallte ihnen schon jetzt entgegen und er stieß ein glückliches Seufzen aus. Trotz Übernachten im Auto schien das ein vielversprechendes Wochenende zu werden! Er schnappte rechtzeitig nach der Bierdose, die Matt ihm zugeworfen hatte und öffnete mit einem Zischen den Verschluss, während er mit den anderen beiden Richtung Anmeldung schlenderte. Erst einmal ein Bändchen abholen! Es waren bereits Unmengen Leute unterwegs, Männer, Frauen, alles wuselte um ihn herum. Wie gut, dass der Engländer keine Platzangst hatte, denn dann wäre es wirklich sehr unangenehm geworden! Sie waren etwas spät, weshalb die ersten Konzerte schon angefangen hatten, aber Ron kannte sowieso nicht alle Bands, die hier spielten, und er würde sich gleich einfach zu einer der Bühnen gesellen, wo die Musik am vielversprechendsten klang. Er war immer offen für Neues, vielleicht entdeckte er ja sogar eine neue Lieblingsband! In Gedanken dachte er kurz an Kirk, sein Albinofrettchen, das jetzt von einer Freundin gesittet wurde, während er weg war. Für gewöhnlich nahm er das Tier überall mit hin, aber den Stress auf einem Festival wollte er dem Armen dann doch nicht antun. Zu groß war die Angst, dass der Kleine im Gedränge irgendwie zerquetscht wurde, oder dass er aus seiner Kapuze fiel und plattgetrampelt wurde. Und mit dieser Angst wollte Ron nicht leben, nein, das konnte er nicht einmal! Also sein geliebtes Haustier lieber bei Taylor lassen, die konnte sowieso nicht genug von ihm bekommen und würde sich freuen, drei Tage auf das quirlige Ding aufpassen zu dürfen.
Anscheinend war das Festivalgelände schon ordentlich aufgeheizt von den ganzen Körpern, denn hier war es schon ein bisschen wärmer, weshalb sich der junge Mann mit einem Ächzen aus seinem Pulli schälte. Zufrieden betrachtete er seine bunt tättowierten Arme, die nun zum Vorschein kamen, immerhin waren diese kleinen Kunstwerke ja auch dazu da, um gesehen zu werden! Auch, wenn Tattoos hier wahrlich keine Seltenheit waren, fast jeder zweite war irgendwo verziert, jedenfalls soweit er das erkennen konnte, aber das machte seine eigenen Tattoos ja nicht weniger schön! Gerne kamen immer wieder Leute, um sich die bunten Arme genauer anzusehen und die vielen Motive und Cartoonfiguren zu entdecken, die kleinen Symbole aus Büchern und Filmen, die sich überall versteckten. So hatte er schon einige nette Bekanntschaften gemacht! Auch die freundliche junge Frau, die ihm sein Bändchen umband beschäftigte sich ein paar Minuten interessiert mit seiner Bemalung, bevor sie ihn wieder dem Festival überließ. Etwas orientierungslos blickte Ron sich um, hatte er es ernsthaft schon geschafft, Pete und Matt zu verlieren?! Wo waren diese Pappnasen bloß schon wieder hin? Mit einem Seufzer kramte er sein Handy aus seiner Gesäßtasche hervor und blickte auf den Bildschirm, wo er bereits eine SMS aufblinken sah. Wenigstens hatten die beiden genug Anstand, um ihm sofort Bescheid zu sagen, zu welcher Bühne sie gegangen waren. Ein Blick auf das Programm, das ihm die nette Dame am Empfang gegeben hatte, sagte ihm allerdings, dass auf einer anderen Bühne eine seiner Lieblingsbands spielte, sodass Ron sich lieber dorthin aufmachte und seinen Freunden Bescheid sagte, dass sie sich später wiederfinden würden. Er war recht selbstständig und klebte selten übermäßig an seinen Freunden, sodass es ihm nichts ausmachte, jetzt schon alleine unterwegs zu sein, im Publikum würde er schon ein paar Gleichgesinnte finden. Vor der Bühne standen tatsächlich schon eine Menge Leute, es war allerdings auch kein Wunder, denn das Konzert war bereits vor einer Viertelstunde angefangen. Der Informatiker hielt sich eher etwas am Rand des Publikums auf. Er gab es ja ungern zu, aber für einen Kerl war er doch recht klein geraten, und wenn er besonders große Leute vor sich hatte, konnte er mitten in der Traube nichts mehr sehen. Er machte das, was ihm in der Höhe fehlte, zwar locker mit Muskeln wieder wett, aber das sorgte auch dafür, dass er trotz seiner geringen Größe zu schwer war, um sich längerfristig auf die Schultern eines anderen zu hocken. Naja, er musste sich einfach mit der Musik begnügen, aber das war auch okay, das war ihm sowieso wichtiger als die Show, auf die er nun mal nur vereinzelt einen Blick erhaschen konnte. Hastig leerte er seine Bierdose, bevor er sich den kostbaren Inhalt im Gedränge noch auf sein T-Shirt oder das von jemand anderem schüttete und warf die zerknüllte Dose geschickt in einen nahen Mülleimer. Er streckte sich ein wenig, er hatte das große Glück, dass vor ihm auch noch eine unheimliche Bohnenstange stand, sodass er tatsächlich gar nichts sehen konnte, aber nach ein wenig Gehüpfe und Gespringe hatte sich das Publikum wenigstens so weit verschoben, dass er neben dem dünnen Hünen stand. In einer kurzen Pause zwischen den Songs schielte er zu dem anderen hinüber, oder eher hinauf, schenkte ihm ein freundliches Lächeln. Irgendwie sah der andere nicht so begeistert aus, und Ron zog besorgt die Augenbrauen zusammen. Vielleicht ging es ihm nicht gut, Kreislaufprobleme oder Schwindel? Wer konnte das schon sagen? Aber der routinierte Festivalgänger wusste, dass man besser nett nachfragte, bevor ihm der Lulatsch plötzlich vor die Füße kippte.
„Hey, ist alles okay bei dir?“, fragte er freundlich nach und seufzte innerlich leicht auf, als sich der Größere ein wenig zu ihm herumdrehte. Mist, der wäre ja genau sein Typ gewesen. Er lächelte ihn an, wie groß war schon die Wahrscheinlichkeit, dass er schwul war und auch noch Interesse an ihm haben könnte, aber jetzt ging es dich sowieso erst mal nur darum, ob es dem anderen auch gut ging.
„Du siehst irgendwie so unzufrieden aus, ist dir schwindelig oder übel oder so?“
Um sie herum war der Lautstärkepegel wieder angestiegen und Ronald stellte sich ein wenig auf Zehenspitzen, um näher an dem Ohr des anderen zu sein.
„Wenn du willst geh ich ein Stück mit dir raus!“, bot er mit lauter Stimme an und sie schoben sich ein wenig aus der Masse heraus.
„Ich bin übrigens Ronald, aber du darfst mich Ron nennen“, erklärte er dem anderen und konnte seine Stimme wenigstens wieder ein wenig senken. Er fuhr sich kurz durch die stoppeligen kurzen Haare und starrte erwartungsvoll zu dem Größeren hinauf. Ach man, alle hübschen Kerle waren entweder vergeben oder hetero!
"Also, wieso zieht man auf einem Festival so ein Gesicht?"

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BeitragThema: Re: Hear where your music takes you    Hear where your music takes you  Icon_minitime1Di Aug 13, 2013 2:37 pm

Es war nicht das erste Festival, das wieder einmal für fast drei volle Tage besucht werden würde, aber eines, das der Dunkelhaarige in der Tat seit längerem angestrebt hatte. Er war kein Freund von diesen ganzen Klischeebands, nicht, dass es genügend gab, für welche sein Herz stets höher schlagen würde (allein schon das Foo Fighters Konzert im Hyde Park vor so vielen Jahren hatte ihn glücklicher denn je gemacht), doch Indie- Musik würde wohl auf ewig sein Favorit bleiben, auch freute er sich irgendwo über all die Newcomer und er als Musikfachverkäufer musste ohnehin immer wieder etwas finden, was er seinen Kunden andrehen konnte, obwohl es nicht an dem jungen Mann lag, was für Exemplare für den Laden bestellt wurden, doch bis jetzt ließ er seinen Chef selten hängen und vielleicht würde er eines Tages ja selbst solch einen Schuppen leiten können und dann wäre es ohnehin egal, ob der Boss zufrieden war oder nicht, immerhin war es viel einfacher sich selbst zufriedenzustellen als andere, egal, wie lange man sie auch kennen mochte! Aber diesmal war überhaupt nicht der Zeitpunkt um sich über die Arbeit Gedanken zu machen, in der Tat hatte die Bohnenstange ganz andere Sorgen, mit denen er zu kämpfen hatte…er und seine armen Freunde, die im selben Wagen gefangen waren und mittlerweile augenrollend auf das Radio schielten, wo wahrscheinlich schon zum gefühlten hundertsten Mal ein und dasselbe Lied trällerte und der Beifahrer mit angewinkelten Beinen viel zu unglücklich aussah, dafür, dass ihn ein ganzes Wochenende lang gute Musik und viel Bier erwarten würde.
„Alter, jetzt lass dir deswegen doch nicht das ganze Wochenende versauen, das ist es doch nicht wert!“, die dunkelbraunen Augen des Autofahrers, der auch auf den liebevollen Namen Brian hörte, schielten zu ihm hinüber, ernteten jedoch nur ein schweres Seufzen. Holly war gar nicht so sehr nach reden und eigentlich wäre er auch viel lieber zu Haus geblieben, doch die Karten wurden schon längst bezahlt und seine Kumpels wollte er auch nicht im Stich lassen, immerhin müssten sie dann auf einen Kasten Bier und ein Zelt verzichten, welche gut verstaut im Kofferraum des Wagens herumlagen. Gut, dass Brians Mutter so nett war und ihnen das alte Familienauto gab, wo wirklich eine Menge Zeug reinpasste, sodass sie weder frieren, verdursten oder gar verhungern würden, allerdings wäre er auch mit seinem Freund gefahren, oder sollte er lieber sagen Ex- Freund- naja, eigentlich war dies viel logischer, immerhin hatte dieser vor einer guten Stunde mit ihm Schluss gemacht, eine kurze und knappe SMS geschrieben, dass es nicht funktionieren würde mit den beiden und dass es besser wäre, wenn sie nicht zusammen aufs Festival fahren würden. Er meinte sogar, dass er das Geld von ihm nicht zurückerstattet bekommen wollen würde. Wow, wie aufmerksam von ihm, als ob Holly ihm das jemals zurückgegeben hätte, immerhin hatte er sich freiwillig darauf eingelassen und freiwillig das Geld zum Fenster rausgeworfen! Immer wieder schielten die grünen Augen zu seinem Handy, lasen sich die wenigen Worte jedes Mal durch. Er wusste ja, dass er und Tom nie wirklich viel gemeinsam hatten, abgesehen davon, dass er so hieß wie einer seiner besten Freunde und naja, dass beide unglaublich schwul waren, vielleicht hätte er es ja von vornherein bemerken sollen, dass es nicht lange halten würde, immerhin mochte er seine Musik und seine Plattensammlungen nicht und hatte immer etwas an Spock zu bemängeln, dass er so fett war und Holly offenbar sich nicht sehr um das Wohlergehen seines Katers kümmern würde, im Prinzip hatte er die letzten Monate nur etwas an ihm und seinem Leben zu bemängeln, was ihn jedoch nicht davon abhielt, jedes Mal mit ihm in die Kiste zu steigen und generell Dinge mit ihm zusammen als Paar zu tun. Was wollte Tom eigentlich mit ihm aussagen? Dass er auch mit denen zusammen sein konnte, die nicht sein Typ waren und das taten, was er absolut nicht mochte? Und selbst die Tatsache, dass es dem Schwarzhaarigen bewusst war, dass sie keine langanhaltende Zukunft hatten, schmerzte es dennoch in der Seele, dass dieser Kerl wirklich so wenig Anstand besaß und per SMS mit ihm Schluss machte, kurz vor einem Event, auf das er sich seit Monaten gefreut hatte! Er mochte ihn ja auch irgendwie, war unglaublich verliebt in diese hellgrünen, fast schon gräulichen Augen, die ihn jedes Mal kritisch anstarrten, war verliebt in seine Größe, immerhin hatte er es wirklich geschafft, einen Kerl zu finden, der ihn ein wenig überragte, und jetzt sollte das alles also einfach so vorbei sein, nicht einmal einen Grund hatte er ihm genannt, nicht einmal auf seine Anrufe reagiert, als ob sie niemals ein Paar gewesen waren. Bestimmt hatte Tom seine Nummer bereits aus dem Handy gelöscht und sich mit einem anderen vergnügt, ja ganz bestimmt! Mit einem lauten Grummeln verstaute er das Mobiltelefon wieder in seine Hosentasche, die langen Arme vor der Brust verschränkend. „Ich will mal sehen, wie ihr euch fühlt, wenn man einfach so mit euch Schluss macht!“, entgegnete der Lange verärgert, als man erneut versuchte, ihn aufzufordern nicht so ein dummes, trauriges Gesicht zu ziehen. „Es ist ja nicht so, dass ich mir das ausgesucht habe, aber es tut schon weh, einfach so hart versetzt zu werden, wann sind wir eigentlich da?“; er warf einen Blick hinter sich auf die drei Gestalten die bereits genervt von der Musik und der miese Stimmung im Wagen waren, sich wünschten, im anderen zu sitzen. „Ich glaub in einer halben Stunde müssten wir so langsam da sein.“, ertönte die Stimme von Brian, der wahrscheinlich der einzige unter ihnen war, der ansatzweise ein Gefühl für Zeit und Orientierung hatte, immerhin mussten sie sich wieder auf die gute alte Karte verlassen, da man das Autoladekabel für das leere Navi vergaß- irgendwas musste ja noch kurz vorher zusätzlich schief gehen, sonst wäre das ja ein dummes Festival.
„Und jetzt mach endlich mal andere Musik an, Holly! Du ziehst dich ja nur noch weiter runter, jetzt denk einen Moment lang nicht an diesen Spacko und freu dich auf geile Musik.“, Tom, der bessere Tom natürlich, schenkte der Bohnenstange ein aufmunterndes Lächeln und auch wenn ihm eigentlich nicht danach war, so schaltete der Festivalgänger doch endlich um, sodass die letzte halbe Stunde wenigstens jeden zufriedenstimmte und sie in aller Ruhe den bereits gut gefüllten Parkplatz anfahren konnten.
Sie waren früh, gut so, immerhin hatten sie eine große Ladung an Zelten, die sie aufzubauen hatten, diesmal hatten sie es auch gemanagt bekommen, zu zehnt hier anzukommen, mit seinem Ex wären es elf, doch daran wollte er jetzt mal nicht denken, eilte den jungen Männern und einigen Frauen zur Anmeldung, wo man ihm ein Bändchen mehr um das Handgelenk band, doch wenn es nach Holly ging, konnte man nicht zu viel von diesen Dingern haben, er sammelte sie wie verrückt und das an beiden Armen! Nachdem man ihnen freundlich erklärt hatte, wo sie sich am besten mit der großen Masse an Leuten breit machen sollte und das Programmblatt überreichte, packten bereits alle ihr Zeug aus dem Kofferraum, fanden ein angemessenes Stückchen Gras, wo sie sich mit den zahlreichen Zelten, Überdachungen, einem Grill und sehr viel Bier breit machen konnten und bereits die ersten Flaschen plöppend mit einem Feuerzeug geöffnet wurden, Holly sich auf einen der Campingstühle niederließ, mit einem schweren Seufzen den Flaschenhals an seinen Lippen ansetzend. Er hatte sich gar nicht großartig schick gemacht, alles an ihm sah eigentlich genauso aus wie daheim, die Haare lagen genauso chaotisch auf seinem Kopf herum, das Shirt wirkte ausgewaschen, wie auch seine unglaublich zerstörte Hose, die bald nur noch aus Löchern bestehen würde. Das Einzige, was er aus seinem Kleiderschrank herauskramen musste, war wohl das dämliche Regencape und seine alten Springerstiefel, die wenigstens ihren Zweck erfüllten, immerhin war das hier England und in England konnte man nie so sicher sein, ob es ein trockenes Wochenende werden würde und wenn er schon im Matsch untergehen sollte, dann wenigstens mit festem Schuhwerk, der seine bunten Socken vor der Nässe schützen konnte.
„Also wir gehen glaub ich gleich zur Bühne drei, das Line Up klingt geil und ich wollte mir die Band schon immer anhören.“, murmelte ein Teil der Gruppierung, die ihm anderen Wagen gesessen hatten, einige stimmten nickend zu. Holly jedoch schüttelte leicht den Kopf. „Nee, ich bin bei der ersten, meine Lieblingsband, ihr versteht.“, fügte er mit einem leichten Lächeln zu und in der Tat hatten ihn Brian und Mickey mit seiner Freundin Alice begleitet, was den gelernten Verkäufer in der Tat erfreute, immerhin war er nicht allzu gut darin, allein zu sein, verlor schnell die Orientierung und würde wohlmöglich niemals wieder ihre Zelte finden, sodass er sorglos zur Bühne begab. Sie gehörten sogar zu den wenigen, die ziemlich früh aufgekreuzt waren, konnten sich sogar einen Platz relativ weit vorne ergattern, doch zu Hollys Unglück dauerte dieser kleine Triumph nicht lange an und immer mehr kleine Menschen tauchten auch, die natürlich aufgrund seiner Statur nichts zu sehen bekamen, sodass er, freundlich wie der junge Mann nun mal war, jeden Menschen vor sich ließ, er war es ja gar nicht anders gewohnt, die wenigsten waren so groß wie er, sogar seine ganze Familie war kleiner, sodass der Dunkelhaarige sich manchmal wirklich fragte, ob er ihnen vielleicht untergeschoben wurde, doch dafür ähnelte sein Gesicht seinem Alten viel zu sehr.
Es dauerte nicht lange, da musste der Brillenträger sich etwas weiter hinten damit zufriedengeben, herum zu stehen, seine Freunde waren mittlerweile aus dem Blickfeld, was den ohnehin niedergeschlagenen Engländer noch mehr beunruhigte, vielleicht würden sie sich nach dem Konzert nicht mehr wiederfinden und was dann? Ach, er hatte ja noch sein Handy…irgendwo, hoffentlich war es ihm nicht aus der Hosentasche gefallen, doch die langen Finger ertasteten schnell das Teil, das immer noch dort ruhte, wo er es vorher mieslaunig verstaut hatte. Um ihn herum schien die Stimmung besser denn je sein, die Leute ließen sich gehen, klatschten und hüpften, sangen mit ihren krächzenden, oftmals alles andere als melodischen Stimmen mit und das war auch gut, immerhin schien das Konzert wirklich toll zu sein und die Band gehörte definitiv zu seinen liebsten, besonders bei Liveshows, doch so ganz mitfreuen konnte er sich nicht, zwang sich etwas zufriedener zur Bühne zu blicken, doch irgendwie wurde nichts daraus, sodass er stattdessen sich nur halbherzig auf die ganzen Aktionen einließ, völlig in seinen Gedanken verloren nicht einmal ganz der Musik lauschen konnte und es ihn selbst so sehr ärgerte, dass er so blöd war und sich jetzt auch noch zusätzlich die Laune versaute. Holly war so in sich gekehrt, dass ihm erst etwas später aufgefallen war, dass jemand zu ihm sprach. Verwirrt senkte er den Kopf, war sich ziemlich sicher, dass es ohnehin ein kleinerer Typ sein konnte, der soeben versuchte, ihn in ein Gespräch zu verwickeln, musste bei dem Anblick des ebenfalls Tätowierten leise schlucken. Woa, eigentlich war es ungewohnt, dass der Brillenträger kleine Typen so weit hinten neben sich stehen hatte, weswegen ihm wohl selten die Chance ausblieb, wirklich hübsche Kerle zu treffen und der hier gehörte definitiv zu denen, die gut aussahen. Seine Frage überraschte ihn jedoch ein wenig, sah er etwa wirklich so unzufrieden aus, dass sich selbst sogar fremde Leute sorgten?! Zögerlich nickte der Hobbymusiker mit dem Kopf. „Naja, den Umständen entsprechend.“, rief er ihm entgegen, sich dabei ein wenig zum Fremden hinunterlehnend, damit er ihn besser verstehen konnte, immerhin dröhnte die Musik aus den Lautsprechern, sodass man sich ohnehin anschreien musste, damit man sich besser verstand. Holly wollte schnell noch erwidern, dass er sich keine Sorgen um ihn zu machen brauchte, doch da hatte der Kleinere bereits angeboten, mit ihm die breite Masse für einen Moment zu verlassen und ehrlich gesagt hatte der Dunkelhaarige nicht einmal etwas dagegen gehabt, sodass er nickend seinem Nebenmann folgte, bis sie etwas abseits der ganzen Party standen, er den Dunkelhaarigen freundlich anlächelte, der anscheinend den Namen Ronald trug. „Ich bin Holly.“, entgegnete er knapp, ließ es sich nicht nehmen, sein Gegenüber einen Moment lang prüfend aus den grünen Augen heraus zu mustern. Er war wirklich schön und so muskulös, obwohl seine Körpergröße wohl nicht der eines Durchschnittsmannes entsprach, doch was wusste Holly schon von Durchschnitt, irgendwie kam es ihm manchmal vor, dass gar nicht so viele Männer so groß waren wie er und wenn sie es waren, dann hatten sie wenigstens noch ein breites Kreuz und glichen das alles ein wenig aus und wirkten nicht wie ein Strichmännchen, das der Schwarzhaarige nun mal war, welcher sich einige störende Strähnen vom Gesicht schob, die Brille wieder anständig hochschiebend, bei Rons Frage laut aufseufzend. „Eigentlich finde ich Festivals ja toll und ich versuch irgendwie auch eine gute Laune zu bekommen, aber das ist schwieriger als gedacht.“, fuhr der Größere mit leicht gequälter Stimme fort. Er wusste gar nicht, ob es den Anderen in irgendeiner Form interessierte, was er ihm zu berichten hatte, doch wenn er ihn schon fragte, dann musste er es wenigstens über sich ergehen lassen, wo doch seine eigenen Freunde bereits hinhalten mussten und sich allmählich nicht mehr anhören konnten, was er alles zu bejammern hatte. „Aber kurz bevor ich und meine Freunde losgefahren sind, hat man mit mir einfach so Schluss gemacht…per SMS- ich meine, ich war wirklich irgendwie, naja, verliebt und dann schreibt dieser Kerl, dass es mit uns nicht klappen würde, gestern hatte er noch mit mir darüber gesprochen wie schön und toll das werden wird und heute bin ich auf einmal nicht mehr gut genug!“, der Schwarzhaarige gestikulierte wild mit seinen Armen, versuchte irgendwie seine Enttäuschung deutlich zu machen, ließ sich jedoch seufzend zu Boden sinken, die Beine an den Körper angewinkelt, während die grünen Augen erneut zu Ron hinaufschielten. „Tut mir Leid, wahrscheinlich interessiert dich das gar nicht…du hast aber nichts gegen schwule Kerle oder? Ich meine, also…ach, ich weiß gar nicht, warum ich dir das alles erzähle, ich will dir nicht auch noch das Wochenende versauen, du verpasst noch das ganze Konzert meinetwegen.“; murmelte die Stimme des Größeren entschuldigend, dabei sein Gesicht verziehend. „Meine Freunde sind auch schon genervt davon und wahrscheinlich soll ich diesen Penner nicht hinterhertrauern, ich meine, was ist das für ein Typ, der zu feige ist, um mir ins Gesicht zu sagen, dass es vorbei ist, ich bin doch ein umgänglicher Typ und stattdessen hat er mir das Festival versaut, auf das ich mich so lang gefreut hab.“, seine grünen Augen starrten betroffen auf die schmutzigen Stiefel. Er würde es dem Fremden gar nicht mal übel nehmen, wenn ihm das zu blöd war, sich das Jammern einer Bohnenstange anhören zu müssen und wenn er einfach wieder gegangen war, immerhin hatte er hier keine Verpflichtung ihm gegenüber, doch ein Großteil von ihm wünschte sich, dass er wenigstens noch ein wenig bei ihm blieb, er gefiel ihm irgendwie und es war so lieb von ihm, dass er sich um ihn sorgte und sogar Angst hatte, dass ihm irgendwie schwindelig war und sich bereit erklärte, bei ihm zu bleiben. „Danke übrigens, dass du so freundlich bist, Ron.“, fügte er nach einer Weile hinzu, zum Braunhaarigen hinüberschielend, welcher immer noch an seiner Seite war, leicht lächelnd. Er traf viele coole Menschen an solchen Veranstaltungen, doch Ron wirkte bis jetzt irgendwie am coolsten.

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BeitragThema: Re: Hear where your music takes you    Hear where your music takes you  Icon_minitime1Mi Aug 14, 2013 4:35 pm

Manchmal war Ron doch wirklich stolz darauf, dass er so einen guten Blick für Kleinigkeiten hatte, denn anscheinend hatte er sich nicht getäuscht, etwas schien wirklich nicht in Ordnung zu sein mit der Bohnenstange neben ihm. Dass er tatsächlich sogar mit ihm darüber reden wollte war nur ein zusätzlicher Bonus. Immerhin waren viele Leute verschwiegen und wollten ihre Probleme nicht mit Fremden teilen, und der Tättowierte hätte auch vollkommen nachvollziehen können, wenn der Dunkelhaarige ihn einfach weggeschickt hätte, damit er ihn in Ruhe ließ mit seiner Empathie. Aber er konnte ja nicht verleumden, dass er sich freute, dass man anscheinend mit ihm reden wollte, und er beäugte seinen Gegenüber neugierig. Er war wirklich groß, gut, für den passionierten Schlagzeuger waren die meisten männlichen Kollegen groß, aber Holly, wie sich der Mann vorstellte, war besonders groß, sodass er selbst tatsächlich wohl einen ganzen Kopf kleiner war und ihm nur bis zu den schmalen Schultern ging. Er fragte sich wirklich, was so jemandem die Laune verderben konnte, er sah jedenfalls nicht aus wie ein trübsinniger Mensch, und umso verständnisvoller seufzte er auf, als man ihm den Grund für das lange Gesicht offenbarte.
„Oha, Liebeskummer“, bestätigte er mit einem schweren Seufzen sein Mitgefühl, vermutlich war das einer der wenigen legitimen Gründe, von denen man sich ein Festival tatsächlich versauen lassen durfte, immerhin war das immer wieder ein schwerer Schlag, und Ron konnte ohne den anderen näher zu kennen ja nicht einmal abschätzen, wie schwer es wirklich für ihn war. Auch, wenn vieles an ihm schon Bände sprach! Er lauschte neugierig auf die ganze Geschichte, es war aber auch wirklich eine Unart, jemanden per SMS zu verlassen! Da konnte sich seine Freundin aber nie wirklich viel aus ihm gemacht haben. Aber Moment, Kerl? Hatte er das richtig verstanden? Ja, anscheinend, zu mindestens legten das die nächsten Worte des Festivalgängers mehr als nur nahe, und in die blauen Augen trat ein helles Funkeln. Na das nannte er doch nun wirklich mal Glück! Da rannte er tatsächlich mal nach einem Jahr wieder in einen Kerl, den er irgendwie gut fand und dann war der auch noch schwul. Und single! Da musste der Kleinere sich für einen Moment wirklich zusammenreißen, um nicht allzu glücklich auszusehen! Nicht, dass Holly noch glaubte, er würde sich über ihn lustig machen.
„Was für ein Arsch“, stimmte er nickend bei und beobachtete den langen Körper dabei, wie er sich kurzerhand auf den Boden setzte. Selbst jetzt war er nicht viel kleiner als er! Dieser Kerl schien aber auch wirklich nur aus Beinen und Armen zu bestehen. Ob alles an ihm so lang war? Oh Gott, er hätte sich am liebsten selbst für diesen Gedanken geschlagen, wie konnte er schon über so etwas nachdenken?! Hoffentlich war er nicht rot im Gesicht geworden.
„Keine Sorge, ich bin selbst schwul“, erklärte er mit einem Grinsen und wedelte mit seinem linken Arm herum, an dem seine ganzen Festivalbändchen und ähnliches hingen, darunter auch eine Vielzahl an bunten Bändern von irgendwelchen Prides. Er entschloss sich mal, nicht länger wie bestellt und nicht abgeholt hier herumzustehen und setzte sich kurzerhand neben Holly auf den Boden, seine kleine größentechnische Überlegenheit sofort wieder verlierend.
„Also wenn der Kerl so blöde war und dich allein auf das Festival hat gehen lassen ist er glaub ich irgendwie eher derjenige, der sich ärgern sollte“, versuchte er Holly ein wenig aufzumuntern und blickte mit einem Lächeln zu ihm hinüber.
„Ach, keine Sorge, ich hör mit einem Ohr mit, und außerdem kenn ich die Band sowieso nicht“, winkte er auf seinen Einwurf hin ab. Das hier war so ein großes Festival, er würde das ganze Wochenende über zugedröhnt werden mit Musik, da waren die paar Minuten doch tatsächlich nicht so wichtig.
„Hey, versaut hat er´s dir erst, wenn du es dir versauen lässt!“, stellte der Kleinere streng fest und klopfte dem anderen kameradschaftlich auf die Schulter. Er wusste selbst, dass man sich in so etwas sehr reinsteigern konnte, gerade, wenn es noch so frisch war, aber vielleicht konnte er den anderen ja sogar ein bisschen ablenken. Er konnte nicht leugnen, dass Holly ihm auf den ersten Blick gut gefallen hatte, er war genau sein Typ, und dann war er auch noch schwul! Das konnte doch kein Zufall sein. Also wenn Holly ihn ließ, dann würde er versuchen, während des Festivals noch mehr Zeit mit ihm zu verbringen. Aber vielleicht sah er das auch ganz anders und er war ihm zu klein oder zu langweilig oder seine Nase gefiel ihm nicht. Das konnte man ja nie wissen! Innerlich hoffte Ron aber inständig, dass es nicht so war.
„Ist doch kein Ding, ich helfe gern einer verlassenen Maid“, witzelte er. Kurz huschte sein Blick zwischen Hollys Shirt und dem Banner auf der Bühne hin und her, dann stieß er einen leichten erkennenden Laut aus.
„Ist das deine Lieblingsband?“, fragte er etwas schuldbewusst, dass ihm das nicht eher aufgefallen war. Na, aber wenn er schon ein T-Shirt von ihnen trug war das wohl nicht so ganz abwegig, dass er sie mochte. Er klopfte dem anderen auf das Knie und erhob sich hastig, ihm eine Hand hinhaltend.
„Komm, dann musst du dir das Konzert jetzt aber auch vernünftig anschauen“, beschloss er und half dem anderen wieder auf die Beine. Für seine Größe war er wirklich leicht, aber Muskeln schienen an ihm auch nicht viel dran zu sein. Naja, wenigstens etwas, was er dem Dunkelhaarigen gegenüber hatte, nämlich ein breites Kreuz und etwas mehr Muskeln.
Ron verzog ein wenig das Gesicht, das Publikum war tatsächlich ein fester Block, wenn man versuchte sich von außen wieder einzureihen, aber das war auch wohl kein Wunder, wer gab denn schon gerne seinen hart erkämpften Platz her, und das auch noch für so einen Lulatsch wie Holly?
„Hm, von hier hinten sieht man nicht wirklich gut….Also, vermutlich nicht mal du!“
Aber Ron wollte trotzdem irgendwie, dass der andere etwas vom Auftritt seiner Lieblingsband hatte und dirigierte ihn kurzerhand zu einer Bierbank, die am Rande eines Zeltes herumstand, ein wenig in die Hocke gehend.
„Hüpf rauf, dann sieht wenigstens einer was!“, erklärte er lachend. Er hatte kräftige Schultern und vermutlich wog Holly nicht mal besonders viel, sodass es ein leichtes für ihn wäre, ihn ein wenig durch die Gegend zu tragen.
„Ich halt das aus, ehrlich, guck dir mein Kreuz an!“, entgegnete er ihm, als der andere kurz zögerte, aber kurz darauf merkte er schon, wie der andere sich auf seine Schultern setzte, hastig die langen Beine umfassend, die sich um seinen Hals gelegt hatten. Holly musste jetzt sicher weit über zwei Meter groß sein, jedenfalls groß genug, um die Bühne aus der hintersten Reihe sehen zu können.
„Wie ist die Luft da oben?“, fragte er lachend und reckte seinen Kopf ein wenig nach oben. Es war wirklich sehr angenehm, den anderen so nah bei sich zu haben, und als er kurz mit den Fingern über die kurzrasierten Haare auf seiner rechten Kopfhälfte fuhr, bekam er tatsächlich kurz eine Gänsehaut.
„Also und du bist wirklich schwul und single, also…..also nur, um das nochmal klarzustellen, ja?“, stotterte er etwas unsicher vor sich hin und hätte sich am liebsten auf die Zunge gebissen. Bravo, Ronald, noch viel plumper gings ja wohl kaum!

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BeitragThema: Re: Hear where your music takes you    Hear where your music takes you  Icon_minitime1Mi Aug 14, 2013 7:35 pm

Es machte den Schwarzhaarigen wirklich ein wenig glücklicher, dass Ron offenbar nichts gegen ihn gehabt zu haben schien und dass er gerne seinem Problem zuhörte und ein Ohr für den weinerlichen Hobbymusiker hatte, dessen Augen einen Moment lang prüfend seinen wedelnden Arm betrachtete- er kannte ihn gerade mal wenige Minuten und schon fand er diverse Gemeinsamkeiten zwischen den beiden, denn fernab ihrer Leidenschaft für bemalte Haut, schien der Andere ein ebenso leidenschaftlicher Festivalgänger zu sein und dann war er auch noch schwul! Holly wusste gar nicht genau warum, doch es erfüllte sein Herz mit Erleichterung, zu wissen, dass der Kurzhaarige ebenfalls vom selben Ufer stammt, der sich in diesem Augenblick neben ihn gesetzt hatte. Nicht, dass er eigentlich vor gehabt hatte, sich gleich mit einem anderen Typen zu vergnügen, immerhin wurde er gerade einfach so versetzt und man hatte auch gleich ein Ende ihrer Beziehung gesetzt, doch wenn man länger darüber nachdachte, dann hatte er ein gutes Recht zumindest alles auf sich zukommen zu lassen, was das Wochenende noch mit sich bringen würde und vielleicht würden ja er und der kleine Ron noch länger miteinander Zeit verbringen können, zumindest genoss er seine Anwesenheit und seine Stimme, die ihn ein wenig beruhigte und diesen blöden Tom für einen Moment vergessen ließ. „Ja, eigentlich sollte dieser Blödmann mir hinterher weinen!“, stimmte der Größere ein. Nicht, dass seine Freunde ihm das nicht die ganze Zeit über versuchten klarzumachen, doch manchmal brauchte man wirklich die Zustimmung und die aufmunternden Worte eines fremden, gutaussehenden Kerls, damit man etwas zur Besinnung kam und nicht ganz in Liebeskummer und Selbstmitleid versank, das konnte er immerhin noch nach dem Festival tun, wenn alles vorbei war und er alleine in seinem Zimmer, naja, fast alleine, Spock lag immer irgendwo bei ihm herum, herumsitzen durfte, da würde er ohnehin wieder irgendeinen Gedanken an diesen Kerl verschwenden- am besten er löschte heute noch ihre ganzen Bilder, die sich auf seinem Handy befanden, sodass er wenigstes sein Gesicht nicht mehr zu sehen bekam, vielleicht würde es alles irgendwie zusätzlich einfacher machen.
Holly erwischte sich kurz selbst dabei, wie er den Kleineren verträumt musterte, während er seinen Blick von ihm abwandte, zum Geschehen um die Bühne herumschielend, schrak bei seiner Stimme kurz hoch, etwas rot um die Nase werdend. Er sollte nicht dämlich fremde Kerle begaffen, nur, weil er glaubte, in diesem Moment in Sicherheit wiegen zu können, dass er es nicht bemerken würde, er sollte generell nicht dumm gaffen, sonst würde er noch glauben, er wäre einer dieser Typen, die auf alles standen, was ihn auch nur begrüßte oder sich an alles ranschmeißen, weil er nicht allein sein konnte, was jedoch leider sogar der Fall war, immerhin war das Alleinsein für den Plattenverkäufer schlimmer als ein verpasste Doctor Who- Folge! Auf die Frage des Braunhaarigen hin, schielten die grünen Augen selbst prüfend zu seinem Shirt, hätte ja sein können, dass er doch das Falsche angehabt haben könnte, jedoch konnte er sich im nächsten Moment an den Kopf schlagen, immerhin war dieser Gedankengang wohl der dämlichste des Tages, nickte anschließend zur Bestätigung. „Jaa, ich hab sie vor zwei Jahren als Vorband gehört und finde ihre Musik wirklich sehr cool.“, murmelte die Stimme der Bohnenstange, dabei zufrieden vor sich hinlächelnd. Er hatte vor lauter Selbstmitleid und Sorgen fast schon vergessen, dass sie noch am Spielen waren und sie vielleicht sogar noch genügend Zeit hatten, um den Rest des Liveauftrittes sehen zu können. „Vielleicht werden sie dir ja am Ende des Tages auch gefallen!“, warf der Dunkelhaarige enthusiastisch ein, während seine Augen abermals zum Gesicht des Tätowierten schielten. Holly verspürte ein angenehmes Kribbeln, als sein Gegenüber ihm kurz auf das Knie geklopft hatte, folgte mit den grünen Augen seiner Bewegung, als er beschloss sich zu erheben. Mit einem Grinsen und einem heftigen Nicken umfassten seine langen Finger hastig die Hand des jungen Mannes, sich vom Boden stemmend. Woa, der Typ musste wirklich viel trainieren in seiner Freizeit, auch wenn Holly wohl kaum ein Vorzeigebeispiel dafür war, dass man stark war, selbst Alice konnte ihn hochheben, zumindest hatte sie das einmal in ihrem betrunkenen Wahn geschafft, doch bei Ron fühlte es sich irgendwie cooler an!
Seine langen Beine schlenderten dem Kurzhaarigen hinterher, sich nebenbei fragend, ob sie wirklich noch einen Platz finden würden, doch er zweifelte ein wenig daran, immerhin mochten die Leute ohnehin es nicht, wenn lange Typen versuchten sich vorzudrängeln, hatten Angst, sie würden ihre Plätze einnehmen, sodass sie nichts mehr zu sehen bekamen. Wenn Ron alleine versuchen würde, sich durchzuquetschen, hätten sie vielleicht sogar noch mehr Anstand gehabt, immerhin war er klein, sogar für einen Mann, wobei wohl kaum kleiner als sein Vater, wenn er länger darüber nachdachte, und es war irgendwie auch okay, der Schwarzhaarige war selbst zu dem Entschluss gekommen, dass man als großer Mensch irgendwie nachsichtiger und freundlicher sein sollte, zumindest auf Konzerten. Mit einem schweren Seufzer versuchten die grünen Augen einen anständigen Blick auf die Bühne zu erhaschen, doch von da, wo sie standen, war es selbst für ihn kaum möglich. Ron hatte recht, von hier aus konnte man wirklich höchstens die Haare des Frontmanns erkennen oder sie zumindest erahnen. „Naja, ich glaub wenn ich die ganze Zeit auf und ab hüpfe, würde ich bessere Sicht bekommen.“, erwiderte seine Stimme, demonstrativ herumspringend, ließ es jedoch, gefolgt von einem leisen Lachen sein. „Naja, so sind Festivals eben, einmal vom Platz entfernt, wirst du ihn nie wiedersehen.“, er zuckte mit den Schultern, warf dem Kleineren ein entschuldigendes Lächeln zu, immerhin war er irgendwie seinetwegen jetzt auch hier hinten und bekam nicht die Chance, auch nur ansatzweise was zu sehen, denn auch wenn er die Band nicht wirklich kannte, hieß es ja nicht, dass man deswegen gar nicht mehr etwas sehen wollte, dann wäre er wohl ganz sicher auf einer anderen Bühne gewesen, was zum Glück natürlich nicht der Fall war, denn dann wäre der Brillenträger wohl immer noch mies gelaunt gewesen. „Hmm, vielleicht schaffst du es ja wenigstens dich irgendwie…hey, wo gehst du hin?“, ahnungslos und verwirrt zugleich folgte er dem Tätowierten einfach zur Bank, vielleicht wollte er jetzt auch nicht mehr dumm hinten herumstehen, wo es ohnehin nichts mehr zu sehen gab und irgendwie war es auch eine gar nicht so schlechte Idee, doch anscheinend schien der kurz geschorene Kopf eine andere Idee gehabt zu haben, eine, die Holly unglaublich irritierte und er nicht wusste, ob es seine Art zu Scherzen war oder es wirklich ernst meinte. Mit großen Augen starrte er auf den Braunhaarigen hinunter, die Augenbrauen skeptisch anhebend. „Willst du mich verarschen, also wenn, dann müsste das wohl umgekehrt laufen!“, wer wollte schon einen Riesen noch größer machen?! Skeptisch starrte er weiterhin auf das breite Kreuz des Fremden, konnte es ihm nicht so ganz abkaufen, aber offenbar keine Ron es tatsächlich ernst. „Jaaa, sicher aber…dann bin ich ja riesig!“, seine Augen weiteten sich bei dem Gedanken, er könnte der größte Kerl auf dem gesamten Konzert sein, sodass er zögerlich auf die Schultern des Kleineren draufstieg, sich haltsuchend an seinem Kopf festhaltend. „Woaaa.“, presste der Größere erstaunt hervor, als Ron sich wieder erhob und er tatsächlich jetzt schon über all die Köpfe hinwegstarren konnte. „So etwas hat mir noch nie irgendwer angeboten!“, stieß der Dunkelhaarige begeistert aus, konnte nicht anders, als immer wieder über die rasierten Stellen seines Haars zu streichen, es fühlte sich so toll und weich an, dass er gar nicht mehr aufhören konnte, generell war es so ein großartiges Gefühl auf den Schultern von Ron zu sitzen, dass er Angst hatte, er würde gar nicht mehr heute von ihm absteigen wollen! Doch vielleicht hatte er ja auch gar nichts dagegen. Wer hätte je gedacht, dass er auf jemanden wie diesen Typen stoßen würde? Holly konnte immer noch nicht glauben, dass es ihn nicht störte, so eine Bohnenstange auf sich sitzen zu haben, dass er ihm nicht einmal zu schwer war, doch er machte keinen Anstalt, dass er irgendwie gleich unter seinem Gewicht einknicken könnte. Bei seinen Worten ließ der Schwarzhaarige seinen zerzausten Kopf sinken, breit grinsend. „Viel frischer als da unten auf alle Fälle!“, entgegnete der Festivalgänger zufrieden, erneut durch das braune Haar streichend, die ausgewaschenen Strähnen betrachtend. Hmm, er wollte sich auch seine Haare mal wieder bunt machen, das Schwarz hatte er bereits seit drei Jahren gehabt, ein wenig Abwechslung konnte nie schaden und bei seinem Job war es ohnehin egal, wie der junge Mann aussah, sodass sein Chef es ihm nicht einmal übel nehmen könnte, sah er doch auch nicht gerade aus wie ein anständiger Spießbürger! Holly wollte sich abermals bei dem Kleinen bedanken, dafür, dass er ihn aus seiner kleinen Depression rausgeholt hatte, obwohl sie sich völlig fremd waren, doch da erklang seine Stimme bereits in den gepiercten Ohren des Brillenträgers, welcher eine Augenbraue hob. „Najaaa, also wenn man sich die vergangen Umstände betrachtet….ja, ich glaube, ich bin eindeutig single und ich bin auch eindeutig schwul, kein Scheiß, Ron.“, seine Lippen formten ein belustigtes Lächeln. „Und du? Auch single und wirklich schwul?“, fragte er den Tätowierten unter sich, seine Mundwinkel schoben sich immer weiter nach oben, sodass es beinahe schon wehtat so breit zu grinsen, wie er es im Moment tat, als Ron wieder zu ihm hinaufblickte, sich zu so weit hinunterbeugend, wie sein langer Körper es ihm erlaubte, ohne großartig zu zögern dem Kleineren einen kurzen Kuss auf die Lippen drückend, einfach nur, um ihm seine Dankbarkeit erkenntlich zu zeigen, bedachte jedoch nicht dabei, dass seine wunderbare Brille hinunterfallen konnte, stieß einen erschrockenen Laut, als diese plötzlich von seiner Nase rutschte und der Boden unter ihnen sich zu einem verschwommenen Haufen verwandelte. „Aaah, meine Brille!“, stieß er panisch aus, griff in die Leere, was wahrscheinlich sinnloser denn je war, er wusste nicht einmal, wo sie sein könnte, hatte nicht einmal bemerkt, dass wenigstens einer von den beiden gute Reflexe hatte und sie kurz vorm Fall auf den Boden noch gefangen hatte.
Holly stieß ein erleichtertes Seufzen aus, als der Schönling sie ihm hochhielt, seine Finger griffen nach dem eckigen Teil, setzte sie jedoch noch nicht auf. „Woaa, danke, ich dachte schon, jemand würde gleich auf sie drauftreten und ich dürfte das Festival blind verbringen. Kann es sein, dass du heute irgendwie sowas wie mein großer Retter in Not bist?!“, er legte seinen Kopf ein wenig schief. „Dafür verdienst du auch einen viel besseren Kuss!“, fügte er anschließend lachend hinzu, ehe seine Lippen sich wieder auf dem weichen Mund des jungen Mannes wiederfanden. Es war seltsam von diesem Winkel aus einen Typen zu küssen, aber Holly mochte es und weil Ron keine Anstalten machte, ihn davon abzuhalten, stupste er vorsichtig mit seiner Zunge an seinen Lippen herum, bis er ihm endlich Einlass gewährte, das Klirren spürend, als sein Zungenpiercing gegen die Zähne des Kleineren stieß. Ein wenig widerwillig ließ er vom Braunhaarigen ab, setzte jedoch schnell seine Brille wieder auf, um das Gesicht des Anderen in voller Pracht betrachten zu können, zufrieden kichernd. „Dochdoch, ich bin sehr eindeutig schwul!“, stieß die Bohnenstange lachend aus, die Musik im Hintergrund genießend. Witzig, eigentlich sollte er auf den Schultern sitzen blieben, damit er besser die Band anschauen konnte und jetzt hatte er kaum den Blick von Ronald abwenden können, aber er hatte auch etwas Tolles an sich, Holly konnte sich vorstellen, dass sie vielleicht noch viel mehr miteinander gemeinsam hatten als nur ihre Leidenschaften, die man rein äußerlich erkennen könnte und vielleicht dachte der Andere ja auch genauso. „Hey, nach dem Konzert kannst du zu uns kommen, wir haben so viel Bier und Fleisch, dass wir wahrscheinlich die ganzen Leute hier ernähren können!“

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BeitragThema: Re: Hear where your music takes you    Hear where your music takes you  Icon_minitime1Mi Aug 14, 2013 11:10 pm

Oh man, hatte Holly überhaupt eine Ahnung, wie weich es seine Knie machte, wenn er ständig in seinen Haaren herumwuselte? Wenn er so weitermachte landeten sie noch trotz seines breiten Kreuzes auf dem Boden! Es gab einfach einige Dinge, die einen Menschen ganz verrückt machten, bei denen man sozusagen geschnurrt hätte, wenn man eine Katze wäre, und Ron mochte es nun mal unheimlich gern, wenn man seine Haare kraulte. Er schloss kurz die Augen und atmete tief durch, damit er ein wenig die Fassung zurückgewinnen konnte, also war er vielleicht doch nicht der einzige, der das ganze hier für Chemie hielt, ein glücklicher Schlag des Schicksals. Manchmal gab es einfach Menschen, die man von Anfang an gut leiden konnte, mit denen es irgendwie Klick machte, und wenn Holly nicht so eine Person war, na dann wusste er auch nicht wer sonst! Er konnte sich wirklich gut vorstellen, dass sie neben den offensichtlichen Dingen wie Musikgeschmack und Tattooliebe noch andere Dinge gemeinsam hatten, Ron hatte das Gefühl, dass sie ein Stück weit der gleiche Typ Mensch waren, und dem Kleineren war das eigentlich unglaublich wichtig. Es klang kitschig und abgenutzt, aber ihm war wirklich die Persönlichkeit wichtig. Wenn er mit einer Person Nächte lang über seine Lieblingscomics, die neuesten Spielerscheinungen oder das anstehende Jubiläum von Doctor Who reden konnte, dann konnte sein Partner ruhig eine schiefe Nase haben oder einen kleinen Bierbauch, es war ihm dann gleichgültig. Er hatte bei seinem letzten Freund nicht darauf geachtet, und das war glorreich in die Hose gegangen. Umso aufgeregter machte es den Schlagzeuger jetzt, dass bei Holly irgendwie alles stimmte, dass es beinahe schon unglaubwürdig erschien. 
„Ja, ich bin schon länger single, mein letzter Freund war irgendwie ein Griff ins Klo, und danach hatte ich irgendwie die Nase voll von Kerlen“, sinnierte er und ließ nur einen sehr kurzen Flashback zu seiner letzten Beziehung zu. Sein Ex sollte ihm nicht die Laune verderben!
„Und ja, doch, definitiv schwul“, grinste er und lehnte leicht mit seinem Kopf an Hollys Bauch an. Also irgendwie bekam er immer weniger von dem Konzert mit, wie sollte er denn da anfangen können die Band zu mögen?! Aber er fing an Holly zu mögen, und das war eigentlich viel wichtiger als die Band. Obwohl sie sich mitten auf einem Festival befanden, umringt von Leuten, fühlte sich das alles hier so privat und vertraut an, dass es fast schon so war, als wenn die ganze Welt um sie herum auf stumm gestellt war. Etwas abgelenkt und in Gedanken versunken drehte er seine Unterlippenpiercings mit der Zunge herum, Pete bekam immer die Krise, wenn er das tat, aber Pete war ja gerade nicht hier. Es sollte anatomisch gar nicht möglich sein, dass seine neue Bekanntschaft sich so weit zu ihm runterbeugen konnte, aber anscheinend war alles möglich, wenn man so eine Bohnenstange war. Ron schnappte überrascht nach Luft, als sich die weichen Lippen des Fremden sich auf einmal auf seine drückten. Was ging denn jetzt ab?! Normalerweise war Ron kein Typ für solche spontanen Aktionen, wenn man sich gerade mal eine halbe Stunde kannte, aber es fühlte sich nicht verkehrt an, nein, es fühlte sich sogar unglaublich toll an, sodass er kurz dachte, ihm würden die wackeligen Beine wegknicken.
„Woah, nächstes Mal musst du mich aber vorwarnen!“, stieß er verdutzt aus, und war selbst überrascht, dass er noch schnell genug reagieren konnte, als plötzlich etwas vor seiner Nase zu Boden fallen wollte. Mehr aus Reflex als wirklich aus einer Intention heraus griff er ungeschickt danach, und obwohl ihm das Ding, was sich als Hollys Brille entpuppte, ihm beinahe doch noch aus der Hand gerutscht wäre, schaffte er es, dass die Sehhilfe nicht im Dreck landete und wohlmöglich zertreten wurde. Er stieß einen überrascht triumphierenden Laut aus, das eckige Gestell in die Höhe halten.
„Ich hab bessere Reflexe als der Flash!“, lachte er laut auf und reichte Holly seine Brille. Er hatte das Ding vielleicht nicht besonders grazil gefangen, aber das war ja egal, wenigstens hatte er es überhaupt gefangen.
„Dann hätten wir uns einfach immer ganz weit vorn an die Bühne gestellt“, gluckst der Schlagzeuger amüsiert, er wusste nicht, wie dringend der Größere seine Brille brauchte, mittlerweile war es ja auch Mode geworden eine Brille einfach nur als Accessoire zu tragen, ohne dass man sie wirklich brauchte, aber es klang ganz danach, als wenn die Bohnenstange tatsächlich auf seine Sehhilfe angewiesen war. Ron hob den Kopf erneut wieder ein wenig an, sodass Holly sich nicht ganz so verrenken musste um ihn anzusehen. Bei seinen Worten weiteten sich die strahlend blauen Augen ungläubig ein wieder, er hatte ja gesagt, dass er ihm das nächste Mal vorher Bescheid sagen sollte, wenn er ihn küssen wollte, aber dass er das wirklich so schnell in die Tat umsetzen wollte hätte er nicht gedacht. Seine Hände wanderten etwas weiter nach oben und hielten sich fester an den Oberschenkeln des anderen fest, als er dieses Mal einen sehr viel längeren Kuss kassierte. Und noch dazu mit Zunge! Ron brauchte gar nicht lange nachzudenken, es fühlte sich wirklich irgendwie richtig an und so gewährte er der Zunge, die leicht gegen seine Zähne stupste, ohne groß zu zögern Einlass. Er konnte das Zungenpiercing schmecken, den leichten Hauch von Metall. Was war heute bloß los, dass er so schnell mit einem Kerl rummachte, den er gerade erst kennengelernt hatte? Das war doch sonst nicht seine Art! Aber egal, was sonst war, gerade im Moment wollte er überhaupt nicht mehr aufhören Holly zu küssen, oh, sein Kopf war gedanklich schon viel weiter! Es konnte einfach kein Zufall sein, dass sich alles zwischen ihnen so magisch und richtig anfühlte. Er war fast ein wenig enttäuscht, als der Größere wieder von ihm abließ und starrte ihn noch eine ganze Weile lang entgeistert an. Von seiner Position aus konnte er leider selbst keinen Kuss initiieren, sonst hätte er den Dunkelhaarigen sofort nochmal geküsst. Natürlich nur um sicherzugehen, dass er auch wirklich schwul war und so!
„So muss sich Mary-Jane gefühlt haben“, stieß er atemlos aus und strich mit den Fingern leicht über Hollys Oberschenkel. Er hatte das Gefühl, dass er so viel Vertrautheit gar nicht verdient hatte, aber dieses Festival mauserte sich immer mehr zum besten Festival überhaupt! Sie kannten sich gerade mal eine halbe Stunde und hatten schon rumgeknutscht, was würde wohl im Laufe des Festivals noch alles passieren? Deswegen liebte Ron Festivals, im Alltag wäre so etwas niemals passiert, aber hier war einfach eine Stimmung, in der man sich gehen lassen konnte, in der es egal war, was passierte.
„Bier und Fleisch? Du weißt wie man mich rumkriegt!“, lachte er zufrieden und fragte sich, wo das alles denn hingehen sollte. Er war eigentlich ein eher schüchterner Mensch und ergriff selten die Initiative, aber dieses Mal erschien es ihm so, als wenn alles andere Holly nicht gerecht werden würde. Bevor sie sich allerdings zu dem Zelt des Größeren aufmachten, hörten sie sich wenigstens noch die beiden letzten Songs seiner Lieblingsband an. Es war wirklich nicht allzu schwer, die leichte Bohnenstange auf seinen Schultern zu halten, er wog wirklich nicht viel, und sein Geschmack auf seinen Lippen hätte ihn vermutlich dazu motivieren können, ihn tagelang durch die Gegend zu tragen! Als die letzte Zugabe verklungen war, löste sich die Menge vor der Bühne allmählich auf und Ron blieb mit Holly auf den Schultern etwas unschlüssig stehen.
„Also, du lotst mir die Richtung zu Fleisch und Bier?“, schlug er grinsend vor und trommelte mit den Fingern leicht auf Hollys Bein herum. Er hatte heute noch nichts zu essen bekommen, und er würde ganz sicher keine Gelegenheit ausschlagen, noch mehr Zeit mit dem Dunkelhaarigen verbringen zu können. Seine Freunde hatten sicher nichts dagegen, sie wussten, dass er schon länger single war und jemanden verdient hatte, der ihm mal ein wenig näher kam, Pete hatte sich erst ziemlich frisch einen neuen Kerl geangelt und Matt war mit seiner Freundin schon eine gefühlte Ewigkeit zusammen. Wo man auch vom Teufel sprach kamen ihm die beiden auch schon entgegen gelaufen! Ron hob leicht die Hand und grinste seine Freunde breit an, die ihn und seine neue Begleitung etwas verdutzt musterten.
„Du hast da was“, witzelte Matt und zog ein schiefes Grinsen.
„Wir wollten uns die Kaiser Chiefs anschauen, wollt ihr mitkommen?“, fragte Pete, aber Ron war ehrlich gesagt gar nicht danach und er winkte ab.
„Die spielen morgen nochmal, ich bin kurz mit zu Holly, wir sehen uns dann später?“, fragte er und schenkte seinen Kumpels ein entschuldigendes Lächeln. Zum Glück waren sie ihm nicht böse, Pete grinste ihn nur verstehend an und klopfte ihm im Weggehen auf den Rücken, bevor sie wieder zwischen den Menschen verschwunden waren. Was für ein Glück, dass er so verständnisvolle Kumpels hatte! Er ließ sich weiter von Holly durch die bereits entstandenen Zeltstädte bugsieren, jedes Mal genießend, wenn seine Hände seinen Kopf in eine andere Richtung drehten und er sich zwischen einigen Menschen vorbeischieben musste. Er war nicht der einzige, der jemanden auf den Schultern trug, aber Holly überragte alle anderen schon ziemlich, und das obwohl sein Unterbau so klein war!
Eine Ansammlung von vier oder fünf Zelten schien nun tatsächlich zu der Bohnenstange und seinen Freunden zu gehören, aber es war so wirklich niemand in Sicht. Ein paar Klappstühle standen herum und es lagen bereits ein paar Bierdosen auf dem Boden, aber von anderen Festivalbesuchern war gerade nichts zu sehen.
„Sieht so aus, als wenn alle gerade unterwegs wären“, stellte Ron fest, bevor er Holly endgültig absetzte. Obwohl er nicht das Gefühl gehabt hatte gleich zusammenzubrechen war es angenehm, das Gewicht von seinen Schultern zu haben und sie ein wenig kreisen zu lassen. Unter einem Klappstuhl stand ein angebrochenes Sixpack, und nach einem fragenden Blick an Holly schnappte er sich für jeden von ihnen eine Dose und ließ sich gegenüber des Älteren im Schneidersitz auf den Boden sinken. Mit einem Zischen öffnete er die Bierdose, sich einen Schluck genehmigend, bevor er seinen Gegenüber beinahe ernst musterte. Er hatte nicht das Gefühl, dass das, was da gerade zwischen ihnen vorging noch großer Worte bedurfte, man konnte viel zu viel kaputt reden, deshalb brachte Ron es gar nicht mal richtig zur Sprache.
„Und, was machen wir solange, bis deine Freunde wiederkommen? Ich mein, ich bin ja sonst nicht so, aber wir haben ein Zelt für uns alleine und jaaa....“
Er beugte sich etwas vorsichtig zu dem Größeren hinüber, es war wirklich gemein, wie groß er selbst im Sitzen war, sodass Ron sich ein wenig strecken musste, um seine Lippen berühren zu können. Er schloss genießend die Augen, dem anderen ein breites Lächeln schenkend, als er sich wieder von ihm löste.
„Bestes Festival aller Zeiten“, stellte er triumphierend fest, es machte ihm nichts aus, auch in aller Öffentlichkeit weiter an seinen Lippen zu kleben, aber im Moment war hier nicht viel los, die meisten Gäste waren bei irgendwelchen Konzerten, sodass man im Inneren eines Zeltes sicher schon eine ganze Menge unbemerkt anstellen konnte. Während des gesamten letzten Jahres hatte er es irgendwie geschafft sich einzureden, dass ihm die Körperlichkeiten gar nicht so sehr fehlte, aber je näher er Holly war, desto sicherer war er sich, dass er sich ganz schön was vorgekrückt hatte.
„Ich hab das Gefühl, ich hab in diesem einen Jahr alles verlernt“, gluckste er peinlich berührt und strich sich über die raspelkurzen Haare.

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BeitragThema: Re: Hear where your music takes you    Hear where your music takes you  Icon_minitime1Do Aug 15, 2013 8:16 pm

Es geschah sicherlich oft genug, dass der Größere sich besser mit einigen Leuten von irgendwelchen Festivals verstand, doch diesmal glaubte er, dass er sich mit dem Braunhaarigen sogar noch besser verstehen könnte als mit irgendeinem anderen fremden Kerl, der ihm eventuell schöne Augen machen würde. Momentan waren ohnehin die strahlend blauen Augen des jungen Mannes unter ihm viel wichtiger und zogen ihn auch eindeutig stärker in den Bann, sodass Tom ein für allemal vergessen war, das er nicht einmal mehr einen Gedanken an die Zeit wenige Stunden zuvor machte, immerhin war es ohnehin zwischen ihnen aus und alles andere interessierte ihn nicht mehr allzu sehr. Tom konnte ihm mal hinterherweinen und spätestens, wenn er einen Schnappschuss mit ihm und seinem neuen Begleiter auf Facebook posten würde, würde er ja sehen, was er alles verpasste und wie gut sich sein Ex auch ohne seiner nörgelnden Anwesenheit amüsieren könnte, denn das tat er in diesem Moment tatsächlich.
Ein breites Grinsen umspielte die schmalen Lippen des Musikfreundes, die Worte des Kleineren waren so süß und erinnerten ihn nur zu sehr an den einzig wahren Spiderman Film, der trotz vieler Blödheit in sein Herz geschlossen wurde. „Ich glaube, dass selbst Spidey nicht so gut küssen kann, wie ich.“, grinste der Größere, gefolgt von einem lauten Auflachen. Es war nicht so, dass er unglaublich von sich selbst überzeugt war, geschweige denn ein selbstzentrierter Typ war, aber er wusste auch, dass er nicht völlig mies in allen Sachen war, ein bisschen Selbstlob konnte ohnehin nicht schaden, puschte das Ego und machte den Tag zusätzlich viel erträglicher und toller. Ach, wie schwierig es doch war, auch nur eine Sekunde lang Ron nicht anzuschauen oder gar sein Haar nicht zu berühre, was sich ebenso weich und toll anfühlte wie das puschelige Fell seiner Katze, nur mit dem feinen Unterschied, dass Spock selten auf diese liebevollen Berührungen reagierte, der Tätowierte hingegen es zu genießen schien.
„Wer könnte schon bei solch einem Angebot bitte nein sagen?!“; Holly hob skeptisch seine Augenbrauen, das Lächeln war mittlerweile wie eingemeißelt auf seinem Gesicht, während die grünen Augen sich mehr mit dem breitschultrigen Fremden beschäftigten als der Liveshow vor ihnen, trotz der Tatsache, dass dies wohl einer seiner liebsten Bands war und das musste schon was heißen, wenn er plötzlich lieber den Blick auf einer bestimmten Person behielt, als auf den musikalischen Männern. Und dennoch zwang er sich irgendwann aufzuschauen, wenigstens die letzten Lieder und die Zugabe wollte er sich anhören, klatschte und summte diverse Lieder mit, was man eben an diesen Veranstaltungen so gerne machte und niemand eine andere Person dafür verurteilen konnte, dass man mit dem schiefen Gesang und dem taktlosen Klatschen versuchte, der Melodie gerecht zu werden, ein Musiker war noch nie vom Himmel gefallen, aber diese Dinge stimmten bei dem Schwarzhaarigen nicht mal- ein Taktgefühlt hatte er allemal und er konnte sogar singen, vielleicht nicht perfekt aber es war ausreichend, für ihn zumindest.
Es war wirklich ein völlig anderes, viel berauschenderes Gefühl, auf Rons Schultern zu sitzen und über all die Köpfe hinwegsehen zu können, er glaubte sogar in der Ferne die bunten Haare von Alice erblickt zu haben, doch wollte sich nicht allzu sehr in Sicherheit wiegen, dass es auch wirklich ihre Haare waren, immerhin liefen hier noch mehr bunte Persönlichkeiten rum, so wie die Wahrscheinlichkeit hoch war, dass hier noch weitere Hollys herumliefen oder zumindest ihm verblüffend ähnlich waren, doch man musste ihn nicht einmal kennen um zu wissen, dass er ohnehin stets der Original- Holly bleiben würde, was natürlich nicht hieß, dass all die anderen doof waren, nein, an sich war jede Person irgendwie toll, solange sie nicht Tom hieß, bzw. solange sie nicht Tom hieß und genau dieses dämliche blonde Haar und dieses dämliche Tribal- Tattoo auf dem Oberarm hatte, wie jeder Klischeefitnessstudiogänger. Ah, verdammt, jetzt verschwendete er ja doch sinnlose Gedanken an ihn! Hastig schüttelte er seinen zerzausten Kopf, schüttelte die Gedanken weg und versuchte sich ganz auf den Moment, auf die Musik und auf Ron unter ihm zu konzentrieren- der Dunkelhaarige konnte wohl nicht leugnen, dass es ein angenehmes Kribbeln in ihm auslöste, zu wissen, dass sie gleich länger gemeinsam Zeit verbringen würden und dass er ihn irgendwie, naja, küssen durfte und es ihm offenbar nicht viel ausmachte. Holly war kein Typ, der erst ein Date brauchte, um die Lippen eines Anderen zu kosten, er mochte es zu küssen, wenn er könnte, würde er jeden küssen, und, naja, er mochte Ron irgendwie jetzt schon, so waren das doch zwei gute Dinge und nichts war daran verkehrt, oder sah er das falsch?
Sein zufriedenes Gemüt genoss noch die letzten Länge der Zugabe, irgendwie war dieses Konzert doch ein reiner Erfolg gewesen, obwohl er einen Teil absolut nicht mitbekommen hatte, doch der Festivalgänger würde diese Band nicht zum letzten Mal sehen und hoffentlich konnte er das auch von seinem neuen Anhängsel behaupten, dem er zur Bestätigung nickte, ehe ihm bewusst wurde, dass er gar nichts von diesem Nicken gesehen haben könnte „Ja, ich glaube von hier oben finde sogar ich den Weg zurück.“, rief er ihm lachend entgegen, verengte seine Augen zu einem konzentrierten Schlitzen, bis er den Weg wieder erkannte, den Kleineren zur Zeltansammlung lotsend. Eigentlich hatte Holly ja geglaubt, er würde ihn jetzt wieder von den Schultern lassen, doch stattdessen trug er die Bohnenstange tatsächlich ohne auch nur einmal zu ächzen oder irgendwelche Andeutung zu machen, dass er eventuell langsam zu schwer werden könnte. Gut so, immerhin genoss er es, sodass er jedem, der mit seinem Mädchen auf den Schultern an ihnen vorbeigeschlendert kam, ein breites triumphales Grinsen schenkte, immerhin war er größer und musste keine Frau sein, um so etwas mit sich machen zu lassen! Ach, so konnte man das Festival doch wirklich mit all seinen Sinnen genießen, doch noch mehr freute er sich gleich, einfach nur unter dem aufgebauten Pavillon zu sitzen, Bier zu trinken und vielleicht waren ja einige seiner Freunde bereits in ihrer momentanen Bleibe für fast drei Tage da gewesen, sodass er den Kleinen ihnen gleich vorstellen konnte, Holly wusste einfach, dass sie ihn mögen würden, doch vorher hielten die Beine des Tätowierten plötzlich an, neugierig schielte der Hobbybassist zu den zwei Gestalten, die ihnen plötzlich über den Weg gekommen waren, ihnen ebenfalls energisch mit einem breiten Grinsen zuwinkend. Offenbar Freunde von Ron, coole Sache! „Ich bin nicht was, ich bin der Festivalriese!“, entgegnete er lachend, die Arme vor der Brust verschränkend, ehe sich seine Hände wieder im dunklen Haar des Anderen befanden, sich noch schnell von den zwei Fremden verabschiedend, ehe er erneut ein Navi ersetzen durfte. „Nach drei Metern bitte rechts abbiegen und dem Trampelpfad folgen.“, dirigierte seine Stimme. „Deine Freunde scheinen übrigens cool zu sein.“, fügte er lächelnd hinzu, kurz an seinen Haaren ziehend, wenn auch nur sanft, als sie endlich das Ziel erreicht hatten, wo er und eine weitere Ansammlung an Menschen campierten. Sein Blick lag prüfend auf dem menschenleeren Ort, wenn man Rons Freunden Glauben schenken konnte, dann wusste er auch, warum sich niemand hier aufhielt. „Also wenn die Kaiser Chiefs gerade spielen, werden sie wohl die nächste Stunde auch von den Zelten fernbleiben.“, stellte der Größere trocken fest, als er wieder festen Boden unter seinen Füßen hatte, was plötzlich so ungewohnt war. „Hach, hier riecht es wirklich muffiger.“, Holly rümpfte demonstrativ die Nase, gefolgt von einem Lachen. Naja gut, schlechte Luft war was anderes, das hier war die Luft von Freiheit, Alkohol, Grillkohle und Leben, etwas, was er seit seiner Jugend unglaublich genoss. Mit einem leisen Seufzer ließ der Brillenträger sich auf den Boden sinken, die Beine irgendwie in einer Art Schneidersitz anlegend, viel Platz wollte er mit den Stelzen dann doch nicht einnehmen, Ron entgegen nickend, als dieser zwei Bierdosen schnappte, dankend eine annehmend. „Achja, das gute am englischen Wetter ist, dass das Bier nie warm wird.“, murmelte er zufrieden, dabei die Dose öffnend, sich einen großen Schluck genehmigend. Ein Glück brauchte er nicht auf seinen Alkoholpegel zu achten, sodass er nicht zurückfahren könnte, immerhin musste er nicht ans Steuer und das war auch gut so, er war selbst nüchtern eine blanke Zumutung für den Straßenverkehr, wobei die Autofahrer in London allesamt nicht sonderlich, nun ja, normal fuhren, bei ihm lag es jedoch hauptsächlich daran, dass er sich geweigert hatte, einen Führerschein zu machen und er weigerte sich heute noch.
Holly konnte gar nicht verstehen, warum er sich so unglaublich wohl in der Nähe des Tätowierten fühlte, wobei es ihm irgendwo doch bewusst war, wie sollte man diesen Typen auch nicht mögen und wie sollte man sich vor allem bei ihm unwohl fühlen?! Alles an ihm strahlte eine gewisse Ruhe aus, er wusste einfach, dass sie wahrscheinlich das meiste aus ihrem Leben gemeinsam haben, alleine ein genauerer Blick auf seine bemalten Arme, reichten dem Hobbymusiker aus, um zu erkennen, dass diverse Leidenschaften die zwei Gestalten eindeutig verband. Er wollte ihn gerade auf einige seiner gestochenen Muster ansprechen, als diese ihm jedoch mit etwas ganz anderem zuvor kam, etwas, was ein weiteres, viel intensiveres Kribbeln in ihm hervorrief, dass er glaubte, der Andere könnte es durch seine Haut und die Kleidung und dem bisschen Abstand, den sie hatten, spüren können! Hastig stellte er seine Dose beiseite, wer brauchte jetzt schon Bier, wenn er rummachen konnte, ließ sich ganz auf den Kuss des Kleineren ein, sich dabei zu ihm hinüberlehnend, sodass er sich nicht zu weit strecken musste, während sich die langen Arme um den muskulösen Oberkörper schlangen. Oh, es war so toll selbst durch den Stoff seines Pullovers die Muskeln fühlen zu können, dass es ihn beinahe verrückt machte. Widerwillig löste er sich von den weichen Lippen seines Gegenübers, stimmte bei seinen Worten jedoch nickend zu, während sich ein weiteres, breites Grinsen auf seine Lippen stahl. Dieses Grinsen würde wohl öfter erscheinen, da war sich der Schwarzhaarige mehr als nur sicher. „Dem kann ich nur zustimmen.“, hauchte er dem Braunhaarigen leise entgegen, zog ihn ein wenig näher zu sich heran, wollte ihm einen weiteren, innigen Kuss auf den Mund drücken, hielt aber inne, als die Stimme abermals in seinen Ohren erklang. Er mochte den Klang dieser Stimme wirklich sehr, er konnte nicht einmal beschreiben wie sehr! Das Grün seiner Augen beäugte den hübschen Mann verständnisvoll, formte ein sanftes Lächelnd, während einer seiner langen Finger die hübsche Nase seines Gegenübers anstupste. „Dummerchen, solche Dinge verlernt man nicht! Vertrau mir.“, entgegnete er leise, nahm sich jetzt endlich ein weiteres Mal die Freiheit, um seine Lippen kosten zu können, erneut die Zunge in seinen Mundinnenraum schiebend. Wenn man es richtig machte, ohne irgendwie perspektivisch falsch zu sein, fühlte es sich sogar noch viel besser an! Seine Zähne zogen sanft an einem seiner Piercings, spielerisch ein leises Knurren ausstoßend. „Also, eine Stunde habe ich gesagt, richtig?“, fragte er noch einmal nach, eine Augenbraue hebend, ehe die schmale Statur des Größeren sich herumdrehte, den Reißverschluss seines Zeltes öffnend, im nächsten Augenblick packte er den Kleineren schon am Kragen, zog ihn schnell in das geräumige Zelt hinein. An sich war dieses Zelt sicherlich für vier Leute bestimmt gewesen, doch mit den astronomisch langen Gliedern, die der Dunkelhaarige hatte, nahm er gerne und oft viel Platz ein, abgesehen davon, dass er generell sich gerne breitmachte, doch offenbar schienen seine Freunde noch keine Klamotten bei ihm verstaut zu haben, sodass bis auf seiner Decke und den zwei Matten und natürlich seinem Campingrucksack, nichts anderes in irgendeiner Form zerstört oder gar, naja, beschmutzt werden könnte. Ohne sich viel Bewegen zu müssen, schlossen die Finger des Fesivalgängers den Reißverschluss ebenso schnell, plumpste neben seinem Begleiter auf den Boden, ihn vielsagend anblickend. „Nutzen wir diese Zeit gut und beweisen, dass selbst nach einem Jahr sich nicht viel geändert haben kann.“; schnurrte seine Stimme, konnte gar nicht mehr von seinen Lippen ablassend, ihm immer wieder wilde Küsse schenkend, sodass sich Rons Geschmack in seinem Mund ausbreitete und er definitiv nicht leugnen konnte, dass er ihm gefiel. Hastig zog er sein Bandshirt über den Kopf, warf es achtlos beiseite, dem Braunhaarigen die restlichen Tattoos präsentierend, die sicherlich noch nicht das Ende waren, immerhin waren noch so viele Körperstellen frei, dass man sich fast schon für so viel jungfräuliche Haut schämte. Wie die Zeiten sich doch ändern konnten, doch es war hier keine Tattoo- Beschauung und Holly war sich mehr als nur sicher, dass beide ganz genau wussten, worum es hier in diesem Zelt ging, sodass weitere Worte weniger von Belang waren, die gierigen Finger des Brillenträgers nun den Stoff des Tätowierten schnappten, bis er endlich ebenfalls mit freiem Oberkörper vor ihm saß, was den Größeren unglaublich zufriedenstimmte. Mit sanfter Gewalt drückte er Ron auf die Matte unter ihnen, beugte sich über den muskulösen Leib, ehe seine Lippen sanft über seinen Hals fuhren, spielerisch hier und da einen Knutschfleck hinterlassend, tastete sich an seinem Schlüsselbein vorbei, sich in einer seiner Brustwarzen verbeißend. Schade, dass er nicht ebenfalls gepierct war, es war immer wieder ein großes Kino, doch dafür konnte der Kleinere bei ihm auf seine Kosten kommen. Holly bedeckte beinahe jeden Zentimeter des anderen Oberkörpers mit heißen Küssen und Bissen, dabei beiläufig die Jeanshose öffnend. Langsam glitt seine Hand zwischen dem Bund der Boxershorts hinein, umfasste vorsichtig das Glied des Tätowierten, langsam massierend, dabei erneut nach seinen Lippen suchend.
„In der Tat das beste Festival aller Zeiten.“, wisperte er Ronald leise entgegen, lasziv lächelnd, während seine Finger noch etwas fester die anbahnende Erektion zudrückten, er genoss das Gefühl, wie er immer härter wurde, ließ jedoch rechtzeitig vom ihm ab, stattdessen seine Hose ganz wegschiebend, vorher mit der rohen Gewalt seiner wenigen Muskeln den Kleineren von seinen Schuhen befreiend, ehe es ihm nicht schneller gehen konnte, sich aus seinen eigenen Schuhen zu quälen, einen kleinen Spalt des Zeltes öffnend, sodass das Schuhwerk schnell verschwand, ehe sie wieder ganz unter sich waren. Sein langer Körper beugte sich erneut über den muskulösen seines Gegenübers, schmieg sich enger an ihn an, sodass er Rons Erektion spüren konnte, was ihn irgendwo auch bereits erregte. Während er immer wieder nach den Lippen des Gleichgesinnten langte, das leise Klirren genießend, wenn sich plötzlich ihre Piercings anstießen, kramte seine Hand nach einem der lose herumfliegenden Kondompäcken im Rucksack, schmiss es neben sich hin, samt der Tube Gleitgel. Zum Glück hatte er es nicht gleich ausgepackt, als ihm bewusst war, dass sein Ex nicht hier sein würde, sonst wäre es glatt eine Flaute und Schande zugleich gewesen.

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BeitragThema: Re: Hear where your music takes you    Hear where your music takes you  Icon_minitime1Fr Aug 16, 2013 2:46 pm

Ron war eigentlich überhaupt kein Typ für plötzliches Rummachen, er ließ es lieber ruhig angehen, lud seine mögliche Bekanntschaft vorher zu ein paar Dates ein und lernte sie ein wenig besser kennen, aber mit Holly war das irgendwie ein bisschen anders. Er wusste nicht, ob es die Festivalatmosphäre war oder seine eigene leichte Verzweiflung nach über einem Jahr Singledasein, die ihn dazu antrieben, sich auf jede Berührung des anderen einzulassen, nein, ihm sogar vorzuschlagen, dass sie es ja noch ein bisschen weiter treiben konnten. Und von jemandem, der ihn ohne zu zögern und zu fragen einfach küsste konnte er wohl nicht erwarten, dass er ablehnte! Er mochte das Gefühl der Piercingkugel in seiner Zunge, wie sie klackernd gegen seine Zähne stieß, er mochte es, wenn Leute gepierct waren, das eröffnete so viele Möglichkeiten! Er fragte sich, ob Holly noch etwas intimere Piercings hatte, aber vielleicht würde er das ja gleich schon rausfinden. Der Gedanke löste ein Prickeln in ihm aus, so heftig, wie er es schon lange nicht mehr gehabt hatte. Oh man, Pete würde so neidisch sein! Er war gerade mal eine Stunde auf diesem Festival und hatte sich schon einen heißen Unbekannten geangelt, mit dem er gleich auch noch vögeln würde! Wofür auch immer man ihn belohnen wollte, es war eindeutig die beste Belohnung, die er sich vorstellen konnte und bestimmt hatte er sie auch verdient.
„Wollen wir ja mal hoffen!“, gluckste er auf Hollys Einwurf hin und langte mit den Zähnen kurz nach dem Finger, der auf seine Nase gestupst hatte. Aber der andere hatte ihn schon viel zu schnell wieder davon gezogen, als dass er ihn hätte beißen können. Und er hatte ja auch gar nicht feste zugeschnappt.
„Eine Stunde, ja, also keine Zeit zu vertrödeln“, grinste er und war beinahe etwas überrascht, als Holly ihn so eilig mit in das geräumige Zelt schleifte. Vermutlich hätten vier Leute in seiner eigenen Größenordung hier schlafen können, aber sobald Holly sich im Inneren des Zelts befand wirkte es schon deutlich kleiner. Gut, dass das der erste Festivaltag war und die Schlafstätte nicht schon vollkommen zugemüllt war, so mussten sie keine Schlafsäcke oder anderes Bettzeug zur Seite treten, während sie wild an ihren Klamotten herumfummelten. Wobei der Größere wirklich schon aufgeladener zu sein schien, denn er riss ihm die Klamotten quasi eigenständig vom Leib. Mit einem Grinsen musterte Ron die weiteren Tattoos und Piercings, die zum Vorschein kamen, seine eigene Haut war zwar bunter, aber dafür hatte der andere eindeutig mehr Metall am Körper. Hach, wenn Holly nur wüsste, wie verrückt ihn der Anblick der schlaksigen Gestalt machte, er war so sehr sein Typ, dass es schon fast verrückt erschien, dass sie sich über den Weg gelaufen waren.
„Gefällt mir, was ich sehe“, entgegnete er dem anderen mit einem leichten Zwinkern und ließ sich protestlos von ihm auf den Boden drücken. Obwohl Ron wohl der Stärkere war, machte es ihm nichts aus, sich ein wenig von dem Dunkelhaarigen herumkommandieren zu lassen, er war in seiner letzten Beziehung eigentlich immer derjenige gewesen, der getoppt worden war, und es hatte ihm gefallen, auch, wenn ihm ehrlich gesagt die Abwechslung gefehlt hatte. Mal sehen, auf was Holly hinauswollte. Vielleicht war er ja in der Rollenverteilung festgefahrener, das konnte man ja von außen nie sehen.
Gierig erwiderte er die heißen Küsse, fuhr mit seinen Lippen über den langen dünnen Hals und die Brust, grinsend an dem Nippelpiercing ziehend. Da war er ja nicht enttäuscht worden. Schnell landeten auch die störenden Stiefel irgendwo draußen, sodass sie allen Platz füreinander hatten und sie endlich nackt sein konnten. Mit einigen geschickten Bewegungen zog Ron die Hose des anderen über die schmalen Hüftknochen, tastete mit den Fingern forschend über die Haut des anderen, seine Oberschenkel leicht massierend. Holly ging wirklich schnell voran, und er stieß sogleich ein dunkles Keuchen aus, als sich seine Hand in seiner Boxershorts wiederfand. Die Berührungen des anderen fühlten sich gut an, er verstand etwas von Handjobs, definitiv, aber dennoch hoffte Ron, dass er es nicht bis zum Ende trieb, denn er war so aufgeladen und geil, dass er sich eigentlich mit so etwas nicht zufriedengeben wollte. Seine Fingernägel gruben sich leicht in den Rücken des Größeren, beobachteten, wie er Kondome und Gleitgel aus seinem Rucksack holte. Dass er so vorbereitet auf ein Festival ging! Ron musste leicht glucksen, klar, er hatte auch immer ein Kondom im Portemonnaie, nur für alle Fälle, aber Gleitgel? Nunja, sie konnten nur davon profitieren! Immerhin hatte der Kleinere selbst schon länger keinen Sex mehr gehabt. Aber ehrlich gesagt hatte er sowieso nicht das Gefühl, dass Holly ihn toppen wollte, wofür sonst die Vorarbeit leisten? Ron ließ es mal darauf ankommen, als der andere kurz in seinen Bewegungen innehielt und stemmte sich auf, den schmalen Leib jetzt wiederum auf den Boden drückend, seine Handgelenke leicht umklammernd. Obwohl er so groß war, war er wirklich ziemlich leicht, es war faszinierend, wie einfach er mit ihm umspringen konnte. Er spürte, wie sich die anbahnende Erektion des Dunkelhaarigen gegen seinen Unterkörper drückte und ihm wurde heiß und kalt gleichzeitig. Er griff nach dem Kondom und der Gleitmittelflasche, schenkte der Bohnenstange einen prüfenden Blick, während er die schwarze Tube geschickt hochwarf und auffing.
„Darf ich?“, fragte er mit einem nervösen, aber vorfreudigen Ausdruck in den blauen Augen. Zum Glück stimmte der Größere zu, sodass Ron schon beinahe übereilig das Kondom aufriss und es über seine Erregung stülpte, etwas Gleitgel darauf verteilend. Er beugte sich noch ein über Holly, was gar nicht so einfach war, weil er so lang war, küsste so viel der tättowierten Haut, wie er erreichen konnte. Von draußen drangen hin und wieder gedämpfte Stimmen zu ihnen durch, die Ron kein bisschen interessierten, selbst, wenn irgendjemand dort draußen ahnen mochte, was hier drin vorging, war es ihm egal und würde ihn sicher von nichts abhalten. Sie waren sicher nicht die einzigen, die auf diesem Festival Sex haben würden, wenn doch, dann wäre es ein sehr trauriges Festival. Und auch nicht ihr Problem, denn sie würden Sex haben.
„Ich hoffe ich hab´s noch drauf“, räusperte er sich verlegen und schenkte Holly einen letzten Blick, bevor er seine ewig langen Beine um seine Hüfte legte und sich noch einmal zu ihm hinterbeugte. Vorsichtig zog er ihm die Brille von der Nase, beobachtete schmunzelnd, wie er ein paar Mal blinzelte, bevor er sich einigermaßen darauf eingestellt hatte. Er legte das Gestell so weit wie möglich beiseite, bevor er seine volle Aufmerksamkeit wieder Holy schenkte und langsam in ihn eindrang. Es war nicht so schwer, wie er befürchtet hatte, von den typischen Starschwierigkeiten einmal abgesehen, sodass Ron sich nicht wirklich lange zurückhalten musste und Holly ein breites Grinsen schenkte, als er die ersten lusterfüllten Laute vernahm. Er zog den Größeren an der Hüfte noch etwas näher zu sich heran, bevor er erneut seine Lippen suchte, sein Becken dabei immer stärker gegen seinen Unterleib stoßend. Es fühlte sich so verdammt gut an in ihm drin zu sein und er beobachtete nur zu gern die Gesichtsregungen des Größeren, die ihm verdeutlichten, dass er seinen Job vermutlich nicht so schlecht machte. Er musste hier ein gutes Mal abliefern, immerhin hoffte er stark, dass das hier nicht nur einfach ein kleiner, fixer One-Night-Stand blieb, und wie sollte er von Holly erwarten, dass er bei ihm blieb, wenn der Sex mies war?! Also legte er besser all seine Energie in die immer schneller werdenden Stöße, ließ seine Hand, die nicht den Oberschenkel der Bohnenstange entlang strich, zu seinem Schritt wandern um seine Erregung zu massieren. Spätestens jetzt wussten wohl auch die letzten unschuldigen Festivalbesucher, die an ihrem Zelt vorbeigingen, hören, was hier drin vor sich gingen, denn keiner von ihnen hielt sich auch nur irgendwie zurück mit seinem Gestöhne. Ron musste zugeben, dass er darin sowieso nicht besonders gut war, wenn ihm der Sex gefiel, dann gab er auch Laut, weshalb Sex in der Öffentlichkeit meistens nicht so besonders vorteilhaft für ihn war.
„Ich hoffe, du hast deinen blöden Ex schon vergessen“, schnaufte Ron dem anderen entgegen und lachte kurz auf, bevor er seine Stöße noch etwas intensivierte. Holly hatte die Arme fest um seinen Nacken geschlungen, und irgendwie hatte Ron das Gefühl, dass er ihn komplett umklammerte, richtete sich aber dennoch etwas auf und zog Holly dabei in seinen Schoß, sodass sie jetzt wieder einigermaßen auf Augenhöhe waren. Was in Rons Fall wenigstens hieß, dass er in Höhe seiner Schlüsselbeine war. Seine Lippen legten sich erneut um die gepiercte Brustwarze und bissen leicht hinein, an dem Metallstab kauend. Daran könnte er sich wirklich gewöhnen! Er drückte Holly sein Becken wieder stärker entgegen, die Hitze des anderen Körpers machte ihn fast verrückt, hier nach wäre er am liebsten irgendwo in einen eiskalten See gesprungen. Er hörte von draußen Stimmen, dieses Mal so nah, dass es zu vermuten war, dass es Hollys Freunde waren. Ron wurde etwas dunkler im Gesicht, vermutlich sollte er sich doch etwas beeilen, um diese Sache zu beenden, bevor sie unterbrochen wurden. Er drückte den Größeren wieder auf die Matte, schüttelte den schmaleren Leib regelrecht durch und presste seine Lippen so oft wie möglich auf die des anderen, um allzu lautes Gestöhne zu dämpfen.

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BeitragThema: Re: Hear where your music takes you    Hear where your music takes you  Icon_minitime1So Aug 18, 2013 6:06 pm

Wenn es nach ihm gegangen wäre, so brauchten sie sich gar nicht mehr unnötig viel Zeit zu lassen, sie wussten ja, worauf das hinausging und einen Rückzieher würde sicherlich auch keiner von den beiden jetzt machen, wozu denn auch, alles war so, wie es sein sollte und es war eindeutig geil! Auffordernd blickten die grünen Augen seinen Gegenüber an, stieß ein leises Lachen aus, als der Kleinere ihn plötzlich auf den Boden drückte- so gefiel es ihm schon besser! Der Schwarzhaarige war hin und weg von der Kraft, die in diesem Körper steckte, es hätte ihn heute einfach nicht besser erwischen können, immerhin war Ron eindeutig sein Typ, stark und so klein, und wenn dies kein Zeichen war, dann wusste er selbst nicht! Es geschah eindeutig zu selten, dass solche Kerle sich auf ihn einließen, ohne Angst zu haben, irgendwie etwas an ihrer Männlichkeit zu verlieren, nur, weil ihr Freund eine Bohnenstange war und sie überragte, Holly verstand es nicht sonderlich, immerhin war die Körpergröße doch nicht entscheidend, ob man männlicher war oder nicht und zumindest bei der schwulen Society hatte er eigentlich stets gehofft, dass diese heterosexuellen Pseudostandardklischees nicht aufkommen würde, doch er hatte sich oft genug getäuscht, dabei war der Braunhaarige doch eindeutig dein Beweis dafür, dass man auch Mann genug sein konnte, wenn man eben keine einsneunzig war! Doch diese Kerle konnten ihn mal, zumindest jetzt, immerhin hatte er einen Typen finden können, der ihn mochte oder der vielleicht genau das an ihm mochte- dass er ein Kleinriese war!
Erwartungsvoll beobachtete er den Tätowierten, wie er sich das Gleitgel schnappte, seinen Worten lauschend, ehe er mit großen Augen nickte. „Ich bestehe darauf.“, säuselte seine Stimme, während die Mundwinkel sich weiter nach oben schoben. Der Hobbymusiker mochte alles, er war die Abwechslung in Person, doch er hatte auch seine Vorlieben und eine der Vorlieben war es, sich von anderen toppen zu lassen, er glaubte auch nicht daran, dass der Andere wirklich bereits eingerostet sein sollte, solche Dinge verlernte man nicht, nicht einmal nach einem Jahr der Enthaltsamkeit. Wie hatte er das nur geschafft, ein ganzes Jahr lang sich auf gar keinen Typen einzulassen? Nicht einmal ein One-Night-Stand? Der Größere hätte das wahrscheinlich nicht einmal einen ganzen Monat geschafft, er brauchte die Auslastung, besonders dann, wenn sein Körper einen der großen und schlimmen hyperaktiven Momente hatte, die wirklich jedem auf die Nerven gingen!
„Ich bin mir ganz sicher, dass du es noch drauf hast.“, summte seine Stimme zur Bestätigung, schlang seine Beine regelrecht um Rons Hüfte, ihn dankbar anblinzelnd, als er seine Brille von der Nase entfernt hatte, er selbst hätte es wahrscheinlich vergessen und wer wusste schon, was dann mit ihr passieren würde. Er brauchte einen kurzen Moment, bis die Augen sich etwas an das eingeschränkte Sehen gewöhnt hatten, wenigstens konnte er noch das Gesicht des Kurzhaarigen erblicken und mehr brauchte er eigentlich auch nicht zu sehen, das Zelt hatte ohnehin nicht viel Anschauungsmaterial! Fast schon ungeduldig presste der Dunkelhaarige seinen Körper gegen den des Anderen, bis dieser endlich loslegte und langsam in ihn eindrang. Holly stieß ein leises Keuchen aus, nicht, dass er lange keinen Sex genossen hatte, doch es fühlte sich dennoch so gut an, dass er für einen Moment glaubte, Ron hätte vielleicht gemunkelt, damit er keine allzu hohen Erwartungen an ihn hatte, doch selbst wenn, war es ihm in diesem Moment so unglaublich egal, dass er es ihm nicht einmal übel nehmen konnte.
Haltsuchend schlangen sich die langen Arme des Brillenträgers über den breiten Rücken, krallten sich mit den Nägeln an seiner hellen Haut fest, rötliche Striemen hinterlassend, als sein Becken etwas schneller gegen sein Unterleib stieß, er ihm fordernd die Zunge in den Rachen schob, als er sich zu ihm herunterbeugte. Seine Finger wanderten langsam zum Nacken des Anderen, zogen ihn unweigerlich noch enger zu sich heran um ihn einen weiteren innigen Kuss auf die Lippen drücken zu können, jedoch musste die Bohnenstange sich kürzer halten, schnappte nach Luft, nur um diese wieder hinausstöhnen zu können. Auf Festivals schien der Sex so viel besser zu sein, ganz gleich ob andere Menschen sie hören konnten, Holly wusste gar nicht, ob sie wirklich so laut waren oder ob die vermischten, lustvollen Laute nur im Zeltinneren so laut zu vernehmen war, doch selbst wenn nicht- er konnte sich nicht zurückhalten, ach, er wollte es gar nicht, sie konnten ruhig mit anhören, wie gut es den beiden gerade Ding, dessen Leiber sich eng gegeneinander pressten, wie der Körper des Größeren leicht durchschüttelt und gerüttelt wurde und ihm jegliche Selbstbeherrschung oder Angst, erwischt zu werden, genommen wurde, als sich plötzlich die Hand des Anderen um seine Erregung legte und sie zusätzlich massierte. So viel Lust durfte man eigentlich gar nicht verspüren, es war so viel besser, als die Male mit seinem Ex und das dachte er nicht einmal nur, weil er ihm im Inneren irgendwie eins auswischen wollte, oh nein, das war die blanke Wahrheit, auch wenn er es ihm gerne unter die Nase gerieben hätte.
Rons Worte entlockten ein breites Grinsen aus dem Dunkelhaarigen, dessen grüne Augen die Blauen seines Gegenübers suchten. „Welcher Ex?!“, keuchte der Größere belustigt, auch wenn seine Gesichtszüge wenige Augenblicke später ihm wieder entglitten, stattdessen ein dunkles Stöhnen die Lippen verließ.
War es denn überhaupt noch möglich, noch intensiver zuzustoßen?! Holly hätte nie erwartet, dass der Braunhaarige wirklich dazu fähig war, genoss diese neuen Erkenntnisse jedoch mit jeder seiner Faser, auch die Tatsache, dass er mit Leichtigkeit alles mit seinem Körper anstellen konnte, als er ihn im nächsten Moment auf den Schoß setzte, der Schwarzhaarige überrascht aufjapste. „Daran könnte ich mich gewöhnen.“, hauchte er dem Kleineren entgegen, vergrub die Finger in seinen Haaren, entgegen seiner Stöße seine Hüften bewegend. Sie hätten wirklich ewig so weitermachen können- der Brillenträger presste seine Lippen auf jede noch so freie Stelle seines Oberkörpers, die er erreichen konnte, drückte seinen schwitzenden Körper noch enger an ihn heran, während sein Stöhnen und Keuchen immer lauter wurde, dass er glaubte jeden Moment den Verstand verlieren zu müssen, er hatte nicht einmal mitbekommen, wie sich einige seiner Freunde bereits früher auf den Weg zurück zu ihrem Platz gemacht hatten, bekam die Stimmen und immer näher kommenden Schritte überhaupt nicht mit, sodass er überrascht den Kleineren anblickte, als er abermals von ihm auf den Boden gedrückt wurde und dann auch noch begann, noch heftiger zuzustoßen, dass Holly für einen Moment glaubte, ein Schütteltrauma erleiden zu können.
Der Festivalgänger hätte seinem Gleichgesinnten beinahe die Zunge abgebissen, ließ jedoch im richtigen Moment von seinen Lippen ab, verbiss sich stattdessen an seiner Schulter, klammerte sich mit den langen Gliedern so fest an den muskulösen Körper, dass er glaubte, ihn mit seinen wenigen Muskeln erdrücken zu können, doch er konnte nicht anders, Ron brachte ihn regelrecht um den Verstand und er wusste, dass er einen Orgasmus nicht mehr länger verhindern konnte, immerhin mussten sie sowieso langsam zu Ende kommen, wenn sie nicht auf frischer Tat erwischt werden wollten und das wollte Holly um jeden Preis nicht!
„Oh Gott, Ron.“, keuchte er ihm leise ins Ohr, biss sich fest auf die Unterlippe um ein lautes Stöhnen zu verhindern, klammerte sich stattdessen noch fester um den Kleineren, erreichte seinen erlösenden Höhepunkt, begleitet vom Tätowierten, dem es offenbar nicht anders erging, als er ein letztes Mal zustieß, auf ihm niedersank. Er konnte das heftige Pochen seines Herzens auf der Brust spüren oder, naja, glaubte zumindest, dass es sein Herz war, immerhin trommelte seins ebenfalls wild im Inneren herum, sodass er nicht einmal mehr wusste, welches Pochen zu wem gehörte.
Zufrieden grinste er den Kleineren an, fuhr mit den Fingern sanft über das hellere Haare, ihm einen sanften Kuss auf die Lippen drückend, an einem der Piercings ziehend. „Von wegen verlernt, das war der geilste Sex, den ich je auf einem Festival hatte.“, murmelte die Stimme, gefolgt von einem leisen Lachen. Seine grünen Augen konnten gar nicht mehr von diesem hübschen Gesicht ablassen, irgendwie bekam er das Gefühl nicht los, dass sich zwischen ihnen gerade etwas aufbaute, vielleicht sogar schon aufgebaut hatte! Klar, sie kannten sich gerade mal eine Stunde, wahrscheinlich sogar etwas länger, und wussten bis jetzt nur Kleinigkeiten voneinander, doch noch hatten sie zwei Tage, wo sie gegenseitig erforschen konnten, wie großartig der Andere denn wirklich war, denn das war er bestimmt! Langsam schob er seinen langen Körper etwas zur Seite, sodass er neben Ron liegen konnte, auch wenn sein Körper sich so langsam beruhig zu haben schien und er wieder anständig nach Luft schnappen konnte, war Holly immer noch so furchtbar warm, wahrscheinlich, weil sie die Luft hier drinnen zusätzlich aufgeheizt hatten und nichts von draußen zu ihnen durchdrang und hoffentlich würde es auch so bleiben! Ach, er glaubte, er hatte sich gerade in diesen kleinen Kerl verliebt, es war fast schon verrückt, wie sehr er seine Nähe genoss, ein Bein zwischen seine schiebend, während seine Finger über den muskulösen Rücken strichen, mit den Lippen seine Brust liebkosend. Er hatte ganz die Leute hinter dem Zelt vergessen, die sich mittlerweile hier und da breit gemacht zu haben schienen, wenn man nach den Stimme urteilen konnte und es wunderte ihn, dass sie noch gar nicht bemerkt hatten, dass die beiden hier waren, doch genau in diesem Augenblick, wo Holly wirklich geglaubt hatte, sie könnten den Moment nach solch einem Sex genießen, vernahmen seine Ohren eine Stimme, die die beiden jeden Augenblick auffliegen ließ. „Hey, warum sind Hollys Schuhe hier und…wessen sind das? Deine, Tom?“, er konnte sich Brians Ausdruck schon denken, als alle Kerle schulternzuckend ihm klarmachten, dass es eindeutig nicht ihre Paar Schuhe war und den Gedanken, der in diesem Moment folgen sollte. Der Dunkelhaarige hatte es rechtzeitig geschafft, die Decke über die beiden zu ziehen, sodass sie wenigstens untenrum nicht nackt waren, als sein Freund das Zelt langsam öffnete, neugierig hineinblickte und erstarrte. Holly winkte dem Kleineren zu, setzte ein entschuldigendes Lächeln auf, während seine andere Hand nach der Brille suchte, sie hastig aufsetzend. „Alter, verarscht du mich jetzt?“; stieß der Blonde fassungslos aus, als seine Augen die beiden nackten Gestalten musterte, sichtlich überrascht, kein Wunder, immerhin war der Hobbymusiker vor wenigen Stunden noch niedergeschlagener und deprimierter als ein Celin Dion Song und jetzt lag er hier zerzaust und nackt neben einem anderen Kerl, nach der Hitze und dem herumliegenden Gleitgel zu urteilen, konnte sein Kumpel davon ausgehen, dass sie sogar Sex gehabt hatten, auch wenn die Nacktheit an sich bereits ausreichen sollte. „Brian, machst du bitte das Zelt zu und lässt uns anziehen?“, bat der Größere freundlich, beobachtete Brian dabei, wie er kopfschüttelnd das Zelt wieder schloss und die anderen aufforderte, ihm ein Bier zu geben, anstatt ihre Fragen zu beantworten, was ohnehin nicht nötig war.
Die grünen Augen des Festivalgängers wanderten langsam zu Ron, sich nervös am Hinterkopf kratzend. „Peinliiich.“, summte seine Stimme, gefolgt von einem leisen Lachen. „Ziehen wir uns lieber schnell an und tun so als ob sie nichts wissen.“, bei dem Anblick des Kleineren, wie dieser von dem Moment peinlich berührt zu sein schien, wäre Holly am liebsten quietschend auf ihn gesprungen, aber wieso sollte er es nur denken?! Mit einem breiten Grinsen stürzte er sich regelrecht auf seinen Gleichgesinnten, schlang die Arme um seinen Oberkörper, ihm einen Kuss auf die Lippen drückend. „Du bist so niedlich und toll, dass ich dich eigentlich gar nicht rauslassen will!“

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BeitragThema: Re: Hear where your music takes you    Hear where your music takes you  Icon_minitime1Mo Aug 19, 2013 11:33 pm

Es war so ein geiles Gefühl, endlich wieder Sex haben zu können, dass Ron sich regelrecht vergaß, immer heftiger zustieß und auch keine Rücksicht auf seine Lautstärke nahm, und das, obwohl er von draußen die Stimmen von Hollys Freunden näher kommen hörte. Es fühlte sich einfach viel zu gut an, wie die langen Arme und Beine des anderen sich an ihn klammerten, wie seine Fingernägel Striemen über seinen Rücken zogen. Er hatte zwar schon länger mit niemandem mehr geschlafen, aber er wagte behaupten zu können, dass sein letzter Freund kein Vergleich zu Holly war. Seine Sorgen, dass er irgendwie verlernt hätte, wie man jemanden vernünftig befriedigte, waren wohl unbegründet, zumindestens hörte Holly sich ganz und gar nicht so an. Er konnte ihm sogar schon seinen Namen entlocken, was Ron ein breites Grinsen auf das Gesicht zauberte, das er allerdings nicht besonders lange halten konnte, denn die ansteigende Erregung ließ ihn immer wieder das Gesicht verziehen in lusterfüllte Grimassen. Umso häufiger suchten seine Lippen die des Größeren, stießen sein Zungenpiercing an, während er ihn so innig wie nur möglich küsste. Er spürte, wie seine Zähne sich in seinen Hals gruben, aber der leichte Schmerz störte ihn nicht, es war viel mehr eine Bestätigung und ein Antrieb zugleich, auch, wenn selbst Ron das Tempo so langsam nicht mehr erhöhen konnte. Aber das war wohl auch gar nicht nötig, denn er merkte selbst, dass sowohl er selbst als auch seine Bekanntschaft kurz vorm Höhepunkt standen, und es kostete ihn nur noch ein paar Stöße, bis sie relativ gleichzeitig ihren Orgasmus bekamen. Erst jetzt machte sich die unglaubliche Erschöpfung in seinem Inneren breit und er sackte schwer atmend auf der Brust des anderen zusammen, ihn zufrieden angrinsend. Selbst jetzt konnte Holly nicht aufhören durch seine Haare zu streichen, verdammt sollte er sein! Mittlerweile musste er doch gemerkt haben, was das mit dem Tättowierten anstellte! Aber vielleicht wusste er es ja auch und es war ihm nur egal.
„Das war der geilste Sex, den ich seit Ewigkeiten hatte“, entgegnete er mit einem leisen Glucksen, bevor er sich ein wenig so von Holly wegschob, dass er neben ihm liegen konnte und ihn verträumt anblickte. Er sah vermutlich genauso verschwitzt und k.o. aus, wenn nicht sogar schlimmer, sodass er gar nicht wusste, wie er so gleich einfach wieder aufs Konzert gehen sollte! Nicht, dass ihm nicht noch ein paar sehr viel bessere Dinge als ein Konzert eingefallen wären. Er schmiegte sich etwas näher an Holly an, das Ganze hier kam ihm ganz und gar nicht vor wie eine einmalige Sache, und er hoffte einfach, dass der andere das genauso sah. Beiläufig zog er das Kondom ab und knotete es zusammen, es achtlos beiseite werfend. Viel lieber wandte er sich wieder der Bohnenstange zu, knabberte an seinem Ohr und an jedem bisschen Metall, dass er an seinem Körper finden konnte. Er liebte diese ruhigen Momente vor und nach dem Sex unheimlich, er kuschelte gerne, und anscheinend war er da nicht der einzige, sodass es ihn beinahe ein klein wenig wütend machte, als die Stimmen draußen lauter wurden.
„Ich dachte wir haben ne Stunde“, knurrte er gegen Hollys Hals, schreckte allerdings auf, als die Stimmen immer näher kamen. Flogen sie jetzt tatsächlich wegen einem blöden Paar Schuhe auf? Wenn Ron das gewusst hätte, hätte er die ollen Treter so weit wie möglich davon geschleudert. Zum Glück dachte wenigstens einer von ihnen genug mit, denn Ron hatte gar nicht realisiert, dass gleich jemand in das Zelt platzen könnte, und dann hätte er hier vermutlich noch vollkommen nackt herumgelegen. Nicht, dass er sich für seinen Körper schämte, es gab nichts daran auszusetzen, aber das hieß ja nicht, dass irgendwelche Fremden ihn sofort sehen mussten! Nunja, Fremde, die nicht gerade Holly waren....Er hatte die Decke gerade weit genug über seinen Unterleib gezogen, dass nichts mehr entblößt war, als sich mit einem Surren die Zeltplane öffnete. Etwas entgeistert starrte er Hollys Freund an, vage erinnerte sich der Kleinere daran, dass Holly erzählt hatte, wie er seinen Freunden in den Ohren gelegen hatte. Vermutlich kamen sie sich ein klein wenig verarscht vor, ihn jetzt bereits wieder mit einem fremden Kerl in flagranti zu erwischen. Oh man, jetzt kam Ron sich beinahe ein wenig nuttig vor! Aber nein, er konnte ja das Beste daraus machen, wenn sie sich hier nach noch wirklich näher kamen, dann war es nur eine heiße Geschichte, wie sie sich kennengelernt hatten.
„Hey, ein bisschen Privatssphäre, ja!“, rief er dem Unbekannten entgegen, ein leichtes Grinsen aufsetzend, während er nicht von dem Größeren abließ. Es war ohnehin offensichtlich, was sie hier drin getrieben hatten. Die Hitze, die sich mit dem Öffnen des Zelts ein wenig verflüchtigt hatte, war Indiz genug, und naja, dass sie nackt waren war wohl mehr ein Schlag mit dem Zaunpfahl mitten ins Gesicht. Ron war froh, als die fremde Gestalt wieder verschwunden war, ein wenig rot um die Nase war er trotz alledem irgendwie doch geworden, und er blieb noch eine Weile unschlüssig sitzen, sodass es für Holly ein leichtes war, über ihn herzufallen.
Der Kleinere stieß ein überraschtes Japsen aus, als der lange Körper sich plötzlich auf ihn warf und ihn zu Boden drückte, grinste dann aber breit.
„Wir können das hier jederzeit auch woanders fortsetzen“, lachte er ihm entgegen und schlang für eine Weile noch einmal die Arme um den schmalen Oberkörper. Vermutlich hatte Holly Recht und sie sollten sich schnell anziehen und sich zu dem Rest der Clique gesellen, auch wenn das jetzt in der Tat ein etwas merkwürdiges Kennenlernen waren. Hoffentlich dachten die anderen jetzt nicht schlecht über ihn.
„Wenn du willst, dass ich mich anziehe, musst du schon von mir runter gehen“, gluckste er belustigt und wartete darauf, dass er sich endlich wieder bewegen konnte. Etwas planlos suchte er seine Sachen zusammen, obwohl sie nur zu zweit waren, waren ihre Klamotten ein einziges Chaos, und da bei beiden die gleiche Farbe vorherrschte war es nicht so einfach, die eigene Kleidung zu finden.
„Deine Freunde haben doch kein Problem mit sowas, oder?“, fragte Ron nebenbei, während er sich nach seinen Boxershorts streckte. Er hatte keine Eile, sie hatten gerade miteinander geschlafen, da wäre es ja gerade nur lächerlich, wenn er jetzt versuchen würde, sich schnell vor dem anderen zu verstecken.
„Oh, beachte das Hinterntattoo nicht, dass war ein betrunkener Fehler.“
Er zuckte mit den Schultern und zog die karierten Boxershorts über den verräterischen Farbfleck, sich mit einem Grinsen auf den Lippen zu dem Größeren herumdrehend.
„Ich geb dir später noch mal die Gelegenheit es dir genauer anzuschauen“, fügte er hinzu und gab ihm einen schnellen Kuss, bevor er sich endgültig anzog und aus dem Zelt krabbelte, um sich seine Stiefel zu holen. Draußen tummelten sich bereits eine handvoll von Hollys Kollegen, und Ron hob etwas peinlich berührt die Hand.
„Ich bin Ron“, stellte er sich kurz vor, bevor er in seine Stiefel schlüpfte und hoffte, dass keiner blöde Fragen stellen würde. Anscheinend wollten sie auch sowieso nur ein bisschen Bier und Essen holen und hatten gar nicht vor so lange zu bleiben. Der Kleinere wollte ihnen nicht Unrecht tun, sicher waren sie sehr nett und so, aber im Moment wollte er sich lieber nur mit seinem neuen Liebesinteresse allein beschäftigen, sodass er den anderen nur fröhlich hinterher winkte, als sie wieder zu irgendeinem Konzert verschwanden. Über kurz oder lang sollten sie sich ihnen wohl anschließen, damit das Festival nicht ganz umsonst war, aber für den Moment war Holly noch viel spannender als Musik. Er griff nach einer Tüte Chips, die jemand halb geöffnet hatte liegen lassen und knabberte gedankenverloren auf einigen der Leckereien herum, bevor er dem anderen die Tüte hinhielt. Allerdings konnte ihn so etwas nicht allzu lange von den wirklich wichtigen Dingen ablenken.
„Ich hab mir deine Tattoos noch gar nicht so genau angeschaut“, gestand er wahrheitsgemäß und rückte etwas näher zu ihm heran, jeglichen Stoff beiseite schiebend, der die bunte Haut verdeckte. Einige der Motive sollten sicherlich einfach nur hübsch aussehen, aber Ron entdeckte auch genug Referenzen zu Comics und Serien und Filme, was sein Herz nur höher schlagen ließ.
„Man du wirst mir immer sympathischer! Doctor Who?“, fragte er und deutete auf ein Tattoo auf seinem Schlüsselbein.
„Du kommst nicht auch zufällig aus London? Bitte sag ja!“, ächzte Ron, er wusste einfach dass er es nicht ertragen hätte, wenn dieser wunderbare Mensch irgendwo am anderen Ende des Landes gewohnt hätte und nur für das Festival hierhergekommen wäre. Das hätte ihrer irgendwie noch nicht einmal existierenden Beziehung sicherlich einen ganz schönen Knacks verpasst. Wobei es vermutlich schon zu schön gewesen wäre, wenn sie tatsächlich in der gleichen Stadt wohnen würde, egal wie groß London auch war.

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BeitragThema: Re: Hear where your music takes you    Hear where your music takes you  Icon_minitime1Di Aug 20, 2013 10:51 pm

Bei den Worten des Kleineren erhellte sich seine Miene schlagartig, wenn das überhaupt noch möglich war! Er würde zu gerne solche ähnlichen Momente öfter mit ihm teilen können, am liebsten von heute auf bis…nun ja, ein Verfalldatum wollte er noch nicht angeben, immerhin wusste er ja immer noch nicht so genau, was das zwischen den beiden eigentlich werden würde, ob etwas aus ihnen werden würde und sie nicht nur aus ihrer Verzweiflung heraus irgendwie gerade miteinander geschlafen hatten und es vielleicht über eine kleine Festivalromanze gar nicht weiter hinausgehen würde, so etwas passierte immerhin oft genug und war irgendwo auch Teil einer dreitägigen Party mit so vielen Menschen und engen Zelten und dennoch hoffte der Dunkelhaarige, dass sie nicht solch ein Phänomen waren, ganz gleich wie weit sie im eigentlich Leben auch voneinander entfernt leben würden, es gab Skype, es gab Züge und Autos, oder zumindest Freunde, die Autos besaßen und freundlich genug waren, ihn umherzufahren, auch wenn sie gerade sicherlich nicht allzu gut auf den jungen Mann zu sprechen waren. Spätestens heute Abend würde alles wieder vergeben und vergessen sein, da war er sich mehr als nur sicher.
Ein wenig widerwillig lösten sich die langen Arme vom muskulöseren Körper seines Gegenübers, fuhren noch einmal über das braune Haar, ehe sich auch der Größere aufmachte, seine Kleidung im ganzen Wirrwarr ausfindig zu machen, schnell in die Boxershorts schlüpfend. Bei Rons Worten winkte der Festivalgänger lediglich kopfschüttelnd ab, nebenbei seine langen Beine in die enge Jeans zwängend. „Ach, mach dir keine Sorgen um die, die sind die chilligsten Typen, die du treffen kannst- es würde sie wahrscheinlich nicht mal stören, wenn mich eine ganze Armada im Zelt vögeln würde…auch wenn ich dich einer großen Anzahl an anderen, vielleicht sogar uniformierten Männer bevorzuge.“, lachte der Größere, amüsiert in die blauen Augen seiner neuen Bekanntschaft blickend. Es stimmte sogar- er brauchte nicht viele Kerle um sich irgendwie gut zu fühlen, da reichte ihm Ron irgendwie völlig aus, immerhin schien er wirklich alles zu besitzen, was das hin und wieder gierige Herz des Hobbymusikers verlangte, wenn nicht sogar mehr, und dabei wusste er noch nicht einmal alles über diese immer noch fremde Persönlichkeit.
Immer wieder ließ er die Augen zum Braunhaarigen wandern, schaffte es einen kurzen Blick auf seinen Hintern zu erhaschen, ehe ihm dieser verwehrt wurde, dabei schien sich etwas auf dem hübschen Stück zu tummeln, was die grünen Augen sehr gerne etwas detaillierter und in Ruhe betrachtet hätten! Rons Worte bestätigten nur seinen Verdacht und er musste laut auflachend, ehe er das hübsche Gesicht neugierig betrachtet. „Och Mann, ich weiß ja gar nicht, wie lange ich jetzt darauf warten muss, es zu sehen!“, stieß er spielerisch theatralisch aus, schob seine Mundwinkel jedoch im nächsten Augenblick weiter nach oben, ehe er den Kuss hastig erwiderte, das Kribbeln genoss.
Holly hätte gerne noch die Zeit im Zelt verbracht und ihn mit Fragen gelöchert, bis er endlich zufrieden war und der Kleinere nur das bestätigte, was er bereits die ganze Zeit über dachte- dass sie im Prinzip Gleichgesinnte waren, doch jetzt, wo seine Freunde, oder zumindest ein Teil erschienen war, sollten sie zumindest kurz vorbeischauen, vielleicht ein Bier mit ihnen schlürfen, ehe sie erneut von dannen zogen. Sie sollten wohl auch irgendwann im Laufe des Tages einige Konzerte besuchen, alleine schon, weil sie ordentlich Geld dafür ausgegeben hatten und die sollten sie vielleicht nicht mit Faulenzen verschwenden, auch wenn es so schwierig war, auch nur eine Sekunde lang vom Anderen abzulassen, geschweige denn wegzuschauen! Holly erwischte sich dabei, wie er über dem Rand seiner Brille hinaus den Tätowierten dabei zuschaute, wie er sich das Oberteil über den Kopf zog, erhaschte noch einmal einen letzten Blick auf seinen nackten Oberkörper, ehe dieser vom Baumwollstoff verdeckt wurde und er sich wohl nur noch seiner eigenen Erinnerung bedienen konnte, zumindest so lange, bis er ihm wieder alles vom Leib reißen konnte…vielleicht heute Nacht?
Nun gut, er sollte weniger an die nächste Nummer denken und schneller Ron aus dem Zelt folgen, entschuldigend in die Runde blickend, einige von ihnen waren wohl sichtlich wütend auf die Bohnenstange, jedoch nur die, die mit ihm in einem Wagen festsaßen und sich ewiges Gejammer anhören durften. Irgendwann würde er sich noch bei ihnen dafür entschuldigen, doch er hatte es doch auch nicht kommen sehen, dass man plötzlich den Kerl traf, der irgendwie auf einen Schlag all den Herzschmerz und das Leid verpuffen ließ, als ob es Tom niemals gegeben hatte und als ob er ihn nie geliebt hatte oder zumindest so sehr gemocht, dass er glaubte, ihm bald mitteilen zu können, dass er ihn liebte. Zum Glück war es nie dazu gekommen!
Wenigstens schienen sie keine Probleme mit dem Neuankömmling zu haben, wahrscheinlich hätten sie sich noch viel länger mit ihm beschäftigt, oder zumindest ein Teil der Leute, so wusste er, dass Brian sich niemals übermäßig mit anderen Menschen beschäftigte, er nahm sie hin und akzeptierte sie, wenn sie aussahen, als könnte man sie akzeptieren und irgendwie verlief diese Methode bis jetzt immer ganz gut, zum Erstaunen vieler, allerdings waren die Leute nur kurz da, Holly konnte nur kurz Information erhaschen, wie das Konzert verlaufen war, ehe sie mit ihren Bierflaschen weiterwanderten, sie noch einmal fragend anblickend, als diese beschlossen, noch ein wenig hierzubleiben, hakten jedoch nicht weiter nach, blonde konnten sehen, was hier eigentlich vor sich ging und dass die beiden eindeutig ihre Privatsphäre haben wollten…zumindest bis zum späten Abend, sobald wieder zurückgekehrt waren. „Wir gehen später los, ich will noch was essen und so.“, murmelte der Brillenträger lächelnd seinen Freunden hinterher, hob zum Abschied seine Hand, ehe sein langer Körper schnell zum Kleineren heranrutschte, ihn breit angrinsend. Seine Finger verschwanden kurz in der Chipstüte, sich eine Handvoll des ungesunden Zeugs herausholend, ehe diese nach und nach in seinem Mund wanderte und er einen Moment lang nicht fähig war etwas zu sagen oder gar irgendwie auf die Worte des Anderen zu reagieren. Schnell schluckte der Schwarzhaarige die Reste hinunter, die Krümel an den Fingern an seiner Hose abwischend, ehe er Ron die gesamte Aufmerksamkeit schenkte. „Du hast ja jetzt massig Zeit, dir jedes Tattoo genauer anschauen zu können..“, summte seine Stimme zufrieden, als der Tätowierte hier und da den Stoff seines Shirts wegschob um die gestochenen Muster auf seiner Haut besser betrachten zu können- Holly war bereits vorher aufgefallen, dass einiges auf seiner Haut dem des Anderen glich, grundsätzlich schienen sie einen sehr ähnlichen Geschmack zu haben und das machte ihn auf einer eigenen Art und Weise glücklich, denn auch wenn all diese Muster und Farben nur für ihn bestimmt waren, war es immer wieder schön zu sehen, dass sie auch anderen Leuten gefallen könnten, besonders Leuten, die irgendwie besonders toll waren, dass man sogar ein bisschen danach eiferte, von ihnen ebenfalls als cool und interessant empfunden zu werden, im vollsten Wissen, dass man jetzt ohnehin nicht plötzlich etwas ändern konnte, sollte ihm etwas nicht gefallen.
Eine feine Gänsehaut legte sich um den schmalen Körper als Ron mit seinem Finger plötzlich auf sein Schlüsselbein deutete, formte ein weiteres breites Lächeln. „Natürlich Doctor Who- welcher Brite mag nicht wenigstens einen Doctor?!“, entgegnete der Brillenträger lachend, jedoch verstummte das Lachen im nächsten Moment schnell, stattdessen starrte er seinen Gegenüber mit großen Augen an. London? Hatte er etwas von London gesagt? Oh Gott, er glaubte er würde sich im nächsten Moment einpinkeln! Holly hatte diesen Gedanken schon längst abgeschrieben, irgendwie war ihm bewusst, dass es eine viel zu große Herausforderung gewesen wäre, sollten sie wirklich in derselben Stadt leben, doch anscheinend schien dies nicht einmal ein Ding der Unmöglichkeit gewesen sein, natürlich nicht, sonst hätte er ihn wohl kaum danach gefragt, ob er dort lebte! „Ach du Scheiße, du wohnst echt in London? Also so richtig, nicht irgendwie um London herum und weil es cool klingt, sagst du, dass es London ist? Oh Gott!“, seine langen Finger schmissen die Chipstüte, die der Braunhaarige immer noch in der Hand hielt, hastig beiseite, warf sich erneut auf seine Bekanntschaft drauf, hastig seine Lippen suchend. Es war ohnehin schon viel zu lange her, seit er den Kleineren geküsst hatte, sodass er jetzt gar nicht mehr aufhören konnte, jedes Mal, nachdem beide Luft geholt hatte, abermals einen noch innigeren Kuss auf Rons Mund drückend. „Das heißt wir können uns öfter in London sehen! Wow, ich meine, wow- sowas kann doch nicht einfach zufällig passieren und dann auch noch auf einem Festival! Später stellt sich heraus, dass ich deinem Blog folge.“, scherzte die Bohnenstange, hob im nächsten Moment jedoch eine Augenbraue, den Kleineren fragend anblickend. „Hast du überhaupt tumblr oder bin ich wieder einer der einzigen, die zwischen fünfzehnjährigen Teenagern rumsitzt und sich fragt, ob ich genauso mit fünfzehn war. Ich wusste damals nicht einmal was Photoshop war und die machen Zeugs, das ich bis heute nicht kann! Ich kann nur mit Musik und so aushelfen aber irgendwie scheint es die wenigsten zu interessieren. Was machst du eigentlich so, wenn du nicht gerade auf Festivals Kerle anschleppst?“, neugierig betrachteten die grünen Augen den Kurzhaarigen, spürte, wie seine Mundwinkel vom ganzen Lächeln und Grinsen zu schmerzen begangen, doch anstatt ernster zu blicken, grinste der Hobby- Musiker einfach noch weiter. „Ach, ich könnte den ganzen Tag einfach nur rumsitzen und dich ausfragen, wer zum Beispiel dein Lieblingssuperheld ist oder dein Lieblingsfilm oder deine Lieblingsserie, abgesehen von Doctor Who, ach was rede ich, wer braucht eine weitere Lieblingsserie, wenn man den Doctor hat!“, Holly glaubte er würde sich gleich den Mund fusselig reden, er wollte einfach so viel über den Anderen wissen, alles, was sie vielleicht verband oder gar irgendwelche Unterschiede ausfindig machen, immerhin wirkte Ronald so interessant und das war er auch und dass beide auch noch den selben Wohnort teilten, machte dieses Individuum noch interessanter. „Also wenn wir, naja, wenn wir uns öfter sehen wollen, können wir sogar die Jubiläumsfolge schauen, ich meine, das wäre so cool! Natürlich nur, wenn du mich nochmal sehen willst.“, murmelte die Stimme des Größeren, wurde dabei etwas rot um die Nase. „Ich würde es nämlich gerne nicht nur bei dem Festival belassen, so jemanden wie dich finde ich bestimmt nicht so schnell.“, in der Tat waren die meisten, die genauso oder zumindest ähnlich tickten, wie er, Mädchen gewesen und auch wenn er jetzt nichts gegen das weibliche Geschlecht hatte, so konnte er sich in keine von ihnen verlieben, suchte doch bevorzugt lieber nach Gleichgesinnten und zwar in jeder Hinsicht, wobei sein Herz ihm sicherlich auch dankbar gewesen wäre, hätte er es geschafft, sich in einen der Frauen zu verlieben, die sich mittlerweile seine Freunde schimpften. Holly fragte sich, wo Ron nur in all den Jahren abgeblieben war, warum sie sich erst jetzt sahen, wo sie doch offensichtlich so vieles Taten, was gleich war, sogar auf die gleichen Festivals und Konzerte gingen, wie ihm beim kurzem Vergleich ihrer Bändchen klar wurde, und dennoch hatte es so lange gedauert, bis sie sich über dem Weg gelaufen waren. „Irgendwie bin ich wirklich froh, dass ich nicht vorne bei den anderen heute geblieben war und dass Tom mit mir Schluss gemacht hat.“, gestand der Dunkelhaarige sanft lächelnd, anschließend erneut die Lippen des Kleineren suchend. Sanft schob er seine Zunge an den Zähnen vorbei, stupste die Zunge des anderen spielerisch an und wollte gar nicht mehr von ihm ablassen, immerhin fühlte es sich so gut an, dass er glaubte verrückt zu werden. „Ich glaub deine Freunde bekommen dich gar nicht mehr zu Gesicht, weil ich dich nicht mehr hergeben werde! Nein im Ernst, du kannst die Nächte bei mir im Zelt verbringen!“, presste der Brillenträger zwischen den zarten Küssen hervor, fragend in die strahlend blauen Augen seiner neuen Errungenschaft blickend. „Ein nein wird übrigens nicht akzeptiert!“

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BeitragThema: Re: Hear where your music takes you    Hear where your music takes you  Icon_minitime1Mi Aug 21, 2013 11:33 pm

Das breite Grinsen auf seinem Gesicht wollte gar nicht weniger werden, er liebte es, über all den ganzen nerdigen Kram zu reden, für den selbst der Großteil seiner Freunde nicht die nerven hatte, und anscheinend war Holly endlich mal jemand, der sein großes unnützes Wissen über diese ganzen Serien wirklich zu schätzen wusste!
„Ich glaube, Nine war mein Favorit, aber im Endeffekt mag ich sie irgendwie alle“, grinste er breit. In ihm war schnell die Idee geboren, sich auch eine Tardis oder so stechen zu lassen, immerhin war diese glorreiche Serie auf seiner Haut noch nicht vertreten, und das war wirklich eine Schande! Er sollte sich ein Beispiel an Holly nehmen. Im nächsten Moment dachte er allerdings auch schon, dass er vor Freude in Ohnmacht fallen müsste. Fassungslos starrte er die Bohnenstange um, die ihn im nächsten Moment schon wieder umsprang, anscheinend wurde das zwischen ihnen noch zur Gewohnheit! Aber das wäre eine Angewohnheit, mit der Ron sehr gut umgehen könnte. Seine Arme schlangen sich um den schlanken Oberkörper und zogen ihn noch ein wenig näher an sich heran, während seine Küsse ihm beinahe die Luft zum Atmen nahmen. Aber er wollte sich nicht beschweren, viel zu weich und angenehm waren die Lippen des anderen. Und war das denn auch die Möglichkeit? Wie viel Glück konnte er schon haben, dass seine neue Bekanntschaft tatsächlich aus der gleichen Stadt kam wie er? Das war doch einfach irre, so etwas musste Schicksal sein, anders konnte er es sich nicht erklären.
„Voll in London drin, mitten in Camden, ich schwöre hoch und heilig, dass ich nicht nur so tue als ob“, lachte er und nutzte die Gelegenheit, um seine Hände unter das Shirt des Größeren zu schieben. Seine warme Haut fühlte sich einfach so angenehm an unter seinen Fingerspitzen, dass es wirklich schon verboten erschien. Außerdem brachte das gleich wieder schmutzige Gedanken in seinem Kopf auf, aber was wäre schon dabei gewesen? Hollys Freunde waren wieder verschwunden und sie wären im Zelt wieder unter sich, aber im Moment erschien es dem Informatiker genauso spannend und interessant, sich mit dem Brillenträger über ihre Obsessionen zu unterhalten. Ron mochte Sex unglaublich gerne, aber wenn er denn dann schon mal jemanden traf, mit dem er auch auf so vielen anderen Wellen harmonierte, dann wäre es doch wahrlich eine Schande, sich nur auf das körperliche zu reduzieren! Wenn Ron sagte, dass Holly für ihn nicht nur eine Festivalbekanntschaft war, ein klein bisschen Spaß, dann meinte er das auch so, und dann gehörte es auch dazu, sich stundenlang nur zu unterhalten.
Bei der Erwähnung seines Blogs stieß er einen hohen Laut aus, beinahe ein Quietschen und grinste breit.
„Was denkst du denn, natürlich hab ich tumblr, ich leb´ doch nicht hinterm Mond! Wo sollte ich denn sonst alle Infos herbekommen, die ein Fanboy braucht, um glücklich zu sterben?“, stieß er aus und kannte all die kleinen Problemchen, die Holly so aufzählte nur viel zu gut.
„Ach, als wir fünfzehn waren gab´s doch gar kein richtiges Photoshop“, lachte er zu ihrer Verteidigung, aber er musste zugeben, das er mit so etwas gar nicht allzu schlecht umgehen konnte, immerhin war er Informatiker, er wusste einfach wie Computer so funktionierten.
„Ich hab Informatik studiert, ich muss wissen, wie sowas funktioniert“, erklärte er ihm und zwang ihn wenigstens so weit von sich herunter, dass er sich etwas aufsetzen konnte und nicht mehr auf dem leicht aufgeweichten Boden lag. Er blieb allerdings trotzdem so nah wie möglich an Holly gedrückt und strahlte ihn breit an. Also war er auch Musiker! Er hätte es sich irgendwie fast gedacht, er wirkte irgendwie so, auch, wenn natürlich nicht alle Menschen, die Musik mochten, auch selbst ein Instrument beherrschten. Er selbst spiele auch nur noch sehr sporadisch und war wohl sehr aus der Übung gekommen.
„Ich spiel übrigens auch Schlagzeug und Gitarre, also wir könnten mal zusammen spielen, wenn du magst!“, schlug er vor. Je mehr Zeit er mit dem quirligen Schwarzhaarigen verbringen konnte umso besser. Da sie ja wohl beide in London wohnten war der Grundstein für eine Freundschaft oder gar mehr ja schon gelegt. Oh Gott, Ron wollte so sehr, dass es mehr werden würde. Und wenn er den Worten der Bohnenstange Glauben schenken durfte, ging es ihm wohl genauso. In Rons Magen zog sich alles zusammen, solche Schmetterlinge hatte er ja schon ewig nicht mehr verspürt!
„Das wäre wirklich das beste Date aller Zeiten!“
Bis zum Jubiläum war es gar nicht mehr so lange hin, allerdings wollte Ron nach dem Festival garantiert nicht bis dahin warten, um seine neue Bekanntschaft wiederzusehen. Seine Worte hätten Ron ernsthaft nicht glücklicher machen können, sodass er es dieses Mal war, der dem anderen um den Hals fiel und ihn trotz seiner geringen Körpermasse zu Boden drückte.
„Ich will auch, dass wir uns wiedersehen“, hauchte er dem Größeren entgegen und zog ihn etwas näher an sich heran. Jetzt fingen sie schon außerhalb des Zelts an, so miteinander rumzumachen! Aber schämen kam ja gar nicht in Frage, warum sollte er sich auch schämen für diesen wunderschönen Kerl, der ihm gerade die Zunge in den Hals schob?
„Ganz ehrlich? In deinem Fall hätte es mich ziemlich wenig gekümmert, ob du nen Freund gehabt hättest“, gestand der Informatiker und wurde leicht rot um die Nase. Er war sonst ganz sicher niemand, der herumrannte und anderen Menschen ihren Freund ausspannte, aber in Hollys Fall? Wie könnte er diesen wunderbaren Jemand jemals laufen lassen?
„Also hat es wohl doch etwas Gutes, dass Tom so ein Arsch war!“
Immerhin hatte dieser Tom indirekt auch noch dafür gesorgt, dass Ron den Brillenträger überhaupt angesprochen hatte. Vermutlich sollte er sich mal bei ihm bedanken, wenn sie sich über den Weg liefen. Was für ein Idiot würde Holly auch einfach gehen lassen?! Aber das war ja nicht sein Problem, er würde den Fehler ganz sicher nicht machen.
„Ach, meine Freunde kommen auch ganz gut ohne mich klar“, winkte er lachend ab und tat sich beinahe schon etwas schwer, zwischen den Küssen des anderen noch irgendwo seine atemlosen Worte zu platzieren. Allein der Gedanke, dass er zwei volle Nächte bei dem Größeren im Zelt verbringen könnte machten ihn ganz wuschig und vor allem matschig in der Birne. Sicher war nur dieser unnötige Sexentzug Schuld daran! Gut, dass er sich darum dieses Wochenende wohl keine Sorgen mehr machen müsste.
„Wir haben unsere Campingausrüstung sowieso liegen lassen, also werden die beiden Jungs wohl ganz froh sein, wenn sie sich das Auto mit einer Person weniger teilen müssen. Auch, wenn ich nicht besonders viel Platz wegnehme“, zwinkerte er Holly zu und konnte jetzt schon kaum erwarten, mit dem Brillenträger in einem Zelt zu übernachten. Immerhin würde man sie so ganz sicher allein lassen und ihnen diese Privatsphäre gönnen. Wer wollte auch schon bei zwei so Turteltauben übernachten?
„Also keine Sorge, ich hätte niemals Nein sagen wollen!“
Noch immer drang Musik von mehreren Ecken des Geländes gleichzeitig zu ihnen herüber, und dennoch war Ron gar nicht so motiviert, sich jetzt allzu sehr aus Hollys Nähe zu bewegen, um in irgendeinem Konzert in der Menge herumzuhüpfen. Aber anscheinend machte ihnen da noch etwas ganz anderes einen Strich durch die Rechnung, denn Ron konnte plötzlich Regentropfen auf seiner Haut spüren. Erschrocken blickte er auf, klar, der Himmel war voll mit grauen Wolken, aber war er das hier nicht immer? Jedenfalls sah das nach einem handfesten Schauer auf und der Kleinere sprang eilig auf, Holly mit ein wenig Hilfe auf die Beine ziehend.
„Habt ihr eine Regenhülle oder so?“
Die Zelte sahen zwar einigermaßen wetterfest aus, aber wer wusste, wie stark dieser Regenguss werden würde, und es war wohl besser, kurz vorzusorgen, bevor sie gleich wohlmöglich nasse Füße bekamen. Ron war mal so solidarisch und half ebenfalls schnell mit, die anderen Zelte abzudecken, sodass Hollys Freunde gleich keine nasse Überraschung erleben würden, bevor er hastig ins Trockene krabbelte, jedoch nicht unbedingt früh genug, seine Haare und sein Oberteil waren schon ziemlich durchnässt. Aber als wenn der Regen nur auf sie gewartet hätte, ging der richtige Regen erst los, als sie im Trockenen saßen. Ron konnte hören, wie er heftig gegen die Zeltplane schlug und war heilfroh, dass sie dem Chaos noch einmal entkommen waren. Hastig warf er sein durchnässtes Shirt beiseite, grinste Holly breit an.
„Tja, wir haben wohl keine andere Möglichkeit als hier zu bleiben, oder?“, grinste er ihm entgegen und hockte sich wieder vor ihn, nach seinen Händen greifend und abwesend mit den langen Fingergliedern herumspielend.
„Es ist schon verrückt, was bei Festivals alles passieren kann, oder?“, fragte er verträumt und verlor sich einen Moment in den strahlend grünen Augen. Seine Stiefel hatte er wenigstens ein bisschen zur Seite gestellt, wenn er sie wieder vor das Zelt warf, dann wären sie innerhalb von nicht mal einer Minute ganz schön nass. Ob Hollys Freunde versucht hatten zum Zelt zurückzukehren oder ob sie sich woanders untergestellt hatten konnte Ron nicht mal sagen, der Regen war so laut, dass er jegliche anderen Geräusche übertönte.
„Wo arbeitest du eigentlich, auch in London?“, hakte er neugierig nach, konnte allerdings kaum die Antwort abwarten, bis er sich schon wieder zu Holly hinüber beugte, sein Gesicht in seine Hände nehmend und ihn sanft küssend. Die Luft ging ihm langsam aus, und trotzdem wollte Ron nicht von ihm ablassen. Normalerweise war er nicht so, aber in Hollys Gegenwart hatte er nicht das Gefühl, dass er sich zurückhalten müsste.
„Ich finde es nur fair, wenn ich vorher auch weiß, auf was ich mich wohlmöglich einlasse“, gluckste er leise nah an seinem Ohr und ließ seine Hand langsam zu seinem Gürtel wandern, den er mit einem leisen Klirren öffnete. Wenn man ein Jahr nachzuholen hatte gab es ganz schön viel auszuprobieren. Nachdem die Hose des Größeren endlich geöffnet war schob er seine Hand unter seine Boxershort, massierte das Glied langsam. Seine Lippen wanderten über jede freie Stelle Haut, die er erreichen konnte, bis er Holly schließlich an seinem Kragen langsam mit sich hinunter zog, grinsend zu ihm hinaufblickend.
„Ich finde, der Regenschauer kommt wie gerufen.“
Er spürte, wie die Erektion des anderen immer härter wurde, half ihm nun auch noch aus seinem Oberteil heraus.

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BeitragThema: Re: Hear where your music takes you    Hear where your music takes you  Icon_minitime1Mo Aug 26, 2013 10:41 pm

Holly war kein Kerl, der sonderlich an höhere Mächte oder an ein Schicksal glaubte und wahrscheinlich hätte jeder andere diesen Moment bereits sehr unheimlich gefunden, denn bei all den Dingen, die sie gemeinsam zu haben schienen, wirkte es schon verrückt, doch er würde sich niemals von diesen Tatsachen eingeschüchtert fühlen, ganz im Gegenteil, sein Inneres brodelte nur so vor Freude und purem Glück, dass er so einen Typen hier wirklich gefunden hatte oder besser, sich von ihm hatte finden lassen, denn wenn der Kleinere ihn nicht angesprochen hätte, hätte er es vielleicht auch nicht getan und sie wären sich niemals so nahe gekommen und alleine der Gedanke, dass sie keine Küsse austauschen und über ihre Lieblingssachen reden konnten, war so unerträglich, dass der Dunkelhaarige ihn schnell beiseiteschob und sich lieber auf die Worte seines Nebenmanns konzentrierte, die ihn immer breiter grinsen ließen. Alleine schon, dass Ron anscheinend ebenfalls nicht nur ein Freund des Anhörens der Musik war, sondern selbst welche machte, ließ das große Herz noch höher schlagen, dass er glaubte, alle anderen könnten sein wildes Pochen in der Brust hören, doch wahrscheinlich übertönte der Bass der Musik, die dumpf aus allen Richtungen drang, egal, wie laut sein Herz auch sein mochte.
„Ich hab eine kleine Band, in der ich Bass spiele- wir müssen wirklich irgendwann gemeinsam spielen. Ach, Ronald, wo warst du nur in all den Jahren gewesen?!“, summte seine Stimme verträumt, während die grünen Augen das hübsche Gesicht fixierten. Es war wirklich ein Jammer, dass sie sich nie vorher über den Weg gelaufen waren, besonders, weil der Braunhaarige in Camden lebte und sie eine größere Chance gehabt hätten, sich zu sehen, wo doch der Laden, indem der Brillenträger fast in diesem hübschen Viertel steckte. Das Leben war manchmal wirklich ein seltsames Ding, was er nicht so richtig verstehen konnte.
Seine langen Arme schlangen sich noch fester um den breiteren Körper des Anderen, genossen seine Nähe und den Geruch, den er ausströmte und der sich wahrscheinlich im Laufe des Festivals in seiner Kleidung festsetzen würde. Was für ein Glück, dass beide sich auch danach noch treffen wollten, denn Holly war sich mehr als nur sicher, dass er nicht zum letzten Mal die Möglichkeit bekommen würde, seine Kleidung in diesem wunderbaren Duft baden zu lassen, den er bereits jetzt so sehr genoss, dass er gar nicht anders konnte, als für einen kurzen Moment seine Nase in Rons Oberteil zu verbergen, dabei die Augen schließend.
Wie schnell doch vergessen war, dass sie sich eigentlich auf einem Festival befanden und dass lauter Bands auf dem Platz verteilt gerade ihre Shows ablegten, doch das schien keinen von den beiden wirklich zu kümmern und Holly wollte diesen Moment auch nur zu ungerne zerstören, indem er seine neue Bekanntschaft jetzt einfach wegschleppte und ihn dazu zwang, sich irgendeine Band anzuschauen, obwohl er dennoch vielleicht am Abend sich noch einige Live- Shows anschauen wollte, das Geld sollte schließlich nicht umsonst ausgegeben worden sein, wobei es eine Investition bereits wert war, denn erst so konnte er wirklich dem Kleineren über den Weg laufen und sich irgendwie mit ihm anfreunden, mit dem Wissen oder zumindest dem optimistischen und etwas logischen Denken, dass daraus eindeutig mehr werden würde, immerhin stand ihnen nichts mehr im Wege, nicht einmal eine Beziehung. Der Schwarzhaarige stieß bei den nächsten Worten ein lautes Lachen aus, blickte den Kurzhaarigen gespielt empört an, ehe sich die Mundwinkel wieder hinaufschoben und ein belustigtes Grinsen bildeten. „Wenn ich ehrlich sein darf, hätte ich wohlmöglich sogar mit meinem Freund Schluss gemacht wegen dir.“, er stupste ihm leicht auf die Nase, schenkte ihm ein zartes Lächelnd, anschließend seine Lippen kostend. Tom hatte nicht viel mit ihm gemeinsam und die letzten Wochen war es ohnehin nicht mehr die glücklichste Beziehung gewesen und was ihn Stunden zuvor noch trauriger denn je gemacht hatte, so konnte er diesmal wirklich dankbar dafür sein, dass er so ein unsensibler und gemeiner Mann gewesen war und vor allem, dass er im letzten Moment mit ihm Schluss gemacht hatte, denn ohne all diesem Leid, das er verspürt hatte, wäre er niemals diesem Wesen begegnet, dessen Lippen besser schmeckten als jedes Bier auf dieser Welt, besser als all die Lippen, die die Bohnenstange je küssen durfte und das waren bis jetzt mehr als genug!
„Oooh, dann sind das ja die perfekten Voraussetzungen um bei mir zu übernachten! Eigentlich sollten zwei andere in mein Zelt kommen, aber wir haben so viele davon, dass das wohl kein Problem sein wird…es sei denn sie wollen uns ertragen.“, erwiderte der Größere lachend, Ron dabei verschwörerisch anblinzelnd- es wäre wohl das Todessurteil all jener, die freiwillig sich mit ihnen in einem Zelt schlafen legen wollen würden, denn wahrscheinlich würden sie eine unangenehme, vielleicht sogar verstörende Nacht erleben, sodass er sich mehr als nur sicher war, dass seine Freunde dankend bei den anderen schlafen würden, sie hatten ja genügend Plätze zur Verfügung, immerhin dachten sie alle voraus und nahmen stets mehr mit, als man eigentlich brauchte.
Holly war erstaunt darüber, wie selbstverständlich der Kleinere im Gegensatz zu ihm war, dass er sogar ohne seine Freunde sich überall frei bewegen konnte und dass es ihn absolut nicht störte, auch wo anders die Nächte zu verbringen oder sich sogar ein Konzert auf eigener Faust anzuschauen, ohne jemanden mitzuschleppen. Oft wünschte sich der Schwarzhaarige, dass genauso war, doch irgendwie schien sein Inneres nicht funktionieren zu können, wenn kein anderer bei ihm war, er konnte ja nicht mal alleine leben, sodass eine WG und ein Haustier das mit Abstand Wichtigste war, was dem Dreiundzwanzigjährigen Halt und Stabilität gab. Alleine sein war immerhin auch unglaublich blöd und traurig, niemand wollte allein sein und er war froh, dass er es auch jetzt nicht sein musste, nicht, solange Ronald bei ihm war und offenbar war es bereits entschiedene Sache, dass er auch das ganze Festival über bei ihm bleiben würde oder zumindest würden sie nicht von der jeweils anderen Seite weichen wollen.
Der Brillenträger war so sehr von der Nähe des Anderen eingenommen, strich immer wieder durch sein braunes Haar, sodass er nicht einmal die dunklen Wolkenformationen über ihren Köpfen mitbekam, die beschlossen, all ihr Wasser auf sie hinunterzugießen, erst, als Ron sich hastig erhob, richtete auch er sich langsam auf, die Hand mit den langen Fingern umfassend, damit er sich erheben konnte. Kritisch betrachtete er die Tropfen auf seiner Brille, welche sich um Einiges anhäuften, als er kurz hinaufblickte, einen leisen Fluch ausstoßend. Sie wussten, dass sie in England waren, das Wetter brauchte sie nicht jedes Mal daran zu erinnern! Na hoffentlich trieb es jetzt nicht jeden in seine Zelte, doch eigentlich schreckte das Bisschen regen einen eingefleischten Festivalgänger nicht so schnell ab, Holly kannte so etwas und bis jetzt hatte es ihn nie gestört, doch diesmal hatte er auf einen längeren ruhigen und schönen Moment mit dem Tätowierten gehofft, stattdessen half er dem Kleineren dabei, die Zelte abzudecken, schmiss noch einige Sachen in die Zelte hinein, damit sie nicht nass wurden. Sie sollten später doch den Pavillon in der Mitte aufbauen, dann wären die Schlepperei und das Verstauen von Klappstühlen und Essen nicht mehr nötig.
Schnell krabbelte der Dunkelhaarige in sein Zelt hinein, gefolgt von seinem Gleichgesinnten, seine Brille von den Wassertropfen befreiend. Das Shirt klebte an seinem Körper wie eine zweite Haut, alles war nass und das, obwohl nicht einmal so viel Regen auf sie niedergefallen war und erst jetzt der richtige Regen zu beginnen schien. Plötzlich wurde es so laut um sie herum, dass nicht einmal die Musik mehr zu hören, nur noch das laute Prasseln, das sie umgab und natürlich die Stimme des Kleineren, der sich bereits seines Shirts entledigt hatte, während Holly seinen letzten Stiefel auszog, froh darüber, dass er die Gummiteile nicht vergessen oder gar eines Tages weggeschmissen hatte, denn wenigstens hatten seine Füße keine furchtbare und feuchte Überraschung erlitten.
„Nicht, dass das irgendwie schlimm wäre.“, entgegnete der Brillenträger grinsend, rutschte währenddessen etwas näher zu Ron heran, ihn dabei beobachtend, wie er mit seinen Fingern herumspielte. Es war ein angenehmes Gefühl, eines, was ruhig hätte länger andauern können, zumindest genoss er es mit all seinen Sinnen. „Dafür sind Festivals gemacht, damit solche verrückten Dinge erst zustande kommen können.“, Holly blickte seinen Gegenüber verträumt an, er hatte recht, es war wirklich verrückt und dennoch irgendwo etwas, was man sich doch auf solchen Veranstaltungen hin und wieder wünschte, doch wer hätte je ahnen können, dass die beiden so viel Glück haben könnten, dass ausgerechnet dieses Mal nach all den Jahren wohlmöglich das beste Mal allerzeiten war?! Holly rückte noch etwas näher heran, wollte gerade auf seine Frage antworten, wurde jedoch von den weichen Lippen unterbrochen, die plötzlich seinen Mund zu küssen begangen, ließ sich bereitwillig darauf ein, während seine Hände über den nackten Rücken strichen. An so etwas konnte er sich wirklich gewöhnen. „Musik- ich arbeite in einem Plattenladen nicht weit von Camden…also bin ich kein Krimineller aber auch kein Superhirn.“, schnurrte er ihm leise entgegen, grinste den Tätowierten schief an. Leider hatte er nicht, wi Ron, etwas studiert und von Informatik und all diesem Kram hatte er nun wirklich keine Ahnung, doch Holly wollte auch nicht studieren, für ihn war es klar, dass er Musik machen wollte und da war es ihm auch egal, ob sein Job unglaublich hoch bezahlt war oder nicht, außerdem wusste er auch, dass er sich nicht zu rechtfertigen brauchte, warum er diesen Weg gegangen war und dass Ron ihn wohl kaum deswegen verurteilen würde, zusätzlich blieb jetzt ohnehin nicht die Zeit dafür, sich lange darüber Gedanken machen zu müssen, besonders nicht jetzt, wo die fremden Hände sich langsam zu seiner Jeans bewegten, sich unter dem Stoff seiner Bekleidung schoben und begangen das Glied zu massieren. Haltsuchend schlang der Festivalgänger seine langen Arme um dem muskulösen Körper, stieß währenddessen ein lustvolles Keuchen nach dem anderen aus, spürte, wie ihn jede Berührung immer stärker erregte. Der Braunhaarige musste so viel nachholen, was er in einem Jahr alles verpasst hatte, das wurde dem Größeren bewusst und er konnte einfach nicht genug von ihm haben, sodass es selbst für ihn sich so anfühlte, als wäre er ebenfalls so lange enthaltsam gewesen, dass er es kaum noch erwarten konnte, ein weiteres Mal das Zelt auf den Kopf zu stellen.
Ohne sich zu wehren ließ der Dunkelhaarige sich vom Tätowierten hinunterziehen, grinste ihn bei seinen Worten breit an, dabei seine Lippen suchend. Seine Zunge schob sich langsam hinein, wandte sich um die des Anderen, ihn so lange küssend, bis ihm die Luft ausblieb, was in diesem Falle sogar schneller ging, als gewollt, immerhin befand sich Rons Hand immer noch in seiner Hose und entlockte ihm weitere lustvolle Laute, die sich mit dem lauten Hämmern des Regens vermischte. „Ein Hoch auf das englische Wetter, was?“, stieß der Größere belustigt aus, den Kleineren zufrieden anblickend, als dieser die Hand rechtzeitig entfernte, sodass er nicht jetzt schon seinen Orgasmus erreichte, was durchaus eine Verschwendung gewesen wäre!
Er fühlte sich für einen Moment unglaublich befreit, als das Shirt endlich nicht mehr feucht an seiner Haut klebte und die Erregung im Inneren verbat es ihm zusätzlich, in irgendeiner Form zu frieren, und das, obwohl die Luft im sie herum noch kaum aufgeheizt von ihren Zärtlichkeiten und Bewegungen zu sein schien. Hollys Lippen berührten jede nackte Stelle, die er sehen konnte, biss sanft in die Brustwarzen seines Gegenübers hinein, spielerisch seinen Weg mit der Zunge weiter hinunterbahnend, während seine Hände schnell die Jeans öffneten, sie samt Boxershorts mit einem Ruck hinunterschoben, ehe er sie ganz von den Beinen zog und achtlos beiseite warf. Zufrieden musterte er den tätowierten, muskulösen und dennoch kleinen Körper, der sich vor seinen grünen Augen präsentierten, die sich bei dem kurzen Blick zu seinem Schritt kurz weiteten, ehe er sich erneut zu ihm hinunterbeugte, sich zwischen seine Beine platzierend. Vorsichtig legte er seine langen Finger um Rons Glied, langsam massierend, ehe seine Zunge um seinen Schaft fuhr, dabei lasziv mit großen Augen in die strahlend blauen seines Gleichgesinnten, anschließend seine Lippen um seine anbahnende Erektion legend.
Er war eigentlich kein großer Freund von Blowjobs, zumindest hatte der Brillenträger stets das Gefühl gehabt, dass er nicht sonderlich gut in solchen Dingen war, doch bei Ron spürte er ein großes Verlangen, ein angenehmes Kribbeln, während er seinen Kopf langsam bewegte, dabei einige störende Haarsträhnen hinters Ohr klemmend, hin und wieder zum schönen Gesicht des Kurzhaarigen schielend, um zu sehen, welche Regungen er ihm entlocken konnte, doch alleine die Laute, die seine Kehle verließen, waren Indiz genug, dass die Bohnenstange seinen Job gut zu machen schien. Immer wieder setzte er seine Zunge ein, genoss das Gefühl, wie das Glied immer härter in seinem Mund wurde, je schneller er sich bewegte, dass es ihn noch stärker erregte als sonst. Holly hätte wirklich die ganze Zeit so weitermachen können, doch etwas sagte ihm, dass wenn er nicht langsam von der Erektion abließ, Ron vielleicht kommen könnte und das wäre in der Tat eine Schande, nicht, dass der Dunkelhaarige es nicht mochte, wenn Kerle in seinem Mund zum Erguss kamen, das Problem war eher, dass er noch etwas von seinem Ständer haben wollte.
Schnell ließ der Hobbymusiker von ihm ab, rutschte etwas weiter zu seinem Gesicht hinüber, nur um ihn schnell einen wilden Kuss auf die Lippen zu drücken. „Hoffentlich ist es nicht ein Schauer und der Regen dauert die ganze Zeit über an.“, schnurrte seine Stimme leise in Ronalds Ohr, anschließend seinen schmalen Leib etwas aufrichtend, sodass er ein weiteres Kondom herausholen konnte, sich breitbeinig vor Rons Erregung platzierend während er das aus der Verpackung herausgenommene Kondom über sein Glied stülpte. Seine Augen blickten ihn fragend an, bei Bestätigung sich so vor dem Kleineren platzierte, dass er besser in ihn eindringen konnte, vorher noch schnell nach der Tube Gleitgel langend, welches er großzüig über seine Erektion verrieb, ehe er anschließen vorsichtig in den Anderen eindrang. Der Größere war Abwechslung gewohnt, das war wahrscheinlich das einzig Gute an Tom gewesen, dass er nicht in einer Rolle fest verfahren war und es machte ihn zusätzlich umso glücklicher, dass es bei Ron nicht anders zu sein schien. Der Dunkelhaarige konnte sich ein Stöhnen nicht verkneifen, während das Becken sich langsam bewegten, noch etwas tiefer in den Tätowierten eindringend, was mit jeder kleinen Bewegung immer einfacher wurde. Schnell beugte der Schwarzhaarige sich über den muskulösen Körper, drücke seine Lippen auf den weichen Mund, seine Finger in dem braunen Haar verbergend, während sich die Hüften im langsam Rhythmus bewegte. „Der..Wahnsinn.“, keuchte er dem Kleineren entgegen, presste seinen Körper noch enger gegen den des Tätowierten, mit den Lippen jede Stelle seines Halses liebkosend, während immer wieder ein lustvolles Stöhnen seine Kehle verließ, die Ekstase in seiner Brust immer stärker anschwoll und er sein Becken noch schneller und enger gegen Rons Unterleib presste. Er würde den Kleinen niemals wieder aus diesem Zelt hinauslassen, geschweige denn aus seinem Leben und es erschien Holly nicht einmal übertrieben, wenn man bedachte, dass sie sich lediglich wenige Stunden kannten, denn bereits diese Stunden sagten mehr über ihn aus als über all die Ex- Freunde, die er je hatte.

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BeitragThema: Re: Hear where your music takes you    Hear where your music takes you  Icon_minitime1Mi Aug 28, 2013 9:51 am

Es war wirklich schon zu verrückt, wie nah beieinander ihre Leben verlaufen waren und dass sie sich trotzdem erst jetzt über den Weg gelaufen waren. Normalerweise achtete Ron doch auf jeden coolen Typen, der ihm über den Weg lief! Und dann arbeitete Holly auch noch in einem Plattenladen, es war ja nicht so, dass der Kleinere sich in solchen Läden nicht öfter aufhielt. Immerhin war er musikbegeistert, wollte sich immer nach den neuesten oder wenigstens guten alten Platten umschauen. Und trotzdem trafen sie sich erst jetzt auf einem Festival außerhalb von London. Das Leben war manchmal wirklich ganz schön seltsam.
„Das ist so ein cooler Job!“, funkelte er ihn neidisch an, er würde auch gerne den ganzen Tag von Musik umgeben sein. Gut, er mochte seinen Job in der Zoohandlung auch ganz gerne, aber es war nicht unbedingt der Beruf, von dem er sein Leben lang geträumt hatte, und wenn er nicht den Zuverdienst durch den ganzen Informatikkram hätte, den er so für andere Leute erledigte, dann wäre das Geld auch nicht unbedingt ausreichend. Ron war es ehrlich gesagt ziemlich egal, ob sein Gegenüber jetzt studiert hatte oder nicht, was spielte das in einer Beziehung auch für eine Rolle? Der Dunkelhaarige war ja ganz sicher keine dumme Nuss, das war eindeutig klar, und für ihn zählten ganz eindeutig andere Faktoren als sein beruflicher oder schulischer Werdegang.
Zum Beispiel die weichen Lippen, die sich immer wieder auf seine pressten, ihm die Luft zum atmen nahmen, während er weiterhin Hollys Erregung massierte. Ein kleines bisschen nervös war er ja schon, immerhin hatte sich seit einem Jahr schon niemand mehr mit seinem Hintern befasst, ganz schmerzlos würde das also nicht verlaufen, aber es war ganz sicher ein Zeichen von Vertrauen, dass er das mit dem Größeren zusammen angehen wollte, und das obwohl sie sich erst so kurz kannten. Aber irgendwie fühlte es sich sowieso so an, als ob sie sich schon viel länger kennen würden. Sie waren sich so ähnlich, dass Ronald beinahe erahnen konnte, was der Bohnenstange noch so gefallen könnte, welche Serien er schaute, was er generell für ein Typ Mensch war. Im ersten Moment hatte der Kleinere es ja nicht einmal so ganz gut finden können, dass Holly seinen Freund sogar für ihn verlassen hätte, immerhin wollte er nicht der Grund für Streit und Trauer bei einem anderen Menschen sein, aber wenn er so darüber nachdachte…Wie könnte er auch so jemanden wie Holly einfach ziehen lassen, nur, weil er möglicherweise gerade mit jemand anderem zusammen war, der ja doch nicht so gut zu ihm passte?
„Ich hab mich noch nie mehr über Regen auf einem Festival gefreut“, gluckste er zustimmend und ließ sich von Holly den letzten störenden Stoff von der Hüfte ziehen. Die Küsse des anderen hatten ihn sowieso so sehr aufgeheizt, dass er nicht mehr frieren konnte. Die blauen Augen beobachteten jede Bewegung des anderen genauestens, als er ein Stück hinunterrutschte, konnte sich ein verschmitztes Grinsen gar nicht verkneifen, als er begriff, was Holly vorhatte. Es war wirklich ein großes Glück, dass sie beide so offen für alles zu sein schienen, es war immerhin nicht selbstverständlich, dass man mit einem Partner zusammenkam, der die gleichen Dinge im Bett mochte, und Abwechslung gehörte bei Ron ganz sicher dazu. Ganz egal, ob er im Prinzip über den schlaksigen Körper eigentlich immer die Oberhand haben könnte, Sex war ja kein Wrestlingmatch.
Ron konnte sein Stöhnen und Keuchen gar nicht mehr zurückhalten, als Holly begann Zunge und Lippen einzusetzen, legte den Kopf eilig in den Nacken.
„Damn, wo warst du das ganze letzte Jahr?“, stieß er lusterfüllt aus und fuhr mit einer Hand über die längeren Strähnen des anderen, sich leicht darin verkrallend, allerdings ohne dem Größeren wehzutun. Er merkte selbst, wie sein Glied bei den schnelleren Bewegungen immer härter wurde, mittlerweile war er vermutlich so laut, dass man sie trotz des starken Regens draußen hören konnte, aber es war Ron ehrlich gesagt egal, sollten die Leute draußen ruhig wissen, dass sie hier drin eine Menge Spaß hatten. Der Kleinere hatte schon fast die Befürchtung, dass Holly seine Sache so gut machte, dass er gleich schon zum Orgasmus kam, und eigentlich wollte er das jetzt nicht einfach so verschwenden, aber zum Glück ließ er doch rechtzeitig von ihm ab.
„Wenn es nach mir ginge, könnte hier gerade die Regenzeit angebrochen sein“, keuchte Ron lachend und suchte gierig die Lippen des anderen, seine Lippen fordernd an seinen Zähnen vorbeischiebend und das Metall des Zungenpiercings schmeckend. Er mochte das Geräusch, wenn der Stahl gegen seine Zähne klirrte, generell konnte er nicht genug von Holly bekommen, schlang die Arme fest um den schlanken Oberkörper und zog ihn nah an sich heran. Es war schon fast eine Überwindung, den anderen loszulassen, sodass er sich zwischen seinen Beinen platzieren konnte, ihn etwas nervös anblickend. Nein, er vertraute ihm, kein Grund zur Sorge also! Er nickte leicht, als Holly ihn fragend anblickte, gab ihm die Bestätigung, die er brauchte um loszulegen. Im ersten Moment tat es weh, trotz Gleitmittel, das war einfach der Preis für geilen Sex, und Ron klammerte sich haltsuchend an den Größeren, sein Gesicht an seiner Halsbeuge vergrabend. Er konzentrierte sich für eine kurze Weile nur auf seinen Geruch, die Wärme seiner Haut, bis der anfängliche Schmerz verklungen war und er ein tiefes Keuchen ausstieß. Seine Nägel vergruben sich leicht in Hollys Rücken, er war ein furchtbarer Kratzer, aber manche Partner standen ja auch tatsächlich auf die roten Striemen, trugen sie beinahe wie Trophäen, und Ronald musste einfach hoffen, dass der Dunkelhaarige genau so jemand war. Er hätte vermutlich niemand besserem sein eigenes erstes Mal nach dem ganzen Jahr anvertrauen können, selbst mit der etwas eingestaubten Erinnerung an sein letztes Mal Sex, das er so rum gehabt hatte, konnte er wohl mit Sicherheit sagen, dass Holly tausendmal besser war als sein Ex. Mal ganz davon abgesehen, dass der ihn eigentlich immer ein wenig zum Bottom genötigt hatte, sodass es umso angenehmer war, sich jetzt aus freien Stücken vögeln zu lassen.
Der Kleinere belohnte den anderen so gut es ihm nur möglich war mit zärtlichen Küssen, vergrub die Zähne immer wieder sanft in seiner Haut, zog an jedem bisschen Metall, was er zwischen die Zähne bekommen konnte.
Du bist der Wahnsinn“, stieß er keuchend aus, während er sich mit den Beinen nur noch enger an Hollys Hüfte festklammerte, sein eigenes Becken dem des Größeren entgegen bewegend, was ihm nur noch lauteres Stöhnen entlockte. Spätestens, als Holly auch noch damit begann, seine Erregung im Rhythmus seiner Stöße zu massieren, war es um den Verstand des Informatikers vollkommen geschehen. Wie hatte er verdammt noch mal ein Jahr ohne Sex auskommen können?! Allein der Gedanke daran, wie oft sie während des Festivals noch miteinander schlafen konnten und wohlmöglich darüber hinaus…..Ronald hatte nie gedacht, dass sein Leben noch mal so toll werden konnte, dass er Schmetterlinge in seinem Bauch flattern spürte wie wild. Allein die Vorstellung, heute Nacht wieder Seite an Seite mit jemandem einschlafen zu können machte ihn unbeschreiblich glücklich. Oder gar die Vorstellung, die ganze Nacht mit etwas anderem herumzubringen…..Der Schlagzeuger grinste breit, hätte Holly seine schmutzigen Gedanken am liebsten gleich mitgeteilt, aber sie näherten sich gerade viel zu sehr ihrem gemeinsamen Höhepunkt als dass er noch irgendetwas außer lautem Keuchen hätte hervorbringen können. Der kleine Körper bog sich dem des anderen entgegen, als er endlich zum erlösenden Orgasmus kam, sogar relativ zeitgleich mit seinem Partner, sodass sie beide schwer atmend und völlig erschöpft im Zelt lagen, während der Regen noch immer laut auf die Plane prasselte. Mit einem zufriedenen Lächeln schaute Ron in die strahlend grünen Augen, strich sacht über den schlanken Rücken, den er doch arg malträtiert hatte.
„Wie hab ich das bloß dieses eine Jahr ohne dich ausgehalten?“, fragte er grinsend und drückte ihm hastig einen langen Kuss auf. Noch war es draußen viel zu nass, um sich zu irgendeinem Konzert aufzumachen, aber vielleicht konnten sie ja dieses Mal etwas Zeit zu zweit genießen, ohne, dass irgendwelche Freunde sie unterbrachen.
„Man, meine Freunde werden so neidisch sein, dass ich endlich wieder ne Beziehung hab“, gluckste er grinsend, im nächsten Moment jedoch etwas unsicher zu Holly hinauf schielend.
„Oder bin ich jetzt zu voreilig gewesen?“, fragte er und hätte sich im Nachhinein am liebsten auf die Zunge gebissen.

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BeitragThema: Re: Hear where your music takes you    Hear where your music takes you  Icon_minitime1Mi Aug 28, 2013 11:42 pm

Der Größere war froh darüber, dass Ron ihm bereits so sehr vertraute, dass er ihn wirklich an sich ranließ und das, obwohl er schon so lange keinen Sex mehr gehabt hatte, auch nicht andersherum und abgesehen von den kurzen Schwierigkeiten am Anfang, verlief es doch viel besser als er es jemals angenommen hatte, zumindest wenn man nach der Körpersprache und den Lauten, die der Kleinere von sich gab, urteilte. Holly konnte gar nicht sagen, wie sehr er diesen Moment genoss, die Wärme des anderen Körper in sich aufnahm, als wäre es die einzige Wärmequelle, die er hatte und irgendwo stimmte es auch, immerhin war es um sie herum viel kälter und jetzt, wo der Regen auch noch war, hatte sich die Welt sicherlich um einiges abgekühlt, sodass man es ihm nicht übel nehmen konnte, dass er sich so sehr an den Leib seines Gegenübers presste. Seine Worten entlockten dem Dunkelhaarigen ein breites Grinsen, welches jedoch schnell wieder aus dem schmalen Gesicht schwand, als eine weitere Welle der Lust seinen Körper übermannte, er stattdessen ein lautes Stöhnen über seine Lippen brachte, welche im nächsten Moment bereits wieder an dem weichen Mund seiner neuen Bekanntschaft klebten, von dem er einfach nicht genug bekommen konnte.
Sein Becken stieß noch etwas härter zu, langsam schob er seine Hand zum Schritt des Anderen, mit den langen gliedrigen Fingern das Glied umfassend und es im Rhythmus seiner Bewegungen massierend. Er wusste gar nicht, woher dieser Motivationsschub kam, Holly hätte nie gedacht, dass er wirklich so unglaublich hungrig danach war, so oft mit jemanden Sex zu haben, doch irgendwie erschien es ihm beinahe unmöglich von diesem Körper abzulassen, alleine seine blauen Augen machten Dinge mit ihm, von denen er nicht gedacht hatte, er würde sie spüren können- es war einfach nur verrückt, wie gut sie aufeinander abgespielt waren, nie hätte der Hobbymusiker gedacht, dass es andersherum genauso gut klappen könnte, dass sie diese Abwechslung mit all ihren Sinnen mehr als alles andere um sie herum genossen und alleine so etwas war doch schon Basis genug, auf welcher man eine wunderbare Beziehung aufbauen konnte, unter der Voraussetzung natürlich, dass auch beide wirklich das Gleiche voneinander wollten und nicht vielleicht auch Probiertour waren, denn vielleicht wollte Ron einfach nur einen guten Freund, mit dem er in die Kiste steigen konnte, ohne irgendwelchen Verpflichtungen und Stress? Doch wenn der Brillenträger länger darüber nachdachte, dann erschien es ihm eher unwahrscheinlich, dass der Kleinere wirklich so etwas wollte, etwas sagte ihm, dass er sich nicht einmal darum Sorgen zu machen brauchte und dass beide irgendwie das Gleiche voneinander und über ihre Zukunft dachten, jetzt war allerdings sowieso nicht der richtige Zeitpunkt um sich darüber den Kopf zu zerbrechen, stattdessen fuhr der Größere mit seinen Lippen über Rons Hals, wanderte bis zu seinen tätowierten Oberarmen, jedem gestochenen Muster besonders viel Aufmerksamkeit schenkend, konnte sich jedoch nicht zurückhalten, biss hier und da sanft in sein Fleisch hinein, in der Hoffnung, dass es ihm nicht unangenehm war, nicht jeder war ein Freund von solchen Dingen, doch wenn der Kurzhaarige es genoss, seinen Rücken zu kratzen, müsste er zumindest teilweise Gefallen an solchen Dingen haben, Holly selbst genoss diesen kleinen Schmerz, der sich in seinem Rücken breitmachte und gleich wieder von der Ekstase, die in seinem Körper brodelte, verwischt wurde und ihn nur dazu animierte, sein Unterleib noch heftiger und schneller zu bewegen, härter zuzustoßen, dabei kaum noch darauf achtend, ob sie vielleicht zu laut waren, so laut, dass sie sogar den Regen übertönten und sollten wirklich einige Glückspilze mitbekommen, was sie so in diesem Zelt trieben, dann konnten sie ruhig rot vor Neid anlaufen, die Bohnenstange zumindest schämte sich keineswegs für ihren wunderbaren gemeinsamen Moment, nein, am liebsten hätte er sogar hinterher der Welt entgegengeschrien, wie sehr er den Sex genossen hatte und wie unglaublich geil seine neue Bekanntschaft war und dass nur er die Ehre haben durfte, mit ihm vögeln zu können und dass nur er das Glück haben durfte, mit ihm in einem Zelt schlafen zu können, dass Ron tatsächlich sich bereit erklärt hatte, bei ihm die ganze Zeit über zu bleiben! Und so viel Glück an einem Tag zu haben war ohnehin schon magisch genug, sodass man es ihm wohl nicht übel nehmen konnte, dass er seine Freude am liebsten jedem unter die Nase gerieben hätte.
Wann sollten sie nur noch etwas vom Festival mitbekommen? Langsam glaubte Holly, dass sie gar nicht mehr das Zelt verlassen würden, nicht einmal um zu essen und wer brauchte schon Essen, wenn man einen Kerl neben sich liegen hatte, der so großartig war, dass er sich sogar vorstellen konnte, dass sie es wirklich schaffen könnten, zwei Tage lang über all das zu reden, was sie mochten, war sich mehr als nur sicher, dass sie weitere Gemeinsamkeiten hatten, womit man eine ganze Nacht füllen konnte, ganz abgesehen von all den Zärtlichen, die sie austauschen konnten. Wie konnte dieser kleine Mann nur so schnell seine volle Aufmerksamkeit rauben, wie hatte er es mit einer einfachen und freundlichen Geste geschafft, dass sich hier gerade etwas entwickelte, was der Dunkelhaarige niemals befürchtet hatte, zumindest nicht so schnell und vor allem nicht hier, dass er sich langsam aber sicher in dieses Wesen verliebte und gar nicht mehr von ihm ablassen konnte, geschweige denn den Blick von diesen strahlend blauen Augen abwenden konnte, während seine Bewegungen ihm weitere Laute von der Kehle entweichen ließ, es war einfach nur verrückt.
Ebenso verrückt wie die Tatsache, dass Holly seinen Höhepunkt nicht mehr länger hinauszögern konnte, seine letzten Kraftreserven nahm, noch heftiger den muskulösen Leib seines Seelenverwandten schüttelte, erstaunt darüber, dass seine wenigen Muskeln so etwas überhaupt zustande bringen konnten, doch im Bett war man immer viel stärker als sonst. Der Größere stieß ein dunkles, langgezogenes Stöhnen aus, ehe sich seine Muskeln mit einem Schlag verkrampften und er zeitgleich mit Ronald seinen erfüllten Orgasmus erreichte, anschließend keuchend auf seine Brust sinkend. Seine Haare klebten verschwitzt an der Stirn, sein ganzer Körper schien beinahe zu triefen, dabei kam es ihm nicht einmal so anstrengend vor. „Wow….“, keuchte der dem Kleineren entgegen, sprachlos in das hübsche Gesicht blickend, während sein Körper sich langsam aber sicher erholte, das Herz versuchte wieder anständig in der Brust zu schlagen. Nur langsam und auch etwas widerwillig rutschte der Brillenträger zur Seite, zog sich aus seinem Gegenüber zurück, das Kondom schnell abziehend und es zusammengeknotet zur Seite werfend. Sie sollten später wirklich die ganzen Kondome und Verpackungen entsorgen, denn etwas sagte ihm, dass sie noch mehr von den Teilen verbrauchen würden und ehe sie in gebrauchten Kondomen untergingen, konnten sie jetzt zumindest beginnen, dieses Problem zu reduzieren, doch noch nicht jetzt, immerhin regnete es immer noch und er wollte nur ungerne wieder raus, außerdem war die Nähe zum Tätowierten viel toller, sodass der Festivalgänger sich eng an den kleineren Körper schmieg, mit den Fingern über seinen Rücken fahrend oder seinen Nacken kraulend, dabei hin und wieder das Gefühl der kurz geschorenen Haare genießend, sodass er glaubte, ihm würde das Kraulen viel mehr gefallen als eigentlich dem Gekraulten. „Wie habe ich nur ein ganzes Leben ohne dich ausgehalten?“, erwiderte der Größere grinsend auf die Worte des Anderen, seinen Kuss bereitwillig erwidernd, so lange, bis beiden die Luft ausging, Holly ein zufriedenes Seufzen ausstieß. Wie schön so eine Zweisamkeit doch sein konnte, es war zum verrückt werden, er hätte sich beinahe in seinen Gedanken und in kleinen Tagträumen verloren, als Rons Stimme es jedoch gar nicht erst zuließ, der Schwarzhaarige fragend die blauen Augen fixierte. Beziehung? Also hatte er tatsächlich nicht vor gehabt aus dem, was sie hatten, irgendeine Probiersache zu machen, anscheinend lag ihm doch mehr an der Bohnenstange, als es Holly je bewusst war. Beinahe hätte er seinen kleinen Körper wieder einmal regelrecht zerquetscht, wollte ihm um den Hals fallen, hielt jedoch bei den nächsten Worten inne, stattdessen heftig nickend. „Es ist doch blöd sich was vorzumachen, ich meine, alles stimmt und du bist toll und wir mögen so vieles und der Sex ist großartig und zwar…in jeder Position! Es wäre blöd, wenn wir das Offensichtliche hinauszögern.“, erwiderte der Hobbymusiker sanft lächelnd, die Lippen des Tätowierten kostend, ihn sanft auf den Boden drückend, während er sich regelrecht auf den Kleineren draufschmiss. „Ich glaube wir haben eindeutig eine Beziehung.“, schnurrte seine Stimme leise, grinste den Kurzhaarigen breit an, konnte nicht anders, als ihm einen weiteren Kuss auf seinen Mund zu drücken, die Zunge sanft an den Lippen vorbeischiebend. Es fühlte sich richtig an und erschien ihm auch kaum überstürzt, schließlich passten sie so gut zueinander, dass sie keine zehn Dates brauchten, bis ihnen klar wurde, dass es ernst zwischen den beiden war, oh nein, eigentlich brauchte Holly gar kein Date, er wollte einfach jede freie Zeit mit dem Kleineren verbringen. „Und wenn es überstürzt ist, dann sind wir wenigstens beide überstürzt und damit löst sich das irgendwie wieder auf!“, fügte Holly lachend hinzu, schmieg sich an die Brust des anderen an, seinem Herzschlag lauschend, welcher sich mit dem Prasseln der Regentropfen vermischte.
Holly wusste nicht genau wie lange sie hier rumgelegen hatte, doch langsam sehnte sich sein Körper nach einer Dusche, im vollsten Wissen, dass richtige Duschen hier fehl am Platze waren, doch der viele Sex hatte seine Haare furchtbar matschig gemacht, sodass er im nächsten Moment aufsprang, den Kleinere auffordernd anblickend. „Los, wir duschen!“, forderte er Ron aufm schmiss ihm seine Boxershorts und die Hose ins Gesicht, sich selbst hastig seine Unterwäsche über die Hüften ziehend, gefolgt von der engen Hose, ehe er den Kleineren mit sich hinauszog, wo ein furchtbarer Regenguss auf sie wartete. Der Größere stieß ein lautes Lachen bei den großen Wassertropfen aus, die sich auf seinen nackten Oberkörper legten, ehe er Ronald zu sich zog, die Arme um seinen Hals schlang, zufrieden hinunterschielend. „Gratisdusche! So können wir später wieder frisch Sex haben!“, stieß seine Stimme lachend aus, er beugte sich zum Tätowierten hinunter, drückte ihm einen langen, wenn auch sprichwörtlich feuchten Kuss auf die Lippen, genoss das klirrende Gefühl seines Piercings an den Zähnen des Anderen. „Und da soll mir einer sagen Festivals wären unromantisch!“

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BeitragThema: Re: Hear where your music takes you    Hear where your music takes you  Icon_minitime1Fr Aug 30, 2013 11:27 pm

Ron war unglaublich erleichtert, dass Holly ihn nicht schon bei dem Wort Beziehung aus seinem Zelt geworfen hatte, immerhin hätte es gut möglich sein können, dass er nach seiner Trennung gar nicht auf etwas Festes aus war, sondern nur ein wenig Ablenkung von seinem Liebeskummer suchte. Ron hätte es ihm ganz sicher nicht verübeln können! Aber allein wie sie hier so lagen und die Bohnenstange sanft seinen Nacken kraulte, machte den Kleineren so glücklich, dass er sich am liebsten schnurrend wie eine Katze in diesen Moment eingerollt hätte. Nervös schielten die blauen Augen zu ihm hinüber, konnten ein breites Lächeln gar nicht mehr zurückhalten, als er die Worte des Dunkelhaarigen vernahm. Also hatte er doch voll ins Schwarze getroffen! Es war eine unglaubliche Erleichterung, dass der andere sich durch seine Hastigkeit nicht verschrecken ließ. Was war auch schon dabei? Man hatte doch keine Verpflichtung, so und so viele Dates zu absolvieren, eine bestimmte Zeit lang zu warten, wenn alles stimmte, wieso nicht? Ron hatte ein Jahr lang auf alles warten müssen, das war wohl genug Zeit um sagen zu können, dass er sich jetzt Hals über Kopf in eine Beziehung stürzen konnte. Und Holly hatte ja vollkommen recht, sie verstanden sich prima, sie waren sowas wie Seelenverwandte, und der Sex war tatsächlich unglaublich geil. Auch, wenn Ron bei so einem tollen Kerl wie Holly sogar bereit gewesen wäre, beim körperlichen Abstriche zu machen, aber das musste er nicht, und das war umso besser. Er konnte mit dem Grinsen gar nicht mehr aufhören, so schnell hatte er einen neuen Abschnitt in seinem Leben begründet und es fühlte sich verdammt gut an. Wenn Holly auch in Camden arbeitete, dann konnte er ihn in seinen Mittagspausen besuchen, sie konnten abends zusammen in seinem Lieblingsdiner essen gehen und an freien Tagen den Plattenladen durchstöbern. Diese ganzen Gedanken, so hypothetisch sie auch sein mochten, machten Ron unglaublich glücklich, so glücklich, dass es fast verboten erschien. Immerhin waren all diese Dinge nicht fest geplant, alles war nur Spekulation und vielleicht würde es gar nicht so passieren. Aber dass die Möglichkeit bestand, dass sie genauso passierten.....Allein das machte ihn zum glücklichsten Menschen aller Zeiten.
"Dann darf ich dich jetzt ganz offiziell als meinen Freund bezeichnen?", fragte er grinsend, als der Körper des anderen sich wieder über ihm befand und ihn leicht zu Boden drückte. Ron genoss das zusätzliche Gewicht auf seinem Körper, strich mit den Fingern begierig über die nackte Haut, seine Wirbelsäule ertastend.
"Der Sex ist tatsächlich mehr als nur großartig", schnurrte der Informatiker zwischen zwei langen Küssen und fühlte sich schon fast verleitet, noch ein drittes Mal loszulegen, aber wenn sie es nur miteinander trieben wie die Kaninchen, dann war doch der Reiz auch irgendwann weg! Also genoss er lieber die Zeit zu zweit, wie Holly auf seiner Brust lag und seine Wärme an ihn abgab. Zufrieden hatte der Kleinere seine Nase in den langen, leicht verschwitzten Haren verborgen und die Augen geschlossen, er fühlte sich so wohl dass er beinahe eingenickt wäre, aber plötzlich shien der Dunkelhaarige auf eine andere Idee gekommen zu sein, sodass er etwas verdutzt aufblickte.
"Duschen, was, wo denn jetzt?", fragte er perplex. Es gab ein paar öffentliche Duschen auf dem Festival, für die Leute, die es ganz genau nahmen, aber die meisten lebten die zwei Tage über lieber ganz urig in ihrem eigenen Dreck, und Ron schämte sich nicht einmal dafür, dass er zu der zweiten Gruppe gehörte. Auf Festivals musste man nicht fein herausgeputzt ein, man wurde sowieso sofort wieder schwitzig und dreckig, wenn man in der Menge stand. Aber so langsam dämmerte es dem Kleineren, was der eigentliche Sinn hinter Hollys Worten war und er grinste breit.
"Regendusche? Klingt super", lachte er und zog sich eilig die Klamotten wieder an, die man ihm so lieblos ins Gesicht gepfeffert hatte. Draußen war es kalt und nass und unangenehm, England präsentierte sich wirklich von seiner besten Seite, aber so hatte er wenigstens einen Grund gehabt nah bei Holly zu bleiben. Nicht, dass er wirklich einen gebraucht hätte, er konnte es auch einfach so tun. Schnell hingen ihm die kurzen Strähnen ins Gesicht und er strich sie mit einem Schnauben beiseite. Musik konnte er zur Abwechslung mal nicht hören, vermutlich hatten die Bands bei dem Wetter ne Pause eingelegt. Er schlang die Arme um Hollys schmale Hüfte und küsste ihn innig, während der Regen ihn bis auf die Knochen durchnässte.
Das ganze Festival schien ab diesem Punkt irgendwie nur noch an ihnen vorbei zu fliegen. Sie hatten kaum mal fünf Minuten ohne den anderen verbracht, hatten aneinenader geklebt wie Pech und Schwefel. Wenn sie beinahe am frühen Morgen ins Zelt getorkelt waren, waren sie zusammen eingeschlafen und am nächsten Morgen waren sie zusammen aufgewacht, und meistens lag Ron irgendwie quer über seinem Freund. Rons Kumpels waren wirklich verdammt beeindruckt, dass er gleich am ersten Tag jemanden angeschleppt hatte, sie waren gute Freunde und verstanden, dass Ron seine Zeit lieber mit seiner kleinen neuen Errungenschaft verbrachte, und außerdem waren sie insgeheim wohl unglaublich froh über den extra Platz im Wagen. Zum Glück hatte das Wetter sich nach dem heftigen Schauer am ersten Tag wieder etwas stabilisiert, sodass sie beide noch einen ganzen Haufen Bands zu sehen bekamen. Aus Rücksicht stand Ron mit der Bohnenstange zusammen immer relativ weit hinten, aber er konnte damit leben, Hauptsache da war Musik und Action in der Menge, und das konnte man nun wirklich nicht beklagen. Das Zelt hatten sie zum Glück auch recht schnell für sich alleine, niemand wollte mit ihnen in einem Zelt schlafen, denn es hatte ganz sicher keiner Lust auf das permanente Rumgeturtel und....naja, den ganzen anderen Kram drumherum. Denn auch, wenn Sex garantiert nicht alles war, Ron hatte so viel nachzuholen, dass er kaum die Finger von Holly lassen konnte. Aber naja, es hatten sich ja schnell alle auf die anderen Zelte verteilt, sodass sie ganz ungestört waren. Ron hatte den anderen bestimmt schon zehn mal nach seiner Nummer gefragt, ungefähr acht mal nach seinem tumblr-Blog und den Plattenladen, in dem er arbeitete, hatte er sich auch notiert, sodass es wirklich ausgeschlossen war, dass sie sich nach dem Festival wohlmöglich aus den Augen verlieren könnten. Jetzt waren alle Konzerte gelaufen, viele waren schon abgereist, ein schieres Meer an Müll hinterlassend, und auch für Ron und seine Kumpels wurde es Zeit nach London zurückzufahren, ebenso wie für Hollys Gruppe. Der Informatiker hatte sich schon überschwänglich von seinem Freund verabschiedet, hatte ihn am liebstens gar nicht wieder loslassen wollen, aber irgendwann war er dann doch zu Pete und Matt gegangen und hatte ihnen dabei geholfen, ihre Sachen wieder in den Wagen zu laden. Aber irgendwie konnte er seine Gedanken nicht von Holly lassen, nachdem sie jetzt ein ganzes Wochenende nur aufeinander gehockt hatten, erschienen ihm selbst ein paar Tage Trennung, ach Quatsch, nur diese Autofahrt erschien ihm schon zu viel. Mürrisch stopfte er die Taschen in den Kofferraum und stieß ein leichtes Seufzen aus, sodass Matt ihn skeptisch beäugte.
"Was ist los, traurig, dass das Festival zuende ist?", fragte er beiläufig, während er die dreckigen Stiefel in einer Tüte in den Wagen warf.
"Ach, ich....ach ne, das klingt viel zu kitschig", nuschelte Ron sich in den Bart, während er sich etwas mehr in seinen Kapuzenpulli einmummelte. Während der ganzen Zeit mit Holly auf dem Festival hatte er nie gefroren, aber jetzt ärgerte er sich gerade ganz schön, dass er keine richtige Jacke mitgenommen hab.
"Jetzt rück schon raus mit der Sprache!", rief Pete von der anderen Seite des Autos und stieß ein leises Lachen aus.
"Liebeskummer?", neckte er und Ron nickte etwas zögerlich mit dem Kopf.
"Ich vermiss ihn irgendwie jetzt schon", jammerte der Kleinere und knallte den Kofferraum zu. Sie hatten alles eingepackt, was es einzupacken gab, sodass sie jetzt wohl wirklich losfahren und einige Kilometer zwischen ihn und Holly bringen würden.
"Ach scheiß drauf, ich schau noch mal nach ihm! Ich schreib euch gleich ne SMS!", rief er Pete und Matt zu, die ihn verdutzt anstarrten, ihm dann aber lachend etwas hinterherriefen, was verdächtig nach "Schnapp ihn dir, Tiger!" klang. Für so einen blöden Spruch bekam Matt garantiert noch ne Kopfnuss.
Der Schlagzeuge war in einen leichten Trab verfallen, er wusste, wo das Auto von Hollys Truppe stand, immerhin hatte er ein paar Mal mitgeholfen, Verpflegung und Ausrüstung von dort zu holen. Verdammt, die ersten Autos waren schon weg, was, wenn die Bohnenstange in einer dieser Karren gesessen hatte? Ron stieß einen leichten Fluch aus und hätte fast nicht aufgepasst, als er in Richtung des verbliebenen Wagens stakste, sodass ihn auf einmal ein lautes Hupen aufschreckte und er überrascht auf die Motorhaube starrte, die Zentimeter vor ihm zum Stehen gekommen war. Schuldbewusst blickte er in das Gesicht des Fahrers, nur, um kurz darauf Holly auf dem Beifahrersitz zu bemerken. Er stieß einen glücklichen Freudenschrei aus und eilte zur Beifahrertür, sie aufreißend und dem Größeren um den Hals fallend.
"Ich hatte schon Angst, dass ihr schon weg seid!", stieß er aus und gab Holly einen langen Kuss.
"Ich will nicht ohne dich fahren", schniefte er und schob seine Unterlippe ein wenig vor. Schmollen konnte er tatsächlich unglaublich gut.
"Habt ihr noch Platz für mich?", fragte er und setzte den mitleidigsten Dackelblick auf, den er im Repertoir hatte. Eigentlich war kein Platz mehr frei, das konnte er schon schnell sehen, aber vielleicht konnten sie ja irgendwie noch tauschen?

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BeitragThema: Re: Hear where your music takes you    Hear where your music takes you  Icon_minitime1Do Sep 05, 2013 12:32 am

Wenn es nach Holly gegangen wäre, hätte das Festival eine Ewigkeit dauern können- es war faszinierend, wie schneller er an dem Kleineren begann zu kleben und es war noch faszinierender, dass die Leute um sie herum irgendwie damit klarkamen, selbst, wenn sie die Nächte selten zum Schlafen gebrauchten, stattdessen alles nachholten, was der arme Ron offenbar lange verpasst zu haben schien. Neben der wunderbaren Musik um sie herum, die vielen Stunden, die man irgendwie wild bewegend oder einfach nur eng umschlungen verbracht hatte und die weiteren Stunden, die nur dazu da waren, um sich noch besser kennenzulernen, wirkten beinahe so unecht, wie ein viel zu guter Traum, aus dem der Dunkelhaarige nie wieder erwachen wollte. In der Zwischenzeit hatte er sich wirklich jedes Muster, das den Körper des Anderen schmückte, eingeprägt, auch das, was sich auf dem Hintern zierte, insgeheim war dies sogar sein Lieblinstattoo, irgendwie. Jede Information, die man ihm mitteilte, wurde sorgfältig in seinem Inneren gespeichert- so schnell hatte er noch nie alte Erlebnisse und Momente mit einem seiner Ex- Freunde überschrieben wie an diesem Wochenende, doch der Ältere war eindeutig es wert, dass man sogar seinen eigenen Namen vergaß, wenn man im Gegensatz dafür etwas mehr aus seinem Leben herausfinden und für sich behalten konnte.
Ach, wie konnten sie nur so lange ohne den anderen überleben, was war nur geschehen, dass sie sich nie getroffen hatten, wo doch der Plattenladen des Schwarzhaarigen sogar in der Umgebung lag, wo Ronald selbst zu hausen schien?! Manchmal war das Schicksal wirklich viel zu seltsam, doch wenigstens hatte dieses die beiden endlich zusammengebracht, sodass es sich nicht einmal mies anfühlte, wenn man so unsterblich in den Kleineren verliebt war, dass man glaubte dank all der Schmetterlinge, die in seinem Bauch flatterten, abheben zu können, Holly wäre gerne geschwebt, vielleicht könnte die dünne Luft weiter oben seinen benebelten Kopf etwas in Ordnung bringen, doch wahrscheinlich wäre er hinterher nur noch verrückter, verrückter nach dem Tätowierten, der jede Nacht und auch andere freie Minuten mit ihm im Zelt verbrachte und sie es sogar irgendwie geschafft hatten, angenehm und gut an der Seite des anderen zu schlafen, obwohl sie öfter einfach irgendwie aufeinander schliefen oder der Brillenträger seinen neuen Freund einfach mit den langen Gliedern so stark umklammerte, dass andere Leute glauben könnten, er würde ihn im nächsten Moment wie eine Schlange verspeisen wollen, doch das wäre wohl viel zu schade um so viel wertvolles Material, welches in diesem kleinen, muskulösen und schönen Körper steckte.
Seine Freunde hatten sich auch mit der Anwesenheit des Neuankömmlings abgefunden und hatten tatsächlich Gefallen an dieser wunderbaren Persönlichkeit, sodass der Größere sich sicher war, dass sie auch in Zukunft sicherlich nichts dagegen haben würde, würde Holly ihn zu irgendwelchen Veranstaltungen mitnehmen, denn mittlerweile waren sie sich einig, dass diese kleine Romanze ganz sicherlich nicht nur ein Festivalabenteuer werden würde, sondern auch darüber hinaus gehen würden.
Oh, Holly würde seine ganze DVD- Sammlung verschenken, wenn sie auf einmal doch kein großes Verlangen mehr aufeinander hatten und sich spätestens in London aus den Augen verlieren würden. Und um dieses Problem zu beseitigen, hatte das Paar wenigstens vorher ihre Nummern ausgetauscht und der Hobbymusiker speicherte jede Information, wie auch die URL von Rons tumblr- Blog in seinem Handy ein, damit er auch alles griffbereit hatte, sollte er ihn, aus welchen Gründen auch immer, nicht erreichen können. Holly gab ihm sogar die Adresse des Plattenladens, in welchem er arbeitete, nur für den Fall, versteht sich und natürlich auch, damit er so oft zu ihm kam und ihn besuchte, denn er konnte sich bereits jetzt nicht mehr vorstellen, dass die beiden sich selten sehen würden, allein der Gedanke schmerzte so sehr in seiner Seele, dass er sich fragte, was nur auf einmal mit ihm los war. Sicher, die Bohnenstange konnte schnell zu liebevoll und emotional sein, doch noch nie in seinem Leben fühlte er sich so stark zu einem Menschen hingezogen, dass er am liebsten nie wieder von seiner Seite weichen wollte und irgendwie war es doch verständlich- Ron war sein Seelenverwandter, da konnten die anderen sagen, was sie wollten, es stimmte und sie hatten so unglaublich viel gemeinsam, dass er sich einfach nicht vorstellen konnte, dass sie eines Tages auf einmal Langeweile haben würden oder gar kein Gesprächsthema mehr da wäre, worüber sie stundenlang reden konnten. Und es würde immer irgendeine Convention geben oder eine Halloween- Party, wo sie endlich ihren Nerd rauslassen konnten, der in ihnen steckte und solche Orte brachten Menschen doch nur noch näher zusammen, genau wie Festivals!
Doch auch wenn Holly wusste, dass das Ende des Wochenendes nicht bedeutete, dass es auch das Ende ihrer ganz frischen Beziehung werden würde, so fiel es dem Festivalgänger doch unglaublich schwer, auf nur eine Minute lang vom Kurzhaarigen abzulassen. Seine Arme schlangen sich immer fester um den breiteren Körper, während er seine Lippen suchte, ihn wehleidig anblickend, wenn wieder jemand von seinen Freunden ihn aufforderte, jetzt langsam beim Abräumen zu helfen, damit sie loskonnten. „Und sobald wir in London sind, rufst du mich an, versprochen?“, fragte er den Kleineren, mit großen grünen Augen in sein Gesicht blickend. „Verliere meine Nummer bloß nicht, oh ich vermisse dich jetzt schon.“, er fuhr mit den Fingern über seine Wange, spürte das angenehme Kratzen seiner Bartstoppeln am Kinn, ehe er ihm zum letzten Mal die kurz geschorenen Haare kraulte, einen letzten, langen Kuss auf seine Lippen hauchend, ehe er fast schon schmerzvoll und theatralisch von ihm abließ, ihm so lange hinterherstarrend und winkend, bis er irgendwann außer Sichtweite war. Ein schweres Seufzen entwich seiner Kehle, Holly konnte nicht glauben, dass dieses Wochenende so schnell vorbei war und dass sie jetzt tatsächlich schon wieder nach Hause fahren mussten. Naja, eine gute Sache hatte es ja- eine anständige Dusche und naja, er vermisste seinen Spock auch ein wenig und sobald sie zu Haus waren, konnte er mit Ron endlich mehr tun, als nur im Zelt rumzumachen und mit schmutzigen Haaren den Klängen verschiedener Bands zuzuhören- sie würden so viel mehr gemeinsam tun, das wusste er jetzt schon!
Und zumindest ging das Aufräumen und Einladen irgendwie schneller, wenn man in solchen Gedanken schwelgte, anstatt dem Kleinen hinterherzutrauern, auch wenn dieses furchtbare Gefühl immer wieder aufblitzte und der Brillenträger sich eingestehen musste, dass er dieses Wesen jetzt schon vermisste, doch je schneller sie zurück in London waren, desto eher könnten sie sich wiedersehen. Der Dunkelhaarige hetzte seine Freunde regelrecht umher, hatte sich schnell in den vollbepackten Wagen gesetzt, ungeduldig darauf wartend, dass seine Freunde ebenfalls einstiegen und sie endlich losfahren konnten. „Leute, jetzt kommt schon, ich will schnell in London sein- Ron und seine Freunde sind bestimmt schon über alle Berge!“, brummte die Stimme des Gepiercten, mit zusammengezogenen Augenbrauen den Fahrer anblickend.
Mit fahrigen Fingern kramte er sein Smartphone aus der Hosentausche heraus, gedankenverloren auf seiner Unterlippe herumkauend, während seine Augen immer wieder die Handynummer des Anderen anstarrten- ob er ihn jetzt schon anrufen sollte? Oh Gott, wurde er gerade obsessiv?! Es müsste unglaublich verrückt und unheimlich sein, besonders für den Braunhaarigen, wenn er jetzt auf einmal anrufen würde. Nein, er würde sich noch gedulden und sich erst bei dem Älteren melden, sobald sie zu Haus waren und das wäre doch schon bald, immerhin hatten sie es nicht allzu weit und wenn sie frisch geduscht und das Gepäck vorher ausgeladen worden war, blieb so viel Zeit, sich stundenlang mit dem Anderen zu unterhalten. Ja, das klang weniger seltsam und besonders weniger furchteinflößend oder gar obsessiv.
Schnell verstaute Holly wieder das Handy in seiner Jeanstasche, blickte noch einmal zum Campingplatz, der immer leerer wurde und ein trauriges, zertretenes und braunes Stückchen Land zurückblieb, das ein Jahr lang Zeit hatte, sich wieder zu regenerieren, unter der Voraussetzung, dass keine weiteren Festivals an diesem Ort gefeiert werden würden, von denen der Schwarzhaarige absolut keine Ahnung hatte.
Die Autos der anderen waren anscheinend bereits vorgefahren, während sie gerade erst im langsamen Tempo von ihrem Platz davonfuhren und auf einmal Brian fast einen Kerl angefahren hatte, Holly einen lauten, panischen Schrei ausstieß, im nächsten Moment die Hand seines Kumpels heftig gegen die Hupe drückte. „Du dämlicher Idiot, siehst du nicht, dass hier Autos fahren, heilige Scheiße!“, fluchte der Fahrer zornig, während der Hobbymusiker mit aufgerissenen Augen panisch die kleinere Gestalt anstarrte, die sie fast überfahren hätte und als ihm bewusst wurde, welche kleine Gestalt sie auf dem Gewissen hätten haben können, sprang die Bohnenstange regelrecht aus dem Wagen heraus, auch wenn Ron ihm tatsächlich zuvorgekommen war und bereits an der Beifahrertür stand, sie aufriss, sodass die Bohnenstange in Freiheit stürmen konnte und seinen Freund in die Arme schloss. „Du blöde Nuss, deine einzige Sorge war, dass ich weg bin?! Du hättest jetzt an unserer Fensterscheibe kleben können!“; stieß der Größere entsetzt aus, immer noch erschrocken in das Gesicht seines Gegenübers starrend. „Dummkopf, du.“, fügte er mit etwas leiser Stimme hinzu, ehe sich endlich ein Lächeln auf seinem schmalen Gesicht stahl, er Ronalds Kuss bereitwillig erwiderte, während die Finger wieder automatisch durch das kurze Haar fuhren. Er hörte ein genervtes Stöhnen aus dem Wagen, ohne einmal von den Lippen seines Freundes ablassend, den Mittelfinger zu seinen Freunden schiebend, ehe sich seine Hand wieder in den braunen Haarsträhnen vergrub. Er konnte Rons Leid nur zu sehr nachvollziehen, sodass er beinahe genauso leidend sein Gesicht betrachtete, langsam nickend. „Ich möchte auch mit dir zusammen fahren.“, gestand der Größere leise, drehte sich kurz zu Brian herum, der mit einem Kopfschütteln nur das bestätigte, was der Lange bereits dachte. „Alter, wir sind schon fünf, wenn du Ron irgendwohinquetschen willst und uns die Bullen anhalten, dann war’s das mit Festivals und der Fahrerei und ich brauche meinen Führerschein noch.“, der Blonde hob abwehrend die Hände, blickte das Pärchen entschuldigend an.
Der Dunkelhaarige stieß ein schweres Seufzen aus, es tat fast schon körperlich weh zu wissen, dass sie nicht einmal wirklich gemeinsam nach Hause fahren konnten, es sei denn… „Einen Moment…deine Freunde- sie haben doch Platz oder? Ihr wart doch gar nicht so viele! Wir könnten uns auf der Rückbank breit machen oder so und…ihr bringt meine Sachen vorbei?“, fragte der Größere nach, nervös an seiner Unterlippe kauend. Seine Freunde winkten ab, was wohl hieß, dass sie kein Problem damit hätten, sein Zeug bei ihm abzuladen, sodass der Jüngere schnell die Hand seines Gleichgesinnten packte, jedoch ihn vorangehen ließ, immerhin wusste der Schwarzhaarige absolut nicht, wie man zum Wagen seiner Freunde gelangen konnte.
Tatsächlich schienen sie weniger ein Problem damit gehabt zu haben, Platz war da und sie konnten sich auch auf der Rückbank so breit machen wie sie nur wollten, wobei sich Holly mehr als nur sicher war, dass sie gar nicht so viel Platz brauchten, denn sobald sie die Tür hinter sich geschlossen hatten, schlang er bereits seine Arme um den kleinen Körper des Anderen. „Danke, Leute, das ist echt cool von euch!“, sein Blick wanderte dankend zu den anderen Freunden. Anscheinend lag ihnen wirklich viel am Glück des Braunhaarigen und das war auch verdient, denn Ron hatte alles Tolle verdient, wo er doch ein Jahr lang niemanden hatte und Holly hoffte wirklich sehr, dass er ihm auch wirklich alles geben konnte, was er wollte und vielleicht sogar ein bisschen mehr. Seine Finger kraulten seinen Freund wie gewohnt, hin und wieder sanfte Küsse auf seine Lippen drückend. „Darf ich kurz vorher vielleicht noch zu dir, ich glaub, ich hab meinen Hausschlüssel im Wagen liegen lassen.“

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BeitragThema: Re: Hear where your music takes you    Hear where your music takes you  Icon_minitime1Sa Sep 07, 2013 12:09 am

Irgendwie hatte Ron gar nicht darüber nachgedacht, dass man ihn einfach plattfahren könnte. Vermutlich stimmte es was man sagte und Liebe machte wirklich blind. Aber er wollte einfach bei Holly sein, was hatte er davon unversehrt in seinem Wagen zu sitzen und wertvolle Zeit zu verschwenden, die er auch mit seiner neuen Flamme hätte verbringen können? Erleichtert genoss er die Lippen des anderen, er konnte es seinen Freunden nicht wirklich verübeln, dass sie angenervt waren von so viel Rumgeturtel, aber auf der anderen Seite war es ihm auch irgendwie egal. Er hatte so eine lange Durststrecke gehabt, und der Größere war einfach so perfekt, dass es nicht anders ging als sich so zu benehmen, als wenn man eine rosarote Brille aufhätte. Leider konnten aber auch noch so rosane Brillengläser nicht dafür sorgen, dass das Auto plötzlich größer wurde, und so zog der Kleinere einen breiten Schmollmund.
"Ich bin doch gar nicht groß", setzte er etwas enttäuscht an, er wollte nicht, dass seine kleine spontane Aktion jetzt doch umsonst gewesen war, aber den Führerschein eines Fremden wollte er wohl tatsächlich nicht aufs Spiel setzen. Der Informatiker war so sehr in sein sehnsüchtiges Schmollen vertieft, dass er ganz vergessen hatte, dass in ihrem eigenen Wagen ja noch massig Platz war! Sie hätten ja sogar noch zwei Leute mitnehmen können! Aber egal, wie viele sonst noch in das Auto gepasst hätten, Holly reichte ja schon, und Ronald machte einen aufgeregten Satz in die Luft.
"Super! Leute, ihr seid die Besten!", rief er noch schnell in das Innere des Wagens hinein und warf ihnen allen einen Luftkuss zu, bevor er die Bohnenstange schon wieder an einer Hand mit sich durchs Gedränge zog. Er konnte gar nicht anders, als ihn immer wieder breit anzugrinsen, und manchmal blieb er kurz stehen, um ihm einen innigen Kuss auf die weichen Lippen zu drücken. Die Welt war perfekt so, ganz genau so, und Ron hoffte, dass sie sich so schnell nicht wieder ändern würde. Pete und Matt mussten sie schon aus der Ferne gesehen haben -wie sollte man auch übersehen werden, wenn man Holly dabeihatte?!- und winkten ihnen grinsend zu.
"Quest erledigt", grinste er ihnen zu und drückte den Größeren noch etwas näher an sich.
"Es ist kein Problem ihn mitzunehmen, oder?", fragte er vorsichtshalber mal nach, aber seine Freunde winkten zum Glück einfach ab, und genau das hatte er auch irgendwie von ihnen erwartet. Sie waren beide schon länger in einer glücklichen Beziehung, und sie wussten irgendwie, wie sehr hr Freund das vermisst hatte, wie traurig er immer dreingeschaut hatte, wenn sich die beiden anderen zu einem Pärchendate verabredeten, bei denen Ron sich immer so furchtbar überflüssig vorkam. Aber bald konnten sie wohl Dreierdates machen und er war nicht mehr das fünfte Rad am Wagen!
"Ach, das ist so lieb von euch", stieß der Kleinere glücklich aus und warf sich sofort auf den Rücksitz. Matt und Pete beschäftigten sich sogleich mit der Auswahl der richtigen Musik, schraubten und drehten ein wenig an den Armaturen herum, während Ron sich lieber mit ganz anderen Dingen beschäftigte. Zum Glück hatte er kurze Beine und konnte problemlos in die Mitte der Sitzbank durchrücken, damit auch ja kein unnötiger Platz zwischen ihnen herrschte! Es war so schon Luxus, dass sie überhaupt zusammen zurückfahren konnten. Ron konnte es beinahe nicht fassen, dass sie jetzt nochmal eine Stunde für sich haben sollten, und vielleicht war nach der Autofahrt ja auch noch gar nicht Schluss, vielleicht konnte Ron sich gleich mal anschauen, wie der andere so wohnte. Als hätte er seine Gedanken lesen können, kam Holly auch gleich auf genau dieses Thema zu sprechen. Der Kleinere verzog den Mund zu einem leichten Grinsen, starrte den anderen vorwurfsvoll an.
"Das ist aber ein ganz mieser Vorwand, um in meine Wohnung zu kommen", scherzte er, während er die Streicheleinheiten über sich ergehen ließ. In solchen Momenten fühlte Ron sich immer wie eine Katze, die gestreichelt wurde, sodass er beinahe angefangen hätte zu schnuren, wenn er das denn gekonnte hätte. So musste er sich damit zufriedengeben, dass er sich ebenso revanchieren konnte wie sein Freund, und drückte Holly einen Kuss nach dem anderen auf, während seine Finger jeden Zentimeter des anderen ertastenen. Er fuhr über seine Oberschenkel, die hervorstehenden Beckenknochen, seine Magengrube und seine Rippenbogen, nichts schien irgendwie diesen Moment zerstören zu können, er war genau perfekt so, während Pete anscheinend auch irgendeinen Sender oder eine CD gefunden hatte, die ihnen allen gefiel. Nicht, dass Ron sich darum groß Gedanken gemacht hätte, die Musik bekam er eh kaum mit, lieber beschäftgtigte er sich mit seinem Freund. Hach, wie angenehm es wieder klang, dieses Wort benutzen zu können, und dann auch noch für eine Person wie Holly!
"Natürlich kannst du noch mit zu mir kommen. Wenn dich ein wenig Unordnung nicht stört!"
Ron war alles in allem eigentlich ein sehr ordentlicher Mensch, vor allem für einen Kerl, aber hin und wieder blieb dann doch mal was stehen, und gerade vor ihrer Abfahrt war er so beschäftigt gewesen mit dem Festival, dass die häusliche Routine ein wenig in Vergessenheit geraten war. Aber wer hätte auch ahnen können, dass er jemanden vom Festival mitbrachte?! Ron jedenfalls hätte die anderen ausgelacht, wenn sie ihm so etwas noch vor ein paar Tagen erzählt hatte. Und jetzt saß er hier mit Holly und sah auf so tolle Zeiten voraus! Er konnte es wirklich kaum erwarten, dass sie wieder zuhause waren und dass er Holly seine Wohnung zeigen konnte, er wollte einfach, dass die Bohnenstange so schnell wie möglich so viel an seinem Leben teilnahm wie nur möglich, und da war es sicher nicht verkehrt, wenn er schon mal wusste, wie sein neuer Schwarm denn so wohnte. Außerdem war sich Ron ziemlich sicher, dass es ihm gefallen würde. Während der Fahrt und dem angenehmen Gekraule des anderen wurde Ronald beinahe ein wenig müde, platzierte seinen Kopf auf Hollys Schoß und stieß ein zufriedenes Schnauben aus, während er die Arme um seine Hüfte schlang und ein wenig vor sich hindöste. So ein Festival war anstrengend, und er hatte eine Menge Schlaf nachzuholen, und Ron liebtes es zu schlafen, sodass er die Regelmäßigkeit wirklich vermisste.
Sie fuhren gar nicht lange genug Auto, da hatten sie London auch schon erreicht. Pete wurde als erster rausgeschmissen, räumte den Kofferraum halb leer und verabschiedete sich noch einmal von allem mit einem freundlichen breiten Grinsen, bevor er schwer bepackt in seinem Hausflur verschwand. Als nächstes steuerte Matt Camden an, und Ron konnte spüren, wie seine Nervosität stieg, er war richtig aufgeregt, ob Holly seine Wohnung gefallen würde, dabei war es doch nur ein kleiner Teil ihres Zusammenseins. Als das Auto endlich vor dem kleinen schmalen Haus hielt, in dem er lebte, klopfte sein Herz tatsächlich sehr laut, sodass er beinahe Angst hatte, Holly würde etwas merken.
"Danke, du bist echt ein Engel! Wir sehen uns morgen, okay?", fragte er seinen übriggebliebenen besten schwulen Freund noch, drückte ihm einen kurzen Kuss auf die Wange, bevor er seine Taschen aus dem vollbeladenen Kofferraum zerrte und mit Holly vor der Tür stehenblieb.
"Oh, moment mal, das kann jetzt dauern!", ächzte der Kleinere und meinte damit die Suche nach dem Schlüssel, der in einer der zahlreichen Taschen verstaut sein musste. Hastig drückte er Holly sein Gepäck in den Arm und begann nach dem Schlüssel zu suchen, den er zum Glück schneller fand als befürchtet. Der Flur war klein, dunkel und uninteressant, aber darum ging es ja auch gar nicht. Viel wichtiger war seine Wohnung, dessen Tür er kurz darauf aufstieß. Sein Gepäck ließ er einfach im Flur stehen und wandte sich dann Holly zu, ihn aufgeregt musternd. Eigentlich gab es an der kleinen Wohnung nicht viel auszusetzen. Sie war mit etwas älteren, aber gemütlichen Möbeln ausgestattet, dunkles Holz und warme Töne und überall drumherum fand man seine Obsessionen. Ob es nun Filmplakate waren oder seine DVD-Sammlung, auf die er besonders stolz war, das alles musste doch sicher auch Hollys Herz höher schlagen lassen. Auf einem Schränkchen standen sauber aufgereiht all seine Figürchen und auf dem Couchtisch stand noch eine ungewaschene Teetasse herum, ein Überbleibsel vom letzten Tag, bevor sie losgefahren waren. In der Ecke stand ein Ausschnitt in Lebensgröße von dem neunten Doktor, seinem Lieblingsdoktor, und in seinem Fernsehschrank stapelten sich die Konsolen. Ein bisschen Staub hatte alles angesetzt, aber das konnte man hoffentlich verzeihen.
"Ich hoffe es gefällt dir hier", setzte der Kleinere etwas unsicher an und schenkte Holly dennoch ein freundliches, ungezwungenes Lächeln.
"Immerhin sind wir in Zukunft eventuell öfter hier", grinste er breit und bekam bei dem Gedanken sogar ein bisschen Gänsehaut.
"Oh, achja, willst du eben deine Freunde anrufen und Bescheid sagen?", fragte er und deutete auf ein altes Telefon mit Wählscheibe. Bis man eine komplette Handynummer gewählt hatte dauerte es natürlich eine Weile, aber während Holly mit seinen Freunden telefonierte setzte Ron schonmal eine Kanne Tee auf. So gern er auch Bier trank, Tee war doch das einzig Wahre, und sicher sah das Holly so ähnlich, jeder Brite sah das immerhin so! Im Hintergrund konnte er Holly quatschen hören und konnte sich ein Schmunzeln nicht verkneifen, während er im Wohnzimmer Platz für sie schaffte. Er hatte eine große, bequeme Couch, und als sie endlich beide fertig waren, konnten sie es sich dort bequem machen, während der Duft von Tee das Wohnzimmer erfüllte.
"Musst du gleich schon weg oder bleibst du noch ein bisschen?", fragte er hoffnungsvoll und schmiegte sich an den Größeren an, sanft seinen Hals entlang küssend. Festivalatmosphäre war zwar etwas ganz Besonderes, aber gegen den ganzen Komfort des "normalen" Lebens war schwer anzukommen.
"Oh, wir könnten duschen oder baden, ich denke, das haben wir uns verdient!", grinste er verschmitzt und hob den Kopf ein wenig. Er hatte eine große Badewanne, aber selbst nur duschen war okay. So etwas kam auf einem Festival definitiv zu kurz, und Ron freute sich schon wieder darauf frisch und sauber zu sein.

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BeitragThema: Re: Hear where your music takes you    Hear where your music takes you  Icon_minitime1So Sep 08, 2013 11:55 pm

Bestimmt wäre einer seiner Mitbewohner zu Haus oder seine Freunde hätten noch auf ihn gewartet, wenn sie vor ihnen bei ihm zu Haus angekommen wären, sodass er den Kleineren gar nicht weiter zu belästigen brauchte, doch etwas in seinem Inneren sagte ihm, dass es wohl alles andere als eine Belästigung werden würde, außerdem wollte der Dunkelhaarige nur zu gerne wissen, wo dieses Wesen und vor allem wie er so lebte, seine Neugier war beinahe bis ins Unerträgliche angewachsen, sodass die grünen Augen hoffnungsvoll den Anderen anblickten und die zarten Küsse und Berührungen genossen. Die Fahrt hätte seinetwegen wirklich Ewigkeiten lang dauern können, er hatte ja beinahe vergessen, dass sich noch zwei andere Gestalten hier in diesem Wagen befanden, welche ihnen immerhin die Freiheiten ließen, sodass sie aneinander kleben konnten, so, als hätten sie noch nie in ihrem Leben eine Beziehung genossen, als wäre das ihre erste Liebe, die sie seit der Grundschule kannten und nicht mehr loslassen wollten und irgendwie hätte sich Holly sehr einen Typen wie Ron auf seinen Schulen gewünscht, er wäre sicherlich so etwas wie sein erster und wahrscheinlich auch einziger Freund auf immer und ewig geworden, denn wer würde solch einen Typen schon freiwillig wieder abgeben? Der Schwarzhaarige zumindest hatte nicht vor, je wieder von diesem Wesen abzulassen, egal, ob man ihn dazu zwang oder versuchte, ihn mit Gewalt von seinem neuen Freund wegzubringen und er hoffte sehr, dass es ihm nicht anders ging. Seine schmalen Lippen formten ein breites Grinsen, als er den Worten des Kleineren lauschte. „Kein Witz, ich hab irgendwie alles im Auto gelassen und außerdem bin ich sehr neugierig.“, erwiderte der Festivalgänger zu seiner Verteidigung, weiterhin routiniert seinen Freund kraulend, dabei das Gefühl seiner kurzen Haare unter den Fingerspitzen genießend. Es würde wohl noch zu einer Angewohnheit werden, das zu tun, doch er konnte und wollte gar nicht anders, besonders nicht dann, wenn er als Gegenleistung so viele liebevolle Zuwendung bekam, die beinahe ebenso, vielleicht sogar besser war, sodass er sich ganz den Küssen des Braunhaarigen hingab, zufrieden aufseufzend, als seine Lippen von Rons weichen Mund abließen, ehe er im nächsten Moment ein leises Quietschen ausstieß, den Tätowierten erneut wild und lange küssend, während sich die Arme um seinen Oberkörper schlangen. „Unordnung bin ich gewohnt, mach dir keine Sorgen! Oh, ich freue mich deine Wohnung zu sehen!“, stieß der Brillenträger freudig aus, drückte dem Älteren erneut einen Kuss auf die Lippen, von denen er gar nicht mehr ablassen konnte. „Dann schreibe ich den Leuten schnell eine SMS, dass sie mein Zeug einfach reinschmeißen sollen.“, murmelte er leise vor sich hin und musste, wenn auch widerwillig, vom Anderen ablassen um mit den schnellen Fingern eine Nachricht zu tippen, ehe das Handy wieder in seine Hosentasche glitt und nicht mehr weiter beachtet wurde, nicht einmal dann, als es leise vibrierte und nur wenige Augenblicke später einer seiner Kumpels ihm geantwortet hatte. Es war ohnehin nicht wichtig, denn solange sie Bescheid wussten, brauchte Holly sich nicht weitere Gedanken um sein Gepäck oder die Zeit zu machen und konnte sich ganz seiner neuen Errungenschaft widmen.
Je näher sie London erreichten, desto neugieriger wurde die Bohnenstange, stellte sich bereits so einiges vor, was er unbedingt in der Wohnung des Kleineren sehen wollte, was einfach dort sein musste, denn alles, was er über diese Gestalt herausgefunden hatte, deutete bereits auf seinen Haushalt und den Besitz in diesem hin und wahrscheinlich würde er ohnehin nicht enttäuscht werden. Ob er alleine wohnte? Von einem Mitbewohner war zumindest nie die Rede und Ron hätte bestimmt irgendwann erwähnt, dass er in einer WG lebte und es faszinierte ihn bereits jetzt schon, dass der Kurzhaarige wirklich dazu fähig war, alleine zu leben, Holly zumindest war unglaublich unfähig, wenn es darum ging, irgendwo allein zu sein, deswegen war er auch gerne dort, wo Lärm und Menschen waren, deswegen schlief er lieber in einem Zelt mit zu vielen Menschen, als ein riesengroßes für sich allein haben zu können. Alleine fühlte er sich öfter nutzlos und viel zu hilflos, als dass es jemals gut gegangen wäre, hätte er nach dem Auszug aus dem Vaterhause sich eine eigene Bude angeschafft, ohne wenigstens einen Mitbewohner zu haben. Wie Ron das wohl sah? Vielleicht war er in der Hinsicht viel lockerer, zumindest wirkte er auf ihn so.
Der Dunkelhaarige konnte sich ein zufriedenes Lächeln gar nicht verkneifen, als sie endlich die Stadt erreicht hatten, die sein Zuhause war, starrte hin und wieder aus dem Fenster hinaus, hier und da die Welt um sie herum erblickend, denn auch wenn er sich mittlerweile hier einigermaßen gut auskannte und London nichts Neues an Orten mehr hatte, die man zu entdecken brauchte, war er immer noch unglaublich angetan von der Vielfalt dieser Großstadt, dass er jeden Touristen, der sich in diesen Ort verliebte, sehr gut verstehen konnte.
Der Brillenträger betrachtete neugierig das Viertel, wo der erste von ihnen rausgeschmissen wurde, winkte dem Kumpel seines neuen Freundes freundlich zum Abschied, ehe sie wieder weiterfuhren und es nicht mehr lange dauerte, bis sie das besagte Viertel erreicht hatten, wo der Kleinere zu leben schien. Holly glaubte, gar nicht aufstehen zu können vor lauter Aufregung, hatte es trotzdem noch geschafft, die überlangen Beine hinauszutragen. Der Hobbymusiker bedankte sich bei dem Fahrer, ehe sie alleine vor einer Haustür standen, die darauf wartete geöffnet zu werden. Die Worte des Dunkelhaarigen entlockten ein belustigtes Grinsen, welches sich auf den schmalen Lippen des Jüngeren zierte, der schnell die langen Arme um das Gepäck schlangen, geduldig darauf wartend, dass Ron endlich den Schlüssel gefunden hatte, sodass sie reingehen konnten. „Oh, ich wohne auch im dritten Stock!“, grinste der Größere, als sie die Treppen hinaufstiegen, Holly auf- und abwippte, während er Andere die Tür aufschloss. Woa, jetzt würde er wirklich erfahren, wie er wohnte, wie sein neuer und großartigster Freund überhaupt lebte und was ihn hinter dieser Tür zu erwarten hatte! Der Schwarzhaarige war sicherlich kein Typ, der sonderlich auf die Wohnung anderer Leute achtete, jeder lebte irgendwie und solange er nichts wiederfand, was er absolut nicht leiden konnte, konnte die Person auch weiterhin großartig sein, doch diesmal war es schlichtweg was anderes, sodass er sogar ein klein wenig nervös wurde, als seine Beine langsam den Flur der Wohnung betraten, schnell noch die schmutzigen Schuhe ausziehend, ehe er das Herz einer jeden Wohnung betrat und regelrecht den Atem verlor. Egal, wo die grünen Augen auch hinschauten- überall fand sich all das wieder, was er liebte, wofür er lebte, was sein Leben erst irgendwie ausmachte. Am liebsten wäre er zu jedem Gegenstand hingeeilt, hätte es am liebsten angefasst, nur um sicherzugehen, dass sie auch wirklich da waren und sein Gehirn nicht herumsponn. „Wow…“, stieß der Größere erstaunt aus, vergaß einen Moment lang Luft zu holen, sodass er hastig erschrocken den Mund noch ein weiteres Stück öffnete. „Ob es mir gefällt? Ron, deine Wohnung ist der Traum meines gesamten Lebens! Ich liebe sie!“, entgegnete die Stimme des Dunkelhaarigen, den Blick zum Kleineren schweifen lassend. „Ich glaube, ich ziehe bei dir ein!“, fügte er scherzhaft hinzu, gefolgt von einem leisen Lachen. Irgendwie war der Gedanke, hier irgendwann mit ihm gemeinsam wohnen zu können, unglaublich toll, dass er ein angenehmes Kribbeln in seinem Bauch verspürte. Am liebsten wäre er auf ewig hiergeblieben, alles war so perfekt, nicht nur Ron an sich, sondern auch seine Wohnung! Er brauchte nicht einmal das Schlafzimmer oder den Rest zu sehen, er wusste bereits jetzt schon, dass er alles andere ebenso, wenn nicht sogar mehr lieben würde.
Als die Stimme des Braunhaarigen erklang und auf das alte Retro- Telefon gedeutet wurde, nickte der schmale Kopf des Hobbymusikers eifrig. „Naja, ich sollte vielleicht meinen Mitbewohnern Bescheid sagen, dass sie Gepäckdienst erwarten und so.“, murmelte der Größere lächelnd, ehe er sich zum Telefon bewegte, mühselig die Nummer eines seiner Mitbewohner wählend. Solche Teile kannte Holly zugegebenermaßen kaum, sein Vater hatte bereits eins mit Tasten gehabt und seine Oma hatte ihres ausgetauscht, als sein Bruder zu viel damit herumgespielt hatte, großartig fand er die alten Teile dennoch.
Während er geduldig darauf wartete, dass der Typ ranging, ließ der Dunkelhaarige abermals die Augen umherwandern, immer noch unglaublich fasziniert von all den Dingen, die hier und da herumstanden. Er konnte nicht einmal eine große Unordnung erkennen, vor der man ihn gewarnt hatte, zumindest sah es in den Zimmern einiger seiner Mitbewohner viel schlimmer aus, sodass er sich ein genaues Bild von Unordnung machen konnte und dieses zählte ganz sicher nicht dazu. Holly wirbelte schnell herum, als die dauermüde Stimme Matts am anderen Ende der Leitung erklang, sprudelte schnell darauf los, ihm einige Dinge erzählend, die ihn wahrscheinlich kaum interessierten und er sie dennoch teilen wollte, ehe er zum eigentlichen Thema kam und sie ihm bestätigten, dass seine Sachen vor einigen Minuten schon vorbeigebracht worden waren. Der Festivalgänger hätte wahrscheinlich dennoch länger mit seinem Mitbewohner gequatscht, wollte auf der anderen Seite jedoch viel lieber seine Zeit mit Ronald verbringen, sodass er sich schnell verabschiedete, den Hörer auflegend und sich zu seinem Freund auf die Couch gesellend. Für einen Moment lang schloss der Jüngere genüsslich seine Augen, den allbekannten Duft, der sich im Raum breitgemacht hatte, einatmend. „Mhmm, Tee.“, schnurrte seine Stimme zufrieden, sich eine Tasse schnappend, anschließend an der heißen Flüssigkeit nippend. Holly liebte Tee, er würde sterben für dieses Zeug, in dieser Hinsicht konnte er einfach nicht anders als furchtbar Klischee- britisch zu sein und etwas sagte ihm, dass es so ziemlich jedem hier auf diesem Fleckchen Erde erging. Die Festivalsaison war ohnehin bis zum Frühling vorbei und das Bier konnte ruhig im Keller liegen bleiben. Bei den Worten des Tätowierten, stellten seine langen Finger die Tasse wieder vorsichtig am Couchtisch ab, stattdessen seine Arme um den muskulöseren Körper des Anderen schlingend. „Nee, ich kann solange bleiben wie ich mag. Meine Mitbewohner sind zu Haus und mein Zeug ist auch schon da, ich bin frei wie ein Vogel!“, erwiderte der Größere, verträumt in das hübsche Gesicht seines Seelenverwandten blickend. Er hätte sogar über Nacht bleiben können, natürlich nur, wenn der Mieter dieser Wohnung dies auch wirklich wollte, sonst würde er vielleicht nur noch kurz seine Zeit verschwenden, ehe er sich auf die Beine machen würde, es war immerhin nicht so weit von hier bis zu seiner Wohnung, mit dem Bus würde er schnell ankommen, aber auch zu Fuß kannte er die Richtung ganz gut, doch noch wollte er sich nicht zu lange mit dem Gedanken aufhalten, bald wieder verschwinden zu müssen, oh nein, eigentlich lenkten ihn die nächsten Worte seines Freundes auch unglaublich schnell ab, sodass er beinahe aufgesprungen wäre. „Du hast eine Badewanne? Woa, lass uns baden gehen….bitte?“, er blickte den Kleineren mit großen, unschuldigen Augen an, stieß einen Freudenlaut aus, als Ron dem zustimmte, seine Hand schnappend und sich so schnell von der Couch erhebend, dass ihm einen Moment lang schwindelt wurde. Leise kichernd ließ er den Blick zum Kurzhaarigen schweifen, ihn entschuldigend anblickend. „Ich…hab keine Ahnung, wo dein Bad ist..“, die Bohnenstande ließ den Bewohner vorgehen, trottete mit langsamen Schritten der kleinen Gestalt hinterher, bis sie endlich das geräumige Bad erreicht hatten. Ihr Badezimmer zu Haus war vielleicht nicht winzig, eigentlich bot sie sogar viel Platz, doch eine Wanne hatten sie dennoch nicht besessen und irgendwie glaubte Holly auch nicht, dass er jemals wirklich in einem dieser Dinger richtig liegen könnte. Auch hier müsste er seine Beine wahrscheinlich irgendwie anwinkeln, doch das würde ihm dennoch nicht die Vorfreude auf Baden verderben. Die grünen Augen beobachteten den Tätowierten dabei, wie er heißes Wasser einließ, während er sich langsam aus seiner alten Kleidung schälte. Abgesehen davon, dass sie nachher endlich sauber sein würden, konnte Holly es kaum erwarten, einfach nur die Zeit mit Ron hier verbringen zu können, am besten so lange, bis das Wasser eiskalt war und sich nicht mehr toll anfühlte, wobei er selbst dann noch stundenlang einfach nur hier rumsitzen könnte. „Vergiss den Schaum nicht!“, erinnerte der Größere den Anderen grinsend, darauf wartend, dass die Wanne gefüllt und bedeckt mit einer Schicht an weißem Schaum war, ehe er sich, logischerweise, zuerst reinsetzte oder es zumindest versuchte, immerhin war das Wasser heiß und er wollte nicht wissen, was für dämliche Gesichter er gezogen hatte, während er sich langsam niederließ, die Beine, wer hätte das gedacht, ein wenig anwinkelnd. „Komm schon, ich will hier nicht alleine rumsitzen!“, der Dunkelhaarige wartete ungeduldig darauf, dass sich auch Ronald endlich zu ihm gesellte und sich zwischen seinen Beinen platzierte, sodass er schnell die Arme um seinen Oberköper schlang, mit den Lippen seine Schulter mit Küssen liebkosend, sich langsam zum Hals hinbewegend. „Ich muss wirklich bei dir einziehen, jetzt hast du ja auch noch eine Wanne.“

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BeitragThema: Re: Hear where your music takes you    Hear where your music takes you  Icon_minitime1Do Dez 05, 2013 11:55 pm

Es war toll, dass Holly seine Wohnung gefiel, auch, wenn Ron schon ein wenig damit gerechnet hatte. Immerhin war hier viel Kram zu finden, den der andere auch mochte, wie er aus ihren ewig langen Gesprächen schon wusste. Wieso also sollte das Herz des Größeren bei dem Anblick auch nicht höher schlagen? Mit einem zufriedenen Lächeln beobachtete er den anderen beim Telefonieren, wie er ein wenig eifrig vor sich hin schnatterte und schließlich wieder auflegte. Dass der andere gerne baden wollte war wirklich klasse, Ron benutzte die Wanne viel zu selten. Es dauerte einfach immer viel zu lange und er fand selten die Zeit dazu, sich einfach im warmen Wasser zu entspannen. Jetzt jedoch hatte er einen guten Grund dazu.
„Ich benutz das Ding sowieso viel zu selten“, lachte er und griff nach Hollys Hand, um ihn mit sich in Richtung Bad zu ziehen. Sehr groß war seine Wohnung eigentlich gar nicht, sodass die Bohnenstange sich schon nicht verlaufen hätte, aber er verschränkte gerne seine Finger zwischen denen des anderen und zog ihn mit sich herum wie ein unglaublich riesiges Anhängsel. Wie bitteschön sollte er bloß zu zweit mit diesem Riesen in die kleine Badewanne passen?! Aber Ron kam gar nicht groß dazu, darüber nachzudenken, Holly hatte schon angefangen sich auszuziehen, und Ron wollte ihn nicht warten lassen. Immer wieder schielte er verstohlen zu dem anderen hinüber. Sie waren ganz am Anfang ihrer kleinen Beziehung, wo die Hormone noch verrückt spielten und sie kaum voneinander lassen konnten, und jeder Blick auf den schmalen, tättowierten Körper war ein Blick, für den er den anderen auch schon gleich hätte verschlingen können, mit Haut und Haaren. Nebenbei ließ er heißes Wasser einlaufen, Hollys Anweisung folgend und großzügig Schaumbad eingießend, bis die weißen Blasen schon fast über den Rand quollen. Oh, der Kleinere sah eine große Sauerei kommen, aber das war es vermutlich wert.
Neugierig, mit angehobener Augenbraue beobachtete er den Dunkelhaarigen dabei, wie er seine Glieder in der Wanne unterbrachte und musste dabei leise glucksen. Wenn er darin saß war ihm die Wanne nie so klein vorgekommen.
„Du bist mir lustig, wir fühlen uns gleich bestimmt wie die Sardinen in der Dose“, lachte er, bevor er sich irgendwie zwischen Hollys Beine platzierte. Irgendwie war das sogar ganz angenehm. Ach, was hieß hier ganz angenehm, das war tausendmal besser als sich an die blöde Wannenwand zu lehnen! Zufrieden drückte er sich so eng wie möglich an den schmalen Leib, der sogleich seine Arme um ihn legte.
„Ich fühl mich wie im Griff der Krake“, witzelte er, bevor er mit einem zufriedenen Seufzen etwas Schaum beiseite pustete. Der Gedanke mit Holly zusammen zu wohnen gefiel ihm sogar unglaublich gut, auch, wenn sie sich gerade erst kannten. Er wäre bestimmt ein entspannter Mitbewohner, und das Beste war: wenn Ron sich jemals mies fühlte, konnte er einfach in sein Zimmer schlüpfen und eine Runde mit ihm vögeln. Das Leben könnte so einfach sein!
„Du bräuchtest nur deine Koffer herzuholen“, grinste Ronald, während er den Kopf leicht in den Nacken legte, um Holly wenigstens ein bisschen ins Gesicht sehen zu können. Dann könnten sie wenigstens die Miete teilen, das wäre wohl nicht schlecht.
Holly war zwar nicht direkt bei ihm eingezogen, aber mittlerweile kannten sie sich schon fast drei Monate, und für Ron war es die glücklichste Zeit seit langem. Ehrlich gesagt glaubte er, dass sie sowieso bald zusammenziehen würden. Es sprach nichts dagegen, sie hingen sowieso fast jede freie Minute zusammen rum und hockten nur noch bei dem anderen in der Wohnung. Seit Wochen hatte Ron schon nicht mehr alleine in einem Bett geschlafen. Es bot sich auch einfach so wunderbar an. Sie lebten so nah beieinander und ihre Arbeitsplätze waren nicht weit entfernt. Sie sollten sich einfach den Stress sparen und zuzsammenziehen. Es gab doch auch einfach so viel, was sie miteinander tun konnten, sie spielten hin und wieder zusammen –auch, wenn Schlagzeug und Bass eigentlich keine besonders ergiebige Kombination war-, sie rannten zusammen in jeden Kinofilm und machten Wochenenden voller Serienmarathons. Holly war irgendwie sein bester Freund und Fickpartner zugleich, und es gab absolut nichts, was Ron an dieser Kombination nicht gefallen würde. Sein ganzes Leben hatte er doch nur auf jemanden wie Holly gewartet. Jemandem, mit dem er wochenlang in einem komatösen Zustand vor sich hin schwelgen konnte, weil der neue Doctor endlich bekannt gegeben worden war, und weil man das Anniversary Special zusammen schauen konnte, eingekuschelt in Decken und Fanartikel. Seine anderen Freunde hatten dieses Maß an Hingabe für Serien oder Filme oft nicht vollstens verstanden, aber mit Holly konnte er das alles teilen. Jetzt befand sich der Informatiker gerade mit zwei Kaffee und einem Sandwich auf dem Weg zu Hollys Arbeitsplatz. Er war gerne im Plattenladen, nicht nur, weil ihn dort sein Freund erwartete, sondern auch, weil ihn dort immer gute Musik lief und coole Leute rumliefen. Die Atmosphäre dort war echt super und es war nicht so stressig wie bei Ron in der Zoohandlung, und da er heute nur die morgendliche Schicht abbekommen hatte, konnte er seinen Freund einfach so in der Mittagspause besuchen. Naja, wobei, was hieß hier „einfach so“. Es wäre nicht das erste Mal gewesen, dass sie den leeren Plattenladen für ganz andere Dinge benutzt hätten. Einfach eine nette Platte von Bob Dylan reingehauen und schon hatte man die richtige Stimmung. Bei dem Gedanken musste Ron breit grinsen, sodass er auch schon rein optisch vollkommen gut gelaunt den Plattenladen betrat. Fünf Minuten hatte sein Freund noch zu arbeiten, dementsprechend leer war der Laden auch bereits. Zwei oder drei Leute stromerten noch zwischen den Regalen herum, aber sie würden sicher bald gehen. Holly hatte ihm gerade den Rücken zugewandt, und Ron schlich sich leise an ihn heran, seine Mitbringsel auf dem Tresen abstellend, bevor er seine Arme von hinten um die Hüfte des Größeren schlang und ihn leicht anhob.
„Der Kaffee ist fertig“, flötete er lachend, bevor er die Bohnenstange wieder auf die Füße setzte und ihn mit einem Kuss begrüßte. Der letzte Kunde unterbrach sie kurz mit einem Kaufwunsch, aber danach waren sie endlich unter sich. Ronald lehnte sich etwas über den Tresen zu dem anderen, in der mitgebrachten Tüte herumwühlend.
„Ich hab dir Kaffee mitgebracht, so wie du ihn magst, und ein Sandwich, und achja, für später noch einen Muffin. Irgendwomit muss man so eine Bohnenstange ja düngen“, grinste er ihm entgegen. Es war okay, dass sie so über ihren Höhenunterschied witzelten, er hatte auch nichts dagegen von Holly „Zwerg“ oder „Hobbit“ genannt zu werden, genauer gesagt liebte er diese Kosenamen sogar.
„Oh, und als wichtigsten Pausensnack hab ich natürlich mich mitgebracht.“
Mit einigen schnellen Schritten eilte er zur Ladentür und schloss sie mit einem Knall, bevor er das klischeehafte Schild herumdrehte, das die Mittagspause ankündigte. Obwohl seine Beine viel kürzer waren als die des anderen war er schnell wieder bei ihm und hüpfte mit einem Satz auf den Tresen, die Beine baumeln lassend.
„Die Musik gerade gefällt mir“, summte er und streckte die Arme weit nach dem anderen aus bis er endlich die langen Arme um seinen Nacken legte.
„Arbeiten war schrecklich langweilig ohne dich“, brummte er gegen seine Brust und wuselte mit seinen Fingern durch die halblangen Haare.
„Wann ziehst du endlich bei mir ein?“, jammerte er eher im Spaß, bevor er sich ein wenig nach hinten fallen ließ und Holly dabei mit sich zog.
„Stell dir nur vor, wie glorreich unsere DVD-Sammlung wäre, wenn wir sie zusammenlegen würden“, sinnierte Ronald und starrte dabei an die Decke, bevor er sich wieder etwas aufsetzte und Holly an seinem Gürtel zu sich heranzog. Schnell hatten sich seine Beine um die Hüfte des anderen geklammert. Nur, weil er keine Krake wie Holly war konnte er trotzdem klammern!
„Ist sonst noch wer hier?“, fragte Ron vorsichtshalber und blickte an dem Größeren vorbei in den hinteren Bereich des Ladens. Manchmal tummelten sich hier noch ein oder zwei andere Angestellte.
„Oder haben wir den Laden ganz für uns alleine?“, zwinkerte er verführerisch und schlüpfte mit seinen Händen unter das Shirt des anderen.

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BeitragThema: Re: Hear where your music takes you    Hear where your music takes you  Icon_minitime1Sa Dez 07, 2013 3:38 am

Wie konnten die Monate nur so schnell verfliegen? Holly kam es so vor, als ob das Festival, wo er seinen neuen Freund kennengelernt hatte, erst gestern gewesen war, dabei waren die Tage regelrecht verflogen. An seinen blöden Ex musste er schon lange nicht mehr denken, tatsächlich hatte er sogar nach zwei Wochen seiner neuen Beziehung sämtliche Dinge beseitigt, die ihn irgendwie noch an alte Beziehungen erinnerten und das musste schon was heißen! Ron war so anders als all die anderen Typen, er hatte in verstanden, er war genauso leidenschaftlich gegenüber all dem, was der Schwarzhaarige liebte. Mit wem sonst konnte er sich die ganze Zeit über die Philosophie von Star Trek reden, Serienmarathons zu veranstalten und nicht zu vergessen auf den neuen Doctor und das Anniversary hinzufiebern. Es war zum verrückt werden wie gut sie zueinander passten, selbst sein fauler Spock schien sich mittlerweile ein wenig zu regen und aktiver sich am Leben zu beteiligen, als der Kleinere in ihr Leben getreten war, auch wenn die meiste Regung einfach nur das Verlangen nach Aufmerksamkeit war, die nun eine ganze andere Person zu bekommen schien, von der der Musiker einfach nicht mehr genug haben konnte. Er versank allmählich immer stärker im Sumpf seines Verliebtseins, die Bohnenstange konnte sich gar nicht mehr ein Leben ohne den hübschen Tätowierten vorstellen, denn nur mit ihm schien die seltsame Kombination von Schlagzeug und Bass besser zu klingen als angenommen. Nahezu jede Mittagspause war einfach nur das Beste, was ihm passieren konnte und seit sie in Erfahrenheit gebracht hatten, dass der Laden kaum fünf Minuten von seiner Wohnung entfernt lag, verbrachte Holly beinahe jede freie Minute in der Wohnung des Anderen, nicht, dass irgendwie in seiner WG es allzu schlimm fand, wenn er den Sex nicht dort praktizierte und die armen Studenten einfach nicht in Ruhe schlafen ließ. Irgendwie war es schon ein verlockender Gedanke gewesen, einfach von heute auf morgen seine Sachen zu packen und zu dem Informatiker zu ziehen, es wäre so besser und sie könnten noch mehr Dinge gemeinsam tun. Der Dunkelhaarige hatte sich bereits vor einiger Zeit bereits überlegt, diese Gedankenspielerei in die Tat umzusetzen, denn auch wenn er seine Mitbewohner wirklich gern hatte, waren sie dennoch nicht Ron und sie verstanden ihn kaum so sehr wie er, sie hatten ja nicht einmal so viel gemeinsam gehabt. Ach, wie konnte er nur so lange ohne den Kleinen leben, auf einmal erschien dem Festivalgänger es so, als ob er all die Jahre vorher lediglich verschwendet hatte. Bestimmt war der Braunhaarige auch oft genug an seinem Laden geschlendert, wahrscheinlich hatten sie sich sogar öfter gesehen als angenommen und dennoch mussten sie sich ja tatsächlich erst irgendwo weiter weg von London treffen, da, wo es beinahe am unmöglichsten erschien!
Ach, Ron…seit wann war er nur so unglaublich besessen von einem Typen?! So besessen, dass ihm erst das Klingeln des Ladentelefons zu spät auffiel und er erschrocken herumfuhr. Wenn er jetzt mit anderen Leuten hier gewesen wären, hätten sie dem Größeren wenigstens eine Kopfnuss verpassen können, dass er endlich aus seiner Tagträumerei erwachte, doch hatte er den Schuppen heute ganz für sich alleine gehabt, was Fluch und Segen zugleich zu sein schien!
Seit einer geschlagenen halben Stunde schien die Zeit kaum vergehen zu wollen. Nicht, dass der Hobbymusiker seinen Job nicht mochte, oh nein, er liebte diese Arbeit, doch war es hin und wieder einfach nicht mehr so leicht sich auf den Beruf zu konzentrieren, wenn man wusste, dass der Kerl fürs Leben- und in dieser Behauptung war er sich mehr als nur sicher- in wenigen Augenblicken durch die verglaste Tür kommen würde. Mittlerweile waren die Mittagspausen einfach eines der besten Dinge am Tag, neben dem Feierabend, wo sie sich faul auf die Couch setzen konnte, der Größere seine viel zu langen Glieder irgendwie um den Körper seines Freundes schlingen konnte, sodass er ihm nicht mehr so schnell abhauen konnte. Es war schon was Tolles, dass Ron so klein war, es war wohl sogar mit eines der abertausenden von besten Dingen, die ihn so einzigartig machten, dass er ihn gar nicht mehr wieder hergeben wollte. Doch so glücklich und ablenkend die Gedanken an den Kurzhaarigen waren, so durfte der Tätowierte seine Arbeit auch nicht vergessen, sodass er sich mit einem leisen Seufzer damit beschäftigte, neue Lieferungen zu öffnen, einige neue Poster von Neuerscheinungen auszurollen, die er später noch am besten an die Tür hängen musste. Gedankenverloren ging er die einzelnen neuen CDs durch, einige waren alte und gute Klassiker, in welche er im Laufe der Tage wahrscheinlich noch reinhören würde. Holly war tatsächlich für einen kurzen Moment so eingenommen von seinem Tun, dass er die Zeit für wenige Augenblicke vergessen hatte und so auch nicht bemerkte, dass sein Freund soeben mit einem leisen Klingen der Tür den Laden betrat. Es hätte auch irgendein Spätzünder von Kunde sein können, der Tätowierte wusste es nicht und beschäftigte sich einen Moment auch nicht um die Kunden um ihn herum, durchforstete lieber die schönen CDs und Platten, die er so gern hatte, als sich plötzlich fremde Arme um den schlaksigen Oberkörper schlangen und seine Füße für einen Moment den Bodenkontakt verloren. Er brauchte gar nicht zu raten, wer ihn auf diese Art und Weise begrüßte, stieß lediglich ein leises Lachen aus, ehe sein Körper sich schnell herumwirbelte, als der Kleinere ihn endlich wieder auf den Boden ließ. Das war wohl auch eines der tollen Dinge, dass er ihn einfach so anheben konnte, ohne das Gefühl zu haben, er wäre zu schwer für ihn oder dass es irgendwie seltsam aussehen würde. Mit einem breiten Lächeln presste er sanft seine Lippen auf die des Informatikers, konnte kaum von ihm ablassen, dass er den Kunden am liebsten einfach mit einem Winken weggeschickt hätte, doch pflichtbewusst, wie Holly nun mal war, ließ er unfreiwillig von seinem Freund ab, freundlich dem Kunden eine Platte verkaufend, ehe auch er, und damit die letzte Gestalt, die im Plattenladen noch herumgegeistert hatte, die beiden verließ und sie die Mittagszeit ganz für sich hatten. Aufmerksam lauschten seine Ohren den Worten des Kleineren, während seine grünen Augen ihn dabei aufmerksam beobachteten, wie er in der Tüte herumwuselte, dabei zufrieden grinsend. „Dann sollte die Bohnenstande den Dünger wohl dankend annehmen. Ich habe gehört, dass Hobbits Profis in Sachen Essen sind.“, er blickte seinen Freund belustigt an. Selten hatte ihm einer seiner Ex- Freunde Kaffee und sogar Essen auf seine Arbeit gebracht, oft waren sie auch nicht an seinen Mittagspausen hier gewesen, vielleicht, weil sie auf einer ganz andere Seite der Stadt waren aber vielleicht auch, weil es ihnen zu umständlich erschien, Holly hatte sich nie großartig Gedanken darüber gemacht, warum das so war, doch bei Ron konnte er diese süßen Dinge nur grauenvoll wertschätzen! „Ich glaube ich mache mich vorher über den Pausensnack her, er scheint besonders lecker zu sein.“, fügte der Plattenladenverkäufer zwinkernd hinzu, während seine Augen die hübsche Gestalt vor ihm aufmerksam betrachteten. Er hatte immer versucht einen Makel zu finden, doch bis jetzt war dieser Typ wirklich viel zu perfekt!
Dankbar schielte er zu Ron hinüber, als er den Laden endgültig für die Mittagspause schloss, konnte es kaum erwarten, dass er wieder bei ihm war, sodass hastig seine Arme um seine Taille schlingen konnte, während er noch näher zu ihm heranrückte, sodass kaum Abstand zwischen ihnen vorherrschte, während er so süß auf dem Tresen saß, seine Beine nicht einmal den Boden berühren konnten. Ach, er konnte ihn einfach aufessen, so süß wie er war! „Ooh, das ist was Neues, irgendeine Indieband. Die Platten sind gekommen.“, murmelte seine Stimme gedankenverloren, während die langen, schlanken Finger sanft über den Rücken des Kleinen strichen. Draußen schien es unangenehm grau und kalt zu sein, dass Holly wirklich froh war, dass beide die Zeit hier verbrachten.
„Ich musste auch die ganze Zeit an dich denken. Stell dir nur mal vor, wir könnten zusammen einen coolen Laden führen…“, erwiderte die Bohnenstande verträumt, dabei gedankenverloren aus dem Schaufenster starrend. Es war so ein toller Gedanke, nur sie und die Welt der Musik! Doch Rons Job war so toll und irgendwie wollte er gar nicht, dass er ihn wegen sowas aufgab!
Der Größere war so in den Gedanken, dass er kaum die nächsten Worte bemerkte oder zumindest erst ein wenig später, dass er den Tätowierten verwirrt anblickte. Hin und wieder träumten sie davon, wie toll es doch wäre, wenn sie zusammen wohnen würden, all die großartigen Dinge, die sie vereinen würden, doch irgendwie schienen sie es immer noch nicht in die Tat umgesetzt zu haben und eigentlich…eigentlich wusste Holly gar nicht worauf er denn wartete, immerhin würde die Beziehung ganz sicher nicht anders sein, wenn sie noch drei weitere Monate warten würden! „Hmmm…“, brummte seine Stimme nachdenklich, drückte dem Anderen einen kurzen Kuss auf die dunklen Haare. „Und unsere Plattensammlung erst und Kirk und Spock wären vereint! Natürlich nur, wenn sie sich auch gut riechen können.“, gluckste der Hobbymusiker, dabei Ron belustigt anblickend, ehe sein Blick wieder etwas ernster wurde. „Vielleicht sollte ich wirklich langsam bei dir einziehen. Ich wohne ja kaum noch zu Hause und der arme Spock braucht wieder ein stabiles Familien- und Lebensverhältnis! Nächstes Wochenende können wir ja anfangen zu packen!“, seine Worte waren nicht einmal scherzhaft gemeint. Sie hatten genug Schnupperzeit gehabt und wenn es bereits vom ersten Tag an so gut mit ihnen geklappt hatte und sich auch alles nur noch steigerte und noch großartiger wurde, dann war es wirklich an der Zeit, dass sie ein Haushalt begangen zu führen. Sie würden jede Nacht offiziell ein Bett teilen, Holly könnte öfter die Wanne seines Liebsten verwenden und sogar ein wenig länger schlafen, wenn er morgens zur Arbeit müsste. Abgesehen davon, dass er die Nähe zu dem Anderen einfach so oft wie möglich genießen wollte und so schnell würden sie ganz sicher nicht auseinanderkommen, das konnte sich der Schwarzhaarige gar nicht erst vorstellen! Doch bevor sie dieses Thema am besten ausdiskutieren konnten, lenkte sein Gleichgesinnter ihn bereits mit einer ganz anderen Sache ab, einer, von der er sich sogar gerne und vor allem oft ablenken ließ. Er fühlte sich fast schon wieder in seine Teenagerzeit zurück versetzt, wo die Hormone noch verrücktspielten und man seine ganzen Triebe gar nicht mehr zurückhalten konnte. Doch wer konnte bei so einem Kerl schon nein sagen?!
Prüfend ließ Holly seinen Blick zur Seite wandern, anschließend wieder in die strahlend blauen Augen seines Freundes blickend, ehe er den Kopf langsam schüttelte. Sie waren allein, so allein wie man nur sein konnte und das war einfach nur perfekt. „Diese Woche bin ich ganz alleine dran, einige sind bereits in den Urlaub gefahren, Feiertage und so.“, summte seine Stimme, dabei kurz die Augen verdrehend. Seine Familie lebte nicht so weit von hier, alles war hier in London und das war gut so, denn so musste er seine Urlaub nicht für irgendwelche Weihnachtswochen oder andere Feiertage einplanen, sondern fleißig für Festivals, irgendwelche Marathons oder seltsame Mottopartys rausschmeißen. Sein Leben war schon gut so, er konnte sich wirklich kaum beschweren wie perfekt alles lief!
Langsam schlangen sich seine Finger um Ronalds Nacken, seine warmen Hände unter dem Oberteil genießend, wie sie die nackte Haut berührten. „Aber dann wird der Kaffee ja kalt? Ach, ich hab hinten noch eine Mikrowelle oder so!“, wie konnte man nur diesem verführerischen Blicken standhalten, wie konnte man überhaupt bei ihm standhalten? Am liebsten hätte die Bohnenstange den Tätowierten einfach hochgehoben und zum hinteren Bereich geschleppt, doch leider besaß er doch etwas weniger Kraft in seinen überlangen Knochen, sodass er sich nur darauf beschränkte, den kleinen Körper wieder runter auf den Bode zu ziehen, vielsagend zu ihm herabblickend, ehe er seine weichen Lippen suchte, dabei sanft mit der Zunge um Einlass bot. „Du machst es mir echt nicht einfach, dir zu widerstehen! Sagen wir ein Quickie auf der Couch hinten? Aber wirklich Quickie, wenn ich mit dir fertig bin, möchte ich gerne noch den Muffin vernaschen.“, ein leises Lachen entwich seiner Kehlte, während sich eine Hand um die Hüfte des Älteren legte, der im nächste Moment nach hinten gezogen wurde, dorthin, wo man eigentlich nur die Mittagspause über verbrachte, doch mittlerweile mochte Holly es, ihm seinen eigentlichen Zweck zu nehmen und ganz andere Dinge mit seinem Freund anzustellen. Der Kaffee konnte noch warten.
Immer wieder tauschten beide laszive Blicke aus, der Festivalgänger konnte sich gar nicht daran erinnern, dass dieser Ort hier so viel Sex gesehen hatte wie in den letzten drei Monaten, doch der Informatiker schien auch tatsächlich der Erste in seinem Leben zu sein, der ein bisschen Spaß am Arbeitsplatz bekam und irgendwie war es angenehm zu wissen, dass beide noch einige erste Male genießen durften.
Langsam wirbelte er den Körper des Anderen herum, schubste ihn sanft auf die alte, mittlerweile an einigen Stellen abgesessene Couch, sich rittlings auf ihn setzend, während seine Lippen sanft den Hals entlangwanderte. Ach, Ron schmeckte einfach viel zu gut, besser als jedes Sandwich auf dieser Welt, sodass er sich nicht zügeln konnte und sanft in sein Fleisch biss, während seine Finger zum Bund seiner Jeans wanderten, flink den Gürtel öffneten, gefolgt von der ganzen Garnitur an Verschlüssen, die er finde konnte. Langsam bahnte er sich den Weg an geöffneter Hose und Boxershorts vorbei, ertastete das Glied des Dunkelhaarigen, während seine Lippen sich stürmisch auf seinen Mund pressten. Die Finger begannen langsam das Glied zu massieren, genossen das Gefühl, dass die geübten Berührungen Einiges im Inneren seines Liebsten erregen zu schienen, auch wenn es Holly tatsächlich nicht genug war, er rasch vom kleineren Leib wieder abließ, anschließend von ihm absteigend, während er die Hose samt Boxershorts mit sich zu Boden riss, als er sich vor die Couch kniete. Fordernd schielte er mit seinen grünen Augen zu seinem Gegenüber, sodass dieser ohne Anwendung von sanfter Gewalt seine Beine etwas auseinanderschob, sodass er sich besser zwischen diese platzieren konnte. Abermals umfassten seine gliedrigen Finger die anbahnende Erektion, während er mit der Zunge langsam über den Schaft fuhr, ehe sich die Lippen um seine Erregung schlossen und er erst langsam, dann etwas schneller begann, an dieser zu saugen. Hin und wieder schob er einige schwarze Strähnen seiner Haare zur Seite, schob sie hinter seinem Ohren, während er immer wieder seine Zunge benutzte, seinen Kopf vor und zurück bewegte. Ach, er konnte sich an den Gesichtsregungen seines Freundes gar nicht sattsehen, es war so ein zufriedenstellendes Gefühl zu wissen, dass es ihm gefallen zu sein schien, dass er immer härter und erregter durch ihn wurde und das, obwohl es lediglich ein kleiner Teil seines Körpers war, den er einsetzte. Holly wollte gar nicht mehr aufhören, wahrscheinlich hätte es ihm sogar gereicht, wenn es bei dem einfachen Blowjob geblieben wäre, immerhin genoss die Bohnenstange es auch irgendwie, sodass er nur noch stärker seinen Kopf zu bewegen begann, immer wieder prüfend zum Kleineren hinaufblickend.
Hach, gepriesen sei die Mittagspause!

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BeitragThema: Re: Hear where your music takes you    Hear where your music takes you  Icon_minitime1Mi März 05, 2014 9:00 pm

Mit etwas unentschlossen in die Hüfte gestemmten Händen starrte Ron auf den Berg Zubehör, der sich vor ihnen auftürmte und stieß ein leises Ächzen aus. Was hatten sie sich da bloß vorgenommen? Sie sollten doch besser mit dem Auto zum Conventiongelände fahren, aber keiner von ihnen konnte in voller Montur Auto fahren! Außerdem waren es ja nur zwanzig Minuten mit der Bahn, und dennoch…..Bei dem Gedanken in diesem riesigen Monstrum aus Schaumstoff in einem öffentlichen Verkehrsmittel zu stehen, wurde Ronald jetzt schon furchtbar warm. Außerdem wollte er nicht, dass irgendetwas kaputt ging, bevor sie überhaupt an der Londoner Comic Con angekommen waren. Zu mindestens was die Hitze betraf hatte Holly es etwas besser getroffen als er selbst, immerhin war er so gut wie oberkörperfrei, was sogleich Segen als auch Fluch war. Dann musste er seinen Freund ja die ganze Zeit halb nackt sein und er selbst trug dicke Handschuhe und einen Glaskasten auf dem Kopf! Was hatten sie sich bloß bei dieser Kostümauswahl gedacht?
Zum Glück hatte es sich ergeben, dass sie beide ähnlich manisch waren, was Conventions und den ganzen Fankram betraf, sodass es schnell klar gewesen war, dass sie zur größten Messe in London bezüglich Comics und Co. Auch in Verkleidung zu gehen hatten. Sie mochten sowieso die gleichen Comics, sodass es nicht schwer war, sich auf Batman festzulegen. Ron wusste, dass er selbst nicht besonders gut im Nähen war –ihm war schon zweimal die Nähmaschine verreckt, bevor er es aufgegeben hatte-, und so hatte er sich etwas gesucht, wo er Basteln und Werkeln konnte. Holly hingegen, und das hatte Ron wirklich überrascht, konnte unwahrscheinlich gut nähen. Wie auch bei ihm selbst steckten Jahre der Erfahrung dahinter, und dennoch konnte Ron oftmals nicht anders, als seinem Freund fasziniert dabei zuzusehen, wenn er Schnittmuster zurecht legte und vor seiner alten, aber funktionstüchtigen Nähmaschine hockte. Im Nachhinein kam es ihm selbst wie ein Rätsel vor, dass sie überhaupt etwas geschafft hatten. In ihrer mittlerweile gemeinsamen Wohnung gab es nicht viel Platz, aber Ron hatte ein paar alte Bekannte mit einer Werkstatt, mit denen er früher öfter losgegangen war, und sie stellten ihnen gerne zu mindestens den Platz zur Verfügung. Klar, sie hatten vor Wochen angefangen mit ihren Kostümen, fast schon Monaten, und dennoch hatte Ronald zwischendurch nicht daran geglaubt, dass sie es noch rechtzeitig schaffen würden. Er hatte sich teilweise aber auch ein wenig übernommen, wollte unbedingt LEDs in ihre beiden Outfits integrieren und hatte nicht aufgegeben, bis zwei Tage vorher auch alles leuchtete so wie es zu sein hatte. Holly hatte ihm zudem versichert, dass er gut mit Makeup und solchem Kram umgehen konnte, weshalb er sich voll darauf verlassen würde, dass sein Freund einen authentisch blauen, glatzköpfigen Doctor Freeze aus ihm machen würde. Ron war aufgeregt, er wusste, dass sowohl sein Kälteschutzanzug sowie auch Hollys unglaublich detailierter Scarecrow sicherlich einige Blicke auf sich ziehen würden. Auch, wenn er sich bereits jetzt schon ein Kostüm wünschte, bei dem er weniger eigeschränkt war und mehr an seinem Freund kleben konnten. Sie hatten Tickets für drei Tage und würden heute erst einmal als Normalsterbliche gucken gehen. Heute war es noch nicht so voll wie am Wochenende. Dann gab es auch mehr Besucher, die ihre Arbeit wertschätzen konnten!
„Gut, dass wir heute noch als Normalsterbliche unterwegs sind“, stieß der Informatiker mit einem Ächzen aus und schlang die Arme um Hollys schmale Hüfte. Mittlerweile hatte er seinen Job in der Zoohandlung gekündigt, da er endlich wieder in der Computerbranche arbeiten durfte, und es machte ihr Zusammenleben immerhin finanziell etwas einfacher. Außerdem arbeitete der Kleinere öfter von Zuhause aus, und sonstige freie Zeit nutzte er sowieso, um Holly im Plattenladen Besuch abzustatten. Er liebte es, wie routiniert ihr Zusammenleben mittlerweile geworden war, Holly war sein bester Freund und natürlich noch viel, viel mehr. Was wäre bloß, wenn sie sich auf diesem Festival nicht getroffen hätten?! Ein Leben ohne seinen Freund erschien ihm so unglaublich langweilig und, nunja, unvorstellbar!
Aufgrund ihres Größenunterschiedes konnte Ron gerade sein Gesicht in Hollys Nacken drücken, allerdings auch nur, wenn er sich anstrengte, und die langen Haare des Größeren kitzelten ihm in der Nase.
„Ich hab gehört der Doctor Who Cast soll da sein!“, stieß er aufgeregt aus und wippte auf den Fußballen auf und ab. Wenn er sonst auch etwas gesetzter und ruhiger war als sein Freund, dieses Wochenende war einmal im Jahr, wo er etwas aufgeregter und nervöser war als sonst und ganz seinem inneren Nerd freien Lauf ließ. Er hatte ein paar Comics in seiner Tasche in der Hoffnung, sie signieren zu lassen. Das Beste an allem war einfach, dass er seinen ganzen Wahnsinn mit Holly teilen konnte. Er hatte in der Vergangenheit schon Freunde gehabt, die nicht so manische Fans waren. Sie waren gut gewesen für ein paar Wochen, aber irgendwann war ihnen meistens der Gesprächsstoff ausgegangen. Und nur Sex, so eine Beziehung wollte Ron einfach nicht. Sein kleines Mädchenherz sehnte sich nach mehr. Holly hatte sich zu ihm herumgedreht, als er ihm leicht in die Seite gepiekst hatte und beugte sich ein wenig zu ihm hinunter, sodass er die weichen Lippen des anderen kosten konnte. Er schmeckte kurz das Metall seines Piercings und grinste breit. Er ertappte sich selbst dabei, wie seine Hände wie routiniert unter das Shirt des anderen schlüpften, hielt sich dann aber zurück.
„Wir kommen sonst noch zu spät! Nicht, dass wir mit dem Fußvolk in der Schlange warten müssten….“, entgegnete er freudig. Immerhin hatten sie ihre Tickets schon seit Ewigkeiten und mussten sie nicht in der letzten Minute kaufen.
In den vergangenen Jahren war Ron oft mit großen Freundesgruppen auf der Con gewesen oder hatte Bekannte aus Schottland bei sich übernachten lassen, aber dieses Jahr war der Andrang irgendwie nicht so groß gewesen, und der Informatiker war froh darüber. Es war seine erste große Convention mit Holly, und so kitschig es auch klingen mochte, er wollte seinen Freund für sich haben und mit ihm seine Leidenschaft teilen, anstatt seine Aufmerksamkeit auf andere Leute aufteilen zu müssen.
„Hattest du schon mal Sex auf einer Con?“, fragte er mit einem unschuldigen Lächeln und legte seine Arme beiläufig erneut um seine Hüften. Obwohl sie meistens ohne Punkt und Komma miteinander redeten gab es immer noch Dinge, die sie nicht voneinander wussten, Kleinigkeiten, die bei den passenden Gelegenheiten aufkamen. Zum Glück schüttelte Holly mit dem Kopf und Ron konnte ein zweideutiges Glucksen nicht unterdrücken.
„Dann wird es Zeit das zu ändern.“
Es gab immer irgendeine ruhige Ecke, und so großartig Comics und der ganze Kram auch war, vielleicht fanden sie ja dennoch eine Viertelstunde nur füreinander. Sex war nun mal das erste gewesen, worüber sie sich kennengelernt hatten, und auch, wenn es für Ron nicht das Wichtigste war, konnte er seinem Freund auch nach einem Jahr nicht widerstehen.
„Ich freu mich so, Holly!“, stieß er aus und hob seinen Freund einige Zentimeter vom Boden hoch. Was gar nicht so einfach war in Anbetracht der Tatsache wie verdammt lang dessen Gliedmaßen waren. Sie schienen irgendwie immer den Boden zu berühren.
„Okay, haben wir alles?“
Ein letztes Mal kontrollierte er die schmale Umhängetasche und ihren Inhalt, doch alles erschien ihm an seinem Platz zu sein und so verließen sie schließlich endlich das Haus. Die Bahn war voll, viel voller als sonst, sodass Ron bewusst etwas Platz schaffte, indem er Holly auf seinem Schoß platzierte.
„Bist du dir sicher, dass wir morgen in dieser Enge in Kostümierung unterwegs sein wollen?“, fragte der Kleinere mit einem skeptischen Unterton, als eine Frau beinahe auf sie fiel und wippte mit den Beinen auf und ab, ungeachtet des Gewichts auf ihnen.
„Wir könnten immer noch das Auto nehmen, wir können uns doch dort zu Ende umziehen.“
Am Hauptbahnhof leerte sich die Bahn ein wenig, was jedoch nicht bedeutete, dass Ron seinen Freund von seinem Schoß lassen würde.
„Oh, wenn wir heute nicht zu lange da sind, wollte ich dich heute Abend noch zum Essen in dieses asiatische Restaurant einladen, von dem ich dir letztens erzählt habe!“, warf er ein und lugte leicht an Holly vorbei, um seinen Gesichtsausdruck einzufangen. Sein linker Arm war um die Taille des Größeren geschlungen, um ihm den nötigen Halt zu geben, während seine recht Hand gedankenverloren Muster auf seinem Rücken malte und mit seinen Haaren spielte, die mittlerweile noch ein wenig länger geworden waren.

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BeitragThema: Re: Hear where your music takes you    Hear where your music takes you  Icon_minitime1Sa März 08, 2014 3:34 am

Cosplay war so etwas wie ein wichtiger Bestandteil seines Lebens, etwas, worin sein großes Herz immerzu aufging und das bereits seit Teenagertagen, doch der Gedanke an seine Leidenschaft, die er sogar gleichzeitig mit seinem Freund verbinden konnte, hatte ihn regelrecht zum Platzen gebracht. Solche Dinge geschahen selten und wenn sie geschahen, dann existierten immer noch irgendwelchen Meinungsverschiedenheiten, die schlussendlich stets dazu geführt hatten, dass man es endgültig sein ließ.
Holly konnte sich eigentlich schon von vornherein denken, dass er mit Ron solche Probleme niemals haben würde, wahrscheinlich in keinen ihrer Lebensbereiche, und dennoch machte es ihn glücklicher denn je, dass die beiden Geeks sich nicht nur auf eine Serie sondern auch auf die passenden Figuren einigen konnten, sodass sie bereits noch viele Wochen vor der Londoner Comic Con begonnen hatten zu arbeiten. Der Dunkelhaarige lebte für seine alte Nähmaschine, die immer noch nicht den Geist aufgegeben hatte. Wahrscheinlich war dieses kleine Hobby und das winzig kleine Talent wohl das mit Abstand klischeehafteste Schwule an ihm gewesen, doch was kümmerten ihn schon Klischees, wenn er ohnehin genügend davon in seinem Auftreten und seinen Vorlieben erfüllte. Menschen mochten ihn dennoch und es brachte ihn auch nur noch näher zu seinem- mittlerweile- Mitbewohner. Ohne den Kleineren konnte er sich gar keinen Tag mehr vorstellen, selbst wenn es für jeden seiner Freunde unglaublich albern und lächerlich erschien- zumindest ganz am Anfang- als sie bereits nach so kurzer Zeit beschlossen hatten ein Paar zu sein, um genau zu sein sogar schon am selben Tag als ihn sein Ex verlassen hatte- es wäre unrealistisch und sie würden ja so wenig voneinander wissen und dennoch wurden sie alle eine Besseren belehrt, denn übereinander viel zu erfahren war wahrscheinlich eines der einfachsten Dinge weit und breit. Sie waren wie geschaffen füreinander und niemand konnte den Musikliebhaber von etwas anderem überzeugen! Er glaubte sogar langsam, dass er ihn wirklich unsterblich zu lieben begann und dieses Gefühl wirkte keinesfalls verfrüht.
Spätestens, als sie begonnen hatten ihre Kostüme vorzubereiten, wirkte alles noch perfekter als es ohnehin schon war- was der Informatiker nicht konnte, konnte der Größere ausgleichen und das wiederum war auch bei ihm der Fall, denn von Basteleien oder dem Verständnis von allem, was nicht gerade eine Klamotte werden sollte, hatte er wirklich absolut keine Ahnung gehabt, sodass der Kurzhaarige regelrecht wie ein Ritter in einer schimmernden Rüstung in dieser Situation in seinen Augen erschien. Und wenn das kein weiterer Grund war, warum zu zusammengehörten, dann wusste Holly auch nicht mehr.
Die Aufregung war groß, viel größer jedoch war jedoch die Ahnungslosigkeit, als sie all ihre Materialien besorgt hatten, die die grünen Augen ein wenig ratlos begutachteten. Nun, sicherlich waren sie nicht die ersten, die auf die Idee gekommen waren Mr. Freeze und Scarecrow aus der wunderbaren Batman- Reihe darzustellen, doch mit ihren Plänen waren sie den meisten wahrscheinlich eindeutig voraus gewesen. Der Festivalgänger hatte zumindest genügend kein Problem mit seinem Selbstwertgefühl gehabt, sodass die oberkörperfreie Variante zumindest kein Problem darzustellen schien. Klar, ein Astralkörper sah vielleicht anders aus, doch für eine Bohnenstange, die eine andere Bohnenstange inszenieren musste, genügte es vollkommen aus. Ein wenig misstrauisch war er dennoch gewesen- wie sollten sie aus dem ganzen Zeugs und ihrem mangelnden Platz irgendetwas erschaffen, was auch nur ansatzweise authentisch aussah? Wie konnte Ronald wirklich mit seinen Zauberhänden etwas daraus basteln, was nicht nur aussah wie ein schlecht geformter Klumpen? Doch je öfter sie an ihren Sachen gearbeitet hatten, umso erstaunter starrten die Augen des Größeren regelrecht auf die Werke, die sein Freund fabrizierte, die das Beste waren was er je gesehen hatte und was dem Kleineren mehrere aufregende Momente bereitet hatte, wenn Holly erneut einen schrecklichen Schub an Gefühlen und Energie bekam, den er dringend auslassen musste.
Klar, ab und an geschahen Unfälle und manchmal musste auch Holly seine Nähmaschine verfluchen und einige Dinge neu nähen und manchmal wollte man das gesamte Projekt einfach nur hinschmeißen und sich lieber eine Star Trek Uniform nähen, doch sie hielten durch und das Ergebnis war mehr als nur sehenswert, sodass die Vorfreute auf diese wunderbaren drei Tage nur noch größer war als ohnehin schon. Ron war wohl der allererste Freund, mit dem er so etwas wirklich bis zum bitteren Ende durchziehen konnte, ohne, dass sie sich in die Haare bekommen hatten und ohne, dass Gegenstände zerstört wurden und man regelrech aufgab. Er war auch der erste, der genauso aufgeregt und hibbelig war wie die Bohnenstange selbst. Das Kribbeln in seinem Bauch wollte gar nicht mehr verschwinden, auch nicht in der Nacht und am Tag darauf, als sie sich langsam aus dem Bett quälten und routiniert beim Frühstück die Zeit vertrödelten. Holly konnte sich keine Kleinigkeit ihres neuen Lebens wegdenken, alleine schon das gegenseitige Klauen ihrer Shirts, auch wenn Rons ihm- im Vergleich zu seinen- ein klein wenig zu kurz ausfielen, doch das ihm jedes Mal egal, immerhin fühlte er sich darin wohl und mochte den Geruch vom Weichspüler und Ron, der mittlerweile an allem haftete, was er besaß und mochte, selbst sein Kater schien nach dem Kleinen zu riechen!
„Ich weiß! Ich wollte den Cast schon immer mal sehen, Gott, ich hoffe, ich falle nicht ohnmächtig vor ihnen um!“, rief der Größere dem Braunhaarigen entgegen, sich nebenbei eines ihrer vielen Fan- Shirts über den Kopf ziehend. Es war wirklich ein gutes Gefühl gewesen am ersten Tag ohne großer Aufmachung die Convention zu besuchen, sich ein Bild von allem zu machen, ehe es morgen in voller Montage losging. Ob die Leute es mögen würden? Ach was, ihnen würden die Augen ausfallen, da war Holly sich mehr als nur sicher! Und sie hatten auch genug Herzblut in ihr kleines Baby reingesteckt, sodass jede andere Reaktion regelrecht eine Enttäuschung wäre!
Schnell hatten sich die langen Hände zum Körper seines Geliebten bewegt, umschlangen seinen Oberkörper, ihn dabei näher zu sich heranziehend. Er konnte ihn gar nicht mehr nicht anfassen! Doch war es nicht allzu leicht gewesen in der Position wichtige Sachen einzupacken, geschweige denn sich eine Hose anziehen, sodass er unfreiwillig wieder von ihm ablassen musste, sich eine alte Jeans über die Hüften ziehend, ehe er alles Mögliche in seine Tasche schmiss, was sie gebrauchen konnten, beiläufig seine alte, jedoch noch intakte Kamera mitnehmend- immerhin mussten sie jeden idiotischen und tollen Moment ihres Lebens aufnehmen und sollten wirklich Leute dort sein, die der Nerd schon immer sehen wollte, würde er definitiv ein Bild mit ihnen haben wollen!
Der Hobbymusiker war so damit beschäftigt gewesen, dass er beinahe die Zeit vergessen hatte und seinen Freund, sodass er sich überrascht zu ihm herumdrehte, als der Kleine ihm plötzlich ins Fleisch piekte, im nächsten Moment jedoch breit grinsend und sich zu ihm herunterbeugend. Es gab nichts Tolleres als sich jedes Mal zu ihm herunterbeugen zu müssen, sodass er ihn küssen konnte und Holly liebte seine zuckersüßen Küsse. Für diese würde er es sogar riskieren einen Zug zu verpassen, doch er wusste, dass sie sowieso nicht zu spät kommen würden, immerhin hatten sie die Tickets in ihren Taschen verstaut gehabt und mussten sich keine Sorgen machen, doch ein Geek war nun einmal ein Geek und Geeks kamen nie viel zu spät zu Convetions, vor allem nicht zu solchen wichtigen wie dieser. Nicht umsonst hatten sie Ewigkeiten auf diesen Tag gewartet!
Bei den nächsten Worten stieß der Größere einen überraschten Laut aus, Ron mit großen Augen anblickend, ehe er grinsend den Kopf schüttelte. „Du etwa?“, fragte er im Gegensatz, anschließend jedoch bei seinem Vorschlag heftig nickend. Solche Ideen verhalfen ihm eindeutig nicht dabei, seine pochenden Herzschläge zu verlangsamen, stattdessen schien es vor Aufregung noch heftiger zu schlagen und das Kribbeln in seinem Bauch schien nur noch stärker zu werden. Gut, dass er immer in seiner Tasche die allerwichtigsten Dinge drin hatte, sodass ihnen zumindest in der Hinsicht nichts mangeln würde. „In welche Richtung deine Gedanken auch immer gehen- ich liebe das so.“, murmelte seine Stimme, den Dunkelhaarigen dabei breit angrinsend, ehe er sich erneut zu ihm herunterbeugte und ihn zärtlich küsste. Wenn sie so weitermachten, würden sie wahrscheinlich gleich nackt auf der Couch warten, doch Holly zügelte sich, hüpfte stattdessen lieber auf einer Stelle, die Freude des Anderen teilend, anschließend ein leises Quietschen ausstoßend, als der Boden unter seinen Füßen verschwand und Ron ihn durch die Luft wirbelte. Das war auch eine Sache, die er an ihm liebte- die Fähigkeit seine ewigen Gliedmaßen mit seiner Kraft in den Armen irgendwie stemmen zu können, so, als wäre er federleicht. Wer konnte so etwas schon von seinem Freund behaupten?! „Oh Gott und ich erst, ich glaub ich pinkel mich unterwegs ein!“, erwiderte der Brillenträger lachend, sich das Gestell beiläufig mit seiner Hand wieder anständig auf die Nase setzend als sie etwas hinunter rutschte. Ohne der Gläser wäre er wahrscheinlich sehr aufgeschmissen gewesen- zum Glück hatte er für morgen wenigstens noch Kontaktlinsen, die ihm wenigstens erlaubten nicht eingeschränkt durch die Welt zu wandern.
Holly checkte nochmal seine Tasche, nickte jedoch anschließend zur Bestätigung, dass sie nichts vergessen zu haben schienen, sodass sie ihre gemütliche Wohnung verlassen konnten um in die Welt der öffentlichen Verkehrsmittel einzutauchen, welche natürlich wie immer in London unglaublich voll war, dass es den Tätowierten wunderte, dass der Kleinere tatsächlich einen Sitzplatz gefunden hatte und er sich auf seinen Schoß setzen konnte, der ohnehin viel bequemer war als jeder Sitz dieser Welt. Aufgeregt spielten seine langen Finger mit denen des Informatikers, konnte dabei das dumme Grinsen aus dem Gesicht gar nicht mehr fortwischen- alles wirkte einfach so schrecklich toll, dass es beinahe einem Traum glich. Er war mit seinem Freund hier und sie würden die beste Con besuchen, die man in London besuchen konnte und hatten es hinbekommen ein großartiges Cosplay zu erschaffen. Er war so beflügelt, dass er gar nicht daran dachte wie anstrengend es werden würde, wenn sie morgen in ihren Kostümen im Zug fahren wollten. Abgesehen von den schiefen Blicken könnten sie sehr viele Menschen damit anrempeln und vielleicht sogar verletzen. Nachdenklich schielten die grünen Augen zu den strahlend blauen seines Mitbewohners, kurz sein Gesicht verziehend, ehe er mit dem Kopf nickte. „Ich glaube das Auto wäre besser. Ich will nicht, dass irgendwelche Leute unsere Kostüme kaputtmachen und geschminkt kannst du bestimmt dennoch fahren, oder?“, seine Lippen formten ein schiefes Lächeln, sich noch enger an den Körper des Kleinen anschmiegen, der durch seine Höhe kaum von anderen Leuten gesehen werden konnte, wenn Holly sich nicht gerade zu ihm herumdrehte oder umgekehrt.
Selbst dann, als genug Platz war, wollte er immer noch nicht von seiner Seite weichen und war froh, dass es dem ebenfalls Tätowierten nicht anders zu ergehen schien, abgesehen davon mussten sie auch nicht mehr allzu lange fahren.
Seine Ohren lauschten Rons wunderbarer Stimme, fühlte, wie seine Mundwinkel sich erneut hinaufschoben. „Das wäre toll! Das wäre dann ja wie ein perfektes Date mit dem perfekten Kerl!“, Holly drehte sich so in seinem Schoß herum, dass er ihn endlich besser betrachten konnte, schlang die beinahe überlangen Arme um den Hals des Braunhaarigen, ehe er seine Lippen suchte, ihn so lange küssend bis ihm die Luft wegblieb. „So gefällt mir das schon viel besser.“, sein Finger fuhren über das kurze Haar, dass mittlerweile sogar so lang geworden war, dass er seine Finger perfekt in den Strähnen vergraben konnte. Es war eine tolle Sache, besonders beim Sex.
Wie erwartet dauerte die Fahrt tatsächlich nicht allzu lange und sie schienen sogar das Glück zu haben, dass nicht allzu viele Nerds und Fans und andere Leute, die einfach neugierig auf diese kleine Welt waren, mit ihnen unterwegs waren, auch wenn sie bereits noch vor dem Eingang der Eindruck von so vielen Menschenmassen regelrecht erschlug. Bunte Silhouetten eilten an ihnen vorbei, der Geruch von Haarspray, Make- Up und Heißkleber lag in der Luft, Perücken und Kostüme wo das Auge nur hinsah und ein Stimmengewirr aus gebrochenem Englisch, viel zu schnellem Schottisch und anderen Sprachen, die er nicht unterordnen konnte, waren an vielen Ecken und Kanten zu vernehmen. Einige Cosplays sahen so toll aus, andere etwas weniger, doch Holly war kein Mensch, der über andere herzog. Nein, er wusste, dass man jede Mühe wertschätzen musste, egal wie diese auch aussah und er wusste, dass Ron in der Hinsicht nicht anders war.
Schnell schnappte der Größere sich die Hand des Tätowierten, zog ihn etwas näher zu sich heran, damit sie nicht plötzlich verlorengingen, auch wenn es spätestens vor dem Eingang zum Gelände nicht mehr möglich war, wo sich alles endlich lichtete und die vielen Menschen sich verteilten. „Woaa, also irgendwie werden das von Jahr zu Jahr immer mehr Menschen.“, murmelte die Stimme des Schwarzhaarigen erstaunt, die Hand des anderen noch ein wenig fester drückend.
Es war ein tolles Gefühl, nur mit ihm zusammen hier sein zu können- sonst war es immer ein kleiner Kreis an Freunden oder vielleicht traf man sich mit anderen Leuten, die man tatsächlich nur aus dem Internet vorher gekannt hatte, diesmal jedoch waren es nur sie und es war toll und Holly war froh, dass seine Freunde genug Verständnis für ihn aufbrachten, abgesehen davon waren einige ja selbst in einer Beziehung und wussten es wahrscheinlich besser als andere.
„Oh Mann, was machen wir als erstes? Oh, siehst du den Stand dort hinten?“, kaum hatten sie eine Halle betreten konnte die Bohnenstange sich gar nicht mehr zügeln, zog Ron stürmisch mit sich mit, einen Stand nach dem nächsten betrachtend. Es gab so viele Dinge, die sein Nerdherz noch schneller schlagen ließ , ach beide Herzen schienen regelrecht aus dem Brustkorb zu zersprengen bei all den tollen Dingen und im Endeffekt konnten sie sich auch nicht so gut zügeln und hatten bereits in der ersten halben Stunde sich Dinge gekauft, die andere sinnlos finden würden, doch für ihre Wohnung waren Actionfiguren perfekt und Holly konnte nicht anders als sich den furchtbarsten und wahrscheinlich ätzendsten Dalek- Wecker zu kaufen, im vollsten Wissen, dass er ihn bereits nach der ersten Verwendung nie wieder benutzen würde.
Sie hatten tatsächlich sogar nach einer Stunde warten eines ihrer Comics signieren lassen können und durften in Erfahrung bringen, dass sie den Doctor Who- Cast wohl erst am späteren Nachmittag sehen würden, sodass sie noch genügend Zeit hatten sich mit anderen Dingen zu beschäftigen. „Lass uns rausgehen.“, schlug der Größere nach einer Weile vor, sodass sie sich nach ein bisschen Drängeln und extrem langsamen Fortbewegen irgendwann im Außengelände wiederfanden, Es war so angenehm warm und die Luft wirkte nicht mehr so stickig wie in den Hallen, dass Holly gar nicht mehr weggehen wollte, abgesehen davon stand noch eine Sache an.
Hastig drehte der schmale Körper sich zu Ronald um, ihn mit hochgezogenen Augenbrauen anblickend. „So, ich erinnere mich an einen gewissen, unglaublich heißen Kerl, der mir ein wenig Sex auf einer Con versprochen hatte.“, schnurrte seine Stimme, gefolgt von einem fordernden Kuss. „Und ich möchte auf dieses Versprechen nicht mehr lange warten.“

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